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Mff Verr WochenmLrkteu des besetzten Gevietes. Auf den Wochenmärkten der Städte des besetzten ÄebieteS kann man allerhand Beobachtungen machen, die zu nachdenklichen Betrachtungen anregen. Die Vor« räte an Lebensmitteln sind sehr knapp, namentlich herrsch» Mangel an Kartoffeln. Frischgemüse wird ebenfalls in ungenügenden Mengen angefahren und obendrein sind die Preise so hoch, dah die deutsche Hausfrau ständig in der grüßten Verlegenheit dar« über ist. wie sie den Tisch für ihre Lieben besorgen soll. Was vordem als selbstverständlich zum Mittag essen des Rheinländers gehörte, Gemüse, ist zum Lu« rus für ihn geworden. Anders bet den Franzosen. Sie können alles kaufen, sie brauchen sich nichts zu versagen. So sehen wir aus den Wochenmärkten fran zösische Küchensoldaten, wie sie ihre Einkäufe für die Kasinos der Offiziere und die Küchen der Mannschaften besorgen. Natürlich werden die leckersten Sachen ge kauft, denn das Geld ist ja da. Bezahlt wird nicht etwa mit Franken, mit französischen Münzen, nein, was sollen die Franzosen ihr eigenes Geld ausgeben, wo sie doch genügend deutsches Papiergeld haben! So kaufen sie denn ganze Säcke voll grüne Erbsen, Gurken, Blumenkohl und dergleichen feines Gemüse gegen Bün del deutsche Papiermvrk, während sich die deutsche Haus frau mit einem Pfündchen Weißkohl oder Wirsing, also dem groben Gemüse in ganz geringen Mengen begnügen muß und noch froh ist, wenn sie es überhaupt erste hen kann. Also die Franzosen kaufen das Beste in Mengen, für die Deutschen ist ein magerer Tisch ge nug. Die aufmerksame deutsche Hausfrau hält ihre Augen gegenüber diesen täglichen Vorgängen nicht ver schlossen. Ihr Herz krampft sich vor bitterem Weh zusammen, wenn sie alles dies sieht und wenn sie sich sagen muß, daß gerade durch die fürchterlichen Drangsalierungen die Knappheit an Lebensmitteln und die riesige Teuerung verursacht wurde». .. I sm» i,,k ,7. - liUS-L ^fiS^kckttere^rv^lwverMM, tvetm st« wei ter sehen mutz, wie Französinnen ebenfalls auf den Wochenmärkten da» feinste Gemüse und da» feinste Obst in Masse kaufen, während die deutsche Hausfrau, die ihren Kindern auch gerne Kirschen und Erdbeeren gönnen möchte, abseits stehen muß. Wie sagten doch die Franzosen bei ihrem Einbruch? Sagten sie nicht, die Lebensmittelversorgung solle nicht im mindesten beeinträchtigt werden? In Wirklichkeit sehen die Dinge ander» au». Wenn die deutschen Kinder von heute El tern geworden sein werden, werden sie ihren Kin dern erzählen: Wir hatten al» Kinder einen Gom mer, wo wir kein Obst bekamen, es war dies die Zeit der FranLosepherrschaftl Ter Badeflirt. Das Badeleben bietet die ungezwungenste und ange nehmste Annäherung zwischen männlicher und weiblicher Jugend, und daher ist Gott Amor im Badeort besonders tätig, hat sogar zur Beglückung der Menschheit richtige „Ber- lobungSbäder" eingerichtet. Aber dieses enge Zusammenleben von Männlein und Weiblein, das durch das Nichtstun und die gute Laune der Ferien begünstigt ivird, birgt auch seine Schattenseiten. Die jungen Mädchen lassen sich zu leicht urit Männern ein: cS kommt zu raschen Verlobungen, die nickt ernst gemeint sind und dann im grauen Alltagsleben mit Schmerzen und Enttäuschungen gelöst werde». Deshalb ist eine Warnung vor dem „BaLrslirt" wc-l angebracht, wie sie die kluge Engländerin Dorothy Dix in einem Londoner Blatt veröffentlicht. „Der häufigste Typus deS männlichen Flirters", schreibt sie, „ist der Herr, der der jungen Dame fünf Minuten, nachdem er sie kennen gelernt hat, gesteht, daß er noch niemals eine ähnliche Frau wie sie gesehen habe, nach 10 Minuten versichert er ihr, dah er noch niemals geliebt habe, nach 13 Minuten schwört er, sein Leben sei ver loren und unnütz, wenn er nicht Erhörung seiner rasenden Leidenschaft für sie finde, und nach 20 Minuten ist er schon bei einem Antrag. Dieser Flirt auf -en ersten Blick wag unerfahrenen Mädchenhcrzen imponieren, aber er ist für sie gefährlich, denn ebenso schnell hat der Jüngling seine Gc- stänvMfse vergeße» Die erfahrene Krau gibt daher daraus, nicht da» Geringste. Zu einer anderen Klasse gehört der Mann, der jeder Dame, der er begegnet, davon vorfchwärmt, wie schöne Augen sie habe, was für wundervolles Haar und welch herrliche Figur. Er nurd damit meisten» kein Glück Haden, denn die Frauen sind heute über «ine Art der Ver ehrung, die an die Begutachtung auf dem Btehmarkt erin nert, hinaus. Wenn eln Manu von sich selbst spricht, dann ist die Frau sicher, wenn sie sich »richt dabei zu Tode lang weilt. Beginnt er aber zu ihr über sie zu sprechen, bann sei st« auf der Hut. Der Mann weist di« Frau stets bei ihrer schwachen Seite, bei ihrer Eitelkeit, zu fasten, wenn er ein berufsmäßiger Fltrter ist. Nicht ungefährlich ist der Flir- ter urit einer Vergangenheit. Er bat bi« Angewohnheit, je der hübsche» Frau sofort Geständnisse über die Verruchtheit seine» bisherigen Leben» zu machen. Nach seiner Schilderung ist er tief gesunken, bi» zum Verbrecher, und er bedarf nun unbedingt eine» Schutzengels, der ihn auS dem Sumpf de» Verderbens errettet. Dies« Hilfeleistung erwartet er davo» dast sich die betreffende Dame bi» über die Ohre» in ihn ver liebt. Diese „großen Sünder" sind meistens die harmlo sesten Spießbürger von -er Welt: es macht ihnen eln Heid« nischeö Vergnügen, sich in der bengalischer» Beleuchtung dä monischer Niedertracht zu zeigen, und ein« Frau, die schein bar auf ihn eingeht, wird ihr» sehr leicht um den Finger wik- keln. Ein anderer TypuS ist wieder der Frauenfeind. Er schimpft beständig auf das andere Geschlecht, gibt sich für der, grlmrnigsten Weiberhasser aus und macht grade damit starken Eindruck. Er prahlt damit, wie er sich seine künftige Frau s-7ügtg machen will: aber ist er eingefangen, wird er meist der größte Pantoffelheld. Gefährlicher ist der verhei ratet« Mann, der gesteht, sein Weib verstände ihn nicht. Der Flirt mit einem Verheirateter» »nag seinen Reiz haben, wie da» Spiel mit dem Feuer, aber man verbrennt sich bet-g Mal leicht." krSbs. Bestellungen auf das, täglich erscheinende „Riesaer Tageblatt nimmt jederzeit entgegen Fra» Amalie verw. Riedel, Gröbq. Alleestraße 2. Z VeretttsMchrichte» Verein für BewrgunaSspiele. Freitag, 17. Ang., abends >,8 Uhr MonatSversammlnng in der Quelle". Zahlreiches Erscheine»» erwünscht. Rndervercin. Lonutag, 19. Ang., nackm. 5 Uhr Gasthof Pausitz geselliges Beisammensein. JIMS TM- M MWIS-NerrW Kivess, iiüpfnvi«. — Beginn meines nächsten Tanzzirkels Montag, 20. August, sür Toinen .7 Uhr, Herren ' .9 Uhr abends im gen. Lokal. Weitere nefl. Anmeldungen werden jederzeit gern bei Herrn Buchdruckereibesitzer Abeudrvth und Herrn Frisrnr Raabe entgegen, genommen, wo Liste anSliegt. Prospekte daselbst. Hochachtungsvoll E. Daum Lehrerin für Kunst- und Gesellschaftstanz. Mitglied d. G. D. T. Aurch weiteren Preisausschlag seitens der Brauereien sind wir gezwungen, wiederum folgende Mietpreis« sestzusctzen, sowie andere Waren zu erhöhen: I (»las Bolibirr bell 80 VOO M. 1 Glas Spezial- und Erportdier NOVOO M. Kaffee nsw 100000 M. Weinbrandverscknntt 50000 M. Likörs 73 (MO M. - Tiefe Preis» treten ab Freitag, 17. August, in Kraft. Sämtliche Preise sind Mindestpreis. ÄastrvlrtSveretzr Riesa u. Umg. o OO OO 0 Zu unserem Gerhard gesellte sich heut« ein munteres Schwesterchen. In dankbarer Freud« Paul Wagner u. Frau Minna geb. Beulig. Schmalzgrub« i. Erzg., 15. 8. 23. M-, Wer-, Zahngebisse und einzelne Zähn« Dublee und Quecksilber — Zinn — Kupfer Messina — Zink — Blei — Aluminium isousk isglivk Emil NiNuschi», AMchr IS (im Laden). — Ausweis mitbringen. OOE-—-- " - Q-- -- »Rvliaiiii» L'Lesilvi grüße»» als Verlobte >> Riesa, 16. August 1923. Für die vielen Beweis« herzlicher Teil nahme während der Krankheit und beim Heimgang« unserer lieben Mutter sagen wir allen nur hierdurch unser« aufrichtigsten Dank. Riesa, 1ö. 8. 23. Paul Illing u. Fra» Gertrud arb. Deilttz im Namen aller Hinterbliebenen. Heute uuwiderruslich letzter Tag: Harrv Piel in seinem Filmwerk Rivalen. Freitag bis Montag: Ter gr. zweiteilige Usa-Film s r-tle, 1V Akte tn etncmProgramm „MsnNäe" s Teile, 10 Akte ineiliemProsramm Stach dein berühmten phantastischen Roman. Btlantide war der grüßte Bnchersolg der letzten Jahre und beherrschte monatelang in ununterbrochener Folge die größten Lichtspielhäuser der Welt. KMxnMsiv «los seuveM« i»«cki»«rkv ke-sbinsi. Vorführungen: Werktags 7 und 9 Uhr. Sonntag ab 4 Uhr. VM-NmnM! „Sn M KM" IM W Um gütigen Zuspruch bittet die Besitzerin Anna Zach. Hrilungsuchend» erhalten Prospekt gegen Einsendung des drei fachen Briefportos. — Die Bädrrpreise werden so mäßig »vir mög lich gehalten und durch Aushang in» Bad bekanntgegeben. Ver sendung von Preislisten ist wegen der sich fortgesetzt ändernden Wirtschaftslage nicht angängig. Alle» Nähere ersehen Interessenten aus dem Prospekt. Aus- kunfterteiluug über all« sonstigen Fragen durch die Bade-Direktion. Liebenwtrda, den 14. August 1923. Der Vorsitzende deS KreiSausschufsrs. Die Bade V o g l, Landrat. Richard Lrölknnng ä« Xrek - Liren-KMdsäK Liedmmräs. Nach Uebernohin« des bisher städtische»» Eisenmoorbabe» durch den Kreis und gründlicher Renovierung, sowie Verbesserung und Ergänzung der technische»» Einrichtungen, wurde da» Bad nunmehr »Ul MKluovI», «Ion IS. «I. «d., wieder eröffnet und dem Publikum zur Benutzung zur Verfügung gestellt. — Der aesgmte Badebetrieb untersteht der Leitung deS mit unterzeichneten Pächter« und ist damit in die Hände eines ärztlich geprüften nnd praktisch erprobten Fachmannes gelegt, sodaß allen berechtigt. Ansprüchen deS Heilung suchenden Publikums Rechnung getragen werden kann. Es werden folgende Bäder verabreicht: Abt. Moorbäder: MoorvoU-, Moorhalb- und Moor-Sitzbäder, all« Arten Moorteiibädec und Packungen. Abt. Kurbädcr: Fickteunadel-, Tool-, Stahl-, Sauerstoff- nnd Lzet- bäder, sowie Kohlensäurrbäder, durch einen neuzeitlich kombi nierten Kohlensäureapparat zudereitet. Das gesamt» Wafferherl- verfahren, wie all« Arten Güsse, Sitz- u. Halbbädrr und Packungen, Kastendampf- nnd Heißlustbäder, Dampf- nnd Heitzluftdnschen sür örtlich« Behandlung. Wasser-, Brause- und Bassin-Bäder. Heilverfahren mit Elektrizität, Licht und Massage: Wechselstrom bäder, Bierzellrnbäder, Einrichtung stirDiathermie(rlektr. Wärme behandlung), rlektr. Glühlicht- u. Bogenlicktbäder, örtlich» Be strahlung durch Bogenlicht in ultra-violette» Strahlen, sowie allgemein« und örtliche Bestrahlung mit der künstlichen Höhen sonne nach Geh. SanitätSrat Bach, elektrische BibrationSmnffage. Manuell« und Schwedische Massage nach Metzger-ZablndoivSky. Peiidelapparatr zur Nachbehandlung bei BewegungSstörnnsrn nnd nach Operationen. Ferner ei» kosmetisches Institut mit sämtliche» der Neuzeit ent sprechenden Behandlungsmethoden und Apparaten. Sämtliche Bäder und Behandlungen werden nur durch wohlgeschulteS und ärztlich geprüfte« Personal verabreicht. Lickckch. S.S.V. I. — v.r.s. I Sonntag, den 19.8.1923. klettere» Dieiiftmiidchen sür 1. Sept, gesucht. 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