Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1923-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192307306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230730
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-07
- Tag 1923-07-30
-
Monat
1923-07
-
Jahr
1923
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
brstcgtc» Völker ans ^oiisicsiand und gedeihliche Entwick- I lung, verwerfen oi'r Gcivalthcrrschost. Mr fordern Revision »end Abänderung de» Versailler vertraue», dessen erzwun- grne Unterschrift durch die deutschen Unterzeichner kein Grund für seine Gerechtigkeit ist. Die Besetzung von Ruh». Rhein und Saar muh ausgeboben werden, wenn ntchtander», bann schrittweise, aber mit einer Beschleunigung, wie ft« der »eist der Gerechtigkeit und Menschlichkeit zur Pflicht macht. Mr fordern allgemeine Einschränkung der Rüstungen. Mr fordern Deutschland» Aufnahme in den Völkerbund al» voll» berechtigte» Mitglied. Mr sordern, dah brr Papst Mitglied de» Völkerbünde» werde und den Vorsitz erhalte. — Der Heldenmut der Ruhrkämpfer ist unser Trost und Halt, unsere Zuversicht und Waffe. Ihnen rufen wir Dank zu und wethe volle Bewunderung. Haltet au»! Rabbiner Dr. «tick führte au»: SS gibt kein Unrecht, da» bloß einem Einzelnen angetan wirb, e» wirb mit jedem Unrecht gegen die Menschheit und gegen Gott gefrevelt. Da» un» angetane Unrecht schreit zum Ewigen empor. Unsere Feinde wollen da» Recht nicht gelten lassen. Aber besiegt ist immer nur der, der sich besiegt gibt. Alle Redner fanden starken Beifall. Der Chor stimmte da» altniederlänbische Dankgebet an, dessen letzte Strophe alle Teilnehmer ergriffen mitsangen. Ar srMM M dir drlMe ARM! N Kist SbrmM «lerdeii. )l Vari». SO. Juli. Der belgisch« Botschafter dat gestern vormittag am Qual d'Orsay die Antwort der bel- gischen Regierung auf di« Note Lord Curzon« überaebrn. Nach den in d«r belgifchen Morgenprrsi« veröffentlichten Mitteilungen bleibr Belgien in der Not», obwohl dies« nicht nach dem gleichen Plane wir die französisch« aufaebaut sei. den Grundsöhen der französisch-belgischen Rubrvolttik treu. E» wolle bezüglich der Einstellung de« passiven Widerstande« nicht mit der deutschen Regierung verhandeln und mach« di« Räumung dr« Ruhrgebiet«» van ausreichenden deutschen Zahlungen abhängig. Die französische und belgische Ant wort würde heute t« London überreicht werden. Einer Brüsseler Meldung der Agentur OavaS zufolge werden di« französisch« und die belgische Antwort aller Wahrscheinlichkeit nach am Montag oder spätesten» am Dienstag im Foreign Office überreicht werden. .Echo d» Pari»" stellt fest, dah dir französisch« und die brlgischr Ant wort »irmlich vrrschirdrn von einandrr srirn. Di« brlgisch« Antwort genüg« »war im Prinzip drr bobrn Politik, trage aber im höchsten Grade den englischen Vorschlägen Rech nung. nämlich hinsichtlich de« von Deutschland angebotenen Aarantiesystrm« unter erneuter Abschätzung drr deutschen Zabluna«sähigkeit. Drr Brüsseler Korrespondent de« Temp« meldet über den belgische» Ttandvunkt in der Reparationsfrage, Belgien wünsch« Maßnahmen zur Wirdrraufrichtung der deutschen Finanzen, die Liquidation der interalliierten Schulden in Verbindung mit einer Herabsetzung drr deutschen Schuld, dis Bekanntgabe der Mindestforderungen der alliierten Regie rungen, wobei von einer Priorität der verwüsteten Gebiet« und einer Revision des Verteilungsschlüssel« von Spaa zu Gunsten der Länder mit zerstörten Gebieten auSzugrhen sei. Ferner beabsichtige Belgs«» Angabe» über di« Garantien Deutschlands hinsichtlich drr Erzielung von Einnahmen zur Herstellung de« deutschen Budgetglrichgewichte» zu machen. Schließlich fordere Belgien «ine Regelung der Sicherheits frage für sich selbst und für Frankreich durch einen Pakt drr Alliierten. Die französische Antwort nicht eu-gAtt-. - „Chicago Tribüne" behauptet, Angaben über -en In halt der französische« Antwort an das englische Ministerium machen zu können, die dahin gehen, die französische Antwort sei nicht endgültig, wie England es gewünscht habe. Sie fordere weitere Aufklärungen über Einzelheiten hinsichtlich einiger der wichtigsten Punkte der Curzonschen Note und er- öffne den Weg zu weiteren Verhandlungen unter den Al liierten, ermögliche es jedoch deu Engländer« nicht, die Ant wort au Berlin sertigzuftellen un- abzusenden, wie man in Downing Street gehofft habe. In höflicher diplomatischer Sprache abgefaßt, bemühe sich Poinears in seiner Note, jeden scharfen Widerspruch gegen die englischen Feststellungen oder ein glatte Ablehnung der englischen Vorschläge zu vermei den, dagegen möchte Poinears die beiderseitige Einigkeit und Harmonie dadurch Herstellen, daß er „im Prinzip" gewisse Vorschläge, die der sranzösischen Politik zuwiderlaufen, „als verhandlungsgrundlage" akzeptiere. Die Note vermerke sorgfältig alle diejenigen Punkte, in denen die beiden Mächte eimg feien. Die strittige» Punkte träten völlig zurück hinter dem Wunsche nach weiterer Aufklärung von Einzelheiten, worauf der französische Standpunkt geltend gemacht werde, um gewisse Verbesserungen zu sordern. ES werde angenom men, Sah England die französische Antwort unbefriedigend finden werde und -aß diese als Grundlage für die in dieser Woche stattfindende Debatte im Unterbau» nicht «»»reichen werbe. Zusammenkunft zwischen Lurzorr und Psincarö r Der Umstand, daß Lord Curzon bei seiner Reise zur Kur in den französischen Badeort Bagnole« de l'Orn« von keinem Sekretär begleitet sein werde, veranlaßt da« „Echo de Paris" zu der Annahme, daß eine Unterredung »wischen ihm und dem Ministerpräsidenten Poinears nichts weniger als sicher sei. Ma» glaube allerdings zu wissen, daß di« belaischen Minister, di« in den letzten Lagen «inen Augen blick daran gedacht hätten, nach London zu gehen, um dort Äerbandiungen zu improvisieren, e« dem englischen Minister nah« legten, sich mit Poinears zu besprechen. Gewissen Informationen zufolge wolle jedoch Lord Curzon, bevor er diesen Rat befolge, die Gewißheit haben, daß fein« Unter- redung mit Poincar» irgendein praktische» Ergebnis er warten lasse. Der Brüsseler Korrespondent des gleichen Blattes stellt fest, man bedauere es belgisch,rselt« sehr, daß di« Umstand« eine Zusammenkunft »wischen Poinears, Baldwin und TheuniS vor Abfassung drr französischen und belgischen Antwort verhindert hätten. S» sei zwar di« Rede von einem drmnächftigen Zusammentreffen der genannten Staatsmänner, aber es wär« besser gewesen, wenn man sich verständigt hätte, bevor die jetzt von jeder der drei Mächte geltend gemachten Auffassungen zu Papier gebracht waren. In Ermangelung einer derartigen Aussprache müsse man »uoestehen, daß di« Rrparattonsfrage vo« neue« 1« Cie- fahr sei, sich feftzufadren. Reuter erfährt, daß die Nachricht, wonach Lord Curzon in der nächsten Woche nach Part« gehen und dort «in« Unterredung mit Poinears und Thruni» haben «erde, nicht znweffe. ES werde für wahrscheinlich g,halten, daß der Staatssekretär im August die Kur, der er sich im vorigen Jahr in Frankreich unterzogen habe, fortsetzen und in diesem Zettpunkt Poinears vielleicht aus der Durchreis« sehen werd«. LV MMtarde» Goldmark ReParattonSsum«e». )l London, SV. Jutt. In -er Wochenschrift „The Na- Ikon vertritt Professor KeyneS die Auffassung, «ine Repa» ratBnSsnmm« von SV Milliarde« Goldmark un- Annullte, ruug der alliierte« Schulden werde alle Parteien besrtebtgen. Di« Zahl von vv Milliarden Goldmark sei wahrscheinlich zu hoch Br Deutschland» Leistungsfähigkeit, doch «erb« Deutsch. Bvd etue solch« Regelung aunrhmen k»m»eu, wen» es «m , LrtLmwÖaLde. Lgf^esivr katre. MjMgj-imL _ Deutschlands l - - ^LÜ/7O-L lung zu _ _l»ich«bank Ibaeordntt« der Deutschen Volkspartei owi« einer der Direktoren her Hamburg. ud an dB «et»«, wftsbund hat an di« f, in dem ein, Reih« rung»- «f, Finanz- ^_.s«ng«n. Di, «s Europa veröffentlicht «inen Morktsericht«. Ans de« Grostenbatuer Wochenmarkt« ft«llt«n sich am Sonnabend di« Vreis« pro Pfund wir folgt: Srdbrrren 9000 M., Heidelbeeren 10000 M., Johannisbeeren, rot«, 7000 M., Johannisbeeren, schwarze, 7000 M., Bohnen, grüne, 8000 M., Gurken, grüne, hiesige, 40000 —12000 M., Karotten, jung«, Päckchen 700—1000 M., Kartoffeln, neue 4000 M., Kirschen 6500 M., Blumenkohl, hiesiger, Kopf 3000-10000 M., Kohlrabi, junger. Kopf 400 —1000 M., Rotkraut, hiesige«, 7000 M., Weißkraut, hiesige«, 5000 bi« 6000 M., Welschkraut, 60Ü0 M.. Gelbling« 25000 M.. Radieschen. Päckchen 250 — 300 M» Rhabarber 400 M., Salat, hiesiger, Staude 400 — 600 M., Schoten 4000 bi« 6000 M., Spinat 2000 M, Zwiebeln, Stück b0-200 M. Di« amtlich notierten Preis« war«« an d«e Berlin«, Produttendörf« pro KO B ab Station: Weizen, märkisch» 1900000—2000000. Steigend. Roggen, märkisch» 1400000 bi« 1500000. Steigend. Grrft«. Wintergerste, neue 1800000 bi» 1700000. Steigend. Hafer, märkischer 1800000 bi« 1700000. Steigend. Mai« loro Berlin 1700000. Steigend, W«t»«nm«hl vro 100 B frei verlin KOOOOOO - 5800000. Feinst« Mark«« üb«r Notiz bezahlt. Steigend. Roggen- mehl pro 100 B frei Berlin 3600000-4200000. Steigend. Weizenkleie und Roagenklet« frei Berlin 850000 -900000. Rav« 2250000 — 2500000. Steigend. 'Erbsen, Viktoria 2000000-2400000. klein« Speisrrrbsen 1700000-2000000. vertraue» ksnne. Dieses Tribunal müsse d» «nsgase he ben, die Dauer des Moratoriums und di« Höhe der Raten- zahlunge», di« -»rauf folge« würbe», fest»«setze«. Keimes ist der Ansicht, baß ein volles Moratorium für zwei Jähre angenommen «erde« müßte, vorausgesetzt, -aß di« ersten Ratenzahlungen gering bemesse« wären und sich allmählich steigerten. Weiterhin betont Keynes, daß man nicht erwar- ten könne, da» «ine deutsch« Regierung sich bereit finde, bi« drückende vast eine« Zahlungsplan«» auf'sich zu nehmen, «en« da» gegenwärtige Regime an Rhein und Ruhr aufrecht erhalte« bleibe. Keine Remo« könne ei« deoarttaes Opfer bringen, wen« es nicht der Mühe wert fei. Es fei denkbar, baß jemand seine Besitztümer «»»liefere, u» nicht mehr gr- schlagen zu «erben. Deutschland könne «der nichts gewinnen, wenn e» Verpflichtungen übernähme, die die Kosten de» Wi derstande» im Ruhrgebiet überträfen, wenn ihm seine polttt- sch« Integrität und Freiheit nicht wtebergearte» werde. Würbe Deutschland zu zahlen beginnen, so würben die Lei- den und Nöte seiner Bevölkerung ««erträglich werten, wen» dazu noch unwürdige Behandlung, Abhängigkeit und Unter- brückung in jeder Form kämen. Der englische Unterstaat»frkretär im Auswärtigen Amte Me Netll richtete in einer Red« vor einer konservativen Zuhörerschaft außerordentlich Hefti« Angriff« gegen Lloyd George wegen seiner Antwort an Poinears. E» sei ein, ««. patriotische Handlungsweise von Lloyd Georg«, -1« bestehen- den Meinungsverschiedenheiten »wischen Frankreich und England, die burchau» freundlicher Art seien, zu Uneinigkeit und Entfremdung steigern zu wolle«. Der Finanzsekretär im Schatzamt Str Johnson Hick» sagte in einer Rebe, England wünsch« sein« Alliierten und feine oornmlige« Feind« in der vage zu sehen, sich am Welt, handel zu beteilig««. Die Abfassung der britischen Mittet- lung an die Alliierte» sei die bedeutsamst« Arbeit gewesen, die er je gesehen habe. E» herrsche große vesorgni» wegen der bevorstehenden Antwort. Er könne nicht glauben, -aß bi« Staatsmänner Mitteleuropa dem Untergang preiSgeben werden. Gegen das Kabinett Enn». In politischen Kreisen erwartet man mit großer Span- nuna die für Montag einberufene Sitzung de« sozialdemo kratischen PartetvorstandeS. Im allgemeinen glaubt man, daß da» Ergebni» dieser Sitzung eine offen« Kampfansage -er Sozialdemokratie gegen die Regierung Cuno sein werde. Wie verlautet, wird die Konferenz de» PartetvorstandeS den Beschluß fassen, beim Zusammentritt des Reichstage» an die Retch-regierung eine Reihe finanzpolitischer und wirtschaft licher Forderungen zu stellen. Mit auffälliger Schärfe greift da» Organ de» Zentrum», die „Germania", die Regierung Cuno an. Selbst in Zen trumsversammlungen hört man, wie da» Blatt berichtet, eine Mißstimmung von gefährliche« Grade sich äußern. E» herrscht „S.-November-Stimmung" im Lande. Ein Funke würbe genügen, um die Explosion auSbrechen zu lassen. Un- geachtet aller anderen Entschuldigung»- und Erklärung», gründe stellt da» Zentrumsblatt fest, daß da» Elend zu we- sentlichem Teile durch die Unterlassungssünden und verfehl te« Maßnahme« -er Reichsregierung herheigeführt worben sei. Die „Germania", die heute noch dem früheren Reichs kanzler Wirth nahesteht, weist darauf hi«, wie leicht e» -er Reichskanzler Cuno im Gegensatz zu seinen Vorgängern ge- habt hätte, stark zu sein, wenn er nur wollte: denn innerpo litisch hatte er e» besser al» irgendeiner seiner Borgänger. Wie die Dinge heute lägen, hätte die Regierung von Ansang an zu große« Optimi»««» gehegt und vor allem die Dauer de» Ruhrkampfes falsch eingesetzt. SS wird dem Reich», kanzler sogar der Borwurf gemacht, Laß er sein gebrauchte» Wort vom ehrliche» Kaufmann nicht zur Richtschnur seine» innerpoltttschen Handelns gemacht habe. Denn ein ehrbarer Kaufmann dürfe keine Ausgaben macken, ohne für Deckung zu sorgen, und die gewaltigen Kosten de» Muhrkampfe» hätte man nicht ander- gedeckt, als mit der Notenpresse. Weiter wird Cuno der Borwurf gemacht, daß er -en Einflüsterungen von schwerindustrieller Seite viel zu sehr «mchgegeben habe. Ehrhardt t« Jug»sla»ie« 7 Nack einer Meldung de» „Preporez" soll Kapitänleutnant Ehrhardt in di« Nähe von Sribotiga auf jugoslawischem Gebiet geflüchtet sein. Sine Bestätigung vrser Meldung steht noch au«. Zeh« «en« Verhaftungen 1« Leipzig. Wegen Verdachte«, di« Flucht Ehrhardt» begünstigt zu babrn, sind in den letzten Tagen zehn Verhaftungen von drr Kriminalpolizei voraenommrn worden. Di« Verfahren leitet ReickSgrrichtSrat Neumann al» Ankläger. Dr. Richter fungiert al« Untersuchungsrichter. Die Kleine Entente itt eint-. Nach der «esten Sitzung der Konferenz der Vertreter der Staaten der Kleinen Entente wurde folgende amtlich« Mitteilung auSgrgeben: E« fand »in eingehender Meinung«, austausch über di« allgemein« Lage statt, wobei sich völlige Uebereinfttmmung in allen Punkten ergab. Die vollständig« Einigkeit der Kleinen Entente als Faktor der Solidarität und dr« Friedens hat sich somit auf« neue bekundet. Di« Erörterungen werden heut« fortgesetzt. E» werden ver- schieden« Fragen geprüft werden, di« für di« Klttne Entente von besonderem Interesse sind und zu deren Behandlung «in« gemeinsam« Stellungnahme erforderlich ist. TageSgeschichte. Deutsche» «et«. Zadluugsschrvieriaketten bet Krupp. Infolge der Be setzung der Reichsbank in Esse« find bei der Firma Krupp und bei anderen großen Firmen groß« Schwierigkeiten in der Lohnzahlung entstanden. Di« Generalversammlung des Gewerkverrtns chrift- ltcher Bergarbeiter verschob««. Di« für diese» Jahr an beraumt« Generalversammlung de» Gewerkverein» chrift- ltckrr Bergarbeiter ist wegen der infolge der Ruhrbesetzung gespannten Laa« auf nächste» Jahr verschoben worden. Der Student WNerendorf freigesprochrn. vom Disziplinargericht der Heidelberger Universität wurde vor- gestern drr seinerzeit im Fall« de» vrof. Lenard wegen Lande»fri,d«n»bruchr» zu vier Monaten Gefängni» »an der Strafkammer verurteilte Student Mierendorf freigesprochen. Gegen da» Urteil der Strafkammer schwebt beim Reich»- grricht di, Revision. Zur Lage in Breslau. Der kritisch« Sonntag ist in Breslau nach den blsberiaen Feftstrlluyäen ohne Zwischen fälle verlaufen. Di« Verhandlungen mit den Streikenden der „Linke-Hofmann-Werte" dauern an. Di« Verhandlungen werden vor dem Dirn»tag wahrscheinlich zu keinem! Resultat führen. Ein Leil der Streikenden begab sich am Sonn abend in di« Wrftvorftadt. Dort sprachen dl« Streikenden bet den Lebensmittelgeschäften vor und forderten unrnt- aeltlich Lebensmitt,lzuweisnng. Um Weiterungen au» dem Weg« zu gehen, sahen fick di« Geschäftsinhaber gezwungen, L«brn»mitt«lgaben zu verteilen, worauf di, Trupp« wieder abzoge». Auch in den übrigen Stadtteilen aingen di« Streikenden mit Erfolg Gaben sammeln. Für heut« Montag wird befürchtet, daß di« Streikende« auch der Be amtenschaft der „Linke-Hosmaun-Werke" nicht den Zutritt su den Bürg» gestattet. . Gsnjtoend Vorkehrungen find au««nblickltch in London aufhalte«, um «enter and«»« mit der industriellen Grupp« de» Unterhaus«» Fühlung zu nehmen. Genannt werden der Direktor der R,«ch«bank Hsvenstein. de» Abo,ordnet» der De " — ' von Rheinhghen sowie einer der Dlrek ^Der' Denttche GewerAchgft»»««! rrgteruna. Der Deutsche Gewrrkschas Reich«r»gierung «in Schreiben gerichtrt, grundsätzlicher Forderungen zur Wähl Politik erhoben «erden. «ine Pariser Gtt««» über Ptreseman». Di« Pariser Wochenschrift Neue» Europa veröffentlicht «inen Aufsatz ihre» Berliner Mitarbeiter« über Stresemann. Der Artikel schließt mit folgenden Worten: Al» Reichskanzler würde Dr. Ptrrsemann «ine neu« Richtung verkörpern. Er würde nickt der Mann der großen Konzern« fein, sondern sich im Gegenteil bemühen, wider ft« den -taat neu zu beleben. Er würde eine deutsch-französisch« wirtschaftlich« Ver ständigung betreiben, dB nach feiner Ansicht freund- nachbarliche Beziehungen »wischen den beiden Ländern sichern könnt«. Al» enttäuschter Tnalandfreund würde Dr. Ptresemann für Frankreich ein zäher, geschmeidiger, geriebener Gegner fein. , Republik Oesterreich «ckarse «nsttsB oegen di, Ssterreickifch, Finanz- verwalt««». Am Freitag fand di« letzt« Vollversammlung der Aktionäre der liquidierten alten Notenbank statt. Dr. Spitzmüller richtet» ungewöhnlich scharf.« Angriff« gegen di« auf Grund de« Friedensdiktate« eingesetzt«», au«, .ländischen Liquidatoren, dB rückstcht«lo« für di, Nachfolge- ftaaten Vorteil« berauSaezogen hätten. Ebenfall» stark« Kritik übt« Dr. Spitzmüller an der staatlichen Finanz. Verwaltung, di« vom Zusammenbruch bi« »um Sommer 22 dl« österreichisch« Währung durch ihr« Politik zu Grund« gerichtet habe. , Frankreich. Bo« drr Internationalen Handelskammer. Mehrer» hundert Delegierte der drr Internationalem Handelskammer angeschloffenen Finanz-,Industrie-nndHandeBvereinigungm von 36 Ländern babrn in Vari« «ine Entschließung betreffend die wirtschaftlich« Wiederherstellung der Welt einstimmig angenommen. Di« Durchführung der Beschlüsse, über deren Inhalt nickt« Näher,» verlautet, ist einem Internationalen Au»sckuß übertraary worden, der fick zusammensetzt au« den Herren Sir Felix Schuster (London), Fred I. Kent (Newyork), Maurice Dewret (Brüssel), Maurice Lewandowski (Vari«), Alberto Pirelli (Rom), Wallrnbera (Stockboim), Westermann (Rotterdam) und dem Vorsitzenden der Inter nationalen Handelskammer, dem Amerikaner WillieH.Booth. In feiner vorletzten Sitzung hat der Ausschuß, wie bereit« gemeldet, ein« EnquSB über dl« deutschen Au«land»guthabrn beschlossen. Spanien. Spanische Befriedigung über den Erfolg der Tanger- konserenz. Die von drr Londoner Konferenz »uritckgekrhrten spanischen Delegierten äußerte» fick sehr befriedigend über da» Endresultat drr Konferenz und di« «neraisch« Haltung der englischen Delegation gegenüber den französischen Einsprüchen. Vorläufiger Abschluß eines spanisch amerikanische« Handelsvertrages. Der amerikanische Botschafter ver- handelte mit dem spanischen Außenminister über die gegen« feittgrn Handelsbeziehungen. Der Abschluß «ine» vorläufigen Abkommen« wird erwartet. Schwebe«. Eine deutsch« Flottenabteilung in Göteborg. Ein» au« dem Linienschiff Braunschweig unter Befehl dr« Kapitäns zur Ge« Pfeiffer, fünf Torpedobooten und einem Tendrrschiff bestehende deutsche Flottrnabteilung ist gestern in Göteborg «ingetroffen. — Prinz Eugen eröffnete in Göteborg die International« StädtebauauSftellung. Di« Ausstellung ist die letzt« internationale Veranstaltung im Rahmen der Jubiläum»auSstrllung. England. Für allgemeine Abrüstung. Am Sonnabend wurd» wie alljährlich im Hydepark eine große Kundgebung gegen den Krieg veranstaltet, bei der zahlreiche Redner Ansprachen an di« Meng« hielten. ES wurde «ine Resolution ange nommen, in der die allgemeine Abrüstung durch Zusammen- arbeit der Völker und mit Hilfe «ine» vervollkommneten Völkerbünde» vrrlanat wurde. Au» Deutschland, Frankreich, Amerika, Schweden, Oesterreich, Belgrad, Belgien, Finnland und Kanada waren Sympathiekundgebungen «ingetroffen, Amerika. Ein Komplott russischer Anarchisten gegen Hardiugi Siner Meldung au» Chicago zufolge hat BuruS, drr Leiter des amerikanischen Sicherheitsdienstes, erklärt, daß gegen den Präsidenten Harding während seiner Rundreise in Wrftkanada und Alaska ein Komplott zu seiner Ermordung geschmiedet worden sei. Zwei russische Anarchisten, KurinSky und Buchwick, hätten von einem Gebeimverband einen Auftrag erhalten, den Mord zu begehen. Die Polizei bewacht zur Zett den Präsidenten Harding. Harding erkrankt. Reuter zufolge ist Präsident Harding, der sich auf dem Weg« nach Josemithpoth befand, an Fleisch- Vergiftung erkrankt. Jedoch wird sein Zustand von den Arrztrn nicht al« ernst bezeichnet. Der Durchfchntttsamrrikaner über Englands Auf- fasfung. Der Washingtoner Berichterstatter der Obsrrvrr meldet, der DurchschnittSamrrikaner sei sich nicht klar darüber, wie Großbritannien die Auffassung vertrete, daß der Verfall Deutschland« «in Unglück für di« Welt sein würde. Deshalb müsse «ine ausführliche Begründung der britischen Politik im allgemeinen und «in« Begründung der britischen Besorgnis dem Amerikaner deutlich machen, daß e« England nicht bloß um sein« Handelsintrreffen zu tun sei.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite