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- Erscheinungsdatum
- 1923-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192307168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230716
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-07
- Tag 1923-07-16
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Monat
1923-07
-
Jahr
1923
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Overschlefieus neuer OverPrSfident. Da« preußisch« SiaatSminifterium beschloß, den Präfi- deuten von Marienwerder, Proste, zum Oberpräsidenten von Oberschlesten »u ernennen, Gemäß den Sonderrechten der Provinz Oberschlefien konnte di« Besetzung de« Posten« nur mit Zustimmung de« oberschlrsischen Provinzialau«- schuffe« erfolgen, der deute ebenfall« sein Votum sür Pro«k« abgab. Oberpräsidrnt Pro«ke, der der Zentrum«partei an gehört, ist grbürtigrr Obrrschlester und war längere Zeit al« Bürgermeister in Ratibor tätig, bi« er al« Ober präsidialrat in da« Breslauer Oberprästdium berusen wurde. E» ist beabsichtigt, nunmehr di« Aemter de» Oberpräfidenten und de« Regierungspräsident«» von Oppeln in einer Hand »u vereinigen. v. b. Italien wrnere, baß Danaer auch weiterbin nnrer dem geltenden internationalen Regime verbleibe, da» allerdings «ine endgültig» Form ««nehme» müsse. Der ReichsBirtschaftsrat für die Goldrechnun-. Aus Berlin wird geschrieben: Der wirtschaftspolitische und der finanzpolitische Ausschuß des ReichSwirtschaftSrates haben soeben in einer ausführlichen Erklärung, Li« unmit telbar der Neichsregierung vorgelegt wird, Vorschläge zur Sanierung der wirtschaftlichen Lage Deutschlands gemacht. Am wesentlichen laufen diese auf eine Empfehlung -er Goldrechnung im gesamten Gebiet« der Steuer-, Kinanz- und Wirtschaftspolitik aus. Der ReichSwirtschaftSrat ist der Ansicht, daß bei der fortschreitenden Inflation sich die Aus dehnung -er Goldrechnung in der privaten Wirtschaft nicht hindern lasse und Satz notgedrungen Reich, Länder und Ge meinden ebenfalls zur Goldrechnung übergehen müßte». Unter diesen Umständen wird eine Valorisierung der Steuern gefordert, sowie eine Reform der Veranlagung der Einkommen-, Erbschaft-- und Vermögenssteuer unter Zu- arundelegung deS wirklichen Wertes und des tatsächlichen Einkommens. Dann müßten auch di« Hypotheken und Obli. gattonen wertbeständig gemacht werden. Dasselbe gelte auch für die Löhne und Gehälter. Doch könnten die Löhn« erst in Goldrechnung festgesetzt werden, wenn dies« allgemein durchgeführt ist: vorläufig sei eine schnelle Anpassung der LSHrft an die Teuerung auf der Grundlag« von Indexzif- fern angebracht. Da» Programm d«S ReichSwirtschaftSrat« enthält auch Richtlinie» kür ReichSbankvoUttk und oerlanat Zur Flucht Ehrhardts. Zur Flucht de« Korvettenkapitän« a. D. Ehrhardt au« dem NntersuchnngSgekängni« in Leipzig schreibt die Nach richtenstelle in der Staatskanzlei r Da« Justizministerium bat von der Flucht erst deut« (Sonnabend) an« der Presse Nachricht erhalten. Der Direktor der Gefangenenanftalt hat «s nicht für nötig erachtet, de« Vorgang sofort der obersten DienstftrUe ,« melde«. Das Justizministerium bat sofort nach Kenntnisnahme der Pressemeldung dm Ministerialrat Dr. Starke nach Leipzig entsandt mit der Weisung, de» Vorfall sofort auf da« Genaueste zu unter suchen, insbesondere auch bei der Gtaat«anwallschaft die sofortige Verhaftung der an der Gefangenenbefreinng etwa beteiligten Beamten in die Wege zu leiten. Der Ge« fangenenanstaltsdirektor wird bis auf weitere« nickt mebr »um Dienste »ngelaffen werden. Weiter bat sich der Stell vertreter des JnstizministerS, Staat«mlnister Fellilch, in Begleitung des Ministerialdirektors Günther soiort nach Leipzig begeben, um die Durckstibrnng der angeordneten Maßnahmen zu überwachen und alle« sonst Erforderlich« bei dem unerhörten Vorgänge in die Wege zu leiten. E« soll und wird mit rücksichtslosester Energie gegen die Schuldigen vorgegangen werden. Amtlich wird mitoeteilt: Gegen den »ntflobenen Kor vettenkapitän a. D. Ebrhardt bat der OberreickSanwalt Steckbrief erlassen nnd auf seine Ergreifung eine Belob«««« von LS Millionen Mark auSgesetzt. Die Nachricht von der Flucht ist sofort durch Fnnkentelegramm an all« in Betracht kommenden Polizeibehörden weitergegeben worden. Die Flucht Ehrhardt? ist, soweit sich bisher beurteilen läßt, zum mindesten durch Fahrlässigkeit de« Gefängnis- aufsicht«persanals begünstigt worden. Gegenüber der in einzelnen Blättern ansgestellten Behauptung, daß Ehrhardt sich im Neicksgerichtsaesananis befunden habe, ist feftzu- stellen, daß da« Reichsgericht ein eigene« Gefängnis nicht besitzt. Die in Leipzig befindlichen NntrrsuchungSgefangenen des Reichsgerichts und des StaatSgertchtSbofeS zum Schutze der Republik werden vielmehr in dem sächsischen LandeS- aefängnis in Leipzig untergebrarbt. Auch Ebrbardt befand sich dort in Haft und unterstand damit ausschließlich der Ueberwachung durch sächsische Beamte. Der vereinzelt erhobene Vorwurf, daß das Verfahren gegen Ebrbardt ohne Grund verzögert worden sei, entbehrt seder Berechtigung. Die Akten gegen Ebrbardt sind nach Abschluß der vom Untersuchungsrichter geführten Ermit telungen in den ersten Tagen des April an den Sach bearbeiter der Relcksanwaltschaft gelangt. Von diesem ist das außergewöhnlich umfangreiche Aktenmatrrial sofort in Bearbeitung genommen und die Anklageschrift am 28. April 1923 fertiggestellt worden. Nach Prüfung durch den Mit berichterstatter und den OberreickSanwalt ist die Anklage schrift von letzterem am 5. Mai 1923 unterzeichnet und sodann dem StaatSgerichtShof zum Schutze der Republik eingereicht worden. Dem Verteidiger des Angeklagten wurde zur Erklärung auf die Anklageschrift eine Zeit von vier Wochen gewährt, die gleiche Zeit, die der Reichs anwaltschaft zu Gebote gestanden hatte. Am Tag« de« Ablaufs der Frist beantragte die Verteidigung deren Ver längerung. Der Vorsitzende des StaatSgertchtSbofeS bat darauf den ursprünglich für den 10. Juli in Aussicht ge nommenen Termin auf den 23. Juli d. I. anberaumt. Don einer Verzöarrung des Verfahrens kann bei dieser Sachlage keine Rede sein. lieber die Flucht deS Kaditänleutnaut» Ehrhardt bat di« Leipziger Polizei nach dem .Dr. A." folgende« ermittelt: Am 13. d. M. nachmittags 5 Uhr ist vor dem Hotel Deutsche« Hau« am Königsplatz in Leipzig «in offener Kraftwagen beobachtet worden, dessen Motor lief. Nummer des Wagen«: l Ll 5985 oder I Ll 6983. Dieser Wagen ist einige Tage vorher in einer Leipziger Revaraturwerkstätte eingestellt worden und trug dort die Numer H ll 3347. Diese Nummer ist am 13. Juli vor der Abfahrt mit einer der oben genannten Nummern vertauscht worden, wahrscheinlich mit der Nummer l dl 5985. ES bandelt sich um einen Andiwagen 14/35 L8 mit kombinierter Karosserie, dunkelblau gestrichen und schwarze« Verdeck. Bei dem Wagen war zunächst nur ein junger Mann, an scheinend der Führer des Wagen«, mit frischem, vollem, länglichem Gesicht ohne Bart, er trug grüne« Sport hemd und Helles Sommerjackett. Kur» vor 5 Uhr erschienen drei weitere Personen in eiligem Lauf« von der Wächter straß« oder Peterssteinweg her, bestiegen da» Auto und fuhren in besonder« schnellem Tempo davon, und zwar in der Richtung RathauSring. Don den bei der Abfahrt hinzueilenden Personen trug ein junger Mann mit dunkel blonden Haaren ein« Mapp« unter dem Arm. Er war bekleidet mit dunkelaraurm Anzug und setzte sich an di« Seit« des Führer». Von den übrigen zwei Personen, die im Wagen Platz nahmen, trug einer «inen grauen Anzug (Salz und Pfeffer). Dieser dürft« Ehrhardt gewesen sein. vier «. a. Fortführung »er Stützung-akNon für Re Mark, insbesondere durch Bereitstellung eine» ausreichende« De visenfonds. ES ist bemerkenswert, daß dies« Erklärung ein stimmig allo auch mit den Stimmen der Arbeitgeber, ange nommen worden ist. Die gesamten WtrtschaftSkreise sind also der Ansicht, baß der Ueberaana zur Goldrechnung. na- mentltch bet den Steuern und Löhne«, unaufhaltsam ist. L«r Krise i« L«t»s«ime. >s Lausanne, 14. Juli, wie man hört, werde« di« alliierte« Delegationen noch heut« nacht oder morgen offi ziell zu -er seit Donnerstag herrschenden Krise Stellung nehmen, entweder 1» einer Mitteilung an die Presse oder in einer Not« an die türkische Delegation. Ma« glaubt, daß dieser Schritt irgendwie die Wiederaufnahme der abaedro- chenen Gchlußverhandlungen anbahnen dürfte. Ein« direkte Fühlurmnahme zwischen den beiden Parteien hat allerdings im vauke de« heutigen Tage- ebenso wenig wie gestern statt gefunden. Auch beteiligt« sich JSmet Pascha nicht an den Gratulationsbesuchen bei General Pell« anläßlich des Kan. zöstschen Nattonalftste», sondern begnügte sich damit, sein« Karte abzugeben. Ein für Sonntag geplanter gemeinsamer Ausflug aller Delegationen wurde abbestellt. Dagegen hat zweifellos eine indirekte Fühlungnahme zwischen den Al- Merten und den Türken eingesetzt und e- scheint, daß der amerikanische Betret« Grew, ber heute sovuchl mit General PellS al» auch mit J»met Pascha längere Unterredungen hatte, dabei di« Rolle deS Vermittler» übernommen hat. RetchStzerkehrSmtffister Grseuer Ster Die schvetevde« Etfenb»h«fr<ge«. Der ReichSverkehrSminister Groener gewährte einem Redakteur deS Nürnberger „Fränkischen Kurier" heute ein« Unterredung über die schwebende« Sisenbahnfrage«. Der Minister bemerkte, die Rothmetersch« Denkschrift habe ihm sofort Anlaß gegeben, im Benehmen mit dem Reichsftnanz- minister die einzelnen angeschnittenen Fragen eingehend zu prüfen. Die Prüfung sei bet der Schwierigkeit der Materte noch nicht abgeschlossen, trotzdem lasse sich einige» Wesent liche zur Kritik einer Denkschrift des Herr« Rothmeier und ber Bayerischen BolkSpartei sagen. Darüber möchte sich der Minister heute nicht äußern, ob eS im gegenwärtigen Moment zweckmäßig sei, die Krage der Verpfändung der Reichsbahn im Zusammenhang mit dem BerreichlichungS- vertrag zu erörtern. Wenn er zu den Sinzelfragen übergehe, so stehe im Vordergrund des Interesse» die Frage einer nachträglichen Erhöhung der Abfindung, welche Bayern im Jahre 1S20 für seine Staatsbahnen erhielt. Die Leistungen deS Reiche» an die Länder aus Anlaß der Berreichlichung seien schon damals tm AuSlan-e mit Mißtrauen beobachtet worben. Wenn jetzt das Reich an die Länder au» dem gleichen An- laß irgendwelche Leistungen machen wollte, würde da» Aus land von „Schiebungen" zu Lasten der Reparation reden. Auf die wettere Rothmeiersche Behauptung, Bayern sei bei ber Berreichlichung dadurch mehr belastet, baß eS vor 1SSV mit seinen Staatsbahnen günstiger wirtschaftete, ent- segnete Minister Groener, diese Beweisführung sei irrefüh. rend, weil die von Rothmeier herangezogenen Fehlbeträge solche der Krieg», und Nachkriegszeit seien, di« mit ber Wirt- schastlichkeit de» Unternehmens nicht» zu tun hätten. Fer- »er stelle Rothmeier in den Vordergrund der Beweisfüh rung, daß das bayerische Netz -er Reichsbahn seit ISA) gün stiger wirtschaftet, als -ie Reichsbahn in den übrigen Netzen. Di« hierfür angeführten Zahlen seien durchaus anfechtbar. Seit der Berreichlichung werde in den Betrieben ber deut schen Reichsbahn nicht mehr einzeln abgerechnet. Gan» irre- führend seien die Angaben Rothmeier» über di« Einnahme sette, weil er für -ie Zeit RS ISA) di« wirklichen Einnahmen der bayerischen Staatsbahn eingesetzt habe, wie sie sich nach der Abrechnung mit -en anderen Eisenbahnen ergeben. Außerdem dürfe man nicht vergessen, daß erst seit der Ber reichlichung di« Staffeltarife eingeführt seien, die »war die bayerische Wirtschaft sehr fördern, die Einnahmen -er Strek- ken in Bayern aber stark herabdrücken. Wetter sagt ber Minister, in ber Denkschrift de» Wirk- schaftSbeirvt» der Bayerischen Volkspartei werde eine Reihe von Einwendungen gegen die Wiederherstellung der bayeri schen StaatSeisenbahnen angeführt, und zugleich ihre Wi derlegung versucht. Die in dev Denkschrift aufgestellten Behauptungen seien sehr gewagt und stünden in Widerspruch mtt -er früheren Entwicklung de» deutschen Eisenbahn wesens. Minister Groener schloß, eine objektive Beurteilung der Verhältnisse komme zu gan» andere» Ergebnissen als die Denkschrift. ' Klare« »er EKsei»Vahirer-Orrarttsatw«en gegen andere Bevölleranr-kreise. Bei dem Kommissar de» Reichskanzler» für Rhein und Ruhr sind Klage« von Eisenbahner-Organisationen eiwge- laufen, die ihn darauf aufmerksam machen» -aß im Gegen, fatz zu der entschlossenen und unabänderlichen Abwehr der Eisenbahner andere Bevölkerungskreise nicht so entschiede« in ber Zurückweisung -er französische« Anordnungen und Aufträge sind. Sie haben darauf aufmerksam gemacht, -aß st« entschlossen sind» unter Umständen selbst gegen di« An weisung ihrer Vorgesetzten den passiven Widerstand gegen die französische und belgische Besatzung aufrecht zu erhalten: sie müßten aber die Regierung bitten, auch solche Beamten- und Bevölkerungsgruppen zum Aushalten zu ermahnen, die durch Nachgiebigkeit gegenüber ber fremde« Besatzung in den auSgewiesenen und bestraften Eisenbahnern -en bitteren Eindruck erwecken könnten, daß ihre Opfer umsonst gebracht seien und daß ihre Volksgenossen kein volle» Verständnis für de« Abwehrkamps -er Eisenbahner hätten. Der Kom- mtssar de» Reichskanzlers hat gegenüber diesen Ausführun gen darauf hingewtesen, baß er bereit» in einem Rund, schreiben vom 26. Juni an di« Regierungen -er Länder über die Abwehr der französischen Eisenbahnregi« zu diesen An regungen Stellung genommen habe. Nicht nur au» de« Kreisen der Eisenbahner, sondern aus alle« Bevölkern«»», schichte« sei ihm nahegelegt worden, den passive« Widerstand der Eisenbahner auch durch Anordnungen der Regierung zu unterstütze«. Er habe erklärt, Latz e» die unumgängliche Pflicht aller Beamten des Reich», der Länder und Kom munen sei, alle» zu unterlassen, was «in Zusammenarbeiten mtt der französisch-belgischen Sisenbahnregie bedeuten könne. Die RetchSregierung se igewtllt, -en tapferen Kampf der Eisenbahner mit allen zu Gebote stehenden Mittel» »« un terstützen. Gegen Beamte, di« mtt der Regie zusammenarbei- ten, sei in -er schärfsten Weise vorzugehen. Der Kommissar erklärt«, die deutsche Regierung wisse «Sens» gut wie auch die Besatzung, daß gerade -1« bewundernswert« Standhaf- ttgkett der beutschen Eisenbahner -er wesentlichste Punkt de» deutschen Widerstandes sei. Die Besatzung suche gerade in diesen Tagen mit den barbarischsten Mitteln den Wider stand der Eisenbahner zu beseitigen. Di« Eisenbahner könn ten gewiss sein, dass di« RetchSregierung nicht» unterlassen werde, um den freiwillig von den Eisenbahnern al» Opfer für -a» Vaterland geführten Kampf mtt alle» Kräften »« unterstützen. razeSgefchichte. Devtlche» Reich, Der MeiAhtzräffdeut a« de« »Saar*»rein". Der ReickSprästdeut hat -er in Karlsruhe tagenden Vertreter- Versammlung de» Bunde» .Saarvereln folgende» Tele gramm übersandt: „Die -ritt« Tagung de» Bunde« Saar- verrtn begrüß« ich herzlichst und wünsche den für da» Vater- land so wichtigen Bestrebungen, der schwergeprüften Saar- bevölkerung in ihrem Kamps« um die Erhaltung de« Deutsch tum« zu helfen, weiter besten Erfolg. Di« Volksgenossen an der Saar wie di, am Rhein und an der Ruhr können versichert sein, daß da« ganze deutsch« Volk aufrichtigsten Anteil an ihren Leiden und Nöten nimmt und in dieser schweren Zeit treu und opferbereit zu ihnen steht. Reich»- Präsident Ebert." Entscheid««» über drntsch-polnische Gchulverhältniffe in Oberschlefien. Der Präsident der gemischten Kommission sür Oberschlestrn, Bundegrat Calonder. fällt« sein« erste Entscheidung in einer deutsch-polnischen Streitsache. S» handelt sich um dir Echnlverhältntff« sür die Minderheit in der in Oft-Oberschlesie» gelegenen Kr«i»stadt Rybntk. Di« Entscheidung de« Präsidenten spricht sich unzweideutig zugunsten de« beschwerdefübrenden deutschen Echulverrtn» au« und weift den vorläufigen Entscheid de» polnischen Minderheitgamte« al« irrig zurück. In den Au»siihrungen Calonder» wird da« Verbalten der Rybntker OrtSbehSrden gegenüber der deutschen Mindrrheitsschulr mißbilligt. Di« Behörden werden verpflichtet, sür di« von ihnen aufgehoben« Schul« entweder da« frühe» Gebäude wtederherzurichten oder ihr andere aleickwertlge Räume zu geben. Der Reichskanzler an da» amerikanische Volk, R«ich»kan»l«r Dr. Cuno wendet fick in einer an den Präsi denten Harriman von deck United American Line« gerich- teten Botschaft an da« amerikanisch« Volk und spricht darin di« Hoffnung au«, daß die Völker von Amerika und Deutsch land sich in wechselseitiger wirtschaftlicher Arbeit zusammen- schließen. Den Anlaß zu der Botschaft bildet die heut« erfolgend« Ankunft de« neuen Dampfer» Albert Ballin. Friede im Berliner Bang,werbe. Arbeitnehmer und Arbeitgeber haben dem Etnigung»vorschlag de« Reich«- arbeit«mtnifter« »ngestimmt. Damit ist der Streik im Bau- g«w«rb« nach zehntägiger Dauer beendet. Republik Oesterreich. Wahlaufruf der Eroßdeutschen BolkSpartei. Di» ReickSparteileitung und der Abgeordnrtenverband der wroßdeutschrn BolkSpartei in Wien erlassen «Inen Wahl aufruf, in dem fi« darauf Hinweisen, daß die Partei stet« «ine Politik treuer und Erfolg verheissender Arbeit verfolgt habe. Der Aufruf schließt: Gerade die Not unserer Brüder im Reick wird un« in dem kommenden Wahlkampf «in Ansporn sein, lauter denn je zu erklären, daß wir ein« find mit ihnen im Sinn« von „Deutschland, Deutschland über alle« und im Unglück nun erst recht!" Frankreich. Politische Zwischenfälle. Wie Hava« mitteilt, kam e» vor dem Gebäude eine« Pariser Abendblatt«», da« ein» Sammlung für die französischen Truppen im Ruhrgebiet veranstaltet hatte und dem am Sonnabend abend von den in Pari« anwesenden Mannschaften au« dem Ruhrbezirl «ine Dank«»kundg«bung dargrbracht wurde, bei dieser Ge legenheit zu Zwischenfällen. Der Geschäftsführer der kom munistischen Zeitung Humanitö versucht« dem di« Soldaten führenden Hauptmann die Orden von der Brust zu reißen. Gr wurde mit zwei anderen Angestellten der Humanste ver haftet. Die Verhafteten sind vorläufig wieder freigelaffen worben, haben sich aber nächsten Donnrr»tag vor dem Straf gericht unter der Anklage-der tätlichen Beleidigung «ine» Vertreter« der öffentlichen Gewalt zu verantworten. Amerika. Die Nachfrage «ach den Erzeugnissen der Landwirt schaft geschwächt. Nach einer Meldung de» Newyork Herald au» Washington wird von Nationalökonomeu und Statistikern, di« das landwirtschaftlich« Departement zum Studium der wirtschaftlichen Verhältnisse nach Europa ge schickt hat, berichtet, daß die ausländisch« Nachfrage nach Erzeugnissen der amerikanischen Landwirtschaft bedeutend geringer sei al« vor einem Jahre. Infolge der Besetzung de» Ruhrgebiet«» und der Lage am Balkan sei die Kauf kraft Europa» geschwächt. Di« Produktion habe sich wahr scheinlich in England, Frankreich, Belgien und sogar in Deutschland gehoben. Auch dadurch werde fick dir Nach frage nach wirtschaftlichen Erzengniffen der Bereinigten Staaten im Herbst« verringern. Da» Ergebnis werd« ein Wetzenpret» von weniger al» 1 Dollar pro Bushel sein. Fleißig hacke«! immer wieder darauf aufmerksam machen, regelmässiges und richtiges Hacken Höchst werden können. Man muss bass nur durch ertrüge erzielt Das Hacken soll die Kruste des Bodens zerstören, damit Lust in den Boden kommt. Wo keine Lust, da kein Leben! Wo aber tm Boden kein organisches Leben ist, da können sich die Pflanzen nicht entwickeln. Weiter zerstört das Hacken di« feinen, winzig kleinen Hohlräume in der Erdoberfläche, in denen das Wasser aufsteigt, wie der Kaffee in einem Stück Zucker. Wenn das Wasser bis obenhin steigen kann, bann verdunstet natürlich auch viel. Also, um Wasserverluste zu verhüten, muh man hacken. Dadurch liegt die Erdoberfläche in groben Krümeln auf. Sie bilden grosse Zwischenräume, in denen das Wasser nicht aufstetgen kann. Das Wasser kann in der Oberfläche dann nicht mehr verdunsten. Heuer soll wieder — so sagen die Meteorologen — ein heisser, trocke ner Gommer werden. Da heisst es Bodenfeuchtigkeit sparen. DaS geschieht, wie gesagt, durch das Hacken. Auch Unkraut gibt eS Immer genug. DaS muh auSge- hackt werden. Wie ist e» denn mit den Quecken, mit b«n langen weihen Wurzelstücken, die den Boden oft bös durch ziehen un- stet- neues Gras treiben? Kann man sie auch durch das Hacken vertilgen? Sicher bis zu einem gewissen Grade. Wenn man das neugetrieb«n« Gras immer wieder abhackt, dann muh es auch immer wieder von neuem nach treiben. Schliesslich wird aber -er Wurzelstock so sehr ge schwächt, dass er gar ntcht mehr auStreiben kann. Das Ziel erreicht man umso eher, je mebr auch eine starke Beschattung des Bodens durch di« Kulturpflanzen den neuen Quecke» trieben da» Licht, de« Motor des Lebens, nimmt. Aber natürlich muh auch richtig gehackt werden. Da soll der Kleingärtner ntcht zeigen wollen, welche Kraft er hat. Richt das tieft Schollenhacken, sondern das seichte vorsichtige Krustenbrechen macht den Boden mürbe und für das Giess waff« aufnahmefähig. DaS ist doch klar: zuerst wird gehackt und dann gegossen. Wirb durch das Giessen das Land wie der verschwemmt, so mutz man eben In den nächsten Tagen wteder einmal hacken. „In deinem Weinberg liegt et« Schatz, grab um danach!" Grabt und hackt, wendet jede Krume, jede» Knöllchen dreimal, bevor ihr» richen latzt, dann wird -er Schatz, -er 1« jedem Garten liegt, auch gehoben. Noch «tnS: Vorsichtig mutz man beim Hacken sei«, daß man die jungen Pflänzchen dabei nicht mst Erbe bedeckt. Besonder» da» Her». Dort mutz -ft Pflanze nachtreiben und braucht -a»n Sonne und Lntt^ Wem da» Ser» nicht kvetliegt, der kamt «W av-eiüor>
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