Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1923-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192307168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230716
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-07
- Tag 1923-07-16
-
Monat
1923-07
-
Jahr
1923
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
raun - «nd «del«. «n in n ab» 0 bi» i. den AuS- Nast. Nbr >ung. iuus. iS«»! wich» aden. Ab- ^ersev live« iicher 000« Meß, 0000 >»rlin Mblt. 0000 »000. chsen. 0 bi> »bnen dlaus iapS« 1000. Torf- 5000 , sich eere» nni«. OM., sleien M.. ' M., lrabi, M auf ntrr ch, 01» t is. ckt/ da, 25. ckte' .1«. nr lt rel n - che ger. O eia tige UNK >ttt« «d. MM« M .HZ 1^8. veNsge zum Nieder TR-ehlatt. Montag, 16. Juli 1923, avenvs. 76. Jahr-. zwischen Netze nntz Lat. Die urtt so großer Gvanmms erwartete und durch eine kam» je vorher erlebte Preffevorbereitung vtnaelettete Er- klärnng »er «gltsehe« Regier»«» hat »u« ihre Wirkung «e. ta» und den Widerhall gefunden, den man im allgemeinen erwartet hat. Frankreich hat 1« feiner Presse kein Hehl dar- au» gemacht, daß man in Part» und Umgegend schwer ver stimmt über de« Vorstoß Baldwin» ist. Die schonend« Form, in der die engltfchen Beschwerde« und Wünsch« vorgebrachi worden find, haben eS Regierung und Volk in Frankreich leicht gemacht, die unleugbar bestehende schwer« Gegensätz lichkeit Le» engttschen und französischen Standpunkte» doch «och mit schüuen Worten -u überbrücken. In Italien und in de« vereinigte« Staate« vo« Nordamerika hat man durchweg sich mit dem englische« Standpunkt einverstanden erklärt. Nun kommt die Zeit, die unabweisbar di« Taten fordert, die in den Worten -er englischen RegiernngSerklä. rung al» Sernaehalt der Ausreifung harren, England hat unmißverständlich zu erkenne« gegeben, daß e» den von Frankreich beschrtttenen Weg nicht nur für falsch, sondern für lebensgefährdend im Hinblick auf die Wirtschaftsinteressen Europa» hält. England bat darauf verzichtet, wie früher sonst de« moralischen Gesichtspunkt der Angelegenbeit her- vorzukvhren, obwohl gerade das Ruhrverbrechen nach mo- raltscher Verurteilung durch La» Land schreit, bas sonst über jede« Armeniermord und jede« Kongo«reue! wochenlang sich entrüstet. England weiß ganz genau, -atz eine Stellung, «ahme vom moralischen Gesichtspunkte aus zwingend das «ach sich ziehen würde, was eben gerade vermiede« werden soll, die Sttmmungsverschärsumr in beiden Ländern, die zur Gereiztheit und zum offenen Bruch htnitberleiten muß. So hat sich England denn damit begnügt, rein sachlich festzu stellen, Latz di« Reparattonsergebnifse seit Einleitung der Ruhrbesetzung immer dürftiger geworden sind. Großbritan nien hat sich also auf den lwie eS selbst weiß, irrigen) Stand. Punkt gestellt, als hätte Frankreich ein Interesse an müa- lichst hohen Kontributtonszahlungen. Bon diesem aus poli- tischen Gründau immer noch festgehaltenen Standpunkt aus wird also nun das erfolgen, was man unter den heutigen Umständen allerdings schon als eine Tat bezeichnen muß- die selbständige Antwort Englands auf Las deutsche An- gebot. Wie diese Antwort im Einzelnen aussehen wird, ist an sich nicht allzu bedeutsam, da die öffentliche Meinung Eng- landS gleich nach Ueberreichung der deutschen Note in enger Anlehnung an Len Standpunkt der amtlichen Stellen Deutschlands Angebot als befriedigend erklärt hat. Auch die offizielle Stellungnahme der englischen Regierung dürfte davon ausgehen, daß Deutschlands Angebot eine durchaus ernst zu nehmende Berhandlungsgrundlage barstellt. Bon besonderem Wert ist es, -atz, wie allgemein in England an genommen wird, auch Deutschlands Forderung nach Ein- berufung eines internationalen Sachverständigenausschusses Beachtung und Zustimmung finden wird. Wie ein solcher Ausschuß allerdings praktisch aussehen wird, Las ist eine zweite und hochbedeutsame Frage. Ein Wiederaufleben der sogenannten Reparationskommission, maskiert durch einige neutrale, aber praktisch ohnmächtige Persönlichkeiten, wird nicht zu dem Ziele sichren, das England erstrebt und im eigenen Interesse erstreben muß. Frankreichs Hartnäckig keit wird außerdem jede praktische Auswirkung der engli schen Pläne zu verhindern suchen und wird dieses umso leichter können, als England ja notgedrungen, wie bereits erwähnt ist, immer noch an der Wahnvorstellung sesthält, als wünsche man in Paris Deutschlands Zahlungsfähigkeit und nicht Deutschlands Zerstörung. So ist denn wichtiger als der Inhalt der zu erwartenden englischen Antwort die Tatsache, daß England endlich einmal bas Gleiche tut, was Frankreich immer wieder getan hat, nämlich den Willen zeigt, eigene Wege zu gehen. Wie es Heitzig wird die Antwort an Deutsch land nicht nur den unmittelbar beteiligten Ländern, sondern guch den neutralen Staaten und den Bereinigten Staaten von Nordamerika -»gestellt werden. Wir erleben also eine durchaus erfreuliche, wenn auch unmittelbar praktisch noch Nicht nutzbar zu machende Propagandatat großen Stils, deren Spitze sich, mag sie noch so abgeschliffen sein, gegen Frankreich richtet. England weiß genau, -aß es gegen Danks, Flugzeuge und Unterseeboote von der Art und Menge Frankreichs nichts ausrichten kann. Es wartet ab, und be reitet die Stimmung vor, die einst der wohl kaum zu ver meidenden ernsthaften Auseinandersetzung den moralischen Rückhalt geben soll und geben wtrL. Dem deutschen Bolle bleibt unter diesen Umständen nichts weiter übrig, alS in äußerster Kräftezusammenfassung, in Würde und Wider standswille zu verhindern, daß Pvincarü das Ziel erreicht, das alle Wiederaufstieghoffnungen Deutschlands und alle Htlfsibemühungen Englands und der Welt mit einem Schlage zunichte machen würde: die Kapitulation. Der Kampf im besetzten Gebiet ist zu mindestens eLenso wichtig, als der Kampfplatz der internationalen Diplomatie. Letzten Endes haben wir selbst unser Schicksal in der Hand. Von diesem Bewußtsein kann und darf uns nichts entlasten, was irgendwo und irgendwie zwischen England und Frankreich draußen vor sich geht. Französische BrntaMöte». In Zewen bei Trier wurden am 11. -. MtS. 8S Eisen bahner mit Familie« unerwartet zum Zwecke der Auswei sung in den Bergstraßen zusammengetriebeu. Drei Stunden mußten sie in glühender Hitze unbeweglich stehen und durften nicht sprechen. Sie wurden vo« Marokkaner« bewacht. Wenn jemand sprach, wurde er von dem leitenden Offizier mit -er Reitpeitsche in rohester Weise mißhandelt. Andere Einwoh ner aus -em Dorfe wurden gezwungen, Wagen heranzu schaffen, un- die Möbel der Ausgewiesenen aus den Häu- seäm zu holen. Leute, die sich weigerten, wur-en mit Ge, wehrkolbeu schwer mißhandelt. Die Leute kamen um 12L0 Uhr in Trier an. Dort wurden sie in glühender Hitze bis 7.S0 Uhr in AuSwandererzügen etngeschlossen nn- durften kein Wasser holen. Ei« «euer Mord. In Vohwinkel wurde am 14. Juli -er Kaufmann Blumen, thal ans Düsseldorf von einem srauzöstsche« Pofte« a«ge- schosse« und so schwer verletzt, -aß er noch am Abend in einem Hospital in Elberfeld starb. Freiselaffe«. ReichSbankdirektor CrusiuS in Barme», -er bei -em französische» Vorstoß am Freitag mitgeschleppt und festge- «onrme» wurde, ist wieder frei gelassen worden, Kewe ArrStteferimz der deutsche« echutzote«»te«. * Münster i. W.. den 15. Juli. Bekantlich wurden vor einiger Leit in Hamborn anläßlich der Erschießung de« belgischen Oberleutnant» Graff mehrer« Deutsche von den Einbruchltruppen al» angebliche Täter oerbaftet und von dem belgischen Kriegsgericht zum Lode verurteilt worden lind. Vei dem Bekanntwerdrn diele» Urteil» meldeten sich in Stettin die wirklichen Läter, drei Echupobeamte. In einem Teile der deutschen «resse werden dazu unter« MM W WW WklMWsswU 15. Juli sensationell« Artikel veröffentlicht, nach denen die drei Tchupo-Beamten am Freitag vormittag von den deut- schen Behörden über Wesel den Belgiern zur Aburteilung und wabrscheinlichen Tötung ausgeliefert worden seien. In Wesel sei «» deshalb zu großen Ansammlungen der er regten deutschen Bevölkerung gekommen. Den deutschen Schupobeamten aus dem besetzten und unbesetzten Gebiet sei e» von den deutschen Behörden untersagt worden, in Wesel ihren drei Kameraden noch «in „Lebewohl" auf den Weg »u geben. Hierzu ist amtlich festgeftellt worden: Es handelt sich nicht «m eine Auslieferung der Täter an die belgtschen Behörden feiten» irgend einer deutschen Behörde, sondern um «in« freiwillige Tat der drei deutschen Beamten, di, sich in Stettin gestellt batten, nm ihre in Aachen unschuldig »nm Tod« verurteilten deutschen StammeSgenoffrn vor der sicher zu erwartenden Hinrichtung Lurch di« Belgier zu retten. Sie wollen al» Zeugen an der MerufungSverhand- lung teilnehmen, nachdem ihnen von den Belgiern Freigeleit »ugesiLert worden ist. Nach allgemeinem Völkerrecht kann ein« Aburteilung der drei deutschen Beamten feiten der belgischen Gerichte nicht erfolgen, denn »ine Bestrafung wäre Sache der deutschen Gerichte. Eine Auslieferung der drei Beamten an die Belgier stünde geradezu im schärfsten Widerspruch mit drn Grundbeftimmungen der Retch»- verfaffung und würde politischer Selbstmord bedeuten. Di« Meldung von großen Menschenansammlungen anläßlich de» Aufenthalt,« der deutschen Beamten in Wesel ist stark über trieben. Die drei Schupobeamten hatten Gelegenheit, sich von ihren Kollegen in Wesel zu verabschieden. Di« in hiesigen Zeitungen weiterhin ausgesprochen« Vermutung der Bestrafung des seit einiger Zeit in Untersuchungshaft befindlichen Staatsangehörigen Jagftin au» Burr durch di« deutschen Behörden ist einfach erfunden. Jagftin befindet sich nach wie vor in Untersuchungshaft. Die Anstifter der Duisburger Explosion. Zu den Meldungen über die verhafteten zwei interna- tionalen Verschwörer, -ie verdächtig waren, Len Anschlag auf Len belgtschen Truppentransport bei der Hochfelder Brücke verübt zu haben, ist noch nachzutragen, daß die Fest nahme der beiden durch die Htlfe zweier Ingenieure der deutschen Maschinenfabrik und der Rheinischen Stahlwerke, sowie den Bemühungen der Duisburger deutschen Krimi nalbeamten zu verdanken ist. Die Ingenieure hielten sich nm die Zeit des Anschlages in der Nähe der Unglücksstelle in einer Wirtschaft auf, als zwei fragwürdige Gestalten ein traten. Um die Stunde des Unglücks verweilten beide «och in der Wirtschaft, befanden sich aber stark in Aufregung. Als aber in -er Aufregung über -ie Explosion alle» auf die Straße lief, wurden alle Straßen abgesperrt und au» die sem Anlaß war «S den beiden Deutschen erst am anderen Tage möglich zu bertchten, worauf dann zur Verfolgung der verdächtigen geschritte« wurde. Berkehrserleichterrmg in der englische« Zone. Wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, wir- auf Er suchen -er englischen BesatzungSbchörbe ab 16. Juli eine Erleichterung im Verkehr zwischen dem besetzten und unbe setzten Gebiet etrftreten. Die deutschen Reisenden, die nach -er engttschen Zone Vollen, sind fortan nicht mehr geewuv- )l Paris, 15. Juli. Im Departement vise hielt Pvi«earü anläßlich -er Einweihung «ine» Kriegerbenknml» ein« Rede, -ie als Antwort auf bi« ««glifche Regiernugs, erklär»«» angesehen iverden kann, un- -er -er halbamtliche „TempS^ politische Bedeutung beimißt. Pvincarü sagte u. a.: Ich bil-e mir ein, daß Frankreich am Kriege -er Alliierte« nicht «nbeteillgt ist. ES hat allein den Ansturm der Deutschen selbst ertragen: keines seiner De partements ist unbesetzt gewesen. In den vier Jahren des Krieges ist Frankreich viel stärker mitgenommen worben als jedes andere Land -er Welt. Während befreundete Nationen ihr« Grenzen erweitert haben, haben wir einfach das wie- dererlangt, was der Friedensvertrag von Frankfurt uns bnrch Gewalt entrissen hatte. Selbst Elsaß-Lothringen ist uns nicht einmal innerhalb der Grenzen von 1814 zurück erstattet worden. Auch die Nationen, die den Friedensver trag unterzeichnet haben, haben sich durch Deutschlands Ausrufe: »Las kriegerische Frankreich, da» imperialistische Frankreich!" beeinflussen lassen. Wir verlange« keine« Zoll fremde« Bode«sr wir wollen nur, daß ein auch von anderen Nationen unterzeichneter FriebenSvertrag bereits nach vier Jahren nicht als reif für et» archäologisches Museum be trachtet wird. Einige unserer Freunde erklären, der Vertrag gehöre der Geschichte an: Europa sei krank, und eS sei vor allem notwendig, daß man den Sturz Deutschlands verhindere. Frankreich solle ihm in gemeinsamem Interesse Konzessionen machen. Frankreich habe keineswegs de« W««sch, daß Deutschland zrrsammenbreche, besonders wenn Lieser Schuld ner wie Deutschland in der Lage sei, sich rasch wieder empor- -uarbetten. Sicherheit habe Frankreich infolge der Nichtratt- fizterung des Schutzpaktes, der schon so keinerlei militäri schen Wert gehabt habe, nicht erlangt. Auch inbezug auf die Reparationen sei Frankreich nicht besser behandelt wcrden. Die Rrparattonskommiffion habe die deutsche Schuld festge setzt: aber in einer Sitzung des Obersten Rates habe Frank reich einen Teil seiner Rechte aufgeben müssen. Auch habe man Frankreich vorgeworfen, daß es Deutschland nicht schone und seinen Zusammenbruch verursachen wolle. Set Deutschland in den letzten drei Jahren nicht geschont wor den? Habe man ihm nicht die Nichterfüllung aller seiner Verpflichtungen zugestanden, sodaß Frankreich 100 Milliar den für den Wiederaufbau habe bezahlen müssen? An dem geschlossenen Willen aller Alliierten würde zweifellos dieser „fortgesetzte schlechte Wille" gebrochen worben sein. Aber Deutschland habe auf die Meinungsverschiedenheiten speku liert. l!) Man habe keinen andern Ausweg gesehen, als zum Zwang zu schreiten und die Pfänder zu nehmen. Anstatt die Ausbeutung der Pfänder zu ermöglichen, habe Deutsch land de« Widerstand organisiert und dadurch Frankreich gezwungen, den Druck zu verschärfq». Wenn Frankreich nicht ins Ruhrgebiet einmarschiert wäre, wäre Deutschland trotzdem dem Abgrunde entgegengegangen: aber Frankreich hätte dem mit leeren Händen zugeschaut, während es heute ei« Pfand i» der Hand halte, das es ihm erlaube, sich evtl, bezahlt zu machen. Er sei stets ein treuer Anhänger der französisch-britischen Allianz gewesen. Auf sein Verlangen und unter seinem Ministerium seien 1912 die Briefe zwischen Paul Cambon und Sir Edward Grey auSgetaufcht worden, die die Entente verstärkt und die Allianz vorbereitet hätten. Nieman- könne daher mehr als er bedrückt sein, wenn die Freundschaft zerstört werden sollte, an deren Errichtung er mitgearbeitet habe. Aber diese Freundschaft habe er so auf- gefaßt, daß sie dazu bestimmt sein solle, ihre gegenseitigen Interesse» auszuglcichen, und daß sie nicht dazu dienen könne, -t« Interessen des einen ober -eS anderen zu ign». rteren. Frankreich wisse, baß seine Verbündeten ehrenhaft seien wie Frankreich, und deshalb sei es sicher, baß sie schließ lich, von -en Tatsachen überzeugt, Krankreich Recht geh«» würben. j Pvincarü schloß, wenn man ein Interesse am Friedens vertrag habe, wenn man -ie Entwicklung zum Frte-en ist Frankreich stärken wolle, bann dürfe man nicht bas neu« Statut in Europa zerstören und die Freunde in der Tschechow slowakei, in Rumänien und in Sübslawien bedrohen lassens Der Zukmmeittrttt des Londoner Sodftrett». Londoner Meldungen zufolge wir- das Kabinett erst am Mittwoch sich mit dem Entwürfe der Antwort auf die deutsch« Note sich beschäftigen. Es wird angenommen, daß am Don nerstag s!) ein Entwurf den verschiedenen Mächten zu gehen wird. Diese neue Verzögerung wird damit erklärt, daß die englischen Minister noch verschiedene Fragen zu erle digen haben. Der „Matin" glaubt zu wissen, daß Lord Cur zon mit -er Fertigstellung der englischen Antwortnote brause tragt ist. Aeutzerimsen holländischer Zeitungen. ' Die holländischen Zeitungen äußern sich zur englischen Regierungserklärung in ausführlichen Leitartikeln. Der profranzösische „Telcgraas" schreibt, daß die Erklärung doch mehr Neues gebracht habe, als man nach den letzten Tagen erwarten konnte. Sie bedeute für Deutschland sicher keine an genehme Ueberraschung. Es sei eine Notwendigkeit für Eng land, die Zusammenarbeit zwischen den Alliierten zu sichern« Das „Algemeen Haudelsblad" führt aus, wer von dieser Regierungserklärung etwas Sensationelles erwartet habe, habe sich getäuscht. Ruhig und sachlich habe der englische Bw< sineßman für eine rein ökonomische Behandlung der Frag« der Wiederherstellung plädiert. England hoffe, mit Beibehal tung der Entente zu positiven Resultaten in der Richtung -er Befriedigung Europas und der Wiederherstellung geordneter Verhältnisse in der Welt zu kommen. Man könne nur eine langsame Entwicklung in dem gegenwärtigen Zustand erwar. ten, es sei denn, Laß während der Unterhandlungen das Ob jekt der Unterhandlungen nicht etwa zusammenbricht, was weitere Besprechungen überflüssig mache. Der „Nienwe Rotterdamschc Courant" meint, gerade -i< Sanftmut der Erklärung beweise, daß eine Annäherung zwischen Paris und London zustandekommt. Eine schroffe un harte Erklärung würde in keiner Weise zur Folge haben, -atz Frankreich die Rnhrpolitik ausgeben würde. Tas Blatt der Sozialdemokraten „Het Volk" erinnert daran, daß Pvincarü Baldwin schon die Antwort gegeben habe, da er am Tage der Regierungserklärung französi schen Journalisten gesagt habe, England brauche Frankreich- aber Frankreich brauche nicht England. -? SSnstiqe veurtellung in Amerika. Tie Rede deS englischen Premierministers, die von gesamten Presse im Wortlaut veröffentlicht wird, hat in Ncwyork großen Eindruck gemacht. Tie Mehrzahl der Blät ter billigt den Standpunkt Baldwins und teilt die Ansicht- welche die „Washington Post" wie folgt zusammenfaßtr „Ein eigensinniges Festhalten Frankreichs an seiner gegeu^ wärtigen Politik und an seiner gegenwärtigen Handlungs weise würde angesichts des von England zum Ausdruck ge« brachten Standpunktes Unheil bedeuten". gen, in Vohwinkel und Hengstei auszusteigen. Durch dies« Maßnahme ist der direkte Verkehr Berlin—Köln wieder hergestellt. Ae BMMrre um ll Agr uerlüWrt. Esse», 15. Juli. Nach amtlichen Mitteilung«« habe» die Franzose« die Verkehrssperre zwischen -em besetztes «nd unbesetzten Gebiet, die in -er »origen Nacht nm 12 Uhe ihr Ende erreichen sollte, um zeh« Tage verlängert. Sirt Grund für diese Maßnahme wird «icht angegeben. Ob a«ch die Engländer sich an dieser Verlängerung der Verkehrs« sperre beteilige», ist noch nicht bekannt. > Zusammenstöße zwischen RatiouaksoziaNste« «nd der Münchner Polizei. München, 14. Juli. Amtlich wird gemeldet: Nach Schluß der heutigen Versammlung der Nationalsozialisten! im Zirkus Krone kam es in der Arnoldstraße zu Zusam menstößen zwischen der Polizei und Versammlungsteilneh mern. Trotz des bestehenden polizeilichen Verbotes hatte« die Versammlungsteilnehmer einen Zug formiert, der sich nach der inneren Stadt bewegte. Auch hatten sie Fahne« entfaltet. Der wiederholten Aufforderung der Polizei organe, die Fahnen zu entfernen und auseinanderzugchen, wurde nicht Folge geleistet. Als die Polizeiorgane die Per sönlichkeiten der Fahnenträger feststellen und die Fahnen be schlagnahmen wollten, wurde ihnen seitens der Versamm lungsteilnehmer Widerstand geleistet, sodaß sie teilweise ge nötigt waren, von der Waffe Gebrauch zu machen. Mit Hilf« herbcigerufener Verstärkungen der Polizei gelang eG schließlich in kurzer Zeit, die Ordnung wieder hnzustelle^ die Fahnen zu beschlagnahmen un- einige renitente Teil nehmer zu verhaften. Einige Personen wur-en leicht ver< letzt. Minister venesch i« London. Wie da» Tschechoslowakische Pressebüro au» London erfährt, setzte Minister Dr. Benrsch am Sonnabend di« poli tischen Besprechungen mit Vertreter« de» britisch«uA»ße«- mtnifteriumS fort. Die Besprechungen behandelten vor allem Fragen, welch« sich auf di« englisch-tschechoslowattschen Interessen beziehen. — Am Sonnabend wurde von Lord Curzon undBenesch derbritisch-tfchechoslowakischeHandel»- vertrag unterzeichnet, der gleichzeitig auch da» Handels abkommen mit den britischen Kolonien enthält. — Dgftem begab sich Minister veuesch nach Pari» zurück. Italien u«d die rort-erfro-e. Nach der Agentur Volta ist «» nicht ausgeschlossen, daß, fall» ein« diplomatisch« Konferenz für di« endgültig« Regelung der Tangerfrag« einbrrusen werden sollte, Italien auf seinen Anspruch auf Teilnahme verzichten wird, «eil mit der Lösung dieser Frag« di« Lage im Mittel««« tvr Zusammenhang steh« und all« an diesem Meer« wohnenden Völker in gleichem Maß, interessiert seien. Obwohl Italien bisher an den Vereinbarungen der Sachverständigen nicht teilgenommen habe, so könne man doch feftftellen, daß du italienisch, Anschauung sich mit der spanisch-englische« dwstt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)