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- Erscheinungsdatum
- 1923-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192307073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
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Jahr
1923
-
Monat
1923-07
- Tag 1923-07-07
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Monat
1923-07
-
Jahr
1923
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n dies« belaufen, nur dir Namen -u ändern, die da» Wort „Kaiser" I der«» X ab« -KöniL" traaeu» Strabeu mit allaimet»»» NoruamZ« I «eU, L Das Urteil im Köhu-Prozetz. tzm Köhn-Prozeh wurde gestern bas Urteil gefällt. Der Angeklagte Köhn wurde wegen fortgesetzten Betruges iw Wiederholungsfälle, wegen gemerbsmähigen Glücksspiels und wegen Konkursvergehens unter" Zubilligung mildern der Umstände zu vier Jahren Gefängnis «nd fünf Jahren Ehrverlust nnd 1ÜÜ V0V Mark Geldstrafe verurteilt. Die übri gen Angeklagten wurden wegen Beihilfe zum Betrüge und zum Glücksspiel mit Gefängnisstrafen bestraft, jedoch billigt« ihnen das Gericht eine dreijährige Bewährungsfrist zu. Friede zwischen Türkei und Griechenland. Lausanne. In der geheimen Sitzung erklärte Jsmer Pascha und Venizelos gemeinsam, dah alle Fragen zwischen Griechenland und der Türkei geregelt seien. Einige noch ausstehende unbedeutende Punkte würden durch brieOic!'! Unterhandlungen erledigt werben. Die Konferenz erklärte daraufhin, dah der Friede zwischen Griechenland und der Türkei abgeschlossen sei. Die Alliierten haben auf die letzte ultimative Note der Türken noch keine Antwort gegeben. Kunst »nd Wissenschaft. Wochenspielplan deS Dresdner Eentraltkeaters von, 9. bis mit 16. Juli 1928. Montag, den s. Juli, bis Montag, den 16. Juli, täglich abends '/,8 Uhr „Katja". — Einen nie dagemrsenen Erfolg erzielte bei der gestrigen Erstanffiibrnng Gilbert» größter Operettrnscblager „Katja" mit Remv Kreutzer in der Titelrolle und ersten Kräften in den anderen Hauptrollen. Inszeniert bat das Stück Herr Direktor Felix Meinhardt, der auch für eine glänzend« Ausstattung an Kostümen und Dekorationen Sorg« getragen bat. Tierärztliche Hochschule in DreSde». Dem Assistenten am Institut für Tierzucht und GeburtSkunde der Tierärzt lichen Hochschule zu Dresden Dr. med. vet. Richard Götze au« Oberlichtenau ist die Lrhrberechtigung für das Gebiet der Tierzucht und Geburtskunde an der genannten Hoch- schule erteilt worden. Svtelvlanänderuns im Dresdner Schauspielbans. Am Montag, den 16. d. M., wird statt „Fraurnopser' „Wilhelm Teil" von 7 Uhr an aufgefiihrt. Neue «Verteuerung der Bücher. Mit Wirkung vom 5. Juli wurde die Schlüsselzahl für den deutschen Buck, handel von 9000 auf 12000 erhöht. Lebrgang kür L«drer der Berufsschulen akstatten, wurde ebenfalls Kenntnis genommen. — Di« MesckäftSordnuug für den Lebrerrat wurde, nachdem dies« unt«r Berück- sichtiguna der Wünsche des Vetzirksschnlamte« aba«ünd«rt mord«» ttt, genehmigt, ebenfalls auch die Abänderung de« Nachtrag« zur Ortsschnlordunug, Einrichtung der allgem. Volksschule betr. — Ein Antrag dr« Sltrrnrate« auf Bildung eine« befonderr» Wahlbezirke« für di» Gemeinde Merzdorf bei dr«, ElternratSwablen soll berücksichtigt und die Genehmigung der gewünschten Einrichtung rmckgefuckt werden. — Der Antrag aus Bildung ein«« V»ruf«schttlau«. schuss»« wurde bi« nach Jnkrasttrrten de« zu erwartenden Veruf»schulgesetze« zuriickgestellt. — Di« anfgestellten Richt« lini«n slir Bearbeitung dr« Uebungsfeldr« der Schul« fanden Genehmigung r mit der freiwilligen Beschäftigung der Kinder während der Ferien, sowie mit dem Verkauf der Eartenerzengniffe zunächst an di» beteiligten Kinder erklärt« »na» sich einverstanden. — Der Einführung dr« orthovädifchen Turnen» in Gröba wurde ,«gestimmt. Die benötigten Geräte sollen, soweit sie bereit« vorhanden sind, instand« g»s»tzt werden. Für «ventl. n»u in« beschaffend« Gerät« sollen die erforderlich»« MItt»l zur Verfügnn« gest»llt werdrn. Wegen weiterrr Durchführung des Freilichtturn»«« soll mit dem Wablfabrt«pfl»arverband Rieia verband»!» werden. — Di» Schnlkassen-Rechnnna von, Jahr 192N22 ist geprüft worden. Erinnerungen waren nicht »n ziehen. Di« Rechnung wurde richtiggesprochen. — Zum Ankauf von Lernmittel» ist der Gemeind» au« Bezirksmitteln »In ain 31. März 1924 zurückzuzablendeS unverzinsliche« Darlehn von rund 1'/, Millionen Mark unter der Bedingung zur Verfügung gestillt worden, daß auch di« Gemeinde einen gleichen Betrag für obigen Zweck bristenert. Dieser Betrag wurde bewilligt. Durch günstigen Einkauf von Schreibheften «nd sonstiger Artikel ist es der Schulleitung ermöglicht, di« betr. Lernmittel wesentlich billiger al» Im Kleinhandel ab geben zu können. — Da« Schulgeld für den Besuch der Volk«- und Berufsschule durch au«wärt« wohnende Schüler wurde auf 3000 bez. 1000 M. für da« Vierteljahr April- Juni fellgrsetzt. — Eine Portion Esten an« der Kochschule toll bi« auf weitere« mit 300 M. berechnet werden. — Ein Antrag auf Teilung der Mädchenklasten in der Berufsschule wurde dahingehend erledigt, daß von der angeregten b». ruflichen Gliederung abgesehen wird, e« soll eine zahlen mäßige Teilung voroenommen werden. Mügeln bei Oschatz. D'e diesige Freiw. Feuerwehr bat am Sonntag ein großes JubilänmSgeschenk erhalten. Die Landwirtschaft von Müg»ln nnd Umgegend bat durch die Bezugs- und Absatzgenossenschaft zum Jubelfeste in An erkennung der Verdienste der Webr derselben einen Auto- lastkraftwaaen schenkunaSweis« zur Verfügung gestellt, durch den nunmehr zu allen Bränden die Motorspritze schnellstens zur Brandstelle gebracht werden kann. Die Schenkung ge winnt dadurch erhöhte Bedeutung für die Wehr, daß da» Auto danrrnd vom Sck'enfrr unterhalten werdrn soll. Meißen. Aus Schwermut in den Tod gegangen ist am Mittwoch früh der Maurerlehrling Mar Bischofs, Pflegesohn des Wirtschaftsbesitzers Ennl Lehmann in Golk. Der kaum 16 jährige B. stand seit Montag in einem hiesigen großen Baugeschäft in der Lehre. Er ist Montag mnd Dienstag an seiner Arbeitsstelle gewesen und an letzterem Tage vom Rade gefallen. Das Rad hat er in ein Kornfeld geschoben und ist abends nicht heimgekehrt. Abends hat er sich beim Dienstpersonal dcS Gutsbesitzers Gasch in Rottcwitz aufgchalten, von wo aus er an seine Pslegceltern einen Bries geschrieben hat, in dem er sich für die ihm angediehene Erziehung bedankt nnd mitteilt, daß er in den Tod geben wolle. Auch dem GutSversonal gegenüber hat er geäußert, daß er in den Höllengrund springen wolle. Das hat er auch am Mittwoch getan, indem er in Dem dritten, unterhalb der Karpfcnschänke befindlichen, etwa 40 bis 45 Meter hohen Ttcinbruch sich abgestürzt hat. Nach Erhalt des Briefes hat der Pflege vater sofort die Steinbrüche absuchen lassen, bei welcher Gelegenheit der junge B. in dem oben bezeichneten Stein- bruche als Leiche gefunden wurde. Bon den Pslegeeltern. denen man aufrichtiges Bedauern cntgegenbrinat, wird Schwermut als Grund zu der Tat angegeben. Ob B. bei dem Sturze vom Rade noch geistig oder seelisch ans dem Gleichgewicht gekommen ist, dürfte ebenfalls mit von Bedeutung sein. — Aus Furcht vor einer zu verbüßenden Freiheitsstrafe hat sich der im Jahre 1904 geborene Ar beiter Ernst Max G. am 25. Juni von der Carolabrttcke in Dresden aus in die Elbe gestürzt und den Tod gefun den. Seine Leiche wurde am 3. Juli abends V»8 Uhr in Kötitz oberhalb der Bereinigten Strohstvffabrike» aus der Elbe geborgen. * Dresden. Eine Versammlung, die die Katholisch« Schulorganisation und der Volksverrin für da« katholische Deutschland hier abhielten, nahm folgende Entschließung an, die an da« Sächsische KultnSministerium, an dasReicd«- ministerinm dr« Innern nnd an den Senat«vrästdenten Marx geschickt wird: „Volle Glauben«, und GewissenSfreibeit verbürgt die Rrichsoerfastung jedem Reichsbewohnrr. Dem entsprechend »ibt sie den Erziebungsberechtigtrn die Mög- lichkeit, Volksschulen ihres Bekenntnisse« zu verlangen. Im Gegensätze dazu wagt da« sächsische Kultusministerium durch «in GrbetSverbot erneut den Vorstoß gegen die christlich« Be kenntnisschule und damit gegen die Gewissensfreiheit der christlichen ErzirbuugSberrchtigteu. Diese« kulturkämpferisch« Vorgehen verurteilen auch wir Dresdner Katholiken aus» schärfst« und fordern für unsere Kinder ganz energisch di« Erhaltung unserer konfessionellen Schulen von Reich«- und Landesregierung." Außerdem wurde folgende« Schreiben an di« Südlausttzrr Eltern geschickt: „Wir bitten die katbo» linden Eltern der Südlausttz, ihrer GewiffenSpflicht den Seele» ibrer Kinder gegenüber eingedenk zu bleiben und in dem aufgedrängten Kampfe Mann für Mann bt« »um end gültigen Sieg« auszubarren, ungeachtet aller Straf drohungen. Unserer ideellen und materiellen Unterstützung sind sie sicher." * Radebeul. In der Nacht vom 3. »um 4. Juli wurde au« dem Vbysikzimmrr des hiesigen Realgymnasium« ein Mikroskop gestohlen, da« «ine» mehrfachen Millionen wert repräsentiert. Di« Täter find bi«brr unbekannt geblieben. "Bautzen. Anläßlich de« Kampfe« der Sudlaufitzer Eltern um ihr heilig,« Recht versammelten sich Banden« Katholiken zu einer Svinvatbiekundgrbung. Die katholischen Schulorganisattonen und der VolkSverein hatte» den Hoch, fchulpfarrer Baier-Leipzig al« Redner bestellt, der mit ernste» wuchtigen Worten dr» Kampf um da« Kind schil derte. SS wurde einstimmig eineEntschließung angenommen, di« inzwischen an di, betreffenden Stillen wetter geleitet worden ist. Dan» ergriff «In Briest« vom deutschen Rhein das Wort, der in ernsten AuSführungr» di« Leide» feiner schwergeprüften Schwestern und Brüder am Rhein schildert«. Im Schlußwort erklärt« er: „Wir. di, wir an Rhein und Ruhr um Deutschlands Einheit und Leben den tränenreichen Kampf kämpfen, verstehen r« nicht, daß eure Regierung Zett findet, da« christliche Volk in seine» heiligsten Gefühlen zu erdrosseln". Er sordrrte di« Teilnehmer auf, weiter di« leidenden Volksgenossen zu unterstützen und di« Seelen ihrer Kinder srftznhalten. Löbau. Die Umbenennung aller Straßen, bt« an die Monarchie erinnern, batte die Ortsgruppe LVbau der Ber einigten Sozialdemokratischen Partei beim Stabtrat bean tragt. Diese Angelegenheit beschäftigte den Stabtrat in feiner letzten Sitzung. Nach längerer Aussprache wurde auf An trag be« Herrn Stadtverordneten Loren» beschlossen, in An betracht der hohen Kosten, die sich auf anderthalb Millionen belaufen, nur dir Namen zu ändern, di, da« Wort „Kaiser" i der Münzen wird eine strenge Kontrolle au-geübt. Wenn hier und da von der Möglichkeit gesprochen wird, daß Münzen rechtswidrig von den Beamten »urückgehalten wer- den könnten, so ist eine solche so gut wie auSqejchlosien; die scharf» Kontrolle sorgt dafür, das, Unregelmäßigkeiten, selbst wenn sie beabsichtigt sein sollten, nicht zur AuSftth- rung kommen. —* Fra uenzu läge an Schwerkriegsbe schädigte. Nach dem Abänderungsgeietz zum R-tchSver- orgungsgesctz, das in den nächsten Tagen verkündet wer- den wird, erhalten die verheirateten Schwerbeschädigten sd. h. die Beschädigten, deren Eriverbssähigkeit infolge Dienstbeschädiaung um mindestens 50 v. H. gemindert ist), und die verheirateten Kapitulanten, die eine Dienstzeit rente von mindestens 50 v. H. der Bollrente beziehen, zu ihren BersorgungSgebührnisscn vom 1. Januar 192) ab eine Frauenzulage Diese Franenzulage iann bei der von den VersorgunaSämtern vorzunehmenben Umrechnung der BersorgungSaebübrnisse nur dann sofort berücksichtigt wer- den, wenn der Versorgungsberechtigte durch eine amtlich beglaubigte Bescheinigung den Nachweis erbringt, daß er verheiratet ist und daß seine Frau lebt. Es empfiehlt sich, daß die tu Betracht kommenden Personen eine solche Bescheinigung von sich aus unaufgefordert den Verso» gungsämtern einsenden. Liegt bis zur Umrechnung der Versorguug-gebtthrnisse nach dem Abänderungsgesetz zum Reichsversoranngsgcsetzc eine derartige Bescheinigung nicht vor, dann bleibt die Frauenzulage zunächst unberücksichtigt und kann erst später uachgezahlt werden. ' —* Aus den L an d t a a s a u Ss ch ü s sen. Im tzaushaltausschuß A wurde Kapitel 101, allgemeine und unvorhergesehene Ausgabe» im Kultusministerium, verab- schiedet. Den Vereinen sür Jugendpflege wer den voraussichtlich 100 Millionen Mark zur Verfügung ge stellt werden. Angenommen wurde aus volksparteilichen An trag die Grundsninmen der Beihilfen an studentische Wohl- iahrtseinricktunaen nnd an wenig bemittelte Schüler der höheren Lehranstalten zu Verdvpvcln. Die Linksparteien 'rhöhten den Unterstützungsbetrag sür die BnndeSschnle !>es Arbeiter-Turn- »nd Sportbundes um da? 20 suche, während der Antrag Schifsmann (D. Vv.) den weit stär keren und viel länger im Dienste der Volksgesundheit ar- beitenden Vereinen der deutschen Turnerschaft wenigstens die gleichen Mittel zu gewähren, abgelehnt wurde. Erneut rin Beweis, daß auch hier nicht die Interessen der Volks- gesamtheit in den Vordergrund gestellt worden sind, son dern lediglich parteivolitische Gründe den Ausschlag gaben. ' — Wie das Brot verteuert wird. DaS „Gr. Tgbl." schreibt: Zn dieser Notiz in Nr. 153 des .Großen hainer Tageblattes" vom 5. ds. MtS. wird von der Amts- Hauptmannschaft folgendes geschrieben: „Eine Verladung von Umlagegetreide an eine Getreidefirma in Freital ist auf Verfügung der ReichSgetreidestellc seitens des Kam- munalverbandes überhanvt nicht erfolgt. Dem Kommunal verband sind auch keinerlei Getretdemengcn von dort zuge wiesen werden. Eine Zuweisung von Getreide an den Kom- munalverband von außerhalb des Bezirks kann gar picht in Frage kommen, da der Kommunalverband jelvstwirtschaf- lendcr Bezirk ist und so sein Getreide voll nnd aanz aus den Ablieferungen der Landwirte des Bezirks erhält. ES kann sich im vorliegenden Falle nur um freies Ge treide handeln." — Es ist nun an der Getrecdefirma, die dem Freitaler „Glückauf" die erste Notiz zugesandt hat, sich etwas klarer auszudrücken! lFragl. Meldung ist bekanntlich auch in der gestrigen Nr. deS „Ries. Tgbl." veröffentlicht worden. D. R.) > —* Für Inhaber von Sommer-Son der- zug-Karten für das besetzte Gebiet. Die Ber« kehrssperre im besetzten Gebiet macht Inhabern von Som- mer-SonderzUji-Karten auf dem besetzten Gebiet die Be nutzung der während der Sperrzeit verkehrenden Sommer- Sonderzüge unmöglich. Der ReichsverkebrSminister hat deshalb die Zulassung der Sonderzugs-Karten auf dem besetzten Gebiet nach Ablauf der Berkehrssperre zu ge wöhnlichen Eil- und Personenzügcn und zu Schnellzügen gegen Zuschlagskarten-Lvsung ungeordnet. —* Aendernng der Gebühren im Paket« usw. Verkehr nach dem Ausland. Der deutsche Gegenwert des Gvldsranken bei der Gebührenerhebung im Auslands-Paket-, Zeitungs-, Telegramm- und Fernsprech verkehr ist mit Wirkung vom 9. Juli au aus 36 000 Mark festgesetzt worden. Dieies Ilmrechnungsverhältnis ist auch bei der Wertangabe auf Paketen und Briesen sowie aus Kästchen mit Wertangabe nach dem Ausland anzuwenden. Nähere Auskünfte erteilen die Post- und Telegraphen anstalten. —-* Die R c i ch s a u s stellun g für Nahrung«- und Genußmittel vom 4. bis 10. August in Leipzig wird sich zu einer Veranstaltunq großen Stils gestalten. Sie wird zeigen, daß unsere Lebens- und Genußmittel-Jn- pustrie auch in der Zeit schwerster wirtschaftlicher Not in der Lage ist, die Bevölkerung mit guten und dennoch billigen Waren zu versorgen. Bo» den größten bekannten Firmen bis zu den kleinen örtlichen Fabriken aller Bran chen liegen bereits so viel Anmeldungen vor. daß die große Kuppelhalle der Technischen Messe Leipzig kaum reichen dürfte, um die angemeldeten Ausstellungsstände unterzu bringen. Da die Vorbereitungen für die Neichsausstellung vom Meßamt Leipzig getroffen werden, ist Gewähr für großzügige und sachgemäße Aufmachung gegeben. Träger der Rerchsausstelsung ist der Reichsverband Deutscher Ko lonialwaren- und Lebensmittelhändler e. V., Sitz Berlin, mit seinen angcschlossenen Landes- und Provnizialver« bänden. — Die Vogelwiese, da» beliebteste TreSoner Volksfest, früher zum Teil mit Recht Dresdens tolle Woche genannt, begann am heutigen Sonnabend mittag um 12 Uhr mit dem Aufziehen des großen Vogels, das in der üb lichen Weise vor sich ging. Anschließend folgte bas Hebe essen der Bogenschützengilde. Morgen wird oaS Schießen auf die Vögel eröffnet. Wie eS den Anschein hat, wird das Fest, auf das mancher Fierant und Gastwirt große Hoffnungen setzt, vom Wetter begünstigt. — Die TePPichstcuer. Ter Volkswirtschaftliche Ausschuß deS Reichstages genehmigte einstimmig den Ent wurf einer Verordnung über die Erhöhung des Zollsätze« für orientalische Teppiche. Dieser Zollsatz betrug ursprüng lich 200 Mark Gold für den Doppelzentner, wurde seither mehrfach erhöht und soll letzt auf 1200 Mark Gold für den Doppelzentner festgesetzt werden. — Der Millioncnschei« fertiggestellt. Me die „L. N. N." erfahren, ist die bereits seit einiger Zeit erwartete Reichrbanknote über 1 Million nunmehr ferttg- gestellt, so daß sie binnen kurzem zur Ausgabe gelangen wirb. Der Schein ist etwas größer als der 500 000 er upd und dunkel in der Farbe. Er trägt auf der linken Seite einen Dürerschen Frauenkovf. » Grüda. I» der gestern abend von 6 Uhr ab ftatt- «sundenen öffentlichen Sitzung desSchulau«. schuss«« und de« Sch ulbeztrtsvorftande« wnrde tunächst Kenntnis davon genommen, daß di« Lehrerver» iammlung Herrn Lrdrrr Frisier »um Mitglied de« Schul- ausfchuffe« gewählt hat, ferner davon, daß di« neue Ort«- schulordnung di, Genehmigung gefunden hat. Mitaetellt wurde ferner, daß Herr Lehrer Sickler in Merzdorf »um ständigen Lehrer ernannt worden ist, sowie daß der Unter- rtcht«vegtnn In der Klaff« der in der Landwirtschaft be schäftigten Schüler Freitag« früh 6 Uhr erfolgt. Di« Lehrer- Versammlung hat vrfchloffen, bet Schulwanderungen auf Eewäbrung von Tagegeldern zu verzichten. Von einem NM2 M Neue Anleihen der Stadtgemeinde Dresden vom Jabr« LVTS. Die Stadtgemeinde Dresden hat an da» Bankhaus Gebe. Arnhold teil« fest, teil« in Option, laut in vorliegender Nnmmer veröffentlichter Zeichnungsein, ladnng eine 8—18°/, mündelsicher« Markanlrihe nnd ein« ö°/°Roga«nwertanleibe (beide ministeriell genehmigt) begeben, welche jetzt zur Zeichnung aufgelegt wird und zwar »nm Kurse von 100°/, für di« Markanleih« und 263200 M. für die Roggrnwertanleih«. Da« Vermögen der Stadt Dresden wird, wenn man mir den hundertfachen Betrag de« allent- halben noch auf Friedrnswert beruhenden vermögenSftandeS »u Grunde legt, auf mindesten« S2 Milliarden beziffert, denen nach dem Stand« von Ende Mat 1923 knapp 1'/« Milliarden Schulden gegenüber standen. — Am hiesigen Matze werden Anmeldungen von der Riesaer Bank Akt., «es. «u Riesa «ntgeaengenonimen, woselbst auch Prospekt« zur Einsichtnahme zur Verfügung stehen. Zeichnungen« deren ^8'tta^ sofort bar rtngrzahlt wird, werden vouuaH« foulen wie bisher belassen wer-en. Ta« durcn die Straßen.' umbenennung ersparte Gelb soll dagegen sür wohltätige Zwecke verwendet werben. Penig. Gchloffermeifter tzeinrich Pflück», hier, bat für die «utamobilfabrer ein« bedeutungsvolle Erfindung ge macht. Er bat «in» Luitdruckbremse erfunden, wodurch die Auto« sofort »nm Stehe» gebracht werden könne», wobrk trotz der eintretenden Geschwindigkeit de« Halten« der Auto« ein Ueberstürzrn derselben ausgeschloffen ist. Herr Pflück» hat dt« Bremst, welch« dnrch L»ft ihr« übermensch liche Kraft entfaltet, »nm Patent angemeldet. "Pegau. Der 11 jährig« Sobn Rudolf dr« Maschinisten Hofmann glitt von der Kuppelung eine« LastkrastznacS herab und kam nnter «in Vorderrad de« Anhängewagen«. Der Lod trat sofort ein, da ihm da« Rad über Kopf und Hal« aina. RitterSgrttn. Hier ist «in neuartiger Leichenwagen tn Betrieb genommen worden, um eine Verbilligung ber hohen Begräbniskosten zu ermöglichen. LS ist ein Geschenk an die hiesige Kirchengemeinbe von evangelisch-lutberisckcn Deutsche» tn Amerika, ein auf zwei Rädern fahrender Wa gen, der von vier Mann bewegt wird. Er entspricht allen An forderungen auf praktische Verwertbarkeit und würdige Form de« Begräbnisse«. Leipzig. Am Mittwoch nachmlttaa in der Mittag»- panse »wischen 1 und 8 Mr drangen Einbrecher in da» Fletschergescbäft non Ernst Runkel am Weftplatz ein und plünderten den Fleischerladen vollkommen au«. Die Diebe haben die Hintere Tür de« Ladens von der Hausflur au« mit einem Nachschlüssel geöffnet «nd über 50 Stück Würste von den Haken aenoinmeil und find damit verschwunden. Die Wohnung de« Fleischermristrrs Runkel befindet sich über dem Laden, sodaß die Einbrecher ungestört arbeiten konnten. Auch von dr» übrigen Hausbewohnern bat niemand den Diebstahl bemerkt. Der Schaden betragt mehrere Millionen Mark. — In der Hngo-Schneider-Straß« fand am 4. Juli in der 7. Morgenstunde et» Zusammenstoß eines NadiabrerS nnd einer Radfahrerin statt, durch den der Tod der letztere» herbeigeführt wurde. Die verunglückte Frau erlitt einen Schädrlbruch iniolae heftigen Aufschlagens mit dem Kopie und ist noch am selben Tage im Kranken haus ibrcn Verletzungen erlegen. Da» Unglück ist leider dadurch entstanden, daß die Fran nicht ans der rechten, sondern dem Verbot zuwider auf der linken Straßenseite fuhr- GcrtchtSsM. u- »-»nvgerickt. In vielstündiger Sitzung verhandelte die fünfte Strafkammer gegen die Insassen des Zeithainer Flüchtlingslager« Kaflowsky, Andrea» Deutfchendorf nnd Adolf Langstet», zum Teil noch recht jugendlichen Alters, wegen einer Anzahl größerer teilweise gemeinschaftlich »er- übtrr Bieirohrdiebstäble, sowie gegen den 1888 zu Kamenz gebornen in Gohii» bei Nöderan wohnhasten Gastwirt nnd Altmetallbäudler Artur Paul Schäfer wegen gewerbs- mäßiner Hehlerei. Während die erstgenannten drei Ange klagten voll geständig waren, im Flüchtlingslager die Diebereien znm Nachteile de» Reichsfiskn« verübt nnd damit dir Gastfreundschaft gröblichst verletzt zu haben, bestritt Schäfer mit Nachdruck den Ankauf der Blcirohre, es machte sich deshalb eine äußerst langwierige BeweiSauf- uabme erforderlich, die reckt ungünstig für ihn verlief. All« Angeklagte» waren bisher unbestraft. Es wurden verurteilt: KailowSkv zu 6 Monaten, Teutschendorf und Langstcin zu je 4 Monaten Gefängnis, Schäfer dagegen zu 1 Jahr « Monaten Zuchthaus und 3 Jahre» Ehren- recktSverlust. Wegen der Strashöhe wurde letzterer sofort in Hast genommen, eine vorläufige Entlassung wird aber erfolgen, sobald 20 Millionen M. Geldstrafe als Sicherheit hinterlegt wotden sind.
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