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Riesaer M Tageblatt uud A«rriarp (Llbedlatt und Ameigtt). Dienstag, 8. Mai 1923, abends ««d Anzeiger (Llbedlatt «ad Anzeiger) Do« «-,« r-M.« Eli dl- -»«««» v-l»-!»-ch«v» »k nr. 20. »mttglM-rM««schaft «rofMhaiu, de» Amtsgerichts, der »mtSanwaltschaft beim Amtsgerichte und des Rate» der StM Rleta, de» Finanzamt» Rteka ««d des Hauvtzollamt» Meißen, sowie de» Gemeinderates Sröba. H 1-g. Dienstag» 8. Mai 1923, abends. 76. Jahrg. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Da« abends '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für Mai 4800.- Mark einschl. Bringerlohn. Ai>',cizcn"sär di- Nummer de» Ausgabetage« sind bi» V Uhr vormittag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird n-chl ttbernomin ^ceis für oie LS mw breit«, 3 wm hohe Grundschrift.Zeile (6 Silben) 300.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz SO",, Ausschlag. NachweisungS- und Vermittelungsgebühr SV.— Mari. , , >i- Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klage eingezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerat. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riela. Achttägige il >tcrm:I-ungs- beilage -Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der Vcforderungscinrim: - >o-u — bat der Bezieher leinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Berlag: Langer L Winterlich, Riela. Geschäftsstelle: Gvetbestraste SS. Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. OertlicheS >mb Sächsisches. Riesa, den 8. Mai 1923. —* Dtebstahl. Vorigen Mittwoch nachmittag in -er -ritte» Stunde sind auf der hiesigen Großenhainer Straße einem Kinde aus dessen Handwagen eine Kaffeekanne für Liter, ein Wasserkrug für 3 Liter, ein Kochtopf für 1 Liter Inhalt und ein alter Rucksack entwendet worden. Sämtliche Geschirre sind defekt und sollten zu einem Klempner gebracht werden. Irgendwelche Wahrnehmungen über den Verbleib dieser Sachen wolle man der hiesigen Polizeiwache melden. —* Die Kartoffelpreise. Die KartoffelpretSnotie- rungskommission hat am 7. Mai einen Erzeugerpreis von 3200 bis 3500 Mark für weiße, rote und gclbsleischige Sorten notiert. —* Personendampfer-Verkehr. Anläßlich des am Himmelfahrtstage, Donnerstag, 10. -. M., in DieSbar (Sächs. Riviera) stattsindenden sogenannten Rosenfestes läßt die Sächsisch-Vöhnrischc Tampfschiffahrt- Aktiengesellschaft zwischen Meißen—Riesa außer den plan mäßigen Fahrten noch folgende Abenbsonderfahrten nusführcn, um den Besuchern dieses Festes sowohl in der Richtung bis Meißen, als auch in der Richtung bis Riesa spätere Rückfahrgclegenheiten zu bieten: ab Meißen abends 7F0; ab Diesbar 8,10, an Riesa 0,15 Uhr; ab Riesa abends 8 Uhr, ab Diesbar 9,25 Uhr, an Meißen 10,40 Uhr. In beiden Fahrten werden alle Untcrwegsstationen ange- lauscu. Hierbei sei auf die am Himmelfahrtstage cintrctende Kahrplancrmeiterung hingewiesen. iS. Fahrplan in vorl. Nr.) Gleichzeitig wird das reisende Publikum ge beten, die Fahrkarten für Dampfschiffahrten am Himmelfahrtstage möglichst schon am Tage vorher zu lösen, danrit unliebsames Gedränge vermieden wird. Die Fahr kartenausgabe an der Dampfschiffhaltestelle ist morgen, Mitt woch, während des ganzen Tages geöffnet. Für die Rück fahrt gültig« Fahrkarten werden auf Wunsch mit aus gegeben. —*BortragimJugendhcim. Wie aus dein In seratenteil ersichtlich, veranstaltet die Vereinigung christlicher Eltern Sonntag, den 13. Mai, einen öffentlichen Vortrags abend, an dem Herr Landgerichtsrat Dr. Hering-Dresden über „Unser Hoffen, unser Recht, unser Glaube, unser Sieg" sprechen nrird. —* Heimatschutz-Borträge. Morgen, Mitt woch, abend Punkt 8 Uhr beginnt die neue Vortragsreihe des Heimatschutzes mit dem Lichtbilder- und Filmvortrag des Lehrers Bernhardt, Dresden, „Mit Kamera und Kino durch die Vogelwclt." Die Lichtbilder sonne die Filme werden von den Ernemannwerkcn in Dresden vorgesührt. Der Vortrag ist ein Glanzpunkt in der diesjährigen Reihe und hat in allen Städten, wo er bisher stattfand, stürmische Kundgebungen hervorgerufen. —* Meldepflicht zur Krankenkasse. Es tritt in Arbeitgeberkretsen sehr oft die Ansicht zutage, welche Ansicht dann manchmal auch in die Wirklichkeit umgesetzt wird, daß Personen, welche ihre Beiträge freiwillig an ihre Krankenkasse entrichten, vom Arbeitgeber daselbst nicht zu melde» seien. Die Leute seien ja in der Krankenkasse, er halten vom Arbeitgeber den gesetzlichen Anteil direkt ersetzt, und h. bc er somit seine Pflicht in dieser Beziehung erfüllt. Wo der Beitrag zur Invalidenversicherung bleibt, dies wird übersehen. Die gesetzliche Lage der Sache ist folgende: Wer in ein versichcrungspflichtiges Arbeitsverhältnis eintritt und vorher freiwilliges Mitglied einer Krankenkasse gewesen ist, gleichviel, ob bei der Kasse, welche für seine künftige ver- sichcrnngspflichttge Beschäftigung zuständig ist, oder bei einer anderen, reichsgesetzltchen Krankenkasse, hat sich bei seiner seitherige» Kaffe abzumelden, denn Doppelversicherung ist unzulässig und muß von seinem jetzigen Arbeitgeber bei der Krankenkaffe, welche für seine Beschäftigung in Betracht kommt, auf dem vorgeschricbenen Formulare innerhalb der satzungsmäßigen Frist von drei oder mehr Tagen, ange meldet werden. Herbeischaffung der Jnvalidenkarte an die Krankenkaffe ist Sache des Versicherten. Der Arbeitgeber hat das Recht, den gesetzlichen Versicherungsbeitrag an dem Lohn des Versicherten zu kürzen und zwar an den regel mäßigen Zahlperioden. Mehr als auf 2 Zahlungsperioden darf jedoch nicht zurückgegriffen werden. Nichtbefolgung dieser Vorschriften, die meistens nur eine Erleichterung des Arbeitgebers darstellen sollen, kann zu Schwierigkeiten des Genannten, wie auch des Versicherten selbst führen, bei Geltendmachung von Ansprüchen auf den Gebieten der Kranken-, Invaliden- sowie Unfallversicherung, -a alle diese 3 Träger der Sozialversicherung in diesen Fällen immer erst das VeschäftigungSverhältniS resp.den Namen des Arbeits gebers feststellen. - B. Gröba. —' Jahreshauptversammlung des Sachs. Anglerbundes. Der Sächs. Anglerbund, dem auch die hiesige Analervereinigung als korporatives Mitglied anse- ichlossen ist, hält am Himmelfahrtstage (10. Mal) seine diesjährige Jahreshauptversammlung in Dresden, Liebigs Restaurant, Schiekgasse, ab. Alle Sportskollegen werden hiermit darauf hingewtesen. Hlg. —* Raffinierte Schwindler. Gewarnt wird vor dem Reisenden Arno Hugo Böger, geboren am 3. Juni 1894 in Dresden. Er nennt sich auch Bernhard un anscheinend Romnrrtg. Böger, sucht namentlich in Schulen Bestellungen auf Bücher und größere Werke zu erlangen und läßt sich namhaft« Beträge an-ahle«. Die bestellten Waren werde« selbstverständlich nicht geliefert. — Weiter warnt LaS LandeSkriminalamt vor einer unbekannten Betrügerin, die vertrauensseligen Personen nicht uw erheblich« Geldbeträge abschwtndelt. Sie verspricht ihren Opfern, deren Bekanntschaft sie unter den verschiedensten Vorwänden »« mache« versteht, billig« Leven-mittel zu ver schaffe«, wem» ste sofort die erforderliche Geldsumme erhalte. lleuttKvr Vott»r1lllr8 (»mlUek): 36284 die Bestellung entgegen, verschwindet eine kurze Zeit und erscheint dann mit einem gefüllten Paket oder Papierbcutel, der die Ware enthalten soll. Der Inhalt — äußerst billig berechnet — muß nun sofort bezahlt werden. In diesem ersten Paket befindet sich in -er Siegel nur Salz. Die Be trügerin erklärt auch noch andere Ware ebenso billig be sorgen zu können, wenn sie das nötige Geld zum Ankauf der Ware erhalte. Die Geprellten, sicher gemacht, händigen der Betrügerin die geforderte Summe aus. Warenlieferung findet selbstverständlich nicht statt und die Betrügerin ver schwindet. —* Paketbeförderung nach dem besetzten Gebiet. Gewöhnliche Pakete bis 10 Kilogramm und Päckchen aus dem unbesetzten Deutschland nach Trier, Kürenz lKreis Trier) und -en Orten an der Moseltalbahn Trier- Bullay sind wieder zugelaffen, ferner werden im unbesetzten Deutschland wieder Pakete, Wertbriefe und Päckchen nach Bad Türkheim, Frankenthal (Pfalz) und Oggersheim zur Beförderung angenommen. —* Reichsbund deutscher Eisenbahner- Kriegsteilnehmer. Der diesjährige Bundestag des Reichsbundcs deutscher Eisenbahner-Kriegsteilnehmer (Feld eisenbahner), findet in diesem Jahre am 2., 3. und 4. August in Regensburg statt, zugleich Zusammenkunft aller ehe maligen Eisenbahner-Kriegsteilnehmer. —* Kreisparteitag der Deutschen Demo kratischen Partei in Glauchau. Am Sonnabend trat in Glauchau der Parteitag des Kreises Ehemnitz- Glauchau-Zwickau der DTP. zusammen. Rcichstagsabge- ordueter Dr. Külz sprach über die politische Lage. Am Sonn tag referierte Lanbtagsabgevrdnetcr Dr. Serisert über die Landespolitik, ReichstagSabgcordnetcr Brodaus über die Reichspolitik. Bei der Wahl des Vorstandes wurde der erste Vorsitzende Köhler-Zwickau wiedergewählt, während als 1. stellvertretender Vorsitzender Stadtrat Groß-Plauen, als 2. stellvertretende Vorsitzende Frau Erüwell-Annaberg ge wählt wurde». In den Lanbesvorstand wurden die Bezirks vorsitzenden von Glauchau und Chemnitz berufen, als Kreis vertrauensfrau Frau Crüwell-Annaberg. In einer Ent schließung wird die Reichsregierung aufgefordert gegen jede Art von „Abwchrorganisation" einzuschreiten. Der nächste Kreisparteitag im Herbste findet in Falkenstein statt. —* Reichstagung der deutschen Uhrmacher. Am Sonnabend begann, wie bereits gemeldet, im Aus- srellungspalast in Dresden die Reichstagung des Zentral- vrrbandeS der deutschen Uhrmacher. Teilnehmer waren nicht nur aus ganz Deutschland, sondern auch aus Holland, Schweden und der Schweiz erschienen. Mit der Tagung ist eine Ausstellung von Uhren und Goldwaren verbunden, an der die größten Firmen Deutschlands hervorragend beteiligt sind. Dem Begrüßungsabcnd wohnten als Vertreter des Wirtschaftsministeriums bei Ministerialdirektor Geheimer Rat Dr. Klien und Ministerialrat Dr. Florey, als Ver treter der Stadtverordneten Rechtsanwalt Kohlmann. Am Sonntag vormittag war mit der offiziellen Eröffnung der Ausstellung ein Festakt im Konzertsaale der Ausstellung verbunden, dem Vertreter der Reichs-, Staats- »nd städtischen Behörden sowie der Berufsvertretungen beiwohnten. Wirt schaftsminister Fellisch überbrachte die Grüße der Staats regierung. Oberregierungsrat Dr. Hübschmann sprach als Vertreter des Reichssinanzministeriums, Oberbürgermeister Bltther namens der Stadt Dresden. Ein Vertreter aus der Tschechoslowakei überbrachte 2 Millionen Mark sür die Kollegen im Ruhrgebiete. Am Nachmittag fand unter Leitung des Zentralverbandsvorsitzenden Kochendörffer (Kassel) die erste Vollversammlung statt. Verbandsdirektor König berichtete über die Wirtschaftslage des letzten Jahres, -er Gegenwart und die Aussichten für die nächste Ent wicklung. Dr. W. Fellsing hielt einen Vortrag über den Wert der Golbmarksbilanzen für den Uhrmacher und über die Verbandsarbeit in Beziehung auf gesetzgeberische und Rechtsfragen. —* Die Deutschsoziale Partei in Sachsen nicht verboten. Von der Ländesleitung der Deutsch sozialen Partei in Sachsen geht dem „WSL." zu dem am 21. April aus Leipzig gebrachten Bericht über die Verhand lung der Beschwerde der Deutschsozialen Partei wegen Auf lösung einzelner Landesverbände vor dem StaatSgerichtS- hofe folgende Berichtigung zu: Es ist nicht richtig, daß ein Verbot der Deutschsozialen Partei sür Sachsen ergangen und vor dem Staatsgerichtshof verhandelt worden ist. Richtig ist vielmehr, daß Verbote in Niederschlesien, Braunschweig und Thüringen ergangen waren. Das Verbot für Nieder schlesien wurde am 20. April aufgehoben. Die Verhandlungen über die Verbote in Braunschweig und Thüringen wurden vertagt, um eine Beweisaufnahme für beide Teile zu er möglichen. Außerdem wurden die Bersammlungsverbote der Deutschsozialen Partei — nicht des Deutschsozialen Bundes — für Berlin aufgehoben. In Sachsen besteht die Partei nach wie vor. * Nünchritz. Bericht über die Gemein derats- sttzung vom 3. Mai 1923. Unter Mitteilungen befindet sich die Abstoßung eines größeren Darlehns, Steuerzuweisungen undGenehmigung deSGemetndebeamtenortSgesetzes. Lwurde der ZinSfutzerhöhung für das Gröbaer Darlehn zugestimmt. 3. nimmt man Kenntnis von der bevorstehenden Auflösung des Landgemeindetag» und bewilligt zugleich die Erhöhung -es Mitgltebsbeitrags und beS Zeitungsgeldes für den Sächs. Gemrtndetag. 4. liegt ein Vorschlag -es Berw.-Aussch. auf Erhöhung der Ofendarleihezinsen vor. Mit Rücksicht auf die starke Abnutzung der Oefen beantragt Gem.-Bertr. Dietrich Einführung einer besonderen Darleihe-Entschädi gung. Auf Antrag des Gem.-Aelt. Mende wird die Ent schließung ausgesetzt und die Sache dem Berw.-Ausschutz zur anderweiten Stellungnahme zurückgewiesen. 5. wird ^etLsttmmia. der mm» Vorsitzenden ««nachte Borschlag,. die Lastenausgleichsstockzuweisung den in Frage kommenden Kapiteln gntzuschreiben, genehmigt. <>. entspinnr sich beim Vorschläge des Vorsitzenden, die Kosten sür 20 Banmpsähle zu bewilligen, eine Aussprache. Gem.-Vertr. Eichler weist darauf hin, daß der getätigte Preis wesentlich geringer sei, als er gegenwärtig angefordcrl würde. Gcm.-AeU. Müller widerspricht als Verkäufer dieser Aufsagung, die cbcnsalls vom Vorsitzenden an den Abmachungen nicht unwider sprochen bleibt. Dkan beschließt, kür diesmal den Betrag von 2500 Mark statt 120 Mark zu bewilligen, fordert aber bei weiteren Arbeiten und Käufen znnschcn der Gemeinde und dem Veräußerer Vorsicht walten zu lassen. 7. Ohne besondere Aussprache wird dem Vorschläge des Berw.-Aussch. gemäß dem Erlaß einer Polizeiverordnung, nach der bas Fußball spiel auf den Straßen, Wegen und Plätzen verboten ist, zu gestimmt. 8. wird einem Antrag der Tanz- und Steuerauf- sichtsführcndcn entsprechend die Gebühr aus 550 Mark pro Veranstaltung bewilligt. Tie Erhöhung soll jeweils vom Vorsitzenden entsprechend der Preiserhöhung im Schank gewerbe angeglichen werden. 9. In der Bauiache Zichcrper werden Bedenken nicht erhoben. 10. Ter Bausachc Treppe gehen nur insoweit Bedenken bei, als der Anbau die Ge samtwirkung des Ttraßenbildes stört. Für den Fall, daß die Amtshauptmannschast keine Einwendungen erhebt, läßt man die Bedenken fallen. Da der Bau bereits serriggestcllt ist, ohne daß Genehmigung vorlicgt, wird der Ausführendc ver- ivarnt. 11. wird der Erhöhung des Stundenlohnes für Gemeindearbeiler, die zugleich Rentenempfänger sind, ab 1. April 1923 so erhöht, daß ihr Geiamtarbeitseinkommen nicht die Grenze des zulässigen Arbeitseinkommens über schreitet. Tie Versicherungsbeiträge sollen voll übernommen werden. 12. Der Zuschlag für Gemeindesuhren wird Herrn Gutsbes. Herrmann erteilt. Für den Abschluß des Ver trags gelten die Bedingungen des Berw.-Aussch. mit der Maßgabe, daß der Vertrag aus ein Jahr läuft und darüber hinaus weiterbestehr, wenn nicht von einer der Parteien durch vierteljährliche Kündigung Auslösung des Vertrags verhältnisses beantragt worden ist. Für Entschädigung gilt Grundpreis zuzüglich gleitender Skala. 13. Ter Erhöhung der Leichcnträgergcbühren wird in der Weise zugestimmt. daß als Entschädigung ein 2-Stundenlohn eines Gemeinde arbeiters und für den Obmann für seine Bemühungen außerdem noch ein Zuschlag von 10 Prozent zu zahlen ist. 14. weist der Vorsitzende aus die dringliche Behandlung der zu erhebenden Wohnungsbauabgabe hin. Gem.-Aelt. Mende beantragt die Zurückverweisung in den Ausschuß um die Einzelfragen zu klären. Dem wird einstimmig entsprochen. 15. Eine längere Aussprache enti'pinnt sich bei der Berech nung der Kiesabgabe. In mehrfachen Gegenreden wird der Einführung einer Kontrolle das Wort gesprochen. Man be schließt die Angelegenheit dem Verw.-Ansschutz zur Fest setzung von Grundsätzen zu überweisen. Hierauf nicht öffentliche Sitzung. * Dresden. Am Montag fand eine Besichtigung der Neubaues des Stadthauses an der Theaterftraße durch die Presse statt. Der Bau, an dem rüstig gearbeitet wird, geht seine»Vollendung demnächst entgegen und zeigt, daß bei dem Entwürfe auch die praktische Verwendbarkeit nicht nur für die gegenwärtige Zeit, sondern auch für die Zukunft erfolgreich Rücksicht genommen ist. An diese Besichtigung schloß sich eine solche eines Teiles der städtischen Wohl» fahrtSeinricktungen. Namentlich von dem Bekleidungsamt darf gesagt werden, daß es in jeder Beziehung mustergültig organisiert und ausgrstaltet ist. Bezüglich der übrigen Ein richtungen, Schuhmcichrrwerkfiätte, Tischlerwerkstätte. Kar- tonnagenkleberei, Bcsenbinderei, Näh- und Strickstube, ist der Gedanke der produktiven Erwerbslosenunterstiitzung mitleitend gewesen. Lb die Absicht, auch die Vrivatkund- fchaft für diese Betriebe zu interessieren, ein an sich zunächst praktisch erscheinender Gedanke glücklich ist, muß die Zukunft zeigen. Ter Versuch ist jedenfalls nicht strafbar, zumal wenn er eingestellt wird, sobald sich zeigt, daß die freien Privat betriebe dadurch geschädigt, zu BetriebSeinschränkungen oder gar Arbeitercntlassiingru gezwungen würden. Tie Beschäftigung von Erwerbslosen und Erwerbsbeschränkten darf natürlich nicht erkauft werden durch Brotlosmachung anderer Erwerbskreise oder Vernichtung der Privatgcmerbe. — Bei dem Sonntag abend niedergegangcncn Gewitter schlug der Blitz in dem Stadtteil Friedrichstadt in ein Telegraphcnschutznetz, das zerschlagen wurde. Tie Trübte legten sich über die Starkstromleitung der Straßenbahn. Durch den dadurch entstandenen Kurzschluß wurde der Straßenbahnbetrirb für eine halbe Stunde lahmgelegt. Außerdem schlug der Blitz in einen Wagen der Linie 11, ohne nennenswerten Schaden anzurichten. * Chemnitz. Bei der Verfolgung von Einbrechern wurde in der Nacht zum Sonnabend auf der Altcbcmnitzer Straße der Polizeiwachtmeister der Landespolizci Ludwig von einem der Einbrecher durch einen Kopfschuß schwer verletzt. * Leipzig. Ein 23 jähriger Markthelfer geriet aus der Straße mit seiner Geliebten in Streit, in dessen Ver lauf« er dem Mädchen mit einem Küchenmeffer zwei Stiche in den Hals beibrachte. Als das Messer abbrach, um klammerte der Wüterich den Hals des Mädchens mit seinen Händen und suchte es zu erwürgen. Das Mädchen murdc durch zwet herznkommende Männer befreit, der Täter der Polizei übergeben und das schwer, aber nicht lebensgesähr- Uch verletzte Mädchen nach dem Diakonissenhause gebracht, * Leipzig. Am Sonnabend wurde vom Schwur gericht Leipzig nach dreitägiger Verhandlung das Urteil gegen den Monteur Lachmann gefällt, der beschuldigt ist, di« 31 jährige Stepperin Margaret« Frieda Kappler aus Dresden im Juni 1920 im Sachsendorfer Walde bei Wurzen ermordet zu haben. Lachmann beteuert« bi» zuletzt feine Unschuld. Der Wahrspruch der Geschworenen ging dahin, das» der Angeklagte die Aäpvler getötet, aber ohne lieber- leauna gehandelt bat. Das Urteti lautete drmaemäß wegen