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- Erscheinungsdatum
- 1923-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192305077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-05
- Tag 1923-05-07
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Monat
1923-05
-
Jahr
1923
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—' Matkoeerplaae. Iw vergangenen Jahre haben Garten- und Felbfrüchte hier und da stark unter EnaerlingSfraße gelitten. Voraussichtlich wird im laufenden Jahre ein sehr starker Maikäferflug emlreten und mit ihm der Blattsraß der Maikäfer einsetzen. Wo dieker nicht zur völligen Entlaubung führt, bleibt s ine wirtkchastltche Be deutung gering. Die Eiablage der Käfer im Boden erneut jedoch den 8—5» Jahre währenden Wurzelsratz der Enger linge alljährlich in wechselndem Umfange. Nur etir g«s Sammeln und Vernichten der Käser schützt daher wirksam gegen Engerlingsvlagen. An Waldrändern, Jelbgehölzen, Obstt'äumen u»d Buschwerk werden im Morgengrauen btc erstarrten Käfer auf Ernteplänen abgcschüttelt. Stämme und Aeste werden mit lovveuumwickelter Keule oder Stange anacprellt, die herabfatlenden Käfer gesammelt, gebrüht und gedörrt als Geflügelfutter verwendet. In ausgesnro- chencn Jluajahren wird dieses Sammeln, an dem unter Jührung Erwachsener die Schuljugend beteiligt werben kann, in der Gemeindeflur am besten kolonnenweise durch- geführt, wobei Fanggelder den Sammeleifer erhalten. Die Zuwanderung des im allgemeinen bodenständigen Käsers aus Nachbargebieten bleibt genug. Das planmäßige Sammeln kommt daher der Gegend selbst zrigute und hat anderwärts zu besten Erfolgen geführt. Die Staatliche Lauptstelle für Pflanzenschutz, Dresden, Stübelallee S. wird ihrerseits gern durch Nat und Lilie bei der Organisation solchen Vorgehens zur Sicherung des Erfolges beitragen. Canitz. Zwei Dachdecker stürzten von einer Scheune eines hiesigen Gutsbesitzers dadurch ab, daß von der Leiter Sprossen zerbrachen. Die Verunglückten wurden mit dem Geschirr in ihr« Behausung nach Oschatz gebracht. Meitze». Bon der Stbloßbrücke gestürzt bat sich in selbstmörderischer Absicht Sonnabend mittag argen '/,2 Uhr die Frau eine» hiesigen RatSarbeiterS Cz. Die Frau bat seit einiger Zeit ein Augenleiden, das sie bebandelt haben soll, ohne den Arzt zu Rate zu -leben. Mehrfach soll sie in den letzten Tagen Aeutzrrungen getan haben, die Lebens» überdrutz erkennen liehen. Al» der Mann sich aus dem Haus«, Schlotzstnfen 2, für kurze Zeit entfernt batte, lief di« Frau auf die Brücke und stürzte sich nach dem Hohlweg stadtwärtS herunter. Mit schweren Brüchen und inneren Verletzungen mutzte die Lebensmüde aufgehoben werden. Nach dem Befund des Arztes ist an eine Erhaltung des Lebens der Frau nicht zu denken. Dresden. Ein schweres Verbrechen wurde am Sonn abend nachmittag im Lause Münzgasse 8 ausgcdeckt. Dort wohnt seit einer Reihe von Zähren der 1860 zu Nieder- ködern geborene Altcrsrentner Karl ülrause, der in der letzten Zeit mit seiner 5,7 Jahre alten Ehefrau Anna geborene Lau oster Streitigkeiten gehabt hat. Dor zwei Jahren befand sich grause verttbergehend m Strafver büßung. Während dieser Zeit zog en« gewisser Knegel zur Frau Krause, der später auch bei ihr wohneu blieb, und erst vor etwa sechs Wochen in der Neustadt ander- weit in Schlafstelle ging. Wegen des Kriegel scheinen oft ernste Differenzen unter den Eheleuten Krause Entstanden zu sein. Auch am Dienstag und Mittwoch ging es ver- schicdentlich sehr laut in Krauses Wohnung zu. Frau Krause hatte in letzter Zeit mehrfach geäußert, sie wolle mit ihrem Scborschel (Georg Krieges in die Sommerirische »zehen und sich scheiden lassen. Am Donnerstag schienen mich Angaben der Nachbarsleute die Differenzen besonders schwer gewesen zu sein. Man hörte Gepolter und sonstigen Lärm, bann wurde eS auffallend still. Auf Befragen einer Stubennachbariu erklärte Krause am Sonnabend nachmittag, seine Frau schlafe. Er führte auch scheinbar ein Gespräch init ihr, so daß die Lausbewohner getäuscht wurden. Trotzdem blieb Verdacht bestehen, der schließlich der Polizei mitgeteilt wurde. Diese drang nachmittags in die Wohnung ein und stellte fest, daß Frau Krause mit dem Veile erschlagen und 'daun ins Bett gelegt worden war. Als Krause heimkehrte, würbe er verhaftet und dem Polizei präsidium zugesührt. Die Mordkommission der Krim nal- polizci und der diensthabende Staatsanwalt nahmen noch abends den Tatbestand auf. Der Leichnam der Frau wurde zur Sektion nach dem Landgericht am Münchner Platz ge bracht. Wie verlautet, will Krause das Verbrechen in Er regung begangen haben. * Dresden. Um 200000 Mark wurden Sonnabend vormittag zwei Landfrauen, die Reisig in dir Stadt gebracht hatten und von dem Erlös und einigen Spargroschen Ein käufe bewirken wollten, durch zwei ganz raffinierte Betrüger geschädigt. Auf der Prager Straße traten an die Frauen zwei Unbekannte, die sich als Berliner Geschäftsleute ans- gaben, heran und boten ihnen Stangenleinen zu einem autzerlt billigen Preise an. Da sie merkte», daß die Frauen dem Angebot nicht abgeneigt waren, verschwand der eine und kam bald mit einem Paket, das 12 Bettbezüge Stangen leinen enthalte» sollte, zurück. In einem Hausflur wurde das Paket von den Gaunern an der einen Seite geöffnet, sodatz man die 12 Bezüge sehen konnte. Die gänzliche Orffnung des Pakets wußten die Gauner durch Ueberrrdung zu hintertreiben. Die Frauen legten ihre gesamte Barschast zusammen und kauften die Bettbezüge. Als sie da? Paket am Hauptbahnhof öffneten, fanden sie zu ihrem Schrecken Lumpen darin, die foi.künstlich eingelegt und mit kleinen Leinwandstreifen verbäckt waren, daß sie 12 Bettbezügen ähnelten. — Die städtische Kampsbahn an der Lennvstraß« geht ibrerFertigstellung entgegen und soll am Mittwoch, den 1ö. Mai 1923, nachmittags 4 Uhr, durch eine Ein» weihungS» und Eröffnungsfeier im Beisein von Vertretern staatlicher und städtischer Behörden dem Berkehr übergeben werden. * Hütten b. Königstein. Beim Erweiterungsbau am Kohlenbunker der Hoesch'schen Papierfabrik fand man mitten in einem Sandsteinfelfen einen versteinerten Fisch. Di« Schupprnbildung ist noch vorzüglich erhalten. * Chemnitz. Im Hausflur eines Hauses an der gschopauer Straße hatte der 33jährige aus Lriberg in Baden gebürtige Ingenieur Wrrneth morgens einer ihm bekannten 23 jährigen Strnotvpistin aufgelauert. Als das Mädchen im Hausflur erschien, um in das Geschäft «u geben, feuerte der von dem Mädchen abgewirsene Liebhaber einen Schutz ab, durch den das Mädchen schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt wurde. Der Täter verübt« danach Selbstmord, indem er sich mit einem Rasiermesser die Kehle durchschnitt. Lugau. Von abstürzendem Gestein erschlagen wurde auf einem hiesigen Kohlrnschacht der Bergprakttkant Hunger au» Oelsnitz. * Geyer. Auf dem Greifenstein fand durch Chemnitzer Kriminalbeamte ein« Waffensuche statt. Dort ist vor langer Zeit «ine Unterkühlung zugemauert worden, die von de» Beamten teilweise brfeinat wurlA, Ferner fand eine Durchsuchung de« alten Greifensteinhaul««, da» der Chemnitzer Skiklub und der Alpenverein bewohnen, statt. Auch der Kohlrnkeller ist nach Aussprengum, de« Schlosse» durchsucht worden. Dir vermuteten Waffe» wurden nirgend« gesunden. Polen». Der Gendarmerie gelang es, einen größeren, im Sägewerk verübten Nuhdolzdtebftahl mit Hilf, de« staatlichen Diensthunde» au« Pirna aufzuklären. Der Hund nahm di« 88 Stunden alte und 700—800 Meter lange Spur, di« zunächst über «ine Wies« und dann durch de» Dorsdach in ein an der Bahnüberführung gelegene» Hau» führte, gut auf. * Großrückerswalde. Hier wurde nacht« da« an der Wettinsäul« angebracht« Bildni« König Albert« »er schlagen und in d,n Dorfbach geworfen. Aue. Unser« Stadt kann in diesen Tagen die 7b0. Wiederkehr de« Laar« ihrer Eründuna feiern. Der ^arntNch« Grk>ndnno«taa ist der 7. Ma», an welchem Lag« Kaiser Friedrich Barbarossa 1178 in Go«lar die Stiftung«» urkunde de» Klösterleln« Zella unterzeichnete, dnrch di» rl» erst« Grundlage für die Entstehung der späteren Stadt Aue geschaffen wurde. Der wichtige Gedenktag unserer induftrie» reiche» Stadt wird durch mancherlei Veranstaltungen festlich begangen. Leipzig. Die „L. N. N." berichten: Di« drückende Wärme der letzten Tage führte am geftriaen Sonntag ein Gewitter herbei, von dem Tausende und aber Lausende von Spaziergängern überrascht wurden. Am Nachmittag zogen sich schwarze Wolken am Himmel zusammen und in der fünften Stunde entlud sich ein starke» Gewitter über der Stadt. Straße» und Plätze wurden in Seen verwandelt, so reichlich spendet, der Himmel Regen, und ein bestiaer Sturm peitschte die Wellen auf dem Pflaster. In ver schiedenen Straßen wurden durch den Sturm Firnienschilder, Jalousien und Markisen bernntergeriffe»; auf dem Fortuna» platz in Paunsdorf wurde ein Fahnenmast glatt umgrlegt. Hatte die Baumblüte durch den gewaltigen Sturm schon beträchtlichen Schaden genommen, so wurde dieser durch «in in der achten Stunde einsetzender Hagelwetter noch bedeutend vergröbert. Ei-stückchen in Kirswenarötze kamen vom gelb» lichen Himmel hernieder und beschädigten di« tu voller Blütenpracht stehenden Bäume und Sträucher. Zum Glück war da« Hagelwetter von nickt allzu langer Dauer, so daß zu hoffen ist, daß die Baumblüte nicht ganz und gar ver nichtet wurde. Infolge der Gewitter traten gröbere Unter» brechungrn im Fernsprechverkehr ei». — Aus einem hiesigen Lvger find Kugellager im Werte von 12 Millionen M. gestohlen worden. Sie sind für den Kleinmotorbau bestimmt und tragen die Zahlen 3 bis 20. Auch 28 Stahl kugeln fielen den Dieben in die Hände. * Leipzig. OberreaierungSrat Stelzner, der Leiter der Leipziger Kriminalpolizei, ist von seinem Posten zurück» getreten und hat bei der KreiSbanptmaunschaft Leipzig Dienst genommen. Wer sein Nachfolger wird, steht noch nicht fest. Die Sttttzimg der Mark. Gelegentlich der ferneren Etatsberatung im Haushalts ausschuß des Reichstages führte nach dem „B. L.-A." der Reichsfinanzminister Dr. HermeS über die Marksttttznng n. a. folgende« ans: Seit Beginn des letzten Drittel- de« Monats Februar bis zum 17. April gelang e« der Reichs bank, de» Dollar auf einem Stand zwischen 20000 und 22000 zu halten. — Ein bedeutender Erfolg angesichts der ungeheuren Schädigung, die der Einbruch der Franzosen und Belgier in das Ruhrgebiet für das deutsch« Wirtschafts leben mit fick gekrackt hat und die sich in einem gewaltigen Druck auf die Markbemertung auswirken mußte. Dazu kam der erhöhte Einfuhrbedarf für die Versorgung des Einbruchsgebietes mit Lebensmitteln und sonstigen not wendigen Gütern. Auch die Finanzen der NetchSbab« wurden durch den Nnlneinbrnch schwer betroffen. Eine weitere Entwertung der Mark konnte nur mit dem Auf gebot aller Energie verhindert werden. Von einer auf wirtschaftlicher Gesundung oder politischer Besserstellung Deutschlands ansgekauten dauernden Stabilisierung der Mark konnte und kann jetzt noch nicht die Rede sein. Somit darf es nicht Wunder nehmen, daß nach einem 2'/, Monate erfolgreich durchgesührten Feßhalten der Mark aus einem Tollarstand von etwa 20000 M. die Schwierigkeiten der Stützungsaktion sich allmählich verschärften. Gegenüber der immer stärker anwacksenden Nachfrage nach Devisen, die in der Hauptsache auf natürlichen Bedarf, zum Teil aber auch ani den durch die unversöhnliche Haltung und die Gewaltakte Frankreichs vermehrten Pessimismus des Jn- u»d Auslandes in Bezug auf die politische Lage zurück- zuführen ist, hat es die Neicbsbank in Uebereinftimmung mit der ReichSregiernug gerade im Interesse einer nach haltigen Fortführung der Markstntznng für richtig gehalten, nicht unbedingt jede Tevisennachfrage zu befriedigen, son dern dem Ansturm an besonders schlimmen Tagen auch einmal auszuweichcn, um ihre Mittel zur Fortsetzung der Rubrabwebr zu schonen. / Ein solcher schlimmer Tag worüber 18. April, an welchem der erste Einbruch in die Mark erfolgte. Inwie weit dabei spekulative Käufe des In- und Auslandes mit gewirkt Haven, wird jetzt nachgeprüst. Dabei mutz man sich darüber klar sein, daß es außerordentlich schwierig ist, zu beurteilen, welche Dcvisenkäufe wirtschaftlich notwendig oder nicht notwendig sind. Der Ueberdlick wird noch er schwert durch die Unmöglichkeit, die Markverkänfe an aus ländischen Börsen einer genauen Kontrolle zu unterwerfen. Es erscheint jedenfalls ungerecht und unzutreffend, der deutschen Wirtschaft als solcher und in ihrer Gesamtheit etwa den Borwurf einer böswillige» Sabotage der Stützungsaktion zu machen. Plan sollte derartige ver allgemeinernde Behauptungen vermeiden, die nur zu einer Vergiftung der Beziehungen der einzelnen Volksteile untereinander führen können. Soweit Devisenkäuse an in ländischen Börsen in Frage kommen, werden die bereit» eingeleiteten Schritte der Regierung binnen kurzem eine gewiss« Aufklärung dafifis, geben, inwieweit spekulative Ueberariffe an der «ngünZtgen Markbewegung der letzte» Zeit mitgewirkt haben. El» ist die Absicht der Regierung, die Devisenkontrolle noch erheblich schärfer zu gestalten. Diesem Zweck dient zunächst die im Entwurf dem Reichs rat setzt vorliegende Novelle zur Devisenordnung, welche die Möglichkeit gibt, jederzeit über vorhandene Devisen bestände Aufklärung zu verlausen und unwirtschaftlich an gesammelte Devisenbestände aus privater Hand zu über» nehmen. — Die Regierung ist jedenfalls fest «ntschloffen, gemeinsam mit der Reichsbank die Markstützungtzaktion mit alle» Kräfte» weiter fortzusetzen; sie wird ,« diesem Zwecke auch vor weiteren scharf einschneidenden Maß nahmen tnbezug auf die Kontrolle de» DevtsrnhaudeX nicht »urückschrecken. Die Entschlossenheit der Regierung wird auch nicht durch den in den allerletzten Tagen ein getretenen neuen Marksturz beeinträchtigt. Wie sich Minister « D. «ist*« die Weit vorftellt. In einer Mitgliederversammlung de» Zrntralverbandr« der Angestellten am 3. Mai im Dresdner Kristallpalast sprach der Reichstagsabgeordnete Rtftau, der bi« vor kurzem sächsischer Arbeitsminister war, über Skouomisch- soziaie Zeit- und Streitfragen. U. a. schilderte er ausführ lich dirFolgendrs Weltkrieges uudsorach üb« dieRrparatiouen in einer Weise, wie es em Beauftragter der französischen Regierung nicht besser hätte tun können. Es wäre, so be merkte er, eine bessere Erfüllung der Feindforderungen möglich gewesen bei einer stärkeren Heranziehung der Sach- wertbrsitzer. Damit wäre uns wahrscheinlich di« Ruhr besetzung erspart geblieben. Da» Ausland wisse, daß Deutschland viel leistungsfähiger wäre, wenn di« besitzend« Klaffe opferbereiter wär», und daß durch diese Zahlung«- unwtlligkett (!) auch di, Basis zur Leistung der Reparationen beseitigt werde. Wir wären in einer anderen Lage, wenn wir uns 1S14 weniger national eingestellt hätten. Heute sei di« Mehrheit tn Deutschland noch immer national, de»- halb hätten auch unsere Appelle an di« Welt nicht« gewirkt, weil wir nicht international grnug dächten, (l?) Daß sich die deutsch« Arbeiterschaft zum großen Teil national ringe- stellt hab», als der Krieg begann, hab« man im Ausland« noch nicht vergessen. Plan müsse die Reaktion mattsrtzen, drmokratisci Einrichtungen «inflibren mtttlarikilchr Strömungen vn», eigen, vie ymanren sanieren nnd die Reparationen erfüllen, dann würde« »vir dt« Achtung des «»«lande« vor nn« Kürte«. tl> - Gin kleiner Teil de« Volke« beut« seit Jahrhunderte« den größten Leit de« Volke« au«. Solidarität von Hand» und Kopfarbeitern sei di, Voraussetzung für »ine Umgestaltung und einen Neu- «Man dx Wirtschaftsleben«. Erst di« Erkenntnis von der Sinnlosigkeit ualerer beujlaen Wirtschaft bringe uns au» Vieser hoffentlich recht bald heran«. Wie man sich aber die von ihm geforderte nene Wirt schaftsreform zu denken bat, darüber sagt der ehemalige Minister kein Wort. Vermutlich weitz er e« selber nicht. M MtMtiielllM Verist! slktiele«. . Die Answetsnnaeu der Eisenbahner haben besonder« sm Bezirk Trier wieder mit großer Stärke eingesetzt. So wurden an einem Tag« K8 Familien mit etwa ISO Köpfe«, nachdem ihnen ein fristloser Räumunasbefebl,«gestillt war. unter Anwendung von Gewalt au« ihren Wohnungen ver drängt. Um die Unterbringung der bedauernswerten Familien möglichst zu erschweren, sind sämtliche Hotelzimmer von den Franzosen belegt worden. Außerdem haben sie jeden mit Strafe bedroht, der ansgewiesenr Eisenbahner aufnimmt und nicht polizeilich anmeldet. Trotzdem war rechtzeitig eine erträgliche Unterbringung möglich. Bor einem neu«« RechXbrnch? Einer Hava-meldung aus Koblenz zufolge hat di« Interalliierte RbeinlandSkommission beschlossen, den Posten de« Herr» Wolf, de» Delegierten de« Berliner Retch»- kohleukommtfsartaX für di« besetzten Gebiete, anf,»heben« Di« französische Sckußberettschaft. In der Nackt vom 4. zum 5. Mai, kurz nach 11 Ubr, mußte ein französischer Sergeant in Mannheim, der sich auf einem Fahrrad in angetrunkenem Zustande in der Riedfeldstraße, also im unbesetzten Gebiet, Herumtrieb und Polizeibeamte belästigte, nach der Wache gebracht werden. Offenbar war von Augenzeugen des Vorganges die Be satzung in der Hildaichule rasch verständigt worden, denn nach kanm 15 Minuten erschien eine französische Patrouille auf dem betreffenden Revier und hielt der Revtermann- fchaft ihre schußbereiten Waffen vor. Zwei Polizei beamte wurden später in der Hildaschnle vernommen. Die Bestrafung des französischen Sergeanten wurde In Aus sicht gestellt. Die »Erfolge- deS Kohlenraube». Trotz der zahlreichen von den Franzosen und Belgiern besetzten Halden und Gruben im Ruhrrevirr und trotz der großen Anzahl von Arbeitern, die von der «Regie" »um Anfladen von Koblrn und Kok« angestellt wurde», geht die Abbeförderung sehr langsam von statten. Ter Plangel an Geräten nnd die Arbeitsunlust der Arbeiter bereiten der „Regie" so große Schwierigkeiten, daß sie selbst diesen Zm stand al» unhaltbar und kläglich bezeichnet. Et« holländischer Schleppkahn von Franzosen besetzt und auSgeplündert. Nieuwe Notterdamscbe Courant meldet aus Ruhrort. Ein holländischer Schleppkahn mit Kohle» für eine holländische Gesellschaft wurde am 24. April von französischen Marinesoldate« besetzt, die trotz des Protestes des Schiffers die holländische Flagge Niederhalten. Der Schiffer und sein Matrose verließen darauf das Schiff, welches von einem französischen Schleppboot fortgesührt wurde. Am 28. April wurde» Schiff und Ladung aus Protest des holländischen Konsuls freigegeben. Bei der Untersuchung durch einen Vertreter des Konsulats wurde außer äußeren Be schädigungen festgestellt, daß aus den Wohnungen des Schiffers und des Matrosen aller HauSrat sowie die Flaggen verschwunden waren und daß alles, was nicht mitgenommen wurde, ruiniert worden war. Die Oefcn waren umgeworsen, die Spiegel zerschlagen, ein Magnet des Motors entwendet usw. LS Wagen mit Kohl« beschlagnahmt. Am 4. Mai haben die Franzosen auf der Zeche Wester- Holt bei Bodelschwinad fünfundzwanzig Güterwagen mfl Kohle, darunter fünf für Italien, bejchlagnahmt. M AM NS KAM» RUMMeiltN. Der bayerische Ministerpräsident von Knilling Hot gestern abend bei der groben Konzertveranstaltnng der Ber einigten Rnhrorchefter im Zirkus Krone in München eine Rede gehalten, in der er versicherte, daß auch in Bayern alle Herzen in Treue und Bruderliebe für das Ruhrgebiet und seinen schweren Kampf schlage». Von Knilling ging auch ausführlich auf die letzten deutschen Vorschläge an Frankreich «in. Diese Note zeuge jedenfalls von der ehr lichen Absicht, den von Lord Curzon so schüchtern aufge- nommenen Fäden wetterzuspinnen und das Ruhr- und ReparationSproblem zur internationalen Erörterung zu stelle». Wie kaum anders zu erwarten war, wird aber von Frankreich jede« Eingehen auf das deutsche Angebot, das dis an die Grenzen der deutschen Leistungsfähigkeit ging und nach der Meinung nicht weniger Fachleute noch darübet hinausging, vermieden. Es sei ja Frankreich nicht io sehr um eine Lösung zu tu», weil es abziele auf die Vernichtung Deutschlands, auf eine Zerstückelung des Beicher. Mit um sö größerer Genugtuung erfülle es uns daher, wen» als Antwort auf alle Anichtäge der Ruf kommt; »Wir halte« durchs" Die Warschauer Presse AVer die poluisch-srauzSsische« Beziehuussen. Anläßlich des Foch-Befuches tu Warschau schreibt de, „Kurier Warczawfky": „Die von General Fach zum Sieg« geführt« Armee kämpfte nicht nur gegen die Feinde, die di( Felder Frankreichs und die Fluren Belgiens vernichtet«^ Serbien verwüsteten, Polen beraubten und aushunarrten und Rumänien »iedertraten, sondern auch gegen den Grund satz, daß Gewalt vor Recht gehe, und zwar mit gleichem Erfolg«!..." „Wiatka Warezawska" sagt: „Fach kommt nicht nur zum polnischen Nationalfeiertag, sondern auch zur Revue Übei die polnischen militärischen Kräfte, deren Ausbau den Friede:! garantiert". „Kurier Voranny" schreibt: „Den demokratischen Ideen Frankreich«, de« Frankreich» Millerand« und Potnears« uns Fach«. steht da« Polen Wojeechowsti«. Sikorski« und Pilsudski« näher al« da« kaiserliche Frankreich dem War schauer Fürstentum« von ehemals". „Tazetta Poranna" erklärt: „Gin französischer Sieg b«< deutet Polen« Unabhängigkeit. Heut« find Frankreich mit Polt» unlöslich verbunden, um den Frieden zu erhalte»... Der sozialistisch« „Robotnik" sagt: „Obwohl wir Gegnel jeglich» politischer Bündnisse Nnd. muß da« polnisch-sraw züsische Bündnis al« politische Notwendigkeit zur Gicherunz Polen« angesehen werden. Pole» will di« militärische«! Kräfte Polen« Fach verstellen. ES liegt aber im Jntrreffi Polen«, daß dieser Besuch keinen Anlaß zu Mißverständnissen gibt. Pole» will weder Krieg nach dem Westen noch einen solchen nach dem Osten. Jede« Krieg ist für Lol«« schädlich."
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