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- Erscheinungsdatum
- 1923-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192303286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
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Jahr
1923
-
Monat
1923-03
- Tag 1923-03-28
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Monat
1923-03
-
Jahr
1923
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rannte angesichts des vorliegende» Material» und das Ernstes der innen- uno außenpolitischen Situation die Maßnahmen de» Herrn Innenministers al- notwendig und berechtigt an und gelangte in einmütiger Stellung nahme zu einer völligen Billigung seiner Politik. Nach einer amtlichen Meldung der Korr. Hoffman« waren die sonntäglichen Uebungen der vater ländischen Bezirk-Vereine Münchens und der Hitler- garden, die ohne WaffenauSrüstung absehalten wor- den sind, rein private Veranstaltungen der betreffenden Organisationen, ohne daß die daher,sche Regierung da von verständigt oder dafür um Erlaubnis gefragt »u wer den brauchte. Sine zufällig am Tage vorher abgehaltene RcichSwehrübung habe absolut in keinem Zusammenhang mit den Uebungen der genannten Verbände gestanden. In der gestrigen Sitzung des tdürin gischen Landtage- gab «taatSministcr Fröhlich eme Erklärung über dis proletarisch, n Selbstschutzorganisationen ab. Se sagte, daß eine Aussprache im Reichsministerium des Innern über die politischen Verhältnisse m Thüringen sich in kollegialen Formen abgespielt, jedoch zu keiner Sinigung geführt Habs. Die thuring sche» Minister hätten erklärt, daß, solange rechtsradikale antirepublllonische Kampforganisationen sich bemerkbar machten, man den Par teien nicht verbieten werde, den Schutz der Republik durch Mwrbrorganisationcn wahrzunehmen, Zum Beweis sür die Gröhe der antirepublilanischen Gefahr vcriaS der Mi nister einen nationalistischen AbteilungSbefchl, der bei einem am Sonnabend in Gera verhafteten Kurier gesunden worden war. Der Ruf VSI. Die an» der Industrie unaufhörlich geltend ge machten Klagen über die Tcuerungsaktlon der Negierung lassen es angezeigt erscheinen, immer wieder daraus hin- zuweisen, dah es für die Fertigindustrie nicht möglich ist, die Preise in einem erheblichen Umfange abzubauen, so lange die für die Fabrikate benötigten Rohmaterialien und die in den Produktionskosten liegenden direkten und in direkten Ausgaben für den Staat nicht wesentlich redu- ziert werden. 9tur in seltenen Fällen beruht die Tatsache, dah die Preisentwicklung nicht entsprechend dem Devisen stande nach unten geht, auf einer Vereinbarung zum Zwecke künstlicher Hochhaltung der Preise. Nur be» Waren, die mit aus dem Auslände stammenden Rohmaterialien her gestellt sind, mutz sich der Dcvisensturz in einem Rück gang der Preise ausdrücken; das geschieht auch. Der Ver band Sächsischer Industrieller weist oarauf hin, das; dieser Fall jedoch keinesfalls der Regelfall ist. Der Regelfall ist vielmehr der, das; in der Ware neben ausländischen Roh- und Hilfsstoffen mehr oder weniger inländische Ar- beit oder im Inlands aufgewendcte «pesen, Ivie Fracht usw., stecken. In diesen Fällen bedeutet ein Festhalten der Preise oder eine der Besserung der Mark entsprechende Preisermäßigung durchaus nicht immer, dah es sich um eine ungerechtfertigte Bereicherung handelt. — Es würde zu begrüßen sein, wenn das Relchswirtschaftsmonstcrium dementsprechende Aufklärungen an die ihm unterstellten Behörden und die Preisprüfungsstellen weitergibt. Das Fertigfabrikat kann unmöglich auf den 5000 fachen Frie denspreis zurückgedrückt werden, lolange noch Wichtigste Rohmaterialien »ich auf dem 10 000 fachen und höheren Friedenspreisen halten, Rohmaterialien, deren Preise vom Staat oder paritätisch zusammengesetzten Sclbstverwal- -ungSkörvern bestimmt werden. Tagcszeschichte. DentscheS Reich. Ter Gesundheiiszuftaud Les Reichskanzlers. Das Be finden des Reichskanzler-, der an einer leichten Rippenfell entzündung leidet, ist unverändert. Ter Kanzler wird vor aussichtlich noch einige Tage das Bett hüten müssen. Cunos Dank an München. Reichskanzler Dr. Cuno hat der Münchener Bevölkerung seinen Dank ausdrücken lassen für die freundliche Aufnahme, die er in München ge sunden hat. Ferienknrse für Ausländer. In enger Anlehnung an das Institut für Grenz- und Anslandsdeutschtum in Mar burg werden in diesem Jahre von, 3. bis 23. August Ferien kurse für Ausländer, natürlich unter Ausschluß von Belgiern und Franzosen, veranstaltet, die als in sich geschlossen« Ein heit die Frage „Volk und Menschheit" behandeln. Ein Lauernder Ausschuß für die Wiederherstellung. Wie aus Ron, gemeldet wird, hat der Internationale Handels kammer-Kongreß ein Dauer-Komitee aus Vertretern von sieben Staaten zur Durchführung des Wiederherstellungs- nnd Aufbau Programms eingesetzt, das durch die ange schlossenen 1800 Handelskammern und 22 000 Banken das amerikanische Volk zur Gewährung einer Wiederherstellungs anleihe an Deutschland und zur Herabsetzung der Schulden der Verbündeten vorbereitet, sowie in Europa eine Aktion zur Lösung der Reparationsfrage, der Sanierung der Ai- nanzeu und Stabilisierung -er Währungen entfalten will. Das permanente Komitee hat bereits in Rom einen Aktions plan entworfen. Der Frachtdampser „München" S«gla«L überwiesen. Der auf der Weser für den Norddeutschen Lloyd gebaute 18000 To. große Passagier- und Frachtdampfer »München", der »ach Len Fricöensbeftimmungen au die Entente abge liefert werden mußte, ist der erotischen Regierung über wiesen worden. Ter Dampfer führt jetzt de» Namen Ohio, befindet sich im Besitz der Ro,;al Mail Line und ist gestern im Hamburger Hasen eingetroffeu. Der Ohio ist in die Fahrt Hambnrg-—Newport eingestellt. Ueamtenaugelegeuheiten. Im ReichstagSauSschuß für Beamtenangelegenheitcn wurden die Anträge der Linken mit Unterstützung der Demokraten angenommen. 8 34, Ltr Sarah Bernhardt. Sarah Bernhardt, die berühmt-: srau- 7,ösiickw Schauspieler:«, ist, wie gemeldet, am 20. März, abends 8 Uhr, gestorben. Vor nahezu einem Piertcljahrhundert sah ich in Paris die berühmte Sarah in einer ihrer großen Hosenrollen, in Rostands .-L'aigGn" (der junge Adler). Es war zur Zeit der .Weltansstelinng des Jahres 1900 und das Theater natürlich gesteckt voll. Sie war damals etwa 51 Jahre alt, schlank nnv geschmeidig wie eine Gerte, ihre Stimme noch nicht gebrochen. Ich erinnere '.„ich noch sehr deutlich, das; ihr woblberechnctcs Spiel mich wenig bewegte, daß ich aber völlig bezaubert war von dem unbeschreiblichen Wohlklang ihrer Stimme, von der klaren Gliederung der Verse, die sie in unvergleichlicher Weise zu beseelen ver stand. Mil ihren Versen hat s,e ihre Hörer berauscht, aber wohl selten erschüttert, denn lhr Spiel war nur das Re sultat eifrigen Studiums, eines eisernen Willens und rastlosen Fleißes. Sie wagte sich an rede Aufgabe heran und spielte den Hamlet ebenso vortrefflich nne die Ea- ineliendame, d. h. so vortrefflich, w,e man oieS überhast bet außerordentlicher Begabung, ohne Gefühl durch e»f- cktzeS Studium und außerordentlichen Fleiß zu erreichen »ermag. Sic modellierte ihre Rollen, wie sie ihren Ton knetete — denn sie war auch eine geschätzte Bildhauerin, und -war nicht nur zu Zwecken der Reklame, sondern die gutachtliche «eußernng Le» v«amtenrate- 1« v«richt«, denen Angelegenheiten regelt, wurde mit geringfügigen Aenderungen beibehalte«. Zn« Entwurf «ine» Biersteuer^setzeS Dem Neichsrat ging der Entwurf eine» viarsteuergefetze» und im Zu- sammenhang damit et» Gesetzentwurf zur Aenberung be» früheren Gesetze» über Le» Eintritt von Württemberg, Bayern und Baden in die vtersteuergemetnschafi zu. Der bayertsche GtaatSvat von Wolff beantragte »amen» Bayern», Württemberg» und Baden» die Vertagung der Beratung. Rach seinen Au-führungen handelt «» sich bet der erste« Vorlage dar««, die zurzeit bestehende Viersteuer zu vev- hundertfachen. Der Neich»ft«anzmtnist«r hatte zunächst nur eine Verdoppelung beantragt, hat aber am vorigen Freitag tn eine« Nachtrag bt« Verhundertfach»«« verlangt. Inner- halb dieser wenigen Tage war e», wlr von Wolff «m-kührte, nicht möglich, die notwendigen Bejprechungen mit den Inter essierte» herbeizuführen. Der zweite Gesetzentwurf will lediglich die Erhöhung der absoluten Abfindung der süd deutschen Staaten. Der Vertreter de» ReichSftnanzmini. sterium» erklärt«, e» häng« sehr vtel davon ab, baß di« Vorlage rechtzeitig an den Reichstag gelange, denn e» mache monatlich 6—7 Milliarden aus, wen» bi« jetzige Steuer belassen werde, die kaum die BerwaltungSkoste» decke. Tschechisch« Gerüchte über da» Ingolstädter Interuie. rnngslaaer. Gegenüber Nachrichten tschechischer Blätter und de» „Pester Lloyd" über da» JnrernierungSlager Ingolstadt wird amtlicherseits auf Grund wiederholter Besichtigungen in- und ausländischer Kommissionen festgestellt, daß eS sich hierbei um fretrrsundcne zu durchsichtigen Zwecken vrr- breitcte Greuelmären handelt. Ein eingehender Bericht wird von den zuständigen amtlichen Stellen umgehend fertig gestellt und veröffentlicht werden. Minister Groener in Karlsrnhe. RetchSverkehrSminister Groener ist zur Erledigung dienstlicher Angelegenheiten hier eingetroffen. Monsignore Testa in Köln eiugetrosfeu. Der päpstliche Delegierte Monsignore Testa hat nach seinem Eintreffen in Köln dem Kardinal-Erzbischof lein Beglaubigungsschreiben überreicht und laut „Kölnischer Volkszeitung" dem Ober befehlshaber der britischen Truppen am Rhein, dem Kölner Oberbürgermeister, -em Regierungspräsidenten sowie dem englischen und dem französischen Zivildelegierten in Köln Besuche abgestattet. Monsignore Tesla wirb sich in Len nächsten Tagen ins Ruhrgebiet begeben. Republik Oesterreich. Der Bel«» von Wale» inkoanito in Wien nnv Prag? Einige Blätter haben die Nachricht gebracht, daß der Prinz von Wale» dieser Tage inkognito in Wien und Prag geweilt bade. Die englisch« Gesandtschaft in Prag weist darauf bin, daß diele Meldungen unzutreffend sind und daß schon an» den vorliegenden Hofnachrichten der englischen Blatter »n ersehen ist, daß der englische Kronprinz England nicht verlasien bat. Die Hilfsaktion für Oesterreich. Der General« kommissar des Völkerbundes, Dr. Zimmermann, wird beut« in Prag erwartet, wo er dem Außenminister «inen Besuch abftatten wird. Er wird auch vom Präsidenten der Republik empfangen werden. Dr. Zimmermann begibt sich von hier »ach Genf, um an der Tagung des österreichischen Komitee» de« Völkerbundes teilzunehmen u»d dann nach Rom, um mit Mussolini -usammrn-utreffen. Sowohl sein« Reil» nach Prag, wie auch dl« Begegnung mit dem österreichischen Bundeskanzler Seipel in Rom betrifft Fragen der Instandsetzung der großen VölkrrbundSanleihr für Oesterreich. Bulgarien. Da» Ergebnis der Konferenz von Risch. Der Führer der bulgarischen Delegation^ für Jugoslawien, Nojkow, erklärte den Pressevertretern, di« Konferenz in Noch bade einen rein technischen Charakter gehabt. Dir Arbeit war vollständig brsriedigend und wird auch Einfluß aui die politischen Verhältnisse haben können, doch müssen di« Ver handlungen noch fortgesetzt werden, war jetzt in Sofia geschehen soll. ES solle» alle bulgarisch jugostawischen Tiffrrenzen gelöst werde», die mit dem Kriege und dem FriedenSvrrtrage im Zusammenhang stehen. Die uen« rumänische Berfastung. Das Parlament bat mit 262 gegen 8 Stimmen bei Stimmenthaltung der Oppositionellen die neue Verfassung angenommen. Di« Ber einigte nationalistische und Baueruopposttionrpartei nahm an der Sitzung nicht teil. Abends wurden in Bukarest Proiestverlammlungen abgehaiten. Redner der Opposition erklärten, die neue Verfassung nicht anzurrkennen. Niederlande. Eine Besprechung zur Rubrfrage. Di« niederländische Frauenvereinigitng sür einen dauernden Frieden dielt vor gestern in Amsterdam ein« öffentliche Versammlung »ur Besprechung der Ruhrfrage ab. Es gelangt« «ine Resolution zur Annahme, in der die Einberufung der Völkerbund«- Versammlung zur Behandlung der Probleme der Repa rationen und der Schulden gefordert wird. Belgien. Di« belgische« Sozialisten sür Deutschland» Recht. Wie der Matin au» Brüssel berichtet, hat Li« nach dem Ruhrgebiet entsandt« Delegation der belgischen Sozialisten nunmehr Bericht erstattet. Jbr« Schlußfolgerungen geben dabin, daß die Deutschen im Recht find, wenn ft« nicht unter fremden Bajonetten arbeiten wollen, und wenn st« gegen di« Besetzung protestieren, da jede Besetzung unnötige Ausgaben verursacht. Die Bekämpfung de^Ätävchenhandel». Der in Gens »usammeiigetretene VölkerbundSauSschuh sür die Bekämpfung de« Mädchenhandel» schloß gestern sein« Beratungen ab. Er fordert dr» VülkerbundSrat auf, durch besondere Sach verständig« gemeinsam mit den interessierten Regierungen weiß man es nicht — sie verstand eS, ihr Alter zu ver schleiern; vielleicht hatte sie bei ihrem Tode die Achtzig berrorts überschritten. Sie debütierte 1862 un Theater Francais als Iphiaeme, siedelte 1867 ins Odeon-Theater über und gastierte seit 1879 in England, Holland, Oester reich, Rußland, Italien und Amerika. Noch als Greisin spielte sie die Rollen der Jugendlichen; aber nachdem ihr im Jahre 1915 da- rechte Bem «»genommen werden mußte, wurde sie doch recht gebrechlich, was alle Künste nickt zu verdecken vermochten. Sie forderte letzt mehr und mehr den Spott ihrer einstigen Verehrer heran-, da st« nicht die Kraft besaß, der Bühne zu entsagen. Als Sarah (Rosine) die Klosterschule zu Grandchamp, mit Prämien überhäuft, verließ, erschreckte sie ihre Angehörigen durch die Erklärung, daß ihr Ehrgeiz zwischen zwei Gegenständen schwanke. Sie wolle entweder Nonne oder Schauspielerin am Theatre Francais werden. Sie entschied sich sür letz teres, und erst als sie im Jahre 1889 an dieses Ziel ge langt war, begeisterte sie sich auch sür die Bildkauerei. Sie saß damals dem bedeutenden Bildhauer M. Mathieu Meusnier zu einer Büste. Einer ruhigen Sitzung war sie absolut nicht fähig: sie begann da» fortschreitende Werk zu kritisieren, doch bemerkte dre Bildhauer, daß ihre Kritiken wertvoll seren. »Warum versucht sich Mademoiselle nicht in der Bildhauerkunst?" fragte Meusnier. — „Ach, was für eine großartige Peel" rr«f sie. „Ich will gleich anfangen, Monsieur, und Sie werden mein Lehrer sein? In derselben Nacht, nachdem ihre Vorstellung vorüber war, eilte Sarah, ganz erfüllt von ihrem neuen Entschluß, aus dem Theater nach Hause, ging hinauf nach dem Schlaf zimmer ihrer Tante. Madame Brock, weckte diese gute ein« Untersuch««« üb« den llmtana und die Bekämpfung de« Mädchenhandel» anzustelle». Außerdem sollen der Völkerbund und da« Arbeitsamt Schutzmaßnahmen für weiblich« Auswanderer in» Auge kaffen. Der Bericht über di« Kommiision«arb«iten, der darauf angenommen wurde, wird dem Völkerbund»;«» in feiner nächsten Tagung »»geben. Frankreich. Vsinear« fordert amtliche 'deutsche verdandlnna»- »oekchlüa«. Bei der Besprechung de« Finanzausschuss»« über di« Kredit« für di, Mubrbesetzun, aad Boinear- zu. dqß di» bi»brr erzielten wirtlchasilich-n Ergebnisse der veketznna sehr wenig bedeutend leien. Nur. »ine verlängerte und stabilisierte Besetzung könne ein Au«beutnng«proaramm er mögliche», durch da« man da» Reparation-Problem regeln könne. Die französisch« Regierung werde nur amtlichen von der , putschen Regierung ««»gehenden Verhandlung«. Vorschlägen Folge leisten. Halbamtliche Vorschläge von neutraler Seit« oder von einer alliierten Mack» werde sie nicht annrhmen. Di« belgische und die französische Reale- rung seien völlig einig, die Pfänder di» zur restlosen Be- -ahlnna in Hände» »u behalte». Di« Koklentrantzvorte «ach Frankreich. In der Sitzung de» KammeranSschusie« sür Finanzen erklärt« gestern der Minister für öffentliche Arbeite» hinsichtlich der Kok», und KohientranSporte, daß der täaliche Transport seit kurzem 8500 Tonnen erreich«. Di« Ziffer werd« sich demnächst ver doppeln. Bo» 114 vor der Besetzung in vollem Betrieb befindlichen Hochölen stünden noch 74 unter Feuer. Diese Ziffer werde sich in kurzer Zeit durch Entwicklung der Kok«- und Koblentran-port« wesentlich erhöben. Di» Vorräte aus den Halden schätzt der Minister ans 580000 Tonnen Kok« und zwei Millionen Tonnen Kohle». Potneart in der Kammer. Polncars bat sich bereit er klärt, am kommenden Sonnabend nachmittag im Finanz ausschuß der Kammer über die Kredite für die Rubrbesetznng zu sprechen. Der Ausschuß bat ein Verzeichnis von ungefähr vierzig Fragen ausgestellt, auf die Boincars in allen Punkten eingehen will. Der Bericht de» Ausschusses wird sodaun der Kammer am kommenden Donnerstag vorgelegt werden. England. Zu« türkische« Friede«. Di« Alliierten haben iu Loudon den Bericht des SachoerstäudiaenanSschuffeS üb« di« finanziellen, wirtschaftlichen und andere» Teile der tür kischen Geaennorschläge einstimmig gebilligt. Der Enlwnrs einer Antwort auf die Note Ismet Paschas am 8. Mär würde angenommen. Ter Entwurf wird den einzelnen Regierunaen zur endgültigen Annahme unterbreitet werde», die innerhalb von 48 Stunden erwartet wird. Es werd« sodann eine gleichlautende Note von der britischen, franzö- fischen, italienischen und japanische» Regierung nach Kon stantinopel zur Uebermittlung an die Regierung von Angora gesandt werden. Französtsche U«»«friedenheit und englische Nachgiebig, keit. Als die sranzösische Reklamation bei der englischen Negierung, daß Deutschland der Durchführung des englisch französischen Abkommen« über den Transport französischer Militärzüge durch die englische Zone Schwierigkeiten bereite, bat dir englische Regierung bet den Behörde» in Köln rnergiiche Vorstellungen erhoben und sic amgefordrrt, die Bestimmungen dieses Abkommens durchzuführe». «crichtSsaal. g. Landgericht. Wegen Betrugs stand der 1890 zu Brüx geborne angebliche Monteur Franz Joseph Spin gl vor der -weiten Strafkammer. Ende Januar hatte die tschechische KriegerSwitwe Satz ihre sämtlichen Sachen ver steigern lasten, um mit dem Erlös nach DreSden-Gruna zu Angehörigen überzusiedeln. Im Dresdner Hauptbahnhofe war die Frau Katz mit dem Angeklagten bekannt geworden, , der sich bei ihr anvetterte und bald erfahren hatte, baß die Landsmännin größere Barmittel im Besitz haben mußte. Unter dem Borwand, er wolle ihr vorwärts Helsen, wenn sie ihm jetzt auch unter die Arme greife, rückte Frau Katz ins gesamt 700 000 Mark zum scheinbaren Ankauf eines Motor rades heran-. Spingl hatte die Frau tn denkbar gröblichster Weise getäuscht, der gesamte große Betrag soll angeblich durch einen Freund verloren gegangen sein. Die Straf kammer hielt Betrug für voll erwiesen, der Angeklagte wurde zu nenn Monaten Gefängnis und zum Verluste der bürgerlichen Ehrenrechte in der Dauer von drei Jahren ver urteilt. Wegen Vergehens nach 8 218 Les Reichsstrafaesetzbuche» hatten sich in geheimer Verhandlung vor der zweiten Straf. Sammer die Schiffersehefrauen Emma Rosa Wagner aull Schmilka und Charlotte Hering aus Postelwitz zu ver antworten. Das Urteil lautete wegen Versuchs nach vor- erwähntem Paragraphen und Bethilfe zum Versuch auf je zwei Monate Gefängnis. Der mitangeklagte Ehemann der Hering wurde freigesprochen. Kircheimachrichten. Weid«. GründannerSta«: Ab. 7 «bendmahlsfeier. Kar- freit«g: v PredigtgotieSdienst. 3 Abendmahlssrier. ASderau. Gründonnerstag 7 Uhr abdr. Abendmahls gottesdienst. Karfreitag '/,2 Abendmahl, v Predigt, -/,11 Kindergottesdienst, 2—3 Andacht. Setthat«. Gründonnerstag abend '/,6 Uhr vrtchte und hl. Abendmahl. Karfreitag vorm. '/,9 Uhr Prediat- gottrsdienst mit anschließender Feier des hl. Wend- . mahleS. Um Dankopser für Arme wird gebeten. Kat-. St. Vardara-Kapelle, Lesstngftr. ». Gründonners tag 7 Beicht, S Hochamt. Karfreitag 8 Liturgie, s abend« Predigt. Karsan»Stag 8 Hochamt, 6 Auf erstehungsfeier. l. vstert. u. S. Hstert. 8 tn Zeithain, 10 in Riesa. Dame aus dem sanften Schlummer, und verlangte mH aller Bestimmtheit, sie solle sich aufrecht setzen und sich modellieren lassen. Die Szene kann man sich leicht vor-, stellen. Die schlaftrunkene Madame Brock reibt sich die Augen und protestiert. Neben ihrem Bette steht die hart näckige Nichte, die keineswegs gewillt ist, ihre Pläne durch kreuzen zu lassen. Im Atelier der Künstlerin nahm de« Ehrenplatz über dem Kaminsims Elairins berühmte« Btld- nis der Schauspielen« ein, da» im Salon von 1876 aus gestellt war. Sie ist mit einem losen weißen Sierde angetan und sitzt halbliegend auf emem purpurroten Ruhöbett; ihr Windhund siegt »« ihren Füßen. — Damals war die außerordentlich schlanke Figur Sarah- da- Ziel manch« Scherze und Satiren. Ein Witzbold hatte die- Gemälde ElatnnS mit dem Spitznamen „Ein einem Hunde vorae-, worfener Knochen" bezeichnet. Der Gegenstand dieser Witzeleien ging aber manchmal selbst auf derartige Späße ei«, an die berühmten Ballonsahrten erinnernd. „Wissen Sie", sagt« sie, „wenn ich m den Ballon kam, weinten meine Begleiter, sie hatten Ballast au-ae- warfen." Nu» ist die Rurne dieser geistvollen Krau, dieser großen Künstlerin, dieser Meisterin der Reklame -usam- menaekallen, aber noch häufig werden die Leitungen, denen, itte Leben einen so reichen Unterhaltungsstoff liejerte, zählest von Ihrer Kunst, ihrem Ruhm, ihren Reklametrich- und Ihrem Preußenhaß, der sich stets zur rechten Lett em- stellte und »ur rechten Zeit verflüchtigte, je nachdem e» ihren Zwecken diente; wr« sie überhaupt alles dem nne» Zwecke dienstbar -u machen wußte, bald hier, bald dort al» die Göttliche gefeiert -u werde» Hth.
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