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- Erscheinungsdatum
- 1923-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192303286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-03
- Tag 1923-03-28
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Monat
1923-03
-
Jahr
1923
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a. vier wurve ein deutscher Studierender l ««den hier nicht »m, erlosch«» ist, da- e» t» irgend einem knm« verbastet, d«r sein« Kommilitonen Dasein «1« bestimmende» Element tst.^ , Ml, Grmortzetrn von Buer «ahn«» «nchl Wett »«»ter L«»tfcha» kv«t»»«»f<rk vvr8««8vn I«»t, seine Bestellung auf das Niesaer Tageblatt für Monat Avril IV23 zu erneuern, tue das noch beute! CS besteht sonst die Grsabr, das! man 1—3 Tage ohne Zeitung bleibt und das ist gerade jetzt unangenehm! narr. F« Dresden nehme« rm»b SM, t» Evemmtz r«i Lehrer daran teU. Gelehrt werde« «ebe« -«« verschiedene« Fach- »ebieteu i«»desoudere da» allgemeine menschliche Recht am »oben, die vobe«r«form tm Nahmen de» ftaat»büraerltch«n Unterricht», da» moderne Arbeit-recht, da» Betriebsräte- gefetz, die Kenossenschaft»wtrtschaft, die Verfassung von Reich, Land u«d Gemeind« usw. Letter der Kurse sind in Dre-ben Herr Gewerdrschulrat Golletsch, in Chemnitz H«rr Professor Wendt. ! —* Tagung de» Deutschen Möbeltranport- verbände ». Die Zentralstelle des Deutschen MöbeltranS- »ortverbandeS mit dem Sitz in Berlin veranstaltet am Mon- tag, den 28. Mat, in Bad Schandau ihre diesjährig« Mit» »ltederversammlung. —* Bertreterversammlung de» Sächsischen Lehrerveretn». Am Montag wurde in Freiberg die 48. ordentliche Bertreterversammlung des Sächsischen LehrervereinS eröffnet. Der Vorsitzende Lehrer Gleißbera- DreSden gedachte der schwergeprüften Brüder an der Ruhr and am Rhein. Weiterhin begrübt« er die zahlreich er schienenen Ehrengäste, Vertreter der Negierung, der Stadt, und Schulbehörden und Lchrervereine. Mit warmen Worten der Alterkennung sür die Arbeit bcS S. L. V. im Sinne deö Fortschrittes im Schulwesen begrüßte Kult »»Minister Fleißner die Versammlung. ES sei ihm eine Sache de» Herzen» gewesen und der Ueberzeugung, nach Freiberg zu kommen, den» zwischen Negierung und Vertrctervcrsamm- lung bestehe rin innerer Zusammenhang. Anch Stadtrat Knyfel und AmtShauptmann Schirmer-Freiberg begrüsttcn di« Brrsammlung. Der 1. Vorsitzende zeigte in seinem Von- krage zum 75jährigen Bestehen de» S. L. B. zunächst, welche Schwierigkeiten der S. L. B. in den vergangenen Jahren zu überwinden hatte, um das Volköschulwescn emporzu bringen und einheitlich zu gestalten. WaS in Sachsen bisher erreicht sei, werde ernstlich gefährdet durch das geplante Neichsschulgesetz. Nur die weltliche Schule verbürge Toleranz und dadurch ein Zurückdrängen aller Gegensätze. Den Fortschritt, den die Gesetzgebung in Sachsen der Volks schule in den letzten Jahren gebracht habe, werde die Lehrer schaft mit allen Mitteln sichern. Der Vorträgendc erhob folgende Forderungen an die Lehrer: Tue alles, was dn tun kanyst, danrit keine Zeit -er Reaktion kommt, denn Reaktion war bisher stets Niederhaltung der Volksbildung. Der D. L. B. mub das bleiben, was er ist: die gewerkschaftliche Zusammenfassung aller an der Volksschule tätigen Lehrer und Lehrerinnen. — An zweiter Stelle berichtete Thiele- mann-Lcipzig über Schule und Elternhaus. Die vom Re ferenten gemeinsam mit Fröhlich Chemnitz zusammcngestell- ten Leitsätze wurde» nach eingehender Aussprache grundsätz- lich angenommen. In einer Entschliefmng fördert die Lehrerschaft Anpassung der Gehälter an die tatsächlichen Lebenshaltungskosten und den Preisstand. Mit Vorschüssen irgendwelcher Art ist ihr nicht gedient. Die Absicht, die Stabilisierung der Mark auf Kosten der GchaltS- und Lohn empfänger durchzuführen, stöbt auf ihren entschiedensten Widerstand. Ferner erhebt der S. L. V. schärfsten Protest gegen die ungerechte Steuerpolitik des Reiches, die den Lohn- und Gehaltsempfängern mehr als SN Prozent deS gesamten Einkommensteuerertrages aufbürdet, während die wirtschaft lich starken Kreise in Landwirtschaft, Industrie und Handel zur gesamten Einkommensteuer bei Berücksichtigung der Geldentwertung noch nicht 10 Prozent beitragen. "Gostewitz. Am 27. 3. vormittags h?at sich ein 80 Jahre alter Rentenempfänger an einem Baume in Flur Jahnishausen durch Erhängen entleibt. * Pahrenz. Nm 27. 3. nachmittags hat ein Guts» befitzer auf seinem Felde Klee gesät und den Kleefarnen, etwa 20—25 Pfund, in einem Sacke am Wege stehen gehabt. Hierauf sind zwei unbekannte junge Burschen mit Rädern gekommen, haben den Sack mit Kleesamen mitgenommen und sind in der Richtung noch Riesa zu geflüchtet. Also Landwirte Vorsicht. Vor Ankauf des Kleesamens wird ge- warnt. Sachdienliche Wahrnehmungen erbittet die Gen darmerie in Riesa. Die Sache wird als vertraulich br» bandelt. Der Bestohlene hat sür Wiedererlangung des Samens und Ermittelung der Täter ein« Belohnung ausgesetzt. * Leisnig. Die Sächsische LandeS-Fahr- und Reit schule, die sich bereit? im ersten Jahre ihres Bestehens einen guten Ruf als Pflcgstätte des Reit- und FabrsportS zu schaffen mutzte, veranstaltet am 10. Mai ihr diesjähriges arotzeS Reit- und Fahrturnier. Aus alle» Gegenden haben sich dazu schon jetzt namhafte Herrenreiter und Sports leute gemeldet, sodaß das Gelingen dieser großzügigen Deranstaltung bereits gesickert ist. Da dieses Turnier nach den Turniervorschriften des ReickSverbandrS abgehalten wird, begegnet man ihm in der gesamten Sportwelt mit großem Interesse. Die Vorbereitungen sind bereits in vollem Gange. Ucber eine Million an Ehrenpreisen stehen schon jetzt zur Verfügung. "Dresden. Auf dem Wettiner-Bahnhofe stürzte am Montag vormittag ein junges Mädcken von auswärts aus einem Zuge auf den Bahnsteig und blieb besinnungslos liegen und wurde nach dem Krankenhaus? gebracht. Aus den Gepäckstücken konnte festgestellt werde», daß «S sich um «tue Grete Müller bandelt. — Infolge eines UnglückSsalleS verschied Oberst a. D. Georg Frriberr v. d. Bussche-Hadden- Lausen, Jnbaber des Militär-St.-Heinricks-OrdenS und Ritter des Lour 1s mörits. — Ein in einem Vororte Dresdens wohnender 86jährigcr schwedischer Staatsangehöriger hat dem Reichskanzler für die Ruhrhilfe 50 Millionen Mark übersandt und seine Bereitwilligkeit ausgesprochen, noch weitere Mittel zur Verfügung zu stellen. — Wie die .Sächs. LandeSztg." mitteilt, hat der frühere König Friedrich August 10 Arbeiterkinder aus dem von den Franzosen besetzten Ruhrgebiet« in sein Schloß Svbillcnort ausgenommen. — Wie bereit» seit einigen Tagen, so zogen anck am Dienstag wieder größere und kleinere Trupps Erwerbsloser — es wurde gesagt, datz es solche sei«» — durch die Straßen der Stadt. Lim Nachmittag kam «S zu bedauerlichen Aus schreitungen, indem dir Leut« mehrere Lebensmittelgeschäfte, Bäckereien, Tabakhandlungen usw. aussuchten und von den Ladeninhabern Herausgabe von Warrn ohne Bezahlung verlangten. Die Polizei war gegenüber den vereinzelt auftretrnden Trupps, di« sich rasch wieder zerstreuten, machtlos. — Wie der Allgemeine Mietbewohueroerein mit teilt, ist am Montag vom Amtsgericht Dresden das erste Urteil über die Wirksamkeit der Ratsbekanntmachung vom 21. Febr. 1923 wegen des Mürzzuschlag«» verkündet worden. Da» Amtsgericht hat di« Klage de» Vermieter» abgewiesen und damit die RatSbekanntmackung für unwirksam erklärt. Segen dieses Urteil ist noch da» Rechtsmittel der Berufung gegeben. " Kamenz. Der Kommunalverband kündigt «in« Herabsetzung des Brotpretse» ab 25. Mär» aus 645 Mark für da« 1900-Grammbrot an. * Grifing. Zwei 8 und v Jahr« alte Kinder erlitten, während di« Mutter Milch holte, durch einen inzwischen ouSgebrochenrn Brand den Erstickungstod. "Reim« darf. In der hiesigen Windmühle wurde der Müblenbrsitzrr Schumann tot aufgtsunden. Die schweren Verletzungen deuten darauf hin, daß Sch. von einem Getriebe erfaßt und herumgeschl,udert worden ist. " Limbach. Bet der am Sonntag stattgesundenen Stadtoerordnitenwadl wurden 12 Bürgerliche <5 auf di, List» der Industrie, 4 aus di, der Landwirtschaft und 8 aus dir veamtenltft«), 4 Sozialdemokraten und 11 Kommunisten ge wählt. Di« Wahlbeteiligung betrug 65 Prozent. "Hohndors lve». Chemnitz). Löblich verunglückt ist bei der Explosion eine» Gasometer» der Schlosser Peter auf dPsttztw«,»^ de» hiesigen Technikum« verhaftet, der sein» Kommilitonen betrogen, bestohlen und ihnen auch Gelder unterschlagen hat. E» bandelt sich um etwa 500000 Mark. , "Eben, nitz. Im hiesigen Apollotbeater wurde der Film .Der Rbein, Deutschland« Strom in Vergangenheit und Gegenwart aufgesühr». Da« war den biestgen Kam- munisten «in Dorn in, Auge. Etwa 500 Kommunisten erschienen vor dem Theater und drohten mit Gewaltmah- nahmen, wenn dieser Film weiter aezeiat werde. Da di« Demonstranten versuchten, verschieden« Türen anftnsprengen und drohten, den Vorführraum zu besetzen, mußte lick die Direktion der Gewalt fügen und versprach di« Einstellung der Filmvorführung. Die Leitung de« Tbeater« bat bei der Reich-regierung wegen diese« Borfaller Beschwerde «ingereickt. "Zwickau. Am Sonnabend und Sonntag wurden «m Erzgebirge «nd Vogtland« die ersten FrNhlina«g»witt«r beobachtet. Abend« wetterleuchtet« «« nach d«m Gebirg« zu und »« setzte ein leichter Sprühregen «in. "Zwickau. Die Stadtverordnete» genehmigten mit knapper Stimmenmehrheit die Errichtung einer Reform, schul», deren Einrichtung allein gegen 5 Millionen Mark erfordert. Zwei führende sozialdemokratische Lehrer werden an ihr wirken. Dir bürgerliche Einwohnerschaft ist gegen diese« Versuchsobjekt. " Lauterbach. Während der Abwesenheit der Ellern steckte die dreijährige Tochter eine« Arbeiter» in der Woh nung Fe,irr au, das bald das ganze Zimmer ergriff. Nach» darn retteten das nm Hilfe schreiende Kind. Zu spät merkte man, daß in einem brennenden Kinderwagen ein 1'/, jähriges Kind lag, das bereits erstickt war. Neultad t i. Sa. Auf dein hiesigen alte» Friedhöfe haben Buben einen großen Teil der wertvollen alten Grab steine umgeworsen und zertrümmert. * Annabrrg. Die dcutschböbmischen Sängerschaften luden 20 Kinder von alten Sängerschastlern aus drin Annaberger und Chemnitzer Bezirke zu sich und zu deutsch freundlichen Familien nach Karlsbad, um sie einige Wochen zu bewirten. Am vergangenen Sonnabend verließ die lustige Schar Annaberg. Willst und kannst bu aber mehr, so hilf »er Zerfahren- h«tt steuer« durch entschlossen« Rückkehr zu wahrhaft rrnfter, schlichter Art. die allein d«, Stimmung «in«» Friedhofs würdig Ist» Meid« hei Wahl «tue» Grabmal» »or alle« die schematisch hergestellte Dutzendware, deren Gedankenarmut an der Oede unsrer Gräberfelder Schuld trägt; melde aber auch stillos aufdringliche Formen, dt« ihre Nachbarschaft erdrücken. Beachte nicht bloß dt« Stirnseite de» Grabmals. Man nähert sich häufig zuerst der Rückseite, di« jetzt tn vielen Fällen einen kümmerlichen Anblick bi«tet. Meide minderwertig« Materialien lBlech), dt« durch Aufputz etwa» vorlügeu, wa» sie nicht stndr m«tde aber auch prunkende Werkstoffe, dt« vom Grlbsack der Hinterbliebenen mehr reden al» von ihrer Liebe. Meid, die Ueberftille der Gchmuckformen, die auf per sönliche Eitelkeit schließen läßt: meide auch Farben, die laut einander überschreien. Das quälend« Durcheinander von glitzernden Glastafeln und Porzellanplatten urit Goldschrift und Photographie, von grellweitzcn und glänzend schwarz polierten Werkstoffen verstimmt jede» tiefere Gemüt. Meide starr« „nd hohe Einfassungen (Zargen), dt« da» Grab kastenmäßig vom Ganzen «blonder», wo der Tob unter einem Rasen alle Unterschiede auSgletcht. Achte auf die Wahl guter Schrtstzetchen und aus eine» geschmackvollen Schriftsatz. Meide süßliche Oelfarbenanstriche und lab die Zeit am Steine nagen. Bedenke, daß jugendliche Erscheinung an dem Orte der Vergänglichkeit nicht oberster Grundsatz zu sein braucht. Wenn die Leiber zu Erde geworden sind, zerfallen auch dte meisten Grabmälrr. Echte FriedhofSkunst ist herb. Den EwigkettSgebanken trägt allein dte immer sich ver jüngende Statur. Später« Geschlechter werden vor einem schönen Baum mehr Ehrfurcht haben als vor einem Grab mal, da» bestenfalls einmal irgendwo al» Museumsstück aufgestellt werden wird. Die Not der Zeit ziotngt zu Sparsamkeit 1» allen Dingen. Aber Schlichtheit braucht nicht armselig zu sein. Im Pfarramt werden dir bereitwillig Musterblätter für würdig« Gräberaestaltung vorgeleat ober Leute genannt, mit denen bu diese Frage in Ruhe besprechen kannst. Gerade für die einfachsten Dinge ist künstlerische Beratung nötig. Willst du aber das Andenken Leines lieben Verstorbenen durch ein gröbere» Werk der Kunst ehren, so wend« dich unter allen Umständen an einen erfahren«« Künstler oder an die Geschäftsstelle de» Heimatschutzes i« DreSden-A. (Schietzgaffc 24). In diesem Falle ist freilich bi« Lage der Grabftelle wohl zu beachten und von vornherein bei der Wahl des Platzes zu berücksichtigen. Denn jede» Kunstwerk gewinnt oder ver liert mit seiner Umgebung. / Neueste Nachrichten nnd Telegramme vom 28. Mürz 1923. Zur Ttiunes-Retse. "Rom. Nach einem hier verbreiteten Gerücht soll Hugo StinnrS nach Mailand abgrreist sein, wa sich Mussolini aushält. Er wird dort versuchen, mit dem italienischen Ministerpräsidenten eine Zusammenkunft herbei- zusübren. Außerdem soll TtiuneS beabsichtigen, mit dem belgischen Minister Jaspar »usammenzutreffen, der bekannt lich ebenfalls nach Mailand gereist ist. D«r deutsch« Dampfer Cap Polonio wieder tn Hamburg eingetroffen. )( Hamburg. Der Dampfer Cap Polonlo der Ham- bura-Südamertkanischen DampsschisfahrtS-Gesellschaft, der im November de« vergangenen Jahre« nach Buenos Aires auSsudr und durch die Veranstaltung von Gesellschafts fahrten nach dem Feuerland viel zur Hebung des deutschen Ansehen« Über See beitragen durfte, ist gestern vormittag, von Tausenden jubelnd begrübt, wieder im Hamburger Hafen eingetroffen. Das Schiff wird ab 12. April den regelmäßigen La Plata-Dienst wieder aufnehmen. Der Bürgermeister in König-Hütt« zurückgetrete». XKöntgShütt«. Der Oberbürgermeister Brakl. ein Deutscher, ist von seinem Amt zurückgetreten. Die Amts niederlegung erfolgt« ai« Protest gegen die Schutzlosigkeit der deutsche» Bevölkerung in Königsbütte, die sich uniängst wieder durch Sprengung einer deutschen Versammlung und da» Versagen polizeilicher Hilfe gezeigt hat. Di« Dortmunder Aktion. "Dortmund. Die Besetzung der öffentlichen Gebäude ist wieder zurückgezogen worden. Di, Truppen sind in ihre Quartiere »urückgekehrt. Es stellt fick immer mehr heraus, daß di« ganz« Aktion sich gegen die Deutschvölkische Partei richtete, und zwar auf Grund von SpitzelauSsagen. (Siehe Artikel i. d. Beilage.) Belagerungszustand. "Duisburg. In Emmerich und Wesel haben die Franzosen über den von ihnen besetzten Stadtteil de» Be- lagrrungszustand verhängt. Desgleichen ist über Mettmann, weil dort «in sranzösischer Offizier durch einen von einem unbekannten Täter abgrseuerien Rrvoloerschuß unerheblich am Fuß« verletzt wurde, der Belagerungszustand verhängt worden. Ei« Kaufmann sowie «tu Arbeiter sind als Geiseln verhaftet worden. Zur französisch-schweizerischen Zonenfrage. X Bern. Der sranzösisch-schweizertsche Notenwechsel in der Zonensrgae ist nunmehr veröffentlicht worden. Wie die Schweizerische Depeschenaaentur erfährt, hätte man es ans sranzösischer Seite anscheinend lieber gesehen, wenn dies« Publikation unterblieben wäre. Der schweizerische Bundesrat sei sich selbst klar darüber, daß die Peröffentltchung der Not« «in Einlrnken der französischen Regierung eher erschwer», al» erleichtere. Er habe sich aber mit Recht für verpflichtet oehalten. die schwerwiegend« neue durch die sranzösische Zumutmm begründet« Tatsache öffentlich bekannt- zugeben. Andernfalls hätte «r ans «in sehr gewichtige» Moment verzichte» müssen, nämlich auf die Bildung der schweizerischen Einheitsfront, wi« si« nun vorliegt. Die Zeitungen besprechen immer noch di< iranzösische Not« und lehnen mit aller Entschiedenheit deren Standpunkt einmütig ab. Si« erklär«», daß dir französisch« Not« in d«r Tat dem BundrSrat da» Recht absprechr. sich auf dru volk««ntscheid b)( P*a ic t -. Poinear» hat gestern dem schweizerisch?» Ge sandten in Pari» folgende» Schreiben übersandt: Ich be eile mich. Ihnen schriftlich die Antwort zu bestätige», die ich Ihnen auf Ihr Schreiben vom 26. März mündlich erteilt habe. Da die schweizerische Regierung nicht tu der Lage ist, da» Zonenabkommen vom ?. Februar d». I». zu ratifizieren, worum ich sie ersucht habe, spreche ich fernerhin meine Bereitwilligkeit au», alle Vorschläge, Li« Ne unterbreiten wird, in freundschaftlichstem Gerste zu prü fen, wie ich e» tn der französischen Kammer erklärt hab«. Wohlverstanden werde ich bei den Verhandlungen, dre ein geleitet werden, den Rechten, dte Artikel 438 de» Versailler vertrage» der französischen Regierung einräumt, und de» Verpflichtungen, die ihr da» französische Gesetz vorn 1V. Februar auserlegt, Rechnung tragen müssen. A u e. Die vom Stadtrate vor Wochen beantragte Ruhr hilfe von 500000 Mark wurde von den Stadtverordneten abgrlehnt, dafür aber der gleiche Betrag zur Unterstiitznng sür Sozial- und Kleinrentner genevmigt: diesen Beschluß führte aber der Stadtrat nickt aus und Bürgermeister Hos- mann erklärte in der letzten Stadtverordnrtensitzung. daß er sich der Haltung der Stad verordneten schämen müsse und daß nicht eher die Auszahlung der Rentnernnterstiiyuiigen erfolgen würde, ehe nickt eine Beihilfe sür die bedrängten RuhrgebietSbewohner ersolat sei. Plauen. Um eine Osterrcise gekommen ist eine hiesig« ältere Einwohnerin, die mit ihrem Kinde eine Fahrt nach Bockau i. Erzg. nntreten wollte und, nachdem sie di« Fahrkarten gelöst hatte, zu ihrem Schrecke» sestftrllen mußte, daß ihre Brieftasche mit einem Inhalt von Uber 43000 M. abhanden gekommen war. Den Umständen nach kann sie nur gestohlen sein. Die Reisende batte die von ihr selbst angesertigte Briestasche beim Lösen der Fahrkarten au« ihrer Handtasche heransgcnomme» und neben sich ans« Schalterbrett gelegt. Als sie die Tasche wieder an sich nehmen wollte, war sie verschwunden. Da sich die Bestohlene nicht gerade in glänzenden Verhältnissen befindet, trifft sie der Verlust des Geldes, mit dem sie sich und ihrem Kinöe einige Erholungswoche» bei Verwandten gönnen wollte, sebr hart. Andernteils beweist der Vorfall wieder, datz überall da, wo Leute in größerer Anzahl zusammen» strömen, vor allein aus Bahnhöfen, ganz besondere Obacht auf Geld und Gut gegeben werden muß. "Mügeln bei Leipzig. Die großeNutzbolzverfteigerung des ForstamteS Hummelsbain brachte insofern eine lieber» raschung, als durchweg »ur 50 Prozent unter der Taxe geboten wurden. Der Zuschlag konnte nicht erteilt werden, da erst die Stellungnahme der Landesregierung einzuholen ist. Borna bet Leipzig. Hier trasen dieser Tage dt« gesamten Schüler der Schule 25 aus Essen ein. Di« Schul« wurde auf Veranlassung ihres Leiter« mit Lebrern und Schülern nach Borna .verpflanzt", da die feindlichen Etn- bruchStruppen eine ganze Reib« von Schule» in Essen besetzt, und dadurch den Schulbetrieb gestört haben. Aus dem Leipziger Hauptbahnhof wurden die Rnhrkindrr herzlich empfangen. In Borna war zu ihrem Empfang ein« große Ehrenpforte errichtet. Die ganze Einwohnerschaft war bei der Ankunst der Kinder zugegen und nahm sie auf« herzlichst« auf. "Leipzig. Sin« große Anzahl Leipziger vankstrmen, Versicherungsgesellschaften und anderer Geschäfte erlassen eine geinetnsaine Bekanntmachung, nach der sie überein gekommen sind, am Oster-Sonnavend, den 31. März, ihre Geschäfte vollständig geschlossen zu halten. — Auch in Dresden und anderen Städten werde» zahlreiche Geschäfte am Oster-Sonnabend nicht öffnen. " Leipzig. Der Rat wollte, um eine Ausgabe von etwa 50 Millionen Mark zu sparen, die diesjährig« Oster- reinigung der Schulhäuser unterlassen. Die Stadtverord neten beschlossen jedoch, die Reinigung durchzuführen. — Der StaatSgrrichtsbos zum Schutze der Republik hob das vom Polizeiamte Chemnitz erlassene Verbot der Vereine .Heimatsucher" und .Unverzagt" auf, ebenso die Brrsamm lung«. und Aufläsungsverfügung des .Hochschulringe« deutscher Art" tu Jena. — Als Nachfolger de« zum Dritten Bürgermeister tn Leipzig grwäblten bisherig,» Polizei- Präsidenten Dr. Kobin, der sein Amt am 1. April antrttt, hat da« sächsische Ministerium den sozialdemokratische» Redakteur und bisherigen Parteivorsitzrndrn der USPD. Heinrich Fleitznrr ernannt, tzieißner ist übrigen«, wie mit- geteilt wird, mit dem sächsischen Kultusminister Fleißnrr nicht verwandt. W Mrt Mer »W SrMUtm. Bist bu, Neber Leidtragender, schon einmal unbefangen durch den alten Teil unsres Friedhof» gegangen? Hat dein Auge da nichts von besünfttgender Ruhe und stillem Frieden verspürt? Und ist eS bann nicht beleidigt worden von dem zerfahrenen Bild« der Gräber unsrer Zett, dte mit ihrer Nunlosen Anhäufung von Stetnmassen sebe Rücksichtnahme auf Natur und Gesamtwtrkung vermissen lassen? Denk- und Gefühlsweise vergangener Zette« pflegen wir gern darnach zu beurteilen, wie st« ihre Toten begruben. Unsre kunstfremden Erzeugnisse eine» nüchternen Geschäfts- sinne» find beschämend für uns. Gewiß kann dt« Kunst da» Leid nicht lindern und den Schmerz nicht bannen. Aber sie sollte uns freundliche Helferin sein, die stille Trauer der Gräber sanft zu verklären und die Zerrissenheit tn Har monien aufzulösen. Es Ist ein Unrecht am Volk«, diese ver edelnde Mission brr Kunst zu hemmen. Stet« und Metall dürfen nicht allein spechen. „Sin paar Blumen aus einer noch so einfachen Grabstätte, von lieben- dem Strm« btnaevllauLt und aevkleat. bewetleu. daß jene»
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