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»Mein, beinahe ei«. wurde «der i» A 117V et»«» reich, kicher anrgestattet. SA wir» tu gleichzeitige» Urk. ein Klöfterleta ge»«mt. welche» durch »eafisser Leute ver»achl«ItMM, lest «Lite lie«e. Riesa »ar ei»'» der älteste» Klöster 1» Meißner Laude. »»- ist Liter al» die tm 12. Ja-rhmchert entstände»« M Hain. Eeuslttz, Mühl- ber». Stauch«. Soruztg etc. I« genannt«« I. 1168 »ar es al» »er Bischofs Udo von Ram»b»rg diese» Kloster nebkt der Kirche zu Gröba, «u» »«A sonst demfelbe» gehört«, dem Kloster z» Vasa» überliest; »ach dteser Urk. lag e» im Gau Daleuttnzo, und gehört« Zu» Naumburger Gebiet. Bo» Basa» mutzte» hier sich immer Mönche aufhalte», um de» Gottesdienst zu »ersetze». Bet Bosau war e» nur 2 Jahre, und wurde da»» a»der>o«tt »ergeben. Echo« im I. Ist» kauuut «» als Noanenklostrr vor. welch:« eine Aedttsst» und ei» Gräbst Vorstande»; letzterer war häufig vtcar des Hoch stifte» Meiste». Endlich kam eS zu dem Stift Meitze», wo ihm ei»e neue Emme anfgtng. SS v« im I. iS«, wo e». wo »ich« et« PrSpoflMr de» Stift» Meitze«, oder de, Sitz einer btschöfl. Juspectto« sz» welcher, »ach einer falsche» Nachricht ei«r alle» GllftSmairikel de» Geter Sales, 8 Kirche» uu» » Vertrr gehSrte«), Loch »ein unter die Meihner Dvmprobstci gehöriger Erde» mit 8 Kirchdörfer» war. wo »er Grob» all» «« al» Er»prtester erscheint. Schon im I. 128S wäre» die frommen Schwestern 1« Riesa so wohlhabend, -atz sie ihre« frommen Brüdern zu St. Afra in Meitze» SS Mark gute» Silber», meist«. Ge wichts, und Dez« tu Emuma öS Schock adkaufen konnten. Der Derer» lag aus de» Orten: Gröba, Lockuiz, Ccrncz, Modewiz. Röderau, Pobrego fBobersen) und Braetiz fBrackwltz.) «iS ft» 1.15« die Reformation auch in diesem Kloster erfolgte, wurde die Probstet »«selbst weggenommen, and »um brachte ft« selbige» Jatzr auch di« Nonnr» und ädrigen LrdenSlerrte weg nach Mühlberg. Nachdem da» Kloster, seit 15« unter Sequester gesftmde», wo seine Ein künste nicht bestimmt angewiesen waren, f» macht« endlich im I. 1544 Herzog Moriz bekannt, daß er damit seine UntertHanen nicht, wie vor Alter», mit Abgaben für die fürstl. Cauzlet übernommen werden möchte«, da» Ein kommen »es Kloster» Riesa dazu geschlagen hab«, und diese» sowohl, als auch Len Erbzin» von etmge« verkauften Klostergütern, nicht ander» den« zur Besoldung d«S CauzleipersoualS gebraucht wisse« wolle. Die nach Mühl berg gebrachten Nonne» muhten anch dies«» Kloster im I. 155» wieder verlassen, und wurden in da» Sren-klofter ' unter Meissen verwiese», bi» im I. 1570 der Rest von alle» dreie» Klöstern auch vo» da weiche« mutzte, oder ausstarb. Die aus Riesa wegsebrachten Nonnen bestanden aus 1V Nonnen und 4 Laienschwrstcrn. Nach der Aufhebung des Klosters verwandelte Surf. Moriz dasselbe in ei« Slofte r- amt, und eignete, >oie erwähnt, deffe» Einkünfte seiner Canzlci; aber schon 1554 verkaufte sein Nachfolger Kurs. August es an Marti« von Mtltiz auf Scharfenberg, wodurch es ei« Rittergut mit 2 Nitterpferden wurde. Nur bi» 1578 blieb es bei dessen Familie, di« e» in diesem Fabre an Dr. Joh. von Emde» sEmbdrn) verkaufte, dessen Erben im I. 1817 e» ao Christian vo« KteSwetter über- lteheu, und i» I. ISA ging e» a» Christoph Felgen- Hauer über. Während diese» Besitzes erhielt der Ort sS8. Jul. 1623) von dem Kurfürsten Georg l. da» Stadt- recht und zwei Märkte. Felgenhmrer war sSchs Kammer- 7- rattz und Director der Flössen; tm I. ISO» wurde er ge ¬ sell. Siner seiner Nachkommen, Christoph Heinrich, der e» im I. 1722 verkaufte, ist dadnrch merkwürdig, datz er der älteste Sohn eine» »fit 2V Kindern gesegneten Vater» war. Hokrath Ficker war nie selbst Besitzer de» Gutes, sondern seine Fran, eine geboru« Felgeuhauer, die e» nach ihrem Lode auch ihrem Neffe« Christoph Ludwig von Felgenhauer s1674) hinterließ. Unter den Erben Felgenhauers wurde auch im Jahre 1708 die Collatur vo« Gröba, welch« auf Riesa wegen feine» Kloster» hastete, mit Einwilligung de» Konsistoriums an die Besitzer von Gröba verschenkt. Bon der Familie Felgeuhauer kam e» an die von Wehle«, wo es i« I. 1744 in Sequestration gerieth. Im I. 1746 erstand e» für 84,000 Thaler der Somerz. Rath Christoph Hani sch, welcher bet seinem Tode 1774 e» seine» Bruders Sohne Gottfried, genannt Christoph Hanisch, nachher Freiherr« v. Odeleben überltetz; al» dieser im gs. 1885 starb, kam e» (ISIS) wieder in Sequestration, und »efindet sich noch unter derselbe». Die Stadtkirche ist »war alt, aber Helle und Ummetrisch erbaut. Unter -en Weiberstünden liegen mehrere vrödste de» ehemaligen Kloster» begraben. Da» darin be- »ndliche herrschaftliche Erbbcgräbnitz enthält gegen SN Let he«, und schützt f» vor Fäulnitz, datz von derselben pedcr .Körper noch Geräthschaften ergriffen werden. Son- eerbar genug lasten sich die Glieder von 200 Jahre alten Leichnamen noch sehr gut bewegen. Ein junges Krauen- stmmer, da» im I. 16S4 beigesetzt wurde, hat noch ziemlich starbe, zwei älter« Leichen gleiche« noch ganz den Bild- llsse» von ihnen, die 1« der Kirche hangen. In dem einen parge bemerkt mau Fliegen n»d Spinnen, die, gleich den uanlchlichen Körper«, vertrocknet sind. Eine, im letzte» vierter de» 17. Jahrhundert» begrabene Leiche trag» e»«e« Lorbeerkra»^ deffe« Blätter noch Geruch habe»; mau nahm eiu» davon Hera«», welche» aber nach wenig Tage« den Geruch ganz verlor. Uebrtgen» zeichnet sich diese» Begräbnitz weder durch Lage, Boden noch Bauart au», und man hat Sie Ursachen seiner sonderbaren Erhaltnngskrast noch nicht ausfindig gemacht. Eine gleiche Eigenschaft be sitzt unter andern der berLhmte Bleikeller zu Bremen, welche man dort der Lage der Grüfte nach Norde«, und dem freien Luftzüge zuschreibt. — Ueber das Geschichtliche der hiesigen Kirche, lese man oben die Nachrichten über da» Kloster nach. Die steht jetzt unter der Jnsy. Hain, und unter der Sollatur Le» Rittergut». Ein Ailial ist zu Weida, eben falls «ater hiesiger Collatnr. Einge-farrt find blotz Mergen- dorf und Poppiz. Au der Schule lehren ein Cantor und ei» Mädcheulehrer; letzterer erst feit ISIS. Die Elbe, über welche bei der Stadl eine, dem Ritter» gitte gehörige Fähre geht, welcher letzter« schon die älteste» Urkunden al» eines «losterrecht» gedenken, — ver ursachte vv» jeher beträchtlichen Schade» in hiesiger Flur, z. B. 1784, obgleich hi« u«d wieder Dämme angelegt sind; de»« bei Gröba und Riesa, bi» Bsriz, haben sich nun schon mehrmals EiLschutze gebildet, welche dem Strom eine ganz andere Richtung gaben; wahrscheinlich liegt die Ursache in einigen Stellen de» Flutzbettes, die de» Gang des Eise» hindern. In der Gegend de» neue» Anbaue» bricht ein gelblichter mit kleine» rothe« Granate« «nd blaue» Saphiere«, vermengter Ouarzschiefer, »er dem hungarischen Naniester sehr ähnlich ist. Sm Elbufrr findet man bi» 18 Pf. schwere Feuersteine, die »nm Thetl mit Bohr muschel», Koralle« «. s. w. durchsetzt find. Im Mjährigen Kriege hat Riesa viel durch die Schwede« gelitten; besonder» au» dem Grund«, weil der Besitzer Christoph von Felgeuhauer ein Liebling I. Georg l. war; -. B. 1687 ward e» von de» Schwede« ganz i« Braad ge steckt. Auch irr drn I. 1717 und 1761 verheerte« e» Brände. — Beim großen Campement 17M w«rde am hiesigen Elb- ufer f27. Juni) jene berühmte Erleuchtung nebst Feuer werk gegeben, wozu über 28» Zimmerer binnen X Jahr« eine» ungeheuer» Pallast vo« Hol» errichtete« und mit 6008 Ellen Leinwand beschlugen. Die Erleuchtung wurde vo« 488 Mensche» ans einmal angezündet. Damals batte der grötzte Thetl de» preuflschen Hofstaate» sei« Haupt- quartier in Riesa; au» dieser Periode schreibt sich noch die Be«crmmrg des Brandenburger Wege» auf hiesigem Rittcrgutsgebiete her. — Während der Belagerung Dresden» sprengte bei Riesa ein kaiserl. Korps über 280 preus. Pulver säffer t» die Lust, was Riesa viel Dächer, Fenster und Oese« kostete. Achtzehnter und letzter Baud von August Schumann. Supplemente. Fünfter Band. Zwickau, 1838. Im Verlage der Gebrüder Schumann. Riesa, die Stadt (<L 175) l. hinsichtl. -er Kirch« unter 51 Grad 18 Min. 17 Sek. d. Br. u. 30 Grad 58 Mia« 42 Sek. d. Länge, vo» 380 bi» zu etwa SVO F. überm M, 4'/, Stunde NWlich v. Meißen, 2>L Stunde nörbl. v. Lom matzsch, SU St. weftl. v. Hat«, etgentl. am linken User de« hier meist NWwärts fließud. Iah««, Promnttz und Moritz gegenüber. Der Etaw. stad g. 1S80 i» »ur 168—170 Wohn häusern, u«d sie bilden 2 Gemeinde«: die Bürger- u. die Feldgarten-GemeinL«, jede mit 1 Richter, 1 Btce-R. «. 2 Schöppe», rrnterm Srricht»dtr. stehend; ein Stadtrath tU also nicht hier, wetzhalb -er Ort auch häufig al» Flecke« betrachtet wurde; übrige«» aber fehlt dem Ort kein« städtische Gerechtsame. — 1827 gab e» hier 2 Dvct., 1 Elb- zollaufs., 1 Herrschaft!. Ncvterjäger, » Handlgru, 1 Gasth. 1 Schiffbauer, 1 Muflkinstrunu-Macher, 8 Niederlagen für Holz, Steinkohlen und Sandstein jwv sich besonb. die Kalk öfen bei Mügeln mit Kohle« versorgen), «. s. w. — Der RGutS-Unterth. sind nahe an 2800. — Die erwähnte Gruft wurde 1828 wieder untersucht, und man fand alle Leiche» unversehrt. — 1812 gab e» einen starken Braud hier. — 1403 standen unter» Propst Valentin die Pfr. zu Gröba, Zetthayu, Canitz, Heyda, Leutewitz u. Glaubttz; 1514 findet sich Probst Slndr. Stam, 1521 Jak. v. Haugwttz. — «l» da» RG. 1824 versubhastiert w. sollte, schlug man e» ans 2S0556X Thlr. an; e» hat nur Mittel- »ud Ntedrrjagd, aber 1 Vorwerk zu Gühli», sehr starke Brauerei ». Ziegelei, die Fähre, Wildpretsdeputatr ufw.; ,« veutewttz übt «» blo» Erbgerichte. Besitzer ist der Amthptm. Krrih. v. Welk. Der erwähnte Lhph. Felgenhauer au» Holland hatte auch Hirsch stein, Radeburg, Branderod«, Emfelohe «. Zscheiplitz, D. Joh. v. Embde» kommt al» Inhaber schon 1561 voe. Die v. Wehlen scheinen Sttesktndcr der Felgenhauer zu seym u. Einer kaufte R. seiner Mutter um 80000 Thlr. ab. Bi» 1708 hatte da» Gut die Collatur zu Gröba. — 1821 erhielt Hr. Baumeyer hier de» Privileg. Berkaus de» Schönebeck« Düngsalze», «. verlaust e» zu 1'/« Thlr. pr. Schftl. DG Granaten sind tm Wetßstetue, u. zur veuutza. »»auglich; die sogen. Eapphetreu sind wahrschetnl. nur Peliome, «w bet Lunzeuan. Berat. FreteSIeü. Maa. l 48. SR A 21». Gyahler an der Clbe. Belletr. GratiSbeilqge z»« „Aiefeer regeblett". Rief«, L7. Mär» L«ö». Nr. 11 Spielenve Kinder. Es ist wohl eine Erinnerung an die Kftrderzett, datz ich so gern bei den Linder» stehen bleib«, wenn sie auf der Straße quer über den Bürgersteig weg ihr Kugelspiel mit den kleine» bunten GlaS- oder Tonkngel» spiele». Am Zaun ist da» flache Loch, »ach dem die Kugel» getrieben werden. Mit wahrer Jagdleidenschaft stürze« sich die Spieler auf ihre „Murmeln", sie mit mehr oder weniger Geschick «nd Glück in das Loch zu treibe«. Heil dem Gewinner, er darf die ganz« Beute behalten. Sv eifrig find die Kinder dabei, daß e» sie nicht stört, ob andere Leute dort vorbei wollen. Die mögen nur auswetchen. So eifrig find sie, datz sie nicht danach frage», wie sie aussehea, wenn sie bald aus Leu Knieen, bald aus dem Bauche liege«, um ihre Kugel» möglichst sicher zu stoßen. Die Mutter daheim schilt wohl, wenn die schmutzigen Kerlchen hetmkommen, aber böse meint sie's nicht, denn in ihrer Jugend war'» doch auch fo. Ich bleibe gern stehen, sehe dem Spiele zu, höre de« leiden schaftlichen Streitereien zu, beobachte Spannung, Angst, Ent täuschung, Gier, Freud' und Leid in den kleinen Gesichter«. Sehe zu und wünschte mir sehnfncht»voll anch so z« sein wie -le Murmelspicler. ES muß doch herrlich sei», so spielen zu können und all da» Elend der Zett zu vergesse«. Wa scht es die Kleinen an, wie hoch der Dollar springt? Kragen sic danach, ob die Franzosen da» Ruhrgebiet besetzen? Nicht die Kragen der Wirtschaft, noch der Politik, noch der Kirch«, noch der Weltanschauung, -er Schule nicht und der Nahrung und Kleidung interessieren sie, sondern bloß da» ist wichtig und das bildet im Augenblick ihre Welt, ob der Max -em Cmil alle Kugeln abjagt oder ob Otto mehr Glück hat. Alle» andere ist vergessen und versunken. Dafür sorgen Vater und Mutter, der Reichskanzler oder im Notfälle der liebe Gott. Darin liegt etivas Großes, denn darin liegt grenzen loses Vertrauen. Darum sind die Kleinen in diesem Punkte unsere Lehrmeister. Warum sind wir so kummervoll, so gehetzt und gejagt? Weil wir in die Irre gegangen sind «nd noch gehen. Weil wir nach allem mögliche» jagen und nicht ei» Ziel grvtz vor »u» Hube». Dar»m rief Jef»ö «t»si et» Kt»d z» sich, stellte du» «ritte» unter di« Jünger und sprach: Wahrlich ich säge e»ch: E» fei derur, bat ttze «uh «nketzM und werdet wie dte Ktuder, so »erdet ihr «richt t»A Himmel- reich komme«. Wolle» ufir'ö «richt vermche»? SMe» «rur- kcheu von de« Irrwegen «d «Re dte Kinder auf ihr Spiel «n» auf ein» sammeln, da» un» va» «ud tz«E «rfttlltt Em Spiel freilich soll » «ttcht fei», de»» »tr si»d keftm Kinder mehr. U»S ziemt -er »rotze Ernst. Aber auf«he» wie sie in unserer Sach«, da» solle» wir. I» welcher Sache aber? I» der wichtigsten und grötzte», de« Strebe» »ach de« Himmelreich. Da» kommt »wist bet un» etwa» schlecht weg. Nahrung»-, Wirtschaft»., politisch« »ud andere Sop»e» lassen da» Himmelreich ga»z »«rücktrete». Nun. kau» mu» denn da» alle» außer acht lasse« und nur de» Htmmelretch nachgeheu? Mußt e» »mr mache, wie dte Kntzelspteler, lieber Lefer; dte wissen ganz gruan, datz «»Herr für Mch. ruug «ud Kleid««», Politik «d dergleichen sorge». Darauf »erlasse« sie sich «ad spiele«. So strebe d» »och dem Himmelreich, und laß für da» ««der« de» liebe» SM fortz«»» daun Ed e» sicher »Äffer besorgt al» »o« »tr u«id »» kauust getrost dich -er Hauptaufgabe widm««. Sagt «ttcht Jes«»: Trachtet am erste« «ach de« Reich Softe» und »ach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solche» alle» znfallenl Wir wollen» wagen auf sei« Wort, er hat «och sie jema»d ent täuscht und betrogen. Du Haft dich vielleicht manchmal über dte Kugelfpteler geärgert, wen» du ihnen ««»weichen mußtest. Aergerr »ich nicht mehr, gehe freundlich um sie herum und danke diese» kleine« Lehrmeistern, die bi, de» «eg tn» Himmelrrich zeige«. Und dann gehe de» Weg. Wenn dir Sinder «oft Spiele» fertig find, so stürme» sie fort zu» Esse» oder M» Schule. Wenn du aber aufäugft de« Himmelreich-Weg z» gehen, fröhlich wir et« spielend Sind, so »first du merke«, davon kannst du nimmermehr weglaufru und eftva» andere» anfaugen. Hier bleibst du gefangen und gehalte» und fr länger du gehst, umso schöner wird». Hier wird daun eft» anderes Sind dein Lehrmeister, da» dich freundlich führt: das Sind von Bethlehem. Dawcke. Der Weg der Schwester Karma. Roman von Viola Landt. 5. Fortsetzung. „Seit langen Fahren einmal wieder echte Weihnachts stimmung", sagte Fritz Rosenow, als er den Römer Hot» und mit Hanna anstieß. „Tas danke ich Ihnen, Schwester." „Mir?" fragte sie erstaunt. „Ja, Ihnen, Ihrer Fraueuanmut, Ihren häuslichen Lugenden, Ihren liebevoll schaffenden Händen Borin Jahr noch war alle» junggesellcnhaft und öde. Lassen Eie mich schweigen davon " In dieser guten und reinen Stimmung gingen die Tage dahin: sic erschienen Hanna fast wie eine ununter brochene Kette von Festtagen, diese Zeit »wische» SScihnach- ten und Neujahr. Zwei Tage vor Silvester, nachmittag» zur Kaffeestunde, meldete der Diener den Besuch des Herrn von Rvsenow- Bercnberg. Ta flog eine Wolke dcS Unmute» über die Stirn des Kommerzienrats. „Haden Sie den Herrn schon heraus geführt, Adolf?" fragte er den Diener. „Jawohl, Herr Kommerzienrat, der Herr wartet Nebenan " Rosenow wandte sich an Hanna. „Ich habe wenig Lust, mir die Gemütlichkeit stören zu lassen, ivaS meinen Cie, Schwester? Sie können gehen, Äldolf, es ist gut. Also, lvas meinen Sie, Schwester?" Hanna inachte eine unsichere Bewegung. Sie hatte hier keine Entscheidung zu treffen. ,„Halben Sic die Güte, Schwester," fuhr Rosenow mit leiser Stimme fort, „und sagen meinem Bruder, ich se- leider nicht in der Lage, ihn zu empfangen, der Arzt verböte mir »urzcit jeden Besuch. Bitte tun Sie das Schwester." ?tur ungern und zögernd erhob sich Hanna, ai-» unau« tzenehme Mission zu erfüllen, aber sie war an Gehorsam Vewöhnt. Sie ging in» Nebenzimmer, einen zierlichen Maliagoni- fchon, und stand dem Herrn von Rosenow gegenüber. Gr tr»a eine« kostbaren Gehpelz, war mit Schneeflocken be- schüttet und iah überrascht und verstört aus, als sie die Be stellung ausrichtcte. Dann räusperte er sich hö misch „So, so — der Arzt verbietet es ihm, hm, hm. Hat er Ihnen da» tatsächlich gesagt, Fräulein?" Hanna trat einen Schritt zurück „Ich verstehe E«e nicht —, soll da» etwa heißen, datz Sie — Zweifel i» meine Worte setzen?" „Hm —" Der al»e Herr gab einen gedehnten Laut spöttischen Mißtrauens von sich dessen P nnlichkeil durch tas ihm folgende Schweigen noch ausdrücklicher betont wurde. Hanna flog an allen Gliedern. „Also ich darf ihn tatsächlich nicht sehen, meine« Bruder?" „Ich habe Ihnen au-gerichtet, was mir bestellt wurde." „So —. Aber diese Bestellung — mir schein« — der Grund ist recht haltlos—" „Und mir scheint eS nutzlos, Kritik zu übe», außerdem Pflichte ich völlig dicker Ansicht bei. denn —" „Das glaube ich wohl, da» ist bequem." „Was »vollen Sick damit sagen?" Ihre Blicke kreuzte« sich wie zwei Klingen. „Ich will damit sagen, daß Sie wahrscheinlich nicht ganz schuldlos sind an dieser — Bestellung' „Herr — Herr von —" „Selbstverständlich — Ihr Einfluß?" Hanna rang mit einer Ohnmacht, ihr Atem ging schwer, ihre Hände griffen rücklings nach einem Stützpunkt. Herr von Roscnow-Berenberg trat dicht vor sie hin. „Ach, Sie — Sie — tun Sie doch nicht so," fauchte er leise, mit giftigen Blicken. „Spielen Sie hier doch keine l>kvii!ödie. Sie zartbesaitete Dame Sie — Erbschleicherin!" Jetzt schrie Hanna auf. Tas Wort »ab ihr die Fassung wieder. Sich hoch ausrichtcnd, streifte sw den Mann da vor sich mit einem langsam aufwärts wandernden Blick eisiger Verachtung. „Ich bin hier Gast in diesem Hause," sagte sie in stolzbcwußtcr, heißer Empörung, gleichwohl sich zur Ruhe zwingend, „ein Gast wie Cie, habe hier keine Rechte. Ich bedanre es, daß ich Ihnen nicht die Tür weisen darf!" «Ich gebe auch ohne diesen freundlichen Wunsch, weiu