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- Erscheinungsdatum
- 1923-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192303093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-03
- Tag 1923-03-09
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Monat
1923-03
-
Jahr
1923
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dem Mädchen gegenüber in einer Weis« benommen, daß gegen ibn setz» wegen TiftlickkeitSverbrechrn vor der 8. Straftammer de« Leipziger Landgericht« unter AnHscklnß der Oeffentlichkeit verbandelt wurde. Auf Grund der ve» weisaninabme nahm da« Gericht indesien nur Nötigung Und Beleidiauna al« vorliearnd an und erkannte «eaen Ungewiß, der in,wischen an« dem Dienst» entlasten worden ist, auf «ine GeiiinantSstrase von einem Jabr. — Gin viel« kach mit guchthau« vorbesiraster Arbeiter Hartmann und der in Dresden geborene Arbeiler Vkeisrr gaben stch in Leipzig al« Meßfremde au« und mieteten ^ich al« solche in der Körnerstraße »In. Der Wobnunasiubaberin kamen di« beiden Fremden verdiichtia vor. In der Nackt »nm Freitag vernahm sie ein verdäcktlge« Geriiusck, und al« sie dnrck eine Tiirspalt« in da« vermietete Zimmer blickte, sah sie. wie ihre beiden Untermieter dabei waren, einen Eckrank zu erbrecken. Eofort wurde di» Polizei verftöndigt, di« die beiden festnabm. Auf der Polizei fand man bet den Eistiertrn Sckmucksacken im Werte von 4 885000 Mark, die sie au« der Wohnung in der Körnerstrabe erbeutet batten. )( Leipzig. Gestern abend sprang auf dem Plag- wttzer Bahnhof ein in Leipzig-Ltndenau wohnhafter Mäh- riger Schuhmacher au« einem von Berlin kommenden Eisen- bahnzng, als dieser noch im Gang« war, heran», kam dabei zu Fall und verletzte sich so schwer, daß er im Krankenbause gestorben ist. — Vorgestern abend ist wiederum eine zur Messe hier aufhältige Person, diesmal eine 48jährige Frau aus Triebes bei Weida, durch einen Personenkraftwagen überfahren und so schwer verletzt worden, daß sie an den erlittenen Verletzungen gestorben ist. Die Spinne. Roman von Sven Elvestab. Berechtigte Uebersetzung aus dem Norwegischen von Julia Koppel. Kmerikan Copyright 1S22 by Lit. Bur. M. Lincke, Dresden,21. 29. Fortsetzung. „Irr welchem Stockwerk ging LaL vor stch?" fragte Krag. »Im -ritten," antwortete Kammerherr Tote«, «mein Schlafzimmer liegt im dritten Stock." „Dann hat es sich trotzdem um das Nagen einer Ratte gebandelt", bemerkte Krag und sah auf feine Uhr. „Nein, -och nicht. Denn als wir -ie Fenster näher untersuchten, fanden wir, Lab zweien -er Scharniere Gewalt angetan worden war." „Ah so —" „Das eine Scharnier war anscheinend gelöst «n- da» andere war abgerissen uuü wieder mit neue» Schrauben festgemacht worden." „Mit neuen Schrauben?" „Ja. Sie müssen zugeben, -atz das recht mystisch ist. Wenn eS ein Dieb gewesen wäre, hätte er ja leichter durch eines der offenen Fenster steigen können, statt «in ge schlossenes zu öffnen." „Allerdings. Wie aber ist dieser Mann zu de« Fenstern de» dritten Stockwerkes gelangt?" „Eine Wasserrinne läuft dicht daneben. Wir fanden später deutliche Spuren von Männerfützen unten im Garten." „Ich hoffe," sagte Krag schnell, „daß diese Spuren nicht ausgelöscht worden sind." V „Nein," antwortete Kammerherr Tote«, „ich hab« strengsten Befehl gegeben, -ab niemand diese Spure« ver nichtet." „Das ist gut. Die» ereignete sich also in der vorgestrige« Nacht. Aber was heute «achmittag geschah, ist natürlich noch viel mysteriöser." „Heute nachmittag! Sie wissen also —!" „Ich kann mir denken, -ab Ihnen noch etwa» passiert ist, nachdem Sie uns im Automobil verlieben," antwortete Krag, „sonst hätten Sie e» mir natürlich gleich erzählt, at» Sie un» drautzen auf Ihrem Gut trafen." „Natürlich, Sie haben recht. Ja, heute nachmittag ist et««» passiert, wobei mir Lktsächlich ganz unheimlich zu mute geworden ist. Wie ich Ihne« bereit» beute morgen erzählte, habe ich heute nacht nicht geschlafen, da ich im Regattaklub gespielt habe. Darum «ar ich sehr müde, al» ich heute mittag nach Hause kam. Bevor ich mich auSklrtbete, legte ich mei« Schlüsselbund orte gewöhnlich i« eine kleine Schublade meine« Sekretär»." „verschlossen?" „Rein, unverschlossen. Ich schlief zwei Stunde«. Und al» ich mein Schlüsselbund wieder an mich «ehmen wollte, war e» verschwunden. Ich rief gleich da» ganz« Hau» zu- samme« und e» wurde überall gesucht, aber «irgend» war ei» Schlüsselbund »u finden." .Schließlich Ui «L «der hoch gefunde» worb«»?" kragte Siichfischer Landtag. slk. Dresden, 8. März 1923. Die Tagesordnung der 23. Sitzung des Landtages weist an erster Stelle 10 Kapitel dezw. Titel des ordent lichen und außerordentlichen Nachtragsetats auf. Für die Staatstheater wurde die Nachtragseinstellung »n Hohe von 4463 000 Mark genehmigt und beschlossen, unbeschadet einer etwaigen Aenderung des Vertrages zwischen dem Staate und der Stadt Dresden wegen der Staatstheater folgende Eestimmung zu treffen: Für die Abgeordneten des Land tages werden im Opernhause 25 und im Schauspielhaus« 15 Plätze zur Verfügung gestellt. Die Bestimmungen über deren Benutzung trifft oer Landtag. Abg. Liebmann be mängelt die hohen Zuschußfordcrungen. die sich im näch sten Jahre auf 350 Millionen Mark stellen würden. TS müsse mehr gespart werden. Im Personal sei eine Ueber- besetzung vorhanden und die guten Plätze seien im Ver hältnis zu denen in den städtischen Theatern zu billig. — Abg. Dr. Eberle (Tn.) bittet, die Deutschen Nord- böhmens beim Besuche der Theater nickt den Ausländern gleichzustellen, sondern ihnen in diesem Punkte ein wenig Dank zu beweisen für ihren Glauben an die Zukunft des deutschen Vaterlandes und ihre LiebeStätlgkeir gegenüber unserem in Not befindlichen Volke. — Abg. Schneller (Kom.) kritisiert unter dem Widerspruche der Rechten den angeblichen „nationalen Rummel" in den Staatstbeatcrn bet den lebten Aufführungen der „Lohengrin" und des »Wilhelm Teil". > Ohne wesentliche Aussprache werden der Vorlage ge mäß erledig: die Kapitel Kunstzwccke im allgemeinen, Landgerichte, Amtsgerichte und Staatsanwaltschaften, so wie Straßen- und Wasscrverwaltung betreffend. Weiter steht zur Beratung ein Antrag Börner und Genossen, die Regierung zu ersuchen, das Ob st an den Staatsstraßen, wenigstens dasjenige im Kreise Leip zig, in diesem Jahre wie früher nur im Wege öffent licher Versteigerung an dazu berufene zuverlässige Päch ter zu vergeben, die das Obst der einheimischen Bevöl kerung zuzuführen haben. — Abg. Börner (D"^ be gründet den Antrag. — Abg. Claus (Dem.): Der vor- liegende Antrag richte sich gegen die Uebcrnahme des Obstes der Straßen in gemeindliche Regie. Das sei aber «ur geschehen, um dem Obstwucher cntgcgenzutrctcn. In Leipzig sei das Obst billiger gewesen, als in sämtlichen deutschen Obstzentralen. Wenn der Staat den Gemeinden entgegengekommen sei, so habe er nur seine Pflicht ge tan. Er bitte um Ablehnung des Antrages. — Aog. Müller-Leipzig (Soz.): Der Antrag Börner nehme nur die Interesse« einer kleinen Grupp« von ranvlern wadr. — Minister Heldt erklärt, daß dre Regierung die Absicht habe, aus dem im Vorjahre in Leipzig eingeschlagenen Lege auch in anderen Städten und Industriezentren »ei terzugehen. — Eine Ausschußberatung de» Anträge» »trd abg*Bewiiligt werden die Einstellungen in die Titel de» außerordentlichen Etats, betr. Kapitalbedarf der Por- »ellanmanufaktur Meißen und des Blau» sarbenwerkeS Oberschlema. Beim letzteren Titel bemängelt Aba, Dr. Eckardt (In ), daß, weil e» sich hier um Nachbewilltgung von Neuanträgen handle, nicht vorher die Genehmigung de» Landtage» ewgeholt worden sei. — Minister Heldt stellt fest, daß zu ollen Zeiten derartige Nachbewtlltgungen erbeten worden seien. Hätte die Regierung in diesem Falle auf die Entscheidung de» Landtages gewartet, so wären für den Staat dadurch Verluste von Hunderten von Millionen erngetretsn. Der Vorredner befürchte au» der Erweiterung de» Staats betriebe» eine Konkurrenz für die Privatbetriebe. — Ab» Ander» (D Vpt.) bekennt sich zur Auffassung de» Abg. Dr. Eckardt. Nicht einmal die gewählten Beiräte seien von den Absichten der Regierung unterrichtet worden. Hier mache sich Willkür der Regierung breit. Auch seine Freunde lehnten die hier geforderten Nachbewilligungen ab. — Mi nister Heldt: Sachsen könne al» Verwaltungsstaat nicht weiterexisticren, es müsse sich in eine» WirtfchaktSstaat umstellen..— Abg. Lieberasch (Kom.) erklärt die Zustim mung seiner Partei zu den Maßnahmen der Regierung in Bezug aus den Ausbau der Staatsbetriebe. — Abg. Dr. Reinhold (Dem): Bei der Umstellung de» Ulau- farbenwerkes handle es stch um einen seit langer Hand vorbereiteten Plan, der nicht unvorhergesehen ausgetreten sei, seinen Freunden falle e» deshalb schwer, dem Minister hier Indemnität zu erteilen. Er beantrage Rückverweisung de» Titels an den Ausschuß. — Eine lebhafte Aussprache entspinnt sich zwischen dem Finanzminister unv den Abgg Dr. Eckardt (Tn). Lieberasch lKom.), Berg VTn.) und Dr. Eberle (Dn.) über den gegenwärtigen Streit in der chemischen Industrie. Die Zurückverweisung wird mit 42 Stimmen abgclehnt, und dre Einstellungen werden bewilligt. Bei Titel 8 des Nachtrages zum außerordentlichen Staatshaushaltsplan für 1922, Kapitalbedarf des staat lichen Elektrizitätsunternehmens betreffend, bringt Abg. Grantz (Kom.) verschiedene Bedenken zum Ausdruck über die Einführung gemernwirtschafilicher Be triebe. ES dürfe jedenfalls kerne versteckte Profrtwirt- schaft in den einst rern staatlichen Werken ernsetzen. — Abg. Dlüher (D. Vpt.) erklärt, daß seine politischen Freunde gegen den Titel stimmen würden, weil sie rnrt der Po litik der Landeselektr zitätsverwaltung nicht einvcrstanten seien. Sie nehme sich Dinge vor, die sie der der Ungunst der Verhältnisse nicht werde aussühren können. Richtiger wäre es, wenn aus dem Gebiete der Elektrizitätsversor gung Staat und Gemeinden gemeinschaftlich arbeiteten. — rrinanzminister Heldt: Das gemeinsame Arbeiten werde durch verschiedene Bürgermeister erschwert. Er fordere den Abg. Blüher auf, nachzuweisen, welche Neubauten beim Elek trizitätswerke ohne Genehmigung dc» Landtages begonnen seien. — Abg. Dr. Reinhold (Dem.) erklärt die Zu stimmung seiner Freunde zu den Einstellungen, obgleich auch sie nicht den Zwiespalt -wischen dem staatlichen Elek trizitätswerke und den Gemeinden wollten. Hierauf wer den die Nachtragsforderungen genchm.gt. Ueber die Kapitel Abgaben und Zuweisungen berichtet Ab. Blüher (D. Vpt.). Er wünscht einen Uebervltck darüber, wie sich die Abrechnungsabichlüsse für 1920/21 endgültig gestalten. Ohne Aussprache wird dieser Punkt antragsgemäß erledigt. Den letzten BeratungSgcgenstand bildet der Antrag Voigt und Gen. aus Einführung der Sommerzeit ab 1. April 1923. — Abg. Voigt (D. Vpt.) begründet seinen Antrag, bei der Reichsregierung auf Einführung der Sommerzeit Vorstellung zu werden, mit dem Hinweis auf die große Kohlenersparnis. — Der Antrag wird dem Haushaltausschuß B überwiesen. Die übrigen Punkte werden von der Tagesordnung ab gesetzt. Nächste Sitzung: Dienstag, 13. März, vorm. 11 Uhr: Gewährung eines Darlehens an die Landcsbrandverstche- rungsanstalt und Beschwerden. «» „Ja. nach ungefähr einer Stunde wurde e» auf meinem Nachttisch gefunden." „Und es ist ganz ausgeschlossen, daß Sie e» selbst -ort htngelegt haben?" „Ganz ausgeschlossen." „Aber Sie waren ja so müde, und -arm vergißt man leicht." „Ich sag« Ihnen ja," brauste der Kammerherr auf, „Laß ich da» Schlüsselbund in die Schublade gelegt habe." „Nun gut. Sind Wertsachen gestohlen worben?" „Nein. Und das ist das Merkwürdige. Ich habe sofort alles durchsucht, denn ich Lachte gleich an Diebstahl; aber «S fehlt nichts." „Nicht einmal wichtige Papiere? Briefe -um Beispiel?" „Nein, alle- war an seinem Platz. Finden Sie nicht, Lab rätselhaft ist?" Asbjörn Krag fragte. „Haben Sie viel Geld, oder überhaupt Sache» von großem Wert in Ihrem Hause?" „Nein, jetzt nicht mehr soviel." Letzt?" „Sie wissen vielleicht," erklärte der Kammerherr, „baß meine junge Frau stch augenblicklich -ur Kur tu Em» be findet?" „Nein, LaS wußte ich nicht." „Nun ja. Das tut sie also. I« einige« Lagen kommt sie zurück und dann will ich ein kleine» Fell gebe«. Bet diesem Fest will ich ihr eine» wertvolle» Schmuck über reichen. Siu Diadem, baS 18 0M Mark kostet." „Sind Sie -er Meinung, -aß man e» auf btese» Schmuck stück abgesehen hatte?" „Ich weiß selbst nicht, wa» ich glaube» soll", antwortete der Kammerherr ratlo». „Ich bin 1» einer ziemlich ver- zweifelte» Lage, und darum habe ich mich an Sie gewandt." „Ich danke Ihne« für Ihr Zutrauen", antwortet« Krag, indem er dem Kutscher einen Wink gab, baß er halte« sollte. „Ich werd« mich mit Vergnügen Ihrer Sache auuehwe«. Haben Sie bereit» die Einladungen zu dem Fest, da» Sie bet der Heimkehr Ihrer Fra« Gemahli« gebe« wolle«, ver sandt?" „Zum Teil." „Daun vergessen Sie «icht zwei Einladungen, eine an Grubentngrttieur Kvam und eine a« Balenttue." „Ich werde sie nicht vergesse«. Aber «olle« Sie «icht mit mir nach Hause sahren und de« Schauplatz der nächt lichen Lat in Augenschein «ehmen?" „Habe keine Zeit", antwortete Krag. „In fünf Minute« beginnt da» Diner. Also aus Wiedersehen." Er nickte dem Kammerherrn z«. «l» ASdtdru Krag in die Halle de» Grand Hotel» trat, kenn der Architekt, sein Freund von jener bewegte« Nacht im Regattaklud, ans ihn zu. „Schön, baß Sie da sind," mrd faßt« de« Gruden ingenieur, alta» Asbjörn Krag, «nterm Ar«, „Fran Kenrpel kann jede« Augenblick hier sein." Sir gingen zusammen in eine« der Salon». „Sie gebe« icks» diese» Fest?" fragt« Krag. — aber auk Salenttne» AnNo r»«»«, Wie ick gGw» Neueste Nachrichten «ad Lele-rumne »nm s. Mär» lüstb. Neue» belgische» Kri—Sgericht in Krefek». X Krekels Hier ist nach «in«r Meldunc, der Ukäln. Volkszeitung" ein neue« belaische« KrieoS« »richt errichtet warben, da« am ersten Tag« Über 20 Deutsch« vor seine Schranken geladen und hohe Stratzn «erhängt hat. In der Vormittag.sitzung kamen acht «st, ,u» Erledigung. Vier davon betrafen V»rsSnlicke Streitigkeiten mit den Ve- satzunasbrhSrden und den VesatzunaZtruppen. Die übrigen vier hängen mit der politifchen Laa, »usamuw«. Vor wiegend betreffe« die Anklagen di« Veröffentlichung ein,» Aufruf«, den dl« politische» Varteirn de« Rheinland«» zu der halbstündigen ArbeitSrnb« am IS. Januar Klaffen batten. Der Eisenbahner Riedel au» Fisch, bei Krefeld wurde wegen Verteilung von Flugblättern zu S Monaten Besänani» und 100000 Mark Geldstrafe vernrteilt, Chef- redaktrnr Vrter» von der „Niedrrrbeiniscken Volkszeitung" in Krefeld und Redakteur Tckippana von der „Neußer Zeitung" wurden mit 100000 Mark Geldstrafe belegt und Redaktenr Dr. Staab von der „Neuß-Grevenbroicker Ztg.' erhielt S Monat« Gefängnis und 100000 Mark Geldstrafe und wurde sofort verhaftet und abg,führt. Staab hat stck dadurch noch ein, Verschärfung der Straf« zugezogen, daß er in kurzer sachlicher weis« darauf bingewiesen hatte, daß da» RedaftionSgehelmni» und die Fretbrit der Press« in allen Kulturstaaten anerkannt seien. Er batte sich ge weigert, den Namen dr» Verfasser» «ine» Artikel« zu neunen, obwohl ihm der,Gerichtshof erklärt batte, daß da« Krieg«- »«richt da» Prefferrcht breche und daß da« Recht de« Ge- richtsbofe« vorgehe. Nach der Urtetl«verkü»dung wurde di« Sitzung 12 Uhr SO auf 8 Ubr nachmittag» vrrtaat. E» stehen noch drei weiter« Redakteur« nnd mehrer« Gr- werkschast«- und Zollbeamte für heut« unter Anklage. Die Fra», «ine» Sonderfrieden». X Londo n. Im Unterhaus« wurde an die Regierung «ine Anfrage gerichtet, ob ein Abkommen zwischen Groß- britannten und Frankreich besteh», welche« verhindere, daß Frankreich al« Ergänzung de« Versailler Vertrage« einen So»derfriede»«v»rtraa abschließe. Vonar Law erwiderte: Nein, aber »» einem ErganzungSvertrag »wischen Frankreich nnd Deutschland, durch den der Versailler Vertrag abge- ändert werden konnte, würde die Zustimmung der anderen Unterzeichner de» Versailler Vertrage« gefordert werden. Streit auf Snzlou. )( London. Reuter meldet au« Tolombo: Seit zwei Wochen streike» 15000 Kult», die im Dienste der Eisenbahn stehen. Da» Kohlenbunkern ist dadurch ernstlich behindert, sodaß mehrer« Schiffe sestliraen. Da« ist der erste große Streik, der auf Ceylon vorgetommen ist. Handelsabkommen fische« «bin« nnd Rußland. -(London. „Manchester Guardian" »»folg« wird au! Schanghai berichtet, daß China mit der Sowjetregierung ein Handelsabkommen beschlossen hab« genau in der Art, wie ein solche« »wische» Großbritannien nnd Rußland augenblicklich bestehe. Sin Abkommen über die vabne» im Kölner Gebiet. -(London. Die „Time«" meldet: Der Oberbefehls haber der britische» Streitkräfte am Rhein, General Godley, hat gestern nachmittag mit dem Krieg«»! inifter Lord Derbr über de» Entwurf eine« Abkommen« beraten, da« dem Vernehmen nach von der britische» und der französischen Militärbehörde bezüglich der Benutzung der Bahnen im Kölner Gebiet für französisch« militärische Zweck« vereinbart worden ist. Da« Uebereinkommen werde wahrscheinlich sowohl in London al« auch in Pari« ratifiziert werden müssen, ober di« Vereinbarung wegen der Benutzung der Linie» für militärische Zwecke löse noch keineswegs not wendigerweise die anderen Probleme, die bezüglich des Transporte« für Waren entstanden seien und die in britischen Handelskreisen iunner größere Besorgnis ver- ursachte». Kein« amerikanischen Neger für da» Ruhrgebiet. )( New-Jork. Der Arbeitsvermittler Daugherty hat erklärt, er habe den Plan, amerikanische Neger nach dem Ruhrgebiet z» schaffen, autaegebe». da sich in den ver- schirdenen amerikanischen BrrgwerkSbrzirken noch nicht anvertrauen kann. Sie war so begeistert von Ihrem Auf treten neulich im Klub, daß Sie gern Ihre Bekanntschaft machen wollte. Darum sagte Sie zu mir: .Hören Sie mal, mein lieber Architekt, jetzt dürfen St« di« kleine Mittags- gesellschaft für mich gebe», um die Sie mich schon lange gebeten haben, und dann können Sie diesen seltsamen Grubenmenschen aus Finnmarken dazu etnladen; ich möchte seine Bekanntschaft ruachen." „Ein merkwürdiges Interesse," murmelte Krag, „sie hat «ich wahrscheinlich nie gesehen." „Nie. Da» hat st« mir selbst gesagt. Aber ich bin Ihnen wirklich dankbar , fuhr der Architekt fort, indem er Krag -ie Hand drückte. „Wenn Sie nicht gewesen wären, hätte ich wahrscheinlich nie Gelegenheit bekomme«, diese» Fest für Valentine zu geben." Krag mußte über den Eifer de» Architekten lächeln. Er merkt« wohl, -aß ber Architekt bl» über die Lchren »er- liebt war. Im Grunde verstand LSbjöru Krag sehr gut, warum der Spinn« so viel daran gelegen war, „Grubeningenieur KvamS" vekanntschaft zu mache». Sie ahnte» daß sich hinter diesem Grnbentngenieur ein bitterer Feind verbarg, viel« leicht batte sie sogar den verdacht, daß Grnbentngenieur Kvam und der Detektiv ASbjör» Krag et« und dieselbe Person waren. Und darum wollte sie diese« Menschen in ihrer Nähe haben, um ihn -« entwaffne». Da» war offen bar ihre Strategie. Der Architett öffnete die Lür »nm Rokokosaal und for derte Krag auf, da» Arrangement in Sngenschetn zu nehme«, ob er etwas daran anSzusetzen habe. Krag war wirklich überrascht. Der verttebte Architekt hatte anscheinend nicht gespart, um alle» so großartig wie möglich ,n wachem Der Saal war zu einem wirkliche» Palwengarteo um gewandelt; allerort» prangte« Chrysanthemen und ander« Blumen. In der «ine« Ecke de» Saale» war «in gemütliche» Kaffeeplätzchen arrangiert. Unter Palme» nnd großen breitblätterigea Pflanze«. Die Musik war hinter einer pyramidenförmigen Gruppe von Myrten und Palme» ver borge«. Mitte« im Saak Wend ein verschwenderisch gedeckter Lisch mit vier Knverte«. De« Oberkellner «ar gerade im Begriff, die letzt« Hand an» Werk zu leg«, nnd der Architekt eilt, auf ihn zu und gab ihm flüsternd »och einige Befehle, die der Oberkellner lächelnd nnd mit Verbeugungen ent- gegennahm. Da» »an»« Arrangement war offenbar diesem Mann«, der «in Künstler in seine« Fach »ar, eine besondere Freude. Auf de» weiß« Tischtuch, zwischen den kunstfertig ge- faltete« Servietten und de« verschieben farbig«» Gläsern taae» stinke»« mrd Girlande» von Sa-Fra«:e-R»s<« nnd Maiglöckchen. Mitte« auf de« Lisch staub erne hohe seegrüne Vase, au» derer» »roße« Krone «tu wahrer Vlumenslor heraudmeoll, bet de« Kuvert lag tu einem Guten er«, ekef. irische Birne verborgen. Da» «eu» »ar auf rosa Setln,
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