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- Erscheinungsdatum
- 1923-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192303063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-03
- Tag 1923-03-06
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Monat
1923-03
-
Jahr
1923
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auf Ausgabe unverzinslicher Obligaiione» der «veilen —* Fü Getreideauleih« in der Höhe von SO Millionen Pud Roggen gesangvrreti ausgeardeitet. Ter Rudelpret« wird im Einvernehmen mit Sonnabend, ge waren 's» au«- -a, 0»- ruderver- oesundrn. »t Braune "i N» - -iut« zu Am Sonn- eater wieder^ dem Volkskommiffariat für PolkSversorguna seftgesetzt werden. Di» Obligationen werden auf den Ueberbringrr lauten mit dem Rechte de» freien verkauf». St« werden von allen Steuern, sowie von staatlichen und Gemetnde- abgaben befreit fein. Diese Obligationen werden in der Zeit vom 1.Dezember 1923 bi» 31. Mär» 1824 getilgt werden. — Anläßlich de» fünfjährigen Bestandes der russischen Armee oerösfrntlicht dir.Llzvestia- ein« Uebersicht der HeereSdudgels d^wlchtedww» Staat»», au» welch« ber- i iirbt, daß dic Ltsenbahnen lehnte McNeill ad. da er ke'ne mnrNchen In formationen habe. Eine Anfrage, ob Deutschland die von Sonar Latv vorgeschlagenc Revaraiio"»regelung annehme, verneinte der Ministerpräsident. M Neilt antwortete auf eine weitere Anfrage, das, der französische und der bel- zische Oberkommissar eine Zivilverwaltung für das ge samte Eisenbahnwesen im besetzten Gebiet errichtet Hütten, daß aber für die britische Zone ein Sonderabkommen be stehe. Zum Schluß bejahte MeNeill die Frage, ob die Ordonnanzen der Rhrtrilandkvmmission, denen der bri- tische Vertreter nicht zugestimmt habe, auch für die bri tische Zone gelten. Di« RebarationSkommissto« batte für Montag, den ö. d. M., Vertreter der Deutschen Regierung zu einer Besprechung über StiAftoffliesernuge« an Frankreich, Italien und Belgien «ingeladrn. Deutscher- feit» ist gestern geantwortet worden, daß di« Deutsche Regierung wegen des Rnbreinfall« nicht In der Lag« s«i, Li«s«rung«n an Frankreich uud Belgien auSzuführen, daß sie daher zu der geplanten Sitzung kein« Vertreter entsenden wird, daß dagegen unmittelbare Verhandln»«,«» wegen Stickstofflieferungen mit den italienischen Vertretern dereit» «ingeleitet wären. TageSgeschichte. Deutsche» «eich. Rückgabe der im Kriege in Amerika beschlagnahmten Etnzelvermögen. Präsident Harding unterzeichnete den Gesetzentwurf über die Rückgabe aller den Angehörigen der ehemals mit Amerika Im Kriege befindlichen Staaten gehörenden Vermögen, sofern diese den Betrag von 10000 Dollar nicht überschreiten. Durch diesen endgültig »um Gesetz erhobenen Entwurf werden 93 Prozent aller im Kriege beschlagnahmten Einzelvrrmögen freigegeben. verbot de» internationalen Arbetterkongrefse» in Köln. Wie die „Sozialistische Republik" meldet, wurde dem Geschäftsführer der Kommunistischen Partei Deutschland«, Ortsgruppe Köln, durch den Polizeipräsidenten von Köln mitgeteilt, daß er vom englischen Stadtkreisdelegierten beauftragt worden sei, dein Geschäftsführer zu eröffne», daß der von der Kommunistischen Partei Deutschlands für den 17. März d. I. geplante internationale Arbeiterkongreß in Köln nicht stattfinden darf. Der deutsch französische SchiedSgerichtShof. In der gestern in Paris in Anwesenheit des französischen Justiz minister» Colrat eröffneten Generalversammlung de« deutsch- französischen Scbiedsgcrichtshofes waren zum ersten Male anstelle der deutschen Richter die von Frankreich berufenen neutralen Erfatzrichter erschienen. Colrat, der ihnen für ihr Erscheine» dankte, erklärte, Deutschland habe unter dem Vorwand politischer Zweckmäßigkeit seine Weiterarbeit in dem Gerichtshof verweigert. Dadurch sei die französische Regierung gezwungen worden, das in Artikel 304 des Ver sailler Vertrages vorgeschlagene Verfahren einzuschlagen. — Hierzu wird dem WTB. von zuständiger Berliner Seit« mitgeteilt: Die deutsche Negierung bat am 1. und 28. Februar durch Noten der französischen Negierung mitgeteilt, daß sie den Gerichtshof in seiner neuen Zusammensetzung und seine Entscheidungen nicht anerkenne. Hieran wird durch die Note des französischen Justizministers und die Haltung der neutralen Richter nichts geändert. Auch bedürfe die deutsche Regierung keines Vorwande« sür ihre Maßnahmen, zu denen ste nach dem französischen NecktSbrnch nicht nur ein Recht hat, zu denen vielmehr eine sachliche Notwendigkeit vorliegt. Die Märzlöbne. Nachdem die am 3. März im Reichs» arbeitsministerium geführte Verhandlung über die März löhne der Arbeiter in der Berliner Metallindustrie infolge NichtznstandrkominenS eines Schiedsspruchs ohne Ergebnis geblieben ist, hat das Neichsarbeitsministerium ein neues EinigungS- und Schiedsverfahren eingeleitet. zii dem die Parteien auf den 8. März geladen sind. — Die Bemerkung eines Berliner Blattes in seinem Bericht über die Verhand lung, die Unparteiischen hätten in der Verhandlung vom 3. März bekannt gegeben, daß die Regierung angeordnet habe, im März sollten keine Lohnerhöhungen stattfinde», «st unzutreffend. Polen. Schlechte Lage der Textilindustrie. AuS Lodz wird gemeldet, daß sich die Lage in der Textiliudnstrie ständig verschlimmert. Jeden Tag werden einige Fabriken ge schloffen oder die Arbeit eingeschränkt. In Zgierz sind alle größeren Fabriken gesperrt worden. In den größten Lodzer Industriebetriebe» ist die Arbeit auf einige Tage in der Woche eingeschränkt worden. Die GewerkschaftS- organisationen in Lodz entsandten eine Abordnung zum Arbeitsministerium in Warschau, welches den Arbeitern zu sagte, die Vennittlungsaktion zwischen ihnen nnd den In- dustriellen zu übernehmen. In den letzten Tagen erhielten Lodzer Industrielle und reiche Geschäftsleute Zuschriften, in welchen ihnen mit dem Tode gedroht wird. Italien. Ueber den Einbruch in di, Deutsche Botschaft erfährt IS. T. B. noch, daß drei Männer in der Nacht vom 3. zum t. März in die Kanzleiräume der Botschaft eindrangen, einen eisernen Schrank erbrachen und Dokumentenmappen entnahmen. Die Botschaft, die durch zahlreiche verdacht- erregende Beobachtungen der vorausgebenden Tage auf merksam geworden war, hatte die nötigen Vorkehrungen getroffen, sodaß die Täter »ach vollendeter Handlnng durch Personal, das sich in den Kanzleirüumen versteckt hatte, gestellt werden konnten. Einein von den Einbrechern gelang «» bei dem entstehenden Kampf zu entkommen, die zwei anderen Verbrecher konnten ergriffen und Beamten de« italienischen Außenministerium« bezw. der Polizei übergeben werden. Leg.-Srkretär Altenburg, der einen Fleischschub Lurch den Oberschenkel erhalten bat. befindet sich außer Lebensgefahr. Ter Akten- und Ebiffreraub ist vollständig vereitelt worden. — An dem Einbruch in die Deutsche Botschaft in Rom sollen nach der „Bojsischen Zeitung" an die 50 Personen beteiligt gewesen sein. Bei dem Verhör der beiden Verhafteten brach einer der beiden vollkommen zusammen. Er behauptet, italienischer Offizier gewesen zu sein und erklärt« weinend, daß der Handstreich tatsächlich politischen Dokumenten gegolten habe. Da« Geld für den Anschlag sei au« Nizza gekommen und Auftraggeber sei «in Mann, der italienisch mit deutlich französischem Akzent gesprochen habe. Der „Vossischen Zeitung" zufolge sind auch andere Botschaften in Rom in letzter Zett ausfällig beobachtet worden. Frankreich. Der Kongrest der kommunistischen Gewerkschaften hat vorgestern mit 75 gegen 18 Stimmen den Anschluß an di« Moskauer GewerkschaftSintrrnationale beschlossen. Rnßlan». —7 «erveaden» der m«r«>n,gung «oemal»»«» H au d r l»s ch ü l, r. Am vergangenen Sonntag fand im Restaurant.Elbterraffe" der in unserem Blatt« angekün- dl,t« Werbeabend statt. D e musikalischen Borträg, von diesig«, Herren In wirtlich vorzüglicher «eise ««führt, «b«nsv hat der geboten« LIchtbilderoortra, Salten vom «rften vorfitzend«« der. Döbelner «rud. Einigung, Herrn Tuet Schnell, allgemeinen Anklang gestm V« waren n. a. erschienen di« Herren Kommerzienrat Bro und Studiendirektor vehme. Der ««reiniannq, «elche recht erstrebenswert« Ziel« gesetzt hat. ist alle« Gut« wünschen. "" -* vr. Paul« Kasperle-Dveater. abend war vr. Paul mit seinem Kasperle-Lbz einmal in unserer Stadt. Vr spielt« auf Bitten de»i Tiveranto-Verein« nachmittag» für Kinder, zugunsten de« Esperanto-Unterricht« an unseren Schulen. Eine drastisch« Reklame mit Kasper und seiner Großmutter und dem Namen de» nun schon hier bei Groß und Klein einiger- maß«, bekannten und beliebten Künstler» hatte «in« fllr den Vlbterraffe-Saal viel zu große Kindrrmrna« angelockt; der Saal war amphitheateräbnlich gefüllt; di« wenigen Stühle waren dicht besetzt; auf den Lischen an den Seiten laß«, und .standen dl« Kinder und auf der Galeri« setzt« sich der stufenförmig« Aufbau fort. Kalver vermocht« bald Rub« zu schaffen im Saal und fesselte di« Mena», di« auch im Nu «lngrstimmt «ar auf s«In» Späße und mltspielte. Mit großer Spannung wurd« de« Drama von der vrr- zauberten Prinzessin gefolgt, au« dem Kasper natürlich al« Held dervorgina. W«r Brziehungrn zu Kindern bat, wird in den letzten Tagen an ihnen beobachtet haben können, welch großen Eindruck da« Kasperl,-Theater auf ste gemacht bat und n»a« für belle Freuden Wien zuteil geworden sind^ vr. Paul kommt wieder am 18. Mär» und spielt für Kinder nachmittag« 2 Ubr lm Höpfner-Saal. Den Eltern lst sehr zu «mpkebien. ihren Kleinen diese Kinderfreudr zn bieten. > —* Der Parteitag der sächsischen Sozial demokratie bat auf seiner Konferenz am Sonntag zur Frage der Regierungskrise ,n Sachsen mit 93 gegen 32 Stimmen eine Entschließung angenommen, in der eine Koalition mit den Demokraten adgelehnt wird.« Die Verhandlungen mit der K. P. D. sollen fortgeführt werden. Die neuen Vorschläge der K. P. D. werden als geeignete BerhandlungSgrunblage angcfehen. Um tue Verhandlungen zum Abschluß zu bringen, wird ein siebenglicdriger Ausschuß gewählt. Ein Zusatzantrag, wo nach für den Fall, daß keine Regierungsbildung mit der K. P. D. und keine sozialistische MinderheitSregierung zu- standekomme, die Landtagsauslösung inS Auge zu fasten sei, wurde mit 68 gegen 57 Stimmen obgcleynt. — D,e sozialdemokratische „Dresdner Volkszeitung" bemerkt zu die sen Beschlüssen: „Für den Fall, daß keine Eimguna mit de» Kommunisten zustande kommt, gibt e« nur drei Mög lichkeiten: Nebcrlassung der Negierung an bürger'icke Par teien, Neuwahlen, oder demokratisch-sozralisti'che Koalition. Tine Neuwahl will selbst ern grober Teil der Delegierten nicht, die gegen die Koalition nach Rechts stimmten. Dia Ucberlassung der Regierung an die bürgerlichen Parteien will der Parteitag auch nicht. E,ne dahmzielende Resolu tion Geiser wurde zurückgezogen. Die Koalition mit den Demokraten wurde auch abgelehnt. Eine weitergehende Be fugnis. «lS Verhandlungen nach Links zu pflegen, hat die vom Parteitag gewählte siebenglrederige Aommisflon nicht. Man kann also wirklich nicht sagen, daß der Parteitag der von ibm gewählten Kommission, den Parteiinstanzen und der Fraktion eine leichte Aufgabe übertragen hätte. Hoffent lich kommt die Partei aus den jetzigen Schwierigkeiten da, durch Hera,iS, daß die von der Mehrheit unserer Partei genossen ersehnte Einigung mit den Kommunisten zustande, kommt." -* Beihilfengesuche. Bon zuständiger Stell« wird uns mitgeteilt, daß beim Rat zur Unterstützung von Kindern minderbemittelter Einwohner, die zum Erwerb« einer besseren Ausbildung eine auswärtige Schule besuchen müssen, noch Mittel vorhanden sind. Beihilfegesuchr sind beim hiesigen Rat anzubringen. —* Dem Landtage ist eine Anfrage der kom munistischen Abgeordneten Hertz und Genossen zugegangen, wonach unter Hinweis auf die Sammlungen für die Ruhr spende unter der Schülerschaft die Regierung aufgeforderh wird, nationalistischer Verhetzung der Jugend entgegen»! zutreten. Eine weitere Anfrage beschäft»gt sich mit der Unterhaltung von Waffenlagern der Reichswehr und fragt,; ob das Gesamtministerium die Haltung des Ministerprasi«; deuten in dieser Frage decke. —* Die Diebstähle von AuSstattungSgeaen-, ständen in den Eisenbahnwagen mehren sich ick ganz erschreckender Weise. Es werden nicht nur Türklinken^ Aborttürdrücker, Spülung-Handgriffe, Notbrrmsenhandariffe, Abortdeckelhandgriffe, Schilder für die Kalt- und Warm« stellung der Dampfheizung, überhaupt jede» Metall, sondern auch Fenstervorhänge, Kopfkissen. Armrollen, sogar de« Samt von de» Sitzkiffen gestohlen. Die Händler werden vor Ankauf solcher Sachen dringend gewarnt. —* Zu dem Artikel über H Sch ftp re i «frage« in Nr. 58 de« «Riesaer Tageblatte»* vom S. S. 1923. per* ösfentlicht von Herrn Amt-Hauptmann Kühn, erklärt d« Land- uud Forstwirtschaftlich« Bezirksverband: «Wir halten es augenblicklich für nicht an der Zeit, uns mit ihm in ein« Polemik einzuiaffrn, über di« scheinbar widersprechenden Interessen der Landwirtschaft und der Verbraucherschaft« Die Landwirtschaft ist sich ihrer Verpflichtung dem Volks« ganzen gegenüber voll und ganz bewußt. Im übrigen fordern wir nochmal« unser« Mitglieder auf. bei der ein« geleiteten Hilfsaktion für die Ruhrbevölkerung und di« Notgemeinschaft, soweit ihr« Leistungsfähigkeit die« zuläßt. zu spenden. Lies sei unser« einzige und nach unseren Äe« griffen die beste Antwort auf den erwähnten Artikel. Lieber unrecht leiden, al« unrecht tun!" ! "LagerZeithain. Da« am letzten Sonnabend in Kantine Steinert vom Gesangverein Eintracht »um Vesten der Rubrhtlf« auSgesührt» Konzert erbracht« «inen Ertrag von 50000 Mk. Großenhain. Bei einem Fleischermeifter wurde «in Spieß mit frisch,», langen Blutwürsten gestohlen. Schneck hat sich dieser Diebstahl aufgeklärt. Die Diebe waren aber nicht solch« mit zwei Beinen, sonder« — vierbeinig«. Der betreffende Fleischermeister hat «ine« große» Hund, dessen Hütte in der Näh« Le» Aufbewahrungsorte« der Würste stand. Durch den verführerischen Geruch der frischen Würste verleitet, zog nun der «roß« Köter einen Spieß mit frischer Blutwurst in die Hütt« und macht« sich an» Berühren. Bald gesellte sich noch et« anderer Hund zu ihm und beide habe«! nun gemeinschaftlich da» kostbare Gut, da» für viele Men schen jetzt «ine LnxuSspelse geworden ist, vertilgt. Einig« kleine Ueberrefte und der Spieß waren da» Beweismaterial zur Uebersührung der UebeltLter. Pul sitz. Bez. Oschatz. Fm hiesigen Kalksteinbruch nmrde« drei Arbeiter beim Sprengen durch hrrabstürzenbe GestetnSmaffe» »erschauet. Die Arbeiter Oehmtge« und Simbach, betd« Familienväter, konnten nur al» Leichen ge- borge« werden. De« Arbeiter Lindner wurden die Beine ^^8k«?fjen. Di« Stadtverordneten haben «ne Ver größerung de» städtischen Freibades beschlossen. Dte Men der Aufstellung sind auf ÜÜOOOÄ Mark ver- D a hl« n. Bei der letzten Hohauktion im Hospital« und Stadtwalde machte sich «in Rückgang d«r Brennholz^ Oercliches iiu» Sächsisches. Riesa, den 6. März 1923. —* Getreide- nnd Zuckerpreis. AuS Berlin meldet WTB.: Trotz der infolge der Geldentwertung un gemein gestiegenen Beschaffungskosten des Getreides, auch gerade des Auslandsgetreides, und der gleichfalls stark gestiegenen Unkosten für Frachten ujw. ist sich die NeichS- regierung dahin schlüssig geworden, den Gstrelde- abgabeprers und den Mehlabgabepreis der Neichsgctreide stelle jetzt nickt zu erhöben, damit nicht durch eine neue Geldentwertungswellc der in auö- sichtsreicher Weise eingetretenr Stillstand der Valuta ge fährdet wird. Da die ganze Volkswirtschaft auf dieses Ziel nach aller Möglichkeit eingestellt werden muß, hat die Reichsrcgierung auch, die von ihr zu treffenden Preisfest setzungen auf das geringste Maß beschränkt. Deshalb ist in der bestimmten Erwartung, daß die Landwirtschaft sich den grundsätzlichen Erwägungen der Regierung anschließt, nur der Preis sür das 5. Sechstel des Umlage getreides gemäß dem Mehrheitsbeschluß der Zwanziger- Kommission auf 600 000 Mark sür die Tonne Roggen festgesetzt worden, während der Preis für daS 4. Sechstel ,n Berücksichtigung des Umstandes, daß die starke Geld verschlechterung und die ihr folgende Steigerung der Un kosten nur in einem Teil des Monats Januar wirksam geworden ist, auf 500000 Mark bestimmt worden ist. Auch der Zuckerpreis konnte für die Märzsrclgabe, obgleich der Mehrheitsbeschluß des Beirats der Zucker- wirtschaffvstelle auf 90000 Mark lautete, nur m Höbe des unerläßlichen Mindestbetrages von 81000 Mark für den Zentner Zucker festgesetzt werden. Andererseits ist oie Reichsregierung angesichts der außerordentlichen Zahlungs schwierigkeiten. die sich im Zusammenhang mit der un gemeinen Geldentwertung aus der diesjährigen Bewirt« schaftungSform ergeben haben, mit dem Wirtschafts politischen Ausschuß des RcichSwirtschaftsratS der Auf fassung, daß für das nächste Zuckererntetahr grundsätzlich die freie Wirtschaft gelten muß, vor behaltlich der Sicherung einer angemessenen Mund zucker menge für den späteren Teil des Jahres. Die Reichsregierung gibt diese ihre Auffassung jetzt bekannt, damit die Landwirtschaft sie bei ihren endgültigen Ent schließungen über den Anbau von Zuckerrübe» berücksich tigen kann und nicht ein Rückgang des Zuckerrübenanbau- derart eintritt, daß die Notwendigkeit der Sicherung eines Mindestmaßes an Zucker für die Bevölkerung trotz der schlechten Erfahrungen dieses Jahres doch wieder zur Be wirtschaftung zwingt. —* Kleinverkaufspreis für Zucker. Im all gemeinen wird die Verdoppelung d.S Fabrikpreis. » für Zucker auch zu einer Verdoppelung des KletnverkaufSpretseS führen. Der Znckerverbrauch, der im letzten Friedensjahr etwas über 19 Kilogramm pro Kopf betrug, wiro rm laufen den Jahr bei einer geschätzten Ernte von 13 Millionen Doppelzentner Bcrbrauchszucker auf den Kopf der Bevöl kerung etwa 21 Kilogramm ergeben. Die diesjährige Zucker ernte wird also ausreichen, um den FnedenSverbrauch der deutschen Bevölkerung zu decken. —* Feindliche Hetzpropaganda. In Deutsch neudorf und vermutlich auch in anderen Orlen des Erz gebirges macht ein Bries die Runde, der von einem in Westfalen befindlichen Sachsen Oskar Pilz aus Oberloch mühle stammt nnd Erregung unter der Bevölkerung ver- ursacht. Der Brief ist offenbar auf Veranlassung der deutschfeindlichen Propaganda geschrieben worden, tue mit reichen Mitteln sich zugänglicher Menschek bedient, um die Ruhrfront zu erschüttern. Dte Bevölkerung wird ge- . — .... ...» beten, ähnliche Beispiele feindlicher Hetzpropaganda stets / . Da», Volkskommissariat fürAinanze« hat «in Projekt den zuständigen Behörden mitteilen zu wolle«. " Für 3! hei» undRnhr veranstalt«» di« Männir- eretne „Liederkranz". Oschatz und .Amphion"-Riesa .. mavend, den 17. Mär, d. J„ 8 Uhr. im ,St«rn" «in groß«» WohltätiakeitSkonzert, für da» di« Kammersängerin Fräulein Elisa Ttünzner von der Täcks. Staat»oper zu Dresden ihre soliltiscke Mitwirkung frrundltck »ugesagt hat. Die Vortraggfola« wird Chorwerk« von Säubert, Liszt, Halfter u. a„ sowie Lieder von Sckubert und Mahler verzeichnen. Die Leitung liegt in den Händ«n d«r Herren Seminarobrrlrhrer Oskar Halster-OIchatz und Oberrealschul- oberlehrer Schönebn '-Riesa. Näh««» tu d«u dem- »äckst er! c - .«wen Konzer« ...zeige» ««»tlxsr 0vII»rß,r« (»»Mel»): »»18 »» » I Voransckläa« für di« Arm»«» der Nachbarstaaten bi« 26 Prozent des Gelaintvoraiischlaae« betragen, in Rußland dagrae» nur 10 Prozent. — Neber d«n Abschluß, vvv Handelsverträgen wird zur Zrit mit Deutschland. Polen. Schwede», de» baltischen Staaten, Finnland. Perlien und der Türkei verbandelt. Di« Verhandlungen mit Dänemark werden in kürzester Frist wieder ausgenommen werden. Krassin spricht sich für di« Trwerbuua auSwärtiarr Kredite be sonder« zum Wiederaufbau der Landwirtschaft uud für Ver- weuduna de« fremden Kapital« zur Ausbeutung der Wal- dünge» ans, was bereit« konkrete Form aunebm« durch di« mit englischen uud bölländlschen Firme» abaeschloffenen P«r- träge nnd durch Verhandlungen mit deutschen, iranzösilche» nnd norwegischen Gelrlljchalten. Krassin liebt die energisch« Dnkckfübruug der KonzellionSpolitik al« Grundbedingung sür die Entwicklung des Exports an. Was den Kredit an belangt, beantragt er di« Errichtung einer russischen Exportbank. Türkei. Di« Opposition in der Nationalversammlung. Nach dem „Daily Telegraph" hat di« Anaora-Regieruna den letzte» Berichten zufolge unter dem Druck der mächtigen Opposition in der türkischen Nationalversammlung nicht nur finanziell« und wirtschaftliche Klauseln, sondern «inen richtigen Gegenvorschlag ausgearbettet, der den Lausanner Vertrag wesentlich abändert. Aufstand in Syrien. Reuter veröffentlicht eine Nach richt au« Konstantinopel, wonach die Bevölkerung au« der Umgebung von Aleppo in Syrien sich „argen di« französisch« Unterdrückung" erhoben habe. Fünf französische Soldaten sollen im Kampf mit den Rebellen getötet worden sein. Dl« Verbindung »mischen Aleppo und Alexandrette ist unter» brocken. A«gq»t«n. Vombenatientat. Reuter berichtet au« Kairo, in dem militärischen Hauplquartier der Engländer wurde vorgestern ein Bombenattrntat verübt. Es wurden zwei Bomben geivorse», von denen die eine einen Aegyptrr tötet« und drei britische Soldaten, sowie mehrere Aegyptrr verwundete. Die andere Bombe explodierte nicht. — Rente» meldet ferner ans Kairo: Mit Rücksicht auf die jüngsten Bomben attentate wurden sechs Mitglieder der ägyptiichen nationa listischen Abordnung verhaftet unter der Beschuldigung, daß durch ibr Austreten die öffentliche Sicherheit und Ruhe gefährdet sei. Amerika. Informationsreise durch Sowjetrnstland. Nach einer Meldung des „Newyork Herald" aus Washington wird eine Anzahl von Kongreßmitgliederu als Gäste der Sowjet- regierung unter Führung des Republikaner» Ladd eine Informationsreise durch Eowjetrnßland antreten. ES bandelt fick um sechs Senatoren uud mehrer« Mitglieder des Repräsentantenhauses. Die Kosten träat di« Sowjet regierung.
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