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- Erscheinungsdatum
- 1923-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192301185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
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Jahr
1923
-
Monat
1923-01
- Tag 1923-01-18
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Monat
1923-01
-
Jahr
1923
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ai griffe . sei«»., .. . . . . aller politischen Tendenze»^ Lei' Wirts urttt Nus dnu Me»elßetiet. Die Pariser Botscbaiterkonferrnz bat die unverzüglich« Sntfenduug einer anstcrordentliche« Kommission nach Memel beschlossen, die beanltragt ist, »ine vorläufige Regie- runa unter der Autorität der Alliierten zu bilden. ES werde» in Koivno Schritte unternommen werden, in denen die litauische Negierung ans die schwere Verantwortung ans» merksam gemacht wird, die sie auf sich geladen bat. DI« litauische Regierung wird nufgefordert werden, dahin zu wirken, daß die Litauer die Autorität der Kommission an erkennen. Ein« Pinasse des in Diemel eingetraffenen englischen TorpedobootSzerstörcrS bat einen englischen Admiral ge landet, der sich in das englische Konsulat begeben hat. — In Heydetrug ist die Memeltäudische Rundschau von der Manischen Freischärlerregiernng bi» -nm SO. Januar 1S23 verboten worden. die OrtSlöhne und Arbeitsverdienste der län-wtrt- Arbeiter fttr BersicherungSzwecke der Geldend- Wertung anzupassen, wird in erster und «weiter Lesung debatteloS angenommen. Sodann kommt der soztaltsttsche Antrag auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses -ur Beratung, der feststellen soll, inwieweit Produzenten» Grob» und Kleinhandel die Warenpreise unbegründet erhöht haben. Abg. Jäckel tSoz.) begründet den Antrag und meint, da- die Gestehungskosten Ar deutsche Waren nicht entfernt so gestiegen seien, daß die Anpassung an Leu Weltmarktpreis gerechtfertigt wäre. Die Ruhrbesetzung «erde -ie Tendenz zur Preiserhöhung noch steigern, daher müsse die Regierung dafür sorge», Last -1« Last brS Vaterlandes nicht wieder allein auf die Schultern LeS Proletariat» gelegt werbe Nur auf de« Wege der Gesetzgebung, Lurch eine gewisse Rationalisierung -er Wirtschaft und durch Eindämmung der schrankenlos«» Macht der Kartelle und Syndikate könne die Gewinnsucht der Sachwertbesitzer begrenzt werden. Ab«. Soethan» (Zentr.) protestiert Lasten, daß Li« Frage der NahrungSmtttelversorgung zur Parteifrage g«. macht werde. Die ErnähruugSfrage werde am beste» gelöst durch ein Zusammenwirken -er «rotzen Organisationen der Produzenten, Händler und Konsumenten. Die Borwürfe gegen die selbständige« Gewerbetreibenden feie« ungerecht und ohne Len freie» Handel sei eine ausreichende Ver sorgung der Bevölkerung nicht möglich. Die Besetzung des Ruhrgebietes lehre un», Latz alle Schichten de» Volkes zu sammen stehe» müßte«, um die furchtbare« Folge» d«S Die franzSMche Ntbelsesenhttt irr der Lust. In drm französischen Militärblatt „La Franc« Militär«" ist kürzlich darauf hingewiesei, worden, daß Frankreich setzt bereit« 1700 Militärflugzeuge besitzt, während England über nur insgesamt 300 veriügt. Es wurde bei dieser Ge legenheit von srauzösilcher Seite offen darauf hingewiesm, l>ah die französische Kanalküste als Ausgangspunkt für eine Fahrt französischer Flugzeuge nach der englischen Hauptstadt London «inen außerordentlich günstige» Ausgangspunkt bilde. I» der Tat ist der bisherige Verlauf der Verhand lungen in der RrparationSsrage, die vorsichtige Haltung England« nnd der enge Anschluh Italiens an Frankreich nur daun richtig zn verstehe», wenn man die Schutzlosigkeit Englands gegenüber dec heutigen militärische» Uebermacht Frankreichs zu Laude und i» der Lust berücksichtigt. Da« auf seine Flotte so stolze England fühlt sich beute nicht mehr sicher, seitdem der Kanal durch Flugzeug« leicht über- quert werde» kann. Di« Herrschaft zur See ist heut« kein an«rrichrnder Schutz mehr, wen» man nicht zugleich auch di« Herrschaft in drr Luit besitzt. Da» hat England zu seinem Schaden erfahren müssen, und «S wird zweifellos große An- ftrenaunge» »rachen, um den Vorsprung der Franzosen auf den, Gebiet« de« militärische» FlugzeugwesenS wieder «in- »uholen. - Deutschlands Var- und Sachlieferunßen. Zu den letzten Ausführungen Poinearss über di« Var- und Sachliefcrungen TentschlaudS wird von zuständiger Seit« darauf hingewiesen, dab der Wert der Minderleistungen an Frankreich für 1922 bei de» Barzahlungen und de» Sach lieferungen im Werte von 160ö,9 Millionen Eoldmark nur 24 Millionen Goldmark beträgt. Gegenüber der Behaup tung, dab Deutschland Sachlieferunge» nur geaen Bar. Zahlung zu leisten bereit sei, wird daran erinnert, daß di« über di« deutsche Leistungsfähigkeit hinau«gkhend«n NeparationSkohleiilieferungen die Einfuhr englischer Kohl« notwendig machten. Deutschland war daher grzwuttgem um «i» mehrjähriges Moratorium einschließlich der Sach- liefern»««» z» bitte» unter Vorbehalt der Fortführung von uneutgeldlichen Leistungen für die zerstörten Gebiete «in- schließlich drr Kohlen. Der Vorwurf, daS Kohlrnstzndikat hab« auf Anstisteu der deutschen Regierung sein Akten material nach Hamburg mitgenommen, erledigt sich durch den Hinweis, daß das Kohlensyndikat ei» private« Unter- nehmen ist. , Die SrnShrrmgS- und WirtschiftSli-e. In einer Aussprache zwischen dem Resch-ernährung«. Minister Dr. Luther und den Gewerkschaftsführern aller Richtungen erklärt« den, Minister, daß di« Är»tv«rs»rg«ng bis Ende Juni oder Mitte Juli gesichert sei. Die Kartoffel- ernt« besriedia« im allgemeinen. Schwieriger sei die Fett- versorguug, da sowohl Margarine al« auch Schmal» größtenteils in ihren Rohstoffen au« dem Ausland« bezogen werden müßten. L«r Fleischverbrauch sei in sehr be denklichem Maß« gesunken. Di« Regierung sei jedoch bemüht, di« Ginsuhr von Gefrierfleisch in erhöht«« Maß, vorzubrniten. Die Zuck«rvorrät« in Deutichland seien ausreichend, sodaß «ine Zwangswirtschaft nicht in Frag« komm«. Der Minister teilt« weiter mit, daß di« Regierung für Kartoffeln und ander« Lebensmittel di« Eisenbahn frachten bi« zur Hälfte berabsetze» werde. Es sei daran gedacht, .die Zahl der Fleischgericht« tn den Restaurant« «inzuschränken, und den verbrauch von Milch in den Restaurant« und denEass»zu untersagen. Auch derVerbrauch von Buttrr »ur Zubereitung von Speisen in den Restaurant», und di« übergroß« Verwendung von Mehl »um Kuchen backen soll verboten werden. Endlich soll auch gegen di, Gchlemmerlvk«»« und die LupuSvirlen in kürzester Zeit mit aller Schärfe oorgegmigrn werden. Den Aufbau eine» nkÄ^a"mSglÄ""^^"^"E^ ^lt der Minister gegenwärtig Wie das „B. T." meldet, wendet sich Hatz vom Reichs kabinett beratene Schankfttittengesrtz gegen iffskohal- mißtzrauch nutz Schlemmerei und knüpft di« Erteilung «ou Konzessionen an erheblich schärfere B,dinoung«n al» da» bisherige «-ketz. Ferner ttßt Bas n«a «ch* P,. da» anch bereit« erteilt« Konzessionen»»,--»«»»«« werden atltschaÄ a» Jlnwndliche vnter l« Fahre» und den Mn»,ntWtn«Kschg»k au pugrichlich» unter 1» Jahren -K GeWtzentwurf soll mit Ke gMtenVekchwuuPuna von M a'Ksss'Mden Körperschaft«» «rabfchiedet ««»den. - Wie vatz Blatt weiter mittetlt, wird di« R«tch«regierung heute ihr« Beratung«» über die gegenwärtig« Lag« unter Hinziiziehnna von Mitgliedern drr preußische» Regierung sortirtze». E« soll die Herabsetzung der Polizeistunde unk «I» Verbot aller öffentlichen Lustbarkeiten erörtert werden Deutscher gleichst««. Sn Vegi«« d«r «ttzung verlas Präsident Loeb« ein von. Salzburger Landtag «tngegangene» Telegramm, tn welchem der Landtag weae» drr neuerlichen wider alle« Recht er- folgte» Vergewaltigung Deutschlands dnrch bi« unter »ich, tige» und heuchlerischen Borwänden veranlaßt französische Besetzung des Ruhrgebiet«» seiner tiefe» Trauer, aufrichtig«« brüderliche» Teilnahme mW ba«ge« Sorg« »m die Zukunft Ausdruck gibt. Da» Telegramm schließt: Möge dies« Not da» deutsche Volk einmütig zusammenführen »ur Neber- Windung dieser schweren Zett und ihm den «eg zur Frei hett weife«. (Lebhafter Beifall.) Präsident Loeb« dankt« dem Salzburger Landtag und knüpft« daran, während sich die Abgeordneten erhoben» folgende Ausführungen; Nach deu »eueren Nachricht«» ist ket« Zweifel «ehr, dab die militärische Besetzung de» NuhrgebteteS das erste Men» schenleben gefordert hat. Veranlaßt ivar der Mord au dem Sohn de» Lokomotivführer» durch da» Singen von Liedern da» die Eroberer al» gegen sich gerichtet »«trachtet habe« DaS genügte, um die fremde« Soldaten z« veranlasse», t« Sie Menge htnrinzuschietzen uud Blut zu vergieß««. Diese» Blut kommt auf da» Haupt der Männer in Part», die de» militärische» Etnmarsch «egen La» »»bewaffnete Volk des RuhrbeckenS befohlen haben. Ich wiederhole blutenden Herzen» meine Mahnung zur Besonnenheit an die Lands leute im Ruhrgebiet, aber auch die Warnung a« bi« Gewalt haber, die auS diesem Vorgang sehen müssen» daß, weun sie hier nicht Halt gebiete«, sie einem furchtbaren Ende ent- gegen treiben. Sie müssen endlich einseheu, daß die täglich erweitert« Besetzung di« Reparation nicht fördert, aber Haß und Erbitterung tn» Riesengroße treibt. (Lebhafte Au- stimmung.) Der Präsident erhält die Ermächtig»»» einen Initiativ autrag aller Parteien mit Ausnahme der Kommunisten und Deutschvölkische» aus die Tagesordnung zu setzen: Die NeichSregteruug wird ermächtigt, mit Zustimmung des RetchsratS, diejenige« gesetzlichen Maßnahmen anzn? orbnen, die sich zur Abwendung der auS der wirtschaftlichen und sozialen Not für die Allgemeinheit drohenden Gefahre» al» notwendig erweisen. Die Verordnungen sind -em Reichs- tag unverzüglich zur Kenntnis zu bringen und auf sei» Verlangen außer Kraft zu setzen. Hierauf wurde» mehrere Anfrage« erledigt. Auf eine Anfrage des Abg. v. Schoch (D. Bp.) wurde be stätigt, baß die französische Besatzungsbehörde eine» Düssel. dorfer Arbeiter wegen einer harmlosen Aentzerung auS- gewiesen hat «nb das di« Zurücknahme der Ausweisung des frühere« Bürgermeisters von Landau an die Bedingung geknüpft wurde, bah er kein öffentliches Amt mehr auSübe und sich jeder politischen Tätigkeit enthalte. Der französische Offizier» der auf dem Bahnhof tn Sanbau etue» Schaffner geschlagen und verhaftet habe, als dieser »ach dem Fahrt ausweis fragte, habe einen Verweis erhalte». Ei« Gesetzentwurf, der de» RetchsarbettSmtnister mächtigt, die OrtSlöhne und Arbeitsverdienste der lanör Präsidenten befriedigt. Au» Rom w k» noch -"meldet, bk« italienische Rtg erung w?rdö in der Novara io S ra-e zwi schen Deutschland und Frankreich ihre Brrmt tclung an- bieten. Kein Vorschlag diese« An sei aber ist Part» ein e« troffen. Ohne Zweifel hättest zu diesem Grrstcht me »äng sten Verhandlungen »e» itauentscl^n Botschaft««- mit PomcarS Anlaß gegeben. Gustav HctyS ««geht sich tn «Inem Lk tartikel des halbamtlichen »Petit Pansien" tn folgenden ZukunftS- vhantas,en: Eine so h«Nc Operation, wie die Be setzung des Ruhrgebiets müsse zn Ende geführt werben. Angesichts LeS Widerstandes der deutschen Negierung darf nicht damit gezögert werden, das Ruhrgebiet und da» ganze Rheinland, das wir besetzt haben, m»t einer Zollgrenze zu umschließen. Die Erzeugnisse dieses Bezirks, die nach dem ntchtbesetzten Deutschland bestimmt sind, dürfen nickt hin- ausgelassen werden, ohne daß die von der RevirationS- kommission festgesetzte Abgabe bezahlt wird. Wenn der Widerstand anhält, muß noch weitcrgegangen werden. Au» dem Rheinland und dem Ruhrgebiet und aus dein Ge biet zu beiden Rhemufern muß ein unabhängiger Staat wte Belgien und Holland gemacht werden. Der Belagerungszustand in Esse« hat «tn« weitere Verschärfung erfahren, indem jetzt auch Aufzüge und Umzüge der für Versammlungen vorge- schrtebenen Genehmigung, die drei Tage vorher etngcholt werden mutz unterliegen. Auch sonst macht sich der Druck der Besatzung von Tm, zu Tag fühlbarer. Entgegen der Gepflogenheit einiger Geschäfte, von geringen Beständen an einzelne Personen nur bestimmte Mengen abzugeben, ver langen die Franzosen, daß jede von ihnen verlangte Menge abgegeben wird, so daß einzelne Geschäfte schon fast leer ge kauft find. Die Preise steigen sprnnghast. Die Besatzung», truppen sind bisher in 10 Volksschulen und einer höheren Schule untergebrächt und der Schulunterricht hat in den in Frage kommenden Schulen ausgesetzt werden müssen. Die Zwischenfälle t« Bochum. Wie von zuständiger Stelle verlautet, trifft die vom französischen Sriegsminiftertu« veröffentlichte Darstellung über die Zwischenfälle, die sich nach der Besetzung BochnmS am Abend LeS 15. Januar in Bochum abgespielt haben, nicht zu. Der Infanteriepostcn, der den Bahnhof besetzt hielt, ist von der Menge weder angegriffen noch beschossen worden. Richtig ist vielmehr, daß die Franzosen ohne weiteres mit Maschinengewehren gegen die Bevölkerung vorgcgangen sind. Die Kngelspuren, die am Bahnhofsgebäude festgestellt worden sind, rühren von französischen und nicht von Leutschen Kugeln her. Die Menge ist vollkommen waffenlos gewesen. Diese Tatsache wird dadurch bestätigt, -aß die Franzosen selbst zugeben müssen, -aß kein französischer Soldat verletzt worden ist. Im O^anzen genommen stellt die Verlautbarung des französischen Kriegsministeriums den Versuch dar, die deutsche Bevölkerung für die Nervosität der französischen Besatzungstruppen verantwortlich zu machen, nach allem ein Versuch, der an den tatsächlichen Vorgängen scheitern mutz. Die tkohle«fra«e. DaS RetckSminrsterium Hai gestern, zuerst allein, und dann gemeinsam mit dem preußisch.» Kabinett die Borgange im Rnbrgebiet und die ans der Invasion sich ergebenden politischen und wirtschaftlichen Rückwirkungen beraten. Laut „B T." wird sich der R eich s ko h len ra t am Freitag mit der Kohlenlage beschäftigen, wie sie durch die Ruhrbesetzung geschaffen worden ist. Nack einer Mittei lung des ReichökohlenkommissarS an die „Boss. Zeitung" ist die Stadt Berlin vorläufig m.t Kahlen ausreichend ein gedeckt. Die Berliner Gasgesellschaft hat für etwa zwanz g Tage Kohlen. Tie städtischen Gaswerke haben Kohlenvorrat für 8—10 Tage. Tie Elektrizitätswerke sind für 14 Tage versorgt. Jin EisendahndirektionSbeztrk reichen die wäh rend des Sommers ausgeliäuftcn Vorräte 1Hz Monate. — Zu der in der Tagespreise veröffentlichten Meldung über die angebliche Beschlagnahme sämtlicher Steinkohlenvvr- rätc in Berlin, teilt die Preußische KohlenwirtschastSstelle in den Marken mit, daß eine Beschlagnahme weder von ihr noch von einer anderen Stelle verfügt worden ist. Es handelt sich lediglich um eine Bestandaufnahme aller bei dem Berliner Kohlengroßhandel la.ernden und noch eingehenden Steinkohlenmeugen. um, soweit dies erforder lich ist, den lebenswichtigen öffentlichen Werken bei ein tretender Stockung der Kohlcnzufuyren aushelsen zu können. Tie „Frankfurler Zeitung" meldet: Ter badische Arbeits Minister Engler teilte in der Trauer- Versammlung in Ireiburg mit, daß Frankreich ver schiedenen deutschen Ländern, darunter Baden, bessere Kohlenlieferungen in Aussicht gestellt habe. Ter Minister betonte, daß Baden diese cmleit ge Bevorzugung ausge« schlagen habe, da sie den anderen Bundesstaaten zum Nachteil gereichen würde. In diesem Zeitpunkt drohender Fremdherrschaft dürfte es keinen PartikularismuS e meiner Bundesstaaten geben. Mehr als je müsse der Gedanke des einigen deutschen Volkes iin gemeinsamen deutschen Vaterlande zur Geltung kommen. Wie die Agentur Havas berichtet, Habs» gestern sechs der Zeche nbcsitzer aus dem Bezirk Essen die Ne-- quisitionSorder erhalten, und zwar jeder einzeln. Weitere Recmisitionsbcfeüle sollten gestern abgehcn, so daß sämtliche Grubenbesitzer baldigst im Besitz der Ne- qmsitronsbesehlc sein würden. Tie Grubendiret vren wur den einzeln für die Lieserungen hastbar gemacht, t> h. eS werde ihnen mit dem Prozeß vor dem Militärgericht gedroht. Fall» eine Konfiskation der Bergwerke erfolgen würde, und die vorhandenen Kohlen beschlagnahmt werden soll ten, so würde, wie den Blättern mitgeteilt wird, diese Maßnahme jedenfalls den Franzose,ikeinGel-ein- bringen, mit dem sie die Bergarbeiter bezahlen könn ten. Auf den Halden würden sie kaum soviel Kohlen vor- frnden, als es ihren Wünschen entspricht. Es muß dar auf aufmerksam gemacht werden, daß die Achtung vor dem Geschäftsgeheimnis »n internationalen Grundsätzen festgelegt ist. Italienische Zeitungen veröffentlichen eine Nachricht, wonach Reparationskohle für Italien aus Wei sung der deutschen Regierung in der Schweiz angehalten worden sei. Wir erfahren demgegenüber, daß von der deutschen Regierung keinerlei Beschlagnahme von Repara- tionSkvhlelieferungen an Italien verfügt, daß vielmehr An weisung gegeben worden ist, dtefe Lieserungen svrt- -üsetzen. Weiter« AnSdeutn»»»«. HavaS berichtet, die französische, die btlgifche und tt« italienische Negierung habe« den Befehl zur sofortigen Ausbeutung d«r D,«U«iolf»rste« auf dem linke» Rhein, uker erteilt als Sanktion für dt« am S». Dezember durch dl« ReparationSkommtssion s«stgeftellten deutschen Ber- fehlungep bet d«n Holzlteferungen. Da» Journal" berichtet, daß «tu« «au« «»toll««« Ingenieur« zu« Verstärkung der Mission Loste ab«,reift ist. Rach einer HavaSmeldung hat Mussolini von der fran zösische« Regierung «ufkläruu» »ber dr« Umfang ber V«. setz«« d«S Ruhrgebiet«» und d«r Befugnisse d«r »»«troll- kommission verlangt. Dt« ttalirutfche Regierung werb« in der Reparation»?««« ihr« Vermittlung zwischen Deutsch land und Frankreich anbitten. Auch d«r Hauptfltz der Gti«n«s-G. m. b, H verleas. Der Hauptsitz ber Hugo Sünnes G. m. b. H. ist von Mülhetm-Ruhr «ach Hamburg »erlegt mord««, wo sich bisher ttua ZwttaotedenlaSima befand. : Schichten de» Volkes zu- sammcn stehen müßten, um die furchtbare» Folge» des Gewaltakte» zu linder«. Dem Untersuchungsausschuß stimmt Redner zu und tritt auch für eine Einschränkung der All macht der Kartell« und Syndikate ei». Abg. Hammer (Duat.f begrüßt «» Laß der Autrag in zwischen tu folgende Fassung gebracht worden fei »Die Re gierung wird ersucht, der ««begründeten Erhöhung der Warenpreise ber Produzenten, Groß, und Kleinhändler mit allen Mitteln «ntgege« zu wirken. In dieser Form sei brr Antrag eher annehmbar, weil die unberechtigten Sn- grtffe gegen einzelne Erwerbsschichten an» ihm verschwunden Ab«. v«,thi«u tD. vp.) hält gleichfalls die Ausschaltung r politischen Tendenzen btt der Behandlung dieser r notwendig. Seine Parttt ver- llb stimme sie dem jetzig«» Antrag zu, «en» da» ehrbare Unternehmertum fichgea Verlust seiner Substanz wehre, A sei da» verstänbli treffe auch, für dt« Kartell« »u.^ schütten. Jedenfalls k b«chaffungh>r«tles sticht bei entsprechender Anw« gesetzaebnng auSreichen. Aba. »«. Dr. lDemZ sieht kett dann daß nufer« RahrunaSmittelvr Lte mit Milch, für di« Masse» ber »er reicht. Dem könnten wuchergesetz« nicht adhel. nur positive Hilfsmaßnahmen. Rach kurzer weiterer He" " " " .. sozialdemokratische Antrag einstimmig angenommen. folgt der zu Beginn ber Sitzung v«rl«s«ne Ar iß eine» Ermächtigung»-«!«-«», b«r neben d«n Ui der bürgerlich«» Partri«» auch »i« s«, Soztald kigte» tragt. Abg- DinnnttM Wo».) erklärt, dt« Untirschrtft keiner Fraktion sei nur durch «ine» Irrtum b«d ReichStaalbüro» unter deu Antrag gekommen. Gttr» Irakli»« hab« ihre Zustimmung bau, nicht.aegebe«, sir j«i vte'mehr dagegen, daß -ce SHkchdlag sp dies«? kritisch«» Gituatto» auseinander Ehlbg. Htzlei» (Kommst protestiert «Leu -e» A»trag, der «MGR der „verlinoe Illustrierten". Bo« d«r französischen Besatzungddehürbe wurde „Die Große Berliner Illustrierte" w«g«n eiuer Abbild»«« tn Nr. » für da» besetzte Gebiet verböte«. e» handle sich um «ine rein persönlich« Denkschrift. Niemand sei ermächtigt worden, einen solch«« Plan l« Name» der amerikanisch,« Regierung vorzulegrn. vo« der Nkpar«tts«-k»m»ttfion. Wie Havas aus Park» mittetlt, hat die ReparationS- rommissio» der deutschen Negierung offiziell notifiziert, daß der nächste Zahlungstermin nach drm Londoner Zahlung»- plan vom 1v. Januar durch Beschluß der Reparation»» kommission ans den S1. Ianrtar verschöbe«» sei. Diese Rote ist unterWriebe» von Borthou, Delacroix und Salvago Maggi. Der englische Delegierte hatte sich entschlossen, diese Mitteilung nicht zu unterzeichnen. Havas berichtet über die nächsten Maßnahmen: Infolge der gestern festgestellten Verfehlungen Deutschland» bei de» Kohlenlieserungen hätten sich die französische und die bel gische Regierung entschlossen, sofort ans da» Konto ter Alliierte» die Kohlensteucc in de» besetzten Gebieten zu er heben. Italien werde sich diesen Maßnahmen anschlteßen. Weitere Sanktionen seien noch Gegenstand ber Beratungen zwischen den drei Regiernngrn. und zwar infolge von zwei weiteren von der Nei'arationökomlnission festgestcllten Ver fehlungen Deutschlands. In Betracht käme die Kontroll« der Dsmanialiväldcr. Diese werde vorbereitet. Ferner werbe die Errichtung einer Zollini« im Rheinland und um da» Ruhrgebiet geprüft. Nach dem „Journal" werden im NcparationSauSschuß die Verhandlungen über die sogenannten deutschen Ver fehlungen fortgesetzt. Die Verfehlungen bei den Stickstoff- lieferungcu nnd bei der Tnrchkührung der französtscherscitS geforderten großen vsseniliihen Arbeiten erforderten die vor herige Prüfung, mit der inun begonnen habe. Bezüglich der Beiizollieferungen an Italien werden die deutschen Ver fehlungen unverzüglich festgestclli. Der NeparationSplau BoqbenS. Reuter meldet ans Washington, bezüglich beS Rrpa- rattonsplanes BvydcnS habe Staatssekretär HngheS erklärt, iin de« .'ich, da» erteil« »u. ««»wüchse müßten bekämpft werb««, ab«r man -tief« da» Kind nicht mit drm Bad« au». Jedenfalls könne die Forderung de» M«b«r- »l« Wucher betrachtet «erde« uud nwenbung dürft« die bisherig« Wucher. di« Hanptfchwtertg- lversorgm»», vor allem Bevölkerung nicht au», licht abhelsen, s«nb«r» ^«»att« wirb der abgeänbertt Msttmmtg angenommen. Antrag "nter- >«mo-
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