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- Erscheinungsdatum
- 1922-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192211245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19221124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19221124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-11
- Tag 1922-11-24
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Monat
1922-11
-
Jahr
1922
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Notierung ber Kommission liest, »uläskig. Auch die Land wirte im Großen seiner Bezirk sind daher rn der Lase, ihre Milch so villig abzugeben, wie da» nach ihrem Da fürhalten den Verbrauchern gegenüber gerecht wäre. Der Verbraucherschaft muß auch mitgetetlt werden, daß nicht etwa die Landwirte im allgemeinen den von ihren Ver tretern festgesetzten Milchpreis für -u hoch l-alten. Jin Gegenteil hat die LandeSvrei»prüfung»stelle in letzter Leit eine Anzahl Landwirte der StaatSanwaltscl>aft anzetgcn müssen, die mit dem KommtssionSpreiS nicht zufiteden tvar und weit mehr gefordert hatte. Im übrigen ist dem WirtschaftSniinistcrium mitgetetlt worden, daß der Be schluß des Bezirksausschusses der AmtShauptmannickaft Großenhain in die Milchpreisbildung nur Verwirrung gebracht habe. Wenn das Ministerium diesen Beschluß trotzdem begrübt, sv deshalb, weil eS hofft, daß wenig sten» au» dem Großenhainer Bezirk durch die Einsicht der dort aiisässigen Landwirte nun die Milch zu ange messeneren Preisen als bisher im allgemeinen abgegeben werden wird. Vielleicht findet dann dieses Beispiel bei den Landwirten in ganz Sachsen rühmliche Nachahmung. Einer solchen Hoffnung steht allerdings die Tatsache gegenüber, daß gerade die Milchlieferungen nach den grö ßeren Orten aus dem Großenhainer Bezirk nach Mit teilungen der LandeSpreiSprufungSstelle in letzter Zeit ziemlich stockend gewesen sein sollen. —* Zuckerversorgung Die Nachrichtenstelle der StaatSkanzlei teilt mit: Fortgesetzte Klagen über mangel hafte Zuckerversorgung geben Veranlassung, nochmals auf folgendes hinzuwcisen: Dem Lande ist zwar eine Mund zuckermenge überwiesen, die für die Zeit bis Ende No vember die Abgabe von 3 Pfund je Kopf der Bevölkerung gestattet. Diese Menge ist auch von den Fabriken ab genommen worden und in den Handel gelangt. Bei straffer Regelung könnte deshalb jeder Verbraucher 3 Pfund Mundzucker erhalten. Sicherheit für ordnungs mäßige Versorgung und eine Gewähr dafür, daß jeder auch wirklich seinen Zucker bekommt, bietet jedoch einzig und allein die Zuckerkarte. Diese vor dem 1. Dezember wieder einzusühren ist aber bei der Kürze der Zeit seit der Neuregelung der Mundzuckerversorgung durch das Reich aus technischen Gründen unmöglich gewesen- Für die Zeit bis zum 30. November mußte sich deshalb das Wirtschaftsministerium wohl oder übel mit cmer ganz losen Regelung begnügen. Damit war — nach Lage oer Dinge unvermeidbar — von vornherein eine reibungslose Versorgung der Bevölkerung in Frage gestellt. Wenn z. B. auf der einen Seite von gewissenwsen Verbrauchern gehamstert wird, muß auf der anderen Seite der Zucker fehlen. Hieraus dem Handel, sei es dem Klein- oder dem Großhandel, den Borwurf zu machen, daß er den Zucker zuriickhalte, wäre ungerechtfertigt. Mehr Zucker, als er selbst zu beziehen in der Lage gewesen ist, kann der Handel nicht ansgeben. Für die Schwierigkeiten und Unstimmig* ketten, die sich beiin plötzlichen Uebergang von der freien zur gebundenen Wirtschaft notwendigerweise ergeben, darf von der Verbrauchcrschast Verständnis erwartet werden. Pflicht der Verbraucher ist es, Fälle von tatsächlich nach gewiesener Zurückhaltung von Zucker durch Ken Handel oder des Hamsterns durch einzelne Verbraucher bei den zuständigen Stellen (Stadtrat, Amtshauptmannschast, PreisprüsungSstellel zur Anzeige zu bringen. Diese wer den dann sür Abhilfe sorgen und sind angewiesen, rück sichtslos einzuschreiten. Leider aber scheut sich die Bevölke rung, trotz aller behördlichen Hinweile, vor Anzeige ein zelner Fälle, durch die sie allein an der Aufdeckung und Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten Mitwirken könnte, und ergeht sich um so mehr in allgemein ge haltenen Verurteilungen der vermeintlichen Unzweck mäßigkeit behördlicher Maßnahmen und Vorwürfen gegen einzelne Berufsstände, die ebenso unsachgemäß wie ohne praktischen Erfolg sind. Uebrigens haben auch andere Län der, z. B. Preußen, die Zuckerkarte erst vom 1. Dezember ab einführen können, und auch dort hat die bis dahin notwendig gewesene lose Regelung die gleichen Uebelstände im Gefolge, wie in Sachsen. —* Der Sächsische Landbuud gegen die Milchpreiskestsetzung der AmtShauptmaun- schait Großenhain. In seiner am Mittwoch in Dres den abgehaltenen Vertretersitzung hat der Landbund »u dem Verfahren der Amtshauptmannschaft Großenhain rn der Frage ber Milchvreisfestsetzung folgende Erklärung be schlossen: „Der Sächsische Landbund erhebt entschie denen Einspruch gegen das Vorgehen der AmtS- hauptmannschaft Großenhain über die Milchpreisfcst- setzung. Der Landbund ist der Ueberzcugung, daß der vom Milchwirtschaftlichen Landesverband cm Beisein der Vertreter vom Wirtschaftsministerium nach vocheriaer Ver ständigung auf Grund der Butterpreise festgesetzte Milch preis angemessen und für die Landwirte allein bindend ist." — Hierzu cst zu bemerken: Die AmtS hauptmannschaft Großenhain begründet ihre Maßnahme gegen die Milchvreisfestsetzung durch den milchwirtschaft- Nchen Landesverband damit, daß dieser Verband oen Milch preis bisher monatlich, später halbmonatlich unter Zu grundelegung des in den vier, später in den zwei ver Milchpreisfestsetzung vorangegangenen Wochen in Berlin amtlich notierten Butterpreises festsetzte. Diese amtliä>en Buttcrnotierungen in Berlin werden aber von den Händ lern und Preistreibern der Reichshauptstadt beein flußt und es könnte nickt angängig fein, daß das in dustrielle Sachsen mit seiner ausgesprochen armen Be völkerung sich einfach einem auf solcher Grundlage zu- standegekommenen Preisdiktat zu fügen habe, vor allem nickt im Bezirk Großenhain, wo die Milchtransvort- kosten wesentlich geringer seien, als in den Großstädten. Die Amtshauptmannschaft hat sich solcher, von privater Seite diktierter Prcisregelung entgegengestellt und dabei auch die Zustimmung des einsichtigeren Teils der Land wirtschaft gesunden. Die Stellungnahme der AmtShauvt- Mannschaft richtet sich nicht gegen die Landwirte tm Be zirk selbst, sondern gegen das Bestehen einer privaten Stelle, von der die Preisfestsetzung für das ganze Land ausgehen soll. Der gegenwärtig in der Amtshauptmann schaft festgesetzte Milchpreis von 85 Mark im Kleinhandel dürste in Berücksichtigung der hiesigen Verhältnisse sehr wohl als angemessen zu betrachten sein. (Gr Tgbl.) —* Die neuen Tariferhöhungen bei der Eisenbahn. Wie aus dem Reichsverkehrsministerium mitgeteilt wird, haben die Ermittlungen der letzten Tage über die voraussichtlichen Ausgaben der Reichsbahnen im November und Dezember zu dem Ergebnis geführt, für die Gütertarife zum 1. Dezember eme Erhöhung um 150 Prozent eintreten zu lassen. Bei der Erhöhung der Personentarife am l. Dezember bleibt eS bei der bereits früher angckündigten Steigerung der Fahrpreise um 100 Prozent. Großenhain. Zu der vom Wohlfahrtsamt der Amtshauptmannfchast Großenhain unternommenen Hilfs aktion sür die notleidende Bevölkerung hat Herr Kammer herr von Burgk auf Schönfeld in hochherziger Weise 500000 M. gewendet, außerdem hat auch die Großeinkauf»- oesrllschaft in Groba die Zuweisung von großen Mengen Triawaren, in dankenswerter Weif, in Aussicht gestellt. Auch die in den Landorten «tngelettete Sammlung läßt schon jetzt erkennen, daß aller Voraussicht nach da» Ergebnis ein sehr gute» fein wird. — Der Stadtrat hat von der Ritter- autSverwaltnng Glaubitz ein größere» Quantum Kartoffeln, 200 Zentner, zum AusnahmeprriS von 200 M. sür den Zentner, in Aussicht gestellt bekomme». Von dieser Mena« könne,» nur Kleinrentner und Kriegshinterbliebene bedacht ie Kontrolle ber Tanzmarken in geschlossenen Gesellschaften mrch Schutzleute in Zivil geschehe und nicht durch solche in Lniform. Herr Bürgermeister Dr. Scheiber erklärte, venn diesem Wunsche Rechnung getragen werben solle, dann nüßten dienstfreie Schutzleute zu diesem Dienst berangezogen verden. Herr Borst. Günther meinte, im BeerbtgungS- vesen müsse etiva» geschehen. Die Kosten für einen Sarg «eien beute so hoch, daß viele Familien durch einen TobeS- ^ll der wirtschaftlichen Vernichtung ausgesetzt würden. Herr Stadtv. Schumann II kam nochmal» auf die Frage »er Ueberlassnng von Schulräumcn an Vereine zu sprechen and suchte ber Auffassung entgegenzutreten, als ob ber Rat sterbet einseitig gehandelt habe. Der Rat könne natürlich zur Gchulräume zur Verfügung stellen, wenn welche frei eien. Daß die Ablehnung auch den Verein entschiedener Schulreform» betroffen habe, bedauere er aufrichtig. Viel leicht könne der Rat tn diesem Falle eine Ausnahme machen. Herr Borst. Günther erwiderte, Räume seien vorhanden, :r sei auch nicht dafür, baß nur mit dem Verein entschiedener kchulreformer eine Ausnahme gemacht werde, sondern alle Vereine, die kulturelle Zwecke verfolgten, sollten Schul räume erhalten. Schluß der Sitzung gegen )L8 Nhr. * * * —* Kanincken - A « «stellung. Die am Sonntag ,m Gaal« des SckützenhanseS stattfindende BezirkSkanIncken- Ausstellung umfaßt über 400 Nummern (Kaninchen und vertvolle Produkte). Die Anmeldungen sind kehr zahlreich eingrgangen. Ein Besuch der Ausstellung ist besten» zu empfehlen. Auch die am Freitag stattfindende Prämiierung Ist öffentlich und kann besucht werden. —* Diebstähle. Am 28. Nov. vormittag« in der zehnten Stunde ist au« dem HauSgrundstNck Auanttastr. 11 «in Herrenfahrrad (Marke unbekannt, Nr. 143V0, fast neue Gummibereifung, schwarzer Rahmenban, vernickelte, stark verrostete Lenkstange, ebensolche Speiche», brauner Leder» jattel, Wert 30000 Mk.) gestohlen worden. — Am 4.d. MtS. ist vor der Gastwirtschaft „Goldener Engel", Poppitzer Straße, von einem dort stehenden Geschirr ei» grauer Woilach im Werte von 5000 Mk. und am 21. d. Mts. ebendort von zwei Geschirren je eine graue Pferdedecke im Gesamtwert von 3000 Mk. gestohlen worden. Sachdienliche Mitteilungen an die Polizei erbeten. Der Geschädigte bat für Wiedererlangung der gestohlenen Decken 1000 M. Be lohnung ausgesetzt. —*Tbeateraufführung. Totensonntag will nn» die Direktion Petrenz-DreSden mit Sudermanns Schmetter lingsschlacht, Schauspiel in 4 Akten, bekannt machen. Di« Hauptdarsteller sind Mitglieder des sächsischen Staats» theaterS und hier sehr beliebt und bekannt. Mit dem Schauspiel die Schmetterlingsschlacht bat Sudermann seinen Ruf befestigt. Er schildert hier eine sorgende Mutter, die arbeitet und ringt, um ihren 3 Töchtern zum Glück zu ver» helfen. Eckt und lebenswahr stehen die Personen vor uns, die Namen der Darsteller bürgen sür einen Erfolg. Der Vorverkauf hat bereits begonnen. —* Eine wundervolle Kellerfeier — wen» st« auch nicht so genannt war — bot der Beamtenverei» Lauchhammer am Bußtag abend im Wettiner Hof seinen Mitgliedern und Gästen. Er hätte dazu keinen Berufener«» finde» können als Friedrich Lindner vom Schauspielhaus in Dresden. Vielen Riesaern als bedeutender Schauspieler mit glänzender Sprachkunst und einer seltenen Gabe der Verinnerlichung bekannt, bat er eins der bezeichnendsten Werke des großen Schweizers mit all seiner Kunst lebendig gemacht. Es gibt unmittelbarer wirkende Novellen Gott fried Kellers als „Die drei gerechten Kammacher". Aber der Dichter hat sie selbst als den Prüfstein für das Ver ständnis seiner Eigenart bezeichnet. Es gibt in der Tat Literaturfrennde, die sich in Kellers Humor nicht reckt bineinstnden können. All denen möchte man wünschen, sie könnten F. Lindner die „Kammacher" vermitteln hören und sehen. Trotzdem er offenbar durch die Beleuchtung auf der Bühne etwas behindert wurde, entfaltete er den ganzen Zauber seiner wundervollen Sprach» und Charakterisierungs kunst. Liebevoll in der Kleinmalerei, wie sich das bei Keller so gehört, brachte er mit kräftigem, dramatischem Drauflosgehen die Krönung des Ganzen, den Wettlauf Jobsts und Fridolins, zu erschütternd-komischer Wirkung. Hoffentlich ist es dein Beamtcnverein Lauchhammer auch weiterhin möglich, seinen Mitgliedern und Freunden Auf führungen von io hervorragend künstlerischer Höbe wie der unvergeßliche Wiecke-Abend im vorigen Winter und der eben besprochene Bußtagsabend zu bieten. j-*j- —* Reingewinn eines Wohltätigkeit«- kefteS. Tas von der „Sächs. Fechtschule", Zweigverein Riesa, abgehaltene Wohltätigkeitssest znm Besten der Sozial- und Kleinrentner erbrachte einen Reingewinn von 12 251.90 M. Kürzlich bat der Verein 160 Zentner Kar toffeln an 86 Klein- und Sozialrentner verteilt: die Kosten biersür betragen über 20 000 Mark. Der obengenannte Reingewinn ist dazu mit verwendet worden; die fehlende Summe bat der Verein aus seiner Kaffe gedeckt. N—r. —* Personendampfer-Fahrten. Kommenden Sonntaa verkehrt ein Personenkampfer 11 Uhr vormittag» von Dresden nach allen Stationen bis Riesa und zurück nach allen Stationen bis Meißen. Ab Riesa nachm. 3,30, in Meißen abends 6,15. In der kommenden Woche werden auf Ker Strecke Dresden—Riesa stoch folgende Fahrten ausgeführt: Montag, Mittwoch, Freitag und Sonntag 11 Uhr vorm. ab Dresden nach allen Stationen bis Riesa. Montag früh 7 Uhr ab Meißen nach allen Stationen bis Dresden. Dienstag, Donnerstag uno Sonnabend vorm. 0,35 von Riesa nach allen Stationen bis Dresden. Auf der Strecke Dresden—Schandau—Aussig—Leitmeritz verkehren die Dampfer bis auf weiteres noch täglich nach Maßgabe des seit 2. Oktober ds. Js. in Kraft befindlichen Fahr planes. Milde Witterung vorausgesetzt, wird der Betrieb noch bis einschließlich Sonntag, den 3. Dezember fort geführt nnd an diesem Tage abends auf der ganzen Strecke Leitmeritz—Riesa eingestellt. —* Gebt billigere Milck! Die Nachrichten stelle der Staatskanalei schreibt: Milch ist zurzest im ganzen Reiche eine freie Ware, weshalb sich der Mlch- preis auch auf dem freien Markte bildet. Um das Tempo der Steigerung des Milchpreises tunlichst zu verlangsamen und im Gebiete des Freistaates Sachsen auf eine mög lichst einheitliche Bildung des Milchpreiscs zuzukommen, ist beim Milchwirtschaftlichen Landesverband eure Preis- festsetzungskonlmission gebildet worden, bestehend aus Er zeugern, Händlern, Molkereiinhabern und Vertretern der Landespreisprüsungsstelle. Die Kommission ist nicht amt lich, die Regierung ist in ihr nicht vertreten, sondern ihre Vertreter nehmen nur an den meisten Sitzungen teil, um informiert zu sein und zweitens den Versuch zu machen, mäßigend aus die Preisbildung einzuwirken. Schon seit längerer Zeit hat sich Ker Vertreter des Wirtschaftsministeriums mit den Festsetzungen der Kom mission nicht einverstanden erklären können, weshalb da» Ministerium, wie bereits angekündigt wurde, jetzt den Gedanken der Festsetzung eines Milchhöchstpreises ernstlich erwägt. Die Entscheidung soll darüber fallen, wenn das vom Ministerium eingeforderte Gutachten der Verbraucher kammer vorliegen wird. Aus dem Bezirk Großenhain wird nun dem Wirtschaftsministerium gemeldet, das; dort die Landwirte erklärt hätten, sie seien selbst mit oer Preis festsetzung der Kommission nickt mehr einverstanden, die Preise seien auch nach ihrer Meinung viel zu bock. Das Ministerium legt deshalb Wert darauf, der Oeffentlichkeit mitzuteilen, daß jeder Landwirt das Recht hat. die Milch V Dresden., Dle Zavl der au« Anlaß dek Unruhen in Dresden volizeilich Feftgenommenen ist inzwischen aus 87 «„gewachsen. Darunter befinden sich mehrer«, die wegen Plündern«, ander«, di« wegen verbotenen Waffentragen«, wegen Körperverletzung, wegen Erpressung, «eg,» Auf reizung ukw. frstgenommen werden mußten. Die meiste,» von ihnen sind der Staatsanwaltschaft zugekührt worden. Dirna. Zwischen Rat und Eckützengild«, eine der ältesten de» Land««, besteht sch»n seit längerer Zett ein Rechtsstreit wegen «u«- bezw. Nachzahlung der auf alten Privilegien brrnbende» sogenannten Benestziengelder tn Höhe von 225 Mark für da« Jahr. Tin vom Landgericht Dresden verkündete« Urteil gebt nun dahin, daß diese Gelder der Gilde zu zahlen sind. Der Gesamtrat hat jedoch be schlossen. gegen diese« Urteil Berufung einzulegen. womit fick jetzt auch die Stadtverordneten einverstanden erklärten. Der Streit geht also weiter. Chemnitz. Der am Donnerstag morgen« 5,07 Uhr in Chemnitz fällige Münchner Zug v 115 überfuhr kur» hinter Wüstenbrano seinePorspannlokomotive. DieMNnchner Schnellzüge fahren in der Regel bi« Wüstenbrand mit Vor- spann, wo dies« Masctnne abgekopvelt wird. Di; Vorspann- lokomotive wurde sehr schwer beschädigt, der Postwagen der Zuae« eingedrückt. Auch di« Tchnell»ug«lokomotive erlitt Beschädignnaen. Durch Ken Zusammenprall wurden, wie den „L. N. N." gemeldet wird, die Insassen stark durch einander geworfen. Elf Personen wurden leicht verletzt. Der Zug traf mit vierstündiger Verspätung vormittag« 9 Uhr auf dem Chemnitzer Hauvibabnbos« ein. Auch du ersten Morgenzvge auf der Strecke Chemnitz—Hohenstein- Ernstthal—Glauchau erfuhren Verspätungen. Lunz « na u. In der Familie eine« hiesigen Einwoh ner« kam e« am Bußtage zwischen den Elter» und den beiden Söhnen zu einer AnSeinanderfetzuna, in deren Ver lauf der eine Sohn auf Vater und Mutter Schüsse abfeuerte, glücklicherweise ohne zu treffen. Beide Söhne kamen in Hast. * Grimma. In der letzten BezirkSausschußfitzung betraf ein Punkt die Bereitstellung von Mitteln für die Klein- und Sozialrentner. ES wurde beschlossen, zu den vom Reich überwiesenen Mitteln Zuschüsse in Höhe von 50 Prozent aufznbrtngen nnd zwar »»nächst durch die für solche Zwecke bereit« bewilligten 2 Millionen M. Gegenüber dem Ansinnen der Reichsregierung, solche Zuschüsse dauernd zu übernehmen, wurde jedoch mit allem Nachdruck betont, daß BezirkSverbäude und Gemeinden bei der Beschlagnahme aller wesentlichen Steuerquellen durch das Reich nicht mehr in der Lage sein werden, laufend derartige Verpflichtungen zu übernehmen, daß vielmehr das Reick den Gemeinden und Gemeindeoerbänden dasjenige Mab der Freiheit in der Erschließung von Steuerqurllen einräumen muß, da« allein wirkliche Selbstverwaltung, getragen von Selbstverantwor- tung, zu gewährleisten vermag. * Leipzig. Entweder in der Nackt znm 22. oder in der zum 23. November sind durch Einbrecher aus einem Ranckwarengeschäft Rauchwaren, teils roh, teils zugerichtet, im Werte von über 5 400000 Mark gestohlen worden. Für die Wiederbesckaffung der Waren wurde eine Belohnung von bis zu 540000 Mark ausgesetzt. Leipzig. Die Sonderzüge, die der Verkehrsverein Leipzig in diesem Sommer fahren ließ, sind so stark benutzt worden, und eS sind dem Verkehrsverein so viel Wünsche sür Einrichtung weiterer Sonderzüge »«gegangen, daß er sich zu dem Versuch veranlaßt fleht, auch im Winter einige Sonderzüge zu fahren- In Aussicht genommen sind folgende Züge. Nach Braunlage am Harz, 2 tägig, nach Oberhof (Thüringen), »ach Krummhübel (Riesengebirge», 3 tägig, nach Schöneck (i. V.), nach Johanngeorgenstadt, nach Ober wiesenthal, 2tägig. Die Anträge für diese Züge sind den betreffenden Eijenbahndirektionen eingereicht, nähere Einzel heiten werden so bald wie möglich bekauntgegeben. Leipzig. Auf Seebau «ener Flur ist am Abend de« 18. d. M. eine dicht bei dem Dorfe Seehausen gelegen« Feldscheune mit samt dem Inhalte, in Ballen gepreßtes Stroh im Werte von etwa 18 Millionen Mark, nieder gebrannt. Die kriminalpolizeilichen Erörterungen Haden, wie di« „L. N. N." melden, ergeben, daß wahrscheinlich nicht vorsätzliche, sondern sährlässige Brandstiftung vorliegt. Die Scheune war mit einer Zinkdachrinne und einer Anzahl Abfallrohren versehen. Kurz vor Ausbruch des Brandes bat nun ein Dieb diese Dachrinne zum Teil entsernt, mut maßlich mit Hilke einer Lötlampe in Teile zerlegt und ist dabet wahrscheinlich dem Stroh mit der Lötlampe zu nahe gekommen, da da« Stroh bis unter das Dach verstaut war. Diese Vermutung findet Begründung in aufgefundenen Teilen der Zinkdachrinne», die außer frischen Schnittflächen auch ausgeschmolzene Nähte aufwiesen und vom Täter beim Ausbruch des Feuers im Stiche gelassen worden find. — Am 22. d. M. ist in der Fabriceftrahe eine 66 jährige ArbeiterSehefrau durch Gasvergiftung tödlich verunglückt. Sie batte auf dem Gaskocher Essen «rbereiten wollen und war, während dieses überkochte, von Müdigkeit überwältigt, auf einem Sofa in der Küche eingeschlafen. Die über gelaufene Flüssigkeit batte die Flamme verlöscht und durch das weiter ausströmende GaS war die bedauernswerte Frau bewußtlos geworden. Kurz nach ihrer Auffindung ist sie gestorben. — Am 22. d. M. ist eine in einer Putzwollsab'rik in der DieSkaustraße beschäftigte 43 jährige Fran in den im Gange befindlichen Reißwolf geraten, wobei ihr der linke Arm herausgeriffen worden ist. Kurze Zeit darauf ist die Verunglückte gestorben. Neueste Nachrichten nnd Telegramme vom 24. November 1922. Maßregelungen von Beamten der Oberpostdirrktiou Nürnberg. -(Berlin. Zu der Maßregelung von Beamte» der Oberpostdirektion Nürnberg macht die Bayerische Polks- parter-Aorrespvndenz Aufsehen erregende Mitteilungen. Da nach handle eS sich um die Postmspektoren Amthor und Dürrdeck und Oberpostselretär Fackler. Diese seien in einem Artikel denunziert worden, der in die Hände de» Reichspräsidenten gelangt sei. Das ReichSpostmintsterium sei zu der Entscheidung gekommen, daß gegen Amthor und Dürrbeck keme und gegen Fackler keine sichere Grund lage für ein erfolgreiches Disziplinarverfahren vorläga. Dienstverfehlungen seien durch ein Ordnungsstrafverfahren geahndet worden. Diese Erledigung sei durch den Reichs präsidenten mißbilligt worden. DK Borg«««« i» ber Bayrische« Mittelpartei. )l München. Die Parteileitung der Bayrische» Mittel- Partei erläßt eine ausführliche Erklärung zu den letzten Vorgänge« innerhalb der Partei und kommt zu dem Schluß, daß nach dem Nürnberger Parteitag und den dort gefaßten Beschlüsse» sür die Bayrische Mtttelpartei der sogenannte Fall Xylanber restlos erledigt sei. Sie bedauert schmerzlich, an Oberst von Lylander einen Mann von großen Gaben verloren zu habe», ber e» nicht vermocht«, fick dienend einer großen Sache htnzugeben. Ueber angebliche RücktrittS- abstchten -e» General» von Möhl ist dem Wehrkreis kommando München nicht» bekannt. Bttenlats» ersuch uns de» König »on Numiiuieu. * Bukarest. Nach einer Meldung an« Bukarest.ist der rumänische König nur durch einen glücklichen Zufall «idem Etfenbahnattrntate entgangen, «uf der Rückkehr von einer Jagd wiirde sein Zug infolge einer absichtlichen Zerstörung einer Eisenbahnftreck« entgleist fein, wenn nicht ein anderer Zug vorausgrfahren wär«, der dem Attentat »7uun voktt gefallen ist, Maü ut«m1 go.hgß volschWiftil»-
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