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- Erscheinungsdatum
- 1922-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192208284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-08
- Tag 1922-08-28
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Monat
1922-08
-
Jahr
1922
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ergreifen I dem deutschen MrtschaftSgebtet totttik in worben ist; die Einfuhr ist um 7 Ministerzusammenkunft der Meinen Entente. Aus Prag wird gemeldet: Die Minister de» Aeutzern der Kleinen Entente und Polens sind am Sonntag hier zu Beratungen zusammengetreten. Abends gab Minister« Präsident Dr. Benesch zu Ehren der Teilnehmer der Kon ferenz ein Esse», an dem die Mitglieder dr« diplomatischen Korps und der Regierung teilnahmrn. Die Verhandlungen werden heute fortgesetzt. Die Ergebnisse des deutsche« Autzenhimdels tm Juli. Nach den vorläufigen Feststellungen des Statistischen Reichsamts über die Ergebnisse des dentschcn Außenhandels im Füll hat im Speztalhanbel betragen: die Einfuhr 48,0 Millionen Doppelzentner tm Wert von 45,7 Milliarden Mark, die Ausfuhr 16,4 Millionen Doppelzentner im Wert von 85,7 Milliarden Mark. Gegenüber dem Vormonat bat die Einfuhr um 7,7 Millionen Doppelzentner bezw. N,3 Milliarden Mark zugenommen. Die Ausfuhr weist ähn lich den Vormonaten, bei einer Wertsteigerung um 5,4 Milli- arden Mark einen mengenmäßigen Rückgang um 2,4 Milli- onen Doppelzentner auf. Infolge dieser Verschiebung im Verhältnis von Einfuhr zu Ausfuhr ist der Einfuhrüberschutz von 4,1 Milliarden Mark tm Vormonat auf 10 Milliarden Mark im Juli an gewachsen. Die bereit» tm Herbst vorigen Jahres beobachtete Erscheinung, datz nämlich eine starke Verschlechterung der JnlandSwährung von einem erheblichen Anwachsen der Ein fuhr begleitet wird, hat sich also wiederholt. Die mengen, mäßige Veränderung der Autzenhandelszahlen beruht vor rllem auf den Folgen der Steinkohlenknapphett, -te gegen de» .Vormonat, Lurch da» Ausscheiden Oberschlesiens au» »tue »elatfche Me««er»»a-ro«mtfff»» von 88 Mit glieder», Ministertalbeamten, Abgeordneten, Architekten und vauunternebmern, traf am Sonnlaa vormittag in Berlin «in. St« wird in den nächsten Tagen verschiedene Sied- lunasbante» beftchtiaen, di« nach dem von Gtadtbaurat Zollinger in Merseburg begründeten, von der Nonolus-Ge- iellichaft in Rotterdam <in Deutschland von der Deutschen Zollbau-Lieenzgesellschaft-Berlin» weitergesübrten Schlacken- beton-Vutzverfahren heraeftellt sind. Im Hotel „Excelsior", wo die Kommission Wohnung nahm, werden in einem längeren Vortrag all» technischen Einzelheiten der neuen Bauweise «nd ihre Vorteil» hinsichtlich Billigkeit. Schnell««, kett und Sicherheit erläutert und die Arbeitsmethoden selbst in einem Film vorgefiihrt. veut« folgte »in Ausflug nach Merseburg zur Besichtigung der dortigen Siedlungsbautrn. Belgische Soldaten al- Frauenfchänder. Wie di« „Frankfurter Zeitung" au« Morr« meldet, haben fünf bel- gische Soldaten abends auf der Landstratze «in, vierzig Jahr« alte Frau übrrsallen, festgehalten und fünffach geschändet. Die Frau, die sich verzweifelt wehrte, brachte einem der Soldaten im Gesicht Kratzwnnden bei, sodatz e» vielleicht auf diese Weise gelingen kann, diese Bestien frstzuftellen. Die wirtschaftliche Lag« «nd die Metchsbad». In der SonntagS-MorgenanSgabe der „Vossischen Zeitung" behandelt Staatssekretär Stieler vom RtickSverkebrSministerium die Rückwirkung der wirtschaftlichen Lage und des MarksturzeS auf die Reichsbahn. Tas erste Viertelsahr brachte der Reichsbahn einen Betrlebsüberschub von 2,5 Milliarde»; die VrrkehrScinnahmen im Juli konnten die Teuerungswelle dieses Monat« noch ausfangen. Aber da» fortgesetzte Herab gleiten der Mark zwang die Reichsbahn, die Gütertarife auf 1. September der Geldentwertung anznpassen, um eine Wiederkehr der eben erst beseitigten Defizitwirtschaft zu ver meiden. Hinzu kommt, datz die Reichsbahn ein Drittel ihre« Kohlrnbedarss aus dem Auslande decken und mit Devisen bezahlen mutz. Auch Ersparnismatznahmen können nicht da« ausgleichen, was infolge der Geldentwertung an Aus gaben »«wächst. W lmMch« VMksW Mlen. Havas meldet aus Brest r Da« Panzerschiff „France" stieb bei der Rückkehr von einer nächtlichen Schiebübung in der Bucht von Quiberon auf einen Felsen und' mutzte, da e« manövrierunfähig wurde, Anker werfen. Nach den letzten Nachrichten versank das Schiff in einer Tiefe von 20 Metern. Die Mannschaft wurde durch das Schlachtschiff „Paris" und durch ander« Schiffe gerettet. Drei Mann der 1085 Mann starken Besatzung werden vermibt. Die gerettet« Mannschaft ist Sonntag abend an Bord von acht Torpedobooten in L'Orient angekommen. G« wird gemeldet, datz der Kommandant der „France", Kapitän Guy, verwundet worden sei. Einer der drei Vermißten soll gerettet fein. Der Marineminister wird heute die Schiffbrüchigen besuchen. Im Marineministerium kann man noch nicht sagen, ob man den Kreuzer „France" wieder heben kann, weil di» technischen Einzelheiten noch nicht bekannt sind. Wenn di« amerikanische Regierung dl« Initiative er wollte, könnte sie e« tun, ohne mit der bisherigen Pol.... ... Widerspruch zu geraten. Tie sei in der Reparations kommission vertrete», sie könnte Perbeet Hoover, gegen wärtig Mitglied be« Kabinetts, bestimmen, sich mit der ReparationSfraae zu befassen. Hoover genietz, das ver trauen der Völker und Regierungen Europa«. Er könne die wirtschaftliche Lage Deutschlands untersuchen. Seine Entscheidung der Frage, wa- Deutschland »adle« könne, würde durch Frankreich angenommen werden und da bedeute so viel, wie datz sie von allen beteiligten Parteien angenommen würde. Cox glaubt, datz jede europäische Re gierung das Erscheinen Hoover« willkommen heißen würde. Schon die Ankündigung seiner Wahl würde eine Stabi lisierung der Verhältnisse bewirke». Nach Feststellung der Reparationen würden Deutschland und Frankreich grobe Anleihen gewährt werden und ebenso Oesterreich. Aus moralischen und au« praktischen Gründen müsse Amerika eingreifen. Da« Schicksal der Welt liege in Amerika« Händen. Mit Zaudern vergeudete Lage würden Jahre voller Selbstvorwürfe bringen. Eine Konferenz amerikanischer Bankier-. „Daily Telegraph" meldet aus New-Pork: In Williams town findet eine nichtossi,iell« Konferenz amerikanischer Bankier- statt, auf welcher die Pläne zur Wiederherstellung Europa- erörtert werden sollen. In diesen Plänen werde eine Streichung der Schulden der kontinentalen Alliierten an Amerika in Aussicht genommen. Die Schulden Eng- lands mutzten jedoch bezahlt werden. Es wurde vorgesehen, datz Amerika dann gemeinsam mit Großbritannien den wirtschaftlich schwächeren Ländern Bedingungen auferlegen würde, welche eine Wiederherstellung des Handels und des wirtschaftlichen Gleichgewichts bezweckten und die Reformen umfatzten, auf denen bestanden werden müßte. WUMslMlm Wischen Memlch M Wen. Aus Rom meldet „Chicago Tribüne", datz Sonnabend abend niitgeteilt wurde, datz das Londoner Foreign Office vollkommen das Projekt einer Wirtschastönnion zwischen Oesterreich nnd Italien gebilligt hätte. Oesterreich verlangt dreierlei von Italien: 1. Befür wortung und Unterstützung in Gens; 2. Auszahlung von 7ü Millionen Lire; 3. Zoll- nnd Miiuznniou. Die römische „Tribuna" bespricht diese österreichischen Forderungen. Zu der ersten, die Italiens Hilfe für Oesterreich beim Völker bund betrifft, sagt sie, Italien könne sich in einem günstigen Sinne verpsltchten, indem es seine uneingeschränkte Hilfe bet den Genfer Verhandlungen für Oesterreich etnzusetzcn verspreche. Zur zweiten Forderung, die die Auszahlung von 70 Millionen Lire betrifft, heißt es, die Zahlung sei bereits vom Parlament bewilligt und werde in kürzester Zeit erfolgen. Zur dritten und wichtigsten Forderung nach einer Zoll- und Währungs-Einheit mit Italien versichert „Tribuna", Schanzer habe die Ausführungen Seipels auf merksam angchört und erklärt, Seipels Vorschläge erforder ten eingehende Prüfung. Italien könne keine Verpflich tungen übernehmen, bevor eö die Frage nicht im Völker bund zur Besprechung gebracht habe. In einem Artikel über die Zusammenkunft von Verona sagt „Epoca", die Uebereinkunst zwischen Italien und Oester reich werde als eine wirtschaftliche und finanzielle, nicht politische, Oesterreich ein neues Aufblühen ermöglichen. Niemand könne Italien das Recht zu einer wirtschaftlichen Vereiniung mit Oesterreich absprcchen, da Italien allein Oesterreich die unerläßlichen Extstenzmittel geben und gleich zeitig die Achtung vor dem Vertrage von St. Germain ge währleisten könne, während eine Verbindung Oesterreichs mit der Tschechoslowakei und Jugoslawien oder mit Bayern politische Ziele haben würde, die der durch den Frieden ge schaffenen Lage völlig widersprechen würden. Der österreichische Bundeskanzler wieder in Wien. Bundeskanzler Dr. Seipel und Finanzminister Segur sind Sonntag vormittag wieder in Wien eingetrosfen. Nach mittags fand eine eingehende Besprechung des Bundes kanzlers und des Vizekanzlers Dr. Frank mit dem Minister des Aeußeren Dr. Grünberger statt, der sich bereits heute zu den Verhandlungen des Völkerbunbsrats, die am 31. August beginnen, nach Genf begibt. Tie Staatsmänner, mit denen der Bundeskanzler in den letzten Tagen Fühlung genommen hat, haben alle empfohlen, die österreichische An gelegenheit zunächst vor dem Völkerbund zu betreiben und haben ihre Unterstützung hierbei zugesagt. Dr. Grünberger wird in Genf in demselben Sinne wie es der Bundeskanzler in Prag, Berlin und Verona getan hat, die Lage Oester reichs sowie auch die Verzögerung der österreichischen Selbst hilfeaktion und die Notwendigkeit darlegen, ohne Verzug Oesterreich die Mittel zur Verfügung zu stellen, die eS braucht, um seine Selbständigkeit zu behaupten und seine dauernde Lebensfähigkeit zu sichern. In Wien wirb in zwischen alles vorbereitet werden, um für den Fall einer günstigen Entscheidung des Völkerbundes deren sofortige Durchführung zu ermöglichen oder aber andere Wege, die der Bundeskanzler und der Finanzminister auf ihrer Aus landsreise erörtert haben, einzuschlagen. Zu diesem Zweck wird der Bundeskanzler heute mit den in Wien beglaubig ten Vertretern der Mächte und mit den Obmännern der Parteien des Nationalrates Fühlung nehmen. Der Bundes kanzler wird außerdem in den nächsten Tagen die leitenden Persönlichkeiten der Industrie, des Handels und des Ge werbes, der Banken sowie der Gewerkschaften zu sich laden, um mit ihnen die wirtschaftliche Lage zu besprechen. Der Ministerrat ist anf heute, Montag, der Ausschuß für Acnßeres für Donnerstag, den 81. August, etnberufen. Polen. Der Lodzer Streik beigcleat. Wie die Warschauer Blätter melden, ist der Lodzer Streik durch eine vierzig prozentige Lohnerhöhung beigelcgt worden. Die ostgalizische Frage. Wie „Echo de Paris" mitteilt, bat die polnische Negierung den Gesandten der bei ihr akkreditierten Mächte eine Note übermittelt, in der sie die Großmächte bittet, möglichst bald den Rechtsstaat» Ost- aalizicnS, der erst provisorisch geregelt worden ist, festznsetzen. Die polnische Regierung erklärt, datz in Polen die allge meinen Wahlen vor der Tür ständen, und datz die polnische öffentliche Meinung eS nickt zulafsen würde, datz Ostgalizien davon ausgescklossen bliebe. Der Mitteilung ist ein Ent wurf über die Autonomie Ostgaliziens beigefttgt. Erklärungen de- polnischen Austenininistcrs. Die Warschauer Blätter geben Aentzerungen wieder, die der Außenminister am Freitag vor Pressevertretern getan bat. Er sagte, Polens Autzenpolitik sei unverändert; die polnisch tschechischen Differenzen mutzten vorläufig zurückgestellt werden. Die Ausschreibung der Wahlen beweise Polens Souveränität in Ostgalizien. Polen werde die russische Ab rüstungskonferenz beschicken. Gegen die Entscheidung des Danziger Kommissars, datz Polen nicht berechtigt sei, fremde Kriegsschiffe in Danzig zu begrützen, erbebe Polen Einspruch. Preffesttmmen. „Kurier Polski" schreibt, Deutschland strebe danach, Deutsch-Oberfchlefien von dem polnischen Teile unabhängig zu machen, was dem Geist des Abkommens widerspreche. „Nasz Kurier" führt aus, Polen fei mit der deutschen Valuta organisch verbunden. Eine Unterstützung der fanatischen Politik Poincarss würde Polen in einen wirtschaftlichen Abgrund stürzen. Die russische „Swoboda" hält die Reise der Lyoner Bürgermeister nach Rußland und die Verbindung StinneS mit der französischen Industrie für den Versuch einer französisch-dentsch-fowjetistischen Ver ständigung. „Czas" erklärt die Fühlungnahme eines fran zösischen Konsortiums mit Stinnes daraus, datz Frankreichs Verbleiben in der Entente bei gleichzeitiger Unversöhnlich keit gegen Deutschland unerwünschte Resultate gab. DaS Blatt fordert auf, die Haltung Frankreichs gegen Deutsch land und Sowjetruhland aufmerksam zu verfolgen. „Naprzod sagt: Direkte deutsch-französische Verhandlungen könnten Europa von drohenden Gefahren befreien. Tschechoslowakei. Die Jndnstriekrise. Der Zentralausschutz der Industrie der Tschechoslowakischen Republik beriet in einer Versamm lung die Mittel, die erforderlich sind, um die durch das Steigen der tschechoslowakischen Krone bervorgerufene In« dustrtekrise zu mildern. Es wurde eine Enschlietzung ange nommen, in der es heiht, dir zunehmende Krise, die durch di« rasche AufwärtSbewegung der tschechoslowakischen Krone hervorgerufen werde, mache eS zur Pflicht, die Matznahmen durchzuführen, die die Industrie schon lange vorgeschlagen habe. Insbesondere halte der Ausschuß Einschränkungen in den Ausgaben des Staatshaushaltes, Abschaffung der Kohlenabgabe und durchgreifende Ermäßigungen der Eisen bahn- und Posttarife, sowie Anpassung der Löhne an die valutarischen Verhältnisse für dringend notwendig. Ferner sei eine Verbilligung der industriellen und landwirtschaft lichen Rohstoffe unerläßlich. In erster Reihe müsse die Kohl« durch Freigabe der Kohlenwirtschaft und Herabminderung der Löhne verbilligt werden. Auch müsse der Abschluß von Handelsverträgen beschleunigt und der Devisenhandel frei- gegeben werden. Türkei. Enver Pascha- Unternehmen in Turkestan. Nach einer HavaSmeldung au« Baku soll nach einer aus Moskau kommenden Nachricht Enver Pascha in Turkestan einen end- gültigen Mißerfolg gehabt haben und gezwungen worden sein, mit seinem Generalstab nach Afghanistan zu flüchten. Aus Turkestan kommende Nachrichten erklärten dagegen, datz die nationalistische Armee stärker sei, denn je. England. Zum Tode de- IrenführrrS Collins. In Erwiderung auf eine Beileidskundgebuna Churchills aus Anlah des Tode« von Collins erklärt der Führer der provisorischen Regierung dr« Freistaates CoSgrave, die irische Regierung halte unerschütterlich an dem Programm der vollen Erfüllung des irisch-rngtischrn Vertrages fest. Frankreich. Geringer Eingang von westfälischem Kok-. Seit drei Tagen sind die Eingänge von westfälischem Koks sehr gering, was eine gewisse Störung in den Metallfabriken von Loth ringen bervorrust, die von dem deutschen Kok« abhängig sind. 1 noch erheblich verschärft . 71l Millionen Doppelzentner gestiegen, die Ausfuhr dagegen nm 8,8 Millionen Doppel- zentner zurückaegangen. Die wertmäßige Steigerung de» Gesamtergebnisse» ist tn erster Vinte auf die wettere rapide Entwertung der Mark zurückzuführen. An der starken Wertzunahme der Sinfnbr ist ganz besonder» eine Reihe hochwertiger Waren beteiligt, wie z.B. Mineralöle. Roggen, Mat», Zucker, Kaffee, Kakao, Nohtabak, Baumwollgarn und »gewebe. In der Ausfuhr sind noch mit verhältnismäßig starken mengenmäßigen Steigerungen zu erwähnen Kalt falze, Papier-, Eisen- und Knpferwaren, Wollgarne und Getbenwaren. Diese Steigerungen kommen jedoch infolge der starken Abnahme der Ausfuhr anderer wichtiger SLaren, von denen die Kohlen bereit» erwähnt find, für da» Gesamt- bild nicht zur Wirkung. GestzenfterfeHeret Pariser vliitter. Pariser Blätter meldeten am Freitaa, datz ein Deutscher, ein Angehöriger der Organisation Conful namens Günther oder Gantber, nach Pari« unterwegs sei, um ein Attentat auf Poincars zu verüben. Wie sich jetzt herauSstellt, haben die Pariser Blätter ein Gespenst gesehen. „Petit Journal" bat nämlich sestgestcllt, datz e» fick bei dem in Rnetl ver hafteten Gantber um einen Elsässer bandelt, dessen Papiere vollständig in Ordnnnn waren. Nack einer HavaS-Meldung weiß die Pariser Sicherheits polizei offiziell nichts von der Verhaftung des angeblichen Deutschen Günther, der der Organisation C. angehörrn soll. Deutscher Katholikentag. Ans München wird gemeldet: Al» Einleitung zn den Derbandlungen des Deutschen Katholikentage- fand am Sonntag eine öffentliche Kundgebung der Katholiken Deutschlands auf dem Königsplatze statt, zn der sich wohl über hunderttausend Personen einaesnnden batten. Die Feier wurde mit stimmungsvoller Musik eingeleitet. Hierauf betrat Kardinal-Fürsterzbischof von München Dr. Faulhaber die Kanzel und richtete an die andächtig versammelten Teilnehmer eine Ansprache. Mit einer von dem päpstlichen Nuntius Monsignore Pacelli zelebrierten Messe schloß die weihevolleFestkiindgebiina. Hierauf sanden sichdieTeilnehmer der 62. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands im Groben Saale des Odeon zur ersten geschlossenen Sitzung zusammen. Ter Präsident des Lokalkomitees, Stadtrat Nauck, brachte der Versammlung ein Handschreiben de- Papste- zur Kenntnis, dgtz der Papst al« Antwort auf di« HuldiauugSadrrsse des Lokalkomitees an ibn gerichtet batte. Der Papst bezeichnet in diesem Handschreiben als würdige» Ziel der Tatkraft der deutschen Katholiken den edlen Wett streit, mit dem sie in der Erziehung der Kinder die heiligen Neckte der Kirche nnd der Eltern zu wahren sich bemühen. Es bestehe ein inniger Zusammenhang zwischen dem ewigen Heil der Kinderseelen nnd einer innigeren Bildung derselben. Zum Schluffe entbietet der Heilige Vater sämtlichen Teil nehmern den apostolischen Segen. Unter stürmischem Bei soll wurde der Vorschlag des Präsidenten des Lokalkomitees, zum ersten Präsidenten der Versammlung den Präsidenten des preußischen StaatsratesOberbiirgermeister Dr.Adenaner- Köln zu wählen, von der Versammlung angenommen. Nachdem Dr. Adenauer für seine Wahl gedankt batte, wurde einstimmig zum ersten Vizepräsidenten der katholische Arbeiterführer ReichstagSabgeordneter JooS gewählt. Als weitere Vizepräsidentin wählte di« Versammlung di« Vor- sitzend« des Vereins katholischer Lehrerinnen Deutschlands, Fräulein Schmitz-Aachen. Nach Beendigung der Schrift- fiihrerwahl übernahm Oberbürgermeister Dr. Adenauer das Präsidium und gab das Antworttelegramm an den Papst bekannt, das einmütige Zustimmung fand. Das Telegramm bat folgenden Wortlaut: Die Münchner 62. Generalver sammlung der Katholiken Deutschlands bringt dem Heiligen Vater Papst Pins Xl. ihre ehrerbietigste Huldigung dar, erneuert ihm die Gelöbnisse unverbrüchlicher Treue und steten Gehorsams und wünscht seiner Heiligkeit eine lange gesegnete Regierung. Hierauf erstattete Fürst AloyS zu Löwenstein den Jahresbericht. Dr. Barsch richtete zum Schluß an die Versammlung eine Ansprache, in der der groben Verdienste gedacht wurde, die der verstorben« langjährige Präsident des Zentralkomitees Fürst Karl zu Löwenstein sich um die katholische Sache erworben bat. Ueber die Rede de« Kardinal- Fanlbaber bei der Kundgebung auf dem Königsplatz wird noch gemeldet: Kardinal Dr. Faulhaber legte in seiner Predigt den größten Wert darauf, datz die Einstellung des Katholiken zu den neuen Ereignissen, zu unserer neuen Staatsordnung ge funden werde. In seiner Rede erklärte er, datz die deutsche Revolution vom katholischen Standpunkt aus als Meineid und Hochverrat anzusehen sei. Er ist der Ansicht, datz auch bei den vielen Besserungen, die durch sie herbei- gesührt worden sind, dieser schwere Vorwurf nicht be seitigt werden könne. Er sagte weiterhin, daß dem deutschen Volke dieses Kainszeichen des begangenen Unrecht« anhafte. Er sand auch Worte schärfster Verurteilung jener Gesetze«- macherei, die Bestimmmungen trifft, ohne da- sittliche Be wußtsein im Volte zu fördern. Zwar seien Kompromisse nötig, aber das Streben nach Grundsätzlichkeit dürfe darunter nicht leiden. Tagesgefchichte. Deutsche» «ei». Staprllauf eine- neue« Frachtdampfers. Auf der Deutschen Werft, Betrieb Finkenwärder, ist am Sonnabend rin neuer Frachtdampser von 2000 To. für die Hamburg— Amerika-Ltnie glücklich von Stapel gelaufen; das Schiff er hielt den Namen „Ambria". Waffenbeschlagnahme in Breme». Die Polizridirektion Bremen teilt mit: Am 25. August nachmittag» wurden auf einem Grundstück de« Kaufmann« W. Schwachhauserstr. in einem verschlossenen Schuppen 883 Jnfanteriegewehre, Modell 71 «nd 71/84 Werdergewehre und Karabiner Modell 71, sowie 50000 Schutz dazugehöriger Munition gesunden. Waffen und Munition wurden von der Kriminal polizei sofort sichergrstrllt, und e» wird einer genauen Prü fung unterzogen werden, inwieweit nach den geldlichen Be- Kimmungen di« Waffenablteferung Pflicht ist. Da« Straf verfahren gegen den Kaufmann W. wegen Vergehen« gegen 8 7 Ziffer 6 de» Gesetze» zum Schutze der Republik vom 21. Juli 1922 ist sofort «ingrleitet und wird mit aller Be schleunigung und Schärf« durchgeführt werden. Di« ein leitende Untersuchung wird ergeben, inwieweit sich der Be schuldigte strafbar gemacht bat. Die Internationale Recht-konferen». Nach einer HavaSmeldung au« Buenos Aires hat di« International« Rechtskonseren» einen Vorschlag des englischen Delegierten angenommen, der die Anwendung und Herstellung von gif tigen Gasen verbietet. Ter deutsch« Delegierte Dr. Simon« habe für den Vorschlag gestimmt. Ein amerikanischer Vor schlag, einen HandelSschiedSgerichtSbof zu schaffen, wurde grundsätzlich gebilligt und an ein« Studienkommtssion ver wiesen. In den Ausschntzberatungen wurde beschlossen, die Prüfung des Vorschlages, der auf eine Aenderung d«S Bölker- bundstatuteS hinauSiäust, anf das Jahr 1028 zu vertagen. Die oberschleflfche Avfttmmuaa am 8V. September. Wie die „Schlesische Volkszeitung" meldet, erlassen das oder- schlesischeZentrum, die Sozialdemokratische, die Demokratische, die Deutschnationale «nd die Deutsche Volkspartei gemein sam einen Ausruf, in dem sie ihre Anhänger auffordrrn, bei der Abstimmung am 30. September für da» Verbleiben Ob»" schlesien» bet Preutzrn »u stimmen.
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