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- Erscheinungsdatum
- 1922-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192204152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220415
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-04
- Tag 1922-04-15
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Monat
1922-04
-
Jahr
1922
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. ,...L »Aber zum Kuckuck, Kapitän, er kam uns ja so plötz lich auf den Hal«, daß gar keine Zeit zum Ueberlegen war; wir hatten ja nicht einmal Zeit, Verdacht zu schöpfen i Er machte ja einen so offenen und ehrlichen Eindruck und gab seine Erklärungen so bereitwillig, daß ich noch di, vor ein paar Minuten glaubte, wir hätten es mit einem harmlosen, etwa« exzentrischen Touristen zu tun, reich genug, um allen seinen Launen nachzugeben. Ich dachte, er hätte hauptsächlich die Liebhaberei, seltenes Wild zu schießen, wie so viele von den vornehmen Zierpuppen, und natürlich treibt sich so einer in der ganzen Welt herum. Man trifft sie überall, in Süd amerika, Asien und Afrika. Na, jetzt hat er un» eben hier an Bord sund kann un» in den Raum hinunter- schmeißen, genau wie ich es mal mit dem Ingenieur gemacht habe, ehe der arme Teufel wußte, wo er war. und nachher kann er triumphierend an Ihrem Schiff und an meiner Ansiedlung vorbeidampfen I E» sollt« mich gar nicht wundern, wenn er so wa» im Sinn hat l Er würde mir ja damit nur vergelten, wa» ich dem Keller angetan t E» hilft un» auch nicht da» geringste, wenn wir un» wehren, dazu sind zu viel Leut» an Bord, und unsere Dampfbarrass« kann ihn nicht verfolgen, wenn er wirklich Turbinen hat. Und der Weg nach der Sa« ist offen, die Minen sind ja gesprengt I* „Meinen Sie nicht, Ihre Leute würden di« Jacht be schießen, wenn sie am ,Rajah' vorüberkommt?- „Nicht ohne meinen Befehl! Und da ich nicht glaubte, daß wir lang« bleiben würden, habe ich auch niemand mit meiner Vertretung betraut. — Ich möchte nur wissen, wo er so lange bleibt? Senn wir sein« Gäste sind, müßt« er doch auch hier sei«, um un» zu unterhalten!- „Gr wird wohl unten sein und Befehl« «»teilen,- meinte der Kapitän düster. „Ja, ja, wir sind in die Fall« gegangen. Wenn er unsrer nicht sicher wäre, würde er un» nicht so lange allein lassen l- „Warum »st denn dar Steuermann auf d«r Vav»' ^Sll».«tzÜab«?L 6. Kapitel. Der Herr Geschäftsleiter Lipschütz nahm die Nummer der illustrierten Zeitung in Vie Hand und blickte mit düsterem Ausdruck auf diesen endgültigen Aewei», der durch da» Datum erbracht wurde. „Ja, ja,- sagt« er endlich, „er war also wirklich nckih mindesten» zehn Tage in Deutschland, nachdem wir ab gefahren waren. Dann muß er direkt hierhergekommen sein, und zwar an un» vorbei, wahrscheinlich in der Nacht!- Der Kapitän ballte ingrimmig di« Fäuste und schwieg. »Wa» sollen wir nun tun?- fragt« der andere. . „Dor allen Dingen möchte ich mal wissen, ob wir seine Säst« oder sein« Gefangenen sind. Wir waren Narren dm üi» EjMhMg anZadNTfi! _ ^ann von Sckottenback. Ein Bürsenroman von Barr-Runkel. Machdruck verboten ) „sind lasten Sie sich nicht ins Bockshorn jagen, Kapitän, weil ein reicher Narr mit seiner Jacht den Paramakabu- stütz entdeckt zu haben scheint l- Der Kapitän, den die zuversichtlichen Worte seine» Gefährten ein wenig getröstet hatten, wenn sie auch seine Sorge nicht ganz zerstreuen konnten, blätterte gedankenlos ln einer illustrierten Zeitung, die er aus einem neben ihm stehenden Bambusständer genommen hatte. Er la» nicht, -Sondern betrachtete die Bilder, al» plötzlich etwa» seine Aufmerksamkeit erregte. „Donnerwetter, Lipschütz^ rief er, „sehen Sie sich mol da» Datum an! Den 24. Mai, und wir fuhren am 13. ab, und «in kolossaler Unglückstag war da»! Diese Zeitung ist beinah vierzehn Tag« nach unserer Abfahrt in Deutschland gekauft. Ich sage Ihnen, wir sind ver loren! Wie dumm« Jungen haben wir un» fangen lassen, ja, fangen! Oder glauben Sie, daß wir in diesem Augenblick etwa» anderes sind, al» Gefangene de» Herrn Tann?" elnfürdenKraftwagen- .... -.5 7. -unnr die Kennzeichnung der für den ,!chen Stellen durch Warnungs- — > von Deutschland besorgt wird, während die Tafeln zur Kenntlichmachung der einzelnen Ortschaften durch den Mtgemeinen Deutschen Automobil klub geschieht. Bor Anbringung der Tafeln soll der Landes verein Sächsischer Heimatschub gehört werden. Dte Tafeln werden dem Schutze des Publikums dringend empfohlen. —* Dte sozialistischen Feiertage. Da» „Stich- fische Gesetzblatt" veröffentlicht nunmehr das „Gesetz über die Anerkennung nener Feiertage" vom 10. April 1922, besten einziger Paragraph lautet: „Der 1. Mai und der 9. November sind im Freistaat Sachsen allgemeine Feier, tage." —SEK. Evangelisch-lutherische Lande»- synode. Am 2S. April vorm. 10 Uhr wird tue 11. ordent. evangelisch-luth. LandeSsnnode zu einer kurzen Tagung im Ständehause zu Dresden zusammentreten. Auf der Tages ordnung sieben folgende Gegenstände: ErgänzungSwahlen für den ständigen Synodalausschuß, Finanzlagen, Krrchen- steuerfrage. —" Wochenbericht deS LandeSamtS für Arbeitsvermittlung vom 2.-8. April 1922. Dte anhaltende ungünstige Witterung hatte auch rn der Berichts woche eine gewisse Rückwirkung auf die Arbertsmarktlage zur Folge. Doch haben die Außenberufe die Arbeiten zum größten Teil wieder ausgenommen. Die Zahl der Kurz arbeiter ging weiter zurück. Der herrschende Kohlenmangel wirkt hemmend, sodaß mit Stillegung einzelner Industrie zweige gerechnet werden muß. In der Landwirtschaft hält der Mangel an Arbeitskräften in unveränderter Hohe an. Die Abwanderung von Arbeitskräften m die Industrie hat am OuartalSwechsel ganz wesentlich zugenommen. Die Ver mittlung von Gärtnern und Gartenarbeitern war gering. Km sächsischen Bergbau werden noch gelernte und unge lernte Kräfte gesucht. Tie Ziegeleien haben zum größten Teil ihre Arbeiter wieder eingestellt. Betriebe ruhen nur «och vereinzelt. Auch in der fcinkcramischen Industrie hielt der gute Geschäftsgang an. Die Metallindustrie war weiterhin gut beschäftigt. Gesucht werden nach wie vor Spezialarbeiter. —* Zur BischofSfrage für Sachsen teilt die „Sächs. Evangel. Korrespondenz" folgendes mit: Soviel wir höre«, ist das Gesuch Sr. Magnifizenz des Herrn Oberhof- Predigers und Vizepräsidenten des Evangel.-l«th. LandeS- konsistoriumS DDr. Dibelius um Emeritierung, nachdem sich derselbe dankenswerter Weise bereit erklärt, zunächst noch im Amte zu bleiben, nunmehr genehmigt worden, sobatz mit setnem Uebertritt in den Ruhestand im Laufe des Jahres zu rechnen ist. Als Nachfolger in dem bezeichneten Amte werden tu unterrichteten Kreisen vor allem zwei Leipziger Per sönlichkeiten, Herr Geh. Kirchenrat Prof. D. JhmelS und Superintendent Oberktrchenrat D. Cordes genannt. Die Wahl eines Bischofs kommt erst für den Zeitpunkt des In krafttretens der neuen Kirchenverfassung in Betracht.' ES ist aber anzunehmen, daß dem vom Kirchenregiment zu er- nennenden Nachfolger von DDr. DibeliuS die Gewähr ge geben wird, daß er feiner Zeit in das Bischofsamt ein rückt. Wie wir hören, wird diese Frage Gegenstand von Be sprechungen der demnächst wieder zusammentretenden LanbeSsynode bilden. —* Kein Rücktritt des Kreishauptmann» ». Nostitz-Wallwitz. Die Meldung, baß Kretshaupt- mann von Nostitz-Wallwitz in allernächster Zett seinen Ab schied aus dem sächsischen Staatsdienste nehmen und sich bann ausschließlich der Bewirtschaftung seines Familien- Besitzes widmen werbe, entspricht nicht Le» Tatsachen. „Ich habe ihm gesagt, er soll« bleibe», bi» ich ihn rufe. Ich hatte vo« allem Anfang an meine Zweifell Sobald der Mensch versucht, un» Gewalt anzutun, rufe, ich dem Steuermann zu, sich und da» Boot schleunigst in Sicherheit zu bringen - „Und wa» für «inen Zweck soll da« haben?" wandte« Lipschütz «in. „Das Motorboot holt ihn ja noch, und wenn er schon den halben Weg zurückgelegt hati" „Ah, da kommt er,- sprach der Kapitän, als Tann liebenswürdig lächelnd oben an der Kajütentreppe erschien. „Nun wird e» sich ja in wenigen Sekunden entscheiden, ob wir gefangen sind oder nicht l- »Ich hoff«, Sie sind mir nicht böse, daß ich Sie so lang« allein gelassen; aber ich hab« noch nicht da» Ver gnügen gehabt^ jemand bewirten zu dürfen, seitdem ich Deutschland verlassen, und daher möchte ich, daß mein «och heute sein Beste, tut. Ich habe ihm deshalb noch speziell« Befehle für unser kleine- Frühstück erteilt, und ,» wird darum ein bißchen länger dauern! Aber in ein« Viertelstunde wird da» Gong un» zu Tisch rufen!" „Nehmen Sie es mir nicht übel, Herr Tann!" erwidert«, der Kapitän, „aber ich hab« kein« rechte Ruhe, weil mein, Schiff ohne Aufsicht ist. Ich hab« meinen ersten Offizier in der Barkasse gelassen, und so leid «» mir tut, den in Aussicht gestellten Genüssen entsagen zu müssen, ich kann! nicht zum Esten bleiben, ich muß an Bord meine» Dampfer»!" „Ach,- sagte Tann, „da» tut mir aber leid! Und weshalb muß da» sein? Wa» kann denn Ihrem Schiff in Ihrer Abwesenheit geschehen?- „Nun, ich habe bemerkt, daß die übrigen Stämme immer noch sehr dicht am Uferrano aufgeschtchtet sind, und ich fürcht«, w«nn fl« nachstürzen und bi» zu un» getrieben werden, so könnte der »Najatz' doch am End« etwa» ab» hßkomMenl«' — Vortsetzung folgt.) —* Der Ankauf von Gold für da» Reich bnrch die RetchSbauk und dte Post erfolgt in der Woche, vom 17. btS 2S. b. Mt». unverändert wie in der Vorwoche zum Preise von 1200 Mark für et« Zwanztgmarkftück, «» Mark für ein Zehnmarkstück. Für die auSlänbtschen Goldmünzen werden entsprechende Preise ««zahlt. Der Ankauf von RelchSsilbermünzen durch die Reichs bank und Post findet unverändert »um 21fcichen Betrag« de» N«nnw«rteS statt. —* Vetterlaa e. Da» amtltche Berliner Vetter- dureau beurteilt die Wetterlage der nächsten Tage wie folat: Bet lebhaftere« südlichen btS südwestlichen Winden ist für die nächste Zett ziemlich mtldeS, jedoch überwiegend trübes Wetter mit wiederholten, im Nordwesten vielfach starken, tznst im allgemeine» mäßigen Reaenfällen wahrscheinlich. Auch die Osterfetertage dürften uns befruchtende Frühjahrs regen und nur wenta Sonnenschein bringen. —* Ein Geschichtchen vom Minister Lipin» kl. In einer sächsischen Fachzeitschrift wird ein Geschichtchen über den Minister LiPinSkt abgedruckt, da» von einer Berliner Korrespondenz verbreitet wird. ES wirb da erzählt, der Minister pflege den Referendaren stet» dte Frage vorzulegen: „Auf welchem politischen Stand punkt stechen Sie?" Erhalte er darauf die typische Antwort: „Auf dem Boden der Verfassung", so erkläre er alsbald: „Tas genügt nicht; Sie müssen einer der Linksparteien angehören, wenn Sie vorwärts kommen wollen." — Wie amtlich mltaeteilt wird, ist diese Geschichte frei erfun den. Der Minister nimmt keine Veranlassung, Referen dare zu empfangen und hat niemals einem Referendar der artige Fragen vvrgelegt. "Gröba. Der Firma Fran» Riedel. Mühlenbau- anstatt in Gröba, erhielt auf eine neu« Hochleistung», steinschrotmübl« mit MomentanSrückung de» Bodenftem» da» veutsche Relchsvatent Nr. 356607. Röderau. Am 1. Ofterftiertag veranstaltet der Hau», besitzerverein Röderau ein« öffentliche Tbeateraufführung, .O Heimatssonne, Heimatserde", zum Besten des Krieger- oenkmalsonds. -Nickrttz. Dem Rentenempfänger Herrn Hermann Strehl«, hier, war cs vergönnt, am gestrigen Karfreitag mit seiner Gattin das seltene Fest der Goldenen Hochzeit zu feiern. Au« diesem Anlaß wurden dem noch rüstigen Jubelpaar mannigfache Ehrungen zuteil. Die kirchliche Einsegnung erfolgte durch Herrn Pfarrer Wittig. -Jahnishausen. Ein gutes, durchaus anständige», dabei abwechselungsreiches GesangSkonzert wird der Gesang verein ^Einigkeit", Prausitz, am Abend de» 1. Feiertage» im hiesigen Gasthof bieten. Der Verein hat im vorigen Jahre durch eine gut besuchte ähnliche Aufführung einen Baustein zum Pausitzer Kriegerdenkmale beigetragen. Di« flotten, gut eingeübten und vorgetragenen gemischten und Mannerchöre dieses Konzertes werden manchem Besucher jener Aufführung noch in den Obren klingen. Es wäre zu wünschen, daß sich auch dieses Jahr ein recht großer Zuhörer kreis zusammenfinden möchte. Glaubitz. Ein Autofahrer ist an etner Straßen krümmung, ohne das vorgeschrtebene Hupensignal zu geben, in ein mit zwei Pferden bespanntes Geschirr eines hiesigen Gutsbesitzers hineingefahren. Infolgedessen sind dte Pferde -urchgegangen, haben den Wagen zerbrochen, der Besitzer hat sich durch Abspringen vom Wagen retten müsse» und ltegt heute noch krank. Di« Insassen -cS AutoS haben sich schmähltcherwetse nicht um den Verunglückten gekümmert, sie find vielmehr, da ihr Auto nicht beschädigt war, unbe kümmert wettergefahren. Frankenbera. Die Verlegung der Reichswehr von Frankenberg nach Freiberg spielte in der letzten Stadt- verordnetensitznng eine große Rolle. Bürgermeister Dr. Jrmer bedauerte lebhaft die Verlegung, die dem Staate unnötig eine Unsumme Geld koste und eine schwer« wirt- schaftlicke Schädigung der Stadt bedeute. Vo» der bürger lichen Fraktion wurde beantragt, eine Kundgebung ve» Kollegiums für das Hierbleiben des Bataillon» an die zu ständigen Stellen abzusenden. Die linke Sette de» Hanfes erklärte, sich dieser Angelegenheit gegenüber völlig neutral zu verhalten und verließ bei der Abstimmung über den bürgerlichen Antrag den Sitzungssaal. Da damit die Be- schlußunfähigkeit des Kollegiums bcrbeigeführt war, be schlossen die bürgerlichen Vertreter, den Antrag als ihren Beschluß weiterzugeben. Es wurde dann noch der Bildung einer Kommission zuaeftimmt, die für eine gemeinschaftlich« Sitzung beider städtischen Kollegien Vorlagen für dir best mögliche Ausnutzung der Kasernen ausarbeiten soll. Fraukeuberg. Einer beim hiesige« Polizeiamt ein gegangenen Anzeige nachgehend, wurde in der Nacht zum Donnerstag in den Räumen der alten Brauerei «in Waffen lager ausgehoben. Es wurden durch Beamte unserer Polizei beschlagnahmt: 20 Jnfautertegewehre Modell 98), 1 schweres Maschinengewehr mit 2 Ersatzläufen, ö Wasserkästen zur Kühlung der Maschinengewehre, k Kästen mit Gurten für Maschinengewehre, 1 Gürtelfüller und ö Kisten «nd 1 Paket scharfe Jnfanteriemunition. Dte Untersuchung dieser Sache wurde amtlicherseits sofort eingeleitet und ist noch im Gange. Leipzig. Dte Stadtverordneten nahmen das Woh nungsbauprogramm arr, währen- die Mietsteuer mit Len Ab- losenuntersttttzung zahlen dürfen. Diese Zustimmung ist ober vvm Reiche nicht nur versagt worden, sondern e» ist darüber hinan- zur Vorbereitung der Durchführung der geplanten Arbeitslosenversicherung gefordert worden, daß da» neue Ortöklassenverzeichnts vom 13. Januar und S. Mär» 1923 überall die Grundlage für dte Bemessung der Erwerbslosenunterstützung bilden müsse. Dadurch war da» sächsische Arbeit-Ministerium geznmngeu, uuch dte Wirtschaftsgebiete, die für dte ErwerbSloseusürsorge im Anschluß an einzelne in besonders hohe Ortsklassen ein- aepuste Gemeinden gebildet »vorden waren, wesentlich zu beschränken. Wenn das sächsische Arbeitsmmistenum auch vielfach den Eindruck hat, daß die damit für zahlreiche säch sische Erwerbslose eintretende Verringerung der Unter stützung überaus große Härten zur Folge hat, und wenn e» deshalb auck alle- versucht hat, die Anordnungen so schonend als möglich zu treffen, so ist es dvch nach der Reichsverfassung außer Stande, die auf gesetzmäßiger Grundlage erlassene Verordnung deS RclchSarbenS- mtnister» unbeachtet zu lassen. ES wird sich aber im Ein vernehmen mit dem Finanzministerium mit umso größeren Nachdruck dafür einsetzen, daß alsbald dte Unterstützungs sätze im Hinblick aus die eingetretene Geldentwertung in allen Ort-klassen vom ReichsarbeitSminister im Einver nehmen mit dem ReichSflnanzmimster und mit Zustim mung deS RctchsratS ent brechend erhöht werden. —-WarnungstafelnfürdenKraftwaae verkehr. Das Ministerium des Innern hat sich da einverstanden erklärt, daß dte Kennzeichnung der für! Krastwagenverkehr gefährli' tafeln vom Automobilklub während die Tafeln zur l önderuusSanträg«» »er MehrheitSso^aNske«. N, «In« Steve» pon «0 bi» 78 Prozent vorsehen, angenommen würde. Neueste Nachricht«« im» releonmme vom IS. Avril 1VL2. Lte SomvtNfivrrSfitz«»ße» r» Denim. )l «euua. Freitag nachmittag, tagt« die »weit« Unter, kommissio« de» Wirtschaftsausschüsse». Di« Grundlage der Verhandlungen bildete bas Londener Memerendu». «w. genommen wurde 8 öS, der bestimmt, daß kein Ausländer tu einem Lande einer «nSnahmestenergesetzgedung unter worfen sein dürste. Hierauf fand dte Debatte über K 85 statt, der Erleichterungen der Patzvisa vorsiebt (Abschaffung -er Ausreisevisa und dte Dauer der Einreisevisa aus et«' Jahr). Dte Debatte konnte nicht zu End« geführt werden. Rumänien verwies aus die Konferenzen in Graz «nd Rom, die mit dem Lovboner Protokoll tn Einklang gebracht wer den mützte«. S» wurde feftgefteltt, daß S 88 sich ausschließlich auf dte Personenvtsa nicht auf Bisa für Ware« beziehe. Der! deutsche Vertreter, Staatssekretär von Sims»«, stimmte den im tz 88 vorgesehenen Erleichterungen im Prinzip zu; er. behielt sich jedoch vor, mit Rücksicht auf die besondere mittel-, europäische Lag« Deutschland» die Frage noch tun einzelnen zu prüfen. . . In Ausführung de» in der BormtttagSsitzung durch den geschäft-führenden AuSschutz gefaßten Beschlusses trat am Nachmittag dte viert, Sommilfio« zusammen, um di« Mit- glteber der beiden Uuterkommtssionen für den Eisenbahn, verkehr und den Verkehr auf den Wasserstraße« zu be stimmen, denen nach dem Beschluß der Konnutsfion vom 12. Avril, außer den einladenden Mächten sowie Deutschland und Rußland, «och je fünf Vertreter der übrigen Mächte angehören sollte«. Folgende Länder wurden dnrch Wahl tn dte beiden UnterauÄchüss« berufen. An die Unterkonnntssion für Eisenbahnverkehr Oesterreich, Polen, Tschechoslowakei, Estland und Serbv-Kroatten, tn die Unterkommtsston für de» Verkehr auf de« Wasserstraßen: Rumänien, Holland, Griechenland, Lettland «nd Norwegen. Die Unterkommtsston für den Eisenbahnverkehr wird Sonnabend vormUtag 10ZL Uhr »u etner Sitzung zusammen treten. - Dte Unterkommissio« der Wirtschaftskommission für, HandelSfrage« tagte Freitag vormittag im Palazzo Reale-! Die Besprechung beschäftigte sich mit Kapitel 2, Abschnitt S. der Londoner Vorschläge, in dem von den Zolltarise« und! den Handelsbeschränkungen die Rebe ist. Bezüglich des Ar tikel 42, der die Grundsätze für Zölle und alle die Ein- und! Ausfuhr betreffenden zollamtlichen Einschränkungen behan delt, wurde ins Auge gefaßt, baß dte betreffenden Verein-! barungen zunächst nur für Europa, nicht aber auch für die übrige Welt anzuempfehlen wären. Hierauf folgte die Be sprechung des Artikel» 4» und 44, betreffen- dte Zolltarife.- Die Schwei» bemängelte hier, -aß der Text zu nichtssagend sei; die Schweiz müsse sich die Stellung von ErgänzungS«. anträgen vorbehalten. Italien hielt dieses Verfahren für- gangbar. Daher nmrde beschlossen, die Beratung über diese Artikel bis Dienstag zurückzustelle«, bi» dahin solle« die ErgLnzungSanträge vorltegen. Da» gleiche wurde bezLglich de» Artikel» 45 betreffend dte Veröffentlichung der Zoll, tarise vorgesehen. Bet der nunmehr etnsetzenden Be- sprechung über den Abschnitt i> de» Artikel» 48 betreffend Ein- «nd AnSfnbrverbote äußerte der Vertreter der Schweiz Bundesrat «chnlthetz, Bedenken, daß dieser Artikel zu weit ginge, indem er die Einfuhr- und, Ausfuhrverbote »null- gemein bekämpfe. Der Vertreter FraukreichS sprach sich in. längeren Ausführungen gegen dte Tin- und Ausfuhrverbote aus, dte er al» ungeeignete Handelspolitik bezeichnete und dabei auf Deutschland ansptelte. BundeSrat Schntthetz wie» in längeren Ausführungen darauf hi«. Laß SbAr mit hoher Valuta, insbesondere die kleine Schwei», die Einfuhr verbote nicht entbehren können «nd zwar im Hinblick auf die völlig anderen Produktionskosten der Länder mit «im driger Balnta. Insbesondere wies er auf Deuffchland hin»! das ««gleich billiger produziere als die Schweiz. Die Schweiz and Deutschland litte« tn dieser Beziehung beide auf thre Art. Die Schweiz käme nicht ohne Einfuhrverbote an», die! übrigens nicht auf Frankreich und Italien gemünzt sA«. Man müsse daS Einfuhrverbot solche» Ländenr Vorbehalte«, deren Existenz davon a-hänge. Ma« könne den Freihandel nicht wieder Herstellen, ehe man nicht -aS Balntavrobleur ge löst habe. — Hierauf erfolgte dte BertaMna der Sovnntfsiorr auf Dienstag vormittag, sobatz der deutsche Vertreter, der sich znm Worte gemeldet hatte, erst in der nächste« Sitzung seine Ausführungen wird machen rönnen. .. . . > )( Semra. Der AuSschutz -er Wirtschaftler, der mm der Kommission für de« Notenumlauf ernannt worden ist, trat Freitag vormittag 10 Uhr tckd Palazzo Reale unter dem Vorsitz von Str Basil Blackett zusammen. Dte Währung», läge von Europa wurde eingehend geprüft. «S wurde« An träge erörtert, dte den tatsächlichen Bedürfnisse» der ver schiedenen Nationen gerecht werden solle«, indem mansie^ nach der WährungSlage in Klaffe« eintet». Am Nachmittag tritt -er Ausschuß »uit »wetten Sttznng zusammen.
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