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- Erscheinungsdatum
- 1922-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192203085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-03
- Tag 1922-03-08
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Monat
1922-03
-
Jahr
1922
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vermittelien, Kammermusik»»« Kv.izrnmrist« vrvmann Warwa«, Kamniermusiku« Arthur Zrnker und Tonkünstler und Komponist Tbrodar vlumer. jeder einzelne mit urmusikalischem Empflndrn, alle drei im Zusammenspiel von gediegener Präzision und prachtvoller Gestaltungskraft, gaben dem Abend mit geradezu vollendeter Interpretation eine Weib», die sich in der tiese» Andacht der Kunst- aemeinde, di, zu ihren Füßen saß. unmittelbar wider» spieaelt«. Warwa«, Zenker und Blümer wurden stürmisch gefeiert und mehrfach hervoraernsen. 1.8. —*Jn der öffentlichen Frauenversamm» lung, vie gestern abend im Hotel Höpsner abgebalten wurde, sprach an Stelle der am Erscheinen verhinderten Fr. Schumann-Leipzia Frl. Wolfram über da» Themar »Wie stellt sich die Frau zu den heutigen Teuerung»««- böltnissen". Die Rednerin leitete ihren Bortrag ein mit dem Hinweis auf den Internationalen Frauentag, der gestern in fast allen Ländern die proletarischen Franen im Kampf um ihre Rechte vereinte. Sie erwähnt», daß auch in Deutsch land bereits vor dem Kriege ein solcher Frauentag ver» anstaltet worden sei, seit Ausbruch des Krieges aber nicht wieder zustande gekommen sei. Die Referentin besprach so dann die Verhandlungen im Reichstag über da« Steuer kompromiß und beleuchtete die verschiedenen Stenerarten. Weiter verbreitete sie sich über die gegenwärtige nnd die bevorstehende weiter« Vrotpreiserhöhuna und in Verbin dung damit über die heutigen Lohnverbältnisse. Sie kam hierauf auf die kürzlich im Reichstag behandelten Para graphen 218 nnd 21V zu sprechen, sie streikte hierbei da« Hebammenwesen, die Frauen- und Kindersterblichkeit und hob al» anerkennenswert die in Rußland bestehenden Ein richtungen für Mutter- und Kinderschntz hervor. Mit einem Appell an die werktätigen Frauen nnd Mädchen, auch fernerhin an der Seite de» Manne» für ihre Reckte einzu treten, schloß die Rednerin. Eine Aussprache erfolgte nicht. Die nur sckwack besuchte Versammlung erreichte, nach einem Schlußwort des Versammlungsleiters, bereit» nach kaum halbstündiger Dauer ihr Ende. —* Die christliche Elternvereiniguug ladet in den VcreinSnachrichten dieser Nummer kür moraen zu einer Versammlung in das Jugendheim <Fr.-Auq.-Str. v> ein, m der u. a. Vorschläge von Kandidaten für die Wahl der Kirchgemeindevertretung gemacht werden solle». Auch Gäste sind herzlich willkommen. —* Der Deutschnationale Jugendbund veranstaltet Freitag, den 10. März in der Elbterraffe einen Unterbaltungsabeud. Herr Dr. Görler aus Dresden spricht über das Thema: „Wie kommen wir wieder vorwärts und aufwärts?- (Siehe auch Anzeigenteil der bcntigen Nummer.) —* Wer ist der Fi» der? Wie aus dem Anzeigen teil in der vorige» Sonnabend'Nummer zu ersehen war. ist von dem großen Krankenwagen der hiesige» freiw. Sanitäts- kolonne bei einem Krankentransport nach Nünchritz ein Gummireifen verloren worden. Man dürste wohl annehme», daß dieser Gummireifen, der einen Meter im Durchmesser grob ist, gesunden und, da er doch wobl sonst niemanden viel nützen kann, auch zurückgegeben werden würde. Bis heute ist die» aber nicht geschehen. Die Kolonne, die sich immer gern und uneigennützig in den Dienst der Nächstenhilfe stellt, erleidet hierdurch einen Schaden von über 1000.— M. ES wäre deshalb doch wobl zu wünschen, daß der Finder den Reifen znrückgibt oder wenigstens der Kolonne Mel dung davon macht. —* D a s Kasperle-Theater des Sächsischen Künstl erb ilfs blindes kommt wieder i Am Freitag, den 17. März wird „Onkel Paul" nachmittags 5 Nbr und abends 8 Uhr im Saale der „Elbterrasse" zu niedrigst be messenen Eintrittspreisen in feder Vorstellung wechselnde lustige Abenteuer Kasperles spielen. Ein Stück unseres ge sündesten Volkshnmors wird wieder lebendig werden. Väter und Mütter, die Ihr Euer» Kindern einige Stunden harm losen Witzes nnd interessierter Teilnahme am lustigen Spiel bescheren wollt, schickt Eure Kinder! Und kommt selber mit! —* Die 1. Mandolinisten - undGitarristen» Bereinigung Nirsa-Gröba veranstaltete am 4. März im Gasthof Gröba ihr diesjähriges Winterveranügen. Das gntbesetzte Mandolinen- und Gitarren-Ememble bot unter der Leitung seines jugendlichen Dirigenten Herrn A. Lindner ein gediegenes Konzert, das von den zahlreich erschienenen Zuhörern sehr beifällig ausgenommen wurde. Besonderer Wert wurde auf Ausführung einer nur besseren Musik ge legt, wovon die Wiedergabe der Fantasie a. d. Ov. „Martha" und „Großmütterchens Erzählung" erwähnt sei. Auch bei allen anderen Musikstücken wurde brav musiziert und gebührt dem Dirigenten und seinen mitwirkenden Damen und Herreii Lob dafür, den Beweis erbracht zu haben, daß auch auf diesen Instrumenten unter sachlicher Leitung gute Musik gemacht werden kann. Einige hübsche Soli- und Gesangseinlagen verschönten das Konzert, dem ein flotter Ball folgte. H. —* Die Alterhilfe des deutschen Volkes ruft zu Hilfsmaßnahmen für unsere alten, darbenden Leute auf. Zermürbt durch jahrzehntelange harte Ar beit, durch Krankheit, Sorge und Kümmernisse, aller Spar- Pfennige bar, die Sohne wohl im Kriege gefallen, die des Alters Stütze sein sollten, so stehen unsere alten Leute der furchtbaren Teuerung gegenüber. Zu alt, um noch lohnendem Erwerbe nachgehen zu rönnen, zu verschämt, um fremde Hilfe in Anspruch zu nehmen, leiden sie bit terste Not, hungern und frieren in der kalten Stube und in unansehnlich gewordener Kleidung. Hier bergt es schnelle und nachhaltige Hilfe bringen, hier mutz viel und reich lich gegeben werden. Tie Sammlung liegt im Bezrrk des Wohlfahrtspflcgeverbandes Niesa, Gröba, Weida, Pochra und Merzdorf in den Händen des Hauptsammelausschusses, dem Vertreter anS allen Bevölkerungskreisen angehören. Als Sammclstellcn sind die Banken, die Expeditionen der Zeitungen, die städtischen Kaisen und die Gemerndekassen bestimmt worden. —* Getreide-Aufkäufe. Der „Landesverband der Sächsischen Getreide- und Futtermittel-Händler" läßt dem „Chemnitzer Tageblatt" eine Zuschrift zugehe», in der Stellung genommen wird gegen die Gerüchte von Getreide auskäufen zu den von verschiedenen Seiten behauptete» un geheuerlichen Preisen unter Hinweis darauf, daß diese Ge rüchte dazu dienen könnten, das Getreide znruckzuhalten und dadurch preissteigrrnd zu wirke». In dem Schreiben beißt e»: „Wer soll-beute Getreide neuer Ernte zu 1100 Mk. per Zentner kaufen und darauf schon Anzah lungen leisten, wenn man für diesen Preis annähernd das doppelte Quantum bei den heutigen Preisen in bester Warr uno in unbeschränkter Menae anskaufrn kann? Auslands- weizen bester Qualität kostet beute etwa 670 Mk. per SO Kilogramm, Jnlandsweizen etwa 600 Mk. per SO Kilo gramm, Jnlandsroggen ca. 4S0 Mk. per SO Kilogramm. ES ist richtig, daß in der letzten Zeit die Getreidepreise in di« Höhe gegangen sind, daran ist aber die Entwertung unseres Geldes, sowie die Steigerung der Weltmarktpreis« schuld. I» Amerika sind die Preise für Weizen seit Ende Januar um etwa 30 Prozent gestiegen. Außerdem ist der Devisenkurs seit Lieser Zeit erheblich schlechter geworden. Der Dollar stellte sich Ende Januar auf 200 Mk., heute auf ca. 2Y0 Mk. ES liegen also vollständig natürliche Preisbewegungen vor. Wir setzen hiermit eine Belob- nung von 10000 Mark au» für denjenigen, der im stande ist, den Nachweis dafür zu erbringen, daß in der letzten Zeit Getreide der kommenden Ernt« 1922 von einem deutschen Getretdehändler zu den behaupteten Preisen von 800 Mk. bis 1100 Mk. per Zentner ausgekauft worden ist." Das „Chemnitzer Tageblatt" bemerkt hierzu: Wir halten SS iüi selbstverständlich, daß der legitim« Sandel fjch van ... -.-./en ver- lv Jahren o«. Tragen solch« verarttaen vr«i»trrto»:eirn, w» st« behauptet «erden, fern- hält. Wir betonen aber die Wicht der Dresse, aus derartig« Behauptungen bin,»»weisen; denn schließlich haben wir dl« Erfahrung machen müssen, daß e« an „wilden Händlern" bei un« nicht fehlt, die sich weder an di« Statuten «ine« Verbände« noch an die gesetzlichen Vorschriften gebunden fühlen. —* Da« sächsische Wirt schäft» Ministerium teilt mit, daß die sächsische Regierung bei d«r Reich-reale- rung beantragt hat, die Getreideumlage, die jetzt nur 2»/, Millionen Tonnen beträgt, für die nächste Ernte auf 4»,4 Millionen Tonnen zu erhöhen. Auch die Einführung einer dessen Bezirk»obstbauo»r«In, sich über aan»Sachsen «strecken, «nch die monatlich erscheinend« Zeitschrift dH ««ein» gibt regelmäßig über alle Kragen drsQbftbaue« Auskunft. Bei d« Pflege der Obstbäume seid,sonder« auf drei folgen- schwere. Unt«rtzssung«sÜnden bnzuweisenr 1. Unterlafsuna regelmäßig« Düngung, dle.meisten Obstbänm« werden na» d« Pflanzung niemal« wieder gedüngt, « verkümmert das Sruchtbolz, zahlreiche Früchte fallen unreif ab. dl« zur Reife kommenden Mcht« bleiben klein und kümmerlich, di« Folgen sind schlechte Ernten, kärglicher Gewinn. S. Unter lassung jährlicher Reinigung. Auch di« Obftbäum« sind - atmende lebende Wesen, wie die Tier« bleiben auch sie nur dann gesund und gedeihen, wenn st« reinlich gehalten werden. 8. Unterlassen de« Verjüngen« — Umpropfen«. Fast in jedem Carlen sind ältere schwache abgängig« Bäume. Sie nmzuhauen wär« verkehrt. Sie müssen ver- jünat werden, indem sie auf da« vor 8—1V Jahren ar- wachsen« Holz zurückgeschnitten werden. Tragen solche Bäum« geringwertige Sorten, so werden sie umveredelt. In den Vrzirttobftbauvereinen besorgen solche Arbeiten di» sachkundigen Obstbaumwärter. , —* Tas Geschäft auf der LeipzigerMesse wird in allen Branchen al- überaus groß bezeichnet. Biele Firmen haben die Annahme weiterer Aufträge überhaupt ablehnen müssen oder zum mindesten lange Lieferfristen sich ausbedungen. * Gröba. Tie Allgem. Ortskrankenkasse Gröba hielt am 2. Mär» im Gasthaus zum Anker, Gröba eine außer ordentliche und gutbesuchte Ausschubsitzung, die erste in der neuen Zusammensetzung, ab. Nach Begrüßung und einleitenden Worten des BorstandSvorsitzenden, Herrn Köhler, wurden als 1. Punkt der Tagesordnung die Wahlen des AuSschntzvorsitzenden und seines Stellvertreters vor genommen, die zu dem Ergebnis führten, daß der bis herige Vorsitzende, Herr Oskar Fischer, wiedergewählt und als letzterer Herr Oswin Heinicke neugewählt wurden. Zu Punkt 2 — Beschlußfassung betr. Beitragserhöhung und Satzungsänderungen — gab Herr Köhler ausführ lichen Bericht über die äußerst schlechte Fmanzlage, 'n die die Kasse durch die große Verteuerung aller Kapitel, durch das Gesetz vom 28. 12. 21, das zwar wohlgemeint, aber durch die sofortige Erhöhung aller Leistungen ohne die entsprechende Bettragsleistung d e technische und finan zielle Schwierigkeit in sich berge, vor allem aber durch die außerordentlich .grassierende Grippeepidemie, tuenden Krankenbestand von 3,7 auf 11,2 Prozent des Mitglieder bestandes gebracht habe, geraten sei. In der Zeit der Epidemie von Januar bis Februar war der Höchst- krankenbestand 438 und an Unterstützungen allem wur den Mark 552854,47 verausgabt; lne Beitragdeinnahmc für die gleiche Zeit ist damit vollständig ausgebraucht worden und für die übrigen Ausgaben ist keine Deckung geblieben. Ta auch noch größere Verpflichtungen für das Jahr 1921 zu regeln waren und noch sind, so mußte be reits eine Abhebung von 70000 Mark Reservegelk er folge» und es macht sich weiterhin die vollständige Inan spruchnahme der Rücklage notwendig. Tas Jahr 1921 selbst schließt mit Vermögensabnahme ab; die gesetzliche Zuführung dxr Rücklage mutz selbstverständlich unter bleiben und vom neuen Jahre ermöglicht werden. Der Vorstand habe mit kurzer Lauer der hohen Krankenbe stände gerechnet, habe sich aber darin getäuscht gescben und doch.noch, jedock schweren Herzens, im Interesse der wei- teren Leistungsmöglichkeit der Kasse, dem Ausschuß um Zustimmung der nötigen Maßnahmen angehen müssen. Sie bestehen in: Erhöhung des Beitragsfußes von 7 auf 8 Prozent, Herabsetzung des Krankengeldes von 66'/, ans 55 Prozent unter Wiedereinführung von 3 Karrenz- tagen, allgemeine Festsetzung des Hausgeldes auf 75 Pro zent, Herabsetzung der Leistungsdnuer der Fanlilienhilfe von 26 auf 13 Wochen. In der anschließenden reichhal tigen Debatte gingen die Meinungen für dle Zustim mung des Vorschlages auseinander, z. L. wurden Vor schläge gemacht auf Erhöhung des Beitragssatzes bis 9 oder 10 Prozent. Vorstandsmitglied, Herr Spindler, sprach unter ausführlicher Begründung für Annahme des Vorstanbsantrages, da er zunächst als vorübergehende Maßnahme gedacht sei, wendet sich aber entschieden gegen weitere Beitragserhöhung, die als unverantwortlich ver urteilt werden müsse, und die die Wohltat der Versiche rung ins Gegenteil kehre. Nach Ueberzeugung über die Unumgänglichkeit dieses zwar bedauerliche» Abbaues etner mit reichlicher Mühe und Zeit gut ausgebauten Satzung gelangte man gegen einige Stimmen der Arbeitnehmer zur Annahme des Antrages, der nach Genehmigung des Versicherungsamts bereits am 13. ds. Mts. in Wirksam keit treten solle. In der weiteren Diskussion, dle sich mit allgemeinen Verwaltungsfragen befaßte, wurde insbeson dere Bedauern über den Verlust des Dampfbades Riesa ausgesprochen und gewünscht, dieser Angelegenheit be sonderes Augenmerk zu schenken. Der Vertreter der Ge meinde Gröba, Herr Gemeindeältester Schmidt, hält die Unterhaltung eines Lichtbades in den Räumen der Zen- tral-Schule Gröba nicht für unmöglich und empfahl dies« Wünsche dem Gemeinderat Gröba zu unterbreiten, »vorüber die Versammlung ihre Freude zum Ausdruck brachte. Lommatzsch. Zu dem Mord in Ziegenhain teilt da» Presseamt de» Polizei-Präsidium» Dresden mit: Am 6.8.1922 in den frühen Morgenstunden wurde die 18 jährige Bäcketrtochter Elsa Mehnert au» Ziegenhain im dortigen Dorfbach tot aufgefunden. Die voli,etlichen Erörterungen haben folgendes ergeben: Die Ermordet« war bi» gegen 1 Uhr nacht» im Gasthof Ziegenhain zum Tanzvergnügen. Ebendort waren auch ihr Geliebter, der 187, jährige Arbeiter Bruno Hacke au» Graupzig, sowie der 19 sähriae Arbeiter Kurt Matthe» au» Graupzig und der 28 jährige Maschinen führer Arthur Müller au» Nossen. Die 8 Burschen wollen dort auf Anraten Müller» den Plan gefaßt haben, nach Amerika auSzuwandern. Hach« soll dabei geäußert haben, er müsse zuvor noch feine Geliebt« au» der Welt schaffen. Er ist dann gegen 1 Uhr nacht» mit der Mehnert vom Gasthof weggegangrn, nachdem « sich auf dem Tanzsaale von Müller dessen Revolver geliehen hatte. Er hat die Mehnert nach dem Ende de» Dorfe» geführt, sie über di« Backbrücke auf eine Wiese gelockt und dort durch mehrer« Schuss« au» dem Revolver, angeblich au» Eifersucht, ermordet. Dann ist er nach dem Gasthof zurückgekehrt und hat feinen beiden Genossen erzählt, Laß er die Mehnert erschossen habe. Er bat sie aufqefordert, ihm behilflich zu sein, sie von der Wiel« in den Bach zu werfen. Matthe» ist dann auch mit- gegangen und hat zusammen mit dem Mörder dessen Opfer ,n den angeschwollenen Dorfbach geworfen. Die 8 Burschen sind von der Gendarmerie festgrnommen und dem Amts gericht Lommatzsch zugeführt worden. Gegen mittag trafen die Landeskriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft am Tatorte «in, wo Ne die weiteren Feststellungen übernahmen und Lichtbilder de« Tatorte» und ver Leiche anfertigteu. Di« Besichtigung ergab, daß di« Mehnert 2 Schüsse durch da« Unke Äuge in den Kopf erhalten hat, die ihren so fortigen Tod herbeigrführt haben werden. ^Dresden. Von der Kriminalpolizei wurde der Borti« M., der Lagerverwalt« U. und ein Arbeiter Sch. al« diejenigen ermittelt, di« in der Nacht »nm 4. März bei ihrer Firma, ein« hiesigen LuruSpapierwarenfabrik, mittel« Nachfchiüffeldiebstahl» 6 Zentner Tafelleim im Werte von 12400 Mark gestohlen hatten. E« stellt, sich heran», daß der Portier und der Lagerhalter schon feit Ende November 1921 derartige Diebstähle verübten. Da« Manko wußte der Lagerhalter durch Fälschungen in den Laaerbüchern zu verdecken. Bon dem gestohlenen Lein», der bei einem hiesigen Händler abg,setzt wurde, konnte d« geschädigten Firma «ia ...... .._Men gefordert worden. Besprechung über die Gemeinde ¬ reform. Am 1l. ds. MtS. tritt im Künstlerhause in Dresden eine Vcrtreterversammlung der säckkiscken Städte im Gemeindetag zusammen. ES soll der Standpunkt der Städte zur Gememoercform »um Ausdruck kommen. Al- Referenten hierfür sind vorgesehen Oberbürgermeister Dr. Külz in Zittau und Bürgermeister Uhlig m Radeberg. Der LanoeSauSschuß der sozialdemokratischen Partei Sachsen» beruft nunmehr laut „Dresdn. Volkszeitung" die an dieser Vertreterversammlung teilnehmenden Parteigenossen »n einer Vorkonferenz auf den 10. März in das Lanbtags- gebäude zusammen. —* Dem Landtage ist eine Regierungsvorlage zu- gegangen betreffend die nachträgliche Einstellung von Mitteln zur Bekämpfung der Nonne in den StaatSbau»- haltSplan 1V21 sowie ein Gesetzentwurf über die Straf befugnis der Bürgermeister mittlerer und kleinerer Städte nnd der Gemeinbcvorstänbe. — Das sächsische Gesamt ministerium hat in der Sitzung vom 0. Mürz beschlossen, dem Landtage folgende Gesetzentwürfe vorzulegen: 1. Die Entwürfe eines Landwirtschaftskammergesetzes sür den Frei- staat Sachsen und eines Gesetzes für die Wahlen zur Land wirtschaftskammer für den Freistaat Sachsen; 2. den Ent wurf eines Gesetzes über einige Abänderungen des Ge- btthrenverzeichnisses zum VcrwaltungSkosten-Gesetz. —* Das Sandesfinanzamt Dresden teilt fol gendes mit: Wie hier beobachtet ist, mehre» sich die Fälle, in denen Arbeitnehmer, die für außereheliche Kinder Unter haltsbeitrüge entrichten, aus diesem Grunde eine Er mäßigung des Steuerabzuges vom Arbeitslohn und die Ergänzung der Eintragung auf dem Steuerbuch beantrag»». Den Anträgen kann nach einem Anfang Januar 1922 er gangenen Erlaß des NeichsministerS der Finanzen nick' entsprochen werden. Die Anträge stützen sich ans tz 47 de» Einkommensteuergesetzes, wonach die gleiche Ermäßigung, die für minderjährige, den Haushalt beS Steuerpflichtige» teilende Kinder gewährt wird, aus Antrag auch für mittel lose Angehörige, die vom Steuerpflichtigen unterhalte»» werden, gewährt werden kann. Dies gilt jedoch nicht für uneheliche Kinder ihrem Vater gegenüber, wie sich anS dem erwähnten Erlaß des Reichsfinanzministers ausdrücklich er gibt. Beschwerden gegen die Ablegung solcher Anträge sind daher zwecklos. —* Abrufen der Züge. Vom 1. April 1922 an wird da? Abrufen der Züge in de,» Warteräumen wesentlich eingeschränkt. Die wenigen Stationen, bei denen noch ab gerufen wird, sind durch Aushänge kenntlich gemacht. In absehbarer Zeit ist init einer völligen Einstellung des Ab rufens der Züge zu rechnen. —* Fahrpreisermäßigung für Studie rende der akademischen Anstalten. Anläßlich der bevorstehenden Scmssterferien der deutschen Hochschulen hat der Herr ReichsverkebrSminister ungeordnet, baß, vorbehalt lich der endgültige» Regelung der Schülerkcrienkarten für die Besucher auswärtiger Schulen durch den Tarif, den denischen vrdentlichcn Studierenden der staatlichen, städtischen nnd staatlich genehmigten Hochschule» bei ihren Fahrten in die Ferien zum Besuch der Eltern oder Erzieher eine Er mäßigung un» die Hälfte des Fahrpreises in der 8. nnd 4. Klasse zn gewähre»» ist. Die Ermäßigung wird von der Beibringung einer ordnungsgemäß ausgeferügte» und unterstempelten Bescheinigung der Hochschule abhängig ge macht, in welcher bescheinigt werden mutz, batz der Be treffende ordentlicher Studierender ist und über die Scmestcrferien zum Wohnort der Eltern oder Erzieher fährt. Die ausführlichen Bestimmungen zum Erhalt der Vergünstigung sind den sächsischen Hochschulen mitgeteikt »vorder» und können bei diesen sowie bei de» Fahrkarten ausgaben eingesehen werden. —* Abgabe von Postbeamten an die Finanzämter. W. T. B- meldet: Die Zeitungsnach richt, daß überzählige Postbeamte bereits an die Finanz ämter abgegeben, daß aber dafür bei der Post wieder neue Beamte eingestellt seien, ist unzutreffend. Bisher sind noch keine überzähligen Postbeamten an die Finanz ämter abgegeben, wohl aber steht diese Maßnahme in Kürze bevor. Von einem Ersatz der abzugebenben Post beamten durch neu einzustellende Kräfte ist keine Rede. —* Die Gefahren de» Scheinwerfer». Di« blendende Wirkung der Scheinwerfer an Automobilen birgt eine große Gefahr in sich, denn di« von dein Scheinwerfer strahl geblendeten Angen der Passanten können dadurch die Umgebung schleckt erkenne»» und größere oder geringer« Unfälle stellen sich infolge der Blendung durch die Auto- mobilscheinwerser in den städtischen Straßen tagtäglich ein. Auf diese Unsitte macht Dr. Heinrich Lux in einem Aussatz der „Sozialistischen Monatshefte" aufmerksam. Jede gute Beleuchtung muß die Blendung anSschließen. Diese For derung ist sowohl bei der Beleuchtung von Jnnenränmen al» auch bei der Beleuchtung von Straßen und Plätzen zu erfüllen. Obwohl blendende Lichtquellen eine große Gefahr sür die Verkehrssicherheit bedeuten, wird dock dauernd gegen diese Forderung gesündigt. Bald sind es grelle Schaufenster- beleuLtungen mit unabqeblendeten Lampen, bald sind e» zu niedrig aufgehängte Gaslampen bei der Straßenbeleuch tung, di« das Publikum belästigen; vor allem ab« sind «» die Scheinwerfer der Automobile, die sich geradezu zu einer Pest für den Straßenverkehr entwickelt haben. Da der Scheinwerfer, der die Fahrbahn auf mindesten» 20 m au», reichend beleuchten soll, bei einer Streuung von 12—16 Grad einen Kreis von 4—6 m Durchmesser ansleuchtet, so mutz der Lichtkegel auch da» Auge von Passanten treffen, die sich auf dem Trottoir bewegen und e» blenden. „Man weiß nicht, was man mehr bewundern soll: die Langmut de» Publikums, La» sich dauernd eine derartig« Belästigung nnd Gefährdung gefalle»» lätzt, oder die Tatenlosigkeit der Pollrriorgane, die trotz den bestehenden Bestimmungen, die die Verwendung „übermätzig stark wirkender Scheinwerfer" in den städtischen Straßen verbieten, diesem Unfug bei weitem nicht enttgisck genug steuern", sagt der Verfasser. „Es gibt eine große Anzahl von bewährten Einrichtungen, mit deren Hilfe die Blendung durch Scheinwerfer vermin dert oder ganz beseitigt werden kann. Dies« Einrichtungen sind nicht zu kostspielig, denn im Vergleiche zu dem Hoven Preis« eine» Automobils machen sie nur «ine,» ganz ver schwindenden Bruchteil au«. Wenn die Automooilbesitz« sich nicht bereit erklären, diese Einrichtungen anzuschaffen, so verbiet« man di« Benutzung von Scheinwerfern in den Straßen unserer Städte überhaupt. Notwendig sind sie keinesfalls. Er ist hohe Zeit, daß die Verkehrspolizei der Frage der Blendung durch intensive Lichtquellen ihre Aufmerksamkeit widmet." —* Pflege der Obstbäu ine. Die unzweckmäßige Behandlung der Obstbäume ist in vielen Fällen fchuld an dem mangelhaften Ergebnis der Obstknltur. Worauf be sonder» zu achte» ist, kann man am besten durch den An- , - , --- schlutz ai» den Sächsische» Landes-Obstbau- und Weinbau- Handl« abgesrtzt wurde, konnte d« geschädigten Firma «ia Drvvrn. Vika»«i?k SIL» «fabr«-—«VSLUich« »il nnMqö>«ben mcka.
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