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- Erscheinungsdatum
- 1922-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192203064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-03
- Tag 1922-03-06
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Monat
1922-03
-
Jahr
1922
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sich uver v»e Preise zu vergeroftsern. Nu»k»«ft« erteil«« bereitnültgst -a» LanbeSkoblenamt und -er Sohlenau»»letch Dre»ben. —* Finnisch« Krt«a»au»»etchnunge«. Dt« Finnische Negierung hat für die Teilnehmer an der Expedition nach Finnland eine größere tzln-ahl Er innerungsmedaillen überwiesen Ehemalige Angehörige de» Jäger-BatlS. 4, Sächs. Karobinier-ReatmentS, Divkonach VIS, Fernsprech-Abteilung Nr. VIS und Feldlazarett »»1, die in Finnland mitgekümpst habe», können die Erinnerungs medaille sofort bei der 4. Division in DreSden-N. be antragen. In dem Gesuch sind Dienstgrad, Truppenteil, Geburtsort, Geburtstag und Beruf anzugeben. —* Der Messesonntag, der Eröffnungstag der Leipziger Messe, ist stets auch der des größten Besucherandrangs. Gegen mittag waren gestern bereits über 100000 MeßauSweise auSgegeben. Die Zahl steigt noch andauernd. Die Dienstkarten der Reicks-, StaatS- nnd Kommunalbeamten, die daneben abgegebenen Ehren abzeichen fiir Vehörden-Vrrtreter, Studenten» und Schüler karten und sonstige allgemein« Ausweise, Nrbeiterkarten usw. sind nickt in die Zählung mit einbegriffen. Es bandelt sick dabei ausschließlich nm Geschäftsbesucher der Messe und man kann bereit« setzt festftellen, daß auf der allgemeinen Mustermesse die Warennachfrage außerordentlich groß ist, daß aber anderseits die Aussteller sich mehrmonatige Liefer frist ansbedingen müssen. Die russische Regierung bat während der Messe in Leipzig ein besonderes Büro ein- gerichtet. Sogar die sttdchinesiscke Regiernng bat eine amt- liche Vertretung entsandt. Auf der technischen Messe haben die Verzögerungen, die der TranSportarbelterstrelk mit sich gebracht bat, verhindert, daß diese, wie sonst, bereits am Sonntag fertig dastand. Immerhin ist der Besuch hierdurch in keiner Weise beeinträchtigt worden. Anch die ans dem Freigelände ausgestellten Maschinen erregen große« Interesse. Verschiedentlich sind auch schon größere Abschluss« zustand« gekommen. — Am Sonntag abend fand in den Räumen de« GesellschaftShanseS „Harmonie" der Presseabend der diesjährigen Leipziger Frühjahrs-Mustermesse statt, zu dem mehrere Hundert Schriftleiter von deutschen und aus ländischen Zeitungen und Zeitschriften erschienen waren. In seiner BegrübungSansvrache wie« Direktor Dr. Köhler auf den internationalen Charakter der Leipziger Messe hin, die zurzeit etwa 7000 ausländische Aussteller unter ins gesamt 13000 Ausstellern habe. In Wahrheit gebe eS in Deutschland nur eine allgemeine und internationale Messe, während alle anderen Messen entweder nach Osten oder Norden oder Westen bezm. Südwesten ihr Gesicht gerichtet hätten und zudem mehr oder weniger fachlich spezialisiert seien. Im Zusammenhang damit wandte fick der Redner gegen die Methoden, die nn Kampfe gegen di« Leipziger Messe von anderen Messen angewandt würden. So habe das literarische Büro einer anderen Messe angebliche« Material, iu dein völlig unvergleichbare Zahlen neben einander gesetzt wurden, monatelang aufbewahrt und erst kurz vor der Leipziger Messe an die gesamte deutsche Bresse verschickt, um dadurch dem Leipziger Mcßamt eine Wider legung unmöglich zu machen. Dieses Verfahre» habe aber bei der deutschen Presse seine Wirkung verfehlt. Mit dem Ausdruck der llebcrzengung, daß die deutsche und die ausländische Presse der Leipziger Messe entsprechend ihrer Bedeutung für die deutsche Volkswirtschaft und die Wieder anknüpfung der internationalen Handelsbeziehungen nach wie vor gebührende Beachtung entgegenbringcn würde, schloß der Redner seine Ausführungen. Namens der inter nationalen Presse gab der Vertreter der „New Vorker Abendpost" Briggs unter lebhaftem Beifall der Versamm lung der Ucberzcugung Ausdruck, daß von Deutschlands Wohlfahrt das wirtschaftliche Gedeihen der ganzen Welt abhänge. Er betonte die Notwendigkeit, daß die Erkenntnis von der wirtschaftlichen Einheit der Welt immer weiter an Boden gewinne. Tie Leipziger Messe trage dazu in ganz besonderem Maße bei. * Gröba. Ocsfentlicke Sitzung des SckulauSschusseS findet anr Dienstag, den 7. März, nachmittags 6 Uhr im Sitzungssaal der Zentralschule statt. BcratungSgegenstände: 1. Beratung der Geschäftsordnung für den Lehrerrat. 2. Be ratung der Geschäftsordnung für die Lehrerversammlung. 3. Beratung der Fortbildungs-Schulordnung. 4. Beratung der Schul- und Hausordnung der Zentralschule. 5. Beratung der Vorschriften über Elternbesncke im Schulunterrichte. 6. Beratung des Nachtrags zur Ortsschulordnung, Wahl des Elternrates betr. 7. Gesuche um Aufnahme von Wcidacr Kindern in die hiesige Volksschule. 8. Gesuch des KanincheuzüchtervercinS Gröba um Ueberlassung der Turn halle für eine Bezirks-Ausstellung. 9. Rückzahlung des RestdarlehnS an die LandcsversichcrungSanstalt. 10. Mit teilungen und Anfragen. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. Berichterstatter sind: zu 1 Herr Haubold, zu 2 Herr Meißner, zu 3 Herr Eickler, zu 4 Herr Henze, zu 5 und 7 Herr Börner, zu 6 Herr Schmidt, zu 8 und 9 der Vorsitzende, Großenhain. Auf dem Wockenmarkt Sonnabend stellten sich die Preise für das Mund wie folgt: Aepsel 6 M., Butter, Stück 25 M., Eier, Stück 3,25 M.« Heringe, grüne, 7 M., Kabeljau 8,50 M., Karotten 1,50 M., Kohlrabi 1,50 bis 2,00 M., Rotkraut, hiesiges, 4,50 M., Weißkraut, hiesiges, 3,50-4,00 M., Welschkraut 3,50-4,00 M- Möhren ^00-1,25 M., Bierrettiche 50-60 Pf„ Seelachs 8 M^ Seeforelle 6 M., Sellerie 2,50—3,00 Kohlrüben 1 M„ Rote Rüben 1,50 M. —g. Dresden. Die Pesterwitzer Bluttat vor Ge richt. Schwerer Raubversuch, Nötigung, schwere Körper verletzung brachten den 1904 zu Chemnitz geborenen ehe maligen Fürsorgezögling Philipp Alfred Httltgensckmrdt vor die 7. Strafkammer des Dresdner Landgerichts. Der Anklage lag jene schwere Bluttat zugrunde, die sich am 14. November morgens 6 Uhr im Rittergut« Pester witz zugetragen hatte. Ta Heiligenschmidt bet Ausfüh rung der Tat erst hart an das strasmündige Älter heran reichte, so wurde das schwere Verbrechen als Jugend strafsache von der Strafkammer abgeurteilt, andernfalls würde nur das Schwurgericht zuständig sein. Der An- geklagte bekannte sich schuldig, er gab vor Gericht an, daß er die beide» lebten Jahre seiner Schulzeit tn der Än- stalt Bernsdorf zugebracht habe, da er einmal einem Mäd chen 1916 die Handtasche mit 50 Pfennigen weggenommen habe. Nack Entlassung auS der Schule wollte Ange klagter in den Zimmermann-Werken das Scklosserhand- wcrk erlernen, hielt aber dort Mcht auS, machte neue Dummheiten, kam dann nach der Anstalt BräunSborf und von dort aus am 80. Juli nach dem Rittergut Pesterwitz als Schweizer. Dort erhielt Heiligenschmidt in der Familie des Oberschweizers Frehner die gleich« Kost, er aß mit aus einer Schüssel und am selben Tische, und erhielt neben freier Station monatlich 150 Mark Gehalt. Im Herbst habe sich Wandertrieb bemerkbar gemacht, er wollte weg laufen, und zu diesem Zweck den Obersckweizer vorher bestehlen, damit er Geld habe. Am 14. November wollte Heiligenschmidt flüchten, wohin will er noch nicht gewußt haben. Während der Obersckweizer im Stalle die Kühe versorgte, nahm sich der Angeklagte ein Beil, ging da mit nach der Küche, um dort den Schlüssel zur Wohn stube zu holen. Lieser lag auf dem Tisch, nm diesen unbe merkt zu erlangen, bat Angeklagter um Kaffee, da Ihm schlecht sei, er stellte vor dem Herd eine Tasse auf dem Fußboden. Als sich die 49 Jahre alte Fra» Frehner bückte, um Kaffee einzugießen, konnte Angeklagter den Schlüssel noch nicht erlangen. Daraufhin nahm er sein Bejl und hieb damit dreimal auf die Frau ein, dte unter W dL^schmtdtnahm oe« ^tüpenichvlliu. mno wol»t> vom muss Weid ftestuyk,. «n der StuLEr Kak is« LieM^TM» die Hilferufe der Mutter wach gewordene Tochter Ida entgegen. Mit den Worten, ihre Mutter sei schwer trank geworden, versuchte Heiligenschmidt das kräftige, nur Im Hemd befindliche Mädchen nach der Kammer zu drängen, er vermochte, aber das Mädchen nicht zu üverwältig«,, eS entstand em verzweifelter Kampf, beide kamen zu Fall. Bet dem Versuch, das Mädchen am Schreien zu hindern, sei «er gebissen worden. Die jüngere Schwester war In zwischen auch wach geworden, und vermochte die vom Angeklagten zugcriegelte Stubentür zu öffnen und im Flur laut um Hilfe zu rufen. Da Heiligenschmidt nut dem Mädchen Ida Frehner nicht fertig wurde, ergriff er eine Hacke und schlug blindlings auf sie em. Auf diesen Lärm war Oberschweizer Frehner aufmerksam geworden als er die Treppe herauskam, flüchtete der Täter in die Kammer, .ergriff eine Bügelsäge, und hieb damit auf den Oberschwelzer, der erheblich am Kopfe verletzt wurde und stark blutete. Dadurch gelang eS Angeklagten -u flüch ten, ohne Geld und barfuß rannte er in Richtung Torbitz davon, um sich später freiwillig in Stetzsch der Polizei zu stellen. AlS erster Zeuge wurde Oberschweizer Frehner gehört. Heute noch liege seine Frau im Krankenhaus», sie- werde dauernd iin Gesicht entstellt und auch dauernd siech bleiben. Tie Arbeit habe Angeklagter zur Zufrieden heit erledigt, wenn er auch manchmal etwa- frech war. Der Vater des Angeklagten, der in Chemnitz wohnhafte 46 Jahre alte Stanzer Guido Philipp Heiligenschmidt, wurde al- letzter Zeuge gehört, er erklärte, daß er die schwere und entsetzliche Tat aufs tiefste verabscheue, er habe seinen Sohn im Rittergut in Pesterwitz besucht, die Stelle und seine Verpflegung und Behandlung für gut befunden, nur den Wunsch habe er geäußert, einmal nach Hause zu kommen. Im Jahre 1916 habe sein Sohn, während Zeuge im Felde war, als 12 jähriger Knabe einem Schulmädchen die Tasche mit 50 Pfennigen genom men, uni sich als starker Elser etwas zu kaufen. Damals besuchte er die Schule in der Luisenstraße, der Direktor erteilte dem Knaben einen Verweis, und alles war wieder vergessen. Als seine Frau die Wohnung wechselte und der Knabe in die Brühl-Schule kam, habe ihn der Lehrer vor das Bult gestellt, und seiner Klasse gesagt, sie soll ten sich den Straßenräuber nur einmal ansehen, nie mand dürfe sich mit ihm abgebcn. Bon da ab ging die Hänselei loS, der Knabe fing an zu schwänzen, und da dies die Mutter dem Zeugen ins Feld schrieb, habe er ge raten, daß der Junge in der Anstalt BernSdorf rinterär- bracht werde. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft Dr. Darschau forderte strenge Bestrafung. Das Urteil lautete wegen versuchten schweren Raubes, Nötigung und wegen schwerer Körperverletzung auf insgesamt drei Jahre drei Monate Gefängnis. Löbnitz. Eine beftige Gasexplosion entstand im Reußmannschrn Grundstück am Markt. Die GaSauSftrömung wurde angeblich durch einen Fehler in der neu angelegten Leitung hervorgrrufen. Die Explosion erfolgte, als ein Arbeiter mit einem brennenden Streichholz den mit GaS angefüllten Raum betrat. Zwei Arbeiter wurden zum Teil schwer verletzt. Der Gebäudeschaden ist beträchtlich. Zttta». Der Ausverkauf ZittauS durch die Be völkerung der benachbarten tschechoslowakischen Grenz bezirke kteht jetzt wieder tn hohem Flor. Die Ursache dazu ist der hohe Stand der Tschechenkrone. Aber nicht allein um billig cinzukaufen, kommt man von „drüben" über die Grenze, sondern auch, um sich billig zu amüsieren und zu beköstigen. Namentlich an den Sonntagen kann man in den Restaurants und Kaffees sehr viele „Ausländer" mit Kind und Kegel beobachten, die sich hier bet Speise und Trank gütlich tun — sehr zum Leidwesen der Wirte im Böhmerlande, dte leere Lokale haben. Daß -er „Aus verkauf" im GeschäftSlcben natürlich steigende Preise für die einheimische Bevölkerung zur Folge hat, ist eine Er scheinung, die in den jetzigen Zetten der wachsenden Teuerung doppelt hart empfunden wird. )( Aue. Die Firma Ernst Gcßner, Aktiengesellschaft, hat -em NnterstützungssondS für Beamte und Arbeiter 500 000 Mark gespendet und außerdem 600 OVO Mark für den Kleinwohnungsbau zur Verfügung gestellt. Chemnitz. Auf der Schillerstraße wurde beim Neber- schreiten der Straße der aus Drebach gebürtige 73jährige Strumpfwirker und Handarbeiter Reinhard Wächtler von einem Personenkraftwagen erfaßt und zu Boden geschleudert. Im StadtkraukenbauS ist er infolge innerer Verletzungen gestorben. Ein Verschulden des Kraftwagenführers soll nicht vorliegen. Leipzig. Am Freitag früh S Ubr wurde auf Sommerfelder Flur auf dem Bahnkörper die Leiche eine- etwa LOiährigen Mädchens aufgesunben. Die Wüsche der gutgekleideten Toten war L. R. gezeichnet. Neben den Fußspuren, die nach Gipsabdrücken mit den Schuhmatzen der Toten übereinstimmten, fanden sich wettere Fußspuren, die auf eine männliche Person hinbeuten. Die alsbald er schienene Mordkommission aus Leipzig hält deshalb einen Mord nicht als ausgeschlossen und ordnete die Ueberführnng der Leiche tn die Leipziger Anatomie an. Ein Polizethnnb, der auf die Spur gesetzt wurde, versagte. Neueste Nachrichten im» Telegramme vom 6. Mar» 1922. EelbstgrsteNnng Kapp»? * Dresden. Die „Dresdn. Nachr." veröffentlichen ein Schreiben Kapps, worin er mitteilt, daß er dem Reichs gericht seine Bereitwilligkeit erklärt habe, sich unter Leistung einer Sicherheit von 100000 M. gegen Gewährung freien Geleits und Verschonung von der Untersuchungshaft zu stellen. Kapp möchte durch seine Selvstgestellung «iu« Revision des Jagow-ProzesseS erreichen, da er der Meinung ist, daß gegen Jagow «in Fehlspruch des Gericht« vorliegt. Finanzministerium ««d Gvitzenverbände. * Berlin. Wie die „Montag-post" meldet, Lat der Finanzminister Hermes den Epitzenvrrbänden der Gewerk- Aasten ein« Denkschrift über die ZwangSanleihe mit einer Reihe Frag«» übermittelt. Diese Fragen werden am Donnerstag Gegenstand einer Besprechung zwischen den Gr- wrrkkchaften, Spltzenverbänden und dem ReichSfinanz- ministerium sein. Entdeckter Erpresser. )l Berlin. Die Kriminalpolizei Lat einen Hilft- schrriber verhaftet, der einem Filmschriftfteller wiedrrLoltr Briefe geschrieben batte, tn denen er aufgefordert wurde, an einer bestimmten Stelle größer« Geldsummen zu hinftr- legrn, widrigenfalls er und seine Familie mit indischen Giftpfeilen getötet werden sollten. Al» die Briefe nicht» nutzten, setzte er seine Drohungen telephonisch fort. Al» die Fra« dr» Schriftsteller» infolge der fortgesetzten Beun ruhigungen ernstlich erkrankte, wandte sich dieser, an di« Kriminalpolizei, die feftstrllte, daß der Urheber, der Drohungen ein stellenloser Htlf»schreiber war. Dieser batte die Bekanntschaft «ine» jungen Mädchen» gemacht, da» mit den häuslichen Verhältnissen de» Schriftsteller» genau Bescheid wußte, und sich die» bei seinen Erpresser» brirsrn zunutze gemacht. Erhöhter Preis für die Berliner Zeitungen. )( v « rlin. Die Berliner Morgenzeitungen kosten von jetzj ün iD Straßenbandel 1 ustk. * Bochum. Ein au» allen Tellen Westdeutschland» besuchter L«ntrum»arbeit«rtaa fand am Sonntag in Bochum statt. Reickstagsabarordneter Joo»-M.-Eladbach sprach über da» Thema: .Wir und die Parteien". Da» Haupt» interrffe wandt« sich dann der Red, Stegerwald» über bi, Spannung »wischen Staat und ,Wirtschaft »u. Gteaerwald verteidigt« unter ander«« sein« Politik al» Ministerpräsident lehnte die Klaffenpolitik ab nnd bezeichnet« eine «efolaschaft von Moskau al» verfehlt. Notwendig sei da,,,«, die po litische Anlehnung Deutschland« an England und Frankreich, die wirtschaftlich denken. In breiter Linie führt« Stegerwald die Entwicklung der christlichen Gewerkschaften vor, «ährend er di« leichtfertigen Streike um Bagatellen, verurteilt«. Bon der Regieruna verlangte er äußerste Energie gegen all« Forderungen der Entente, die un» Lasten auferlegte, dl« wir nickt tragen können. Gegen «in« Ueberfpannung der Reparationssorderunaen müsse die Regierung entschieden Einspruch «heben. Alsdann beschäftigte sich Stegerwald mit dem Verhältnis »wischen Staat und Wirtschaft. Di« Weimar,rPerfaffu», hab« «in« Klarstellung -er Beziehungen »wischen beiden nickt gegeben. Die Revolution hab« nicht eine Bindnng des Kapital«, sondern die Entfesselung de« Kapital« gebracht. Es fehl« di« Gelinnungsdemokrat»« in einem äußerlich demokratisierten Staat». Heut« gingen dt« tast unsichtbaren Kanäle der Hochfinanz in beinahe alle Partei,u, auch in die radikalsten. Der betriebsrätliche Gedanke der Gegenwart müsse ouSarttaltet werden; der ReickSwirtickaftSrat müsse organisatorisch in die Gesetzgebung eingefügt werden. Stegerwald erblickt keinen anderen Aus weg an« dein Dilemma als durch Einrichtung de« föde ralistischen allgemeinen Wahlrecht«. Zum Schluffe vertrat Stegerwald den völkisch-wirtschaftlich«» Gedanken gegenüber der internationalen Hochfinanz. Die Lage in Fiume. -(Belgrad. Nach Berichten au« Suzak besteht für die südslawisch« Bevölkerung in Fiume ernste Gefahr, da sie von den Faszisten bedroht wird. Dte Zeitung „Nowosti" verlangt deshalb, daß dt« Regierung mit Waffengewalt interveniere. Eine Preffegesetznovrll« t« Serbien. )( Belgrad. Infolge unaualifizirrbarer Angriff« einzelner Preßoraane gegen politische Gegner und selbst der«» bereits verstorbene Familienmitglieder hat dte Regie rung beschlossen, in der Skupschtina dringlich eine Presse» grfetznovelle ein,»»bringen. Ei« neue» Abkomme« »wischen Pole« uud Frankreich. )( Pari«. Neben dem vor kurzem abgeschlossenen Handelsverträge zwischen Frankreich und Polen ist »wischen beiden Ländern «in besondereSAbkommenüberdl« Beteiligung Frankreichs an der Ausbeutung der polnischen Petroleum vorkommen zustande gekommen. Dieses Abkommen sickert dem sranzösischen Kapital und den französischen Gesellschaften eine weitgehende Beteiligung, sowohl an der Rohöl- und Napbthagewinnung, wie an den Raffinerien und dem Handel mit Petroleum. Dte Unmöglichkeit der Dekadrnzablungen. * Paris. Dem „Jornal" zufolge hat der Reich«, finanzminister bei Anlaß der Dekadenzahlung im Betrage von 81 Millionen Goldmark für Reparationen dem Berliner^ Vertreter dec Reparationskommisfion, Haguenin, erklärt,! die NrichSreaierung werde fick bald außerstande sehen, dies«! Dekadenzahinngen fortzusetzen. Der Reichsminister habe erneut darauf gedrungen, daß sofort eine Stundung gewährt würde. Rathcnau habe Bemelman tn Berlin die gleiche» Erklärungen gemacht. Amerika und di« drntschen Farbstoffe. )l Ne »vyork. Die Auseinandersetzungen im Kongreß wegen der deutschen Farbstoff« find äußerst lebhaft geworden. Es hat den Anschein, als ob unter den Abgeordneten di» Stimmung für die Einfuhr günstiger geworden ist. Sport. Riesaer Sportverein. Der Nordsachsenineister war spiel frei. Die 2. Mannschaft trug in Nünchritz ein GesellschaftS-, spiel — nicht, wie anfangs gemeldet, ein Kran,wettspiel —> aus. Das Spiel endete 0:0. ES war ein Kampf zweier! teilweise recht unentschloffenen, schußunsicheren Stürmer- reihen gegen gute Hintermannschaften. Der beste Mann auf dem Felde war Kaczmarek im Tor der Riesaer. Nünchritz verschoß einen wegen Hand geaebenen Elfmeter. 8. Mannschaft — Mügeln 1. (Verbandsspiel) 2:3. 4. Mann schaft — Lommatzsch 1. (Verbandsspiel) 1:0. Abteilung für Jugendpflege. Der Jugendmeister war gegen Oschatz 1. Jgd. mit 4:0 erfolgreich, während die 2. Jugend in Strehla gegen die dortige 1. Jnaendelf 6:0 gewann. Die 1. Knabenmannschaft war, da die Spielvereinigung Zeit- bain—Lichtens« trotz fester Zusage nicht antrat, spielfrei. Dte 2. Knabenmannschaft gegen eine Schülermannschaft 2:0. VfL. Am gestrigen Sonntag standen sich Döbelner Sp.-Cl. 1.— VfL. 1. Riesa im rückständigen Freundschaft«» spiel gegenüber. Nach Anstoß geht VfL. durch Lukoschek in Führung und der Vorsprung wird durch den Halblinken Hickisch vergrößert. Dobeln rafft sich zusammen und kann kur, hintereinander den Ausgleich erziele»», ja sogar bis zur Halbzeit mit 3:2 in Front gehen. Nach Seitenwechsel drückt Döbeln. Die sichere Verteidigung VfL. verhindert aber jeden weiteren Erfolg. Hingegen verwandelt der Halbrechte Krzoß eine prachtvoll von linkSaußen gegebene Flanke durch Kopsball -um 8. Tor und kur» darauf gelingt es den» Halblinken Hickisch den Sieg mit ,4:8 sicher,»»stellen. SckenverhältniS 6:8 für ML. Schiedsrichter Dellt war ein gerechter Leiter. ML. 8. — Spieiv. R.-G. 8. Spielv. nicht anaetreten. Knaben-Abteilunä: VfL. 1 Knb. — Lichtens«« 1. Knb. 2:0 (1: Os in Lichtensee. VfL. 2. Knb. — Sp.-B. Röderau 2. Knb. 0:1 In Röderau. ML. mit 9 Mann. Spielvereintanng. 1. Mannschaft spieltegegen Gröditz 1, trchn. überlegen 2:2 (1:0). Spielv. 2. — Röderau 2. 3:0. Jugendausschub: Die 1. Jgd. schlug die spielstarke 1. Jad.-Slf „National" Chemnitz mit 2: L, während dte 2. Jgd. der gleichen 4:0 unterlag. Die 1. Knabenmannschaft zeigt« ihr Können der 1. Knaben-Elf.de» Röderauer Sportverein», St« erfocht die wertvollen Punkte mit einem 1:0-Sieg. Berlin und mehreren! > zur, e >u,d ein gewisser' Län»l ».»wer Pistole» Verschlecht Vermischte». Sin Gastwirts der auf seine Gäste schtetzt.1 In der Nacht »um Sonnabend kam eS zwischen dem Gast wirt Bosse tn der Weberstratze in Berli.. ..." Gästen zu einem Streite, indessen Verlaus Boss, Pistole griff und auf seine Gäste mehrere Schüsse ... feuerte. Sine Kugel traf den Arbeiter Hübner in den Kopf und tötete ihn. Schwerverletzt wurden der Elektromon teur Kautz durch einen BruMchutz und ein gewisser Lang«' durch «inen Kopfschutz. Der Wirt, dem man »wer Pistole» abnahm, wurde der Kriminalpolizei übergeben. GaSvergiftullgen in Berlin. Die Verschlech terung des Berliner Gase» verursacht häufige Vergiftungs fälle. Sonnabend sind, wie da- ^isHlhr-Matt" mitteilt, fünf solcher Fälle zu verzeichnen, wovon zwei tödlich ver liefen. Selbstmord eine» Berbrecker». Kreuzpoint» ner. der Doppelmörder des Ehepaar» Haa», da» am LS. S, m dem meteorologischen VösMWM M ds» «dM
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