Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1922-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192202102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-02
- Tag 1922-02-10
-
Monat
1922-02
-
Jahr
1922
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Die Rede Lloyd Georges. Nu« London wird gemeldet: Im Unterhaus, fragte der Arbeiterführer ElvneS, welches die Haltung der britischen Regierung gegenüber der franzömcken Politik tzt. Da« in der Thronrede erwähnte Uxberetnkornmxn mit Frankreich und Belgien sei derrrtia, baß die Sicherheit Krankreichs in Zukunst und der Friede der Welt dadurch nicht verbürgt würden. Die Arbeiterpartei sei überzeugt, daß die Sicherheit Frankreichs und seine Wohlfahrt in Zukunft am besten gesichert werden könnten, Indern die ante Meinung der Welt erhalten werde und indem durch sine Bereinigung der Völker eine Garantie gegen einen zukünftigen Angriff geschafft werde, die allein durch «in Uebereinkommen zwischen Frankreich und einem oder zwei Rudern Ländern nicht gesichert werden könne. Nach ClimeS nahm Lloyd George das Wort zu fol« denden Ausführungen: Alle aus den Haager Konferenzen «faßten Beschlüsse sind allgemeinen Charakters und sind m Weltkriege wirkungslos geblieben. Dagegen sind in vashington genaue Beschlüsse grsaßt worden, tn denen «stimmte Zahlen für Kriegsschiffe, Geschütze und Be- atzungen festgesetzt wurden. LieS bedeutet für das brt- ische Budget eine Ersparnis von Millionen Pfund. Wa ste Tätigkeit des Obersten Rats betrifft, so bat er die Entwaffnung Deutschlands durchgeführt. Di« Dienst« pflicht ist in Deutschland abgeschafft: Maßnahmen sind betroffen, die Frankreich sehr beträchtliche Summen an Reparationen gewährleisten. Tiefe Ergebnisse sind nickt im Verlaufe der ersten Konferenz des Obersten Nat? er zielt worden. Man ist schrittweise vorgegangen: aber man vat ein große- Ergebnis erreicht, nämlich vorgesehen, daß Konflikte nicht zu Kriegen ausarten. Die Politik Eng land« gegenüber Frankre ck ist eine Politik der Freund schaft uno Zusammenarbeit, im Interesse deS Frieden-. Freundschaft bedeutet nicht Unterordnung oder Gehorsam, sondern ehrliche Zusammenarbeit, wenn auch in der Frage der geeigneten Mittel nicht immer Nebereinstimmung be steht. WaS die Frage dr- GarantiepakteS betrifft, so ist eS notwendig, daß Frankreich fühlt, nicht isol ert zu sein. Nicht» ist gefährlicher, als wenn eine tapfer« Nation Furcht empfindet. Frankreich ist iin Zeitraum eine) Jahrhunderts dreimal verwüstet worden. Das rechtfertigt seine Besorg nis. Denn Frankreich die Sicherheit hat, daß England ihm, falls die Ereignisse von 191-t, 1870 und 1814 ohne Herausforderung von seiner Seite sich wiederholen soll ten, mit seiner gesamten Macht beisteht, so wird d'ese Nckerheit Frankr-ich Vertrauen einflößen. Eine der wirk lichen Gefahren für Europa — vielleicht nicht im gegen wärtigen Augenblick, vielleicht auch nickt während der nächsten LO Jahre, aber vielleicht für die folgenden Generationen — besteht dann, daß die deutsche Irgend km Geiste der Revanche erzogen werden und heranwachsen könnte. (Zuruf von der Arbeiterpartei: lind die französische sIugend ebenfalls;) Ich sage: Wenn die deut'che Jugend an den Gedanken gewöhnt wird, die alte Pracht, den frü heren Einfluß und den ehemaligen Besitzstand d«S katver suchen Deutschlands wicderzuerlangen, den Sieter für die Deutschland zugcfügt« Niederlage zu bestrafen und den deutschen Nationalstolz zu verteidigen, io liegt darin eine her größten Gefahren, denen das künftig« Europa aus gesetzt ist. Wer den Frieden will, mutz nicht nur an die Gegenwart, sondern auck an die kommenden Jahre denke». Deutschland mutz überzeugt werden, daß eine kriegerisch« Politik ihm keinen Vorteil bringen, daß «S in einem Nachekriege gegen Frankreich nicht nur Frankreich, sondern Puch andere Nationen gegen sich haben würde. Durch ein derartiges Verhalten wird dieses deutsche Gefühl sckou im Entstehen ausg?rott«t werden, und die Deutschen werden lernen, daß eine Politik der Revanche für ihr Land töd lich sein würde. ES gibt aber noch einen weitern Grund kür einen Garanti-pakt. In Versailles haben wir Ver bindlichkeiten übernommen, um einer Politik der Aus dehnung Frankreichs bis zum Rhein — einer Politik, die «etwas in der Art einer Annexion von Gebietsteilen auf dem linken Nheinuser bezweckte — Widerstand leisten. Diese Verbindlichkeit war dazu bestimmt, Frankreich Sicherheit tz« bieten. Wilson und Balfour haben die Garantie gegeben. Angesichts dieser Garantie hat Frankreich auf di« er wähnte Politik Verzicht geleistet. Jetzt handelt eS sich in dieser Angelegenheit für uns um eine Ehrenschuld. (Bet- fall und Protestrufe.) Ick erinnere daran, daß das Unter haus seinerzeit den Grrantievertrag genehmigt hat unter der Bedingung, daß di« Vereinigten Staaten ihn ebenfalls ratifizieren. Wir werden dem Unterhause ebenso wie da- vralS Gelegenheit geben, den jetzt mit Frankreich geplanten Pakt zu erörtern. Das Unterhaus wird dann sagen können, Pb e» ihn annehmen oder sblehnen wird. Hierauf kam nähme für den wirtschaftlichen Wiederaufbau b,r Welt die Kriegsschulden zu streichen. Er sagte: Großbritannien ist bereit, diese Frage zu erörtern, vorausgesetzt, daß alle Gläubiger» und Schuldnernationen bereit srnd, dasselbe »u tun. Aber e» würde unrecht sein, zu verlangen, daß Großbritannien allein auf die ihm geschuldeten Gelder verzichte. Ueber die ägyptische Frage sagte Lloyd George: Für den Augenblick kann ich keine vollständige Erklärung abgeben, da die Negierung erst mit dem am dem Wege, nach London bef'ndlichen Marschall Menby beraten muß. Wie auch die Lösung aussehen mag. die gesunden wird, zwei Tatsachen von grundlegender Bedeutung müssen im Auge bebakten werden: Argnvte» bildet eine Art Korridor, der die östlichen und westlichen Teile deS britischen Reich« trennt bezw. verbindet. Aegypten sah während de» Krie ges über eine Million Soldaten aus Australien, Neusee land und Brit.-Jndien vorüberztehen. Wäre Aegypten da mals unabhängig und frei von jeder Kontrolle durch Großbritannien gewesen, so hätten wir beträchtlich schwächer dagestanben. Ferner mutz man an die Sicherheit denken, die daS britische Protektorat bietet. Angehörige aller Na tionen haben ihr Kavital in Aegypten angelegt nnd ihre Arbeit und ihr Leben darauf verwendet, das Land zu er- schlietzen. Dieser Umstand legt Großbritannien Verpflich tungen für die Zukunft auf. Zum Schluß ferner Rede kündigte Lloyd George die unverzüglich* Einbringung der Gesetzentwürfe über Irland an. Die fraxMsche Rote ttter die Konferenz 1« Äenva. Aus Pari« wird gemeldet: Wie der «Petit Puristen" halbamtlich mitteilt, Kat die französische Regierung in ihrer Note an die englische Negierung über die Konferenz von Genna darauf bingewieien, dak diese serb» Monate Bor bereitungen erfordere. Die französische Regierung drücke daber die Befürchtung an«, die Konferenz müsse unfruchtbar bleiben, wenn so verwickelte nnd nnaebenre Probleme die»» mal unvorbereitet in Angriff genommen würden. Di« Note rat« deshalb an, die Konferenz nm wenigstens drei Monat« zu verschieben und diese Zeit dazu ,n benutzen, die uner- lätzliche Vorarbeit zn leisten. Die Note schlägt ferner vor, zu bestimmen, daß keine« der Rechte, die der Völkerbund anS dem Friedensvrrtrane erhalten habe, angetastet werde, ebensowenig wie die FriedenSnerträge, di« die Grundlage des internationalen Reckt« von Europa seien. Diese Be denken müßten die Konferenz van Genna verhindern, di« Reparationsfrage zu behandeln. Schließlich soll in der Note gesagt sein, daß die alliierten Märkte das Recht zur Inter vention haken, wenn die Wiederherstellung einer milita» ristischen Monarchie in Deutschland oder Ungarn erfolge. Der letztgenannte Punkt interessiere besonders die Kleine Entente. Der Wiederaufbau der zerstörte« frarnöslschrn Geriete. In der Sitzung der französischen Kammer am Mittwoch verwahrte sich bei der Deratnng der Budaettitel, deren Rückerstattung Deutschland »ufällt, der Aba. Louckeur gegen die Behauptung eines sozialistischen Abgeordneten, die Nord departement» seien bei der Entschädigung bevorzugt worden. Er habe die den Industriellen gezahlten Summen um 5 Milliarden z« hoch angeaeben. Die Schäden der In dustrie nach dem BorkriegSwerte hätten ungefähr 6'/, Milliarden Franken betragen, das bedeut« nach dem augenblicklichen Werte 24 bis 28 Milliarden Franken. Bi« znm 81. Dezember 1921 hätten di« Industriellen er halten 11 Milliarden 120 Millionen, also 45 Prozent ihrer Schäden. Aut die von ihnen garantierten Anleihen hätten sie erhalten 1800 Millionen. Nack Louckeur find die Ver lust« der kleinen Geschädigten, die sich auf 2 Milliarden 900 Millionen Vorkriegswert belaufen, also 9400 Millionen des augenblicklichen Wertes, am 81. Dezember 1921 zu 60 Prozent nackgevrüst gewesen. Der Minister für die beireiten Gebiete Reibel, der den Ausführungen Lonckeurs znstimmte, erklärte, sein Hanpt- vrogramm über den Wiederaufbau bleibe dasselbe wie das seines Vorgängers. Die von den sozialistischen Abgeordneten Jnghels verlangte Engn-te habe er abgelehnt. Die Ziffern bewiesen, da« alle« getan worden sei. 250 000 Gebäude seien im Wiederaufbaugebiet zerstört nnd 422 000 beschädigt gewesen. Am 1. Januar 1921 seien 278 000 Häuser teil« repariert, teils wieder mrfaebaut gewesen, am 1. Januar 1922 885 979. 53 000 Kilometer Wege seien zerstört gewesen. 31 865 Kilometer feien davon wieder her gestellt. 1112 Kilometer schiffbaren Weges feien in Un ordnung gebracht gewesen, davon seien am 1. Januar 1922 1027 Kilometer wieder in Stand gesetzt gewesen. Von denFabriken, die mehr als 20Personen beschäftigten, seien vr« alten Lehrer« »hn auf Stirn und Augen küssen. Da ging auch ihm «in tiefe«, weiche« Empfinden durch« Her», und aller Groll, all« Bitterkeit, Selbstvorivürf« und qualvoll« Ungeduld lösten sich in Wehmut. »Nun geh nach Haus« zu Deinem Muttchen," sprach er gerührt, «die gewiß schon mit Schmerzen auf Dich warten wird, ich bleibe jetzt bet Janiiek; ist er allein?" «Mutterseelenallein — und wenn er nicht so sehr nach Dir verlangte, glaube ich, wär er schon hinüber. Bi« Mitternacht hat er wohl zwanzigmal «ach Dir gefragt. Anaenblicklich phantasiert er wieder. S» kann doch «ine ganz« Weile dau ern, di« er zu sich kommt. Soll ich Dir nicht zu Gesellschaft bleiben ?" .Mir da« Grauen abwehren?" fragt« Udo lächelnd. .Nein, aber mein Fuhrwerk könntest Du nach Haus« schicken, fall« Du es triffst. Mittlerweile wird e« ja Morgen," Der Lehrer nickt« eifrig. Sie standen in der offenen DÜr. Eben -rach der Mond wieder dnrch di« Wolken. Der alt« Mann rückt« unentschlossen an seinem Käppchen. Sosehr«« ihn auch augenscheinlich nach seinem .Muttchen" verlaust«, könnt« er sich nicht entscheiden, zu gehen. Ersah Immerfort auf Udo« bleiche, etwa« übernächtiate Lüge. »Ich weiß nicht," sprach er, die Hände hin» und Herba- wegen-, .mir ist r« so komisch — mir ist, al« sollt« ich Dich nicht hineinlassen. E» könnt' auch mal an Dich komm«. Du hast Dich nie m Acht genommen." «Einmal kommt r« ja an jeden/ sagt« Udo müde, «und »inn e« mich träft — vielleicht bald — so laß mich Di« »um letzten Mal« danftn für ale«, wa« Du mir warst. Du, d«r «tnzig« «i« m«in«r Kinder«»», der für mich derselbe geblieben. Also hab' Druck. La« Schöne und Große —Du warst doch der erste, der mir e« »eigt«, und wenn mir tm Leben nicht» da,«» wurde, »l« dft »etznsnch» danach, so «ar«» eben metu Schicksal, oder — «ft ich vielleicht sagen muß: meine Schuld." Erdrückte «ine» Moment dft Ltd« zu. Sin Beben ging durch seinen Körper. Der alt« Lehrer betrachtet« ihn ganz «Ufttzt. .Her» Sott. Kintz, »i« sprichst Du?" rief er »esi Efter. Sr nah« ihn bet beiden Schuft«», bog ihn »en st- u»d spähte anapool forschend in seine» Zügen. ^»iitlÜGu Di» l».n Sank ab» -otzortst G»«O §6-"- l.. Karte KSpfe. Roman von Maria Gerbrand». -1 ' .Da» wäre ja ein Unglück sür die vetrefftnden selbst," lemerkte Udo. »Hoffentlich machen di« besseren Element« den andern da» klar?" Paul Krüger strich seinen Vollvarl. Von dies« Seit« hatte «sein» Ausgabe al« -esse«» Element uoch nicht aus- »«saßt. .ES ist da schwer, etwa« zu machen," entgegnet« er zö» aernd, imisomchr, da selbst solche Personen, denen man doch schon höher« Einsicht zntraut, wie »um Beispiel der alt« Bau» mann und selbst Herr Thiel« — »Doch nicht znin Totschlägen raten?" fragte Ud» ungläu- tzig, indem er in« Dorf lenkt«. »Da« nicht, aber Herr Vanmarm sagt« schon mehrmal«, es müßt« «in Druck auf den gnäd'grn Herrn au«aeitbt werden, diese Ungerechtigkeit dürste man sich nicht gefallen lassen, and wenn er sich e« nicht verschworen hätte, da« Hau« »» Hefteten, so würde er r» dem gnäd'gen Herrn selber sagen." ^fch glaube, wlr müssen gleich da sein?" unftrbrach ihn ßdo, langsamer fahrend; Paul Krüger verstand. .Hier recht«, Herr von Lessenhetm," sagt« er, »die dritte Kat, mein« ich — ja, da« ist fie." Er sprang herab, riß den Schlag auf und war um Ud» Gemüht, wie der flinkste Kammerdiener. .Ich werd« längs«» einmal durch« Dors Hill» und wieder zurücksahren," «bot er , Ud» nickt». Dann schritt e» vorsichtig üb« bi« Stroh» tchüttung de« Vorplätze«, sucht, an der Lift «astend nach de» Bindfaden, der »l« Klink« dient«, »og an «nd stand tm uäch» Gen Moment in der »vlligen Dunlelyeft de« Heulflnre«. Sin« Tür öffnet« sich link»; in dem Lichtschimmer, de» ßerausfiel, «schi« Nu» hetz«, breitschultrige, nur etwa« ge bückt» Mäniierzeft-lt. »Dacht, ich dach," sagte ein« kur-atmi-e Stimm». .Er «nmt. Mein Jung« komm» l" Sn de« »ted« «lstandmm Finsternis fühlt« Ud« sich »an OWttüR» Deinen «njchlunam nnd du» bürtign, Mund ftft was 1. 1. am 1 40»» »erftbet amwkmr bk« rum I. Januar 198» «ad» Man 854«, bi« 1. Januar sv» 898« ania«da«t. so Prozent der Fabriken hätten mit der Produktion wieder begonnen. Sie beschäftigten 428 824 Arbeiter. Da« -«baute Land, was zerstört worden fei, betrag, 8187000 Hektar. Am .1981 ftien urbar gemacht aeweftn 8818000 Hektar: 1. Januar 1922 2S00O00 Hektar. Da« Grsamtgebiet der bereit« am 1. Januar 1922 bebauten Landfiäch, be trage anderthalb Millionen Hektar. Da« übersteig, alle« Lob. Minister Reibel sagt«, seine allgemeine Politik sei di« Politik de« Abkommen« von Wie«baden. Wenn man von Tachlieserungen sprech«, spreche man nicht von einem Ver- zickt. Wenn man davon überzeugt fei. daß Deutschland nicht alle« in Gold bezahlen könne, müsse man. den Grundsatz der Raturallftftrungen annehmen. Da« Abkommen von Wiesbaden unterliege der Prüfung der Reparationskommission und der alliierten Regierungen. Wenn es nicht angenommen werde, so bedeut« da« doch noch lange nicht, daß keine Gachlieftrungen erfolgen würden. Di« jetzig« Regierung werde dft Annahme de« Abkommen« von den alliierten Negierungen verlangen. T« ftien auch Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, denn man müsse bedenken, daß di« deutsche» Arbeiter weniger verdienten nnd auch dft Entwertnno d-r Mark in Rechnung stellen, Kunst und Wisst«,schäft. . Auffindung bedeutender wissenschaft licher Schätze- Wft dein „Berliner Tageblatt" aus Rom gemeldet wird, sind in der seauestierte» deutsch-« Villa Günther in Cardone am Gardasee bedeutende wmenickaft- liche Schätze entdeckt und konfisziert worden. Darunter be fanden sich etwa 1000 Bände und Handschriften aus dem Trecento und Tausende von Pergamenten auS der Zeit w-^aifsance. Sport. Die Aufgaben do« svorthygirnischen veratnngSstellen. Mit der Auslösung deS deutschen HeereS ist die kör perliche AuSbiidungSstätte für jährlich 300000 junge Männer verloren gegangen, und wenn unser Volk nicht körperlich verkümmern soll, dann muß dafür em Ersatz geschaffen werden. Nun soll demnächst die Turn- und Svortpflicht der Jugend gesetzmäßig sestgelegt werden. Da bei wird der Arzt eine wichtige Rolle spielen müssen- sport hygienische Untersuchungd- und VerakmiMtellen sollen ein gerichtet werben, und über ihre Aufgaben äußert sich der Dortmunder Stadt- und Sport-Arzt Dr. Worringen in der „Münchener Medizinischen Wochenschrift". Bei den Jugend ämtern, die bis jetzt nur ron Pädagogen verwaltet wer den, ist dce Beratung durch einen Arzt unbedingt not wendig. und dazu sollen diese neuen Stellen dienen. Ein sportärztliche Untersuchung muß bei der Turn- und Sport pflicht der Jugend gefordert werten, denn nur durch eine genaue Beaufsichtigung kann man körverlichen Schädi gungen bei der ungewöhnten Körperarbctt Vorbeugen Da bei mutz die gesamte Funktionsfähigkeit deS jugendlichen Organismus geprüft und gemessen werden. Ein wich tiges Kapitel der sporthyaieniichen Untersuchungsstelle wird auck die Befreiung der Kinder vom Turnunterricht sein: besonder» muß begründet werden, für welch« Leibesübung ein Kind nickt befähigt ist und welche andern zur Hebung feiner Gesundheit nun erst reckt notwendig sind. So ist z. B. für Kinder mit hohlem Rücken der Turnunterricht sehr notwendig; aber sie müssen all« Hebungen vermeiden, die das Kreuz zu sehr durckorücken. Sportsleute, die st einern regelrechten Training unterziehen, müssen vorher von dem Sportarzt untersucht werden, und ebenso sind von ihm alle Verletzungen beim Sport zu behandeln. Ein wei teres Tätigkeitsfeld dieser sporthygienischen Beratungs stellen ist di« Psychologie deS Sports, die die Befähigung deS Einzelnen für besondere Anforderungen prüft Hier wird der Sinn für die seine Abstufung der Muskelkraft beim Boxer untersucht, der Treffsinn beim Fußballspieler, der Taktsinn beim Ruderer usw. VorstellungS- und Willensleben bieten ein nicht minder bedeutsames Ver suchsfeld. Die Leistungsfähigkeit jedes Einzelnen wirb an Apparaten geprüft. Der Lftiter einer solchen spörthyg'mi schen Untersuchung;- und Beratungsstelle muß ein Sport arzt sein, der mit den verschiedenen Zweigen der Leibes übung auf Grund eigener Sportpslege prakti ck vertraut ist. In Städten mit Hochschulen für Lerbesubung wird die Stelle am besten diesen Instituten angegliedert. I» Hannover ist etne solche Stelle vor etwa zwei Jahren nnd in Hamburg vor einem Jahr geschaffen worden, in andern Gemeinden sind solche Institute im Entstehe«. Nur wen» der Arzt sich aufs eingehendste dabei beteiligt, wird dl« fick mit Macht ausdehnende Sportbewegung bei uns wirft lichen Segen und Stutzen bringen. hrn?" fragte er plötzlich hellseherisch. .Du »erträgst so wenig ft> einem gewissen Punkte." »Und der Punkt ist da« Ziel für vielerlei Angriffe," sprach Udo zwischen den Zähnen. .Also wirklich? Gott tm Himmel! Der ist Dft zu «ah» getreten?" .Fran, von Desterwick sprach tn ft perfider vfttft vor Papa, Ich stellte ihn zur Red« —" .Und »um k" fragt« der Lehrer, dem der Atem säst »am auitz bUeb. .Da« wird der ßenftze Lag ergeben." .Uda i" sagte der alt« Mann traurig und ließ die Händ« von seinen Schultern finken, »glaubst Du denn wirklich, daß Du unverletzliche« Gebiet verteidigst?" Udo« Fußspitze bohrt« flch tn die weich« Grd«. »Unverletz lich oder nicht I" sprach er, zu Boden -lickend, ,«» ist men» Gebiet, da« ich verteidigen werde, sa lang, ich atm«. Hab' ich'« nicht teuer genug bezahl» ? Liegen all« mein« Wünsch« da schon begraben, mein bessere« Selbst vielleicht — warum nicht da» bischen Leben?" Er «ar tn dm Hausflur zurückartretm. Betrübt saß iß« der Lehrer nach. »Sa hat schon mancher au« dm Trümmern seiner Dünsche vielleicht auch seine« früheren Selbst «in am«« Dasein geret tet," sprach er langsam. .Dann besaß er wahrscheinlich mehr Selbstvertrauen, al« ich," entgegnete Udo mit sein«, weichen, müdm Stimm«. .Mir hat man nicht» davon gelassen. — Nun, gute Nachti" Gr wandt« flch Pw Stubrntür. Aber der all« Lehrer stand «och immer da, al« könne « nicht glauben, was« gehört, .Nein, nein," rief« plötzlich, wiewohl er «tn halbe« Men schenalter hindurch gefundm, daß «reigmtlich et« Freigeist sei. .Go kann Dich,Gott nicht «ntergetzm lassen I" .Idealist!" stammet« Udo, indem s tu» Kranlenztmm« trat. 88. Kapitek. Di« kftln« BftHftMp« brannte düst«, b»8 Stübchm aftt gelben Licht lltergleßend. Im Luftzug -es Drahtfenster» weh te» fttft die lichten Kattnnaardinen auf «ud ab, al« trüg« ft« «in vttklbschmdw Hauch. Und »i, SttmnuuG «üd«st Gchweft mo» «atz» »all««« DO» tzdtz SÜtst.. tzbl-L
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite