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- Erscheinungsdatum
- 1922-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192201285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-01
- Tag 1922-01-28
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Monat
1922-01
-
Jahr
1922
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tzetrettn La die ttn »-sticken Heere« 7500. _ führung der einjährigen Karte Köpfe. Roman von Maria Gerbrandt.- 40 ^„AberGie werden dock in der Penstbn gewiß mehr als eine herzliche Freundschaft geschlossen haben ?* »Das wohl, natürlich, aber sehen Sie, die jungen Mäd- ch<N, die mir da näher standen, wohnen alle vierzig, siinfzig, wenn nicht hundert Meilen weit entsernt. Ich war ja in der französischen Schweiz.* .So korrespondieren Sie gewiß eifrig mit diesen jungen D-inen?* .Selbstredend k E» ist gar nicht zu glauben, wie viele Briefe ich schreiben muß. Und selten bekomme ich «inen unter zwölf Seiten serrig.* .Und dann vielleicht nock «in Tagebuchs* Maria errötete. In dem Tagebuch standen nenerding« gar s» süße Dinge. Da» wucht überhaupt zu einem wahren Lexi kon . Format an. .Haben Sie auch einmal ein Tagebuch —* begann sie leise. Denn Agne» flößte ihr zuviel Respekt ein, al» daß st« ihr zng,mutet hätte, noch jetzt dieser Liebhaberei zu früh- nrn, jur di, ihre Mama immer so rin eigene» gemütliche» Lächeln hatte. „O ja!* sprach Agne», .früher einmal — aber e» ist lang« ' her!* — Wa« st« für «inen «ugenaufschlag hatte! Sie hatte ja «verding» Marta von Kempin im ersten Moment sofort in teressiert. Aber seit Udo Teilnahme für st« bekund«» >md nun sie st« näher betrachtete, sand die Baronesse, daß mau ja ge radezu für st« schwärmen könne. «Ich weiß nicht — aber mit der Korrespondenz geht«» «ir geradeso wie meiuem Verlobten,* plauderte sie weiter, froh, von Udo sprechen zu können. .Der sagt, sein Briefwech sel wächst ihm beinah« über den Kopf.* Agne» lächelt« schwach. .Her, von Lessenhelm,* sagt« sie, den Namen behutsam «»»sprechend, damit da» wild« Schla gen ihre» Herze,r» sich nicht darin verrate, .lädt sich so viel« Verbindlichkeit«» auf, weil er, glaub« ich, zu zartfühlend ist, sie irgendwo abzulehnen.* - -Rich» »ab» ries deren braune Augen aufleuch- Vermischtes. Raubmord bei Venedig. Der evemallge öster reichisch« Korvettenkapitän Paul Ma iibnra wurde in der Nähe von Venedig von unbekannten Täter» ermordet und beraubt. Malnbura wurden unter anderen, 8 Millionen Lire gestohlen, welche er in Genua als Versicherungssumme «tnkasstert und dir ibm infolae einer Verwunduna im Kriege bei St. Istoan gelegentlich einer Kesselervloston znaestanden waren. Außer den 8 Millionen Lire hatte Mainburg noch 10 000 Dollars bei sich, die auch nickt mehr bei der Leicke aeiunden wurden und die zweifellos ebenfalls von den Tätern geraubt worden sind. Deutsche Sckisfe in Seenot. Ans Aalborg wird gemeldet: Ein deutscher Schleppdampfer und zwei Leichter sitzen bei Hals Im Eile fest. Unglücksfall oder Mord? Nus Maduiee bei Stargard (Pommern) wird gemeldet: Die Verhaftung der Ehefran und Nichte des am 11. Januar angeblich beim Entladen seines Revolvers verunglückten Zahlme sters Otto Maroh erregt hier großes Aussehen. Zahlineister Marotz war am genannten Tage mit seiner Süchte Margrets Bam berg ans Greifenhagen nach Stargard gefahren, wo er bei der Rcichsbank 70000 Mark erhob und dann mit der Genannten im Automobil nach seiner hiesigen Wohnung in der Villa Behnisch zurückkchrte. Er hatte sich noch vor dem Betreten des Hauses mit Fuhrmann Mehner unter halten. Bald nachher ersch en seine Frau in der Tür und rief Mehner zu, er möge hereinkommen, da ein Unglück geschehen sei. Man fand den Zahlmeister tot auf der Chaise longue liegen mit einer Wunde in der Stirn. Die Witwe erzählte, troh ihrer Warnung habe ihr Mann einen Re» volver zu entladen versucht, wobei eine Patrone zur Erde gefallen sei. Während sie sich danach gebückt, sei em Schuß losgeaangen, und beim Aufspringen habe sie zu ihrem Entsetzen noch gesehen, wie ihr Mann an der Stirn blutend auf die Chaiselongue gefallen sei Man vermutete zunächst neben einem Unglücksfatl einen Selbstmord, kain aber an gesichts des durchaus korrekten Zustandes der Amts bücher des Toten davon ab. Dagegen war es ausfallend, daß die Hinterbliebenen vor der polizeilichen Ausnahme des Tatbestandes den Leichnam m em anderes Zimmer gebettet hatten. Die gerichtliche Obduktion stellte jetzt fest, daß der Revolver, der angeblich das Unglück verursacht hat, nicht nur verrostet, sondern überhaupt gebrauchs unfähig sei, daß der angebliche Schußkanal von oben nach unten verlaufe, und ein Geschoß im Kopfe nicht aufzu finden war. Dazu kam, daß von der bei der Reicksbank erhobenen Summe keine Spur zu finden ist. Auch eine Haussuchung förderte nichts zutage. — Tie weiteren Er mittlungen haben zu einem überraschenden Ergebnis ge führt. Die in Berlin erfolgte Untersuchung der Emge» weide des angeblich Verunglückten hat Vergiftung durch Arsenik ergeben. Unerklärt ch bleibt somit dec Kopfschuß. Die Behörden sind weiter bemüht, die eigenartige Ange legenheit zu erforschen. Ter weihe Lod. Dem „Berk. Tageblatt" wird aus Wien berichtet: Tas äußerst unsichere Wetter, der jähe Wechsel zwischen Sonnenschein und Sckineesturm, zwi schen eisigem Nordwind und uuheilbringei.dem Föhn hat wieder zahlreiche Opfer in den Bergen gefordert. Seit den Feiertagen trifft eine Unglücksbotschaft um die andere von weit einander entlegenen Gebirgen ein. Der Kauf mann Karl Schariber ist bei einer Dachsteintour durch Ueberanstrengung erschöpft liegcngeblieben und erfroren. ^el, wie entgeistert dastand in dem matt«» Licht d«» Zim mers. „Leider muß ich sogleich stören,* sprach er mit flüchtigem Lächeln. „Hoffentlich nur für einen Moment, gnädigste Ba roneste, Agnes, ick glaube, da» Klein« —* Agnes murmelte bereits ein« Entschuldigung »md schlüpf»» in» Nebenzimmer, wo die Wieg« stand. Marta sah mit verstohlenem Interest« den jungen Wit»«« an, von dem der Baron zu Hanse gesagt hatte: „Patent, «tt di« Baumanns alle.* Aber bleich und schmerzzerristen hatt» sie ihn sich gedacht, und statt besten fand st« ihn braun und düster. Nicht minder interestant! Hübsch war er auch. De» Tagebuch ward ei» neues Kapitel geboren. „ „Ich habe die Absicht, Ihnen Ihr Fräulein Schwlst« recht ost zu entführen,* begann sie mir der freundlichen Be stimmtheit. die ihr eigen war, wenn st« sich nicht in Erregung befand. „Sie haben doch nicht« dagegen?" Er kannte den qemütlichen, fast patriarchalischen Ton, in dem die Familie Üempin zu ihre» gebildeten Untergeben«» stand, längst vom Hörensagen. . < „Ich muß Ihnen ja danken, gnädige« Fräulein,* sprach er, „daß Sie meiner Schwester etwa« Zerstreuung schaff«» wollen. Wenn Agne« sich nur bewegen läßt, au« den» Haus« zu gehen. Sie »»acht sich r« jo schwer mit ihre» übernomux» nrn Pflicht«».* Erstand ihr gegenüber, die braune, schlanke Hand kelcht rm» «ine Stuhllehne gelegt. Sie waren all« wie Tannen ge wachsen, di« Mitglieder der Familie Baumann; Papa hör»« ganz richtig gesagt: patent. — Mit einem Ohr schien er im mer nach dem Nebenzimmer zu horchen. Ein krähende« Stimmchen wnrd« dort jetzt oernehmbwb Ueber da« Antlitz der Baronest« glitt «in jäher Freud«»» schimmer. Ihr« Augen leuchteten zu ihrem Gegenüber «np«L „Möchten Sie da« Kindchen sehen k* fragte mit leis«»' Lächeln Georg, der solch« Gefühlsäußerungen schön »u deut« wußte. „Ach bitt, sehr gern!* Sie erhob sich eilfertig. Georg warf noch einen Blick in« anstoßend« Gemach. .Agne« l* sprach er, sich räuspenid. Daun erhob « »tt «tum VerbeuLwut geae» di- BaroneRe dq» rümmchm»ch MM Uttk cklsWe Nette Karden trotz Bitte der Touren gen »stets der 1 / jährige Alois Pollak am UnterSbera und der Stu dent Han« Walter am Hochschwab in Steiermark. Bot einer Skitour unter der Stockspitze fand der Maior Ritter v. Moes durch eine Lawine den Tod. Unter dem Sarottla- joche verschüttete eine Lawine einen Skiiahcer, der trotz eifrigen Nachsorschens nickt gerettet werden konnte. In» Wattentale verunglückten durch Lawinensturz die Hoch schüler Fritz Porny und HanS Halm und der Assessor Ehrt- stoph Körner: am Sulzkogel erdrückte eine Lawine den Professor Schork. Tas größte Unglück ereignete >lch aber am Madlochjoche. Zunächst wurde von einem der dort zahlreich weckenden Skitouristen Dr. Ä. Lutz aus Würt temberg verschüttet anfgefunden. Bon den zu lemer Ret tung herbeigecilten Skisahrern wurden süns durch «ine neue Lawine verschüttet, konnten sich jedoch durch gegenseitige Hilfe bis auf einen, den Fabrikanten Sommer an» Ravensburg, retten. Auch von der für die Verschütteten ausgesandten zweiten Nettungserpedition verunglückten »we» Mann durch eine neue Lawine: der Architekt Vogel und der Referendar Hähnle.-Turch eine am Steinernen Meer« abgegangene Lawine verunglückten drei Holzarbeiter. Auch ein Finanzwachmann und ein Bauer verunglückten durch Lawinen. Noch vermißt werden zwei junge Skifahrer au» Ravensburg, Hermann und Otto Härle Tic Leiche de« am Hochobier verunglückten Oberleutnants Soyka wurde jetzt gefunden. Eine versunkene Stadt ausgedeckt. In Stambnl ist auf einer Strecke von 150 Metern eine Stravs cingestürzt. Bet näherer Besichtigung des unter der Straße gelegenen Hohlraumes konnte die überraschende Tatsache festgestcllt werden, daß man es mit einer ver schütteten Stadt zu tun hat. Mehrere Gebäude und Ga lerien lassen darauf schließen, daß die geplanten Aus grabungen interessante Funde z>«tage fördern werden. Ein Ehepaar zum Tode verurteilt. TaS Schwurgericht in Essen verurteilte das Ehepaar Burkhardt wegen Ermordung seiner 12 jährigen Tochter Elisabeth zum Tode und zu dauerndem Ehrverlust. Ter Schmuck einer Milliardärin. Die Witwe deS Newvorker Milliardärs Harare "Dodge -rstaick» dieser Tage durch Vermittlung eines Juwel ers einen loft baren Perlsckmuck. der früher der Kaiserin Katharina tl. von Rußland gehört hat. Die Dame zahlte dafür 10 Mtll. Frank. Bald verbreitete sick die Kunde, daß der vermit telnde Juwelier 19 Millionen erhalten haben wollte und mithin einen außerordentlichen Gewinn eingeheimü batte. Tie glückliche Besitzerin jenes kostbaren Schatzes dezeugte aber, daß sie tatsächlich nur 10 Millionen gezahlt hatte. Glanzleistung eines Polizeihunde« In einer der letzten Nächte wurden dem Meiereibelitzer Tarnttis in Ncu-Jägeriichken im Kreise Tilsit durch Ein bruch etwa sieben Zentner Käs? und ein viertel Zentner Butter im Gesamtwerte von 23 000 Mark entwendet. T»e Kriminalpolizei erschien darauf mit dem Polizeihund Brilo an dem Tatort. Hier erhielt der Hund an einer Kiste Wit terung. Sofort nahm der Hund die Spur auf in der Rich tung Dorf Alt-Weynothen. Nach etwa einem Kilometer sprang der Hund in den Ckiausfeearaben und brachte durch Scharren aus dem Schnee einen Sackzrvfel zum Vorschein. Man legte die Stelle frei und fand nun eine in Säcke ein gehüllte Käserolle im Gewicht von 1>^ Zentner. Gleich zeitig konnte an diesem Platze sestgestellt werden, daß die Diebe zur Fortichafiung ihrer Beute einen Rodelschlitten benutzt hatten. Abermals nahm der Hund die Spur au» und lief nach dem vier Kilometer entiernten Friedhof des Tor fes Alt-Wcynothen, wo drei weitere Kä'erollen aufgeiun» den wurden. Tann lief das Tier schnurstracks nach eurem 800 Meter entfernten Gehöit, wo er im Flur des dort wohnenden Invaliden August Killat einen Haufen Säcke „verbellte", unter denen man zur allgemeinen Ueber- raschung den Rodelschlitten entdeckte. Als der Mann gegen Abend heimkehrte, gab er unter dem Truck der Beweis stücke an, daß die in Tilsit wohnenden Arbeitslosen Otto Loleit und Erich Rinde den Diebstahl ausgeführt hätten. Ein Flug über das Atlasgebirge. Der eng lische Flieger Alan I. Cobham hat das Atlasgebrrge über flogen. Er flog von Dakar ab und erreichte glücklich Tille», das bereits im Gebirge liegt. Tort nahm er Petroleum auf und nahm auch noch einen französischen Beamten mit, der wegen der schwierigen Schneeverhälrnisse nicht über das Gebirge kommen konnte. Tann Zog er nack Mestne; und von dort nach Casablanca. Cobham befindet sich mit einen, amerikanischen Kaufmann Julian Tharpe auf einer Geschäftsreise, die 15 000 Kilometer umsasien wird. betreten Da die MiaenbNcMche yrle-en-sttttre »4» W"t* »-sticken Heere» 750000 Mann beträgt, Würde sie b», Ein führung ver einjährigen Dienstzeit erheblich herabgesetzt werden. Für die Herabsetzung der Dienstzeit dürste mich da» Abkommen von Angov» bezw der durch diese« Ab kommen bedingte Rüökug der französischen Garnison au» Etlizien maßgebend fein. Komm. Marschall Toffee in Hokio. Am 24. Januar ist der französische Marschall Joffre »n Tokio eingetroffrn. «eneste Rechrichteiinn» Telegramme vom 28.-Hanuar 1922. Dr. Schiffer »der die deutsch-polnische« Berbandluuge». (Siebe auch in der Beilage.) Xveutven. Reicksminister Schiffer schloß seine Rede über die deutsch-polnischen Wirtfckaftsverbandlnnaei» mit dem Danke a» die Mitglieder des deutschen Ausschuss»«, für die tätige und verständige Mitarbeit, die seine Ver treter bet der schwierigen Aufgabe der deutschen Delegation geleistet baden nnd versicherte, daß bei der Rrich-regiernng und dem gesamten deutschen Volke Mitgefühl und Ver ständnis für die Nöte de« oberscklrflschen Volke« vorhanden war. Der stellvertretend« Vorsitzende de« dentscken AnS- schuffe« dankte Schiffer für seine ausführlichen Darlegungen, wie überbanvt fiir die Nebernahme der nnaehener schwierigen und undankbaren Aufgabe, die die Delegation zu leisten batte. Er knüpfte daran da« Gelöbnis, daß die an Polen fallenden drntscden Oberscklester ihrem dentfchen Volkstum auch nach der Abtretung die Lrene bewahren werden. Im Namen de« deutsch-oberschlesilckrn Volk«bnndeS zur Wahrung der MinderbeltSrechte richtete schließlich Freiherr von Reitzenstein Worte dr« Abschieds und des Dankes an die deutsche Delegation und drückte die Hoffnung aus, daß sie auch in Genf in den Frage», die noch zu entscheiden find und die die wesentlichsten und wichtigsten find, in den Fragen des Minoritätenschutze« und der Liquidation, die berechtigten dentscken Forderungen nachdrücklich verfechten möchte. Dem Empfang des deutschen Ausschusses ginn eine Besprechung mit den Vertretern der oberschlestschen Presse voran«. Neichsminister a. D. Schiffer gab in ähnlicher Weise einen umfassenden Ueberblick über die von der deutschen Delegation geleistete nnd noch zu leistende Arbeit und dankte der Presse für ihre Unterstützung, die sie der Delegation in ihrer schweren Aufgabe zuteil werden ließ. Sine Rede Lord GrevS. X London. Lord Grev dielt gestern in Edinburgh eine Rede, in der er n. a. sagte: Ein gute« Einvernehmen zwischen England und Frankreich sei eine wesentliche Vor bedingung für den Wiederaufbau Europa«. Unleugbar be stehe im gegenwärtigen Augenblick zwischen den beiden Negierungen weniger Vertraue» nnd weniger Einvernehmen als jemals seit 1914. Diese ernste Tatsache sei auf die ver kehrten Methoden rnriickznsühren, mit denen die Beziehungen beider Länder zu einander nnd 1>ie auswärtigen Angelegen heiten im allgemeinen behandelt wurden. Er meine die Methode des Obersten Rate«, die das Vertrauen unterhöhle, Reibungen vernrsacke nnd da« Element der Unstetigkeit in die Behandlung der auswärtigen Angelegenheiten bringe. Lord Grey verwahrte sich gegen den Vorwurf, daß er mit feiner Kritik de« Obersten Rates für die sogen, alte diplo- matiscke Methode eintrete. Er sei nur für größere Ruhe und Stetigkeit und hätte durchaus die Meinung, daß die vor dem Kriege übliche diplomatische Methode verbessert und den neuen Umstande» anaepaßt werden könne. Es sei sicher möglich, weniger unter Ausschluß der Oeffentlickkeit zu verhandeln als früher üb lich war. Grey fügte noch hinzu, er sei nicht der Meinung, daß der Ausbruch des Weltkrieges bei veränderten diplo- rnatiscken Methoden hätte vermieden werden können. Der Krieg sei nnvermeidlick gewesen, weil leitens Deutschlands Vicht derselbe Wille zum Frieden bestand wie in England. England billigt daS Stcuerkomvromist. . X Londo n. Die Im Reichstag erzielte Einigung bin- flchtlich der Stcnersrage macht in England einen guten Ein druck. In der Presse findet man vereinzelt schon Kommen tare und diese sind wegen des vorläufigen Fehlens von Einzelheiten und infolge des Wunsches, die praktische Durch führung abzuwarten, zurückhaltend. Lord Curzons Besprechungen mit dem frauzöstsche« Botschafter. )( Landon. Die Verhandlungen Lord EurzonS mit dem hiesigen sraiizosiichen Botschafter nahmen angeblich vorerst einen befriedigenden Verlauf. Dtt «weite« O< Mttttouktt tttoldmark deeatzfk. Xvari«. Di» Kri«a«lafttntommsfsion bat di« Reoa« rationtkommisfion davon in Kenntnis geletzt, daß di« deutsch» Regierung gestern bei den von der Reparation«, kommiflion btteichnettn Banken 81 Million«» Koldinark «inzahltt, die Deutschland alle »ebn Taa» bi« zur endaültlaen Regelnnq der Zahlungen für 1922 entsprechend den Be dingungen der Konferenz von Cannes etnzahlen muß. »ranzöstfchev Kredit für Oesterreich. . X Pari«. Nach einer Havasmeldung soll da« Finanz- Ministerium augenblicklich einen GZetzeSvorscklaq bearbeiten, der darauf binauslans», Oesterreich einen Kredit zu ge währen, um die Konsolidierung der Krone »n sickern. Diese Anleihe würde durch dir österreichischen Zolleinnahmen ge sichert werden. DaS Lynchen Verbote«. X Vari«. Wie „New-Dork Gerald" ans Washington berichtet, nahm da« Repräsentantenhaus mit 282 gegen llü Stimmen die Bill an, die das Lynchen verbietet. j teten r sie rückte ganz nahe an Agne» heran. „Sie müssen ihn , ja kennen l Sie waren Spielkameraden, nicht wahr?' AgneS biß die Zähne in die Lippen; eS ging tast über ihr« , Kraft. Harmloses, glückliches Kind, begreifst Du denn aar > nicht» wie verzweifelt ein Herz hier ringt, nm nicht gegen Dich : ungerecht zu sein? Kannst Du nicht aufhören, mtt spielender Hand an «in« brennende Wunde zu tasten? O, die qualvollen Nächte, die Agnes in bitterem Weh durchweint — schlimmer noch die, welche sie in träumerisch« Sehnsucht durchwacht, in Sehnsucht nach einem Glück, da» diese jetzt besaß. Die mächtigen Tannen, die vor dem Haus« standen, brach ten in dem kleinen Zimmer «in» förmliche Dämmerung her vor. Marta konnte in der dunklen Ecke, wo sich da« Sofa befand, die Züge ihrer Wirtin kaum unterscheiden. „Sie müssen mir recht viel von ihm erzählen,* fuhr Ne eifrig fort. „Sie müssen mir sagen, wa« mir noch fehlt, um —um — lachen Sie mich nicht au« I Ick habe solch Vertrauen zu Ih nen ! — um seiner wert zu werden * Sie lehnt« den Kopf an AgneS Schulter; ihr« Wangen glühten. Agne« fühlte, ohne e« zu sehe», daß sie Träne» an den langen Wimpern hatt«, und auch ihre Augen wurden feucht. „Sie lieben ihn so sehr k* fragte sie erstickt, zu der'Erreg- ten niederschauend. „O!* macht« di« Baronesse nur. „Aber ich hätte nie ge glaubt, daß gerade mich — er ist so ganz ander« al« die an dern. Go lange er nicht da war, gefiel mir Herr Harro zum Beispiel auch ganz gut, aber seit ich ihn gesehen—* Agne« machte eine Bewegung. Da« Haupt der Baroness« glitt von ihrer Schulter. Dieser fiel da« bekannt« Lied «in. „Seit ich ihn gesehen,* wiederholtt sie, Agne« durch Tränen anlachend. Agne« durchrieselt« «in Schauer. „Ich hör« meine» Bruder kommen,* sagtest« ablenkend und stand auf. „Wenn ich bitten darf, gnädige« Fräulein — Fräulein Kempin, dann «wähnen Sie nicht de« letztgenann ten Hern» gegen —* Die Tür ging auf. Georg trat bereit« ein. Nicht wenig erstaunt, di« Tochter seine« neuen Brotherrn hier zu finden, begrüßt« er st« mtt einer schlichten, respektvollen Weis«, sein ! besorgter Blick alttt sogleH zu der Schwester hinüber, btt - üt. wo der^ujhtrft« Lwanp für einen Moment von ihr ab» eslß kiMMSüe. «W dnlq W88K8 Lvllrert
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