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- Erscheinungsdatum
- 1922-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192201285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19220128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19220128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
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Jahr
1922
-
Monat
1922-01
- Tag 1922-01-28
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Monat
1922-01
-
Jahr
1922
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luaedeckt. ian. Der Bebölter wurde so'ott trelarleat und I schnell entfernt. Durch ein» Explosion des Behälter« wär» ein Teil des Betriebes in Mitleidenschaft aezoaen worden,- sa e« biitte zweifellos eine unaebeuere Gekabr itir das ganze Werk mit seiner weitesten Umgebung mit bewohnten Häusern und nock anderen Werken entstehen können, da in der Nähe noch gröbere Behälter mit Explosivstoffen lagerten. 'Liebenwerda. Da« hiesige Schöffengericht ver. handelte ans Antrag des Verein« gegen da« Bestechungs unwesen, Sitz Berlin, gegen die Kaufleute Fran» Merker und Felix Hoffmann aus Liebenwerda. Der KreisauSschntz in Liebenwerda hatte ein Lebensmittelamt zur Bersorgung der notleidenden Bevölkerung eingerichtet nnd den Ange, klagten Merker zum Leiter bestellt. Ansang 1920 brauchte der Kreis 87000 Kilogramm Hülsensriickte. Merker ging »um Angeklagte» Hoffman«, lieh sich eine „Umsatzvroviiion" versprechen nnd schlug dann dem KreiSm,»schuß vpr, di« Hülsenfrüchte von Hoffmann zu kaufen. Das Gericht ver urteilte beide Angeklagten wegen Bestechung im Sinne des ff 12 des WettbewerbsgesctzeS, nnd zwar Hoffmann zu «0000 M. und Merker zu 10000 Al. Geldstrafe. Bet Merker wurden ferner 7640 M. Schmiergelder eingezogen. Mm ter teiikM MWrllM. Der ReichsauSschuß der deutschen Landwirtschaft hatte zu Freitag, den 27. Januar, zu einer groben Kund- gebung nach Dresden-Ncustadt in den Zirkus Sarraiani geladen, die dem Hilsswerk der deutschen Land wirtschaft gast. Der grohe Kuppelbau, der über 6000 Sitze saht, war schon eine Stunde vor Beginn öis aus den letzten Platz besetzt. Ans allen Gebieten des Reiches waren die Vertreter der landwirtschaftlichen Organisationen, les Grossgrundbesitzes und der Bauernvereine erschienen. Ezz. Mehncrt begrüßte im besonderen die Vertretungen des Deutschen Städtetages, des NcichSbundeS der Deutschen Industrie, des NcichSbundeS deS Deutschen Handwerks, des Deutschen Industrie- und HandelStageS. deS Deutschen Ge- Werkschaftsbundcs, der christlichen Gewerkschaften, der Land maschinenindustrie, deS Deutschen Mfttelstandsbundes, de? Zentralverbandes der Landarbeiter, die Vertreter der Hau« del»- und Gewerbekammern, des sächsischen Handwerks, deS Sächsischen Jndustrieverbandcs und deS Verbände? Sächsischer Industrieller. Oberbürgermeister Bl über lDreSderO entbot der Versammlung den Gruß der Stadt Dresden nnd des Deut clftn Siädte'ageS Für den ReickS- bund der deutschen Industrie sprach ReichStaaSabgeord- neter Dr. Sorge. Die Industrie werde sich für das Hilsswerk auch ihrerseits mit allen Kräften emse' en. Ge schäftsführer Dr. Brand sprach .für den Deutschen In dustrie- und Handelstag, in dessen Namen er für die Ab sicht einer starken inneren Bedarfsdeckung durch die deutsche Landwirtscltzift die besten Wünsche zu überbringen habe. Ministerpräsident a. D. S t e g er w a ld, der als Ver treter de? Deutschen GcwerkschaftSbunde? erschienen war, erklärte, daß die zur Beratung stehende Angelegenheit eine Lebensfrage für da S de n t > ch e B o lk sei. Zukam- menarbcit zu einer einzigen großen Tat für unser deutsches Vaterland müßte die »auptanfgabe sein, der sich auch die Angehörigen des deutschen Gewerk chaftsbund«.* ansch ietzen werden. Namens des Ne ch'-bunde? ie- deutschen Hand erkS erklärte dann noch Oberme ster Witzschel, daß auch daS Handwerk freudig bereit sei. mit der Landwirtschaft zusam men ganze Arbeit zu leisten. Hieran? sprach der Präsident des NeichswirtsckastSrateS Adler von Braun über das Hilfswerk der deut schen Landwirtschaft. Der Redner betonte, daß unser Volk jetzt nicht genügend arbeite, sei der tieiske Grund unterer wirtschaftlichen Nöte. TaS landwirtschaftliche Hilsswerk solle das deutsche Volk wenigstens unabhängig machen in seiner Ernährung. Tie einheitliche Front müsse sich aber nicht nur auf die Landwirtschaft, sondern darüber hinaus aus olle Berufsstände erstrecken. Wenn un-Z das große Werk gelänge, dann würden jährlich 2Vs Goldmil liarden für Lebensmitteleinfuhr gespart und damit untere Handelsbilanz ins Gleichgewicht gebracht. Das landwirt schaftliche Hilsswerk will die Errungenschaften der Wissen schaft, Technik und Praxis ausdehnen bis auf den kleinsten Bauernhof, durch Unterstützung nnd Belehrung, durch Bei- sptelversuche, erhöhte Ausnützung des Bodens durch Ma schinen und Düngemittel. Zur Durchführung deS ganzen PlancS bedarf es der ungeheuren M ttei von mehr als 20 Milliarden Papi er mark Tie Landwirtschafts kammern nnd sonstigen landwirtschaftlichen Organi'a- ttonen müßten durch Gesetz das Recht bekommen, die Säu migen zu zwingen, mitzugehen. Durch das Hillswerk solle das deutsche Volk vor Zuständen bewahrt werden, wie wir sie in Rußland und Teutschöstcrreich sehen. Der Redner sprach die Hoffnung aus, daß im nächsten Monat bereits die Gesetzgebungsarbeiten begonnen werden, die auch die Säumigen heranziehen sollen. Ebenso soll der Kreditverband iu Angriff genommen werden. Zur Unterstützung sei aber dringend nötig die vielfach verstärkte Erzeugung von künst lichem Dünger, weiter ein geordneter Eisenbahn verkehr. Auf das nachdrücklichste müsse aber Protest dagegen eingelegt werden, daß das deutsch? Wirtschafts leben durch wilde Streiks derartig gestört wird, wie daS jetzt in Sachsen geschehen ist. Weiter Voraussetzung sei» daß Industrie und Handwerk die Landwirtschaft ver sorgen durch Vermehrung der maschinellen und technischen Hilfsmittel, die bei dem immer größer werdenden Arbeiter mangel in der Landwirtschaft doppelt nötig sind. Als nächster Redner ergriff der Prästdent des deut schen Landwirtsckistsrates Freiherr von Sckor- lemer das Wort, der als Vorbedingung jedes Wieder aufbaues fordert: sparen und arbeiten. Mit gro ßem Beifall empfangen betrat dann der bayerische Bauernführer Geheimrat D r. Heim das Rednerpult. W»r müßten, w führte der Redner aus, es vor allem zu Wege bringen, daß das deutsche Volk nur deutsches Brot ißt. Tie Landwirtsckiaft hat nicht gestreikt, hat nicht demon striert, sie habe die Scholle immer bearbeitet, während des Krieges, während der Revolution bis zur Stunde. Wehe dein deutschen Volke, wenn es einmal anders käme Ter Vorsitzende der Vereinigung der Deutschen Bauern vereine, Freiherr vov Kerkerink, und der Direktor der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaft, Landes ökonomierat Hohenegg-München, sagten ebenfalls alle nur denkbare Unterstützung des geplanten HilfswerkeS zu. Dann sprach der Vorsitzende des Reichsgrundbcsißerver- bandes Für st zuJlsenburg-Birstein.der betonte, daß die von ihm vertretene, jüngste landwirtschaftliche Or ganisation der Großgrundbesitzer »ich dem Hilfswerk freudig anschlösse. Stürmisch begrüßt betrat dann Freiherr v. Wan gen heim, der Vorsitzende deS ReicbslandbundeS das Rednerpult, der diese Stunde als Deutschlands Schick- salsstunde bezeichnet, von der es abhängt, ob das deutsche Volk noch eininal zürn Leben komme. Tie Versammlung sang stehend das Deutschland-Lied. Folgende Entschließung wurde einstimmig an genommen : Lie «am ReichSauSschutz der deutschen Landwirtschaft nach Dresden etnberusrne Tagnug der deutschen Landwirte dekeunt sich einmütig zu dem am 1». Tczcmbcr »om RetchSaueschutz deschlaffenen Hilsswerk »er Landwirtschaft. Die deutsche Land wirtschaft ist geeinigt tu dem festen Willen, das Hilsswerk eigener Kraft nnd unter Aufbringung der dazu erforder liche» Lpfer tu vallem Umfange zur Tat werde« z« lass«. Durchdruugr» »a« »er vrkenntui«, »atz die t» de« Ultima»»« üb er»o« «cncnjiLrrtzfl ich »««»e« et» »»ü»er»t»dltchr» Ht»d»r»t« sffr dl« Aa'rechtrrSaktona n»d Per»-»»«»« »ne lMtdwirl» schaktllche« Erzeuauna «ad kür die Dnrckfübr«»» des »raste» vtl' werke« bil»en, fordert die Sandwtrtfchaft »r» ,«elbew»st«e» Abbau »er «ebaratianssorderungr« »«» deren b>a»«östigr Anpaffuag an dl« veistnngslöblqkett der dentschr» Wirtschaft. Da« «elinaen de«0ftfsw,rkes »er Landwirte «ft die v«ra»S- seßuna für d«e Gesund««« de« deutsche» Wirtschaftsleben«, »le »ar durch Zusammeuarbett aller BerufSgrubbe« ««» «»»er der Mitarbeit »es „an,en Volke» erreicht werde« kan«. Deine Anangrtffnahme mid Dnrchführnna würde ««möglich, »»«« die Maßnai men derBrgierung der Landwlrtfchoft dir Betriebs mittel entziehen nnd dle Kratt nicht lasset», die volksetuilbrung au« eigene«« Boden sicherzustellen. Dieser gewaltigen Kundaebung folgte die Hauptver sammlung des siichsisci> en Landbunde S. XI. mftiltl. WWl.-WMe MeMM. In ihrer 4V. Titzuua führte die LandeSsynode znnächft die gestern abgebrochene Beratung über dle Frage der Ein- ftufuna der Geistliche«, in die Vesoldunasaruvven zu Ende. Zu den Vorschlägen des Finanzausschusses sprechen Sv«. Dr. Hedrtist nnd Geh. Kons. Rat Knaur. Syn. Kummer- Burkbard«malde stellt test, daß ein nroßer Teil der Geist lichen »och nicht einmal die Gehaltssätze hätte, die andere gleiche Beamte schon vor dem 1. Oktober 1921 bezogen, ge schweige denn, daß die seitdem für diese eiuaetretene Er höhung sür die Geistlichen wirksam geworden sei. Er legt Verwahrung ein gegen das Unrecht, daß durch das Gesamt ministerium die Mittel obgelehnt lind für die Gleichstellung der Geistlichen mit den sonstigen Beamten nnd für die Ver sorgung der Witwen und Waisen, die iu bittrer Not leben. Nachdem noch die Sun. Vogel v. Fromannshanfen-Oschatz, Prof. Siraert-Chemnitz und Gtäfe-Arnsfeld sich warm für den Antrag des Finanwnsscknßes ringeietzt haben, wird dieser gegen eine, bezw. zwei Stimmen angenommen. Darnach wird das Gesuch deS KilchenvorftandeS »« Bad Elster bctr. Richtlinien sür das Verfahre» bei Kirch» spielverändrrunacn gemäß 8 4 der Kirchgrmeindeordnnng ei»stimmig dem Kirckenregiment als Material überwiesen. An der Aussprache beteiligen sich der Berichterstatter Syn. Rust-Schmorkau und die Sy». Baumann-Schöneck G. N„ Rosenkranz-Bautzen und Bührtna-Mablis, von denen der letztere sich grundsätzlich gegen jede Znsammenlegung von Gemeinden auSsvrickt. Sodann berichtet Sv», k-ie Stanae-Lcipzia für den Der- faffungSauSschuß über ein Gesuch des LandrSdiakoneuverban- des, das das Verhältnis zwischen den Geistlichen einer Kirchgemeinde baldigst im Geist der neuen Kirchgemeinde- ordnnng neugestaltct sehen möchte, insbesondere eine gleich mäßige Predigtvrrteilnng wünscht. Ta das Landeskonsi storium eine Ncnregelnng in diesem Sinne in Aussicht ge stellt hat, zunächst aber noch Ersabrnngen sammeln möchte, empfiehlt er, obwohl ec persönlich eine schnellere Durchfüh rung der Neuregelung gewünscht hätte, namens des Aus schusses, das Gesuch dem Laiideskonsistorinm zur Erwägung zu überweisen. Das geschieht. I» vectranlicher Sihnug wird schließlich über einen Antrag des Finanzausschußes zu dem Gesuche deS Kirchrn- vorstandcS zu Meerane nsm., die Kirchensteuer« betr., verhandelt. Stach Wiederherstellung der Oeffentlichkeit wendet fick der Berichterstatter Dr. Kübn-BisckofSwerda gegen die Meinung, daß die Kirchgemeinden in Industrie gegenden nach Einhebung der Kirchensteuern im Gelde schwimmen würden. Ohne Aussprache wird der Antrag des Finanzausschusses einstimmig angenommen: die Gesuche, soweit sie fick auf 1920 21 beziehen, auf sich beruhen zu laßen, soweit sie sicb aus die Zukunst beziehen, dem Kirchen regiment als Material zu überweisen mit dem Ersuchen, da für bemüht zu sein, daß, unbeschadet einer Zeutralkirchen- steuer, sobald als möglich die Steuer für die einzelnen Kirch gemeinden wieder nach deren Bedarf berechnet wird. Die Synode wird hierauf durch den Präsidenten deS Landeskonfistoriums bis zum 7. Februar ds. IS. vertagt. An diesem Tage soll die zweite Lesung des Verfassungs- rntwurseS beginnen. TlMslieschlchte. Deutsche» Nrich. ReichStagSabaeordricte Frau Luise Zieh MSP), die Donnerstag im Reichstage einen Ohnmachtsanfall erlitt, ist gestern gestorben. — Nachfolger der verstorbenen Abge ordneten Fran Zieh im Reichstage wird nach der Wahlliste der unabhängige Postsekretär Wilhelm Hoffmann. Gesetz „un Schutze jngendlichcr Personen. Die Zentrumssraktion des Reichstages brachte laut „Voff.Ztg." einen Gesetzentwurf zum Schutze jugendlicher Personen gegen Verführung durch Schrift und Bild ein. . Beschwerde französischer Journalisten. Ans Berlin wird gemeldet: Die Meldung des „Echo de Paris", daß vorgestern den französischen Journalisten der Zutritt »um Reichstag verweigert worden sei, ist vollständig unrichtig. Wie gewöhnlich, so haben auch der vorgestrigen Sitzung des Reichstages ans der Prehtribüne unter vielen andern Jour nalisten auch französische Preßvertreter beigewohnt. Wenn einzelnen französischen Journallften der Zutritt zur Sitzung verwehrt wurde, so geschah das nur, weil sie nicht im Besitz der erforderlichen ordnungsmäßigen Legitimationskarte» waren. Untersagtes Anffteklen von Streikposten. Das Ber liner Kammcrgcricht hatte sich in letzter Instanz mit einem Nachspiel zum Streik der Tiefbauarbeiter in Berlin im Frühjahr zu beschäftigen. Am allen Baustellen in Ehar- lottrnburg wurden Arbeitswillige durch Streikende unter Gewaltanwendung zur Einstellung der Arbeit gezwungen. Gegen eine einstweilige Verfügung des Landgericht», die das Aussteller, von Streikposten untersagte, erhob der Deutsche Bauarbeiterverband Widerspruch. Das Landgericht hielt die einstweilige Verfügung aufrecht. Die hiergegen von der Gewerkschaft eingelegte Berufung wurde vom Kammergericht als sachlich nicht begründet zurückgewiesen. Wie es in dem Urteil u. a. heißt, ist es unter allen Umständen sittenwidrig, wenn die Streikenden und Streik- posten es unternehmen, die Arbeitswilligen auf der Arbeits stelle bezw. beim Betreten oder Verlaßen der Arbeitsstelle oder sonst an einem dritten Ort durch Drohungen, Be- fchimpsungrn oder gar Anwendung körperlichen Zwanges an der Weiterverrichtung der Arbeit zu verhindern. Eine Kuudgebung der Deutschen KolonialgefeUschast. Die von der Deutsche» Kolonialgesellschaft ins Leben ge rufene Arbeitsgemeinschaft der sämtlichen Kolonial- und kolonial interessierten Vereine und Verbände GroßbrrlinS haben am 26. Januar an den Reichskanzler Dr. Wirth eine Kundgebung gerichtet, in der cs unter anderem heißt: Die in unserer Arbeitsgemeinschaft vereinigten Verbände halten es sür notwendig, die deutsche Regierung darauf hinzu weisen, daß die deutschen Kolonien bis jetzt durch die Mandatmächte im Gegensatz zu den Bestimmungen des Artikels 22 der VölkcrvundSsatzungeli verwaltet werde» und unter dieser Verwaltung wirtschaftlich verelenden. Das MandatSsystem hat überall verjagt und seine Unfähigkeit erwiesen. Dies geben Stimmen von maßgebender Be deutung selbst ans den Manöatsländer» zu. Besonder» di« Lauptnatioucn England und Frankreich sind beute mit Kolonien so übersättigt, daß sie nicht die Kräfte und daS? erforderliche Europa-Material haben, um den afrikanische» Mandatsgebieten die nötige Sorgialt und Pflege in wirt schaftlicher und kultureller Beziehung angedeiheu zu lassen. Wir fordern daher die Entsendung einer neutralen Unter ¬ gen BvAnttnsfte prnkt. lrivatelaentum in den Iten bleibt. Die Br- n»chnnaskommftffan, Wir «ordern, daff dinguitgen illr den^ftiieätbalt d^Dentscken i« »en Kolo- nie» müssen dem «eiste der VölkerbundSsatzunaen ent sprechen und einwandfrei in, der «lei»»« «eise »le für «naebörlae der ol^chen N«tionen ?eftoese»t werdew Nur so kann nnd muß die heilige Pflicht der Zivilisation aufge- faßt werden. Di« ledige Mandaisverteilnna war nnd bleibt »in Fehlgriff, der f« länger detto «ehr in lei«,« wirtschaft lichen und lultnrellen Mißerfolgen erkenndar wird. Da» Arbeitsnachweis,«letz. Im Reichstag»«,iSschuff sllr Sozialpolitik wurde ein Antrag der Deutschen Volks partei angenommen, dir Verhandlungen über da» Arbeit»- nachweiSgesetz bi« »um 8. Februar auszusetzen. Belgien und die Tonverbrstrebunar« 1« Rheinland. Au« Brüssel wird gemeldet: Di« »Agenee Vrlae" meldet: Di» Nachricht, Vriand hätte in Tanne» Lloyd George von einer Ueberelnkunst Kenntnis gegeben, durch dir Frankreich und Belgien sich verpflichteten, die Errichtung einer «nab- biinalgen rheinischen Republik zu begünstigen, wird für vollkommen unbegründet erklärt. Da» amtliche Ergebnis der Mahle» in Vrannschweia. Wie die Braunschweigische Landeszeitung mitteilt, hat die Feststellung de» amtlichen Wahlergebnisse» der Landtags wahlen im Lande Vrauuschweia solaeude Endzahlen er geben: Land«»wablverband 100004 Stimmen, Demokraten 28446, MehrheitSsozialdemokraten 52 640, Unabhängige 73404, Kommunisten 10518. Ungültig waren 4V4 Stim me». E» erhalten demnach Sitz«: Landeswahlverband 23, Demokraten S, MehrheitSsozialdemokraten 12. Unab hängige 17, Kommunisten 2. Tschechoslowakei. Die Stinkbombe tm Abgeordneten bau». DaS Abgeordnetenyau» imt da» suchen des LandxSge- richts in Prag aus Strafverfolgung de» Sldg. Tr. Baran, der im Abgeordnetenhause eine Stinkbombe a-worfen hat, dem ImmunitätSausschuß überwiesen, der die AuSlieie- rung des Abg. Büran beschlossen hrt. Abg. Dr. Lodge- mann erklärte im Namen der Teutschnationalen Partei, Abg. Dr. Bäran habe sich zu der Tat bekannt. Der Klub der Teutschnationalen Partei bedaure und mißbillige de» Vorfall aus das tiefste. Abg. Dr. Hillebrand erNärte im Namen der deutschen sozialdemokrat schen Partei, auch sie bedaure den Vorfall und habe den Wunsch, ernst und sach lich mitzuarbeiten, werde aber durch die Geschäftsordnung daran verhindert. Aba. Dr. Bäran ist aus Prag abge- reist und dürfte, wie die „Prager Abendzeitung" meldet, sein Mandat freiwillig oder von seiner Partei gezwungen niederlegen. Republik Oesterreich. DieneueRegierung. Bundeskanzler Schober hat erneut da- Amt des Bundeskanzlers übernommen. Er ver waltet daneben das Innere. Im übrigen weist das Kabi nett keine Veränderung aus, nur daß der Ackerbaumintster provisorisch die Leitung des Ministeriums des Aenßern übernimmt. Der Nationalrat hat mit 80 gegen 72 Stim men die neue Regierung Schober wiedergewählt. Mit de» Christlich-Sozialen stimmten auch die Vertreter d-r Deut schen Bauernpartei für die neue Rxgierung. Dagegen stimmten die Sozialdemokraten und die Grotzdeutschen. DaS Prager Abkommen vom Bundesrat angenommen. Der Bundesrat hat nach Ablehnung cincS großdentschen Rückverweisungsantrages mit 21 gegen drei Stimmen beschlossen, dem Prager Abkommen zuzustimmen. Gleichzeitig wurde zu dem Antrag des Berichterstatters der Christlich-Sozialen eine Entschließung angenommen, in der der Bundesrat als Vertreter der Länder ausdrücklich sest- stellt, daß der Beschluß, gegen die Genehmigung deS Ab kommens keinen Einspruch zu erheben, keinen Verzicht auf das Selbstbesttmmungsrecht bedeutet. Ter grotzdeutsche Ab geordnete Hterbaumer bekämpfte den Vertrag aus natio nalen Gründen. Der Tiroler christlich-soziale BundeSrat Steiple lehnte den Vertrag ab wegen der darin enthal tenen Anerkennung des Friedensvertrages von St. Ger main, der Tirol brutal auseinandcrgerissen habe. Der Tiroler Sozialdemokrat Gründer stellte demgegenüber fest, daß der Prager Vertrag nichts enthalte, was den Anspruch auf Deutsch-Südtirol schwächen könnte. Der Sozialdemo krat Hartmann, der frühere Gesandte in Berlin, erklärt« als überzeugter Freund des Anschlusses, angesichts der Sicherheitsventile, die in dem Vertrage geschafft worden seien, sei weder ein neuerliches Verbot noch eine Erschwerung deS Anschlusses zu befürchten. Der österreichische Botschafter bei Mil lerand. Gelegentlich eines Empfanges des österreichischen Gesandten beim Präsidenten von Frankreich, Millerand, erkannte dieser die unaufschiebbare Dringlichkeit der Hilfe leistung für Oesterreich an, die nicht nur zur Sickerung Mitteleuropas, sondern auch im eigenen Interesse Frank reichs geboten sei. Wie verlautet, beabsichtigt die fran zösische Regierung, schnellstens einzugreften. Frankreich. Die Herabsetzung der Dienstzeit. Nack Zn- standckommen de» englisck frinzösiscken Bündnisverträge- soll die Dienstzeit in Frankreich auf ein Jahr herab gesetzt werden. Bereits vor längerer Zeit hatte man di« frühere zweijährige Dienstzeit aus IV, Fahre herabgesetzt, doch war diese Maßnahme bisher noch nicht in Erscheinung äslem äslem ttr. SO SO SO ISO prsise: 20 SO SO 100 eL Lkck. Lttvolier 100. Lobinel 1-0. Hurler 200PK ffeftültllrtt ln «Ian d««5«-en
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