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- Erscheinungsdatum
- 1921-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192111140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19211114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19211114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-11
- Tag 1921-11-14
-
Monat
1921-11
-
Jahr
1921
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Mont««, 14. «o»e»»er 1-si, ,»en»s. S«6> 74. Fehrg Bcilage z»m „Riesaer Tageblatt". «« RotationShru» und Verla,: San,er st Winterlich. Ries» Geschäfts»«»«: «oe«R»ttst»e ü». «erantwortNch für Redaktion: ArthnrHähn«!, «i«sa: für^lnzelgenteili wilh«l« Dittrich. M«s» Die Kreditaktion der Industrie bedeutet eine «roße Opfer» Willigkeit, aber die Form, in der sie jetzt aNaeboten wird. Ist -u bedauern. Bedingungslos hätte die Industrie ihre Hilfe geben sollen. — In der Nachmittagssitzung wurde einstimmig ein DringlichkeitSantrag Hammerschmidt-München ange nommen, der die Regierung auffordett, mit allem Nachdruck darauf zu dringen, das, die schwarzen Truppen aus Deutsch, land sofort zurückgezogen und die Beschlagnahme von Woh nungen für die BesatzungStruppen eingestellt wird. — Hierauf wurde in die allgemeine politische Aussprache einaetretrn. Zum Schluß des ersten VerbandlungStageS protestierte der Parteitag in einer Entschließung gegen die neste Bedrohung der Deutschen Werk« durch dir Anordnungen der feindlichen UeberwachungSkominission. Sonntag früh wurde die allgemeine politrsck« Aussprache fortgesetzt, in der Reichsminister a. T. Dernourg daraus hinrmes, daß unsere ZukunstSausgabcn nicht auf dem Gebiete der großen Politik liegen, sondern in vernünftigen Auseinandersetzungen mit den für Deutsch- landS Zukunft in Frage kommenden Stellen, vor allem der Garanttekommission. Unterhändler hätte man im In teresse der Oberschlester sowieso schicken müssen. Tern- burg verurteilte das Verhalten der Industrie bei ihrem Kreditangebot und befürwortete den Wiedereintritt RathenauS m das Kabinett. Reichsminister a. D. Koch lehnte dre Privatisierung der Eisenbahnen ab und traf für elne Verbreiterung der Regierungsbasis ein. An der Aussprache beteiligten sich ferner unter anderem Abg. Wendt-Stettin, Staatssekretär Hausmann und Staatssekretär a. D. M e y e r. Au einer im Verlaufe der Aussprache eingebrachten Bertvauenserklärung für die NeichStagSfvaktion erklärte der Vorsitzende Dr. Petersen, daß der Parteitag durch Annahme oder Ablehnung dieses Votums die Verantwortlichkeit selbst übernehme. Darauf hin wurde di« Entschließung zurückgezogen mit dem Be merken, daß sie nicht als Mißtrauensvotum beabsichtigt war. Gegen 2 Uhr trat al-dann die Mittagspause ein. In der Nachmitlagssitzunü wurden hie Anträge er ledigt. Fünf Anträge, welche die Not der Klein rentner, der Kriegerhinterbliebenen und Kriegsbeschädigten behandelten, wurde» nach kur zer Äussprach Einstimmig angenommen, ebenso ei» An trag Bremer-, H»a?re Beziehungen zu unseren Stammes- briwern in L« ntkchS st erreich herzustellen. Zahlreiche r Anträge, zum Beispiel der, den 11. AuguftalsReichS» derfassungstag zum Nationalfeiertag zu er heben, wurden den zuständigen Barteiinstanzen überwiesen, Die Anträge zur Demokratisierung der Verwal tung sollen in einem von einer Redaktionskommission endgültig formulierten Antrag am Montag dem Parteitag vorgelegt werden. In seinem kurzen Schlußwort verlas Dr. Petersen die folgende Resolution: Tie Teutschdemokratische Partei ist als eine auSge- sprachen republikanische Partei begründet worden. Zweck ihrer Gründung und Inhalt ihres Parteiprogramms ist die Verwirklichung sozialer und nationaler Politik auf dem' Boden der Demokratie. Eine solche Demokratie ist eine nationale Notwendigkeit zur Erhaltung der Einheit des Dolles und zur Wiedererrichtung des deutschen Vater landes. Unter den gegenwärtigen deutschen Parteivcrhält- nissen ist eine Regierungsbildung auf möglichst breiter Grundlage zur Verwirklichung dieses Zieles erstrebens-' lvert. Ter Parteitag begrüßt die gründliche und vfsen- herzrge Aussprache über die künftige Politik der Partei und spricht der Reichstagsfraktion das Vertraue» aus. Ter Redner fügte hinzu, so lange er Parteivorsitzendcr^ sei, werde er nicht dulden, daß von dieser Grundlage abge-' wichen wird. Stürmischer, lang anhaltender Beifall folgte, diesen Worten und wiederholle sich nach der einstimmi«« Annahme der Resolution. Bei den Neuwahlen wurde Ses nator Dr. Petersen-Hamburg unter jubelndem^Bellall einstimmig zum Vorsitzenden der Partei wiedergewahlt. Um ihn von Arbeit zu entlasten, wurde Reichstagsabgeordneter, Erkelenz zum Vorsitzenden des Parteivorstandes ge- wählt. Der inzwischen neu redigierte Antrag zur Temokra-. ' ttsierung der Verwaltung wurde unter großem, Beifall einstimmig angenommen. Er forderte Entfernung? aller Beamten in Ministerien oder sonstigen politischen! Stellen, die die Demokratisierung unterbinden oder viq Republik und ihre Einrichtungen verächtlich machen! striier den Ausstieg aller Tüchtigen unter Ablehnung jedeq skrippenwirlschaft. . , Gegen 8 Uhr wurden die Verhandlungen auSgesrkch !ie jwdwwm« >er zaivik. Die vedtngungen, btt der Reichsverband der deut- s«en Industrie dem Reichskanzler aS Voraussetzung für die Fortführung der fogenannten Goldkreditaklton der Jn- dustn« mtttetlte, haben nach Form und ^Inhalt, sowohl innerhalb Deutschlands, als auch bet der Entente ein denk bar ungünstiges Scho gefunden Wie erinnerlich sein wird, wurde al» Hauptbedinaung in kaum noch verhüllt zu nennender Form die Auslieferung der deutsche» Reichs eisenbahnen an private Gesellschaften verlangt. Wie ,nan jetzt hört, war diese Bedingung schon innerhalb des Reichs- Verbandes der deutschen Industrie selbst ein Gegenstand schwerer Me'nungSkvnslikte. Sie ist nur von den Ver tretern der Ur- und Schwerindustrie erhoben worden, die als Erbe des Reiches im Eisenbahnbcsitz wohl am ersten in Betracht käme; .die Vertreter der verarbeitenden In dustrie, die weder eine noch weitergehende Stärkung der Schwerindustrie wünschen, noch verkennen können, daß ihnen au» dem Uebergang der Bahnen in den Besitz pri vater Gesellschaften sehr erhebliche neue Tariflaften er wachsen würden, — die verarbeitende Industrie soll durch aus m Opposition gewesen und schließlich nut überstimmt worden sein. Während aber dieser innerindustrielle Gegen- satz nur bruchstückweise und nur als schwer kontrvllicvbareS Gerücht an die Öffentlichkeit drang ist der inngrpokstchhe wider,!and von Se ien der »Gewerkschaften. VO NeichS- wirtschaftSratrs und vieler Parteien sehr klar in Erschei nung getreten und auch über den Protest der Reparations- kommission, wenngleich er bisher nqch nicht offiziell formu liert wurde, ist kaum noch ein Zweifel möglich. , Die Gegnerschaft der Parteien, ist. insoweit selbst- verständlich, als grundsätzlich . svrlali,ierungsf.reundliche Gruppen in Frage kommen. Tie gesamten sozialistische» Parteien aller Schattierungen, sowie die Gewerkschaften smd naturnvtwendigerweis.e im Gegensatz zu jeder Maß- nähme, die, ganz im Widerspruch zu ihrer allgemeinen Tendenz, nicht privaten in öffentlichen Besitz, sondern öffentlichen in privaten Besitz überführen will. Sie weisen - überdies daraufhin, baß das Defizit der Reichseisenbahnen -um großen Teil nicht auf Betriebsfehler, sondern auf zu niedrige Tarifisierung zurückzuführen ist, die gerade von der Industrie immer wieder verlangt worden sei, und auf die maßlos gesteigerten Materialkosten die ebenfalls zum guten Teile dem Gewinnstreben der Industrie zu verdanken sei Diese Gruppen Rechten auch das weitere Anwachsen der industriellen Machtstellung und sie betonen, daß bereits die diktatorische Art, mit der die Industrie ihrxr Ansicht nach jetzt auftrat, einen Beweis dafür liefere, wie gpfähr- lick eine derartige Kumulierung von Diacht in Pen Hän den einer entschlossenen mrd wohlorganisiertcK Beülfs- gruppe wirken müsse. Aehnlicbe Beweggründe Lestiryvien auch das Zentrum und die Tenwkraten zu cHlehnwwer Haltung, die auch dadurch nicht verdeckt wird,<»atz Mse Parteien wenigstens elitären, man müsse sich weiter Mer das Thema unterhalten. Ja, es kann sogar gesagt wer«n, daß weite Kreise derjenigen Partei, die der Industrie Hm nächsten steht, der Deutschen Bolkspartei, von dem Vorwehen des Reichsverbandes sehr wenig angenehm berührt silw und Wenn diese Mißbilligung vorerst auch noch nicht Public «worden ist, so besteht' doch in informierten Zirkeln, Kin Zweifel darüber, daß sie besteht und daß man den SMitt der Industrie zum mindesten als taktische Ungeschicklichkeit bewertet angesichts der durch die Geldentwertung sehr an gespannten sozialen Lage, angesichts der gerade- in die sem Augenblick beginnenden Verhandlungen mit der Re- vavattonSkommission und vielleicht auch angesichts der zu den Forderungen nicht ganz in rechtem Verhältnis stehen den Höhe des bestenfalls in Betracht kommenden' Kredit objektes. Tie RevarationSkommission hätte es bei dieser Sach lage der deutschen Oeffentlichkeit überlassen können, sich ohne fremde Einmischung mit dem Problem auseinander- zusetzen. Das ging aber scheinbar über das Taktgefühl dieser Körperschaft, die von psychologischen Erwägungen ebenso wenig zu verstehen scheint, wie diejenigen Gruppen des Reichsverbandes, die das Münchener Votum ihrer Organisation in einem so unzeitgemäßen Augenblick nach ganz neuer Richtung abbogen. Tie Reparationskömmission hat, wenn nicht alle Nachrichten trügen, der Reichsregie rung zu verstehen gegeben, daß sie die deutschen Reichs eisenbahnen unter die Pfandbestimmungen des Versailler Vertrages rechnet, die bekanntlich den gesamten öffent lichen Besitz Deutschlands zur Garantie der Reparations forderungen hhpothckarisieren. Sie scheint erklärt zu haben, daß sie eine Loslösung der Bahnen aus diesen Pfanobe- stimmungen nicht zulassen werde, ja es wird sogar be hauptet, sie habe Mit Beschlagnahme der Bahnen durch die alliierten Regierungen gedroht, falls dcm° Angebot der Industrie näher getreten werden solle. Es ist das ein Schritt, zu dem die Reparationskommission dem Wortlaut de» Vertrages nach sicher berechtigt war. Aber es ist ei» törichter und »«psychologischer Schritt, weil er die inner politische Debatte dadurch unter einen ganz neuen Gesichts winkel stellte, und es ist auch ein unlogischer Schritt, weil selbst dieses Projekt ja schließlich nur im Interesse der ReparattonSerfüllungeaufgebracht wurde, und weil die Ne- parattonskommission, wenn sie Einwendungen dagegen zu erheben hat, ihrerseits mindestens einen Weg aufweisen müßte, auf dem diese Erfüllung sonst durchführbar wäre Solange die Reparationskommission diese Mitteilung unter läßt, solange sie nur als Zwangsvollstrecker und als Ver neiner auftritt, entbehrt ihr Einspruch, trotz seines juristi- . schen, des moralischen Rechtes. Tie Washingtoner Konferenz. Die Eröffnungsrede Hardings. Präsident Harding erklärte in seiner Rede bei der Eröffnung der Washingtoner Konferenz, es sei nickt möglich, die Bedeutung einer solchen Konferenz zu unterschätzen. Es sei keine unziemliche Prahlerei und keine Herabsetzung der anderen Nationen, die, obwohl nicht auf der Konferenz vertreten, in höchster Achtung gehalten würden, wenn man erwägt, daß die Beschlüsse dieser Kon ferenz einen außerordentlichen Einfluß auf den gesamten menschlichen Fortschritt, ja sogar auf das Schicksal der Welt haben werden. Es sei nicht eine Konferenz zur Festsetzung von Bedingungen, eS sei ein Zusammenkommen auS allen Teilen der Erde, um die Störungen in den internationalen Beziehungen der Nationen auf das kleinst- Maß zurückzuführen. Die Welt ist friedliebend und drängt nach Erneuerung, sie lungert und dürstet nach besserem Zusammenleben. Die Menschen schreien nach Erlösung und flehen nach der Gewißheit dauernden Friedens. In allen Landern werde die Schuldenlast und die Trostlosigkeit der Zerstörung gleich empfunden. Alle verlangten nach Frei- beit und Gerechtigkeit, die eine könne ohne die andere nicht leben und alle Völker müssen sie besitzen. Die Welt tau mele in ihren Schulden und wolle ihre Last abgenom men sehen. Angesichts der unermeßlichen Kosten eines Krieges und der fortwährenden Rüstungslast verlangen alle einsichtigen Völker wirkliche Beschränkungen der Rüstungen und eine Sicherheit des Friedens. Präsident Harding fuhr fort» indem er sich an die Delegierten der Konferenz wandte: Die Vereinigten Staaten begrüßen Euch mit uneigennützigen Händen. Wir hegen keine Furcht, wir verfolgen keine niedrigen Ziele, wir sehen niemand als Feind an. Wir denken nicht an Er oberungen. Zufrieden mit dem, was wir haben, suchen wir nicht nach dem, was anderen gehört. Wir wollen mit Euch an dem Tisch internationaler Verständigung und internationalen Wohlwollens sitzen. Kein Volk braucht gc- deinütigt, kein Volk erniedrigt zu werden. Harding fuhr fort: Den verschiedenartigen Bedürfnissen uno besonderen Stellungen müsse Rechnung getragen werden. Nichts könne erreicht werden unter Mißachtung nationaler Befürch tungen. Alle müssen nunmehr handeln, um die Ursachen dieser Befürchtungen zu beseitigen. Tie Welt könne nicht durch Ränke bestehen. Präsident Harding erklärte: Ich kann nur für die Vereinigten Staaten offiziell sprechen Unsere 100 Millionen wollen aufrichtig weniger Rüstungen und niemand will Krieg. Wir sind im Dienste der Mensch- hell zusammengekommen. Ich hoffe auf eine Verständi gung über die Bürgschaften des Friedens. Ich hoffe auf geringere Lasten und eine bessere Ord nung, die zur Beruhigung der Welt führt. Sine Red« BriandS. Am Schlüsse seiner am Eröffnungstage der Washing toner Abrüstungskonferenz gehaltenen Rede sagte der Staatssekretär Hughes, was dre Seerüstungcn Italiens und Frankreichs anbelange, so lägen dort infolge des letzten Krieges besondere Bedingungen vor; . die Bereinigten Staaten schlügen darum vor, diesen Gegen- stand später auf der Komercnz zu erörtern. Nach der Reo« von Hughes wurde eine Äbrüstungskommission ge bildet aus den Führern der Abordnungen der fünf Groß mächte, dazu treten als Beigeordnete für die Fragen des Stillen Ozeans je ein Abgeordneter der vier anderen Mächte. Darauf verlangten die Mitglieder der Konferenz nach einer Rede Briands und riesen wiederholt seinen Namen. Brrand, der sehr überrascht schien, hielt eine Ansprache aus'dem Stegreif -und sagte darin, als Frankreich die Einladung Hardings erhalten habe, habe es „hier!" gerufen sowohl aus unauslöschlicher Tank- barkeit aegenüber den Vereinigten Staaten, als auch aus persönlicher Eingebung und geleitet von dem brennenden Wunsche, bei der Lösung jeder Frage mitzuarbeiten, welche der Befestigung des Friedens diene und geeignet sei, ihn im Rahmen des Möglichen zu einem dauernden zuSmachen. Bnand erinnerte dann daran, daß die Vereinigten Staaten Frankreich zu Hilfe geeilt feien und mit den Alliierten dazu beigetragen hätten, die Unabhängigkeit Frankreichs zu schützen. „Ta wir zusammen den Krieg gewonnen haben", sagte Briands „müssen wir uns gemeinsam be- mühen, den Frieden zu gewinnen". Briand fügte hinzu, daß Frankreich trotz der ihm von der Nachbarsseite drohen den Gefahren mit ganzem Willen und ganzem Herzen auf der Konferenz die Mittel suchen wolle, die kostspieligen Rüstungen eivzUschränken. Frankreich habe schon viel ge tan: eS werde diesen Weg bis zu Ende gehen. Besser als sonst jemand wisse Frankreich, was ein Krieg koste, und es siebe daher über alles den Frieden. Briand schloß sein« Rede, indem er sagte, wenn morgen die Sicherheit Frank.. rncks wiederhergestellt sei, werde es bereit sein, zu sagen: „Die Waffen nieder!" Allgemeine Grnndkätze d«r Vereinigte» Siegte» kiir di« Abrüft««a»»r See. Auf der Eröffnungssitzung der Washingtoner Abrüstungs konferenz legte Staatssekretär Hnghes im Ramin der amerikanischen Delegatton allgemeine Sr»«»sätze dar, die wie folgt lauten: 1. Der van aller Broßkampfschiffe der gegenwärtige» vanvrogramme, sowohl »er in Ausführung befindliche» als auch der gevlauten wir» aufgehoben. 2. Sine weitere Vermindern«» fl«»et statt durch AnSrangierstua gewisser älterer Schiffe. S. Die bestehende» Flotten stärke« der in Betracht kommende« Mächte werde« im allgemeine« berücksichtigt. Nack dem Vorschlag des Staatssekretärs Hughes würde Großbritannien einzuftellen haben den Bau der 4 Hood- nnd aller Schlachtschiffe »weiter und erster Linie bis zur Kina George-Klaffe. Japan würde aufaeben die Pläne der 2 Schlachtschiffe »nd 4 Schlachtkreuzer, die sich im Bau br» finden, und alle IO Dreadnought-Schlachtschiffe der »weiten Linie. Hughes schlägt vor, daß keine weiteren Großkampf- schiffe während einer Periode von 10 Jahren auf Staoel gelegt werden «nd daß ein Höchstmaß für Ersatzbauten feftgelegt werden soll, wodurch vorgesehen würden: 500 000 Tonnen für Groß-Britannie» und 300 000 für Japan. Nack diesem Plan würden die Vereinigten Staate« 15 Kriegsschiffe, die sich im Bau befinden, und 15 Liter» Kriegsschiffe zu streichen haben. Der Sonderberichterstatter des „Jntranfigeant" berichtet aus Washington, die euglische Deleaatto« habe So««- abend vernehmen kaffen, daß sie grundsätzlich bereit sei. die Vorschläge Hughes an»««ebmrn. Wenn eS so wäre, dann' werde man am Dienstag die Bedingungen erfahren, die England und Japan an die Annahme knüpfen.' Die Rede Hughes scheine «inen tiefen, ausgezeichneten Eindruck gemacht zu haben. Man erkläre in allen Kreisen, daß sie. obwohl kategorisch, dock sehr geschickt sei; denn sie habe Beifall bei den Republikanern und bei dem gesamte» Kongreß gefunden. Der Berichterstatter faßt jedoch feine» Eindruck dahin zusammen, daß das amerikanische Programm unmöglich auSgeiührt werden könne. Nach einer HavaSmeldung aus Washi«gta« soll ei»« der javanischen Delegierten, Admiral Kato, den Tee- abrüstungSvlan von Hughes als sehr weitgehend, ab« als Vorschlag bezeichnet haben, der sehr würdig sei. in Betracht gezogen zu werde«. — Wie der .TempS" mitteilt, sind Sonnabend die japanischen Sachverständigen in Washington »usammengetteten, um der Konferenz unverzüglich Var schläge unterbreiten zu können. Diese Vorschläge solle»! eine positive Kritik enthalten und namentlich die Beseitigung der amerikanischen Marinestützpunkte im Stillen Ozean, a»j den Phtllivpinen und auf der Insel Guam »«langen. DaS Fehle« Deutschlands ««» Rußlands. Dem .Newyork Herald" wird aus Washington gekabelt: In der ersten Sitzung der Konferenz sei ausgefallen, »aß zwei wichtige Plätze leer waren. Rußland und Deutschland,! die nach ihrer Bevölkerungszahl führenden zwei Länder i» Europa, seien die neuen kranken Länder von Europa. Solange keines von beiden vertreten sei, könne die Konferenz keine wichtigen Schritte tun. ohne an sie zu denken. Not wendigerwelse würden di« Erwägungen bezüglich Rußlands oorwiegen, weil Rußland eine Macht des fernen OftrnS fei und in jenem Teil der Welt nichts getan werden ko»a< ohne Rußland in Betracht zu ziehen. / Dtvtsch-Vcmokratischer Parteitag. Der deutsch-demokratische Parteitag wurde am Sonn abend in Brrmen eröffnet. Ueber 300 Delegierte waren erschienen. In der Vormittaassitzuna sprach Dr. Rathena« über „TaS Ersüllnnasprobieul und »t« »entsch« Wirt- schäft". Er sagte u. a.: Ein ernster Einwand gegen La» -Sachleistung-Prinzip ist der, daß der Staat, dem wir Sach leistungen liefern, damit Eigenbaubel treibt und usts auf dem Weltmarkt Konkurrenz macht. Diese Gefahr kaust ver mieden werden, wenn wir unsere Waren an StrlleuWfern, non denen sie nicht «inen Weg in den Welthandel Nnden. E« wäre «in Fehler, die Reparationsleistung alS^tmsts sür uns rein Negatives zu betrachten. E» ist etwa» GriMs sür uns im Urteil der Welt, wenn wir es -in di« Han» W«en, Europa wieder zur Ordnung »u vrrbelseu. DäS'M M Mission Deutschlands. Da» und auch die GrundlaM de» Wiesbadener Abkommen». Die Verständigung mit'Wrchck- reich wurde verfolgt mit voller Kenntnis der englischen Sie- gieruua. Sir John Bradbury, der «ur Zeit in Berlin weilt, »at in Besprechungen, die ich mit ihm batte, erklärt. er den Weg von Wiesbaden für den richtigest -qlte. Di, Passivität unserer Zahlungsbilanz ist da» Grund üpth. a» dem wir leide«. Wir brauche«» mehr, ols wir prodyziesen.
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