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- Erscheinungsdatum
- 1921-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192110289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19211028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19211028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-10
- Tag 1921-10-28
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Monat
1921-10
-
Jahr
1921
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Hoven» «in-Ernsttdar. Hier «rnet »nie SS Jahre alte Fi an während de« Wäschewaschen« einen Kramp'aissall, wobei sie mit drin Gesicht in di» mit Wasser nnd Wäsche angesüllt« Waschmaschine fiel. Al» di» kleine Tochter die Mutter nach der Wohnung holen wollte, fand sie dies« tot vor. * Hartba. Die biesiae Ortsgruppe der Unabhönataen beschloß in einer außerordentlichen Grneralvrrsammluna mit SO aeaen 2 Stimmen, in di» sozialdemokratisch, Partei überzutreten und zu diesem Zwecke beide Ortsgruppen unter der Kahne der alten sozialdemokratischen Partes zu ver schmelzen. Leipzia. TonnerStaa vormittag ist im Hauptbahn- bof ein in Erfurt wohnender Lokomotivführer, der den Kölner V-Zug führen sollte, durch Berührung mit der Starkstromleitung derelektrischenFübrnng Leipzig-Halle ge tötet worden. Der Unglückliche wies am Halse und am Munde schwere Brandwunden auf. ES ist die« der erste Unglücksfall nach der Einschaltung de» Strome« in die Leitung. » » « Schleiz. In Thimmendorf brach in der Scheune der Witwe Anna Dietzel Feuer au«, das bald aus die brnach. barte Scheune der Witwe Meta Möppislder übersprang und auch ein Nebengebäude ergriff. TS wird Brandstiftung ver mutet. Scheunen und Skbuppengebiiude sind bi« auf die Grundmauern niedergebrannt. Die Tranerversammlttil-. In einer Gläubigerversammlung, die in diesen Lagen in der Klaute.Sache stattgesunden bat, wurden über di« Art, in der es dieser Ehrenmann fertig gebracht hat, seinen Mitmenschen in wenig mehr al« Jahresfrist über hundert Millionen Mark abzuknöpsen, interessante Angaben gemacht. Herr Alante hat im Jahre ISl V noch sag« und schreibe 20 Mk. Steuern bezahlt nnd war im nächsten Jahre Besitzer eine« RrnnstalleS. mehrerer Billen, von drei Automobilen und zu einer halben Million Mark Steuern veranlagt. Irgend ein GeschästSgcwin» ist überhaupt niemals nachweisbar ge wesen. und die in der ersten Zeit tatsächlich gezahlten Di videnden wurde von den späteren Einrablungen'aenommrn. Riesige Summen wurden am Spieltisch mit Wein, Weib und Gesang und anderen noblen Passionen vergeudet. Eine geordnete Buchführung, bei der diese Ausgaben wohl oder übel irgendwo hätten erscheinen müssen, gab eS natürlich nicht, und die Abwickelung des Konkurses bildet unter dielen Umständen eine schwierige Aufgabe. — Die Einzahler des Klante-KonzernS gehören allen nur denkbaren Gesellschafts klassen an. Vielfach laßt sich nicht bestreiten, daß äutzere Not die Ursache dafür gewesen ist, daß man den zweifel haften Versprechungen blindlings vertraute. In der Mehr heit der Fälle handelt cs sich aber um den Wunsch, schnell und ohne Mühe Reichtümer zu erwerben, und alle, di, da rauf spekuliert haben, sind um nichts besser als Herr Alante selbst. Das letzte Wort in der Angelegenheit wird der Strafrichter sprechen. Selten sei ein Konkurs so kriminell durchsetzt gewesen wie dieser, sagte der Konkursverwalter. Uns scheint, als hätte er sich damit sehr vorsichtig aus- gedrückt. u. MM. WWM-llMW LMMM. SEK. In ihrer 28. Sitzung vom 27. Oktober nahm di« Synode zunächst das Kircheugcsetz über das Inkrafttreten der Kirchgcruciudcorbuuug in namentlicher Abstimmung mit 66 gegen 11 Stimmen in zweiter Lesung an, wobei 8 ü der Vor lage einstimmig wieder hergestcllt wurde. Hieraus folgte die erste Beratung über den Entwurf eine« Kirchengesetzes über die Begründung einer Pfarrbesolbnugs» lasse. Tie Vorlage deö Kirchenrcgiments, welche der Ent wurf zu diesem Kirchengesetz enthält, bestimmt, daß die Pfarr- besoldungskasse vom Landeskonsistortum vermaltet und durch den ständigen SynodalauSschub richtig gesprochen wird. Die Kasse soll u. a. gespeist werden aus den Mitteln, die ihr au- der Staatskasse für den Zweck der Besoldung der Geistlichen überwiesen werden und aus denjenigen Mitteln, die nach Ablösung der Staatsleislungen für das Besoldungswesen der Geistlichen zur Beifügung stehen, ferner aus Beiträgen cru» landestirchlichen Stiftungen, aus Zuschüssen der Landeskirche und Slbgabcn vom Einkommen derjenigen Geistlichen, die in der Zeit vom 1. Oktober 1SS1 ab ein höheres Diensteinkow- men haben, als ihnen nach der allgemeinen Besoldungsord- nung zusteht. Solange nicht die Zahlung aller Gehälter der Geistliche» auf die Kasse übernommen ist, sollen aus ihr Bei hilfen zur Besoldung der Geistlichen und Hilfsgeistltchen im Bedürfnisfalle gewährt werden. Der Finanzausschuß, der im übrigen bas Gesetz zur Annahme empfiehlt, beantragt, zu dieser letzten Bestimmung htnzuzusetzen: »wobei in erster Linie diejenigen Geistlichen zu berücksichtigen sind, die Be träge nach 8 6 an die PfarrbcsolbungSkasse abgeführt haben." Außerdem beantragt er jährlich« Aufstellung des Haushalt» planes, nicht dreijährige, wie die Vorlage vorsteht. In der Besprechung sprechen sich fast alle Redner für di« Annahme der Abgabebcstimmung in z 6 aus. Ein Synodal« fordert die Einrichtung von Verpachtungsämtern, ein ande rer wünscht eine zentralisierte Verwaltung aller Pfründen einnahmen. Schließlich findet das ganze Gesetz nach dem An trag des Finanzausschusses einstimmig Annahme. Siu« Reihe kirchlicher Organisationen (Evangelisch-soziale Bereinigung- Bund für Gegenwartschristentum. Evangelischer Bund u. a.) fordern zur Sicherung des theologischen Nachwuchses danernd» Gleichstellung der Geistlichen mit de» ander«« ent» fprecheudeu akademischen Bernsen, ferner ««glichst gleich» mäßige steuerlich« Belastung der Kirchgemeinden, fowle «ög, lichst gründliche Ausnützung der kirchliche« Lehe« und die Zn» sammcnlegung benachbarter Zwergparochie« nnd die Ansiel» luua einer euisprecheud vorgcbildcteu nnd geeignete« Per» svuuchkeit bei der oberste« Kirchenbehörd«. Die Bericht erstatter Synod. Gräfe, ArnSfeld und Dr. Bogel ». From» manshauscu, Oschatz gehen ausführlich auf die schwierige Ge samt Finanzlage der Kirche ein. St« lehnen beide eine Auf hebung der steuerlichen Selbstverwaltung der Ktrchgmeinde« ab, wünschen jedoch eine genügend Hohe LanbeSkirchensteuer zur Erfüllung der Zentralaufgaben der Kirche. Sine »usam- mcnfasscnde Verwaltung der Ktrchlehen sei nötig. Die Zu sammenlegung von Zwerggemctnden werbe sich nicht um gehen lassen, wenn e« auch immer ein Verlust fei, wenn einem Dorfe Pfarrer und Pfarrhaus genommen werden. Sin Finanzmann, wie er in dem Gesuch gefordert werde, sei Zt. im Landeskonsistortum vorhanden. Au» der Besprechung, die sich auf die gesamt« Finanzlage der Landeskirche erstreckt, sei nur erwähnt, die Mitteilung de» Synod. Dr. Hedrtch- Dresden, daß es sich Set der Kinauznot de, meiste« Kirch- gemeinden weder am eine Zahlungsunfähigkeit noch «« «in« Srebitnnwürdigkeit der Kirchgemeinde« handele, sonder» nur um eine vorübergehende Zahlu»kösiocku«g. Sobald di« Kirchgemeinden in -er Lage sei« würben, ihre steuerlichen Rechte auSzuschöpfeu, würden sie auch ihren Ver pflichtungen Nachkomme» können. Das Landeskonsistortum plane eine nochmalige vorläufige Erhebung einer Kirchen steuer. Nach längerer AttSsprach« wird der Antrag beS Fi- nanzauSschusse» einstimmig angenommen, da« Gesuch dem Landeskonsistortum al» Material zu überweisen, und e» zn ersuchen, unter tunlichster Berücksichtigung aller «inschlagenben kirchlichen Interessen auch weiterhin auf Zusammenlegung benachbarter Zwerggemeinben hinzuwirken. Sine Einschränkung der ZavangSvollftrecknng Lei Kirche«» st»«»« vefürworiet ein« Eingabe -e» Kirchlich-Sozialen van- LeSverbande» in Sachse« und br» KirckenauSschuffrS der Da» Abkomm«, «der Aaland. Di« Aalänber Kon« vention wurde gestern veröffentlich^ Nach ihr verpflichtet sich Finnland, di« Aalandlinfelnnlcht zu dE««n. «"in, Anlagen fff» irgendwelche militärisch» Operationen dürfe» belbrbalte» oder auf den Inseln errichtet werde». Auch dürfen keine militärischen Land-, See- oder Lnftstreitkräft, irgend einer Macht innerbalh einer bestimmten Zone «in- treffe» oder sich dort ««»halten. Ebenso «ft ied, Herstellung. Ein- und Au»suhr von Waffen unh sonstig«« KrirgSbedark verboten. Norwegen. Di« Wahle» »nm Gtortbing. Wie au« Drontbeim gemeldet wird, lag um Mitternacht folgende» Eräebnt« der Wahlen zum norwegisch,« Etorthlna vor r Di» Recht« und di, freisinnige Linke erhielten 86 Mandat», di« Linke S4, dl» Kommunisten 27, der Bauernbund 18, di» Sozialdemo krat»» 8 und dl« Arbeiterdemokrat»» 8 Mandat». Sech» Mandat, Nnd noch »u verteilen. Nack» dem bisherigen Wahlerarbni» lkt anzunebnien, daß »In« Mehrheit für Auf- Hebung de» Alkoholverboi« nicht zustande kommt. England. Demonstratio« der Arbeitrrmitglieder Im Unterband. Bei der vorgestrigen Erörterung, der Arbeitslos,nunter- stützuna im Unterhaus« verließen dl« Arbeits-Mitglieder, un willig darüber, daß st« kelne größere Zuwendung von Selten der Regierung Mr di, Unterstützung der Arbeiterfamilien- al eder erlangen konnten, unter heftigem Einspruch da« Haus. Die Arbeiterpartei beschloß, «in« Abordnung an Lloyd George zu entsenden und ibn dringend zu ersuchen, deu Bei, trag für Kind»r von Lrwerdsloieu zu oerdoppeln. . Asqutth Mr Streichung der Reparation»». «Squltb eröffnete am Mittwoch feinen politisch«« Hrrbltieldzua mit «inrr Red« in Lunbridg« Well». in dir «r di« irisch«, die russisch« und di« mesopotamische Politik der Regierung, so wie ihre Behandlung dr« Arbeitslos,,,Problem» «tue« scharfen Kritik unterzog. Asquith fordert, zur Behebung der Erwerbslosigkeit und »gr Förderung de« Handel» Streichung der internationale« Schulden und vor alle« eine Revision de« gesamt«» ReparationSplaneS. Amerika. Doch Streik der Eisenbahner? Nach einer Depesche der .Chicago Tribüne" au« Newyork fcheint r» nun sicher »u sein, daß der Eisenbahnerstretk auSbricht. Die Verband- lungrn, um ein Etnverstäudut» zwischen Arbeitgebern und Arbritnedmer» herbeizuMhren, bätte» vorgestern «ine kritisch, Phase erreicht, da di« Essenbahndirettionen es abgelednt hätten, die geplante Verminderung der Arbeitslöhne hinauSznschieben. Neueste Nachrichten nnd Telegramme vom 28. Oktober 1921. Vlutige Ausa»me»ftötze t» GrrSUtz. )( PIa « e « t. V. Am aeftrigen Donnerstag, dem ersten MobitmachnngStag in der Tschechoslowakei, ist es in GraStttz »n dluetge» Anfammenstösten ge kommen. Di« deutsche« Milttarpsttchtiae« weigerten sich, de», EtnberusungSdesehl Folge zu letstrp, und es war vo» deulscher Sette auch der De «erat streik at» Protest gegen di« Etuderufung proklamier« Word«». Sämtlich« Betrieb«, auch die Lüde», war«» geschloffen. Des«» 8 Uhr nachmittags käme» au» Eger etwa , SIE tschechisch« Legionäre mit einige» Offizieren zur Verstärkung der schwachen tfch«chi,che« Besatzung in Draslitz an, und bald darauf kam e« auf Leu, Marktplatz zu schweren Zufammenftösten zwischen de« Demon stranten und dem tschechischen Militär, das «in leb. hafte» Feuer auf die Deutsch Böbmeu eröffnete. Von letzteren wurde«, wie die -Neue BogU. Leitung" meldet, fech- gerät«« und etwa SO verwundet. Auf tschechischer Seit« gab eS erneu Dole« und niedrere Verwundete. Lab tschechische Militär trieb die Deutsch- Böhme» schliesslich mit Gewalt anbemander. Die «oniereu; -er vruährnugSmiuister. Die Lag« der Kartofsclvcrforguug. )l Oldenburg. In der gestrigen Konferenz der Er- nührungs- unb LaudwirtschaftSminifter Ler Länder führte der; Vorsitzende, Neichöurinister Dr. Hermes, «. a. aus: Die letz-, trn Monat« haben eine Entwicklung herbeigeführt, die die akuten Ernährungsproblem« wieder mehr in den Vorder grund bringen. Wir stehen unter dem verderbliche« Einfluß der batastrophale» Verschlechterung unserer Valuta nnd der gesamten Weltwirtschaftssituation sowie der Folgen der t« Sommer unglücklichen unb abnormen Witterung. So mutz, ten wir in letzter Stunde unser Programm ändern und die Erörterung der rein produktiven Frage hinter die Erörte rung der aktuellen Srnährungsfrage d«S Tage» stellen. Sticht al» ob wir damit das Problem der landwirtschaftlichen pro duktiven Förderung in den Hintergrund treten lassen woll ten. Sind wir doch nach wie vor überzeugt, baß wtr nicht früh genug an die nachhaltige Förderung der Produktion Herangehen können. Aber bei voller Würdigung diese» grund sätzlichen Standpunktes müsse« wtr un» heute die Frage vor legen: Was können wtr tu«, um in den brennenden Nöte» der Gegenwart eine Besserung -erbeizusühren? Den ersten wichtigen VeratungSoegenftand -er Konferenz der ErnährungSmintster in Oldenburg bildet die augenblick liche Lage der Sartosselversorgung und der Preisentwicklnn» ans dem Lartosselmarkt. Bom Vertreter de» ReichSmini- ster» für Ernährung und Laubwirtschast wurde zunächst ei« Ueberbltck über die Ernte und die bisherig« Kartosfelbewe» guug gegeben. Wenn auch amtliche Erntefestftelluiigen nicht vornege«, ko kann doch nach einer Vtitteilung von Sachver ständigen angenommen werben, daß die Ernte etwa 26 Millio nen Tonnen beträgt, mithin für di« Ernährung der Bevöl kerung, die etwa 8 Millionen Tonnen benötigt, auSreicht. Die seit dein 1. September bewegte» Mengen belauf«« sich auf Sö Millionen Zentner und bleibe« hinter der bi» zu« gleichen Zeitraum de» BoriahreS beförderten Menge nm et» Geringe» zurück. Di« Meinung der Konferenzteilneh mer über die Ursache« der augenblicklichen Schwierigkeiten war ziemlich einheitlich. Al» Ursache» wurden feftgestellt: Die tu diesem Jahre besonders starre Nachfrage nach Kar toffel» in de» westlichen Nnd südliche» Landeitetlen sowie di« Unmöglichkeit, «w fremde« Ländern Kartoffeln eins«- führen und die ungünstige Preisentwicklung würbe im we sentliche« aus die Eütwrrtung de» deutschen Gelbe» zurück- seftiHrt. Die Mehrheit der Konferenzteilnehmer entschied flchfür die Durchführung folgender Maßnahmen: Mit allen Mit teln muß ein« Vesser»»» der Wagengestell»»» für die »st- ltchen Urberschußbezirk« angeffrebt «erben, um da» Angebot zu steigern und hierdurch di« Preisbildung günstig z» La- etnflussrn. Jede «»»fuhr ist zu verhindern. Die veearbelc tnug von Spoifswrwffel« in Stärkefabriken, Trocknereien nnd Brennereien ist möglichst z« verhindern. De« wilden Aufkauf soll dabürch begegnet werde«, datz dt« SandeSregie- runae» dnrch verorbnmrge« zu ermächtigen sind, de» Auf kauf von Kartoffeln von der Erlandnt» einer von der Lan desregierung zu bestimmenden Behörde de» Aufkausgebi» te» abhängig zu machen, nnd daß die Eisendahn zu ersuche» ist, nur solche Sendungen »« befördern, die von den Ai»»- käusern aufgeaeben werden, dt« sich im Besitz eine» Erian», nt-schetne» befinden. Sn Kalle«, wo von der Landwirtschaft ober Händlern der Preis in einer Weif, gesteigert wird, der Sphorie Leipzig L Die Dnnov« Lestvnrnr kevo» gema« or« Antrag de» Finanzausschuss«», obwohl sie die für da» kirch liche Leben bedeutsamen Gründ« de» Gesuche» nicht verkennt, e« auf sich berußen zu lassen, da sie «» praktisch für undurch führbar hält. Ebenso läßt die «pnvde eine* Antrag de» Synod. Dr. Kühn, Bischofswerda «. Genoffen auf Abände rung der Disziplinarordnung für die ev.-luth. Lanbe»kirA« vom so. Juli 1891 auf sich beruhen, im Hinblick auf bi« in ß l» de» VerfaffungSrntwurfe» vorgesehene» Bildung kirch licher Gericht«. Nächste Sitzung: Freitag, de« B Oktober vorm. 10 Uhr. TageSordmrng: Zweite Lesung de» Gesetze« z»r Gründung einer Pfarrbesoldungskasse. Anträge und Gesuche. TnaesaeWchte. Deutsche« Mei». Di« «elbffsiellvna der Kavvisie». Di» .Mffnckien- Aua»bnra«r-Abendz«ituna" batte »u der Me'dnna. daß mehrere im Anslande befindlich« Teilnehmer am Kavv-Pnisch sich hereit erklärt hätten, unter aewiffen Garantien »nr Brr- Handlung nach Leimig zu kommen, mitgeteilt. daß die Betreffen den sich allerdings bereit erklärt hätten, »nr Verhandlung in Leipzig »u erscheinen. Diese Erklärung lieg» aber schon «In halbe» Jahr zurück und sei damals von der Reichsreoiernnq nickt beachtet und anck> vom Oberreichsanwalt der Oeffent- lichkeit nicht mitgeteilt worden. Erft fetzt habe man diese« Angebot, da» nicht erneuert wurde, hervorgebolt. Hierzu gibt der Oberreichsanwalt dem „Leim. Tabl." folgende Er klärung: Es Ift allerdings in den letzten Monaten mehrfach davon die Rede gewesen, daß verschiedene Teilnehmer de» Kapp-PutscheS sich freiwillig dem Gericht stellen wollten. Der Oberreichsanwalt hatte aber keine Beranlaffung, ibnen freies Geleit »uzuficdern. solange sie nicht selbst darum nach suchten. Erst in allerletzter Zeit haben die vier Beschuldigten Shrbardt. Oberst Bauer. Pabst und Schnitzer diele« Ersuchen gestellt. Für den Oberreichsanwalt ergab sich dadurch die Möglichkeit, langwierige doppelt» Berbandlunaen vor dem Reichsgericht zn vermeiden, nnd bat dem Ersuchen darum stattaraeben. Bisher ist allerdings noch kein Bescheid zurück gekommen. ob die vier sich auch tatsächlich dem ReichSaericht stellen werden. Es bat darum noch kein neuer Termin ftir den HochverratSprozeß festgesetzt werden können. Sollten die vier sich nicht bald bereiterklären, vor dem Reichsgericht zu erscheinen, so werden die Berbandlunaen gegen Jagow- Wangenbeim-Schiele gesondert vorgenommen werde». Lahmlegung »er tllheitzschiffahrt. Es stellt fick immer mehr heraus, daß der gauz abnorm niedrige Wasserftand de« Rhein« viel ernstere Folgen hat, al« man bisber an nahm. E« wird dir Ansammlung einer riesige» Schiffsflott« von Neuwied bis unterhalb Rheinbrohl gemeldet. Di« Zahl der Vergschlrppziige, die wegen der Wasserverkciltntsse bet Neuwied warten müssen, mehrt fick stündig. Jetzt reichen die wartenden Schleppziige, wen» auch nicht gerade ununter brochen, bi« Remagen, sogar bis Bonn. Millionenschäden sind bereit« durch diesen unfreiwilligen Aufenthalt entstanden. Ein kommunistischer Organisator unter der Anklage des Hochverrats. Vor dem Ver. lk. und UI. Strafsenat de« Reichsgericht» in Leipzig stand gestern der Fabriksattler Arthur Ewert an« Heinrichswalde in Ostpreußen, zuerst in Berlin, dann in Halle wohnhaft. Er war beschuldigt, ein HochoerratSunternehmen, namentlich den gewaltsamen Stur, der ReichSvcrfassung und die Errichtung der Räte republik vorbereitet zu haben. Nach der mißglückten kommunistischen Aktion im März d. I. wurde Ewert von der Zentrale der V.K.P.D. in Berlin beauftragt, di« zer rüttete Parteiorganisation im Bezirk Halle-Merseburg wieder hermltellen,. Er begab sich daun Anfang April nach Halle, wohnte dort unangemeldet unter falschem Namen und wurde bald darauf verhaftet. Auf Grund der bei ihm vorgefundenen Notizen und Flugblätter wurde die Anklage gegen ihn erhoben. Seine Verteidigung hatten di« Rechts anwälte Tr.KiirtNosenfeld-BerliiiuiidDr.Graf-Leipzia über- nomine», welche der II.S.P. bezm. der S.P.D. angeboren. Während der Vertreter der Neichsauwaltfchast die Schuld des Angeklagten für erwiesen hielt und ein Jahr 6 Monate Festungshaft beantragte, traten beide Verteidiger mit Ent schiedenheit für die Freisprcchnug des Angeklagten ein, dem eine positive Tätigkeit im Sinne des 8 86 des Strafgesetz buches nicht nachgeiviesen sei. Der Angeklagte hielt dann selbst eine von lleberzeugungstreue getragene Verteidigungs rede, in welcher er die Grundsätze und Ziele seiner Partei Larlegte. Das Urteil lautete auf Freisprechung, da nicht nachgewiesen sei, daß der Angeklagte an einem oeftimmten (konkreten) Unternehmen zur gewaltsamen Beseitigung der ReichSversassung teilgenommen bat. Ewert, der sich seit 6 Monaten in untenuchuugshast befand, wurde sofort auf freien Fuß gesetzt. Gegen deu billige« Etukouf der Au-lSnder. Dir Handelskammer in Mainz ersuchte die Staatsbehörden um «ine Verfügung zur Einführung eine« Vaiutaauffchlagr» für nichtaufässiae Ausländer außerhalb der Rheinarmee und Verkauisbrschränkung auf da« normale Maß. Au« dem UntersuckmugSauSfchust deS Preusttfchen La»dtag«s. Der UnlrrsnchungsauSlchuK de« Preußischen Landtages nahm am DonnerStaa seine Tätigkeit wieder auf. Der Ausschuß setzt« die Zeugenvernehmungen fort. Den Gegenstand der heutigen Bernrhmungen bildeten in der Hauptsache die Erschießung bezw. die Mißhandlung von Arbeitern der Leuna Werke ourch die »um Schutze de» Werke» zu Hilfe gerufenen Schupobeamten. Am Freitag werden die Zeugenvernehmungen zu Ende geführt werden. Konflikt wegen der Gchuv». In der pommerschen Stadt Anklam bat dem .Lokalanzriger" zufolge die Stadt verordnetenversammlung mit fvzialiftischer Stimmeumehrheit wegen Zusammenstößen zwischen der dortigen Schupo und Sozialdemokraten die Abberufung der Schupo gefordert. Darauf haben sämtliche bürgerliche Abgeordnete ihreAemter ""^Parteitag der U. S. V. D. Der.Freiheit" zufolge hat da» Zentralkomitee der U. S. P. D. beschlossen, den nächste» Parteitag zum Sonntag, den 8. Januar 1922, nach Leip»tg etnzuberufen. Frankreich. Herabsetzung de» vrotpreise». Zu Begin« de» No vember soll der Brotpreis in Paris aus I.Oö Frank herab gesetzt werden. Die Wiederaufnahme der Arbeit 1« Nonhaip. Wie Hava» aus Lille meidet, nahmen die Fabriken in Ronbatx im großen Umfang« die Arbeit wieder auf. Gestern morgen wurden 7000 Arbeiter gezählt, dt, wieder zur Arbeit er schienen. Im ganzen sind in 148 Fabriken 18000 Per- Rußlaad. «in persisch-bolschewistische» Bündni». Nach einer Meldung au« Rotterdam ist durch Vermittlung eine» Sowjetvertreter« zwischen Persien und Afghanistan ein Defensivbüudni« geschloffen worden, in dem dt« beiden Par teien einander Hilf« versprechen sür den Fall, daß sie von einer Macht angegriffen werden. Da» Abkommen richtet sich argen Gefahren, di« wie di« Bolschewisten sagen, von England drohen. Eta bolschewistischer Panzerzug überfalle«. .Berlinafke Tidende" wird au« Helstnafor« telegraphiert r Di« russischen Zeitungen veröffentlichen Meldungen über eine große Essen- dahnkatastrophe in der Ukraine. Die dortige» Aufrührer brachten einen bolfchewistischen Panzrrzug »um Entgleisen, wobei 80 Personen getütet und 200 verletzt wurden. Die Aufrührer erschossen 18 bolschewistische Führer, dt« sich in dem Zuge befanden.
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