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- Erscheinungsdatum
- 1921-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192110198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19211019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19211019
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
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Jahr
1921
-
Monat
1921-10
- Tag 1921-10-19
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Monat
1921-10
-
Jahr
1921
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Ler Souflttt im Berliner ZettiMfiSß,werbe. Von den aestriaen Berliner Abendblättern lind nur die drei sozialistischen Zeitnnaen, sowie die »Deutsche Zeit»»«" und der »Deutsche " erschienen. Der „Freiheit" zufolge Han» delt es sich bei dein Konflikt des Verlags Molle mit seinem Druckereipersonal nicht nm einen Streik der Druckereiaebilfeu, sondern um eine AnSsverruno de» gesamten technischen Personal«, das eine Abänderung de« Tarifs, der bi« »um »1. Dezember läuft, fordert». Im Gegensatz hierzu teilt der Vorsitzende des Arbeitaeberverbande« im LeitungSgewerbe mit, das, weder im Verlag von Rudolph Moste noch in irgend einem anderen Berliner Zeitungsverlage eine Aus sperrung erfolgt sei. Die Bürgerlichen hätten nur aus Solidarität mit dem Verlag Rudolph Moste ihr Erscheinen eingestellt und zwar ans ihre Kosten. Lohn «ud Gehalt würden weitergezahlt. Auch beute früh sind nur die drei sozialistischen Blätter und die „Deutsche Zeitung" erschiene«. In einer Betriebs versammlung der Arbeiter der Firma Rndolpb Moste wnrd« in einem Bericht des Vorsitzenden des Arbeiterrates über den bisherigen Verlaus des Konfliktes erwähnt, daß sowohl das TarifschiedSgericht als auch das Tarifi-mt der Buch« drucker die Forderungen des DrnckerpersonalS des Verlages für unberechtigt erklärt haben. In der Aussprache und in einer Entschließung wurde das scharfe Vorgehen der Firma, die nicht den Verhandlungsweg beschritten, sonder» die Arbeiter fristlos entlasten habe, scharf verurteilt. Vertreter anderer Druckereien bekundeten ihre Sympathie für die Aus- gesperrten und erklärten, eine geschlossene Front gegen das Unternehmertum bilden zu wollen. ehemalig sächsischer Ettenvavner gibt, dte auf die seit 1. April 1»20 fälligen Veriige warten ^Wissen die Leier, daß nach Mitteilungen der zuständige» B»rwaltuna«ftellen noch Weihnachten 1921 bezw. Frühjahr 1022 berankommen kann, bi« dir Beträge restlos gezahlt werden können? Dies« Beträge, die am 1. Oktober 1921 teilweise 1000 und mehr für den Einzelnen betrugen, werden bei der Auszahlung vielleicht noch »in halb bi« ein viertel des Werte« wert sein, vielleicht auch weniger l Di« Bost konnte ihren Beamten dir väberetnltufungsbrträgr bereit« im .September zahlen. Vielleicht verstehen es unsere Mitbürger,, daß von einer allzugroßen Zufriedenheit gerade beim sächsischen Eisen bahner nichts, rein gar nicht« zu verspüren ist. Wen» barte Worte gebraucht werden müßten, um diese Beträge zur be schleunigten Zahlung zu bringe», wer will'« uns verdenken? Aber verstehen weroen es alle andere» Berufe im Lande, daß dann mit selbstverständlichem Rechte von einer neue» LeuerungSaktion gesprochen werde» muß! Wa» sagen hier- zu die berufenen Vertreter der RrtchSvahnverwamma in Sachsen? Tdch. Wieder ein Vortrag Admiral ^HeerS verhindert. Aus Schweidnitz wird gemrldet: Ler deutsche Lffiziersbund in Striga» hatte für Montag abend eine» Vortrag angeketzt. in dem Admiral Scheer über die Taten der deutschen Hochseeflotte im Weltkriege sprechen sollte. Bet Beginn forderten Arbeiter die Räumung des Lokal» inner halb zehn Minuten. Ter Kartellvorsitzeude Faktotka ersuchte die Arbeiter, den Bortrag anzuhiiren, jedoch zu bedenken, daß man in Admiral Scheer den Mann vor sich habe, der 1917 fieben Matrosen erschießen ließ. Darauf setzte »in wilder Tumult ein, der Redner wurde vou der «>alrrie mit Ge schirr beworfen und sofortige Entfern,der deutschen Kriegs flagge von der Bühne wurde verlangt. Zwischen den Parteien entspann sich eine wüste Schlägerei, wodurch der Vortrag ver hindert wurde. Hochverrntslrozch Aagrtv. Vor dem Reichsgericht beg'nnt am Tonncrütag, 27. Oktober, der Prozeß gegen den Regierungspräsidenten a. D. von Iagow und gegcu den Vorsitzenden de» RetchSland- buudcö Freiherr vonWangenüeim wegen Beteiligung am Kapp-Putsch. Beide Angeklagte haben sich wegen Hoch verrates zu verantworten. MgkWlll Ski WOWn MniMMentM. AuS Prag oird g.uu'ldel: Tie Nationalver sammlung eröffnete a.» Tiensia; ihre Wintertagung. Ministerpräsident Bene ick rerttrS ,m Abgeordnetenhaus pro g r a m m a t i s ch e Cr k l ä r u u g e n der neuen Regie rung, in denen er u. a. ausführte: Tie Negierung bcab- iichtigt in diesem Jahre keine neuen Steuern anzu fordern und wird die Ausgabe auch einer einzigen unge deckten StaotInotc nicht gestatten Ta der Fortgang unserer wirtschaftlichen Konsolidieruni o ne das Vertrauen des Aus landes nicht verwirklicht Wett e i .anu. wollen wir diesem zeigen, das; wir imstande siu gegen die heute bestehen den wirtschaftlichen und fiuanv.n e.i Schwierigkeiten auzu- kämpfen; das wird uns auch i ie Beschaffung einer grö ßeren Ausländsanleihe crmög i den, dw, wie der Minister präsident hofft, in naher Fri t i >re Verwirklichung finden wird. Ter Ministerpräsident Uiudigt deS Weiteren den Entwurf einer Alters-, Invaliden-, Witwen- undWaisen Versicherung unter Berücksichtigung deS Standes der Staatsfinanzen au, weiter eine rasche Durch, führung der Bodenreform sowie die Regelung des Verhältnisses zwischen Staat nnd Kirche. Tie Regie rung ist entschlossen, diese ihre Aufgabe im Einvernehmen mit den Parteien zu lösen. Tie in kurze: Zeit zu erwar tende Veröffentlichung der statistischen Ergebnisse der Volks zählung wird im Sinne der liberalen Gesetze der Republik die Lösung der nationalen, sozialen und kul turellen Fragen auf gerechter Grundlage ermög lichen. Für die Slovakci kündigt der Ministerpräsident die Einführung der Gauversassung, für Karpathen-Ruß- land eine Reihe von Maßnahmen administrativer, wirt schaftlicher und kultureller Natur für das Jahr 1922 an. Tie äußere Politik wird von folgenden drei Er wägungen geleitet: 1. Geltendmachung der aus der Pariser Friedenskonferenz hervorgegangencn Verträge. 2. allmäh liche Beseitigung aller Konflikte sowie Schaffung einer neuen internationalen Atmosphäre, in der der Geist des Hasses dem Geist nüchterner Mäßigung und Ruhe weichen würde, 3. wollen wir beginnen, in dieser neuen Atmosphäre mit unseren Freunden und Nachbarn an der Reorganisation Mitteleuropas und an der Festigung des Friedens in ganz Europa praktisch mitzuarbeitcu. Wir haben in dieser Rich tung überall konsequent gewirkt und werden die in den letzten drei Jahren verfolgte äußere Politik, in der sich eine gewisse Tradition herauSgebilüet hat, stetig fortseben. Unser Verhältnis zu Frankreich, England und Italien und den Vereinigten Staaten ist innig und freundschaftlich und vertieft sich stetig. Tic Beziehungen zu diesen Staaten können durch nichts getrübt werden. Unser Verhältnis zu Jugoslavien und Rumänien findet semen Ausdruck n, den Verträgen über die sogenannte „Kleine Entente"". Sie ist ein starker Faktor des Frieocns und der Reorganisation Mittel-Europas und wird in keiner Richtung beeinträch tigt werden. Unsere Beziehungen zu Deutschland haben sich gefestigt; auch in ihnen hat sich eine Tradition hcransgebildet und es liegt nur im Willen beider Teile, daß die Beziehungen bleiben, wie sie in den letzten drei Jahren unserer auswärtigen Politik geworden sind. Di« neue Teuerungsaktion d«r Beamte« und Angestellten sowie Arbeiter von Staats- und Gemeindeverwaltungen. Wohl den meisten Mitmenschen gebt ein leise« Grauen über den Rücken, wenn sie lesen: neue Teuerungsaktion der Beamten! Wieder Teuerungsaktion! Wieder Mehrbelastung des Staatssteuersäckels, Erhöhung der Fahrpreise bei der Eisenbahn, Erhöhung der Postgebühren und anderer uns sonst selbstverständlich billig erscheinender Sache» im öffent lichen Leben. Darüber, daß die Aktion notwendig ist, witd fick kein Gerechtdenkender im Zweifel fein, besonders dann nicht, wenn er die Gehälter der Industrie u«d di« Gehälter Lcr Post-, Bahn- und Gcmeindrbeamten vergleicht, weit mehr «och, je mehr er in der Besoldnnasordnuna weiter mit dem Einmaleins nach unten gebt! Davon soll hier nicht ge sprochen werden, aber davon, daß das Reich und hier wiederum die Deutsche ReichSdahnvrrwaltung in einer, ge linde gesagt, unbegreislicherweise ihren Beamten di« Nach zahlungsbeträge feit «in und einem halben Jahr vor enthält! Wissen die Leser dieser Zeilen davon? Wissen sie es, daß die Bezüge aus dem NachtragSetat 1920 bi« jetzt in Sachse» nur in einem verschwindend geringen Bruchteil« gezahlt worden sind? Ist «S bekannt, daß es noch 1Y000 Tas-e7rzeschichte. De»iscke« Reich. Rene Ausschreitungen streikender Gast» wtrtSgeSilsen find Mr Mag abend in Berlin »orgesalle«. Bor der „Traube" schwoll die Menge bis ans 1900 Perso, ne« an, die fich geschlossen vor de« Lokal ausftellte und eine drohende Haltung einuahm. Da fich die Maste« trotz wieder» Holter Anfforderung, die Straße frei z« mache«, u«b der A«» drohnng deS Wassengebrauchs nicht entfernte«, wurde« schließlich die Schußwasseu frei gemacht, woraus die Demo«, strantcu auseirm «verginge», um fich vor de« Lokal »Wie«, Berlin" abermals zufammcu,zurotten. Hier wiederholte fich derselbe Vorgang. Die Jügerstrafte mußte hieraus gesperrt und frei gcnracht werben. Neunzehn Persons«, die fich d«« polizeiliche« Anordnungen hartnäckig widersetzten, mutzte« sistiert werben. A« anderer Stelle wurden die Demonstran ten durch Schutzpolizisten ober HanSwache« znrückgewiesen. I« der Brückenstratze wurden en einem Lokal zwei grobe Fensterscheiben, eine Türscheibc sowie ei« i« Lokal befind, kicher Spiegel vollständig zertrümmert. Auch Di««Stag cchend fanden vor dem WelnhauS Traub« in der Leipziger Stratze wieder schwere Ausschreitungen der streikende« Gast- wlrtSgehilsen statt. Bor dem Lokal hatte sich eine tausend, köpfigc Menschenmenge augesammelt, die die Beamten der Schutzpolizei so hart bedrängte, daß diese mit dem ausac, pslanzte« Seitengewehr gegen die Demonstranten vorgehe« mutzten. Den Funktionären i'er Streikende« gelcma e« schlletzlich, dr::ch gütliches Zureden, die »beuge zu« Abzüge z« bewegen. Bald daranf wiederholten fich die Borgänge vor dem Restaurant Wien-Berlin in der Jägerstratze. Auch dort mutzte die Polizei mit der Wasfe gegen die Streikenden vorgehen. Gegen 11 Uhr abends zeigten die Stratze« wieder ihr gewöhnliches Bild. Kein Zusammenhang mit der Mordassäre ErzbrrgerS. Die „MÄnchen-AugSburaer Abendzeitung" brachte gestern die aufsehenerregende Mitteilung, wonach 2 Berliner Polizei- beamte, die die Namen und die Wohnung der Erzberger- Mörder gesunden haben sollten, vom Dienst suspendiert «nd gegen sie ein Verfahren wegen Betrugs eingeleitet morden sei. Wie von zuständiger Stelle hierzu mitgeteilt wird, ist die Nachricht in dieser Form stark aufgrbauscht, die Untersuchung gegen die beiden Polizeibeamten hat mit der Mordaffäre Erzberger nichts zu tun. Streikstimmuna der Frankfurter Eisenbahner. Die Vollversammlung der Vertrauensleute, Betriebs- und Be- amtenrätc des Deutschen Eisenbabnerverbandes, Ortsgruppe Frankfurt a. M., nahm eine Entschließung an, in der vom Hauptverband in Berlin erwartet wird, daß er die Lohn- und Gebaltsforderungen der Eisenbahner mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln, gegebenenfalls durch Anwendung des Generalstreiks durchführt. Die Frankfurter Eisenbahner seien bereit, einem an sie ergehenden Rufe zum General- streik sofort Folge zu leisten. Eine Münchener Kirche den Jesuiten Überwiese». Den „Münchener Neuesten Nachrichten" zufolge wird die ehemalige MichaeliS-Hoikirche in München in den Dienst des Jesuitenordens gestellt. Seit der Umwälzung in Bayern 1918 war die Kircbe Staatsgut. Hungerstreik in Untersuchungshaft befindlicher Kom munisten. Die Kommunisten, die in Breslau wegen Bildung einer Roten Armee in Untersuchungshaft saßen, waren als Protest gegen die langsame Führung der Untersuchung in den Hungerstreik getreten. Wie die „Rote Fahne" mitteilt, sind alle Inhaftierten bis auf den Kommunisten Elzner aus der Haft entlassen worden. Die Privatisierung der Eisenbahn. Wie die Tele- graphen-Union von zuverlässiger Seite erfährt, finden in der nächsten Zeit die Münchener Beratungen der Sisen- bahnsachverständigen ihre Fortsetzung. Infolge der Kürze der Zeit konnten in München nicht alle Sachverständigen zu Worte komme». ES bat sich dort jedoch gezeigt, daß unter ihnen nickt nur Gegner der Entstaatlichung der Eisenbahnen vorhanden sind, sondern auch Freunde dieses Gedankens. Der Slnsverkanf im Saargebiet. Der Ausverkauf des SaargebictS bat in den letzten Wocken wieder ganz bedeutend zugenommen. Seit einigen Wocken ist das Saar gebiet und insbesondere Saarbrücken von Fremden förmlich überschwemmt, die mit ihren kaufkräftigen Zahlungsmitteln die Preise auf eine ungerechtfertigte Höhe hinauftreiben. Forderungen der elsaß-lothringischen Beamte». Am kommende» Sonntag werden in Mülhausen, Kalmar, Straßburg, Saargemünd und Metz gleichzeitig Versamm lungen der elsäßischen und lothringischen Beamten statt finden , um gegen die Unterdrückung ded Teuerungszulage von 720 Franken und die Verschleppunaspolttik in der Behandlung der Beamtenfragen zu protestieren. Im BeamtenanSfchuft deS hreutztfche« Landtage würde über die Teuerungsanträge des Zentrum« weiter beraten. Im Verlaufe der Debatte erklärte der preußische Finanzminitter Saemisch, die StaatSregierung verfolge mit wachsender Besorgnis die immer weiter steigende Verteuerung der wichtigsten Lebensbedürfnisse. Von der Regierung werde anerkannt, daß hier eine durchgreifende Abhilfe dringend geboten sei. Eine weitere Ausdehnung des Systems der Ausgleichs- und VersorgungSzuschlüge würde über 10 vom Hundert des Grundgehaltes hinan» grundsätzlich bedenklich und deshalb undurchführbar sei». Es müsse deshalb ver sucht werden, im Rahmen der Besoldungsordnung auf an- deren« Wege zu einer Neugestaltung der Bezüge zu kommen. Die Arbeiten dazu seien rm preußischen StaatSminifterium eingeleitet. Um aber da» Zustandekommen der beabsichtig, ten Maßnahmen nicht zu gefährden, müsse er es sich zur Stunde noch versagen, über weiter« Einzelheiten Mitteilungen zu machen. Er werde die Führer der Parteien »» einer Be sprechung einladen, sobald die Verhandlungen mit dem Reiche soweit gediehen seien. Der Berichterstatter Ab«. Blank (Ztr.) wir« daranf hin, daß schnelle Hilfe am Platz« sei. Die Redner sämtlicher Partei«» stimmte» dem zu. Der Finanzminister erklärte darauf, er hoffe nach Fühlungnahme mit den Parteiführern nach acht Tagen hinreichende Er klärungen abgeben zu können. Di« Regelung werd« «ine großzügige fei» »nd auf alle Staatsbedienstete ausgedehnt werden. Belgien. Die Industrie geaen den Acht-Stunden- tag. Tie belgischen Jndustrieverbände haben gegen den am 1. ds. Mts. eingeführten Acht-Stundentag-rtne Protest aktion eingeleitet, ine ne der Haavyach« damit begrrmvek wird, daß die belgische Industrie durch ihn konkurrenz unfähig würde. Nationalistische und sozialistische Kund gebungen. Im belgischen Ministerium scheint em Kon flikt auSaebrochen zu sein. AU Antwort, m»f dte nationa listische Kundgebung In La Louvtöre, bet der der Kriegs minister den ehemaligen Frontkämpfern eine neue Fahne überreichte, sand Mernetne soztälistifche Kundgebung statt, der der sozialistische Minister der öffentlichen Arbeite« Anbeele beiwohnte. Unter einer roten Fahne soll ein So zialist, al« belgischer Soldat verkleidet, eine Flinte zer brochen haben und die rote Fahne soll dem Verein sozia listischer Frontkämpfer überreicht worden sein. Ter Kriegs minister Deveze hat deshalb dem Ministerpräsidenten seine Demission überreicht, da aber der Ministerpräsident nicht in Brüssel anwesend ist, konnte über die Demission noch keine Entscheidung getroffen werden. Ter König hatte gestern eine längere Besprechung mit dem Kriegsminister, Bulgari««. Der Prozetz gegen das Kabinett RadoS- lawow. Die Grazer „Tagespost"" meldet aus Sofia: Im Prozesse gegen, da« Kabinett NadoSlawow beteuern die angeklagten Minister Ihre Unschuld. Der Krieg-Minister Najdenow sagte, er sei gezwungen gewesen, KriegSmimster z» werden. Ter Staatsanwalt verlangt von den Ministern Zahlung einer Entschädigung von 30 Milliarden Leva- alg Schaden de- Staate-. kknolaub. Verbilligung der LebenShalkung. Di- Kosten für den Lebensunterhalt waren am 1. Oktober 110 Prozent höher als im Juli 1914, gegen 120 Prozent an« 1. September. , Nichtamtlicher i HerWin dir iffrMetzkmiümMm, 1,8Ri am TT. Oktober, abrudS 7 Uhr im Sitzungssaal« der Zentralschule. Anwesend: Herr Gemetndevorstand HanS, Herren Ge meindeältesten Günther und Schmidt, sowie 16 Gememde- ratSmitglieder unk Herr Ortsbaumeister Langer. Es fehl ten Fran Riemann, sowie die Herren Kießling, KrauSve und Riedel. Der Zuhörerraum war nur schwach besetzt. Die Sitzung leitete Herr Gemeindevorstand Hans. 1. Es wird beschlossen, die am 20. November stattfin denden Wahlen der Gemeindevertreter durch Stimmzettel in einem amtlich abgestempelten Umschläge durchführen zu lassen. Dadurch macht sich die Acnderung der dieser Bestimmung entgegenstehende» Paragraphen de« OrtSgesetzeS nötig. Der im Entwurf vorliegende Nachtrag »um Ortsgesetz über die Wahlen von Gcmeindevertretern wird, nachdem Herr Gemeindeältester Günther die erforder lichen Erläuterungen gegeben, genehmigt. 2. Tie Festsetzung der Wahlbezirke erfolgt nach den Vorschlägen deS VerwaltungsauSschusseS. Hier nach verbleibt eS bei der seitherigen Einteilung unter Ein schaltung der neuerstandenen Häusergruppe an der Ost straße. Als Wahllokale werden bestimmt: Gasthaus „zum Anker"", Gasthof Große, Volksbücherei in der Schule an der Altrockstraße, Schule am Georgplatz. Zu Wahl vorstehern werden folgende Herren ernannt: Gemeinde vorstand Hans, Schmidt, Günther, Gartenschläaer, und al beren Stellvertreter die Herren: Hannes, Freudenberg. Lämmel und Urbach. In den Wahlausschuß werden gewählt die Herren Matthäus, Lorenz, Münch und Schaups. — Mit dem Vorschläge, den Mitgliedern deS Wahlvorstandes eine Aufwandsentschädigung von je 10 Mark zu gewähren, erklärt sich das Kollegium einverstanden. 3. Durch die Einbezirkung des Rittergutes Merzdorf zur Gemeinde Gröba hat die Wahl von Vertretern in die verschiedenen Gemeinde-Ausschüsse in Merz dorf zu erfolgen. Ter VerwaltuNgsausschuß bringt in Vorschlag, als Gemeindevertreter für die in Frage kommen den Ausschüsse Herrn Gememdeältesten Gunther zu ent senden und für den Schulvorstand außerdem noch Herrn Münch zuzuwählen. Ter Vorschlag deS Verivaltungsaus- schusses wird angenommen. 4. Im Auftrage des Gas- und Wasserwerksausschusse-! legt Herr Gemeindeältester Schmidt an Hand statistischer Unterlagen dar, daß derBerkaufHpreiS für GaS- werkskoks eine dem jetzigen Markwert einigermaßen angemessene Erhöhung erfahren müsse, wie auch eine Her aufsetzung des Gaspreises in allernächster Zeit nicht mehr zu umgehen sein werde. Man beschließt einstimmig, den lebigen Preis von 30 Mark für 100 Kilo Grob- oder Klar koks auf 42 Mark zu erhöhen. Für Sozialrentner und son stige bedürftige Abnehmer soll der Bezugspreis pro 100 Kilo auf 30 Mark herabgesetzt werden. 5. Durch den seinerzeit aus noch nicht aufgeklärter Ursache entstandenen Brand ist die über die Industriegleise der A-G. Lauchkammer und die Kaibahn führende Brücke erheblich beschädigt worden. Die nötig gewordenen Reparaturen hat die A-G- Lauchhammer aus eigene« Mitteln ausführen lassen. Der Gemeinderat hat nunmehr Beschluß zu fassen wegen Uebernahme eines Teiles der JsolierungSkosten der Gas- und Wasserleitungs rohre an der fragl. Kaibahnbrücke. Der Gas- und Wasser werksausschuß hat die Uebernahme fragl. Kosten abgeleüntt In einer von Vertretern der Gemeinde Gröba, der Ge neraldirektion der Eisenbahnen und der A.-G. Lauch hammer mit der Amtshauptmannschaft gepflogenen Ver handlung hat letztere vorgeschlagen, die entstandenen Jsolierungsrosten in Höhe von rund 5037 Mark in drei gleichen Teilen zu bestreiten. Der Gemeinderat beschließt, um etwaigen Weiterungen vorzubeugen, die Kosten »m Sinne des amtshauptmannschaftlichen Vorschlags zu über nehmen, jedoch unter der ausdrücklichen Bedingung, daß wertere Ansprüche an die Gemeinde nicht gestellt werden. 6. Mit der Vergebung der Pslastersteinliefe- rung für einen Teil der Riesaer Straße an die Firma C. C Kunath-Tresdcn zum Preise von 96 920 Mark unter den vom Bauausschuß festgesetzten Bedingungen erklärt sich der Gemeinderat einverstanden, deSgl. mit der Belie ferung von 16 Sinkkästen, sowie mit der gleichzeitigen Baumbepflanzung des Straßenteiles zwischen der West- und Spinnereistraße. Die Pslasterarbetten werden von der Gemeinde durch Arbeitslose ausgeführt und hierzu Mittel aus der produktiven Erwerbslosenfürsorge mitverwendet. 7. Der Herr Gemeindevorstand gibt bekannt, daß die vom BeamtenauSschutz vorgeschlagene Geschäftszeit für das Gemeindeamt im Winterhalbjahr mit Ge nehmigung des. VerwaltungsauSschusseS. feit 10. Oktober eingeführt ist. (Bereits rm amtlichen Teil d. Bl. der- ösfentlicm. D. B.) 8. Mitteilungen. Der Gemeinderat nimmt Kennt nis von der Genehmigung deS 5. Nachtrags zur Gemeinde steuerordnung, betr. Hunde- und Wanderlaaersteuer, ferner von einer Einladung deS Naturheilvereins Gröba zu dessen 25 jährigen Stiftungsfeste am 29. und 30. Oktober. — Herr Gemeindeältester Schmidt gibt einige Erläuterungen zu der Reich-Unterstützung für Kleinrentner und zur Füv- sorgetatlgkeit für Erwerbslose. Ern der Gemeinde über wiesener Betrag solle demnächst — nach erfolgter Prüfung der Bedürftigkeit — als einmalige Zuwendung an die m Frage kommenden längere Zeit ununterbrochen erwerbS- losen Gemeindeglieder in Form von Sachleistungen »ar Verteilung kommen. Nachdem der zu obigem Betrag oe- stlmmungsgemätz von der Gemeindekasse zu tragende SxchStelÄnteil bewilligt tvordeu war, erfolgte Schlptz der Sitzung. - - -
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