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Riesaer M Tageblatt ««d Anrriaer iLlbedlatt m- Ameiaer). für die abends erscheinend« Ausgabe Les Riesaer Tageblattes werden bis spätesten» früh '/, S Uhr (möglichst tags zuvor) erbeten. Geschäftsstelle des Riesaer Tageblattes. Gotthestr. 59. Po'tscheckkonto: Dresden löAt «trokass» Mesa Nr. L2. Draytauschrtstr D-^Ratt Mesa. Femrnf Nr. >9» ««d Anfpis-r («bedtttt mü> Rychu-. Diese» Blatt enthält dis amtlichen Bel^nntmnchnnaen Her Awtshaichtmannschast Großenhain, de» Amtsgerichts and de» Rate» der Stadt Riesa, de» Staamamt» Riesa «ad de» Laavtwllamt» Meist«, sowie de» SemeinderateS Gröba. Mit Rücksicht auf di« anhaltende Trockenheit werden die OttS-Polizeibehörden und die Gettdarmette auf die gewissenhafte Durchfübrunader Bekanntmachung vom 22. Mär» 1921. « da» verbot de» Sigarrenraucheu» und de» Rauche«» au» offenen Pfeife« in Wal. AtzZabckatzßSIA dangen, sowie die vekämpfuna von WaldbrLnden bett., hingewtesen. Großenhain, am 2b. Jstlt 1921. lM O S41o L L,e MntSdanptmannfchaft.' 17S. Dienst«,, S«. Juli 1931, «dends. 74. Jahr,. am Postschalter monatlich 4.10 Mcak ohne Postgebühr. Anzetg« für die Nummer de« Ausgabetage» sind bi« 9 Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; «ine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmte« Lagen und Pultzen wird nicht übernommen. Prei« für di« 4» mm breite. S mm hohe Grundschrift-Zeile (7 Silben) 1.10 Mark, OrtSpreiS 1.— Mark,- zeitraubender und tabellarischer Satz Äi v, Aufschlags Nachweisung«, und vermitttlungtaebühr SV Pf. Fest« Tarife. Bewilligter Nabatt erlischt, wenn der. Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkur« gerät. Zahlung«, und Erfüllungjtort: Riesa, ivierzehntägig« Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg ober sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten ober der B«sörderung»einrichtung«n — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer »Winterlich, Riesa. Geschäftssteller Goetheftrahe 59. Verantwortlich für Redaktion: t. v.r F. Tetchgräbrr, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. -lan» «ad Po. chlesten» ,« bl« oderfchlestsche Krage «» «MS«. - Der ^Math,', erfährt, bah »er wahre-Grm»d »er Meinung-versKe-en-ett« Mi- sch« Part» ««» LonLo« »art« llege,datz »nglaich ge»»«-«r ei. England habe Deutschland, am eS »urAmmhu»« »e»M. Deutschland ,«r Befördern«« interalliierter Trnppe« nach v Oderschlesien. Wie Berliner Blätter mitteilen, stützt sich die deutsche Re gierung bet ihrer Ablehnung d«S französische» Ersuchens «« Dnrchstthrung von Truppentransporte« durch Deutschland auf Lev 8 2 Art. 88 des Versailler Vertrages, -er besagt: Die Zone der Volksabstimmung wird unverzüglich einem inter alliierten Ausschuß von vier Mitgliedern unterstellt, der durch die Bereinigten Staaten von Amerika, Frankreich, das britische Reich und Italien ernannt wird. Sie wirb von Truppen der alliierten und assoziierten Mächte besetzt. Die deutsche Regierung verpflichtet sich, die Beförderung dieser Truppen zu erleichtern. Weiter kommt als Rechtsgrundlage Art. 875 in Bettacht, in dem eS heißt: Deutschland hat Len BeförLeruugsweisungen einer im Namen -er alliierten un assoziierten Mächte handelnden Behörde nachzukomme«. — Gestern wurde in Berlin eine KabinettSfitznng abgehalten, die sich mit dem Pypblem des Friedensschlusses mit Amerika sowie mit der oberfchlefischen Frage beschäftigte. Daily-Chrouicle schreibt im Leitartikel: Deutschland hat die französische Note beantwortet und erklärt, -atz daS Stecht der Durchführung von Truppen nur zugestanden werden könne, wenn ein allgemeines Ersuchen -er Hauptmächte vov- liege, die mit der Ausführung der Oderschlesien betreffenden Bestimmungen des Versailler Vertrages betraut find. Diese Behauptung, so bedauerlich eS ist, batz sie von Deutschland vorgebracht wird, erscheint ans juristischen Gründe» korrekt. Weder Großbritannien noch Italien sind bereit, mehr Trup pen nach Oberschlesien zu senden. Ebensowenig habe« beide, wie wir glauben, den besonderen Wunsch, daß Frankreich eS tue. Aber in dieser Beziehung sind ihre Erwägungen nicht grundsätzlich. Wir glauben, -aß sie beiseite gestellt werden würden, wen« Frankreich sich bereit zeigte, vernünftige Zu geständnisse an die Ansichten seiner Alliierte« zu machen und die Zusammenkunft des Obersten RateS zu beschleunige«. Wir sind nicht geneigt, zu glauben, datz tatsächlich, wie die Berichte besagen, ein französisch-polnisches Geheimabkommen abgeschlossen worden ist. Aber wir find sicher, -atz die ver- wixruug, wenn der Oberste Rat nicht binnen Kurzem zu sammentritt, immer größer und vielleicht -er E«t««te «ine« lebensgefährliche« Schlag versetze« wir». Di« Stärke »er euglische« Besatz«»«. Oberst Stanley teilte im Name« de- KriegSmtntskerS lm englischen Unterhause mit, -aß die Zahl -er englische« Trup pen in Oberschlesien augenblicklich 2400 Manu betrage. Die französische Lruppenmacht ist größer, -ie italienische dagegen geringer. Jnssrgenteuübergriffe in Oberschlefie«. Wie aus Oberschlefien gemeldet wird, ist infolge -eS Zu sammenstoßes zwischen deutsche« Eisenbahner« un- polnische« Insurgenten, Lie bet Dzierkowitz -en V-Zug BreSlau—Ratt- bor beschossen hatten, in -err Rybniker Grube« -er General streik ausgerufen worden. In Dzierkowitz kam es gestern nacht zu lebhaften Schießereien. An Mira»« wurde et« Etsenbahnzug angehalten und -le Gleise durch Waggon- ge sperrt. Erst nach 114 Stunden konnte der Zug wetterfah ren, wurde jedoch 1 Kilometer von Dzierkowitz erneut an- gehalten. Die Strecke bis Ratibor-Hmnmer ist vo« Polen besetzt. Die deutsche Brückenwache bet B«ka« wurde nachts vo« polnischer Ortswehr, die 80 Miana stark und gut aus gerüstet ist un- Maschinengewehre besitzt, unter heftige- Feuer genommen. — Die Deutsche» in Raube« haben tele graphisch den Kreiskontrolleur von Rattbor dringend um sofortige Hilfe gegen die polnischen Gewalttätigkeiten ange rufen. — Am Kreise Rybnik sammeln sich große Scharen pol nischer Insurgenten. Große WaffentrauSporte au» dem Kreise Rybnik in -ie Grenzdörfer deS Kreises Rativor werden von allen Seite« gemeldet und bestätigt. I« Nexberu» werben drei Panzerzüge mit sechs lOF-em-Geschützen vo« Len Fran zosen für die Polen ausgerüstet. In allen diesen Vorkomm nissen werben die Anzeichen für Las unmittelbare Bevor stehen eine- vierten Polenaufstandes erblickt. — An Glei- wt tz ist eS zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Fran zose« «nd Italiener« gekommen. Die Italiener gingen mit Waffe« gegen die Franzosen und Polen vor: et« Pole wur-e getötet und mehrere Franzosen durch Kolbenschläge schwer verletzt. An Herzogl-Zawada (Kr. Rattbor) umrde ein mit Handgranaten ausgerüsteter Ansurgeut festgenommen, der etugestanb, de« Befehl zu haben, die italienische Wach« tu die Lust zu sprenge«. Weiter werde« polnische Angriffe auf Ort schafte« im nördlichen Oberschlefien gemeldet. Go wurde Kostelitz (KP. Rosenberg) von polnische« Ans«rgente« Über falles. Die Polen steckten eine Mühle in Brand. Ei« Kundgebung »er oberschlefische« Bergwerke. Auf Grund zahlreicher Terror- ««» Willkürakte Haven die am 22. Ault 1«Gleiwttz versammelte« Vertreter »er ober- schlesische« ver und Hütte« nachstehende» Telegramm an »ie Liierte KommiMo» abaefandt: „Die am 22. Ault t« Gl versammelten Letter sämtlicher oberfchlefischen Berg- un» Hüttenwerke weisen darauf hin, »atz trotz »er Li quidierung »«» Aufstande» «och immer mehrere lausend Be gatte und Arbeiter durch »en auf »en Werke« «ub Bahn- - !«deu Terror verhindert werbe«, Ihrer Beschäf- kgehen. Die Verwaltungen bitte« bringend, »ie de» Terror» auf deu Werke« und Bähn chen Sicherung«« anzuordnen." MrWMM WIstr »er lie M 0« M>M MH. Auf einer festlichen Veranstaltung der beutsch-demokra- tischen Partei am 28. Juli in Remscheid hielt Neichsjnftiz- mintster Dr. Schiffer eine bemerkenswerte Rede über die auswärtige Lage, in der er über die Stellung des Kabinett» Wirth sich folgendermaßen äußerte: Der Reichskanzler hat vor einigen Tagen in einer Auseinandersetzung bargetan, daß der Sturz des Kabinetts drohe, wen« die Regierung in »er Aufhebung der Sanktione« «nd i« »er oberschlesischen Frage mit leeren Händen vor de« Reichstag trete« müßte. Diese Erklärung ist teilweise so aufgefaßt worden, al» wenn er und die Mitglieder seines Kabinetts für ihre Person nicht geneigt seien, die Verantwortung für die Führung der Ge schäfte weiter zu tragen. Diese Auffassung wird -en Ver hältnissen nicht gerecht. Die Mächte »er Entente müssen sich darüber klar sein, wenn sie über Lie Aufhebung der Sank tionen und die Zuteilung von Oberschlesien entscheiden. Latz der Sturz des Kabinetts Wirth «ehr bedeutet, als ei« bloßer Personenwechsel. Wenn dieses Kabinett von -er Wucht der Ereignisse hinweggefegt wirb, so wir- eS keine Negierung geben, die eine ordnungsmäßige Entwicklung durchführen kann. Wer soll bann kommen, ein Kabinett der Rechten? Es wir- in Kürze beseitigt sein. Ein Kabinett der Linken? Es würde dasselbe Schicksal haben. Die Auflösung des Reichs tages würde eine Erstarkung der Rechts- und Linksparteien sein und eine Zerretbung der Mitte bringen. Wir hätten -as Chaos. Es wäre keine Mehrheit da, Lie -ie ruhige Ent wicklung und den friedlichen wirtschaftlichen Aufbau gewähr leistet. Darum hängt von dem Schicksal de» Kabinetts Wirch bas Schicksal Deutschland» ab, nicht um der Männer willen, sondern rpn -er Art des Zusammenhanges willen, und es hängt jetzt — darüber kann gar kein Zweifel sein — wei ter das Schicksal Europas, das Schicksal der Welt davon ab. Diese scheinbar kleinen Dinge würden große, gewaltige, furchtbare, vernichtende Folgen entwickeln. Ich weiß wohl, daß bei den Ministern der Entente vielfach andere Auffassun gen herrschen, datz man uns viel größere Leistungen zutraut, als wir selbst für möglich halten. Wir haben keine Veran lassung, auf dieses für uns zweifelhafte Vertrauen stolz zu sein, denn es könnte vernichtend für uns sein. Unsere schein bare wirtschaftliche Blüte beruht auf miserer fallende« Valuta und der Zusammenbruch, der danach erfolge« kau«, mürbe surchtbarer und plötzlicher eintreteu, als »er Zusammenbruch vor brei Jahre«, der nicht bloß vielen von uns, sondern auch -en Feinden ganz überraschend kam, die nicht glauben konn ten, daß das siegreiche Deutschland so vollkommen zur Erde gesunken ist. Genau dasselbe kann sich wieder ereignen. Ganz plötzlich kann das in drei Jahren mühsam aufgerichtete Gebäude zusammenbrechen und daS Reich unter seinen Trüm mern begraben und mit diesem Reiche wir- -a» Wirt schaftsleben vernichtet sein. Furchtbar ernst ist diese Situation. So hängen von der Entscheidung über Oderschlesien das Schicksal Deutschlands und die DaseinA- hedingungen -er ganzen Welt ab. Noch aber brauchen wir nicht an -er Möglichkeit zu verzweifeln, datz Gerechtigkeit uud Bernunft siegt über eine Politik, -ie darauf berechnet ist, Deutschland zu erledigen. Noch dürfen wir hoffen, datz der gute Getst -en Steg erringen wird, nicht unseretwegen, son dern um der ganzen Welt willen!. — Etz» nener Vorschlag? St« «glisch-italieuischer Vorschlag ist aus Oppeln t« Paris eingetroffe«, »er Gegenstand nener Beratungen -mi sch«» Paris «nd London bilde« »ird. Der englische ««» italie nische Kommissar haben beantragt, v orieder Entschei dung des Oberste« Rates De «t sch lau» nab Po, le« diejenige« Kreise Oberschlestea» ,« üvargebe«, die «tcht «ehr strittig gemacht m«r»e« können. Die beide» Kommissare seh«» t« die, se« Borschlag ei« Mittel, die interalliierte« Truppe« in de« strittigen Kreise« zu konzentriere« und -adnrch die Sntse«, »un« von Truppenoerstärkungen überflüssig ,« mache«. Wie -er Londoner Korrespondent -«» Petit Paristen er fährt, hat die englische Regierung de« englische» Kommissar in Oberschlefien Sir Harald Stuart aufgefordert, »ringen» ' nach Lonoo» m» komme«, um mit »er Regierung zu konfe rieren. Die englische Regierung will ihren Vertreter t« Ove«, schlesien über -ie Meinungsverschiedenheiten befragen, die zwischen seinem persönlich«« Telegramm und »er Note der alliierten Kommissare au »ie Botschafterkouserenz bestehe«. Der Korrespondent mel-et weiter, »atz vorgestern eine «e«e Unterredung zwischen »e« französische« Botschafter «ad Lor» Curzon stattgcfundcn hat. Räch gewisse« Informationen wlttde England mit einer Bevatnug »er Sachverständige« einverstanden sein, wenn die französische Regierung Le« Zm- sammentrttt »e» Obersten Natt» für de», 1. oder ö, August annebmen würde, Der ^r-mpS" schreibt ft» s-ft^ Mbck-« Ltttatti^l: Geleistete A«hl«»ße« Deutschlands. Auf -ie Anfrage, wieviel Deutschland bis jetzt gezahlt habe, und zwar für die ausländischen Missionen, die in Deutschland tätig find, und für die Requisitionen für die bel gischen un- alliierten Truppen im Rheinland, antwortete der belgische Fiuanzminister Theuuts, bis zum 1. Mai habe Deutschland für rund 4 Milliarden Rohmaterialien und Le bensmittel gekauft. Auf die freibleibenden 16 Milliarden habe Deutschland durch Sachlieferungen die Summe von 4831 778 000 Goldmark entrichtet. Seit dem 1. Mai habe Deutschland 1 Milliarde Goldmark gezahlt. Tie Kosten für da» BesatznngSheer pro Mann und Tag seien im ersten Quar tal 1921 gewesen für das amerikanische Herr 4 Dollar 32, für da- britische Heer 13 Shilling 4 Pence, für das französische Heer 18 Franc» 19 Centimes, für -as belgisch« Seer 16 Frcs. 9 Centimes. Das letztere bedeute seit Ende 1018 eine Erhöh ung um ungefähr 2 Frncs. Die Vesatzungskosten bis zum 1. Mai müßten von den Zahlungen abgerechnet werde«. Deutschland habe ferner in Papiergeld 470 Millionen GolL- nrark gezahlt, sowie weitere Sachleistungen für die Armeen getätigt. Die Kosten für die Missionen, die in DeWtschlanb tätig seien, seien bi- jetzt «och nicht bekannt. Diese müßt« außerhalb -er ReparationSkofien gezahlt werde». ENgltmd m»d die deutsche» SichNefermr-e». In der Frage der Verhandlungen, di« zwischen der französischen und deutschen Regierung über die Sach lieferungen geführt werden, ist eiu« Nein« Verzögerung ein- getreten. Am 16. und 17. Juli hat di« englische Regie rung der französischen Regierung eine Note überreichen lassen, in der st« Auskunft über die Verhandlungen mit Deutschland verlangt. Sie wünscht vor allen Dingen zu wissen, ob es richtig ist, datz die Zahlmrg« der Sach, liefern«gen für de« Wiederaufbau in Frankreich auf eine Zeitperiode von 13 Jahren verteilt werde« soll. Nach ihr« Ansicht hatte eiu derartiges Abkommen zur Folge, datz Frankreich in den erste« Jahren beträchtlichere Zahlung« verlangt, als im Londoner Abkommen vorgesehen sind und als die deutsche Regierung angenommen habe. Diese Ver einbarung« hätten das Unangenehme, datz sie zu Gunst« Frankreichs auf Umweg« eine Art Vorzugsstellung schaff«, sodatz di« englische Regierung eS für gebot« halte, di« französische Regierung auf di« eventuell« Ungelegen beiten hinzuweisen, die derartig« Verhandlung« »wisch« den einzeln« Verbündet« und Deutschland nach sich ziehen müßt«. MU ES wurde «in Dräldninarvertrag unterzeichnet, der al» Grundlage für ein Bündnis Misch« Litauen. Lettland und Estland m politischer, wirtschaftlicher «nd militärischer Hin- sicht (letzteres als DeftnsiobünduiS) zu gelt« hat. Die Finanz- «nd Handelsminister der drei Lauder arbeit« in Riga eine wirtschaftliche Konvention aus. Ja Litauen herrscht Befriedigung darüber, obwohl man zweifelt, datz dieser Vertrag für Litauen im Fall« einer Offensive Polens gegen Litaum Bedeutung haben wird. Die offiziöse »Lietuva" schreibt: .Der baltische Randftaatenbund kann nun mehr als tatsächlich bestehend betrachtet werden. Wichtig ist vor allem, daß Polen nicht zu dem Verbände gehört, da- hedeutet aber nicht, datz der Beitritt zu diesem Ver- band« für Polen überhaupt ausgeschloffen ist. Polen kann sehr wohl dem Verbände betreten, mützte dann aber vor allen Dingen den Nachweis liefern, datz es in wirtschaftlicher Beziehung auf der Höhe ist; der Kurs der polnischen Mark mützte sich gefestigt haben, ebenso die wirtschaftliche Lage im Inne« des Landes, auch mützte Polen auf seine impe- rialiftischen Pläne und Abenteuer verzichten. Sollte daS alles zutreffen, könnte Polen dem Äerbande beitreten, natürlich unter der Voraussetzung, datz nicht ihm die Hege« monle rufallen wird." Der griechisch-türkische Krieg. Nach einer HavaSmelduna aus JSmid setzen die Türke» ihren stegreich«« Angriff auf Biledschik, Jeni Schehir und Jnhiffar fort. Die türkischen Truppen sollen Afiun-Karahissar und Tulu Bunar bereit» besetzt haben. Nach einer weiteren Meldung aus Konstantinopel berichtet der Korrespondent des türkischen Blattes „Vakit" auch die Einnahme von Uschak durch die Türken. Ferner soll dem amtlichen Bericht von Angora zufolge, Fedhie Hamidie von den Türken ge nommen sein, die auf Jnegöl vormarschieren: n Ueber den Verlauf des griechisch-turkischen Krieges laufen verschieden« Versionen um. Die größte Wahlschein, lichkeit für sich hat eine Meldung aus Athen, derzufolge di» türkische Armee dem griechischen Vormarsch keinen Wider- stand mehr entgegensetzt. Griechische Kreise geben sich auf Grund der Anwesenheit König Konstantins in dem er oberten Knotenpunkt Kutahia der Erwartung hin, datz d« Feldzug bald beendigt sein «erde. Diese Hoffnung fcheins verfrüht zu sein. Nicht etwa deshalb, weil die „Agenv HaoaS" und da« türkische Pressebüro au» Paris zu berichtest «iss«, datz eine neue heftige Schlacht ftattaefunden hab» die mit einem Erfolg« der Türken geendigt hatte. Mit d« Glaubwürdigkeit der Kampfbettcht« ist e-bei den Türk« < nie wett her gewesen. Ab« wohl »«»halb, weil d« Türk«