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- Erscheinungsdatum
- 1921-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192106298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210629
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210629
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-06
- Tag 1921-06-29
-
Monat
1921-06
-
Jahr
1921
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ch«n Fragen E« wurd« usschuß der einsckast mit a» bewährt. — D< aenehmiat. Di W —» Brrgbrauere» Met,. «krrenoefelß- schatt Rieta. Am 25. d». Mt». Hat ein« außerordent- lich« Generalversammluna siattaesunden. DI« Anträge der Verwaltung sanden rinftimmia Annahme. Demgemäß wird da» «ftin,kapital um 850000 Mark aus 700000Mark erhöht. Di« neuen Aktie«, die für da« lausend« Rechnung«, fahr 1920/21 an der Dividende voll teilnehmen, «erden den alten Aktionären derart »um vezuae angeboten, , daß auf «ine alt« Aktie «in« neu« AM, »um Kurs« von 127.'/,'/. zuzüqftch 5'/. Stückzinsrn auf die Zeit seit dem 1. Oktober 1920 und Tchlußschelnftemvel entfällt. — Wie mir vermal, tungrsettia vernehme». nimmt da« Geschäft «in« mriter« günftiae Entwickelung. —* Abänderung der Umsatzsteuer« Dl« Reichsregirrung plante bekanntlich eine Erhöhung der Umsatzsteuer von 1,5 auf k Prozent. In der am Sonntag abgehaltenen Sitzung de« Landesverein« Sachsen de« Reich«, bunde« des Lertileinzelhandel« wachte Syndikus Professor Dr. Kastner di« Mitteilung, bad eine gänzlich, Abänderung d«r Umsatzsteuer in »wei Richtungen aevlant sei. Entm«d«r soll zur bisheriaen Umsatzsteuer von 1.5 Prozent beim jede«, maligen Umschlag »lne vrrbraucherfteuer von 5 Prozent erhoben werden, oder aber unter Fortfall aller Umsatzsteuern lediglich eine verbraucherftener von vollen 10 Prozent beim Umsatz unmittelbar an den letzten Verbraucher. Da« er gäbe natürlich ein« außerordentlich schwere Belastung d«« Einzelhandel«, und die erwähnt« Versammlung erhob da. brr schärfsten Einspruch gegen dirsrn Plan sowie auch gegen di« Absicht, die Konsumverein« von der Steuer freizulasien. —* Die Vereinigung sächsischer höherer Staatsbeamter hielt am Montag unter Vorsitz de« Präsidenten Dr. Grill« in der Aula der Technischen Hoch schule ihr, erste diesjährig« Mitgliederversammlung ab. In seinem Geschäftsbericht teilt« Rechtsanwalt Dr. Richter mit, daß der Mitgliederbestand durch körperschaftlichen Beitritt verschiedener Vereinigungen höherer Staatsbeamter und durch Einzelbeitritte sich um weit über 200 auf rund 1400 gehoben habe. Di« Frag« der Besetzung von Beamtenstellen, die BesoldungSreform. di« Regelung de« Pension-wesen». der Dienstreisen, der Amtszeiten und andere» haben dir Ver einigung ihre Ausschüsse »ur grundsätzlichen Stellungnahme und »u umfänglicher Arbeit veranlaßt. Mit dem Bunde sächsischer Staatsbeamten, dem di« Mitglieder der ver- einiäung sämtlich angebören, ist in allen wesentlichen Fragen selbstverständlich gut« Fühlung gehalten worden. Es wurd« sodann über den An chluß an den Zentralausschuß der höhere» Beamten im Reiche berichtet, der etwa 90000 und damit fast sämtliche höheren Beamten im gesamten Reich«, aebiet vertritt. Die bestehende Arbeitsgemeinschaft mit an- deren Vereinigungen in Sachsen hab« sich bewährt. — Der Kaffenbericht und der Hausbaltplan wurden genehmigt. Di« Versammlung beschloß sodann, die MttgliedSbeittäg« der Ruheständler auf di« Hälfte herabzusetzen. Den Vorsitz in dem für da« am 1. Juli beginnende Vereinsjabr neuaewählten Vorstand hat der Ministerialrat v. Seydewitz übernommen. Die versommluna schloß nach einem von Ministerialdirektor Dr. Schmidt im Namen der Versammlung ausgesprochenen Dank für den bisherigen Vorsitzenden und kurzen Ansprachen de» bisherigen und neuen Vorsitzenden, wobei auf die Not- Wendigkeit hingewiesen wurde, dem Gedanken der Zusammen» oebörigkeit immer mehr Wirksamkeit zu verschaffen. —Aufklärung über Gesamtunterricht. Gemäß den Beschlüssen de» EchulauSschnffe« und de« Stadtrats hat di« Lehrerschaft der Mädchenschule und der Hilfsschule beschlossen, für die Elter» der Kinder, die die 7. und 8. Klaffen der Mädchenschule und Hilfsschule besuchen, Mittwoch, den 6. 7„ abends 8 Uhr in der Karolaturnhall« ein« Versammlung abzuhalten, in der Aufklärung über den Gesamtunterricht und seine Unbedenklichkeit gegeben werden wird. Die Eltern erhalten durch ihre Kinder besonder« Einladungen, die als Ausweise mit »ur Versammlung mit- Mbrtngen sind. —*OrtSkrankenkassentagung. Der Verband von Ortskrankenkaffen im Freistaat Sachsen «. B. hielt am Montag seine Jahreshauptversammlung in Lhemnitz ab. Eie war besucht von 98 Arbeitgeber-Vertretern, 186 B«r. sichertey-Vertretern. 201 Angestellten und 25 g«laden«n Säften. Verwaltungsdirektor Ganßauge (Dresden) erstattet« den Bericht de« Vorstände». Danach umfaßt der Verband zurzeit 808 (i. V. 278) Kaffen mit 1 285 781 Mitgliedern. Di« Zahl der versicherten Erwerbslosen betrug im JabreS- durchschnitt 55169 (61854), am Jahresschluss« 57142 <59 851). Einen interessanten Vortrag über di« VestrahlungS- behandlung bot hierauf Dr. med. Weiser (Dresden). Der BerbandSvorsitzende Etadtrat Kirchhof (Dresden) hatte drei Referate übernommen. Er sprach über .Di« Bildung einer Arbeitsgemeinschaft von RrichsversicherungSträgern im Frei» staat Sachsen-, über L)i« Vesoldunäsfrag« der Kaflenange» stellten- und über .Die Arztfrag« . In der Aussprach« nahm auch Landtag-Präsident Fraßdorf al« Vorsitzender der LandesoersicherungSanstalt und dr» deutschen Kranken- kaffenverband« wiederholt das Wort. Die Versammlung beschloß einstimmig den Beitritt zu der oben genannten Arbeitsgemeinschaft. Eie beschloß weiter, den Schiedsspruch de« TartfauSschuffe« vom 26. Mat d. I. onzurrkenurn. Di« Jahresrechnung wurde richtiggesprochen. Die JahreSver- sammluug 1922 soll in Zwickau abgebalten werdrn. „ Zittau. Di« Oberlausitzer Woche rrretchte mit ihre« Veranstaltungen am Sonntag den Höhepunkt. In Anwesen- bett einer nach vielen Tausenden zählenden Menschenmenge fand mittag« ein Korso der Radfahrerverrtne der Oberlaufitz und zahlreicher Vereine au« den benachbarten preußischen - di« Eröffnung der Gemüteichau. di« auf Glichen Kr^ttvaaen- fahrt »ach Annaber, in»" in» WKWTA'DWL. folge eine« Bruche« am «chlengebäM vorlSuffa gebrauch«, unfähig «worden, so daß die Fahraäst« ausfteioen mußten und der Wagen am Ort« steben geblieben ist. Rachmittag« ist dann der Schaden an Ort und Stell, notdürftig be- nach dem «nnabrrger Waarnschuppen bereinaefatznn «erden. Auf der Höhe der Straße oberhalb Kletnrückerswalde hat aber die Brems« de« Wagen» vittaok so daß lötzterrr durch drn Führer nicht »um Halten gebracht werden lonnt« und der Wagen mit immer »«nehmender Geschwindigkeit brrg- abwärt« gefahren ist. Der Wagen, von dem «in.älterer Herr überfahren wurde, geriet schließlich mit drn Rädern in den Straßengraben und, infolge Anschlägen« an «inen starken Straßenbaum ward« da« Oberteil voll» ständig »ertrümmert. Der Führer ist wie durch.ein Wunder trotz HrrauSschleudern« unverletzt geblieben, während der Ueberfahren», der,50 Jahr« alte Wirt- schaftSbefltzrr und Posamentenfabrikant Meinhard Richard Reuther au« Sübberg, infolge der Obrrschenkelbrüche beider Bein», Rippen- und Wirbelsaulenbrkchen und Schädelbruch« sofort tot war. Die» alles ereignet« sich vor den Augen der mitanwesenden Frau und vieler Straßenpaffanten. Der Tot« wurde nach der Kleinrückerswalder FriedhoiS- ^alle^g,bracht und nach ärztlicher Untersuchung polizeilich »s^lagnahmt.r , r, horf. Dur» Spielen, »wei« Knaben mit einer mit Talciumearbid gefüllten Flasche, di« erplo- dierte, wurde der eine der beiden Knaben am Auge schwer verletzt. Die recht« Pupille ist zerschnitten. Der verletzte wurd« «in«m Chemnitzer Augenarzt »ugeführt. regeSgeschicht«. Leuts»«» Reich. Generaksia»»«»»« a. D. Pros. Dr. ». Schjeruiu«, i« Kriege Shes be» FelbsanitätSweseu», ist gester« morgen an den Folgen eine» Schlaganfalle» gestorben. Der bäuerisch« «»»»«nist Levi« auf der Reise »ach Mo», kau. Den Wiener Blätter« zufolge hat nach einer der Wie. ner kommunistischen Partei au» Stockholm »«gegangene« Nachricht der bavertsche Spartattftenführer Dr. Max Levi«, der sich bi» vor kurzem unter falschem Namen in Wien auf- hielt, di« ramsche Grenze überschritte« und di« Reise nach Moskau angetreten. Di« Berliner Stadtoerordnetenoersannnlnng nahm in außerordentlicher Sitzung mit den Stimmen sämtlicher bür gerlicher Parteien und der Mehrheitdsozialtsten gegen die Stimmen der Unabhängigen und Kommunisten den Haushalt- plan der Stadt Berlin an. Sin HaupträdelSsührer im mitteldeutschen Aufruhr »n lebenslänglich««, Znchthan» »erurteilt. Da» Gonbergerichl Halle verurteilte Kemptn, einen der HaupträbelSführer im mitteldeutschen Aufruhr, und zwar besonder« in den Leuna- werken, gemäß dem Antrag« de» Staatsanwalts zu lebe«»- länalicüem KutbtbauA. ' Da» «uSlantöschLdrngesetz. Der 27. Ausschuß be» Reichs tage» hat gestern in S. Lesung da» AuSlanbSschädengesetz im wesentlichen nach der Regierungsvorlage angenommen. Nur der Paragraph 1». der von den Bezugsberechtigten von Bei hilfen und von der Höhe der letzteren handel», erfuhr ein« weitgehend« Abänderung. Abtransport der russische» Somjetgardifte». Der Abtrans port -er im August vorigen Ihr. nach Ostpreußen übergetrete nen und 59000 Angehörigen der russischen Sowfetarmee ist auf -em Landwege von Altdam nach Riga und auf dem See weg« von Stettin nach Narwa und unmittelbar nach Peter», bürg weiter durchgeführt und im wesentlichen beenbet. Der Adjutant de» Hölz während ber mitteldeutschen Unruhen, der früher« Redakteur der ManSfelder Zeitung Joseph Schneider, der von den Behörden auf« »Urigste gesucht wird, ist einer Meldung de» Berliner Tageblattes zufolge in Moskau in Sicherheit und nimmt an der dritten Internationale teil. Di« Brunnenfigur vou Hildebrand 1« Straßburg abmontiert. Der „Lokalanzeiger* meldet au« Frankfurt am Main: Wie di« „Frankfurter Zeitung* erfährt, ist in Straßburg di, Brunnenfigur von Hildebrand von den Franzosen abmontiert worden. Sie soll in der Straßburger Orangerie ausgestellt werden. vaottzuualück. Der „Lokalanzeiger* meldet au« Kopenhagen: vorgestern schlug bet Hadersleben ein Segel» boot um, wobei vier Insassen ertranken. Zwei «eiter« Insassen konnten gerettet werden. Zur Demission dr» L?inifttrium« Eiolitti schreibt der Rußland. Mchluttbmckau« der «»»«»nisten tu Warm. Di« „Mor- ntng Post* meldet au« Reval, daß im Gouvernement Perm bet den letzt,« Wahlen zu den Lokal- und veztrttsowjet» kein einziger Kommunist gewählt wurde. Moskau sab sich ge zwungen, die« Ergebnis zu bestätige». F» Per« selbst und in den Städten de« Gouvernement» sind die Rechte de» Prt- vatbesttze» den Besitzern von Häusern oder Handeläunterneh- «uugen od«r Kleinfabrtken zurückgegeve« worden. Am L Juni umrbe ein feierliche» Tedeum in der östlichen Kirch« abgebalt«». Dt« Denkmäler „Zu Ehre» der Führer der Re volution* wurden von der Meng« in de« Fluß geworfen, Di« außerordentlich« Kommission ist aufgelöst worbe«. England. Dar BeraartzettersireU beendet. Reuterburea« melder amtlich: Der Bergarbetterstretk ist betgelegt. — Die Beile gung de» Kohlenstrelle» findet in der ««samten Presse die grüßt« Beachtung. Di« Blätter melde«, daß die Bergarbeiter die Arbeit sofort wieder aufnehmen sollen. E» fehlt »ur «och dt« Genehmtanns de» Parlament» für die Beihilfe von 10 Millionen Pfund Sterling, di« Lloyd George bet den Heu- ttgen Verhandlungen de« Bergarbeitern erneut angeboten bat. Diese Genehmigung durch da» Parlament wird nur al» Formalität angesehen. Die Mttglteber de» Boll,ug»auS-> schuffe» d«r Bergarbeiter erklärten, baß die Mehrzahl der' Arbeiter am Montag wahrscheinlich die Arbeit wieder auf-! nehme« «erde. An einigen Orten, inöbrfonder« tn Schott land, würde« Woche« vergehen, bi» die Arbeit wieder ausge nommen werden würde. Ehamberlat« tetlte im Unterhaus! mit, baß dt« Abstimmung über die Genehmigung -er 10 Mil- ltonen Pfund Sterling BrthUfe im Unterhaus« am Freitags stattfinden werbe. Die Bergarbeiter haben der sofortige«, - Herabsetzung de» augenblicklichen Tagelohne» um »wei Schil ling, einer wetteren Verminderung im August um 0 Penn« und weiterer 6 Penny im September »«gestimmt. Dantz tritt da» bauernde Abkommen tn Kraft. _ Sine rechtsgerichtet« Berliner Korrespond«»-„ ..^erkt zur Lexndiaung be« Kampfe« im englischen Bergbau: Der eng- lisch« Bergarbeiterstreik batte groß« symptomatische Bedeu tung. Er entstand, weil dl« Arbeiter keinen Lohnabbau zu« lassen wollten, der na» der Wirtschaftskonsunktur unver meidlich schien. Sie verbanden damit gleichzeitig ihre For derungen auf Verstaatlichung der Kohlengruben. Dies« Forderung indessen mußten sie bald aufgebrn. Nur noch um di« wirtschaftlich«« Fragen wurde lange und zäh gerungen. Aber obwohl der Streik einer der größten und heftigsten der Geschichte gewesen ist, vermochten di, englischen Bergarbeiter nichts zu «reichen. Da« Wirtschaft««,setz, nachdem die Kon- iunktur höher ftrbt als alle Gewaltmittel in der Frage der Preis- und Lohnbildung, hat den englischen Bergarbeiter- streik niedergezwungen. ES ist «ine schwere Niederlage ge- wordeir, dt« ganz allgemein die Stellung der Arbeitnehmer geschwächt hat. Es handelt sich fetzt nur noch darum, «in« Erleichterung für die Uebergangszrit, die die englische Re gierung bereit« »»gesagt aber wieder zurückgezogen hatte, zu erreichen. Der Zehnmillionenzuschuß der englischen Regie rung ist aber gleichzeitig die letzte englische Maßnahme der Staatswirtschaft in der Privatindustrie. Auch hierin erhält der Wirtschaft-kampf «tn« besondere Bedeutung, nl» sich daraus ergibt, daß die historisch« Entwickelung der Wirt schaft st» auf die Dauer durch keine Staatsgesetze tn gemein wirtschaftliche Formen überführen läßt. S« wäre wünschens wert, wenn die deutschen Sozialisten, die gegenwärtig wieder da« Sozialist,rungsrrperiment in den Vordergrund zu rücke» bestrebt sind, aus dem Fiasko de« englischen Streik« ihr, Konsequenzen ziehen würden. * Anstralie«. Goldsand«. Au« Merkatharra wird die Entdeckung bedeutenden Goldvorkommens gemeldet. Amerika. Die Lage auf dr« Vanuiwollmarkt. Na» «ine. HavaSmeldsinaau« Washington hat Präsident Harbin« drn Schatzsekretär Mellon, den Handelssekretär Hoover und den Direktor der Krieg«.Ktnanz-Korporatlon ersucht, Kredit erleichterungen für die Sttdstaaten in Erwägung zu ziehen, damit dt« überschüssigen Baumwollvorrät« auf Lager ge- halten werden können, bi» der Markt sich günstiges gestaltet hat. Lob».Herabsetzung. Nach einem Kabeltelegramm der „Chicago Tribun«* au» Newyork hat das Eisenbahnarbeits- amt ein« 12'/,igr Lohn-Herabsetzung angeordnet, die am 11. Juli in Kraft treten und fast all« Bramtenklaffen vop 210 Eisenbahnen betreffen soll. AMlM MüMM II dku Nmikll. Die kindliche Agitation, die den FrirdenSvertrag als Werk der Gerechtigkeit erscheinen lassen wollte, Hatz allmählitb einer gerechteren Beurteilung Platz gemacht. vongekommen. .In erster Rerhe aber lassen Ihnen danken, daßVre sich so freundlich meiner m-LL-L lZ " »Muhe, Ruhe," mahnte Ragna, »Her Arzt wird bald yter lein." Eine unwillige Röte flammte über Sven» Züge. . . wollen mich n-cht wwber erkennen mein Kraulet«." Kpe», »und lKv les« M «A in Ähren da- Sie mich nicht vergessen baden. Hier leben Sie?" fragte er, mit fragendem Wick die Stube durchmejjend, „und hier hieb mich das Schicksal Sie finden, Site, die ich nie me vergessen kann?" -Ire.veraessen sich, Herr Graf," sagte Ragna kalt, und ihr Blick streifte den blitzenden Reif an seiner Hand. ,,Wi» ich Ihnen tat, hätte ich jedem Fremden auch getan. mehr, hätte ich geahnt, daß Graf Svendbura der Kranke ist. den man mir hier herlegte, ich hätte nicht er- laubt, daß er seinen Fuß Über diese Schwelle setzte?' E»n beklommene», duinpfe», tödliche» Schweigen. Die Lerchen draußen jubelten rn den blauen Morgen Hinern und dazwischen klang da» Klopfen und Hämmern der Arbeiter, welche die Bahngletse fr« legten. „Und warum hätten Sie mir den Eintritt tn Ihr Me» Leim verwehrt, mein Fräulein," sagte endlich Sven leise, forschend unter den halb gesenkten Wimpern hervor Ragna betrachtend. , Sin tiefe» Erröten flog Über Ragna» Antlitz, aber stolz hob sie da», goldschimmernde Haupt empor und sagte mit Sven KVendburg die Künde über diese Schwelle trat." „Die Sünde" — er lächelte leise, „nein, mein Fräu lein, ein Gefühl, wie ich e» für Ste empfinde, kann nie mals Sünde sein. Ich habe gelernt, die Gedanken zu bin- den, die sich nach dem Unerreichbaren und verbotenen aus strecken, und daß ich es kann, da» danke ich Ihne». Wenn ich Sie trotzdem noch immer liebe, wer will nur'» wehre»? Wessen Rechte verletz« Ich, wenn ich nicht begehre?^ „Sie vergessen Graf, da- Sie nicht frei, sondern ae- bunoen sind. Meinen Sie denn, daß die Sünde des Ge dankens kleiner ist al» die der Tat? Nein, sie wächst abenso in» Unendliche, Riesengroße hinetn und wird zn einer untilgbaren Schuld." „Ich schulde niemand etwa»," entgegnet« Sven bitter, Mich^dttg ausrichtend und »am«M st, die Ang« warum denn nich? Mr wollen ja schon von selbst, da- G«e bet uns bleiben, Fräulein Ragna. Soll Venn ver Mann da oben liegen bleiben?" „Bis morgen früh," jagte Ragna mit schwerem Seuf zer dann schritt sie mühsam die Treppe hinan. Sven hob bei ihrem Eintritt unruhig den Kopf. Al» er sie sah, huschte wieder ein fast verklartes Lächeln Über seine Züge. Still schloß er die Augen. Ragna rückte ihm mit bebenden Länden die Kissen zurecht und legte ihm küh lende Kompressen auf da» schmerzende Haupt — er schien e» nicht zu bemerken. Stundenlang lag er so unbeweglich Frau Brand kam von Zeit zu Zeit, um zu fragen, ob sw etwas Helsen sollte. Ragna saß an Sven» Laaer. Der matte Schein der Lampe orach sich in dem blitzenden Goldreif an seiner Land. Der Flieder duftete betäubend herein tn da» stille Gemach, und unten im Garten blühten die Rosen. Der Nachtigall Lied war längst verstummt. Rosen rot gmg die, Sonne im Osten auf, und jubelnd stieg die erste Lerche in die Luft. .. La erwachte Sven. Klar und durchdringend richtete sich sein Blick auf Ragnas Gestalt und nach ihrer Hand tastend, sagte er leise: „ES Ist doch schön zu leben. Ich glaubte zu träumen, al» ich Sie gestern abend sah, und er war süß, Vieser Traum, ich wollte ihn auskosten und schloß di. Äugen uH» träumte mich so tn etne Welt voll Glück Innenschein hinein. Der Schlummer tn Ihrer Hut, gsräulein, bat mich gestärkt, neu belebt — ich ich bin ohne ernstlichen Schaven zu nehme«, va- »mmen. .In,erster Rerhe aber lassen Ne mich Ähe, Ruhe," mahnte Ragna, .Her Arzt wird bald Ragna Tveadvnrg. Roma» von Anny Wothe. (Alle Rechte Vorbehalten.) sNachbruck verboten.) 81. Fortsetzung. „Sie haben sich überanstrengt, mein Fräulein," sagt» Ver Arzt gutmütig. „Lier, nehmen Sie diese Tropfen, ver Anfall wird bald vorubergehen." Und nachdem er Svea untersucht, setzte er hinzu: „Der Kranke wird Ste nicht viel in Anspruch nehmen. Ruhe ist da» Einzige, wa» ihm augenblicklich nottut." Und noch einige Verhaltungsmaß regeln im allgemeinen erteilen» für tue Pflege de» Kran ken, sagte er Abschied nehmend: „Mo sorgen Sie sich nicht, mein Fräulein, diese unfreiwillige Einquartierung soll nicht lange dauern — höchsten» bi» morgen." Dann war er gegangen, um nach den anderen ver wundeten zu sehen, und Ragna war nüt Sven Svendburg Midi darauf, bann war ste verloren, dann wuüe er, «er sie war und da» durfte nicht sein. Mühselig raffte sie sich auf »md schritt zum Schreibtisch, e» einzuschließen. Kaum war e» geschehen, so schlug der Kranke ine Augen auf. Eroß unb starr waren ste auf Ragna gerichtet. „Ein Traum," sagte er leise, und eia Lächeln irrte über die erblaßten Wangen. Dann nahm wieder tiefe Bä- nmßtlostgkeit ihn gefangen. ... Ragna batte kaum zu atmen gewagt, jetzt ging ste eiligst zur Tür und die Treppe hinab. „Frau Brand," sagte_ste mit fliegendem Atem zu ihrer braven Wirtin. „Der Mann, der dort oben rn meinem Zimmer liegt, ist ein verwandter unsere» Lause». Er dart nte erfahren wo Ich weile, weil ich sonst zurück st, die He», mat muß. Nennen Sie me meinen Name«, und verbieten Gier»Ach^den Kinder«, so lange der Fremde hier weilt.
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