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- Erscheinungsdatum
- 1921-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192103174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-03
- Tag 1921-03-17
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Monat
1921-03
-
Jahr
1921
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Vekenntnlffe« «t'aenommen w»^««. N«a ««ver^ Be- ftjmmung de« Landesrecht« können jedoch auch ander»Kinder aufaenommen werden. DI» Lebrer mkiffen dem Bekenntnis der Schule ana-bören. An-nohmen flnd enlälkia. Ter Ueberflvst deutscher Kobl« in Bet»«»» nnd Wrnnk« reich. Zu einer Meldung der belgischen Zeitung .Neptnne-, daß der belaische Nlarkt mit deutscher Repgrationskoble übersättigt ikt. erfährt da» „v T/ von unterrichteter Stell» ergänzend, daff der Neberflnß denticher Kokle in Beknien und Krankreich und die Unmöglichkeit de« Absätze« die teilweise Lakmlennng der deutschen Flußschiflahrk be wirke. Die Belaier und Franzosen entladen die deutschen Koklenschisfe nicht mehr rechtzeitig, da sie nicht willen, wo sie di, deutiche Kable lagern solle». Dl« deutsche» Kohlen- schiff» bleiben also al« Koblendrvot« in ir,«den Hasen liegen und scheiden ftir Deutschland damit vollkommen an«. Einstellung der Nrdersckichten t« Rnbrdergbgn. Die die „Telegraphen Union" erfäkrt, ist nach derAblebiinng de« im Rubrbergban gestillten Schiedsspruch« durch den alten Bergarbeitern,rband z« Begin» der Woche da« ver- fahren von tteberschichten aus den Zechen eingestellt worden. Aus liimtlich»» Anlagen de« Tboffen-Konzern« sowie ans den Dni«bnrger Zechen werde» seit Montag nur noch die gewöhnlichen Schickte» verkahren. Durch den Fortfall der Ueberschickten ist eine erkedlicke MindersSrdernna ringe- treten. Im Lons dieier Docke wird sich der Zechenverband in einer Konferenz mit dem Schiedsspruch befallen. Der missglückte (Generalstreik in Stettin — eine nette vewiihrung der Verordnung de« Reichspräsidenten vom 10. November 1920. Die »Mitteilungen der Technische» Notbilse" schreiben: Al« wegen der Voraänge ank der Vnlkan- werkt in Stettin durch einen radikalen BetriebSräte-Bescklnß der Generalstreik proklamiert winde nnd auch die Stillegung der lebenswichtigen Betriebe, Mas«, Waller- nndElektrizitätS- Werk, anaekiindigt war. bewährte sich der Hinweis, daff der Oberpriisident in diesem Falle gemäß der RelchSverardnung vom 10. November 1920 vorgenen nnd die Versorgung der Stadt nHt Strom. Waller und Ma« sicherstellen werde. Die« batte neben anderen mltwirkenken Gründen den Erfolg, daff die genannten Werke voll in Bktrieb blieben nnd statt de« Generalstreik« van selten der Betriebsräte der Weg der Ver- dandliinge» beschritten wurde, indem sie eine Abordnung zum N>sb«arbeItSmlnIsterinin schickten. Bolnische Falschmeldungen über deutsche Truppen- ansammtnnaen. Reuterbiiro verbreitet nachstehende, van amtlicher voln scher Seite stammende Meldung: „Eine sehr beträchtliche deutsche Truvvenmsammenziebung findet an der gesamten polnisch-deutschen Grenze statt. E« wird ver sichert, datz die au der polnischen Grenze in Mallen ver einigten deutschen Truvven an Zahl die gesamte Deutschland durch den Friedeusvertrag gestattete Truppenmacdt über steigt nnd daff während der allerlefften Tage eine bayerische nnd eine sächsische Division zur Verstärkung eingetroffen seien. Außerdem sollen noch geheime deutsche militärische Organisationen die RegiernnaStrnppen unterstützen." — Zu dieser Nachricht wird von polnischer Seite ein Commnnign» veröffentlicht, da« besagt, „diese Nachricht kri bezeichnend, da sie den Entschlnff der Deutschen beweis», sich nickt an da» Ergebnis der Abstimmung zu halte», wenn es für Polen günstig anSkglle. Die Anwendung energischer Maßnahmen sei nach Anllckt der Polen notwendig, damit die Möglich keit einer ehrlichen und gerechten Eintragnna der Stimmen der obersrbleilscben Benölkerunq gekichert sei". — Hierzu ikt feiten« der deutschen Regierung folgende» zu erklären: Di« NachrickteuLber deutsche Truppenansammlungen im deutsch polnischen Grenzgebiet find vollständig au» der Luft ge griffen und entbehren feder Grundlage. Die Stärke der Reichswehr bat tatsächlich die im Friedensvertrage zuge standene Zahl noch nicht erreicht. Alle Truppenteile befinden sich bis auf ganz unbedeutende Ausnahmen in ihren Frie- dentzstandorten. — Die Kontrollkommissionen der inter alliierten Militarkontrollkommission, die jederzeit in der Lage sind, die einzelnen Standorte ausznsuchen, sind bi» in die letzten Tage im Grenzgebiet tätig gewesen. Es ist von ihnen nicht der geringste Einipruch wegen Uebersckreitung der im Friedensvcrtrage zngestaudenen Stärke erfolgt. Dies beweist die gänzliche Haltlosigkeit der polnischen Behaup tungen nnd der daraus gezogenen Schluffe. Die Entsendung von BetriedSratsmitgliedern in den SknffichtSrat. Bet der vorgestrigen 2. Lesung des Gesetz entwurfes über die Entsendung von BetriedSratsmitgliedern in den AusklcbtSrat im sozialpolitischen Ausschüsse de« ReickS- wirtschaftSrateS wurde ein Antrag Tbyffen-Ambänser äuge- nommen, wonach bei jedem Anssichtsrate, der mehr als drei Mitglieder zählt, drei Betriebsrat-Mitglieder hiuzuzuziehen sind. Da» Gesetz sah das erst bei fünf nnd mehr ÄuisichtS- ratSmitgliedern vor. Die 2. Lesung hat im ganzen eine in wesentlichen Punkte» vou der Regierungsvorlage ab weichende Formulierung des Gesetzes ergeben, da» am Schluffe mit l5 gegen 6 Stimmen angenommen wurde. Die Vorlage wird nun in dieser Form der Vollversammlung de» ReichswirtschaftsrateS vorgelegt werden. Berkaus ehemaliger deutscher Schiffe «ach Deutsch- land Verbote». Tie ^Times" melden, daß da« Schiffahrt«- amt gelter» beschlossen bat, daß die ehemaligen deutschen Schiffe nicht au Deutschland zurückoerkauft werden dürfen. Der Verkauf seitens der Regierung an britische Untertanen soll auch nur unter der Bedingung erfolge», daß die Käufer die Schiffe innerhalb S Jahre» nicht an da» Ausland weiter verkaufen. Deutscher Protest gegen polnische EiuschüchternngS- versuch« in Öberschlesieu. Wie di« „Possiscke Zeitung" er- fährt, hat die deutsche Regierung eine Note an die alliierten Mächte gerichtet, in Ver sie gegen die von polnischer Seit« unternommenen Einschüchlerungsvrrsuche in Oberjchlesien Einspruch erbebt. »eine Arvettereutlaffunge« i« Industriegebiet. Im Gegensatz zu Meldungen der französischen Presse ist festzu stellen, daß weder in Mülhelmtz noch in Hamborn oder in anderen Orte» de» Jndnstriegebiet» Arbeiterentlaffunarn oder ArbettSeinickränkungen itattgefunde» habe». Die Franzosen versuche» durch Meldungen über vou de» Unter nehmern veranlaßte Arbeitseinschränkunge» die deutschen Arbeiter auszuhetzeu und dadurch «tue Bresche in die deutsche Einheitsfront zu schlage». We die Ding« liegen, habe» sie nicht die geringste Aussicht, ihr Ziel zu erreiche». Tschechoslowakei. Deutscher Protest Nach Meldungen au« Prag wurde im Senat von deutsch-bürgerlicher Seite eine Interpellation an die Regierung gerichtet, in der gege» di« Entschädigungs forderung der Lschechoslowakai an Deutschland in Höhe von 40 Milliarde» tschechoslowakischer Noten in schärfster Weise protestiert wird. —— Oertliches mi» Sächsisches. RIela, den 17. Mär» 1921. —* Fahrradmarder. Gestohlen ivnrde am 1b. März d. I. vormittags in der Zett von S—11 Uhr »» dem Hofraume des Hausgrundstückes Augustaftr. l 1, hier. ,1» Damen/aki-ra». Velckrelknng r Marr, .wgronn-, «tr nn. bekannt, sckw'rzer No innen Kan. AlumInlum Kleiderickntz mit aelben Perl«,, Lenkstange leickt verrostet, Wert 500 M. — Ferner wurde am 1«. ff. tz. I nachmittag« gegen ff Nbr in arm Hosranmr de« hiesigen Marmorwerke«, Wettinerstr. 10, ei" weitere« Damenkaffrrad entwendet. Hierbei kommt eine Manne«verso» als Tiyer In Frage, die wl« kolat beschrieben wird: SO—8b Jahre alt, 1.60 groß, schmächtig, hage e« Gefickt und dunkelblonder Schnurrbart. Bekleidet war sie mit -brännlick-grüner Joppe mit Gürtel und weichem Filzbnt. Der Täter bat ans dem Rücken einen dmik»lgranen Rucksack getragen. Vermutlich kommt er auch bei dem ersterwähnten Diebstahl in Frage. Sachdienlich« Wahrnehmungen wolle man der hiesigen Polizei umgehend zur Kenntni« bringen. -* Vortrag. Wir werden gebeten, auch an dieser Stelle auf den Sonnabend, den 19. März, in der ..Elb» terraffe" für die Mitglieder nnd Angehör gen des Land- wirtickattlicken Verein« Riesa Nattfindenden Vortrag de« Herrn Dr. Görler-Dr»«d«n über: .Wo« lehrt die vater ländische Geschichte sür unsere Zeit" hinznweise». <S. Inserat.) —* Staats-und Gemeinde mittel sür den Wohnungsbau. Seiten« de« Haushgltnnasansscknllr« 4 de« Landtag,« ist der Antrag eingebrackt, di» Negierung z» »rsucken. in Verfolg de« Reich-notgesetze« vom 12.Febr. 1921 znr Förderung de« Wohnungsbau»« im Recknung»- fahr« 192122 »inen Betrag von insgesamt 280 Millionen Mark an« Siaat«mittelu aufzuwenden nnd di, sachilscben Gemeinden zu verpflichte», einen Betrag von 140 Millionen Mark an« Gemeindemitteln zstr Verfügung zu stellen. Die Vrrzinsuiia und Tilgung der vom Staat nnd Gemeinde» anfgewendeten Beträae soll dergestalt erfolge», daß vom Recknnng«sahr 192l ad für die Dauer vou etwa 20 Jabren ein allgemeiner Zuschlag zur staatliche« Grundsteuer unter Zugrundelegung der FrirdeuSbrgndversicherungssnmmc» von denjenigen Gebäuden erhoben wird, die vor dem S.Juli 1918 fertig«,stellt Nnd. —* Entschädigungen von Streik» an die Arbeitgeber. Der Vorstand de« Deutschen Industrie. scbutzverbandeS, Sitz Dresden (Geschäftsführer Grützner), bewilligte in der letzten Sitzung 1325 Anträge aus Entschädigung von Streikoerlusten im Gesamt betrag» van zusammen >600 000 Mark. Dieser Be trag »nrde an« laufenden Mitteln, ohne Zuhilfe nahme der Rücklagen, gedeckt, sodatz trotz der wegen der Vielzahl der Arbeitseinstellungen besonder« ungünstigen Verhältnisse de» abgelanienen Jahres die gesunde finanziell« Grundlage de» Verbandes »nerschüttert bleibt. Bei einigen Firmen beträgt die Entschädigung bi« zu 100000 Mark. Tie meisten Streiks waren nur von kurzer Dauer. * Mutzschen. Die Stadtverordneten haben bestimmt, daß das Alter für Neuverbeiratete, di, Anspruch auf Wohnung haben sollen, 27 Jahre betragen muß. Glanckan. Im Hanse der Grundstücke Marktstraße ff nnd 6 und Schloßstraße 26 mußte» infolge Einsturzgesahr, bervorgeruken durch einen großen Wafferrobrbrncb und Einbruch «ine» unterirdischen Ganges, die Wohnungen geräumt werden. Die Erdseukungen sind sehr erheblich, so daß mit einem Einstürze der betroffene» Häuser gerechnet wird. Die Bewohner sind in Notwohnungen nntergebracht. Löbau. Niedergrbrannt ist die Herrn Karl Graf ge hörige Wirtschaft in Hcrwigsdorf. Außer dem Vieh nnd einem Teil der Möbel ist altes ein Raub der Flammen ge worden, n. a. die elektrische Anlage mit Motor, Dresch anlage. Kreissäge, ebenso landwirtschaftliche Geräte, so datz Herr Graf einen beträchtlichen Schaden erleidet. Bei dem derrsckeuden Sturm war an eine Rettung der mit weicher Bedachung versehenen Gebäude trotz angestrengter Arbeit der Wehren nicht zu denken. * G » ra. Der ehemalige Fürst Reuß hat dem städtischen Wohlfahrtsamt in Gera den Betrag von 100 000 Mk. zue Verteilung an die Erwerbslosen bezw. zur Beschaffung von Brennstoffen sür diese zur Verfügung gestellt. — Endlich ist es gelungen, die Räuber, die auf der Strecke Gera- Weida fortgesetzt Eisenbahnznge beraubten, fektzunehme». E« sind zwei in Gera wohnende Arbeitslose, die den Zug während der Fahrt bestiegen und nach vollendetem Raub auch wieder während der Fahrt verließe». j Vermischtes. 11V6V Eisenbahndiebstähle im Bezirk Erfurt. Welchen Umsang die Eisenbahudiebstäble angenommen haben, zeigt eine Statistik, die das Amtsblatt der Eisenbahndirektio» Erfurt über die 1920 im dortigen Bezirk ermittelten Fäll« bekannt gibt. Danach wurden 11956 Diebstähle sestgestellt. Davon entfallen 55l auf dir Postsendungen, 96 auf Expreß gut, 4336 aus Eilgut, 557 auf Frachtstückgut nnd 416 auf Wagenladungen. Von Diebe» und Hehlern wurden 895 Personen ermittelt und zwar 106 Beamte, 360 Bezirks» beamt« und Arbeiter und 429 Privatpersonen. Schwerer vahstfrevel. Au« Halle wird unterm 16. Marz gemeldet; Ilm Mitternacht entgleiste auf der Strecke Merseburg-Ammen- darf rin Güterwnderzug. Bald darauf wurde hierdurch die Entgleisung des auf dem Nebengleise aus entgegen- gesetzter Richtnng kommenden Gütereilzuges 6091 verur-i sacht. Getötet wurde der Zugführer vom Güterjondrrzug« Erdmann aus Halle, der Lokomotivfübrer de» Eilgüter zuge« Engelhardt, sowie ein in diesem Zuge mltsahrender! Viehhändler. Verletzt wurden 6 Bahnbeamte, die sogleich in dieKllnik nach Halle überführt wurden. Der Sachschaden ist sehr bedeutend. Die Gleise bleiben 20 Stunden lang gesperrt. Unbekannt« Vahnfrevler hatten die Gleis« schrauben gelöst und so da« Unglück herbeigeführt. ! ES sind im ganzen 27 Wagen zertrümmert worden. 20 Minuten ehe der Unfall geichah, hatte der Berlin- Frankfurter D-Zug die Unsallstelle passiert, in der Zwischen zeit habe» unberaimte Täter di« Schrauben an einer Schien« gelöst? Der Güterzug aus Halle stürzte dadurch di« 10 Meter hohe Böschung hinunter. Der Lokomotivführer nnd der Heizer kamen dabei mit leichteren Verletzung«» davon, da sie in eine» sich an der Böschung hinzieoende» See springen konnten. Der Zugführer Eromgzm büßte sei« Lebe» ein. Er wurde durch Wagentrümmer rricblage». Kaum war der Unfall geschehen, als -er Eilgüterzug au« Merseburg an derselbe» Stelle einlrak und gleichfalls ent gleiste. Die Wagen schoben sich ineinander. Eine Anzahl Pferde in «inem Viehwagen wurden vollständig zerquetscht, ebenso der sie begleitende Pferdrwärter. Der Lokomotiv führer Engelhardt wurde durch ausstrümeude Damme zu Tode verbrüht. — Ein ähnlicher Eisenbahnunsall ereignet« sich Mittwoch früh bei Heringe« t» der Nähe von Sanger hausen. Dort fuhren zwei Güterzüge »«lamm«». Alan weiß noch nicht au« welcher Ursache. Ei» Bremser wurde getötet und zwei andere Zugbeamte verletzt. Der Personen- Siichslscher Landtag. wsl. Dresden, 16. März. Der Landtag befaßte sich in seiner bentigen Sitzung mit einer Anzahl Kapitel des ordentlichen NachtragSetatS, nnd nahm unter Verzicht ans Berichterstattung 51 Kapitel auf Antrag deL HaushaltsanSscbnsseS ä «Berichterstatter Abg. Fellisch (Soz.) nnd 10 Kapitel auf Antrag des Haushalts- auSschusses 9 (Berichterstatter Abg. Ander« tD. Dp.> dcbatte- lo« an. — Ferner stimmte das Haus dem Antrag de« RechtS- ansschnffe« über den Gesetzentwurf znr Abänderung de« Gesetzes vom 12. Mai >900 auf Entschädigung kür an Gehirn-Rückenmarksentzündung umgcftaudeue Pferde und an Maul- und Klauenseuche verendete» Rindvieh« zu, nachdem Ministerialdirektor Dr. v. Hübel einige Auf klärungen zum Gegenstände gegeben batte. Ter Landtag beschließt außerdem auf Grund eines Minderbeitsmttrages, datz die Regierung zu diesem Gefetz «ine Ausführungs verordnung erlassen soll. — Schließlich wurde iu die zweite Beratung des sozialdemokratischen Antrag« auf gesetzliche Regelung de« Bauarbeiterschutzes durch Anstellung von AnsflchtSbeaniten ans de» Kreisen der Berussarbeiterschast eingetrereu. Abg. Graupe <Soz.) berichtet für dr» Rechts- ausichuß. Ein Minderbeitsautrag dr» Abg. Dr. Wagner (D. St.) lautet: „Die Regierung zu «rsucken, sür jeden Regierungsbezirk (Nreishanptinannschast» mindestens einen Auisichtsbeamten aus der Berutsarbeiterschaft anznfteUen für die Kontrolle sämtlicher Bauarbeiteu". Ter Regierungs- Vertreter Ministerialrat Müller äußert sich zu den Anträge» dr« Recbtsausschusscs. Dce Anstellung von zwei Bau kontrolleuren sei nicht geboten, da ein Kontrolleur genüge. Minister LipinSki bittet die Zahl der Aussichtsbeamten in da» Ermesse» der Regierung zu stellen. In der Aussprache tritt Präsident Frähdorf (Soz.) lebhaft für da« Gutachten de« Nechtsausfchuffes ein. Bei der Abstimmung werden die Anträge des Rechtsausscbussrs mit Ausnahme von Punkt 3, der dieAustellung von BautoutroUruren betrifft, angenommen. Punkt 3 wird mit 45 gegen 43 Stimmen adgelehut. — Nächste Sitzung: Donnerstag mittag 12 Uhr: Amneftiegesetz, Onskiassencimeilung, Wohnungsnot, Mädchmivktbilduugs* schule» auf dem Lande. reittsAer NeutzSraz. Gestern hatte da« Parlament einen Tag der Abstlm- mnnaen zum Hautzbalt de« Ministerium« de« Innern. Da Scknl- nnd Knltnrfragen schon den dritten Tag ank -er Tagesordnung stehen, befaßt sich die Mehrzahl -er Anträge naturgemäß mit ihnen. Nack einer kurzen Debatte über die Umbildung der Kadettenanstalten wird der Antrag Schreiber tAentr.) einstimmig angenommen, dir alle dazu »Inaebrackten Vorschläge an den vtldnng«an«schntz ver weist. Angenommen wird weiterhin »in Antrag, der di« Regierung ansfordert, baldigst einen Gesetzentwurf «'n»n- brinnen, wonach nicht Anmeldung »um Religionsunterricht, sondern Abmeldung vom Religionsunterricht in den Fällen zu erfolgen bat, in denen Nickttrilnahme von denErziednnas- berechtigten begehrt wird, ein weiterer, der rin Gesetz über die Lehrerbildung fordert nnd einer, der »erlangt, baff die Staatsbürgerkunde in den Lehrplan der Schulen ausge nommen wird. Auch die Einrichtung eine« ständigen An«- schnffe« sür Bildnngswesrn wird beschlossen, ebenso dir Ent sendung von acht Mitgliedern dr« Reicbsratr« statt vier in den Ausschuß zur Verbilligung und Vereinheitlichung der Relck-verwaltnng. Besondere« Interesse verdient der von Strestmann lD. V.) »ingebrackte nnd von der rechten Mehrheit de« Hanse« angenommene Antrag, daff die Schüler der Abicklnffklaffen mit der Art und dem Wesen dr« FriedrnSvertrape« von Versailles bekannt gemacht werden sollen. Ans nnabbänalge Anregung bin entscheidet sich da« Han«, sür »In« Abänderung de« Berechtigung«- wesen« an den Schulen einzntreten. Ein weiterer ange- nommener Antrag der Unabhängigen fordert die Unter stützung minderbemittelter Schüler höherer Lebranstalten. Zur Forderung wissenschaftlicher nnd künstleriicher Zweck« und zur Hebung de« Filmwesen« werden durch Beschluß dr« Reichstags besondere Nüttel bereitgestellt. Znm Etat des ReichsgrsundbeitSamte» bringt der Abg. Mose« <U. S.) scharfe Vorwürfe gegen die Regierung vor. Minister Koch weist diese zurück nnd teilt mit. daß sich «ine Reihe durchgreifender GesnudbeitSgesetze in Vor bereitung befinden, lieber die Wirkungen der Unter ernährung wird eine Denkschrift veröffentlicht werden. Beim Haushalt des NeichSwanderunaSamteS kommt e« zu einer kurze» Debatte zwischen dem Abg. Stückten <Soz.). dem VolkSparteiler BrüningbauS und dem Staatssekretär Lewald, wobei Abg. Stückle» argen da« Amt sprach. Bei der Abstimmung werden alle Anträge des Ansschnffes, die sich für «inen Abban des Amte« auSjprechen, ange- nommen. Zwischen durch erbebt sich der Vizepräsident Bell und teilt mit tranernmflorter Stimme mit, daß sich allein zum Haushalt des Innern noch 17 Redner aemeldet haben. Dabei sieben neben dem Haushalt des Reichswirt- fchaftSministerium«, der nach drni Brscbluff des Arllesten- rate« unbedingt erledigt werden soll, die Etats für den Ver kehr, das Auswärtige und für die Reichskanzlei noch ank der Tagesordnung. So gehen denn die Beratungen endlos «eiter. » i' Dr. Oetker's Backpulver— verlangt nur, TageSgcschichte. Deutlchs« Strich. Der Protest gegen Hauptmann d. Kessel. In der gestrigen Sitzung des Prozesses gegen den Hauptmann o. Kessel verkündete der Boriitzende den Gerichtsbeschluß, den Angeklagte» gegen «ine Kaution von 150 000 Mk. auf freie» Fuß zu letzen, damit die Durchführung der Verhand lung gewährleistet werde. Ter Verteidiger hatte vorgestern darauf hingeiviesen. daß durch die Festnahme Kessel« feine Vrrhandlungssähigkeit leiden könne. Der Hastbrsedl wird nicht aufgehoben. Ter Staatsanwalt beantragte die Vor ladung de« frühere» Potizeipräsidenteu Ernst und deS früheren Staatsanwalts jetzigen LtaatekommissarS Weißmann als Zeugen. Hauptmann v. Kessel hatte vorgestern behauptet, Laß Ernst nnd Weißmann ihm wiederholt navegelegt Hütten, dem Oberleutnant Marloh zur Flucht zu verhelien, da der Prozeß wegen der Erschießung der Matrosen politisch unerwünscht war». Et» Gesetzentwurf über die GemeinlchattSfchnle«. Wie das „B.T." rriährt, hat der Reichsminister des Innere» einen Gesetzentwurf über die Gemeinschastsfchulen dem Reichsrate zuaenellt. Ter Entwurf bestimmt, daß die Volksschulen Gemeinschaftsschulen (Simultanschulen) sind, soweit sie nicht nach den näheren Bestimmungen diese« Gesetze« Bekenntnisschulen oder bekrnntnirjreir Schulen sind. Die brkenntnissrrien Schulen sind entweder welt lich« Schulen oder Weltanschauungsschulen. In de» Be kenntnisschulen sollen grundsätzlich Schüler eine« bestimmten
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