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nicht davon f««m «»dran« wi« Lad»»»«, <Zm«k vede- Lour«.) Wie kann er sagen, daß Hoffmann nnd DLumig von der Mörder,entrale etwa« mußten! Herr Ledebour hat setzt bewußt die Pose de« Märtyrers angenommen. Aba. Schiffer (Dem.): Ick protestiere dagegen, daß in der jetzigen Lag« de« Reiche« hier solche Dinge in so breiter und eigentümlicher Form vorgebracht «erden. (Sehr richtig l) Aba. Dr. Letztz (Komm^ r T« mar nnsere Pflicht, die Sache Narzußellm. nachdem «la Minister anch auf diese sogenannte Mörderzentrale elngegangen war. Elb«. Dittman» (Unabb^ macht einige Bemerkungen. dbg. Ljchedonr (Unabb.): Ich mußte antworten, «ach» de« mich, Dr. Leva derartta diskreditiert hatte. Damit schließt dies« Debatte, e« folgen Abstimmungen. Artikel 1 wird angenommen. Die Entschließung der Unabhängigen auf Vorlegung de» Notenwechsel» mit der datzerischeu Rtaiernna über di« Entwoffn«na»frao« wird anaenommen. desgl. eine Anzahl weit««» »naodiingiger «»träge, da die Linke stark besetzt ist. «bg. Kniest (Dem.) «endet sich gegen die Kommnnali- sienmasbestrebungen und tritt sür die Interessen de« Se- werbeftande« ein. In Neukölln baden die kommunalisierten Betriebe riesig, Defizits gemacht. Dee Redner begründet eine Entschließung, di« sich gegen die Kommunalisierung wendet. Aba. «semann (Z.) fordert gleichfalls die Förderung de« telbstöndiaen Mittelstandes und bekämpft die Komm», nalliierunasbritrebunge«. Abg. Henk« (U. Soz.) ersucht um Ablehnung der Ent schließung Kniest. Nicht die Kommunalisierung bedrohe Le« Mittelstand, sondern da« Großttadtkapital. Abg. Hammer (Dnatl.) begrüßt di« Entschließung Kniest. Abg. Habermann (D. Vv.): Der Kommunalisierung«, gedanke wird von Jobr zu Jahr mehr zu Grabe getragen. Der Antrag Knieft-Schiffer wird gegen die Link« ange nommen, ebenso eine Reibe weiterer Artikel und Titel. Abg. Wnlle (Deutschnat.): Trotz der entschiedenen Ent- schließung der Nationalversammlung geschieht nicht« «egen die unsittlichen AuSwiichie bei öffentlichen Schaustellungen. Abg. Schreiber (Ztr.) begründet eine Entschließung, in der eine Denkschrift über Leibesübungen gefordert wird. Abg. Dr. Löwenstein (U.Soz.): Wenn Herr Wulle gegen den Schmutz kämpfen will, bat er in seinen eigenen Reihen genug »u tun. Schaffen Sie (zur Reckten) un« die Mittel zur Sozialisierung de« Theater« und de» Films, dann arauf werdeu nochmal« bekomm«» wir bi« Möglichkeit, dies« Dinge »er Sestmtz«,« um» führen. m UW unmöglich die Verantwortung übernehmen, wa« in den einzelnen Ländern geschieht. Da« beste Mittel gegen Schmutz und Schund ist Spor« und Spiel. (Zustimmung^ - M .Entschließung Dr. Schreiber (Zentr.). bi« eins Denkschrift über die Maßnahmen ,nr Köroernu« »la«, mäßiger Letbe»übnng,n fordert, wird a»«en»mm«e. Auf Antrag Dr. Schreiber (Zentr.) werden ferner 200000 Mark für ein« pädagogisch, Au«kunft«ftelle bei der Abteilung i de« Ministerium« bewilligt. Darauf werdeu nochmal« Schnifraaeu zur Beratnng gestellt. Aba. Dr. Luther (D. Vv.)r Gegen den versuch, der Schule im allgemeinen den Tbarakter einer weltlichen Schul« unter Ausschaltung de« Religionsunterrichte« zu geben, er- heben wir Einspruch. Abg. Frau Matz (D. Vv.) begründet eine Entschließung auf Einführung der Schuljugend in den Versailler Vertrag. Abg. Dr. Löwenstein (U. So».): Man benutzt all« Ding« zu einer monarchistischen Propaganda, so auch den Geburt«- tag der Königin Luise. . Um v'/. Uor teilt Bi,«Präsident Dittrich mit, daß noch 12 Redner zum Wort gemeldet sind. Elngegangen ist eia Antrag de« Zentrum«, wonach nicht Anmeldung zum Reit- gionsunterrickt. sondern Abmeldung vom Religionsunter richt in den Fallen »u erfolgen habe, in denen Eltern die Teilnahme ihrer Kinder am Religionsunterricht nicht wünschen. Die Abstimmungen werden auf Mittwoch vertagt, da das Hau« sick nahezu völlig ««leert bat. Nächst« Sitzung Mittwoch 1 Uhr: Reichswirtschaft«. Ministerium. Schluß nach 11 Uhr. Der Allfstülld i« Au« Kowno wird gemeldet: Die Berichte über die Er- folge der Gegenrevolntion in Rußland sind durch di« Sowietregirrung absichtlich übertrieben, um die Welt über ihre wahren Absichten zu täuschen. Es bandelt sich für di« Sowietregieruna darum, für die von ihr beabsichtigte Früh. jabrSoffeniive Polen und die Ententeftaaten sorglos zu macken. In Wirklichkeit hat die Gegenrevolution lediglich in Kronstadt einen ganz unwesentlichen Erfolg erzielt. Diese Zusammenhänge sind in maßgebenden Ententekreisen Lülllüt Uüjch» erschsffe«. , W.L.B. meldet» Wie wir von amtlicher Seiteerfahwa, ist ein gestern mittag in der Hardenbrraftraßezu «harlotten. bürg erschaffener Herr der früher« Großwesir Tolaat vascha. Der Täter wurde fest,genommen. S« ist «in 24 jähriger Student, Salomon Tetlirian. Er soll di« Tat au« Eifer, sucht begangen haben. Man fand d«i s«in«r Durchsuchung 12000 Mark Bargeld in der vri«ftafch«. i» VeiwKr. Große Arbeit«losendemonftrati»n«n fanden gestern nach mittag vor dem Gebäude de« thüringischen Landtag»« in Weimar statt. E« waren Arbeitglos« au« dem ganzen Land« nach Weimar gekommen. Di« Lage «urd« schließlich so bs- drohlich. daß die Regierung Polizei au« anderen Stützt«» M Auto« nach w«imar holen ließ. «r»ba. Donner«tag abend '/I Uhr vibelstuuke tu der Kirchschutt (Deneke). Line grope Aintiellung äer elezsnierie« jierrm- imck Lsmen-Wm ver»nsß»Ns1 «d 19. dis mit 29. -ESrr WllekW Usx öeriel Vers, Uslilnersir. IS. ZetzmImÄer mä InumrSom kleldm «Mrmck ülerer Lil dir - Mr sdmär erleueM. von Im Wechselspiel des Lebens. , Roman von Konrad Remltng. ö .Doch. Freilich. Wie ich jünger war. Ich war «in ganz schmucker Kerl. Fräulein Gretchen. Da« können Sie mir schon glauben. Lackschuh« habe ich getragen und ganz «w« Hosen. Ich war doch damals Kutscher bei einem Baron. Da bekam ich immer Sachen, wenn st« noch ganz neu waren." .Nein —! Wahrhaftig f — Na ja, gewiß, warum sollen Sie nicht i" Gretchen wurtz« plötzlich nachbmklich. Si« könnt« dm Alten schon so lang« — so lang« st« mrückdenkm konnte. Ihr war er immer alt und häßlich und schmutzig «schienen. Und dennoch Hatteste ihn imni« gern gehabt, « war sozusagen ihr Vertranter gewesen. Er war rin so gut« Kerl, und tat alle«, »va« st, wollt», besonder«, wmn e« gatt. Bat« und Mutt« etwa« zu verheimlichen. Und nun hört« st«, daß «in d« Tat auch einmal jung und «in schmuck« Kerl gewesen sei und Kutscher bet einem Baron. Dann wußte « also auch, wie e« in solchen Kreisen zugittg, und war gar nicht d« dumm», unwissende Mensch, für den sie ihn imm« ang«s«h«n hatte. .woran denken Sie denn, Fräulein Gretchen«" unter- brach d« alte Hank« setzt ihr« Gedankengang. Gretchen sah auf. .Ach, an nicht«, Hanke," st« ließ «inenzerstreuten vlick über sein« Gestatt gleiten, .also b«t «inem Baron waren Si« früher," Er nickt«. »Davon mvffm Sie mir «inmal «zählen, von d« Zeit, «rin« ich. Nach Feierabend. Ja, Ich komm« dann zu Ihnen herunter in dm Laden." , «Machm wir, Fräulein Gretchen. Machen wirf" / i ».Kapitel. .Bat« noch nicht m Hause," »Nein, Paulchm. Du weißt ja, heut« ist Donnnktag." .Ach so. Karl,horst. Na ja." -DaiunaeGehrmatm kam «ulk dm, vurmpnach Hause, und begann, die Hände auf dem Rücken, in dem kleinen Zim mer auf. und adzugehen. .Willst Du nicht chm," fragt» Frau Emestin«, ,Gr«tchm ist oben, st« kann Dir da« Abendbrot zurecht machen." .Nein. Mütterchen. Ich möchte gern «in Weilchen hi« unten bet Dir bleiben. Etwa« Brot hast Du ja wohl da und Kaffee, wie ich sehe, auch. Belag brauche ich nicht. .Aber, Paulchm, Du sollst doch ordentlich eflen, Bi« und Ausschnitt haben wir. Dazu reicht e« ja doch, Gott sei Dank, imm« noch. Bei Dein« Anspruchslosigkeit »«hungerst Du mir ja schließlich." Ein stille«, ruhige« Lächeln glitt üb« da« Gesicht d«« jungen Manne«: «Seheich so an«, Mütterchen," Und nun stellte « sich vor st« hin, hoch aufgerichtet, bi« klein«, wohlbeleibt« Frau um mehr al« Haupt,«läng« Über ragmd, mit seinen starken, knochigen Glied«» und dem drei- im, hohen Brustkasten, dm eckigen Kopf mit d« breiten Stirn ein wenig gesenkt, fo daß ihm eine Strähn« de« vollen, schwarzen Haare« in» Gesicht fiel, und sah si« an mit sein« großen, grauen, etwa« .harten'' Äugelt. Di« beiden Menschen verstanden sich. Und wmn Frau Ernestine auch in ihr« Locht« verliebt war: bieftm großen Jungen gehört« wohl d« größt« Leit ihr«» H«rz«n», er war wirklich ihr eigenste« Fletsch nnd Blut. »wart« einen vugmblick!" rief fle ihm zu, nachdem sich ihr mütterliche« Auge «in, Zeitlang an seinem Anblick ae- weidet hatte, dann »«ließ st« da« Zimm«. Paul hört« di« Klingel d« Ladmtür und sah di« Mutt« schon nach kurz« Zett wiedttkominm, «in paar Flaschen vier im Arm und «l- nm kleinen Berg Aufschnitt in dm Händen. .So — nun laß e« Dir gut schmecken i" Paul begann zu essm, ruhig und langsam, wi«««sein« Art war. Er sprach nicht viel Labet, nm hin und wi«d« stillt« « «in« kurz« Frag« oder gah Antwort. vl«,r fertig war, zog «ein« Zigarre anßd« Lasch«, s«tzt« st« in Brand und lehnt« sich in oi« Sosaeck« zurück. All,« bi«» tat« bedächtig, mit «in« aewiffm Umständ lichkeit sogar, bi« ab« burchau«paßt« zu b« eckigen, «twa« unbeholfenen Art seine« ganzen Wesen«. mal an dn dunklen, etwa« grüngeflecktm Sech».Psmnig«> Liga«, gesogen hatte, .wir sind g«ad« allein, wir beiden und da wollt« ich «inmal «twa« — Geschäftlich«« mit Dir besprechen." .Etwa« Geschäftliche«, Hm — na — und —" Fra» Gehrmann war sofort voller Iuttress«, ließ sich an d«r rechte» Seit« de« Lisch,« nted«, faltet« di« Häud«und begann div Daumen umeinander zu drehen. »Ich habe Dir doch von unserem zweiten Direktor,,Herr» Schulz, «zählt. Ein fein« Mana, Mütterchen, tüchtig und imm« nobel dabet. Also, d« hat «in« Lerraingefellschaft ge gründet. Du weißt doch, wa« «in« Lerratng«s«llschast ist," «Natürlich. So — Ankauf von Grund und vodm mit Vauunternehmungen. Ich drücke mich wohl nicht ganz ri httg au«, ab« ich weiß schon, wa« e« bedeutet." .Ganz recht!" Paul dreht« di« Zigarre zwischen dm Fl»- gern und besah st«nachdenklich von allm Selten, «he«fort fuhr. «Ach ««in« nun, e« wär« «in« günstig« Gelegenheit, wmn man sich an dieser Sach« beteiligen konnte. Ich arbeit« ja schon lang« genug in uns«« Bank und versteh« etwa« »o» dm Dingen." Wieder btsah « di« Zigarre, knipst« die Asch« ad, mitten jn« Zimm« hinein, und sprach, in kurz«» Pause» pch imt«b«chmd, weiter. .Di« Sach« hat «in« Zukunft, un bedingt, jedrufaff« ist di« Möglichkeit, sein Geld dabet zu ver» lt«m, «»«geschloffen, absolut »»«geschloffm, dmnr Grund und Boden verdirbt nicht, länst «inem nicht «eg und kann auch nicht g«stohlm w«dm, ja, und da dacht« ich," «streckt« da« Kinn vor und begann, sich mit d« Spitz« b«« Zeigefinger» am Hals« zu. kratzen, da dacht» ich, wir beid« könnten «inmal uns« Glück «rsttchm, wa» meinst Du wohl, wi« »i«l wir zu-j samckWvringen könnten, Ach nähm« natürlich m«in G«lb vou tzmGparkass« und — ia, Muttrrchm, L» bist sv still» Dir tzisällt d« Plan nichts" Ata« Gehrmann saß in d« Lat völlig manngllo» vor ihrem Sohn«: di« Daumen dreht«» sich nicht mihr; de» Kopf , nach vorn« gm«igt und di, Sippen halb -«öffnet j t» m ab« «in «tgttttümltch« Glan» «in «»«druck « Aut««ff«, zugttich ab« auch