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- Erscheinungsdatum
- 1921-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192103128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-03
- Tag 1921-03-12
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Monat
1921-03
-
Jahr
1921
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Bcilafte z»m „Riefqer Tageblatt". Kotgstmi«»«« NN» «erlo,! Ko««»» ö »lnlerl««, »les«. GesWsGh^e: «oechestegh, I». »er«Utw»r«tch fli» «chgNionr »ethne -öh»el. Kiesor für KnzelgenleUr vtlhel« Littetch, Klef«. «(». Sonnaben», IS Mörz lvSI, abcnvS. 74 Ialirg. Tentscher RcIchSt«g. .Bn der Beratung de» Reedereiabsindunas- -esetze» kam e» durch da» aller Geschä tsordnung Hohn sprechende Verhalten de» Konynuntsten Höllein »u w wüsten Austritten, daß der Vizepräsident Bell sich geztvunaen sieht, dem Redner dar Wort zu entnehrn und. al» sich der Kommunist nicht daran kehrt, die Sitzung aus eine Viertelstunde zu unterbrechen. Als die verband unqen wieder ausgenommen werden sollen, steht Here Höllein schon wieder am Rednerpult, um inne AnSührungen sort- ausetzen. Bell sragt das Hau», ob e» den Kommunisten hären will, und ein vielstimmiges „Nein" tönt ibn, ent gegen. Aber der Kommunist denkt, er sei in Mo» au und erklärt: .Liier stehe ich, ich kann nicht anders, ich mutz reden!" Bell unterbricht daraus tue Sitzung wleterum ans eine halbe Stunde. Als sie wieder eröffnet ist, über nimmt Loebe das Präsidium. Ter Kommun,stenpapst Levy will fernen Genossen verleidigen, dringt aber trotz Anwendung großer Worte nickt durch. Endlich kann ras HauS die sachliche Aussprache wieder aufnehmen, mit der Abg. Schumann (MchrbeitSsozlalist) den Anfang macht. E» kommt dann -wischen Henke und dem Mehrlie tS» soziältsten Hoch noch zu einem Keinen Geplänkel und plötz lich hat der Kommunist Hölle in doch wieder das L ort — strahlend vor Vergnügen, das; es ihm gelungen ist. der Geschäftsordnung ein Schnippchen zu sch'cnen. Er bringt also de» Schluß seiner Rede doch noch an den Mann unk die wenigen Zuhörer können wehmü ig konstitiereu, -daß es gewiß besser gewesen wäre, §r hätte geschwiegen. * wtb. Berlin. 1l. März. Die Tribünen sind nur mätzia besetzt, das Haus weist dagegen eine ansehnliche Fülle ans. ES folgt die zweite Beratung de» RtedereladfiudnnstsglsltzeS. Der Ausschuß beantragt unveränderte Annahme, schlägt «aber mehrere Entschließungen vor. < Abg. Henke «Unabo.) legt dar, datz im Ausland« ge waltige Vorräte vorhanden seien, die nicht abgenommen werden könnten, weil die Kaufkraft aller Länder geschrvnn- den sei. Unter diesen Umständen feien im Auslände solche Massen von unbenntztem Schiffsraum vorhanden, daß die Entente gar nicht wisse, was sie mit den uns gestohlenen Schiffen ansangen solleundnur noch hoffe, datz Denttchland ihnen diese Schiffe wieder abnehme. Unter dielen Umständen sei seine Partei dagegen, den Reedern diese Milliarden in den Rachen zu schmeitzcn. Gegen de» Vorwand, etwas gegen die Arbeitslosigkeit tun zu müssen, sei ein Arbeiter miß- .trauisch, namentlich, wenn unstreitig Großkapiialisten wie lEtinnrS und Thyssen dabei mich einen Vorteil hätten. iWeShalb sträubten sich die Kapitalisten gegen die Beseiti- ,gung der Arbeitslosigkeit im.Baugewcrbe? Warum könnten 'nickt auch hier einige Milliarden geopfert werden. Warum iarschehe nichts für die Bekleidungsindustrie. Schaden haben Vie Reeder übrigens nickt erlitten, da das Reick die requi rierten Sckiffe gut bezahlt hat. Die kleine» Binnenschiffer find im Kriege zugrunde gegangen, der Mittelstand hat alle« verloren: 50000 Seeleute sind arbeitslos, wer ent schädigt dstse für ihre Verluste? Immerhin soll nicht ver kannt werden, datz trotz der auaeublicklicken Mißstände im Frachtrngeschaft dem Schiffsverkehr doch eine große Znkunst brvorsteht, der Answandererverkehr dürfte bisher nicht ge ahnte AnSdehnung gewinnen. In Deutschland sollen sich 5 Millionen mit AnSwanderungsgedanken tragen, in ganz Europa etwa 15 Millionen, alle« Opfer der kapitalistiichen Weltanschauung, die mit den Problemen der Gegenwart nicht fertig werden kann. Der nationalistische Zna, der sich am Potsdamer Bahnhof beim Empfang des Ministers Simons gezeigt bat, derselbe Zug, der in der deutsch- nationalen Partei lebt, dieser Zug herrscht auch bei den Reedereien, wie die Namensgebung der Flensburger Schiffe beweist. Solche nationalistischen Treibereien können wir nicht mit Mitteln der Allgemeinheit unterstützen. So komme» wir zur Ablehnung der Vorlage, wir werden deswegen au- gefeindet werden, aber wir wissen, datz die deutschen Reeder kein Bedenken getragen haben, sich mit anderen Reedern der Entente zu verbrüdern. Staatssekretär MüUer: Tas Abkommen ist aus wirt schaftlichen und sozialen Gründen notwendig. Kapitalistische Tendenzen bei der Verwendung des Geldes sind schon durch den Vertrag selbst unmöglich gemacht. Gegenüber den Vorwürfen des Vorredners erwidere ich, datz Staat und Reeder selbst für die arbeitslosen Seeleute 60 Millionen aufgewandt haben. Die Entschließungen des Ausschusses entspreche» einem Znsatzantrjme, den das Reich am 8. Mär» LS. I«. mit den Reedern bereits abgeschlossen hat. Abg. Hölleln (Komm): Mit Goethes Faust möchte ich auSrusen: „Krieg, Handel und Piraterie sind voneinander nicht zu trennen". Auch diese Vorlage ist eine Seeräuberei am Volke. Mit Lift und Tücke und aller möglicher Hinter hältigkeit hat man versucht, diesen Raub in Sicherheit zu bringen, weil es sich um die Interessen der Kapitalisten bandelt. Wenn es die Interessen der Proletarier gilt, kann die kapitalistische Regierung sehr zugeknöpft sein. Nie ist eine schamloser« Bereicherung der Kapitalisten versucht worden Tabei ist kein Wort der Begründung bekannt ge worden, es ist auch trotz aller Anfragen im Ausschuß nichts darüber gesagt worden, was den Reedern bisher schon zu geschanzt worden ist und was 6,3 Milliarden betragen soll. Wie kann der Rechtsanspruch der Reeder begründet werden, die sich mästen konnten, während der Proletarier seinen Kops Hinhalten mußte für die feiste» Geldsäck«? Wo ist der Dank des Vaterlandes für diese geblieben? (Als Redner atzf einen Zwischenruf der Rechten mit den Worten antwortet: „Das ist eine schamlose Lüge." wird er zur Ordnung gerufen.) Für di« notleidenden Kapitalisten hat der Staat ein warmes Herz, llmgekehrt haben dies« für den Arbeiter kein Her». Die Lasten werden den Arbeitern aus gehalst. Im Kriege durst« er blute», seine Familie hungern und sich in den Fabriken ausbeuten lasse», während die Stinnrsleut« Milliarden verdienten. Die ersteren leiden noch setzt unter dem „Dank de« Vaterlandes", der sie zum Betteln nötigt, die anderen unternehnie» einen Randzug aus die Taschen des Volke«, wie ein Vampyr, dem man den Kops zertreten mittzte. Da« Schlagwort: „Nur di« Arbeit kann un« retten l" sollte den Arbeiter wieder an die Kett« de« Kapital« schmieden. Die Tatsache» haben da« Schlag- wort Lügen grstralt. Der Wiederaufstieg war ein Schein- teuer, denn di« Papiermark erwies sich al« «in wertloser Fetzen. Tausend« wurde» aus da« Pflaster geworfen. Ge- rad« in einem Augenblick, wo di« Lehre vom Preisabbau durch di« Steigerung der Bertehrsadgabe», der Post- und Tetearaphengediidren ad absurdum geführt wird, wollen die Stinnrsleute IS Milliarden Liebesgaben. Der mehr derüchtigte al» berühmte Rrcht«Io»ialist NoSk« hat eine »eu, Theorie ausgestellt, datz man nämlich da« Kapital «gsteuera müßt«. E» Ist »och kein« einzige Velitzstruer Zkl MW AW» MW MU MMg. Lle Vrschlekims VeterStnhß». * Petersburg, iS. Mär». Da» Artilleriebuell »wischen den Forts von Krvn.tadt und den bolschewistischen vützenbatterlen bauert an. Die Bahnlinie »wische» Petersburg und Terieas an der sinnt- scheu Grenze eutlang ist unterbrochen worden. Die Regle- rung von Kronstadt soll «tu neue« Ultimatum nach Peters burg entsandt haben. * Kopeuhage», 12. Mär». Au» Helflngfor» wird gemeldet: Der Kamps um Peters burg hat «viebrr augesaugea. Die Beschießung, die Kronstadt gestern nacht begonnen hat, ist den ganzen Freitag über fort gesetzt worden und übertrisft an Heftigkeit alle früheren. Kronstadt hat durch Signale SraSnasa Gorka aufgefordcrt, sich sosort zu übergeben, im ablehnenden Falle wird voll- kommen« Vernichtung angedroht. Seit gestern morgen ist auch Srouftadt sehr energisch beschösse» worden. Systerbäk »nd Balkeasaarie stehen in Flammen. Nach neueren Mit teilungen soll sich die Aufruhrbewegung auch nach der karelt» scheu Halbinsel verbreitet habe«. Ameritaulsche LebeuSmlttel «ach Kronstadt. Da« erste Schiff mit Lebensmitteln, das vom amerikani schen Noten Kreuz abgesandt worden ist, ist gestern vor Kronstadt elngetrosfen und erregte große Begeisterung unter der Bevölkerung Da» amerikanische Rote Kreuz will diese LebenSmittelsendungen fortsetz.n» verlangt aber Vorsichts maßregeln. damit sie nicht in die Hände der Bolschewisten fallen. Zu diesem Zweck will man e» vermeiden. Vorräte an demselben Punkt anzuhäufen und sie nach verschiedenen Plätzen dirigieren. Zugunsten der Aufständischen in Nutz' land wurden tn zahlreichen amerikanischen Städten Samm lungen eröffnet. Nnterrkdurrq mit Lloyd Oteorqe. Lloyd George sagte in einem Gespräch mit einem Ver treter des „Petit Parissen", baß die Deutschen tn London einen Bruch unvermeidlich gemacht haben und zwar durch ihre Ungeschicklichkeit und ihre Verblendung. So blieb nicht« andere« übrig, als so zu handeln. Besonder« hob Lloyd George hervor, datz in England da« Gefühl der Zu sammengehörigkeit mit Frankreich seit dem Kriege immer tiefer geworden sei. Dann rühmte er Briand und Berthillot. Lio 50-Prozent Abgabe. Die Gesetzesvorlage, tiach der die englischen Untertanen, die in Deutschland Waren gekauft haben, 60 Prozent des Be trag« an da« englische Schatzamt abtreten müssen, wurde gestern vom Schatzminister Chamberlain im Unterhaus ein gebracht, und wurde in 1. Lesung verhandelt. Tie 2. Lesung wird heute statifindcn. Der Minister gab eine Erklärung ab dahingehend, daß da« Gesetz so bald al« möglich in Kraft treten solle. ' AaSparS Vrl'Srrms lm Sel-lsckrri Senat. Zu Beginn der gestrigen Sitzung im Senat gab Außen minister IaSpar eine Erklärung ab. tn der er sagte, Dr. Sst- mons habe erklärt, daß Deutschland nur unter dem Druck der Gewalt die Reparationen ausführen werbe. 1914 habe der damalige Reichskanzler zugegeben, baß Deutschland durch den Einfall in Belgien da« Völkerrecht verletzt habe, der Vertreter de« republikanischen Deutschland« 1920 nehm« nicht einmal diese Feststellung zur Kenntnis. Da« müsse man sich vor Augen halten, wenn man erkläre, daß Deutschland heute eine andere Geistesverfassung habe. Piste Srlirrststß ster froAzSstrchlstSLewkrlfchatterr. Der Verwaltungsrat der C. G. T. hat eine Erklärung angenommen, tn der gesagt wird, daß die arbeitenden Kreise Frankrrlch« keine anderen Maßnahmen in« Auge fassen könnten, al» ei» Abkomme« zwlkchc« deutschen «nd franzö sische« Arbeiter» über die gemeinsame Wiederherstellung der KriegSruine«. Die C. G T. mißbilligt die Anwendung von Gewalt. Die neuen Besetzungen in Denlscßland bedrohten den Frieden zwischen den Völkern. Der Verwaltungsrat hat ein Manifest ausgearbeitet, in dem energisch -dagegen Einspruch erhoben wird, daß die Interalliierte Kommiisivn im oberschlesischen Abstimmungsgebiet den Gewerkschaftlern die Pässe verweigert habe. Maynaymo« in sto« «ostbesetzt?« Stkivten. Au« Dnisburg wird gemeldet: Auf Anordnung des Be fehlshabers der Besatzungstruppcn sind alle iw Oisizicrs- rang stehenden Personen sofort namhaft zu machen. — Aus Düsseldorf wird gemeldet: Ter Kommandant der Besatzungs- truppen hat eine weitere Erleichterung des Verkehrs dadurch eintreten lassen, daß mit sofortiger Wirkung die Eimchrän- kungSbcstimmungen über den Nachtvrrkehr aufgehoben wer den. — Wie Agcnze Hnva« an« Mainz meldet, ist die Bese tzung de« rechtsrheinischen Gebietes in der Weile abgeschlos sen worden, datz die Vornosten der Alliierten « Kilometer östlich von Düsseldorf, 4 Kilometer im Osten von DniSbnrg un- 2 Kilometer im Norden von Ruhrort stehen. Die Haltung Amerikas. Hava« erfährt an« Washington, der KriegSsekrelär habe bekanntgegeben, daß da« Verhältnis der amerikanischen Truppen im Rheinlande unverändert bleibe und daß dem Oberbefehlshaber General Allen keine neuen Weisungen übersandt worden seien. „Daily News" veröffentlicht ein Telegramm Le« Ver treter« des „Newyork Herald" in Koblenz, wonach die Over kommission beschlossen habe, daß in der Frage der deutschen Zolleinnahmen nicht« ohne die Ä-itarücit oder wenigstens da« Einverständnis der amerikanischen Truvpcn unternom- men iverden könne. General Allen, der amerikanische Be fehlshaber, hab: keine Anweisungen über diele An^cleacn- heil aus Washington erhalten. Man erwartet, dass die Alli ierten mit der amerikanischen Regierung verhandeln werde». Aber inzwischen herrsche Verwirrung. Senator Knor schloß sich der Auffassung dcS Präsidenten Harding über die Notwendigkeit der Vertagung der Ent schließung an, die die Wiederherstellung des Friedens mit Dentfchland fordert. Laut Nachrichten au« Renmark hat der französische Bot schafter in Washington beim Präsidenten Harding angesragt, ob er bereit sei, dem Völkerbund in abgeänderter Form bei zutreten. OestfrrerckS Vertreter in Vavdo». Die Vertreter Deutsch-Oesterreich« sind gestern vom Obersten Rat im St. JameS-Palast empfangen wordcu. Volksabstimmung in Salzburg. Ein von den Großdeutschrn im Salzburger Landtag ein gebrachter Antrag, durch Volksabstimmung über die An- schlutzfrage entscheiden zu lassen, wurde gestern vom Land tag angenommen. Tie Volksabstimmung rindet am 21. April statt. Brcnncrpatz und Brennergecneinde fällt Italien zu. Ein Pariser Telegramm meldet, die internationale Grenzkommission habe den Drennerpatz und die Brenner gemeinde Italien zugesprocken. durckgeführt worden (Präsident Löbe bittet, dach bei der Sacke ,u bleiben), der proletariscke Ekel aber darf bluten. Die StinneS und Klöckner lassen fick ja nickt in die Karten gucken, und die stinnesierte Presse tut das ihrige, um die Welt im Dunkeln zu lassen. Aber diese Metbode des Wiederaufbaus führt nicht zum Preisabbau, sie führt nur zur Ausbeutung des Arbeiters. Schon jetzt muß der Ar beiter 3600 Mark an Steuern abgeben, wie soll er arbeiten können, wenn er sich nickt ordentlich ernähren, wenn er nicht eine Wohnung haben kann. Dafür bat der Arbeit geber zu sorgen, das geschieht aber nickt, vielmehr nimmt die Panperisieruna des Proletariats zu. Es kann nickt« mehr kaufen l Das ist setzt auch bei den Arbeitern der ganzen Welt der Fall. Deshalb kann in Deutschland pro- dnzierte Arbeit nicht mehr abgesetzt werden, wie sollen die 4'/, Milliarden den» wieder hereingebrackt werden? (Bize- prasident Bell unterbricht d e breiten Ausführungen des Redners und entzieht ihm da» Wort. Abg. Höllein pro testiert und erklärt, den Platz nicht zu räumen. Der Vize präsident unlerbricht deshalb die Sitzung anf eine Viertelstunde.) Bei Wiederaufnahme der Sitzung steht Abg. Höllein (Komm.) noch aick der Tribüne. Vizepräsident Bell erteilt das Wort dem Abg. Schumann Tie Kommunisten protestieren unter großem Lärm, Abg. Memme!« rnft: Sie Sckafskopsi Abg. Höllein erklärt, den Platz nicht zu räume«, mau solle den Leutnant mit .10 Mann holen. Vizepräsident Bell unterbricht die Sitzung auf ein« halbe Stunde, um den Aeltesten-An-schuß zu befragen. Die Sitzung wird erst gegen 4 Ubr wieder ausgenommen. Präsident Löbe nimmt den Piästdentrnsitz ein. Die Rednertribüne ist unbesetzt. Präs. Löbe erklärt: Nach dem stenographischen Bericht bat Vizepräsident Bell eine Abstimmung vernehmen lassen, di« in der Unruhe nicht allgemein verstanden worden ist. Abg. Dr. Levtz (Komm.) spricht dem Vizepräsidenten Bell das größte Mißtrauen aus, er habe sich stets gegen die kommnnistische Partei höchst einseitig beteiligt. UebrigenS habe Abg. Höllein sich im Reckt befunden, er habe sich mit seiner Rede völlig in den Bahnen der Geschäftsordnung bewegt. Präs. Löbe betont »um Schlüsse, daß im Aeltesten-AnS- schuß ausdrücklich »nr Sprach« gekommen sei. daß Vi»r« Präsident Bell sich weder heute noch früher parteiisch gegen die kommunistische Partei benommen habe. Abg. Schumann (So».): Die Ausführungen de« Abg. Höllein waren von Sachkenntnis nickt getrübt (Widerspruch bet den Kommunisten). Den» Rat des Abg. Henke an die Reeder, statt neue Schiffe z» bauen, die in anderen Staaten Überflüssigen Schiffe »u kaufen, kann ich mich nicht anlckließen, den» es liegt nicht im Interesse der deutsche» Volkswirt schaft, veraltete Schiff« zu erwerbe». Selbst aus unab hängigen Kreisen der in Betracht kommenden Arbeitnehmer haben wir Zuschriften erhalten, in denen die Notwendigkeit der Weiterbeschästiannci der Werkten betont wird -stört, kört anf der Rechten!. Der Aba. Henke bat iw. Ausschuß ke'-nerlei Vcrbessernngsauträge gestellt ibört, hört rrcktS>. Meins Freunde werden, nachdem Verbesserungsanträae rwn uus iin Ausschuß angenommen worden sind, für die Porlane stimmen, da nach nnstrer Ueber-eugung die volkswirtschaftlich-» Vor teile der Vorlage unsere Bedenken iibersteiaeu. Abg. Heute lUsoz.): Für nns kommt eine V::k:^erung der Vorlage nickt infraae, sondern nur eine plärre Ab lehnung. DieAbändernnasanträge der Mehrbest-so,zivilsten im Ausschuß sind nur als Borwand benutzt worden, um für den Vertrag stimmen zu können. Staatssekretär Müller: Daß die Verhandlungen über die Preisberechnungen mit den Reedern schwierig waren, ist erklärlich, da «S sich um eine Festsetzung für die Zukunft handelt. Ada. Hoch (Soz.): ES handelt ffck sür nnS jetzt darnm, ob die Tausende von Werftarbeitern Beschäftigung bekommen oder auf der Straße liegen sollen. Wenn seist nickt einae- griffen wird, muß cS zu einer großen Arbeitslosigkeit unter den Werftarbeitern kommen, die wir vor allem vermeiden wollen. Einen Vorschlag, wie man Arbeit anf den Wersten unter Ausschaltung der Reeder schassen könnte, bat der Ab geordnete Henke aus mein« Anforderung hin nicht machen können. Abg. Henke (U. Soz.), mit Znrnfen „Vorschläge machen!" empiangen, polemisiert gegen den Abg.Hocd. Die Interessenten der Stahlwerke wollen sich an dem, was den Reedern ge geben werden soll, fett macken tZnrufe rechtS: Vorschläge macken!). Das lehnen wir als aussichtslos ab. Damit ickließt die Debatte über Artikel 1, der Artikel wird angenommen gegen Unabhängige und Kommunisten. Zu Artikel 2 erhält das Wort wieder Abg. Höllein (Komm.): Tste Arbeitslosigkeit ist eine Folge der allgemeinen Verelendung. Sckuld daran ist eben so sehr die bürgerliche Reckte wir die Scklappheit der NccktS- sozialisten. Erst wenn der Druck der Arbeiterickast so stark geworden ist, daß er all« Fesseln sprengt «Zurufe: Hub! Hub!), erst dann können mir dem zuiammengcbrockenen System nickt etwa neues Blut geben, nein, ihm den letzten Tritt geben l Wen» die Reckte, wenn die StinneS und Klöckner Arbelterintereffen vorsckiebrn, dann kommt der nackte Pferdefuß der Seldstinteressrn zum Porsche n. Das ist die Rote-Ketten-Zprenaer-Partei, die mehr korrnmoierend wirkt als jede andere. Die Aktien der Reedereien klettern lustig in die Höhe danO dem Umfall der Recktssozialistrn. Glaube» Sie, daß die Bergarbeiter ein Interesse daran haben, im Interesse dieker Kapitalisten sich iclvkt de» Hunger riemen anzuleae»? Ja, wären die Mittel nickt sür emo Stinnesflotte, sondern sür «in« Reicksflotte gegeben worden würde ich das Verhalten der Recktssozialistcn verstehen, Die deutschen Arbeiter Haden kein Interesse an einer nauonalen Flotte, ihnen liegt nur an billigen Frachten, ob sie von Engländern »d«r Deutschen geliefert werden, kann ihnen Sketch sein. Dir lehnen die Vorlaae ad «nd »war ums»
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