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- Erscheinungsdatum
- 1921-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192103040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
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Jahr
1921
-
Monat
1921-03
- Tag 1921-03-04
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Monat
1921-03
-
Jahr
1921
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st ' " ''' ' ' U""!,, 7>stl»M7ssUMAM7 einmal in die vewelüanknabm» elnaetreten, well inzwischen der kommunistisch» Parteisekretär Schönebeck an« Eisen er« schienen ist, der sich über den Arnarn Auk-der-Stratz« au«. M imtlienunterttützung Aus der-Ttraße di« ^trt« er von seinem stugen in Holland im r,aore IUI,. «r privn»» »«>»»»» den Eindruck, al« ob Aus.drr Gtratze ein Tvionlür dir deutsch, Regierung arwrirn I rciwlntstmiert. Was an« dem übrige« DeutsiVand würde, I ist den Moskowitern gleich, sie träumen von der Welt revolution, obsckwn die französischen Bergarbeiter itch lener Milderung der den Nuhrzecsten anserlegien Berdandsstese- rimgen entgegenstämmen. Die Vorgänge uu Ruhrgebiet verdiene» volle Aufmerksamkeit. " " Tag«»« des ReichSlandlinndcS. 9« Zirku» Busch tu Berlin ftmb gestern die erste Tagung de« llteichSlanüdundr» statt, der Dpitzeuorgauifation der deut schen Landwirte. In seiue» einleitenden Ausführung«» setzt« der Borsitzende NöfiSe auseinander, daß die wirtschaftlich« Rot -er Landwirtschaft einen Zusammenschluß aller Land besitzer in einer einzigen Organisation »otwrndig gemacht habe. Er gedacht« der Londoner Konferenz und der bevor» stehenden Entscheidung in Oberschleflen. I« beiden Fragen sei eine stolze und fest« Haltung de« deutsche» Vol.cS zu erwarten. Der Tagung wohnten u. a. der frühere Land» wirtschast-minifter v. Lchorlrmrr-Vieser, der Staatssekretär a. D. v. Lindequist sowie di« Prinzen August Wilhelm und OSkar von Preußen bet. Fünf Entschließungen lagen zur Annahme vor. In dlo- len Entschließungen wirb den deutsche» Vertreter» l» Lon don -ngerusen: „Steht fest in der Ablehnung der grgnert» schen Naubsorderungen, die uns und unsere Sinder zu ewi ger Knechtschaft verdammen. Steht fest, deutsche Männer, an der Front vor dem Fetnd, die deutsch« Heimat wird die«» mal helfen; denn sie ist einig, Such zu unterstützen!" Die zweite Entschließung bedeutet einen Sammelrns an da« dentsche Landvolk, in dem der Genugtuung Ausdruck gegeben wird, baß durch die Verschmelzung de« Bunde» der Landwirte und de« Dcutschen Laudbunde» zum „Reich». Landbund" die für die deutsche Landwirtschaft unerläßliche freie berus» ständische Grotzorgantsation geschaffen worden ist. Die dritte Entschließung begrüßt da» Ergebnis der Prenßenwahlen und verlangt, daß bei der Negierung». Neubildung auf dl« Beseitigung de» derzeitigen preußische» Landwirtschaft-Minister» Brann HIngewtrkt werde. Die vierte Entschließung beschäftigt sich mit der Wirt. schaftSlage. Die eigen« Erzeugung müsse frei gemacht, alle zwang-wirtschaftlichen Einrichtungen beseitigt werden Der Rückgang unserer Brotgrtreideernte sei so ungeheuer, daß sofort gehandelt werden müsse. Jedenfalls sei jeder Anbau zwang entschieden znrückzuweisen. Unsere Steuergesetzge» bnng sei die Folge der Erzbergerschen Steuerpolitik. Das Fahr 1021 müsse endlich Ruhe nnd Klarheit in die gesamte Steuergesetzgebung bringen. Jede GonLerbesteuerung lehne bi« Vandwirtschast ab. Die fünfte Entschließung nimmt Stellung znr Siedlung»« frage und spricht an», daß in einer planmäßigen und groß zügigen Siedlung der RelchSlandbunb eine der wichtigsten Ausgaben zum Wiederaufbau erblicke. Angelledelt dürfte» nur landwirtschaftlich vorgebildet« Männer werbeut raaesgtfchichte. D««tt»es Re««. El, neuen Wfendgstnkadrvreike. Mr tue unten Per» sonentarile lm Vlsenbahnlernverkebr werden die Durch» ssibrungsßestimmnngen soeben bekanntgeaeßeu. Danach ist der ElnflibrnngStermtn der neuen Fahrpreise endgültig der 1. Juni. Die neuen Fahrpreise betragen in der 1. Masse 885, in der 2. Masse 82,5, in der 8. Masse IS,8 in der 4. Klasse Ist Dsg. liir «in Kilometer. Kilometerprei« für Hunde IS Bla- Die nach diesen Einheitssätzen errechneten Fahrpreise sollen nach oben abgerundet werden, und zwar bei Fabrnreisen bi« zu 8 Mk. aut volle 10 Plg., über 8 Mk. bi« zu 10 Mk. auf die nächsten 50 Pfo. und bei Fahrpreisen über 10 Mk. ans gau,e Mark. Daneben werden anck> noch im Personenverkehr Mindestfahrpreise eiuaesührt, die ssir d>« 1. Magenkialle ans st Mk., sür die 2. Masse aut 1.70 Mk., für die S. Masse auf 1 Mk.. für die 4. Masse aus 0.70 Mk. nnd iür Hnnde ans 1 Mk. festgesetzt morden sind. Die Echnellznaznschläge betragen; 1. Zone sbi« zu Entsernnngen non 75 Kilometer! in der 1. nnd 2. Klasse 8 Mk. nnd in der 8. Klasse 4 Mk.; 2. Zone (Entfernungen van 70—180 Kilo meter! 1. und 2. Klasse 10 Mk. nnd st. Klasse 8 Mk.; st. Aon« (Entfernungen über 150 Kilometer! 1. nnd 2. Klasse 24 Mk. nnd st. Klasse 12 Mk. — Nach diesen Einzelheiten stellt die Erhäbiing der Personensghrprelle ein« so schwere Belastung nnd Vertenernng de« Reiseverkehr« dar. daß brelt« Schichten de« Volke« überhaupt auf sed» Reise werden verzichten müssen. Ob dann nach di, von der Verwaltung gewünscht, Mebreinnahme erzielt werden wird, ist mehr al« zweiselbaft. In der kommenden Reisesaison soll die Matzreserviernng in V-Aügen wieder eingeführt werden. Vlätze werden in der .Seit von drei Tagen vor Abreise bi« z«m Nachmittag de» Tage« vor der Abfahrt reserviert. Die Vreise der Platz karten sollen in 1. Klass, 8 Mk., 2. Klasse 4 Mk. und in 3. Klass« 2 Mk. betragen. Die Stenerangelegenßrit Erzberger. Der Geschäfts« ordnnngSauSschnß des Reichstgge« beschloß in seiner gestrigen Sitzung. in der Tteneranoelegenheit Erzberger ans dessen dringendes Ersuchen bin die Immunität Erzberger« für diesen Fall aufruheben. Der Beschluß wurde gegen 4 Stimmen gefaßt. Vergrößern«« de» MeichSkakirate». Wie der „Vor wärts" härt, macht da? Kalisyndikat Anstrenaungen, nm beim RkichSivIrtschaftSmInisterittin eine Vergrößerung de« Neicdskalirate« nnd damit vielleicht eine Aenderung de« Stimmenverhältnisse« herbclznisihren. Unberechtigte Forderung der Meparationskommission. Nach Mitteilungen dcr NenarailonSkommission muß Deutsch land vor dem 1. April 1021 an Waren noch mindesten« für den Wert von 12 Milliarden Goldmark liefern. Deutsch land behauptet, diesen Detraa bereits bezahlt zu haben. ES handle sich nm eine willkürliche Schatzung der Reparation«» kommission, die in keiner Weise unseren Leistungen entspreche. Einsetzen der Technischen Nvthilse. Nachdem der Pots damer Streik vorgestern ngchmittag beendet nnd die Tech nische Notbilfe gestern morgen zurückgezogen worden ist, ist e« inzwischen in Altona zn einem neuen Streik der Tran«- vortarbeiter sür Fischdampfer aekommeu. Auf Anordnung der Behörden bat gestern die Technische Nothilfe unter dem Schutz der Altonaer Polizei eingesetzt, nm die wertvollen Fischladungen vor dem Verderben zu schützen. Ein zweiter Einsatz wurde in Dessau notwendig, wo die Arbeiter der Schloßmühle wegen Lohnstreitigkeiten in den Ausstand ge treten sind und die NotstandSarbeiten verweigerten. Der StaatSrat von Anhalt bat den Einsatz angeordnet, um den lebenswichtigen Betrieb aufrecht zu erhalten. Di« Arbeit im Hamburger Hafen rnbt vollständig. Die Lohnverhandlungen sind noch nicht abgeschloffeii. Die Ruhe wurde nirgends gestört. SluS Oberfchlesien. Wie die Breslauer „Volksmacht" erfährt, fand Mittwoch nachmittag in Kattoivitz eine gemein same Sitzung der deutschen und polnischen GewerkschaltS- siibrer statt. Die Vertreter der deutschen Gewerkschaften erklärten, setzt müsse alle« vermieden werden, was die Ruh« in Oberschlcsien stören könnte. Jeder Streik würde da« Land jetzt in ein wirtschaftliches Chaos stürze». Die Vertreter der polnischen BerusSvereinigung und de« polnischen Zentral» verbände« st mmten vieler Auffassung zu. Die Gewerkschafts führer beider Richtungen verpflichteten lick, durch besondere Aufrufe auf ihre Mitglieder dahin einznwirken, daß Ruhe und Ordnung nicht gestört werde und terroristische Hand lungen unterbleiben. Die Gefahr de« Urbergieisen« de« polnischen Generalstreiks aus Oberfchlesien dürst« dadurch adgewandt sein. Polen. Ein Angebot der Gebr. Rothschild. Dle polnische Regierung bat ein Angebot von den Gebr. Rothschild in Frankfurt erhalten sür den Wiederausbau der großen Eisenbabnwcrkstütten i» Prusckow in der Nähe von War schau. Die Werkstätten wurden seinerzeit von den Ruffen auf ihrem Rückzüge im Jahre 19lö vollständig zerstört. Rothsckils will diele Werkstätten wiederaufbauen und sie nach 15 Jahren der polnischen Regierung übergebe» mit der Bedingung, daß sie in der Zwischenzeit für den Bau uud die Reparatur russischer Lokomotive» verwendet werden. Tschechoslowakei. . Benesch über seine Reise uud die Londoner Konferenz. In der vorgestrige» Sitzung des Auswärtige» Ausschusses de« Abgeordnetenhauses erstattete der Minister des Aeußern Benesch einen eingehenden Bericht über den Verlauf und di« Ergebnisse seiner mehrwöchigen Reise. Er besprach zu nächst feine Zusammenkunft mit dem österreichischen Kanzler, dann seinen Besuch tu Rom uud in Pari«. I» Bari« habe der Minister den Eindruck gewonnen, daß di« Frage einer Intervention in Rußland als endgültig abgetan betrachtet werdeu könne. Ucberhaupt halt« er kriegerische Verwicke lungen im Osten für unwahrscheinlich. Di« Konferenz in Porto Mofa werde nach der Konferenz in Rom Mitte Avril stattfinden. Nach seiner Ansicht sei auf der Londoner Kon- seren» mit dem Ausbruch einer fehr ernsten Krise zu rechnen, da einerseits Frankreich, England nnd Italien — auf deren MeinungSverlchiedenheiten zu rechnen, ein großer Irrtum fei — von den Pariser Beschlüssen nicht abgeben würden, andererseits Dr. Simon« sich zu sehr in der Richtung der Ablcbnniig sestgelegt habe. Deutschland scheine über di« internationalen Berbältniff« nickt hinreichend informiert zu sein. Es fei mit neuen Gebietsbesedunäen unter dem Ge- sicht-punkt der Sanktion zu rechnen. I» Beantwortung einer Anfrage sagte der Minister, daß von einem Engage ment der Tichechoilowaket mit Polen weder im Fall« eine» russischen Angriffe«, noch im Zusammenhang« mit dem Aus gang« de» Plebiszits in Oberschlesien dir Rede sei. Rußland. Der Aufstand t« Petersburg uuterdrütK. Au« Helsingsor« wird gemeldet, daß es der Sowfetreglerung aelungrn ist, den Aufstand in Petersburg zu unterdrücken. Der Kasseler Koumnnifstaprozru ym Kasseler Kommnnlftenprozeß wurde gestern noch einmal ln dle vewel-ausnabme «lnselreten. well inzwischen schienen ist. der sich'Über denZena^.. „ läßt und angibt, ihm 800 Mart für Fa gezahlt zu baden für den Fall, daß Flncht ergreifen wolle. Welter bericht ersten Zusammentreffen mit dem Ze Fahr« 1v>7. Er gewann.-damal« lei. Aüf-der-^trahr arbeite wenig und beziehe "von der Partei kein« Unterstützung. Daraus ließ,» sich mancherlei Schlüffe zlehen. Dann beginnt da« Antwortplädoyrr Verteidigers Dr. Seckel an« Frankfurt a. M. auf die gestrigen Straf» anträae de« Staatsanwalt«. Ter Verteidiger erläutert aus führlich di« Stellunqnabme der Kommunisten »n den bürger lich,» Gerichten. Danach erblicken die Kommunisten in den bürgerlichen Gerichten nnr »in Hrrrichast-iuftrumrnt de« Vouraeosi« über da« Proletariat und messen ihn«» kein« moralisch« Bedeutung bet. Die bürgerlichen Gericht, müh,,» nur al« eine bestehende Tatsache hingruommrn werden, wenn auch keine angenehme. Der Staatsanwalt bad« der kommunistischen Partei und damit einer ganzen Gesellschaft«, klaff« da« Brandmal aufgedrückt. Der Verteidiger greift daun den Etaat«auwalt an. Dieser siebe einer politischen Richtung nahi». dir aufrührerisch« Dinge gegen den Staat unternommen oabe. Deshalb fei es widersinnig, daß er Vier di« Anklage vertrete. Dle Berbaudluug dauert noch an. Deutscher Reichstag. wtb. Berlin. 8. Mär» Präsident Lätze eröffnet die Sitzung mit der Mittei lung, daß im Falle de« Eintreffens amtlicher Meldungen von London im Laufe der Sitzung der Reichskanzler ev- scheinen und sie dem Hause mtttellen werde. Ohne Debatte wird zunächst der Gesetzentwurf über vorläufige Zahlungen auf die Körperfchastssteuer einem AnSsch-nß überwiesen. DieAnleihedenk schrift für das «eich 1920 wird durch Kenntnisnahme erlcdgt. In «weiter und dritter Beratung werden die Reich»- tzauSbaltSrechnnng 1918 und der Gesetzentwurf über die Kontrolle der KriegSrechn ungen debatieloS an genommen. Namen» de» Sozialen 'Ausschusses deantragt Abg. Fran Lausch (Ztr), die Regierung möge m kürzester Frist eine Novelle vorlegen, die den Frauen da» paiitve Wahlrecht zu de« Gewerbe-und Laufmannsge richt en gewahrt. Abg. Frau Zietz (Unabhst unterstützt de« AuSfchutz- lkntrag, ebenso die Abg. Frau Böhm-Schuch (Sozi). In gleicher Weise tritt die Abg. Frau Behm (Dnatl.) sür die Entschließung ein. Abg. Thiel (D. Bv.) spricht seine Verwunderung darüber au», daß die Sozralvemokraten feinerzeit die Aufnahme de» passiven Wahlrecht» der Frauen in da» Gesetz abgelebnt haben und heute von dein bürgerlichen Ministerium dieses Wahlrecht fordere. Frau Abg. Lüder« stellt sich auf den Boden der Ent schließung. Frau Abg. Tausch (Ztr.! betont, daß in ihrer Par tei eine starke Gegnerschaft gegen die Entschließung vor handen lei. Nachdem aber die Entschließung einmal zustande gekommen sei, werde man sich auf den Boden derselben Abg. Giebel (Soz.) polemisiert gegen die Ausfüh rungen deS Abg. Thiel. Im Ausschuss sei ausdrücklich fest gestellt worden, daß ArbcitSm miste r Schlicke lediglich, um un Vorjahre die Beschleunigung gesetzlicher Maßnahmen nicht zu verschleppen, diesen Punkt des passiven Wahlrecht- der Frauen noch zurückgestellt hab«. Die Dreife, di« hinter dem Abg. Thiel ständen, hätten doch wohl daran Schuld, daß da- ArbeitsgerichtSgesetz, das schon für den Januar versprochen war, noch immer nicht zum Vorschein komme. Denn da- sich nicht bald ändere, werde die Arbeiterschaft energisch cingreifen. Abg. Frau Zietz (Unabh.) greift den Abg. Thiel eben falls an. Den Frauen stehe kraft einer Verordnung des Bollsbeauftragten gesetzlich da« Recht der passiven Wahl in allen öffentlichen Körpersä>aften zu. Diese- ver fassungsmäßige Recht je; nicht aufgch.be» wordeu. Ministerialdirektor Siefarth erklärt die Bereitwil ligkeit des Arbeitsministers, die Materie im Arbeitsdienst- pslichtgesetz zu erledigen, oixrr, wenn dies nicht möglich werden sollte, eine Novelle eiuzubringen, m der den Frauen das passive Wahlrecht gegeben wird. Die Entschließung wird sodann angenommen. Ein Antrag de« 23. Ausschusses sür Beamten fragen, seine Zuständigkeit dahin zü erweitern, daß er auch die Initiative zur Behandlung von Bcamtensragen ergreifen rann, deren finanzielle Behandlung vor den HauptmlSschuß gehört, wird nach längerer Lebacte, an der sich alle Parteien beteiligen, urtt der Abänderung an genommen, daß dem Ausschuß auch die vorbereitende Be handlung deS OrtSklassenverzetchnisfes über tragen wird. Tie Ausschußberichte wegen Vorlage von Gelegen zur Bekämpfung der Trunksucht, Schließung der noch un Reich bestehenden Bordelle und Be>citlgung der Kasernierungen werden debattelos genehmigt. Freitag nachmitiag 2 Uhr Anfragen, Needer-Abfr,»- bungS-Geiev, ErgänzungSetat und Haushalt' WM MWlllM M dkllMll SM«. Die deutschen Kriegsschiffe, die wir nach dem Frto» benSvcrtrag auSliefern mußten, werden in der engliichen Marine zum großen Teil »u Schießübungen benutzt, nnd man sucht durch die Zerstörung dieser Meisterwerke d«s deutschen KriegSschisfbaues die Geheimnisse zu ergründen, die man bei dem Bau neuer englisch«! Kriegsschiffe ver werten will. Eine Schilderung dieser BernichtnngSarveit findet sich in der „Daily Mail". „Die Beschießung der alten deutschen Kriegsschiffe," heißt e» da, ..ist eine sehr aufregende und spannende Arbeit; aber eS ist der einzig« Weg, auf dem diese Schiffe gezwungen werden können, un- die Schilf konstrnltivnSgehetmmss« unserer ehemaligen Feinde zu enthüllen. In der Art, wie dieses Bombardement auSgcsührt wird, erinnert es stark an eine einfeitige See schlacht, bei der die Granaten genau auf die Stelle gw richtet werden, an der man sie haben will. Ecne wirt liche Schlacht unter ähnlichen Umständen würde für die beschossene Seite di« vollkommene Vernichtung herbe«- siihren, denn eS handelt sich der diesen Versuchen darum.i fest,»stellen, wie die größte Menge Menschen mit der kleinsten Menge Munition getötet werden kann. Lebensigk Seeleute kann man dabei natürlich nicht auf die beschos senen Schisse bringen. Aber Ersatz daiür wird gefunden in lebenden Schafen und sogar eingesperrten Ratten, uni» wenn eine bestimmte Anzahl von Schüssen abgegeben ist, dann wird geprüft, wr« viel von dieser „Manmchnst" noch am Leben ist. Au» diesen Erfahrungen zieht man dann Schlüsse aus das Schicksal, da» menschliche We>en auf diesem Schiss erlitten hätten. Wenn man mit der Be schießung erkennen will, wie groß die Zahl der Todes fälle bei einem bestimmten Schuß wäre so werden Hold puppen benutzt. Es handelt sich ». B darum, festzu- stcuen, welch« Wirkung eine bestimmte Art von Granate« auf die Bedienungsmannschaft einer Kanone hat Tw Holz figuren werden dann um da» Geschütz in derselben Art ausgestellt, wie dre Kanoniere in Wirklichkeit stehe» wür de«, und da» Schießen beginnt. Nach feder Serie von Schüssen wird die „Schießscheibe" genau untersucht un» der angerichtete Schaden sestgestellt. Photograph» cke Aus nahmen, Messungen und andere Maßnahmen werde» mit besonderer Sargsalt vorgenommen. Jeder, der diese „Unter- fuchungSkommisjion" an Bord deS deutschen SchttteS be gleitet, erhält dann die anschaulichste Illustration für die zerstörenden Wirkungen der modernen Großgeschiitze. Ge wöhnlich lind die Hoizpuppen alle zerschmettert uns mancne sogar in kleinste Bestandteile aufgelöst. Ein Schauder über läuft einen be» der Vorstellung, daß hier statt oec bemal ten Holzstguren Mesen au» Fleisch und Blut gestand« hätten. Es werden meist nicht mehr als dre» oder vier Schüsse an einem Tage abgefeuert. Aber dre genauen Be richte, die über alle beobachtet« Einzelheiten an d,« Ad miralität abgehe«, enthüllen vieles, wa« un» bisher un bekannt »ar, und werden auf den Lau aller neu« Ikrte-L schiff« er»« wichtig« «nmch ausütz—/* AommnniftischeGclverkschafiSMItik. AuS dem Ruhrgebiet wird un» geschrieben: In der denkwürdigen Tagung der Bergarbe.terdels- gierten am 30.—31. Januar 1020 zu Bochum, rn der über Die ScchSstundcnschicht leidenschaftlich debattiert wurde, machte -um ersten Mal die kommunistische Opposition inner halb deS Dergcrrbriterverbandes einen Vorstoß gegen ven sich zur MehrhertS-ozialdemokratie vekennenden Vccbonüc-- vorstand. Sie unterlag. Ern Teil der raoitalgejinnte« Berg arbeiter hat dann in der „Freien Bergarbeltcrorgautiatiou" sich eine neue Organisation gegründet, die immerhin einen gewissen Anhang besitzt. Ern Teil der „RadikaliuSclS" wie Luc sre bezeichnete, blieb aber im alten Verband, sncbie als Sauerteig zu wirken. In jüngster Zeit ist unoerkenn- bar eine schärfere Tonart »m Bergarbesterverband zutage getreten, die den Vorstand nicht ohne Besorgnis läßt. Tie Kommunisten, die ;a im Ruhrgebiet ihren politischen Anhang kräftig haben amvachsen sehen, gehen daraus auü, dre alten Gewerkschaften zu erobern, deren Geldmittel sie in ihre Hände -u bringen wünschen. Ein geheimes Runv- schreiben der RcichSsewerkschastSzentrale der B- K- P. T-, lmS sich völlig deckt mit dem Manifest der umonlswchcn SchLchidelegierten->Kr'nfercnz, fordert die Mitglieder iin BergarbeiterverLand auf, d.csen zu revolutionieren, daimi die Arbeitsgemeinschaft mit dem christlichen Gewertvercru und dem Zec-vnverband gelöst und der Bergarbc.tcroerdand für die Dritte Internationale gewonnen werde.. Wetter wird grsoikrert: Abschaffung der Ucbcrichichten uns Er höhung deS Grundlohnes nm 30 Prozent, Einführung der i^cchsstundenschicht. sofortige Inangriffnahme der Sozta- lisccrung. Der Vorstand deS DergarbeiterverbandeZ hat zwar gcorvht, die unnivuistttch-kommunistischen Mirelikder «uSschließen zu wolle«, trügt aber andererjcttS der raor- kattrcn Stimmung insofern Rechnung, als auch er die Sozialisierung nun in Angriff genommen sehen will und die Abschaffung der Ueberichcchten -war nicht fmkt verlangt, «brr durch die Kündigung de» Abkommens auf ihre Verminderung hinwirlt. Man geht nicht izhl, wenn man annimmt. Vieles Verlangen deS BergarbesterverbanveS ist diktiert von dem Wunsch, den Kommunisten den Wind auS den Segeln zu nehmen, die nichts Geringeres deal'« sichtigen, als den Dergarbeiterverband in ihre Hand zu bekommen, um dann mit Hilfe der revolutionierten Berg arbeiter den Schlag herbeizuführen, zu dem Ile schon so lange rüsten. VS ist bezeichnend, daß eins Reihe Berg arbeiter. tue Gejahr der Radikalisierung erkennend, aus dem sog. Dergarbciterverband in den christlichen Gewerkverein übergetreten ist, auf dessen Politik dce kommunistisch« Weile ohne Einfluß ist. Ter Marz bringt gewichtige Entscheidungen kür die künftige Haltung der Bergarbeiter. Neue Lohnverhand- lungcn, dir Regelung des Ueberschichten- und Zuiagewesen» sollen im März erfolgen. Erschwert werden sie durch da» Verlangen der Zechenmetallarbeiter, der gleich kurze Ar- beiiSzeit wie die unterirdisch beschäftigten Bergleute, höheren Lohn und dieselben Zulagen fordern. Dazu tritt die ver- mehrte Kohlenförderung der Entente, die den Bergleuten immer neue Lasten auferlegen will. Di« zweimal wöchent lich anderthalb Schichten bcdeuien eine starke Anstrengung der Bergarbeiter, für die eme Mehrleistung von andert halb Stunden an fünf Wochentagen erträglicher wäre, die sie aber aölehnen in der Furcht, den Steoenstundentag -« gelungen ist, den Aufstand in Petri verlieren. Ginge e» nach den Radikalinski», dann würde. Jrouttruppen wurde« hiuzugezogen. »Mt au! die Gcfgüe dkL vLletzstNL Lta-dSÜ -
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