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- Erscheinungsdatum
- 1921-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192102189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-02
- Tag 1921-02-18
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Monat
1921-02
-
Jahr
1921
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gege, die dentlche» «riegSoerdrech«. )l Ppndom I» Unterhaus« gab der Generglßnats«». nwlt aus «tu« »«frage über da» verfahre« gegen die deutt kche« Kriegsverbrecher ei«, lang« Erklärung ad, t« »er a» beißt: Bisher Hatz« dte britisch« Regierung keinerlei Mtttet- lnng daritder erhalte«, daß trarubeiuer der »»» ihr an»^ gewähll« Fälle vor Gericht gedracht ward«« sei. Es »ehe jedoch tu gerade« Widerspruch r« den Taftachen, wen» e»^ klärt «erd«, daß einige Fälle, durch Ueberetnkoww« «der ans ander« Weis« beigrlegt worden seien. Es fei unzwei- fttvaft di« Adstcht »er britische» Regierung, da» Verfahre« gegen die KrirgSverdrecher zu erzwinge«. ««»her hab« «an nicht sage« können, daß eine «ngebübrltche Brrzägeruaa der »ngelegenhei» ßattgefunden habe. I« Verlaufe der Ans- sprach« hielt Lloyd George eine Rede, in der er sagt«, Ber lin fei noch t«mer der Mittelpunkt für Deutschland. Ur glaub«, di« Deutschen werden die Blüte ihrer Industrie wta- der schaffen, »«der» »erhält e» fich «i» veßerretch. Der Premierminister wandte sich hierauf gegen den unmäßig«» Rationalismus einiger Länder, der in einer Form »nm »ns- druck komm«, die lüe den Handelsverkehr ftik«d wirk«, wenn er sich aggressiv »erhalte. vermischtes. Die Verheerungen der Grih-eepf»e«ka. Die Grippeepidemie der Jahre 1918/19 hat tn Englaim wie a«S nunmehr veröffentlichten Berichten hervorgehe, nicht weniger als 1S1466 Todesopfer gefordert. Der P«t sident elner medizinischen Kommission, die von der englische« Regierung gur Erforschung der Grippe eingelegt worden ist und nicht nur in Europa, sondern auch tn A ten Studie» machte, .erklärt in dem erwähn'en Berich« die Grippeepd- demie für die ärgste und in ihren Louseoueru« ichanew kickste, di« je die Welt durchrast hat. Die lucht« 1h« Opfer hauptsächlich unter jüngeren und ganz tunaen Leuten, die gut genährt waren und in guten Verhältnis, en lebten, indes sie schwache und unterernährte Menschen mehr vev- schonte. Roch wett ärger als in Europa wütete Ine Grippe in Asien, wo sie größere Verheerungen anrichtete al» Pest und Cholera. In Indien starben an ihr nicht weniger als V Millionen Menschen. Dte Krankheit trat hier vtet heftiger aus als in Europa, die von ihr Befallenen wurde» oft innerhalb von drei Stunden hinweggerafft. Heber- Haupt zeigte sich — nach dem Bericht der englische» Kom mission — die Grippe in den Tropen weitaus bösartiger als in Europa. So wurden in Südafrika 13 943 Perlon« von der Epidemie hinweagerasft, auf den Fidschitnsel» 70W, aus Mauritius starben 400 Leute am Tage. Ein Mrllionenbetrüger in Hamburg ver haftet. In Begleitung eines Berliner Kriminalbeamte» verhaftete in Hamburg ern Pariser Kriminaltnjpektor mit Hilfe der Hamburger Polizei den gesuchten armenischen Mitlionenbetrüger Parnas, der in Paris über eine Million Franken zusammengestohlen hatte und geflüchtet war. I» Berlin betrieb er einen Auswandererschwindel großen Umfanges. Es wurden bei ihm für mehr als zwei Mil lionen Franks Schmucksachen beich agnahmt. Stuf seine Er greifung waren 100000 Atari Belohnung ausgeseßt worden. Gegen- na «nb den Retcks- ReichSwirtschaftsratS > wird eine end igen, und »war !li« d« ßer Newvork nnb bi« Jahreszahl lv^l g»«tz,»ße» iE. Mmtt der Expedienten der Leitungen soll »m Departement «Wune wohnen. An» hier «ft rin, Untersuchung «mV«-«.. Mfter n»«rd laut.Ration Belg«- an» Brüssel berichtet, daß »art in letzter Zeit bei mehreren ErtremMn Rnebßoefchung« an- gestellt wurdrn, deren Erardnis.darouf ichließe« läßt, daß «dnnD alrich?»1t'g in Vrststrl,'Vari/,"Amst«rda«, sowie in Rnßfta«»^ Ra» ein« Meldung »W .S»o d» Paris' an» Lille haben die T«tUn»ar«,fabrikaut»> von Moubalrundroüreoina ihren Arbiter» mltgeteil», daß st« den im April v. St dewilllgten Vtnndenzufatzlob, auf heben. Infolgedessen haben die Arbeiter tn den bei»«, ge nannten Städten «nd Umgraend sür kommend«, Montag »en allgemeinen Russland erklärt. Di« Regier«,gskrills. Der Führer »er Koniernatioe» Admiral Lindmann, der nach der Ablehnung «rguttugs^ur Kabinätsbildnna auiaeforderl wurde, hat eße» lrhut.?D« »ä«1a bat st» sodann an de» i liberal«, vart««. Land2bauptmemn Ed«»»-»« «klärt«, den Rum»« nicht abenwßmen «, vsn« v Amerika. D,r ^^Ä,k^eÄn!?^!Ä7«ri^« Arrzahk anderer Ander hänge «edoch oon^den Verttuigtrn Staaten ab. Es heftebe di« Gefäße. daß deromerikavNcke Außenhandel auf rin Minimum beschränkt bleib«, wenn nicht «in normaler Kredit und dte Kaufkraft «n.drn nrropLsfche» Länder« wich« herarstellt würden. Das sei aber nur mq« uch. wenn die vereinigten Staaten fortfüdren, ihre Rohstoffe maen langfrlstiae Kr^lte dnrch ein» «orvoratton, die^ nickt staatlich fei, zu liefern. Die Lebensmittel dageaen. dtt Nir den sofortig»« Verbrauch verwendet werd«; müßten unver züglich an Amerika bezahlt »erden. Da» amertkanifch« Slotteubanprogoamm, das dl. Marin« der Lnton auf »le Stärke der englisch«, bringen soll, ist von» Repräsentantenhaus angenommen worden. Reuest« Rechrlchteu uu» Telezranne ' »am 18. Februar 1081. ? Melduug« ans Berlin« Morgeuülsttern. . U Berlin. Die bentschen Gegenvorschläge für die London« Konferenz dürfte« von den Sachverstän digen voraussichtlich Anfang der nächsten Woche fertigge- stellt werden. Es ist 1« Aussicht genommen, die Gegen vorschläge zwischen der Reicksregierung «nd den Retcks- !tagSfraktionen sowre Vertretern d«S RetchiwirtschansratS zu besprechen. Erst «ach dies« Besprechung " gültige Fassung ber Gegenvorschläge erfol, voraussichtlich End« der nächsten Woche. Der frühere deutschösterreichische Gesandte m Bert Professor Ludo Hartmann sprach gestern in Berlin vor hervorragenden Persönlichkeiten aller politischen Rub iungen über die Anschlußfrage und sagte, der Anschluß an Deutschland sei heute zu ernem Dogma geworden, an vem man tn Trrol ebenso wie in Wien, tn der Steier mark ebenso wie in Salzburg oder Oberösterretch mit In brunst hänge. Auf der Grundlage der vorzunehmende« Volksabstimmung werde In Kürze ein Appell an de« Völker bund gerichtet werden. D!e französische Militärbehörde hat 1« den besetzi« Gebieten den Zeitungen verboten, die Proteste gegen die Pariser Beschlüsse fortzu,etz«n, und bereits einer Reihe von Blätter« mit Erscheinungs verbot gedroht. Die Entente-Kommission, die ausschließlich an» Eng ländern besteht, setzt in Stettin die Untersuchung der nach dem Osten fahrenden Dampfer ohne Rücksicht auf die Dolluntersuchung fort. Dte Kommission erkennt du amtlichen Zolldeklarationen nicht an. Sie verlangt, daß Ein grotzer Afrikaforscher. Zum 100. Geburtstag von Heinrich Barth. Muer der hervorragnchsten wissenschaftlichen Reifend«! lakler Zeiten, Heinrich Barth, ist am 18. Februar vor hundert Jahren geboren. Dte großartigen Erfolge feiner an auf regenden und gefährlichen Abenteuer« reichen Leisen er weckten ein ganz neues Interesse für den schwarzen Erd teil und haben zu seiner Erschließung außerordentlich viel Leigctragen. Seine universale Bildung empfing er in jener Blütezeit der Berliner Universität, da der Geograph Ritter neben dem Historiker Ranke, der Germanist Jakov Grimm !neben dem Altphilologen Böckh stand. Mit dem Stnorum der Geographie verknüpfte er das der Altertumskunde und Sprachwissenschaft und wandte sich zunächst der Erforschung der alten Mittelmeerkulturen zu. Von London aus, wo er sich in das Strcktum des Arabischen versenkte, begann er >184L seine erste Forschungsreise nach Marokko und Tripolis, ider im Jahr daraus seine »wecke Reise «ach Tunesien folgte. !<Lr drang bis m da» Niltal vor und wurde hier in der Nähe der ägyptischen Grenze von Räubern seiner ganzen Habe beraubt und schwer verwundet. Nach seiner Genesung unternahm er eine Nilretse bis »um zweiten Katarakt, dann eine Wüstenreise uud dehnte seine Forschungen bi» nach der Sinaihalbinsel und Palästina aus. Nachdem er nach dreijähriger Abwesenheit in die Heimat zurückgekekrt war, veröffentlichte er ein klassisches Reisewerl über seine »Wanderungen durch dte Küstenländer des MtttelmeereS" und habilitierte sich 1848 an der Berliner Universität. Doch schon im folgend«! Iahe brach er zu einer neuett Forschungsreise auf, indem er sich der «gch dem Innere» von Nordafrika von der britischen Regierung ausgerüsteten Untersuchungsexpedition ««schloß. Fast sechs Jabre lang ist Barth auf dieser Fahrt unterwegs geweien, hat dte ge fährlichsten Abenteuer bestanden, die bedeutendsten Ent deckungen durchgeführt «nd kehrte mit einem internatio nalen Ruhm in die Heimat zurück. Als Abgesandter Eng lands schloß er feierliche Handelsverträge ab, so mit dem Fürsten des seit IV, Jahrhunderten von keinem Europäer betretenen Lande Air, so mit den Luaregsürsten des Niger- > gebiete». Barth entdeckte den BinuS, von dem er nachwies, daß er nicht, wie bisher angenommen, aus dem Tschad,« komme, und keinen Nebenfluß Faro. Er führte «ne große kartbographifche Arbeit über die Negerländer durchs legte reichhaltige Vokabularien der Negersprachen an und machte sorasältige Untersuchungen über den großen Zufluß de» Tschadsee, den Schari. Auf seiner ferneren Reise entdeckte er zwei große Reiche, Eando und Hamd-Allaht. die vtsher nicht einmal dem Namen nach bekannt waren. Tann durch wanderte er die noch von keinem Europäer durchschrittenen Landschaften Gurma, Libtako und Dalia und kam schließlich nach ungeheuren Anstrengungen nach Timbuktu. Hier sand er gute Aufnahme, weil man Ihn für einen Abgesandten des Sultan» von Gtambul hielt: doch war er bei seinen Wanderungen 1» jenen Neger reichen beständigen Lebensge fahren ausgesetzt, und nur durch seine Geistesgegenwart »nd Unerschrockenheit sowie durch dan Aberglaube«, daß er un verwundbar sei, entging er dem Tod«. MS Barth am 8. Sestember 1855 wieder eurmzälschen Boden betrat, hatte er «ne Ret e von fast 20000 Kilometern zurückgelegt «nd ein, neu« Epoche in d« EntdaAungsges chickte Asriüv» de- In Buckowin an der Grenz» von Somme« nach Hak« ist «n rumänischer Händler festgenommen Word«, der versuchte, große Mengen von HeereSmaterial nach SoleUsu »erfchtebe». ES handelt sich nm Werte von viel« Millionen, darunter SO Flugzeugen, Geichütze, Ma- sckünengew-hre, Scherenfernrohre, löScko McktLranS- rüstungen, Sättel «sw. Ferner ist nn Sret'e Lauenbnrg ein Bescher verhaftet Word«, der IS Ma chlnengewehre wer »1« Lrens« nach Polen verschob« hatte. Dio deutsch« Vorschläge. »Amfterdam. .Allgemein Handelsblad' «fr» a«s Varis »erlcktet: Ra» dem meist gut unterrichtet« Berliner Berichterstatter des .Journal" haben England und Frank reich dl« deutsch» Regierung ersucht, noch vor der Londoner Raufer«» lhre Gegenvorschläge bekanntzugrben. Man er- Wartet» daß »le drntsche Regierung nach der Rückkehr Dr. Dmons nach Berlin diesem Wunsche entsprechen wird. Mer deutsch« Gegenvorschlag trage dazu bei. so behauptet Mr Korrespondent, daß die Londoner Konferenz ergebnislos Mrlaufe und wahrscheinlich nicht einmal stattfinden werd«. Pt» alliierten Regierungen würden, nach demselben verlrdt» -rstatter, gemeinsam lhre Beschlüsse der deutschen Regierung Mitteilen, di» di» deutsch« Regierung dann innerhalb »iuiaer Tage onnehm« oder ablehnrn müsse. In Varis selbst find die Erwartungen bezüglich der deutschen Gegen vorschläge nicht groß. Was die Konferenz am 2l. Februar angeht, so erwartet man. daß nock keine Beschlüsse aesaßt »erd« soü« und daß erst verschiedene neue Unter- tommijstonrn gebildet »erden, «m die Entschädigung« «och vorher zu beraten. * Vari«. Dem .LempS" wird aus Berlin grmelbetr Vs geh« da» Gerücht, daß dl, deutsch« Gegenvorschläge sich Hauptsächlich auf folaendr Punkte beschränken werden: 1. Begrenzung der Schuld auf eine geringer« Summe als «le fl« in Pari» fest gestellt wurde; L. Organisation einer international« Anleihe mit Unterstützung Amerikas; 8. Organisation der Wiedergutmachung m den zerstört« Gebiete« durch ein Svudlkat von Arbeitern und deutschen Unternehme«. Franzsfisch« Pbautafie. * Vari«. Die Agenze Fournier meldet an» Sa« Remo, »aß der deutsch» Außenminister Dr. Simons dort emgetroff« sel und ein« Besprechung mit dem Graf« Siorsa gehabt hab«. — Wie die Telegraphen - Union ch»u zuständiger deutscher Seite erfährt, trifft diese Meldung mcht zu. da Dr. Simons sich zur Zeit auf dem Weg« von Karlsruhe nach Darmstadt befindet. Di« Besserung l« WilsouS Bestick«. Part». Rach einer vlättermeldung au» Washina» to» hat Präsident Wilson gestern zum erstenmal da» Weitz« Han» zu tzutz verlast«, um sich zu einer Sitznng de» Mini- fterrats zu begeben. Der Präsident fei sehr gealtert. Die Sch«ld«frage. «Paris. Nach dem .Newyork HeralL" hat der ameri kanische Senator Lamont erklärt, datz Wilson bei der Frie- denSkonfereuz in Pari» kein« Bindung in der Frage der Schulden der Alliiert« übernommen habe. Lamont erklärte weiter, datz die Echnldenfrage von Hardtng al» die wichtigst« politisch« Krage mit besonderer Aufmerksamkeit geprüft «web«. Joffe fall Botschafter 1« Berll« werd«. »Warschau. Warschauer Blatter wolle« aus aut informierte« Kreisen erfahren haben, datz der Führer der russisch« Friedenrdelegation in Riga, Joffe, der aussichts reichste Kandidat al« Vertreter der Sowjetrepublik tn Berlin ist. — Wie die Telegraphen-Union hierzu von zuständiger Stelle erfährt, erscheint dies« Meldung wenig wahrschein lich, da r» jeden diplomatischem Herkommen widerspricht, daß eia Vertreter eine» fremden Staates in «in Land »u- rückkedrt. dessen Regle««« ihn bereits früher einmal zum Verlassen des Landes gezwungen hat. gründet. Da» große Reisewerk, das er m fünf Bände« herauSgab, brachte die erste Darstellung des höchst tntev- essanten Lande» Air, des großen Lanoes Adamaua, die erste genaue Beschreibung der wichtigen Königreiche Baghirmi und Wadai und der großen Reiche Gando und Hamd-Alahi. Er erhielt nun die Professur seines groß« Lehrer» Ritter uud unternahm nock alljährlich Reisen, bis ihn «n allzu früher Tod an» 26. November 1865 ereiite. ft« Dank «worb«. Sonst Md Wissenschaft. Woch«fvielpla« der Sachs. StaatStlieater »« Dresden. Overubar«»: Sonntag, 20. 2., In neuer Einstudierung und Inszenierung Margarete, '/,7—10. Montag, 2l.2., 7. Volk»- Vorstellung: Die luftigen Weiber von Windsor, 7—'/«IO. Dienstag, 22. 2., Carmen. V,7—'/«IO. Mittwoch, 23. 2^ v. Sinfonie-Konzert, Reih« 4, 7 Uhr. Oesfentiiche Hanpt- probe vorm. 12. Donnerstag, 24.2, Jkdar, 7—10. Freitag, 2b. 2., Margarete, '/,7-10. Sonnabend^2S. 2.» Zar und Zimmermann, 7—10. Sonntag, 27.2., Die Walküre. Wodan: Theodor Werbard a. G., 7—tO. Montag, 28. 2.. Fra Diavolo. 7—V.1O. Schauspielhausr Sonntag, 20. 2^ Die versunkene Glocke. 7—10. Montag, 2l. 2., Minna von Barnhelm. 7—ur. Dienstag. 22. 2.. Die Gabe Gotte«. V.8—10. Mittwoch, 23. 2., Struensee, 7—10. Donnerstag, 24. 2., Der Widerspenstigen Zähmung. 7—'/«IO. Freitaa, 25. 2., Die Gabe Gottes. '/.8—10. Sonnabend, 2«. 2^ Schluck und Jau, 7—'/.IO. Sonntag. 27.2^ Tas gewandelte Teufelchen 2—5. Der Widerspenstigen Zähmung, 7—'/.IO. Montag. 28. 2., TygeS und sein Ring, 7—'/,10. Schnitzlers «Reigen- in Wie» verboten Die Poltzel- btrekttorr hat die weitere Aufführung von Schnitzler» „Rei gen" in d« Lammersplelen mit Rücksicht aus die Erhol- tuug von Ruhe, Ordnung und Sicherheit verboten. Das Befinde» Carusos. Nach Lew ärztlich« Berichte geht «» Laruso besser. Es besteht Hoffnung ans seine Wie derherstellung. Pnecini i« Sterbe«. Wie -aS „Verl. Lagebl." cmS Mailand erfährt, liegt -er Komponist Giacomo Puccini t« Sterben. Srhshuug de« Eintrittspreise in den Leipziger Theater«. Da bi« Stadt Leipzig wegen ber schlechten Finanzlage den sür da» Rechnungsjahr ISA bis 1922 voraussichtlichen Fehl betrag von 4 Millionen > für die städtischen Theater nicht zn decken vermag, hat der Rat der Stadt Leipzig, wie er in einem Schreibe» an die Stadtverordneten mitteilt, beschlos sen, ab 12. März d. I. dl« Tagespreise, sowie ab 1. April «rch die AbonnementSpretse im Neuen Theater «m 40 Pro zent, im Alte« und Op«rett«.THeater um je 25 Prozent zu erhöhe». Der Stab«rat rechnet mit einer Mehreiuuahme von 2 Millionen sodaß ber städtische Zuschuß tmmerhtu noch 2 Millionen betragen würbe. El« Spende schwedisch« Knnftschiiler. Die Schüler der Kgl. Kunstschule zu Stockholm Haven den Studierenden der Dresdner Kmtstakademie »ur Unterstützung HUfSbedürstiger Kmnmiliton« eine« Betrag von 20000 gestiftet. Mit der reit»« Gab« und der freundschaftlich« Gesinnung, au» der sie hervorgeaangrn ist, haben bi« schwedischen Akademiker ihre Dresdner Kameraden hach erfreut und sich ihr« wärm- Oeffentttche Quittung über freiwtMae Verträge »ur Grenzfpende 1» de, Vrrisbauptmanuschaft Dresden: Fra« Gräfe. Riesa, 5 Mk.. von den Beamt« nn» Arbeitern des ReichsoervflrgnngSamteS Riesa 76 Mk., vom Wohttätigkeitsverein Sacks. Frchtschule, Zweigverein Zeit hain, au* einer Extratour und Sammlung bei einem Ver gnügen 72 Mk. Weitere Beiträge werden angenommen in der Geschäfts stelle vom Rtrsner Laaebtatt. Riesa, 1V. 2.1921. s- Zu» Prozeß Georg Kaiser, über de« wir berichtet«, wird dew „Bert. Lok^Auz." geschrieben: „Darf mau „klauen", roeuu man begabt ip? Oieorg Kaiser bejaht es. Er gibt sogar dem Dichter noch mehr Rechte: er stellt ihn über daS Gesetz uud über die Morat: der Schaffende darf urrbe» deuklich daS tun, was die menschliche Gesellschaft eiu Ber» brechen ueunt, wenn er dadurch in feinem Schäften geför dert oder von Hindernissen, die ihm entgegeusrmrdeu, befreit wird. Schade, daß -er Anwalt von dieser Theorie noch nichts wutzte, der rrrutich den Einbrecher Strauß mit Schiller ver glich, er hätte seinen Klienten nicht nur vom Schafott hev- uulerplädiert, sondern ihm auch das Zuchthaus zu erspar« gesucht. DaS Gericht war anderer Meinung und sperrte Idarser ein. ES ist augenscheinlich der Ansicht, datz selbst Goethe und Shakespeare nicht stehlen dürfen, zu denen oder über die sich Kaiser stellte. Es gibt genug deutsche Dichter, dte gehungert haben, aber gemaust haben sie nicht. Sie hiel ten sich oftenbar dazu für nicht genial genug. Und w«u man LaS Problem vorurteilsfrei betrachtet, stimmt mau ihnen und den Richtern bet. Wenn daS Gent« stehl« »der wie Kaiser eS als möglich darstellte, seine Kinder schlacht« darf, dann erhebt sich die Krage, wer als Genie bezeichnet werden darf. Darüber sind gemeinhin die Ansichten geteilt und gewöhnlich ist erst das Urteil der Nachwell rnatzgeb«-. Solang« können irdische Richter aber nicht warten, und aut dte Selbftetnschätzung des Angeklagten ist weuig zu geb«, sie wird im Gegensatz zur Steueretnschätzung immer zu hoch au-faüeu. Kaiser hat sich, als er sich auf Luther und Kleist berief, als er behauptete, tu die WelP' Uteratnr eingetreten zu sein, wahrscheinlich überschätzt — es fei denn, und dieser fatale Verdacht drängt sich ans —> er wolle Größenwahn mimen und so da» Asyl des ß 51 zu «v-i reichen suchen. Kaiser Sigismund behauptete über der Goar»- matik zu stehe«, Georg Kaiser über dem Gesetz. St« hatte»! beide Unrecht, und wenn jetzt der Dichter zu entehr«-«! Strafe verurtetlt wurde, so geschah da» von Rechts weg«." — Fritz Engel schreibt im „Berl. Tagebl.": E» gibt eiu«. Haltlosigkeit, die strafbar bleiben mutz, wenn nicht diejeni gen, die auch in schwierigen Stund« Halt bewahre«, die Dummen bleiben sollen. Bet Kaiser wirkt diese» hemmungs lose Dahtntreiben besonders peinlich, weil er es in Zusao^ menhang bringt mit seiner Bedeutung al» nationaler od«D gar als Weltdtchter. Seine Folgerung ist: „Ich bin et» Gro ber, folglich darf ich klein sein." Der Satz ist Unsinn tu ftch.! Und wie erst, wenn man wagt zrr behaupte«, daß Kaiser kett» Grober ist? Gr ist al» schaffend« Kraft gewiß nicht kleine ist sogar ein Phänomen in Idee«, in ihrer jagend rasch« Ausgestaltung, in Ueberraschungen, Wirkung« und vle» düngen. Ist er mehr? Die Literaturgeschichte mag richt«» ob er tu die Walhalla der Wenig« gehört. Uus scheint fette Bild abgerundet al» da» eine» Mannes, der, ohne Geuse S« fein, einen Gipfel der besondere«, unserer Zeit eigen tümlichen Talenthaftigkeit darstellt. Das «ft viel und datt nicht gering geachtet werden. Und darum fragt «au sch«: «sie wird sich die Zukunft geftalten? Wen» die zwei Monade abgesesten find, wa» wird aus dies«! Mann« »erd«? »er. schafft ihm nicht nur die Existenz, fonde« da» seid«« Wohl- leben, da» er braucht, um zu werden, für .was « fttd« ßG Mülls
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