Volltext Seite (XML)
Mittwoch, V. Februar 1VS1, abends. «S. 74. Jahr«. Nach 8 3 der Verordnuna über die Anzeigcpflickt bei ansteckenden Krankheiten oom 26. April 1905 in Verbind«»« mit den Verordnungen vom 23. Februar 1916. 14. September 1917 und vom 7. Juni 1918 ist nnS jeder ErkrankungS- und Todesfall an Croup, Diphtherie, Genickstarre, Scharlach, Typhus, Kindbettfieber, Rnbr und Wut, sowie jeder Belleseruna der Binnenschiffer mit Kochmehl betr. Nachdem die VinnenschifferlebenSmittelkarten eine Aenderuna erfahren haben und ihre Geltungsdauer jetzt auf 6 Wochen anSgedebnt worden ist, wird hiermit in Abänderung von Kiffer 1 der Bekanntmachung des Kommnnalverbands vom 6. Dezember 1920 Belieferung der Binnenschiffer mit Kochmehl betr., bestimmt, datz künftig auf jede» der in der Binnen schifferlebensmittelkarte entkaltenen Gonderantschetne 1), 2) und 3) »OK er Kochmeül abgegeben und entnommen werden dürfen. Der Tondergutschein 4 ist zum Bezüge von Kochmehl nicht zu verwenden. 6» rotz en ha in, am 7. Februar 1921. 191 bk Di» AmtSlranpfmannschast. Bezirksarbeitsnachweis Großenhain, Nebenstelle Riesa. Babnbofstraffe Nr. 17, Tel. Nr. 40. Cs werden gesucht r 1 Feinmerbanifer oder Uhrmacher, 1 Lagerist aus der Eisen» brauche, 2 perfekte Stenotypistinnen, 1 Verkäuferin aus der Woll- und Ztrickwnreiibranrbe, 1 Verkäuferin ans der Modewareubranche, 2 Küchenmädcben für Hotels. 1 Wirtschafterin für Rittergut, mehrere Dienst- und HauSmägde, mehrere Hausmädchen für Niesa und sür auswärts, 1 ältere Frau zur Uebernahme eines Biertunnels, 2 Friscurlebrliuqe, 1 Scbrist- malei lehrling (für Ostern dS. Js.), 1 Anstreicherlehrling oder Arbeirsdnrsche für sofort oder Ostern. Gesucht werden ferner Lehrstellen für Knaben, welche Litern die Schule verlassen. bekannt, das; infolge des Abganges der Vertreter der Linken das Kollegium b e s ch l n k u n f ä b i a sti. ES nahm hierauf Herr Bürgermeister Tr. S ch ei d er nochmals das Wort und führte aus, dah er nun leider nicht in der Lage sei, vor einem vollzähligen Kollegium das aus» znsprechen, was er am Ende der Sitzung habe sagen wollen. Am 9. Februar hätten eine Anzahl Herren aus dem Kolle gium auszuscheiden, und zwar 11, die zum groben Teil Jahre, ja Jahrzehnte hindurch, unserer Stadt treu und mit bestem Erfolge gedient batten. Es liege ihm am Herzen, dieser Tatsache mit Worten des Tankes zu gedenken, und er könne sich hiervon durch die Abwe'cnhcit eines Teils des Kollegiums nicht aühalten lassen, wenn er auch dedanre, nunmehr nicht in der Lage zu sein, seine Worte auch an die auf der linken Seite ausscheidenden Herren zu richten. Von den anwesenden Herren hätten auSzmcheidcn Herr Vorsteher Nom berg, der vom 1. Januar 1900 bis 31. Te>. 1907 und dann vom 16. Februar 1909 ab, also rund 20 Jahr« der Stadt gedient, Herr Stadto. Bernh. Müller, der dem Kollegium seit 1. Januar 1897, also 24 Jahre hindurch an gehört und auch als Stadtv.-Vizevorst. und Vorsteher treue Dienste geleistet, Herr Stadto. L o u i s S ch n e i ü e r, der vom 1. Januar 1892 bis 31. Tczembcr 1894 und dann oom 1. Januar 1899 ab, also 25 Jahre der Stadt treu gedient, die Herren Stadto. Langenfeldt und Ketzer, die beide vom 1. Januar 1907 ab, also je 14 Jahre im Ticnste der Stadt gestanden, Herr Stadtv. Hoede, der seit 9. Febr. 1919 und Herr Stadtv. Hofmann, der vom I. Januar 1913 bis 8. Februar 1919 und dann vom 20. Januar 1920 ad, also reichlich 7 Jahre dem Gemeinwesen gedient. Von der Linken hätten anSznschciden die Herren Stadtv. Sander. Schöntub und Kaden, die seit 2 Jahren im Ticnste der Stadt tätig gewesen seien, davon Herr Schömutz ein Jahr als Vorsteher des Kollegiums, während Herr Stadto. Wei» hold reichlich 3 Monate dein Kollegium augehört habe. Eine so lange Zeit der Beschäftigung in der Stadt» I Verwaltung erfordere ein außerordentliches Matz von Ge» mcinsinn uudAufopserung für die Allgemeinheit, Arbeitskraft und Liebe zu der Stadt, der man dieie Tiemre geleistet. Ec I habe in der Zeit, wo er an der Spitze der Stadtverwaltung stehe, seftstellen können, daß mit auverordentlicher Arbeits freude die vielen Vorlagen ihre Erledigung gefunden hätten, insbesondere auch in den letzten zwei Jahren. Lit habe er bewundert, wie die Herren, die doch ihrem Berufe in der Hauptsache noch hätten Nachkommen müssen, die Zeit und Krait gefunden hätten, unserem Gemeiiiwcicn w viel zu ! geben. Er glaube im Sinne der Mehrheit der Einwohner schaft zu handeln, wenn ec allen diesen Herren, die so viele Jahre hindurch treue Dienste geleistet hatten, aufrichtigsten und herzlichsten Dank aussprcche, der auch den Herren gelle, die nicht mehr anwesend leien. Hoffentlich gelinge es auch der neuen Zusammensetzung des Kollegiums in demselben Matze, die Geschicke der Stadt mit Erfolg zu leiten. Redner sprach schließlich noch die Bitte aus, daß die Ausscheidenden das Interesse am Gemeinwesen nicht verlieren möchten, auch wenn sie nicht unmittelbar mehr im Dienste der Stadt stünden. Herr Vorsteher N o m b e r g dankte namens der Aus» scheidenden, auch derjenigen, die den Saal verlassen, Herrn Bürgermeister Dr. Scheider für die freundlichen Worte des Abschieds und der Anerkennung. An den Tank tnüpile ec den Wunsch, datz die Stadtgcmcinde auch künftig geinnd bleibe in ihrer Kraft und Leistungsmöglichkeit, damit sie die i in dec , . Mende, der ihm jederzeit ei» treuer Gehilfe gewesen lei, und den» Schristtührer, Herrn Vermaltungsinipektor Kreise, der ei» sehr schweres Amr zu verwalten gehabt habe. Here Stadtv.-Vizevorst. Meude dankte sür die Worte des Vor stehers. Die recht« Seite bedauere, dab das Kollegium io viele bewährte Männer verliere, bedauere, datz dre Stadt habe Männer satten lassen, die ihr bisher treu gedient hätten. Er bedauere auch das Scheide» des Vorsitzenden, der jeder- zeit eine strenge Objektivität gewahrt und eine Zurückhal tung geübt habe, die vorbildlich gewesen sei. Ec wünsche, dab tbm die Krait, die er jetzt seinem Berufe widmen töun- noch recht lange erhalten bleibe. Schlich der Sitzung gegen,6 Uhn —«.Künstlerische Schaubühne. Shakespeare» Fall des Verdachtes der Genickstarre, des Typhus, der Ruhr und Wnt, wenn ein Arzt zur Behandlung des Kranken nicht znaezogen worden ist, unverzüglich und spätestens binnen 24 Stunden mündlich oder schriftlich anznzeigen. Anzeigepflichtig sind in diesen Fällen: 1. der HansbaltungS»tzrstand, 2. jede sonst mit der Vffbandlnng oder Pflege des Erkrankten beschäftigte Person, 3. derjenige, in dessen^Wohnung oder Behausung der ErkrankungS- oder Todes» fall sich ereignet bat. 4. bei Todesfällen an Kindbettfieber außerdem noch die Leichenfrau. Die Verpflichtung der unter 2—4 genannten Personen tritt indes nur dann ein, wenn ein früher genannter Verpflichteter nicht vorhanden ist. Wir weisen hiermit auf diese Anzeigepflicht erneut bin und bemerken, das; Zuwider handlungen an den Anzeigepflichtigen mit Geldstrafe dis zu 150 M. oder mit Hast geahndet werden. Dee Not der Stadt Riesa, am 7. Februar 1921. Kbsch. der Beratung des HauSbaltpkanS für die Oberrealschule ge stellt wurden. Die Anträge bezweckten die Staffelung des Schulgeldes nach dem Einkommen und dem Vermögen der ErziebnnaSpflicktigen, den Wegfall der Sexta und Quinta und die Entsendung einer Abordnung nach Dresden, die dort mit dem Kultusministerium über den von der Linken vorgeschlagenen Aufbau der Schule verbandel» sollte. In der Sitzung vom 7. Dezember 1920 waren diese Anträge abgelchnt worden, angenommen wurde nur ein Antrag Günther, die Anträge dec Linken als Material dem Rate zu überweisen und in den Ausschüssen baldigst in ihre Beratung «inzutreteu. Die Red.) Der Redner schlug vor, der Rat möge die Vorlagen zurückziche». Herr Stadto. Rich. Hofmann machte darauf aufmerksam, datz im Falle der Beschlubunfähigkeit des Kollegiums auch andere wichtige Vorlagen nicht verab schiedet werden könnten, so z. B. die einmalige Beihilfe an die Erwerbslosen. Er schlug deshalb vor, die drei ersten Punkte an den Schluß der Tagesordnung zu stellen und erst die übrigen Vorlagen zu beraten. Herr Stadto. Günther betonte, datz die drei ersten Punkte Differenz punkte seien. Herr Bürgermeister Dr. Scheider wies noch mals auf die Dringlichkeit insbesondere der dritten Vorlage hin. Das neue Ltadtverocdnetenkollegium könne ja eine nichtständige Lehrcrstelle durch Kündigung wieder unbesetzt machen. Punkt 1 und 2 brauchten nicht gleich entschieden z» werden. Wenn der Rat die Anträge der Linken nicht ernst nehmen wurde, wäre man vielleicht schon fertig damit. Aber der Rat nehme sie ernst und habe Gutachten herbci- gezogen. ES sei allerdings keine Aussicht vorhanden, datz man den in den Anträgen niedergelegtcn Wünschen werde I entsprechen können. Herr Stadtv. Schön vorn erktärte, datz die Linke bereit sei, die anderen Vorlagen mit zu be raten. Der erste Punkt hätte schon lauge zur Beratung stehen können. Herr Stadto. Max Schneider meint, der Rat versuche noch Vorlagen durchzudrücken, von I denen er wisse, datz sie im neuen Kollegium eine andere Be- s Handlung erfahren würden. Die Vorlagen möchten dringend I sein, aber bade der Rat schon Anträge der Lucken zur Be- I ratung gestellt? Auch die Entsendung einer Abordnung in l I das Kultusministerium sei noch nicht geschehen. Was die Linke heute tun wolle, hätten die Bürgerlichen in anderen Orten auch schon getan. Herr Bürgermeister Dr. Scheider I erwiderte, datz nicht beschlossen worden sei, eine Deputation nach Dresden zu entsenden. Der Antrag Gaumnitz sei zur eingebenden Beratung dcrLehrerschaft derOberreallchute über wiesen worden und erst am Montag sei er zurückgegeven worden. Punkt 1 batre bereits in der vorigen Sitzung vorgelegen. Er müsse sich dagegen verwahren, datz ihm etwas unterstellt werde, was nicht wahr sei. Herr Stadto. MaxLckneider bemerkte, er babe sich an die Wahrheit gehalten. Herr Stadtv. Ketzer erklärte, datz das Kollegium zwei Jahre friedlich »usammengearbeitet babe. Heute wolle man den Frieden aus unicküne Weise störe». Punkt 1 sei in der letzten Sitzung nnr der vorgerückten Zeit wegen vertagt worden. I Die Lrnke trage die Folgen der Orffentlichkeit gegenüber, wenn die übrige» Punkte nicht mehr beraten würden. Herr Stadto. Schönfutz führte aus, datz die Linke keine Gewalt» l Politik treiben wolle. Sie sei bereit, die anderen Punkte zu erledigen, die Rechte möge alw dem Wunsche des Herrn Stadto. Hofmann entsprechen «nd die drei ersten Punkte an das Ende der Tagesordnung stellen. Trotz der Vertagung werde es noch möglich sein, die Stelle nach Punkt 3 zu be- fetzen. Das neue Kollegium werde in nächster Woche zu hoben Ziele und Ausgaben stets restlos zu erfüllen einer Sitzung einberufen werden können. Herr Bürgermeister Lage sein möge. Er dankte noch Herrn Vizevorsteher A Dr. Scheider erwiderte, datz das Letztere nicht möglich I der ihm jederzeit ein treuer Gehilfe gewesen lei, ui sei, da die Wahl einer Einspruchsfrist von 3 Wochen unter liege. Er legte nochmals dar, dab durch Punkt 3 den von der Linken geplanten Reformen an der Oberrealschule in keiner Weise vorgegriffen werde. Punkt 3 sei dringlich, denn es könne nicht ohne Weiteres ein stellenloser Lehrer hierher berufen werde». Nachdem noch Herr Stadto. Gaumnitz gesprochen, der besonder« sesthtelt, datz von Einsprüchen gegen die Wahl geredet worden sei, wurde über den Antrag der Linken abgesttmmt. Herr Stadto. Schönfutz wünschte, dab zuerst über den Vorschlag Hofmann abgeftimmr werde, die drei erste» Punkte an de» Schlug der Tagesordnung zu stellen. Herr Stadtv. Hosma » n erklärte jedoch, da« er einen Antrag nicht gestellt habe. Hierauf wurde der An» trag der Linken abgelehnt, die darauf die , - »lunntertsche Schauvuvne. Svakespeare» Sttzungoerliek. Herr Stadto.»Borft. Rom.bera aast l Hsg- ihr wollt Ein echte». Ausgabe der Zuckerkarten der Reibe 20, gültig vom 16. Februar bis 2. Jnni 1921, findet Freitag, den 11. Februar 1VS1, von 10 bis 1» Nhr vormittag» in den bekannten Ausgabestellen statt. Es erhält jede Person eine Zuckerkarte. Die Ausgabe der Znckerzusatzkarten für Kinder im 1. und 2. Lebensjahre erfolgt am gleichen Tage nachmittags zwischen 2—4 Nhr im Natbaus. LebenSmittelkartenzentrale, gegen Vorlegung eines AltersnachweNes (Geburtsschein, Famillenstammbuch usw.). Der Nat der Stadt Niesa, den 9. Februar 1921. Ncv. der Son», und Festtage. Ve;u,svrei0, qegen Aorauszaylung, monatlich t.— -Aacc o§oe gnnen ^o.;o,uo, MN Posrschaltn monatlich 4.10 Murt ohne Postgebühr. «Meige» "Ar dt» Nummer de» Ausgabetage» sind tu» s Uür vormittag» auszuzeben und tm voran» zu be;ch)len; ein- H.'wihr für ^» Ersch-tne» ai bestimmten Lagen und Plätzen »trd nicht blernommen Peet' für dt, 43 mm dr»'te, l mm hohe Ärundschrist-geile (7 Silben) I.lb Mark, Ort»prei» 1.— Mark; zeitraubender und tabellarische, Patz ü)*/, Ausschlag, RachwetsunuS» und Veemittelunqsaebühr 80 Pt «este Laris«. Bewilligt«, Rabatt «ritscht, w«nn ,er Betrag oerfiillt. durch Iklage eingezogen wirken mug oder der Auftraggeber in ffonk»»« gerät. ZagUn gT- und Erfüllung»«-,' Riesa. Vierzehntägiq, 1nt»rgaltuna«b«ilagr .Erzähler an d«r LUx*. - Zin Fall« hührrer ctzewal» - Krieg oder -onsttger irgensw^Ich-r Störungen de» visttted«» d«, Druck«r«i, d«r Lieferant«« oder der veförbrrungseinrichtungen — Hal o«r Bezieger keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der geituna oder aus Rii4za';lua; del Z-zug^s -ise». Rotationsdruck und Brrlag: Lang «rä Winterlich, Ri«sa. Geschäftsstelle: Gvethestrasze LV Berantioortlich für Redaktion: Artbur SSKnel Nies-, sjsr -'s-,"teil: Wildeln, Di»trich. Riesa. Oerttiches und Sächsisches. Riesa, den 9. Februar 1921. —* Nichtamtlicher Bericht über die gestern abend von S Uhr ad in der Oberrealschule abgehaltene öffentliche Sitzung der Stadtverordneten. Das Kollegium nu»r vollzählig anwesend. Als Vertreter des Rates wohnten Herr Bürgermeister Dr. Scheider und Herr Stadtrat Kern der Sitzung bei: antzrrdem war Herr Stadtrat Fiedler er schienen. Der Zubörerranm war gut besetzt. Die Sitzung leitete Herr Vorsteher Romberg. Bor Eintritt in die Tagesordnung stellte Herr Stadtv. Max Schneider namens der Linken den Antrag, die Punkte 1, 2 und 3, betr. den Verkauf des fr. Klinge'schen Grundstückes, die Errichtung einer ständigen Lebrer stelle an der Ober- realschule und die Errichtung einer nicht ständigen wissenschaftlichen Lehrer stelle an der Oberrealschule, von der Tagesordnung abzu- setzen und dem neuen Stadtverordneteukollegium zur Beschlußfassung vorzulrgen. Sollte der Antrag von der Rechten abgelehnt werden, so sehe sich die Linke genötigt, die Sitzung zu verlassen. Herr Stadtv. Ketzer ertlärte, er hätte nicht geglaubt, daß in der letzten Sitzung des alten Kollegiums noch ein Konflikt -eraufbeschworen werden würde. Der 1. Punkt sei nicht neu, sondern in langen Ver handlungen seit August vorigen Jahres behandelt worden. Auch die anderen Fragen hätten den Ausschüssen Vorgelege». Wenn die Ansicht des Herrn Stadto. Max Schneider richtig wäre, dann hätte das alte Kollegium überhaupt nicht mehr u tagen brauchen. Die drei Vorlagen könnten nur aus achlieven Gründen von der Tagesordnung abgelebt werden, olche leien aber nickt vorgebracht worden. Im Aauausschutz >abe er in einer andere» Sache vorgeschlagen, sie dem neuen Kollegium zu überlasse». Die Linke sei aber dagegen ge wesen und babe Weiterberatung verlangt. Er könne nicht «iniehen, warum die Reckte dem Terror der Linken nach kommen solle. Herr Stadtv. Günther erwiderte, die Sache im Bauausschntz babe eine einmütige Stellungnahme beider Seiten ergeben, was bei den drei Vorlagen, um die es sich beute hanole, nicht der Fall sei. Nicht die Linke übe Terror, sondern sie solle terrorisiert werden, indem man versuche, noch einige Vorlagen vom alten Kollegium verabschieden »u lassen, zu denen die Linke eine andere Stellung einnebme als die Rechte. Herr Stadto. Ketzer verweist darauf, datz die Vorlagen oronungsgemätz vom Rate herübergegeben worden seien. Wenn die Linke eine andere Auffassung habe, dann könne sie die heutigen Beschlüsse später revidieren. Was für Beschlüsse das neue Kollegium fassen werde, könne noch nicht gesagt werden, da die Linke im neuen Kollegium ja zwei Parteien umfasse. Wenn die Linke nicht sachliche Gründe angeücn könne, liege ein Bertagungsgrund nicht vor. Herr Bürgermeister Dr. S ch e i d e r erklärte, dab für de» ! 2. und 3. Punkt die Dringlichkeit vorliege, weil die Stellen zn Ostern gebraucht würden. Die nichtständige Wissenschaft- iiche Lehrerstelle müsse erst ausgeschrieben werden, es sei aber nicht zu übersehen, wenn das neue Stadtverordneten, kolleailun zulammentrete, jedensalls tönne innerhalb der nächsten S Wochen das neue Kollegium eine Entscheidung nicht treffen. Der Gtandounkti der Linken fei deshalb nicht zu verstehen. Punkt 3 sei eine Folge der Beschlüsse des I Stadtverordnetenkollegiums, die höhere Schule auszubauen. I Zu Punkt 2 sei zu bemerken, dab die Zahl der ständigen Stellen schon längst hätte auf das Matz gebracht werden > müsse», das nach den gesetzlichen Bestimmungen erforderlich l sei. Punkt 2 habe den Ausschüssen Vorgelege» und Punkt 8 > sei nur zurückgestellt worden, weil man habe abwarten wolle», wie die Verhältnisse sich gestalteten. Sachliche Gründe für die Vertagung könnten aiso nicht oortiegen. Herr Stadto^Vtzeoorst. Men de bemerkte, es handle sich lediglich um «ine Formfrage. Wenn die Linke bereits tm Rate entsprechende Erklärungen abgegeben hätte, wären die Vorlage» vielleicht gae nicht aus die Tagesordnung ge- komme». Herr Stadto. Gaumnitz erwiderte, dab er bereits im Realschulausschuh gegen die Vorlagen gefttuNnt habe. Die Haltung der Linken zu Verkäufen städtischer Grund- stücke sei bekannt, und auch über di« Oberrealschule habe sie wiederholt ihre Meinung »um Ausdruck gebracht. Die Linke babe das Gefühl, daß der Rat ihre Anträge nicht ernst nehme. (Es handelt st» um die «»trüge, die vor» der Linke» in der Sitzung vom 7. Dezember 1920 gelegentlich Riesaer G Tageblatt Postscheckkonto: Leipzig SISSg. Lirokasse Niesa Nr. ÜL «nd Anzeiger sElbtblaU und An-ciger). Lrahionschrist: Tageblatt Niesa. tzesuuf Ne.«». Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Großenhain, de» Amtsgerichts nnd de- Rate« der Stadt Niesa, sowie des GemeinderoteS Gröba.