Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1920-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192009233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200923
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200923
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-09
- Tag 1920-09-23
-
Monat
1920-09
-
Jahr
1920
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
den Wind, griff das Feuer aus, auf die Scheune und von dieser auf das Wohnhaus über. Beide Gebäude wurden vollständig eingeäschert. Werdau. An Ptlzoergi''ung starben hier «n drei jähriger Knabe und eine Frau. Chemnitz. Die sächsische Regierung hat vor einigen Tagen mttgetetlt, dass sie die Muldenberger Talsperre trotz der hohen ükosten als NotstandSarbett in Angriff nehmen lassen wolle. Die Planung zu dieser Sperre ist, nur wir im „Chemn. Tageblatt" lesen, von dem Taisperrenbanamt Nile schon seit Jahren fertiggestellt. Die Sperre wird 5,9 Millionen Kubiknieter Wasier fassen, das vornehmlich zu Trinkzweeken fiir eine Anzahl Städte und Dörfer mit rund 500000 Einivohnern verwendet werde» soll. Zu- siußgebicte der Sperre sind der Schönecker Wald und die Gegend von Utzottenheide. Neben der Sperre sind auch Reinigungsanlagen zur Entsernung dec Färbung, Keime und der freien Kohlensäure erforderlich, da alle Quell wässer des Erzgebirges sehr viel freie Kohlensäure ent halten, die Zement und Metalle «»greift. Derartige Rer- mgnngsanlagen bestehen bereits bei den Talsperren in Plausn i V. und in Klingenbcrg. Das; sich Talsverren- ivasser für Trinkzwecke vorzüglich eignet, beweisen die Er fahrungen, die man seit langen Jahren mit der Sperre in Einsiedel dec Chemnitz machte. Die Mulbenberger Sperre wird nach der Planung einen durchschnittllcken Wasserzuflnß von 175 Sekundenlitern haben, und sie kann nach Abzug aller Verluste durch Verdunstung und Ver sickerung in der wärmeren Jahreszeit 435 Sekundenliter abgeben, die sich an besonders trockenen Tagen aus 700 steigern lassen. Bei den ständig wechselnden Kosten der menschlichen Arbeitskraft und den sich fortgesetzt ändern den Matenalpreisen ist ein Anschlag über die notwendigen Aufwendungen für die Errichtung der Sperre ganz un möglich. Im Frühjahr 1914 wurden die gesamten Kosten der damals in Sachsen geplanten Sperren amtlich auf 86 Millionen veranschlagt, heute dürften sie das Zehnfache betragen. Falk en st ein. Den hiesigen, durch Hölz gebrand- schätzten Einwohnern sind Vorschüsse in Höhe von 1 173 750 Mark zugegangen. * Altenburg. In der Nacht zum Montag brach in dem Anwesen des Mühlenbentzers Prieger in Hart mannsdorf Feuer aus, das die Scheune, die Wirtschafts gebäude, die Stallungen, das Maschinenhaus und die Loh- mühlc in Asche legte. Tas Wohnhaus und die Mablmüble, m der über 1000 Zentner Getreide der Selbstversorger und des Komnninalverbandes lagerten, konnten durch die Feuer- wehr gerettet werden. Bei den Rettungsarbeiten sind aus dem Wohnhaus wertvolle Wirtschaftsaegenstände ab handen gekommen. Ter gering versicherte Besitzer er- leidet großen Schaden. Ein 13 rühriger Junge des Schmiedemcisters Flemming ist von einstürzendcn Gebäude teilen erschlagen worden. Neueste Nachrichten und Telegramme vom 23. September 1920. Tie Kartoffespreise. )l Berlin. W. T. B. meldet: AnS Verbrancher- kreisen wird die Befürchtung laut, daß infolge der Frei- gab« der «artofselwirtschaft Kartoffeln von Händlern in größeren Menge» und zu übermäßigen, für de» Konsum nicht erträglichen Preise» aufgekanft und inS Ausland verschoben werden. Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft hat daher den Neichsbeauftragtcn erneut angewiesen, in Verbindung mit dem Reichs- »rrkehrsmiuistcriiim die Anöfnhrkontrolle wesentlich zu verschärfen. Auch der von Konsumenten beklagte Ankauf von Kartoffeln dnrch Brennereien ist nicht statthaft. Ferner ist in weiten Bevölkerungskreisen die Besorgnis entstanden, dast Kartoffeln zu einem für die breite Masse erträglichen Preise nickt mehr auf den Markt kommen, da die Erzeuger an Händler Kartoffel» nicht unter dem i >. . > > . > > - — Preis« NW« »ollen, »e, fstr di* aemkn «verordn»,« »o« vertraglich stcheraestellten Kartoffel« vereinbart »ar. Li- hieran» sich erlebende« «chwierta- keilen soffen in einer ,n Beginn der nächsten Woche ,wischen Produzenten und «ewerkschaftsvervändrn der- anftoltete« Besprechung behob«» »erde«. Et« «ine«, milchttge» Eingreifen in bie Tran-Porte ««ff «»ter allen Umständen vermieden werde«, da hierdurch in de« Städte» Preistreiberei«» bervorgeruse« »»d bes«»d«rS di« minderbemittelte Bevölkerung t» den Industrie bezirken einer gefährliche» Kart«ff«l»ot «»»geantwortet werden würde. (Siebe anck in der Vella»».) * Mühlhausen i. Tb. Hier ist e« zu ernsten Aus schreitungen gekommen. Eisenbahner haben Eisenbahn wagen mit Kartoffeln angebalten, sie »»tladen und die Kartoffeln für 15 Mark den Zentner freihändig verkauft. Mit Eiern, di« sich bei derselben Ladung befanden, machte man i« ebenso. * Gotha. Anläßlich der Versammlung de» Gothaer Bauernbund«» kam ,« »u einer großen Kundgebung der hiesigen Arbeiterschaft. In allen großen Betrieben legten die Arbeiter um 10 Uhr die Arbeit nieder und zogen 6- bis 7000 Mann stark zu dem VersammlunaSsaal des Bauern bundes. E« wnrde gefordert, .daß der Kartoffelpreis nicht me Arbeiter um 10 Ubr d,e Arbeit nieder und zogen 6- bi» 7000 Mann stark zu dem VersammlunaSsaal des Bauern bundes. ES wnrde gefordert, .daß der Kartoffelpreis nicht über 15 Mark binansgehen dürfe und daß Gotha sofort genügend mit Kartoffeln versehen werde. Letztere« wurde von den Führern de» Banernbundes sofort zugesagt. lieber di« Preisgestaltung dagegen schweben augenblicklich noch Verhandlungen, doch dürfte eine Einigung auf weniger als 20 Mark bestimmt zu erwarten sein. Konferenz der Fiuanzmiuifter. )( Berli n. Die deutschen Finanzmlnifter sind zum 2S. d. M. telegraphisch nach Berlin berufen worden. Et« französische» Generalkonsulat i« Stuttgart. Stuttgart. Wie WTB. hört, beabsichtigt die fran zösische Negierung, zur Wiederaufnahme der wirtschaftlich«» Beziehungen einen Generalkonsul in Stuttgart zu bestellen, dem einzig und allein die Pflege der wirtschaftlichen Be ziehungen obliegt. Die Lohnforderungen der englische« Bergarbeiter. )t London. Die Konferenz zwischen Lloyd George und den Delegierten des Arbeiter-Dreibundes am Mittwoch abend dauerte 3 V, Stunden. Es verlautet, daß Lloyd George seinen Standpunkt aufrecht erhalten habe, daß die Frag« der Lohnerhöhungen einem Schiedsgericht zu unter breiten sei. Der Begin« der Finanzkonferenz. )( Paris. Nach einer Meldung des «Petit Parisien' aus Brüssel wird die Finanzkonferenz morgen nachmittag beginnen. Vermischtes. Das Medium als Detektiv. In London be schäftigt augenblicklich die geheimnisvolle Ermordung einer iungen Bürodame, Irene Munro, alle Welt, und um dem Mörder auf die Spur zu kommen, hat man auch den gegen wärtig dort so sehr beliebten Spiritismus bemüht. Ver schiedene bekannte Medien mußten ihre übernatürlichen Kräfte in Bewegung fetzen, um „aus der andern Welt" genaue Nachrichten über die mysteriöse Angelegenheit zu erhalten, und sie haben denn auch aufregende Geschichten mit allen Einzelheiten erzählt, von denen man nur nicht weiß, ob sie auch wahr sind. Vielleicht wird die Auf klärung des Verbrechen? nähere Anhaltspunkte dafür geben, ob die Medien sich wirklich zu Detektiven eignen. Bisher hat man in dieser Hinsicht noch keine günstigen Erfah rungen gemacht. Vor einigen Jahren machte in Frankreich das Verschwinden eines Landgeistlichen, des Abbö Delaure, das größte Aufsehen. Man sand seine Kleider in einem Wald in der Nähe eines Dorfe? und nahm an, daß er einem Verbrechen zum Opfer gefallen. In ihrer volltommenen Ratlosigkeit nahm die Polizei zu den okkulten Wissenschaften iyre Zusluchr, nnv me hervorragendsten Pariser Medien machten erstaunliche Enthüllungen. Auf die Angaben eine? dieser spiritistischen Detektivs bin wurde ber Wald nach einem Leoparden oder Panther durchjucht, den vaS Medium mit dem Geistlichen zusammen gesehen hatte. Der Geist de« Abb« erschien selbst und gab einen ausführlich«« Be richt von seinen! Tode, wobei sich herauSstellte, daß er augenscheinlich die Pariser Zeitungen eifrigst studiert «nd die Kombinationen der Blätter verwertet hatte. Jeden- ftillS waren alle Medien sich darüber einig, daß der Abbä ermordet worden sei. Da machte die Polizei die Tntdef- kung, daß auch die Sckiillehrerin de? Dorfes verschwun den war: sie war nämlich von einer Ferienreise nicht nach Hause znrückgekchrt. Trotz aller spiritistischen Aufklärungen verfolgte man diese Spur, und siehe da, der AbbS und die Lehrerin wurden lebend und wohlbehalten in Brüssel entdeckt, wohin sie zusammen geflohen waren. Die Detel- trvbegabung der Medien wurde durch dicken Vorfall sehr in Frage gestellt. Aber setzt hat man wieder auf sie zurück- gegrtffen, denn der Glaube macht bekanntlich selig. ES ist wie mit jenem indischen Fakir, ber auf der Spitze eines hohen Felsens wohnte und seinen Schülern verkündete, wenn ste fest an ihn glaubten, könnten sie sich xubig von dem Felsen herabstürzen, ohne sich zu verletzen. Bersckie- dene seiner Anhänger folgten seiner Aufforderung und nnrrden zerschmettert. Das hab aber nur noch das An sehen des Fakird, denn er erklärte, dgS Schicksal der Un glücklichen beweiset daß ihr Glauben nicht groß genug ge wesen sei und daß auch alle andern, die eS probieren wür ben, st> zu Grunde gehen müßten, wenn sie nicht stärker an ihn glaubten. . . bchwereS ElsettbahurmgUick. Die -Hessische Post" meldet au« Sontra vom 22. Sep tember: Ein schwere» Eisenbahnunglück ereignete sich in der Ncibe des hiesigen GiiterbabnhofeS. Auf der Eisenbahn, strecke Göttingen-Bebra zwischen den Bahnhöfen Sontra «nd Cornberg lösten sich in der Nackt znm Mittwoch von einem in der Richtung nach Bebra fahrenden Güterzuge eine An zahl Güterwagen, ohne daß dies von dem Personal des welterfabrenden Zuges bemerkt wnrde. Di« abgerissenen Wagen rollten mit großer Geschwindigkeit die stark abfallend« Strecke nack Sontra zurück und stießen in der Nähe des Bahnhofs auf einen in der Richtung nach Debra anSfahren- . den Güterzua. Das Maschinenpersonal dieses Zuges konnte sich durch Abspringen retten. Der Zusammenstoß »ar snrcht- bar. Neber LV Güterwagen wurde« zertrümmert und die Güterzngmaschine die hohe Gisenbahnböschuna hinab- oeschleudert. Bier Eisenbabubremser wnrde« unter den Trümmern begrabe« «nd getötet. Der Verkehr auf der Strecke ist gestört. Die ÜnalückSstcitte ist ein wüstes Trümmerfeld. Die Wagen haben sich hoch aufeinander getürmt. Die unter ihnen liegenden Leichen konnten bis jetzt noch nicht freigelrgt werden. Eine MrldlMtk-aus Kassel besagt: Da« Eisenbahn- nnglück bei Sontra vat drei Tote gefordert. Zwei Schaffner wurden als Leichen aus den Trümmern geborgen. Gin dritter Schaffner befindet sich unter den Trümmern dreier Güterwagen, die einen unentwirrbaren Haufen darftellen. Die Unglücksttelle liegt in der Nähe des Bahnhofs Sontra an der Strecke Bebra-Göttingen. Einen unbeschreiblichen Anblick bietet die schwere Maschine des einen Güterzuge«, die aus dem Gleis geschleudert wurde und kaum noch als Maschine zu erkennen ist. Dieselbe liegt unterhalb der Bahnböschung. Da» Gleis ist durch den bizarren Haufen der drei ineinandergeschobenen und aufgetürmten Güter wagen gesperrt. Gegenwärtig sind zahlreiche Bahnarbeiter damit beschäftigt, nach dem vermißten Schaffner zu suchen. Der Materialschaden ist unübersehbar. Eine sofort ein geleitete Untersuchunq hat ergehen, daß dl« Kuppelung zwischen zwei Gütern» igen schadhaft geworden war. Di- Wucht des Zusammenstoßes ist dadurch erklärlich, daß an der llnglücksstelle das Gefälle eins zu hundert beträgt und daß der zweite Güterzug auf die im vollsten Lauf befind lichen angekuppelten Güterwagen auffuhr. teil. Sin Afrika- litteiluna, daß er am ... Menschen entdeckt «bei aber di« Mono- geborenen besitze wa»m «ad «O »«um von heimatlichen Fluren: sie wurden auch angesehen als Bekenntnisse eines tapfern Mannes, der Neues gewagt und Neues gewonnen. Von den zeitgc keits und jenseits der Alpen bat si Einsamkeit so frei uckd glücklich g wie der junge Altdorfer. Gan» n Glückes voll genießt er den Wald ster, und er malt Wald und Heimat nicht etwa, al» ob vcrgleichlicher in der deutschen Kunst, und seine Alexander- schlacht dorr bleibt als gewaltige landschaftliche Komposition ein Phänomen in der deutschen Landschaftsmalerei. Dürer, wie die um ihn, wie die in Italien zumeist, lockte die große Figur: Altdorfer lockt Land, Raum, Heimat, Luft, Farbe. Licht. Aber er, der glückliche Eroberer des Rau mes, kam nicht mit der Geste des Entdecker?. Seine Kunst war noch für alle, wie die Skulpturen eines herrlichen Palastes, und seine feinen kleinen Gaben waren für dre deutsche Kultur wohl mehr als alle Schätze des Columbus." Als Altdorfer diese ersten Idyllen einer friedevollen Naturbctrachtung malte, loar die Zeit in den Erschütte rungen der Revolution kaum weniger unruhig als heute. Wie ein Ruf zur Natur, zu stiller Beschaulichkeit klingt seine Kunst hinein in die Umtriebe der Revolutionäre und Kommunisten jener Zeit. „Von den Fanalen oes Auf ruhrs, die damals die Welt in Brand zu sehen vrvbten, spürt man nichts in seinen Bildern. Und doch hat gerade er als Künstler erwiesen, Ivie neu und stark der bildliche Nerz von Unruhe der Gestalten und flimmerndem Lichte wirkte. Wie liebt er gerade ein schier unentwirrbares Durcheinander der Bewegungen und Formen, Linien, Ak zente, Lichter und Farben. Die alte germanische Lust an endloser, rätselhafter Verknüpfung einzelner Formen und Teile lebt in keinem deutschen Meister so rein auf wie rn Altdorfer." Deshalb haben auch diesen urdeutschen Ent decker der deutschen Naturschönheit zuerst die Romantiker in seiner ganzen Bedeutung erkannt, usad heute, wo wir zu den Urguellen nationaler Kultur und Kunst zurückstreben, werden wir uns an diesem ersten Maler des LSaldes be sonders erfreuen. - Zrr M Wer Sez «Neu WM». Wir können uns heute schwer vorstellen, daß es Zeiten gegeben hat, in denen der Walo, der uns heute als ein be- wnderer Schmuck der Natur erscheint, den Menschen nur Fw'cht eimiüßte, und dock ivar der deutsche Walo für die söhne de? Mittelalters ein düsterer Schrecken, ein Gebier voll lauernder Gefahren, in dem nicht nur wilde Tiere, sondern auch schlimme Gesellen den Wanderer aniiclen Lieder vom schönen grünen Wald, wie sie eigentlich erst eie Romantik au? vollem Herzen angestimmt hat, waren noch nicht in aller Atunde, und selbst die Maler, die doch zuerst mit offenen Augen die Schönheiten der Erde ent deckt haben, fühlten sich bedrückt in dem engen Dickicht der Bäume und konnten es nicht mit rechter Liebe darftellen. Da ist es ein gottbegnadetes Malertalent gewesen, das den deutschen Ltzald von dem auf ihn lastenden Bann der Jahrhunderte erlöst und zum ersten Mal seine Herrlichkeit dargcstellt hat. Das war Albrecht Altdorfer, der erste deutsch Landschafter, der die Natur ganz ohne irgend ein anderes gegenständliches Interesse gemalt hat. Bon diesen, ebenso hervorragenden wie liebenswerten Meister, einem der größten aus der größten Zeit der deutschen Malerei, gab es bisher kein Werk, das weiteren Kreisen seine Kunst in Text und Abbildungen nahcbrackste, wäh rend wir solche Bücher für italienische, franzömche oder englische Meister viel geringerer Art längst besitzen. Die Lücke wird nun durch ein ,m Nahmen der „Kunstbrevrere" des Verlages Hugo «-chmidt in München erschienenes Buch von Prof. E. W. Bredt ausgefüllt, das uns in warmherziger Schilderung und vielen Bildern den ersten Verherrliche! des deutschen Waldes nabebringt. Altdorfer ist ein rechter Vertreter der Heimatkunst. Ihn lockte cs nicht, wie Durer und andere „hochgestiegene" Meister der Zeit, nach Italien und nach fernen Vorbil dern. Er malt eine Welt, die ibn beglüctt und die er als erster erschaut. Und baber liegt nichts Gewolltes, nichts Absichtliches, sondern etwas so glücklich Selbstverständliches in seiner Kunst. „Was würde sich heute wohl so ern kleiner Revolutionär einbilden, wenn er ähnlich vorangrnge wie Altdorfer damals?" fragt Bredt. „Aber Altdorfer hat Sicherlich von seinen entscheidenden Taten kein Aufhebens gemach!, denn in der ganzen Reihe seiner Werke macht nichts den Eindruck von Pratension, Gequälthert oder be wußter Geste. Und doch waren diese kleinen entzückenden Landschaften, die hinter die rauschenden Baumwande uns locken und den Blick so leicht führen zu den blauenden Bergen und Seen und den leuchtenden Wolken, sie waren damals nicht nur — wie heute noch — wunderbare Liedchen von heimatlichen Fluren: sie wurden auch, angesehen als Bekenntnisse eines tapfern Mannes, der Neues gewagt und Neues gewonnen. Von den zeitgenössischen Malern dies- ' " ----- ru Wald und des > Stärk- __I das nock grade gut genug sei für die Folie eine» heroischen oder biblischen Vorganges. Im Gegenteil, d»e Kleinheit und Unklarheit der Gestilten macht oft die Geschichten znm Traum. Wenn Alsdorfer nichts gemalt hätte als die kleine« Kunst nn» Wissenschaft. Professor Han» Litt feierte seinen 70. Geburtstag. Der erste Vtoltnprofeffor und Leiter des Schüler-Orchesters am Leipziger Konservatorium, Dirigent -e» Leipziger Lehrer- gesangverein», Professor Hau» Sitt, vollendete am Dienstag sei» 70. Lebensjahr. Ak- Lehrer de- DiolinspielS mrd al» Komponist ist HanS Gttt wett über die Grenzen Sachsen bekannt geworden. 1L Internationaler Ssperanto-Songreff in» Haag. Bom s, bt- 15. August 1V20 fand im Haag -er 12. Internationale «fperanto-Songretz statt, an dem 4l» Esperantist«» vo» A Nationen teilnahmen. Telegraphisch« Grüße waren «. a. von den indischen Anhängern der WelthilsSsprach« etnse- gangrn. Al» Vorsitzender Le» Kongresse- wurde Herr JS- brücke». al» Stellvertreter Herr Warden (England) «nd al» Sekrettir Herr Designe (Frankreich) gewählt. Nach einer Reihe vo« Mitteilungen und verlesen vo« eingegangene« BegrützungSdrpesche« wurde» in einer Sondersitzung die künftigen Aufgabe» »er Allgemeinen Esperanto-Bereini-nng dahin tzffgelegt: »l. Fürder»« aller moralische« mw materielle» Interesse» der Mensche» ohne Unterschied der Nation, de» Glanben» «nd der Sprache. 2. Steiger»»» de» Solidaritätsgefühl» u»ter den Anhängern, sowie der Har monie «nd der Wertschätzung unter den volk-rn. S. Ber- drei tuns de» Gebrauch» der Welthilfssprache Esperanto. 4, Einrichtung von internationalen Dienste«, die vo« alle« Mensche«, der« intellektuelle» »der materielle» nkßffkiOkstf, «l» bt» PHP»» vvN Nasse «dm? EPvU I werden können." Nach eingehender Erörterung dieser Ziele wurde auf die Wichtigkeit technischer Wörterbücher in Espe ranto hingewiesen und mitgeteilt, Latz schon S technische Wär- terbücher vorhanden wären. Auch versprach Herr SurSmith (Amerika), die Vorbereitungen für ein technisches Wörter buch der Textilbranche zu treffen und, wenn nötig, auch für die Kosten aufzukommen. Am Mittwoch, de« 11. September, 7 nachmitttags, wurde» Fachfitzungen abgehalten. Abend würden im König!. Theater 2 Espevantostücke aufgeführt. Am nächsten Tage folgt:« lange und wichtige Verhandlungen zweck» strafferer Organisation der gesamten Esperanto - Be- wegung. ES wurde endlich eine Kommission vo« sechs Mit gliedern gewählt, 3 Vertreter und » Stellvertreter, vo» denen in der ersten Gruppe ein Deutscher ist, während die zweite au» lauter Deutschen besteht. Diese Kommission soll den Plan einer neuen Organisation vorberetten und dem künf tigen Kongretz unterbreiten. Als Ort de» nächsten Kongresse» > wurde Prag auSersehen. Nach -en Tagen der Arbeit folgte«! Stunden d:r Freude. Et» internationaler Ball, an dem sich Vertreter von 20 Völkern, z. T in ihren eigentümliche»! Trachten, beteiligten, ein Ausflug nach Leyden, dem VM Mit glieder beiwohnten, ein Besuch im Kino, wo all« Teilnehmeri sich im Film sehen konnten, sorgten für Unterhaltung un brachten dir Teilnehmer in engere Beziehungen. Go endete erfolgreich ber 12. Kongretz, und mit guten Erwartungen dür- fen die Esperantisten dem nächsten Kongretz in Prag 1021 ent-j gegensehen. Wir aber rufen: Biv« la movado esperantista!s le» lebe die esperantisttsche Bewegung). (Nach dem Bericht! im Germana Esperantisto). Dr. Di. Nilson al» Geschichtsschreiber deS Weltkriege». Wie et« Berichterstatter der Baltimore Svrning Sun au» Washington meldet, beabsichtigt Präsident LÄlson nach seinem Rücktritt von der Präsidentenschaft im nächsten Mär» seine ganze Arbeitskraft einem GeschtchtSwerke zu widmen, in dem er dir diplomatische Anteilnahme Amerika» am Weltkrieg dar- stellen will. »Der Präsident," sagt der Berichterstatter, „hat schon während seiner Genesung die vorbereitenden Arbeite» ausgenommen »nd einen groben Teil de» amtlich« Material» zusammengeftellt, da» dir Grundlage seine» Werke» bilden wird." Ei» neue» Drama vo« ««hart Hauptmann. Wie aus vrrli« berichtet wird, hat Gerhart Hauptmann ein neue» Drama „Magnus Garbe" vollendet. Ueberraschnnaen im schwarze» Erd Reisender macht die überraschende Mitt« Kongo «inen Stamm von assenSbnlicken . hat, die noch auf Bäum« klettern, dabei aber die Mono gamie besitzen «nd niemals lügen oder stehlen. Diese Ent deckung ist «in Beweis dafür, daß e» noch so manche lieber- raschung für un» im schwarzen Erdteil gibt. Die Tierwelt, Afrika» ist vn« nvr unvollkommen bekannt. Al« vor etwa, 15 Jahre« dl« erste Nachricht von, dem fabelhaften Okapi nach Europa kam, wollt« man an dieses Tier nicht glauben, bi» tti einig« Jahr« später gefangen wurde. Aber noch ist «» bisher nicht, gelungen, einen jener seltsamen Zwerg- elrfanttn ,« erbeuten, di« von mehreren Reisenden am aber«» Kongo aestben wurden, und ebenso hat fick da« ge- h,imni»volle Siruku, halb Tiger, und halb Zebra, dem Kana entzogen, obwohl die» Tier sehr ausführlich von vrr- Medenrp -ingeborenen beschrieben worben ist. di« in sein»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)