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- Erscheinungsdatum
- 1920-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192009176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-09
- Tag 1920-09-17
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Monat
1920-09
-
Jahr
1920
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jetzt dadurch Beschäftigung erhalten können. Abgebrochen werden dir Hallen 1, 9, 3 und 4, die Halle«« 5 und 6, sowie die Werst bleiben erhalten. Aus Weisung der Entente müssen die zum Abbruch bestimmten Hallen bis Ende Dezember geschleift lein. Die Berliner Unternehmer wollen die Hal len industrielle» Zwecken des Inlandes wieder dienstbar machen und stellen die Hallen und Materialien am Orte für Interessenten zum Berkaus. Die Hallen müsse» jedoch dann so ausgestellt werden, das, sie für das Flugwesen nicht mehr in Betracht kommen, lieber die Verwendung der stehen bteibenden Hallen und des Großenhainer Flug" Platzes als Etappe im internationalen Flugverkehr snid noch keine endgültigen Entscheidungen getroffen. P > r n a. Fabrikbesitzer Hugo Küttner hat das hun dertjährige Bestehen seiner Firma zum Anlaß genommen, hier eine „Küttner-Stistung" un Betrage von M>000 M. zu errichten. Tie Erträgnisse sollen in der Haupts iche zur Unterbringung erholungsbedürftiger Lchnlkinder auf dem Lande verwendet werden. Glashütte. In Dittersdorf waren einem GutS-- besitzer im Juli ztve« Pferde im Werte von 40000 Mark gestohlen und über Pirna nach Dresden fortgeführt Wor den. Obwohl eine Belohnung auf die Ermittlung der Dtebc ausgesetzt ivordcn war, gelang es nicht, diese zu fassen. Jetzt ist die Festnahme der Pferdediebe erfolgt. Es sind zwei Arbeiter aus Dresden-Pieschen, deren Schwester be» dem Bestohlenen dient. Die gestohlenen Pferde waren von den Dieben eine Woche lang in Dresden eingestellt und dann nach Kvttbus vertäust worden. Waldheim Borgestern vormittag sind aus ocm Baubofe der Strafanstalt zwei Züchtlinge entwichen. Einer davon wurde bereits am Aach Mittage in Massanei sestgc- noMiueu und dem Zuchthanse wieder zugeführt, während der andere noch nicht ergriffen werden konnte. Reinholdshain. Mit der Festsetzung des Kar- tossripreises beschäftigte sich eme landwirtschaftliche Ver- sammlung. die auf Anregung des Bezirksprüfungsaus- schusseS hier stattsand. Rach längerer Aussprache erklärte sich die Versammlung bereit, den Minderbemittelten des Bezirkes den Zentner Speisekartosfeln sür den Winterbe darf zum Preiie von l5 Mart abzngeben. Glauchau. Der 55 Jahre alte Streckenarbeiter klötzuer aus Lvbsdorf Ivar, um schneller zur Arbeitsstätte zu gelangen, auf einen außerhalb der Station haltenden Gütcrzug aufgestiegen, dann aber, als er merkte, daß der Zug auf dem Bahnhof nicht hielt, während der Fahrt ab gesprungen. Dabei war er auSgcglitten und unter die Räder gekommen, so daß der Zug über ihn binwegfuhr und der ttorver gräßlich zugerichtec wurde. Der Tod trat aus der Stelle ein. Eriinmit schau. Eine Meisterssrau von hier traf auf dem Bahnhöfe ein unbekanntes Mädchen, dem sie iin'tlcidig elw.is zu essen gab und dann mit nach Hause nahm. Plötzlich vermißte der Meiner >00 Mark. Das Mädchen bestritt, gestohlen zu haben und verlangte, durch sucht zu weiden. Doch ehe mau dazu kam, riß das Mäd chen ans, wurde aber bald erwischt und als ein sechzehn- jähligeS Dienstmädchen ermittelt. B öseubr n n u. Eine Bisamratte von ungewöhnlicher Stärke, nahezu 8 Pfund schwer, erlcgre am Sonnabend Herr GutSiu'pektor Schreiber am Ufer des Ritterguts- tetches. Mb lau. Die Weihe der Göltzschkalbrücke iaud ovr 70 Jahren, am 14. September I85>>, statt, König Friedrich August ll. traf mittags am Bauplatz der Göltzschtalbrückc ein und weißte mir drei Hammerschlägeu das Bauwert. Mi Gefolge de-s siömgs besauden sich Rttuistcr Behr und L-schirsku und 00 Kammermitgtteder. Die Fuudameutic-- rnngSarbeiteu der Brücke wurden, wie aus einer in« Jahre 1854 bei August Schröter in Plauen gedruckten Schrift er sichtlich ist. im Herbst 1845 in Angriff genommen und waren im Frühjahr 1840 soweit gediehen, daß am 'N. Mar der Grundstein zu dem einen Pfeiler deS mittelsten Hauvt- bogeus gelegt werden ivunte. Am 29. September 1849 konnte der untere große Mictelbogeu geschlossen, der Schluß stein am 14. Sevieiuber 18-40 eingesetzt werden. Die Uebergabe für den Betrieb erfolgte am 15. Juli 1851. Am Ban der Gültzschtalbrücke waren in der besten Zeit durch schnittlich 1500 Arbeiter beschäftigt. Planen. Wi» dem „Bogtl. Anzeiger" von der böh mischen Grenze berichtet wird, ist infolge der zunehmen den heimlichen Ausfuhr notwendiger GebrauchSgegenstände von Böhmen nach Täcksen über sämtliche politische Grenz bezirke das Sraudrechi verhängt worden. Es fallen dar unter die Pezirte Friedland, Reicheuberg, Neustadt an dec Tafelsichte, Warnsdorf, Runiburg, Schlucken»» »sw. Mer Ar WMMsWM ii, »er SWMMA. Die sommerlichen Ferieiireiseu haben setzt wieder viele Tausende von Großstädtern «u eine engere Berührung mit dem Landvolk gebracht und durch -ie>eS Hinausströmen au-S den Häusermeeern in die frische Natur wird em wenig die 8lüft verringert, die immer mehr zwischen Stadt- und Laiidmcnsckun gähnt. Eme Vertiefung in das Wesen und die Sitten der Bauern, unter denen sich eine gesunde Kultur noch in ursprünglicheren Formen erhalten hat, vermag auch dem Großstädte» wieder naive Kräfte des Volkstums znzuführen, deren wir heute mehr denn «e be dürfen. Es ist gleichsam ein praktischer Anschauungsunter richt über Volkskunde, der sich dein Sommerfrischler mit offenem Sinn und guter Beobachtungsgabe bietet. Jeder, der Freude an den Formen bodenständigen Lebens hat, kann hier eigenartige Züge und altertümliche Sitten sammeln, soweit sie der immer weiter vordringende moderne Geist nicht schon Vernichter har. Eine solche Sammcilättgkeit in den Ferien ist nicht nur sür den Sammler selbst von hohem bildenden Wert, sondern er stärkt auch den Sinn für Volks kunde überhaupt, indem das Interesse des Städters dem Landmann seine vielleicht schon verachtete und vernach lässigte Sitte '.nieder ehrwürdiger macht. Die „Deutsche Volkskunde", wie sie sich allmählich zu einer umfasjeudcu Wissenschaft entwickelt har, ist doch nun einmal der Wunder hort im Jungbrunnen, zu dem unsere natur- und volkent- fremdetc Zivilisation ihre Zuflucht nehmen mutz. Einen inhaltreicheu ttebcrblick über dieses Gebiet gibt Karl Reuschel in seiner „Deutschen Volkskunde im Grundriß", deren erster Teil soeben im Rahmen der Sammlung „Ans Natur und Geisteswelt" bei B. G. Teubner in Leipzig er schienen ist. Hier werden auch wertvolle Angaben darüber gemacht, wir mau am besten Materialien zur Volkskunde sammeln lind dadurch zu ihrer Erhaltung beitragen kann. So wie die ersten Volksliechammlcr ivaren aüch die ersten Volkskiiiidesammler aufklärerische Feinde des „VolkS- abcralaubeikS" nno haben unbewußt zur Ben>ahrttng dessen be'genagen, was sie bekämpften. Eine solche Sammlung lvar z. B. die „gestriegelte Rockenphilosophie" aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts, die die Bräuche der alten Spinnstnbcn bekämpfte und gerade dadurch rostbare Schätze bewahrt bcn. Nach dem großen Vorbild Herders und der Romantik, die den Sinn für das Volkstum wiederbelebten, hat dann der Altmeister der germanistischen WiNeuschast Jacob Grimm die Wissenschaft der Volkskunde geschaffen, indem er schon 18>5 eine Gesellschaft stiftete, die „alles, was unter dem gemeinen deutschen Landvolks von Lied und Sage vorhanden ist, rette» und sammeln sollte." Seine Anregungen sie en auf fruchtbaren Boden, und bald zogen viele ans, um dem Volle, wie einst Luther, „aufs Maul zu sehen". W. H. Riedl he.! uns in klassischer Weste be- iichiel, wie er ,ich feine Kenntnisse von Volkstum uud VvMwictschgft ..erwanderte", und Wilhelm Maunbardt btz- und Knudsen habe» die Expedition verlassen, um nach Nor- braun, Ockergelb und Septafarben. Die Skala der Sonnrn- weaerr surückzukehrrn. Nachl»ts«.MUrjLttua-^eL^Mtrs^^ Lürste.aber Mttbt.erjchLoit Apelt, Führer und Hanke. Den Vorsitz führte Herr Ge meindevorstand Hans. Der Sitzung wohnte Herr Q sichtlichen Baukoste« etner dritten, «m» « »ooannaen deD stehenden. Bauaruppe, die sich unter BerÜcksichiignng der letzten Lobnerböbnnaen und erhöhten Preise für Banstosse aus runo 8800000 M. errechneten, während die Gesamt- baukoften der Baugruppe 1 und 2 zusammen 2S72OOO M. betruaen. Die aus die Trmelnd« entfallenden Baukosten. Zuschüsse für die geplante neue Bauaruope würden 24k000 M. betragen. In der sich anschließende» Aus- spräche nehmen Vertreter aller Partetrlchtunaen da« Wort. Herr Hannes führt au«, dass die Sozialdemokratische Bartet im Gemeinderat sich bewutzt sei, daß die für den Bau von der Gemeinde zu letsteuden Zuschüsse eine neue «roße Be- lastnng für die Gemeindekasse brinaeu werde, in Anbetracht der Notlage muffe aber auch dieses Opfer gebracht werden, und sein« Partei stimme dem Bauvorhaben zu. Die erforderlichen Vorarbeiten seien unverzüglich aufzunebmen und der Antrag auf Gewährung von UeberteuerungS- »uschüffen beim Landesamt einznreichen, wofür die Aussichten nach dem von ibm gewonnenen Eindruck nickt ungünstig seien. Herr Hentschel weist darauf bi», daß die erlassenen Ber- ordnungen Über Teilung großer Wohnungen, Zivilelnquar- tierung usw. so Hut wie aar keine» Erfolg gebracht haben. Wäbrend aus der einen Seite nock komfortable Wohnungen mit 8—10 Zimmern vorhanden seien, bestehe anderseits dgs größte WobnungSrleud bet der Arbeiterschaft. Es seien ibm Fäll« bekannt, wo Familien in Waschhäusern ihren Wohnaufenthalt nehme» müssen. Seine Partei vermisse «ine LuxuSwohnstruer und vertret« den Standpunkt, daß die Gemeinde weitere Wohnungen schassen müsse, unbeschadet der Frage, wir die Mittel hierzu zu beschaffen seien. Mit dem Bau müsse sofort begonnen werden. Die Regelung der Deckungsfrage müsse vor der zwingende» Notwendigkeit, Wohnungen zu schaffen, zurücktreten. Herr Matthäus wünscht, daß vor Beginn de« Baues die Deckungsfrage ge lost und die Zuschüsse durch Reich und Staat sichergestellt seien. Ohne diese zu bauen, wie Herr Hentschel empfehle. - müsse er al« sehr gewagt bezeichnen. Kür die Gemeinde würde es einen schweren Schlag bedeuten, wenn die Zu schüsse auSbleiben würden. Von der Notwendigkeit für weitere Schaffung von Wohnungen sei auch seine Partei ganz überzeugt. BIS zur Klärung der Deckungsfrage mütz- - ten alle Vorarbeiten erledigt werden, sodaß nach Eingang des Bescheides sofort der erste Spatenstich getan werden könne. Herr Litmmel wendet sich gegen die Anfsassnng des . Herrn Hentschel, den Bau ohne jede Gewähr für die Deckung, der Mittel sofort wieder aufzunebmen. Er bezeichnet diese , Auffassung als leichtfertig und nnkaufmännisch. Liese ZusammenbruchStheorie müsse er sür seine Partei entschie den ablehnen. Nachdem noch di« Herren Gartenschläger und Hör» sich zustimmend unter dem Vorbehalt der Lösung der Deckungsfrage zur Vorlage geäußert batten, erklärt sich der Gemeinderat im Prinzip mit dem Bauvorhaben ein verstanden und beauftragt den Bauausschuß, die vor- , bereitenden Schritte einzuleiten, Kostenanschläge auszugeben und sich beim LandeSwohnungSamt für die Erlangung der UeberteuerungSzuschüffe zu bemühen. Im Anschluß gibt Herr Gemeindevorstand bekannt, wie die einzelnen Jn- dustriefirmen an der Verteilnng der Wohnungen in den beiden KleinwohnimgSbangrnppen beteiligt sind und zwar GrotzelnkaufSgesellschaft 33 Wohnungen <24 weitere Be werber), Reichseisenbahnen 11 Wohnnngen (20 Bewerber), ' Eisenwerk 17 Wohnungen (49 Bewerber), Postverwaltungtt 2 Wohnungen (0 Bewerber), Gemeinde und Schule 3 Woh nungen (0 Bewerber), Spinnerei A.-G. 1 Wohnung (12 Be werber), Elektr.-Verband 1 Wohnung (4 Bewerber), Hobel-- werk 2 Wohnungen (6 Bewerber), Heine L Co. 0 Wohnung (18 Bewerber), Lädeunternrhmer Schäfer 0 Wohnung (5 Bewerber), Verschiedene Firmen 24 Wohnungen (47 B» Werber). , 4. IHerr OrtSbaumeifter Langer.) Ein von der Firchä Hafen-Hobelwerke geplanter Kontoranbau wird unter den vom Bauansschutz ausgestellten Bedingungen befürwortet.- 5. Mitteilungen. Der Gemeinderat nimmt von der Mitteilung des Herr» Ortsbaumeisters Langer Kenntnis über erfolgte Abschlagszahlungen an Gewerken der 2. Bau-/ gruppe an der Oststraße. — Ferner von der des Vorsitzen den über die erfolgte Kündigung des mit der Reichscisen» bahn abgeschlossenen Mietvertrages für das der Güter abfertigung im Hasen überlassene Hausgrundstück Oschatzer Straße Nr. 1. Dem Ansuchen der Eifenbahnverwaltung, den Vertrag bis 1. Jan. 1922 zu verlängern, glaubte die Gemeindeverwaltung nicht stattgeben zu können, ivril ihr. daran liege, die Räume sür Wohnnngszwecke so bald alss. möglich frei zu bekommen, und hält daran fest, datz diese am 1. 10. 1921 endgültig der Gemeinde zur Verfügung ge stellt werden. Der Vorsitzende gibt bekannt, daß das „Hansa-Hotel'' von der Etsenbahnoerwaltung angekauftz Regierung sind sie umgekommen. Amundsen meint, daß ein Verbrechen vorliegt. Der diesjährige Nobelpreis für Literatur wird, wie aus Stockholm gemeldet wird, dem norwegischen DichtrP Knut Hamsun verliehen werden. Anskandsgaftsvielretse einer Dresdner Opern sängerin. Elisabeth Rethderg von der Dresdner StaatS» oper ist zu einer Gastspielreise nach Skandinavien sowie für je zwei Orchesterkonzerte in Stockholm und Christiania unter Leitung des Generalmusikdirektors Schneevoigt verpflichtet worden. Die Künstlerin wird ebenfalls auch bei den Wagnerfestspielen in Madrid als Eva in den Meistersingern austreten. Die 8». Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte, die erste seit 1913, beginnt am 19. September in Bad Nanheim. Für die über Erwarten große Zahl der Teilnehmer ans dein In- und Auslände haben Pensionen, Hotels und die Bürgerschaft über 2000 Betten zur Ver fügung gestellt, sodaß sämtliche Teilnehmer unentgeltlich nntergebracht werden können. Tfteaterskandal in Wie». An der Neuen Wiener Bühlür kam es Mittwoch bei der Premiere der Trngikomödtr „Kleine Sklavin" von Dietzenschmidt, die auch in Berlin gegeben wurde, zu einem Lheaterskandal. Cs handelt sich um «iiOvropagandastück gegen den Mädchenhandel. Während deS dritten Aktes nahm ein Teil des Publikums an den Szenen, die in einem öffentlichen Hause spielen, Anstob und gab seiner Unzusriedenheit durch Zwischenrufe, minuten langes Pfeifen und Trampeln mit den Fichen Ausdruck. Ein Teil des Publikums verlieb das Theater. Der Dirck- tor Geyer richtete eine Ansprache an das Publikum und erklärte, datz das Stück in Deutschland an zahlreichen Bühne» ohne Anstand aufgesübrt wurde und gegen den Mädchen handel gerichtet sei. Wem das Stück nicht gefalle, der könne sich an der Kaffe das Geld znrückgeben lassen. Das Publi kum beruhigte sich und das Stuck konnte sodann auch zu Ebbe geführt werden. Eine «»vollendete Arbeit Wolfram von Eschenbachs ausgefunden. Die Wiener „Reichspost" meldet: In dem obersteirischen Benediktinerstift Sankt Lamprecht wurde eine vierseitige Pergamenthandschrift des Willehalm, eines un vollendeten Heldengedichtes von Wolfram von Eschenbach, aufgrfunden. Das Manuskript «mfatzt ungefähr 300 Verse. Das Farbcnspiel des Svunennuterganges. Tic herbst liche Pracht der Sonnenuntergänge, die uns in diesen wenigen schönen Tagen entzückt, entfesselt ein Farbcnspiel, dessen Dar stellung vielleicht^«»! großen Maler gelingt, sich der Wieder gabe mit Worlezz äbsst entzieht. Ein Naturfreund hat nun eine Anzahl voü>Mrbeu zusammengcst-llt, die er beim Son nenuntergang beotzitchtete: Bernsteingelb, Orange, Schar lachrot, Pnrpür- Violett, Heliotrop, Lachsrot, Rosarot, Psauenblau, Azurblau, Apfelgrün, Lichtgrttn, Otto, lkmbra- Gedrauchsgegenstände über die Grenze schmuggelt, soll mit dem Tobe bestraft werden. Borna. Durch das Spielen mit Streichhölzer« eines neunjährigen Knaben, der in dichter Nähe der Pfarrwirt- schaftsgebäude Feuer anzündete, brannten sämtliche Pfarr- leünimrtschaftSgebäube in Schönau bet Borna nieder, ver geblich kämpften fünf Feuerwehren gegen die mächtige. Feuersbrunst der mit Erntevorräten gefüllten Scheunen. Gegen 20 Pfarrseldpächter sind schwer getroffen init teils unversicherten Vorräten, darunter meist kleinere Leute. Der Verlust an Gebäudewcrt ist bei den hohen Baupreisen sehr grvtz. Leipzig Bei der ArbettSlosendcmonstritlon am 5». Februar j9»9 und während ber Unruhen nn Mürz dieses Jahres sind in Leipzig städtische Gebäude nutz Denk mäler durch enischlagende Geschosse beschädigt, Fenster scheiben, Gaslaternen, elektrische Bogenlampen zertrüm mert, Straßen aufgerlsseii, Brücken abgedeckt, Sclnitzgeländer und Elnfriedignngen abgerissen, öffentliche Anlagen zer stört ivorden. Die sür Wiedergutmachung der Schäden entstehenden Kosten betragen 412559,97 Mart. I» dieser Summe sind 100000 Mark für die Wiederbeseitigung der am Friedrich-August- und Lutberdentmal angerichteten Schäden mitenthalten Der Rat ist iedvch der Ansicht, datz für Denkmäler in der jetzigen Zeit derartige hohe Summen nicht aufgewendet, wie au» im übrigen die Kasten tunlichst vermindert werden möchten. Er hat da her beschlossen, sür die Beseitigung der Schäden nur 300 000 Mark zu bewilligen. Leipzig. Der Stratzenbahnerstretk ist be endet. Di« gestern in der hiesigen Kreishauptmannschaft geführten Verhandlungen mit den streikenden Gtraßen- bahnern haben zu einem Vergleich geführt, wonach der Betrieb auf den Straßenbahnen spatesten« am Sonnabend früh wieder ausgenommen wird. MtzMn iitn iik issniWk ßkmiüknMi« ü «ritt <Zentralsch«le) am 14. September 1VLO. Vom Gemeinderat fehlten die Herren KrauSpe, Riedel, Apelt. Führer und Hanke. Den Vorsitz sübrte Herr Ge meindevorstand Hans. Der Sitzung wohnte Herr OrtSban- meister Langer bei. 1. (Berichterstatter Herr OrtSbanmeister Langer.) Di« gesamten Gestehungskosten der au« 8 Häusern bestehenden 2. Kleinwohnungs-Baugruppe an der Oststratze belaufen sich auf 1570910.75 M. Davon entfalle«» ans reine Baukosten 1 540251.38 M., Grunderwerbskosten 11193.80 M., Stratzenbaukosten 19406.07 M. Der Ertragswert beträgt 330000 M. und die Ueberteuerung 1240910.75 M. Ans einen gm nutzbare Wohnfläche entfalle» 37.15 M. der Gestehungskosten und 7.80 M. MietertraaSwert. Die Rech nung ist dem LandeSwohnungSamt zur Prüfung eingereicht worden. Vom Kollegium werden Bedenken gegen die Ab rechnung nicht erhoben. 2. (Berichterstatter Herr OrtSbanmeister Langer.) Die von den Baugewerken eingereichten UebertenernnaSzuschüffe für Bauarbeitcn an der 2. Kleinwohnungs-Baugruppe werden, nachdem diese vom BanauSschutz eingehend geprüft wurden, vom Gemeinderat einstimmig genehmigt. 3. Herr Gemeindevorstand Hans kennzeichnet die Lage der Wo hnungS Verhältnisse in der Gemeinde, die trotz der errichteten zwei WohnnngSgruppen an der Oft- strotze noch immer als sehr unaünstiä und «nzureickend be zeichnet werden mutzten. Täglich wurden eine große Zahl Anträge ans Wohnungen bei der Gemeindeverwaltung gestellt, denen nickt entsprochen werden könne. Die Zahl der Wohnuiigssuchenden betrage gegenwärtig 87 Verheb ratete, 37 Ledige und 59 auswärts Wohnende, die in Gröba arbeiten. Hinzu koinmen noch 89 auf Tauschwoh nungen. Das Bauvorhaben der Siedelnngsgesellschaft „Elbe" könne dem Bedürfnis der Gemeinde nur in geringen, Matze Rechnung tragen, da die zu errichtenden Wohnungen in der Hauptsache sür von auswärts »»ziehende Beamte und Arbeiter bestimmt seien. Die dringend« Notlage zwinge zur Errichtung weiterer Wohnungen durch die Gemeinde. Auf eine an das LandeSwohnungSamt gerichtete bezügliche Anfrage auf Gewährung von Leber- teuernngszuschüssen habe man «ine bestimmte Zusage noch nicht erlangen können, doch sei zu erwarten, daß diese auch für diese Baugruppe bewilligt werden. Herr Ortsbau meister Langer hält die Gestehung weiterer Wohnungen angesichts des bestehenden Wohnungselendes für ein« un- umgängliche Notwendigkeit und berichtet über di« voraus- trrcb dieses Sammeln zuerst in wissenschaftlich-systemati scher Form für ferne wichtigen mythologischen Forschungen. Ter erste aber, der dre Sommerfrische, diesen Ersatz des Städters für das verlorene Leben in der Natur, zu diesem Zweck rn vorbildlicher Weise verwertete, war Richard Wossi'dlo, ein Sammler von Gottes Gnaden, der unendlich wertvolle Schätze der Wissenschaft bereitgestellt hat. Er erkannte, daß flüchtiges Durchwandern einer Gegen» nicht genügt, sondern ein planmäßiges Durchforschen notwendig ist, Ivie es sich dein Städter m längerem Ferienaufent halt bietet, lieber die Technik des Sammelns hat er wert volle Ratschläge gegeben. Der Sammler in der Sommerfrische >olt sich Orte mit alteingesessener Bevölkerung wählen und zunächst mit den Leuten näher bekannt werden, llm die Unbefangen heit seiner Gewährsmänner zu erhalten, schrieb Wvssivlo seine Beobachtungen ganz verstohlen auf Gummimanschctten nieder. Gern wandte er sich an kleine Händler, die viel herumkoiumcn; auch in Armenhäusern hatte er reiche Ernte. Später veranstaltete er Sammelabende, auf denen er die Berichterstatterfreudigkeit durch, Tabak- und Bier spenden erhöhte. Stockte einmal der Fluß, so griff er selbst erzählend em, indem er etwa einen heimischen Brauch mit einem fremden verglich. Man darf nickt zu allgemein fragen, sondern nach konkreten Dmgen, über die man dann oft überraschend Kare Auskunft erhält. Immer aber mutz man sich bewußt bleiben, datz nicht jeder ausgehorcht werden möchte, und das em Zuviel deS WtsfenwollenS häufig das Vertrauen stört. Die Nachforschungen müssen möglichst umfassend sein. „Erst wenn man Brauch und Glauben, Sagen und Märchen, Erzählungen und Schnurren blneinzieht, wenn man mit den Wörtern zugleich m die Kenntnis der Sachen eindringt, Hausbau, Tracht und Ge rät erforscht, erst wenn man ein volles Bild von dem äutzeren und inneren Leben des Volkes zu gewinnen sucht, erst dann entspricht der Lohn der aufgewandten Mühe". Daß gerade die „ältesten Mütterchen" dte „Schatzhüterinneii des Volksglaubens" sind, wird durch die Erfahrung nicht bestätigt. Aber auch heute noch liegen viele »»gehobene Schätze cm Volksgcmüt. So hat z. B. K. H. Prahl auS dem Munde seines aus Saspe bet Neufahrwasser gebür tigen Hausmädchens 123 Volkslieder ausgeschrieben und dabei die geläufigsten nicht einmal berücksichtigt. Kunst nn» Wissenschaft. Die HUS«e AmundsenS. Der norwegische Vizckonsul in Nome teilte mit, daß Roald Amundsen am 28. JnU kn Nome angekommen sei und über die Wrangelinkel nach denr Eis, weitergereist sei. Er hoffe, mit dem Eise quer über den Nordpol wegzutreibrn. In AmundsenS Begleitung befinden sich Dr. Soerdrup, Wisting nnd Olonkin. Testen
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