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- Erscheinungsdatum
- 1920-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192009078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-09
- Tag 1920-09-07
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Monat
1920-09
-
Jahr
1920
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n -.../er tretk« ),ran- »mals vi, ««„legen, anziellen Seit« L'ÜLN »ei» vandtuygen Gesetzr»»«rtetz»n»gen harst-llen, bi« di« Re- gierung verhindern und bestrafen müsse. Die Regierung will jedoch unter allen Umstünden einen grösseren blutigen Kon flikt vermeiden und verhütt sich deshalb passiv. Der »Lorr. d'Jtalia* berichtet, man stehe in Italien am Borabend einer von Dowietaaenten hervorgerufenen bolschemtsttschen Repa» lntion. Die Regierung verkenn« tn unbegreiflichem Leicht sinn die drohende Gefahr. Die sozialistisch: Ortsgruppe in Mailand fastte den Bcschlub, sofort zur Besetzung sltmtUcher Mailünder Fabrik»»» zu schreiten, wenn die öffentliche (Gewalt zugunsten der Arbeitgeber etnschr.'iten sollte. Die Arbeiterschaft von Trieft, Friaul und Istrien hat als Protest gegen das von Italien eingeführte Regterungs- »nd BerwaltungSsnstem den Generalstreik erklürt und ver langt die Abschaffung der Kriegsgerichte, Befreiung der rvegrn politischer Berbrechen Verurteilten und Unterdrückung aller AuSnahmemastnahmen, die aus der Kriegszett geblieben sind. Auch die IettnngSseher haben sich dem Ausstand ange- schlossc». Der „Avanti" fordert in einem Aufruf die Landarbeiter Italien» aus, die im Kampf stehenden Metallarbeiter in jeder Irt zu unterstützen, und ivarnt die Soldaten, die er al» Proletarier in Uniform anspricht, den bürgerlichen Gewalten zu helfen. Sie »rüg:» jene Arbeiter, welche Arbeitsstätten besetzen wollen, daran nicht hindern, und jene, welche zur Räumung von bereits besetzten Fabriken befohlen werden, mögen sich sofort zurückzieben, falls von den Arbeitern irgend rin Widerstand geleistet werde Keineswegs aber sollte» sie dem Befehl der Offiziere, ans die Masten zu schieben, ge horchen. Die Versammlung der Mailünder Arbeiterkammer b? stimmte bis ins einzelne die Verhaltungsmassregeln für die Besetz«»»» sämtlicher Fabriken. Auf Grund der den Ver trauensmännern zngegangenen Weisungen soll die Besetzung nach militärischen Prinzipien erfolgen, und zwar sind Arbei» terkowpante« zu bilden. Man unternimmt also systematisch die Bildung einer Noten Armee. Die Turiner „Stampa" meldet aus Rom : Angesichts der beunrubigniden Lage und der fortgesetzten Gewaltakte radi- kaler Arbeiter, die die staatliche Ruhe und Ordnung gefähr den, sind die oderitalientschen Präfekten ermächtigt worden, ein Verbot für politische Versammlungen und Demonstratio, «« zu erlassen. In Turin sind zwei, in Mailand drei Batail lone Jpftueteri« znm Schutze der Bevölkerung eingetroffen. Reue autttolschewiMfche vewezimse« in Moskau und Petersburg. Die „Moruingpost" meldet aus Moskau: Infolge der Rückschläge a» der Front haben in Moskau, Petersburg und namentlich in ländlichen Distrikte» neue autibolschewistische Bewegungen eingesetzt. Die Sowjetregiernug hat die rück« stchtSlose Unterdrück«»»« solcher anskommende» Strömnuge« augeküudigt. Die revolutionären Bolksgcrichte in Peters, bürg nnd Moskau haben im Angnft allein «llü Todesurteil« nab Über WM üerkcrstrafen wegen antjholschcwistischer Kund, gebuugen verhängt. Polnisches Ultimatum a« Lttauev. Die polnische Regierung hat ein befristetes Ultimatum au die litanische Regierung gerichtet, .worin sie die unver zügliche Zurücknahme der litauischen Truppen aus dem Polen vom Obersten Rat zuerkannten Gebiet fordert. Im Falle einer Ablehnung dieser Forderung wird sich die polnische Regirruna als im Kriegszustände mit Litauen betrachten. Darüber binauü erklärt sich die polnische Neglcruna bereit, alle Streitfragen im Wege der Verhandlungei» zu lösen. Der litauische Minister des Aeustern bat durch Ver mittlung der litauischen Gesandtschaft in Berlin an den pol nischen Minister des Aeussern eine Rote gerichtet, in der es beißt: Die litauische Negierung bedauert, dem Ersuchen der polnischen Regierung, die litauischen Truppen hinter die in ihrer Note bezeichnete Linie znrückzuzirhen, nicht entsprechen zu können. Ta die litauische Regierung weiteres Blntver- gießen anfzuhalten wünscht und Polen den Beweis ihrer friedlichen und freundlichen Politik ihm gegenüber geben möchte, schlägt sie vor, die Feindseligkeiten sofort einzustellen und Delegierte, die mit den nötige»» Vollmachten versehen lind, zu entsenden, um eine Demarkationslinie zu bestimmen. Die Delegierten können sich inMariampol treffen. Günstige Beurteilung der europäischen Politik. „Rienwe Courant" in Rotterdam glaubt, iu der enro- päischen Politik einige Entspannung wahrznnch- ««. Die Regelung des Breslauer Konflikts zwischen Deutschland und Frankreich «ud die offenbar friedlich« Ge» stuuuug der Polen nnd Rusten vor der Rigaer Konferenz stimmten etwas optimistisch. Was Deutschland betreffe, so biete das Kabinett Fehrenbach mit Simons als Hauptperson alle tyarantie, dast Deutschland aufrichtig «ud tatkräftig a« der Verwirklichung des Friedens Mitarbeiter» wolle. Aller» biugs dürfe »nan nicht vergessen, dast in Paris Männer wie Polncar nnd Paleologue noch immer mächtig seien, «nd daß bas französische Volk als Gesamtheit noch nicht sehr »erföhn- lich „stimmt sei. « Italienisch-französische Verstimmung. In Paris erregte wieder ein heftiger Aufsatz des ,.Messa gers gegen Frankreich große Besorgnis. Das römische Blatt erklärt, daß Frankreich in diesem für Italien kritischen Augenblick der innerpolitischen Zuspitzung keine Hilfe bieten könne, weil Frankreich durch seinen Militarismus zurzeit vollständig in Anspruch genommen sei. Italien mache jetzt eine grosse wirtschaftliche Krise durch und das sei ausschließ lich die Schuld Frankreichs, das im Mittelmeer den Platz Italiens einnehmen wolle. Frankreich müsse, wenn es künftig auf die Unterstützung Italiens rechnen wolle, zum mindeste« jede anUitalicnische Propaganda, wie st« in Bon- logne znm Ausdruck gekommen sei, einftellen. ragrsgeschichte. Deutsche» Rilch. Die S«»0O Milchkühe au» «merika. 2>ie Liefern«» von S«0v Milchkühen au» Amerika »ach Deutschland wird dteser Tage vi«ll«icht behördlich er- möglich« werden. Au» dem RetchöeruShruuaömiuifte- rt«m wird dem »Lok -Au».* mitgetetlt, dast »ar kurzem ebgehaltene eingehende Beratungen die Frage soweit aefithrt Haden, dast nur noch di« letzt« Entscheidung de» Reichscriiährungöminiftcrs Herme» ausfteht. Eie sei im Laufe dieser Woche ,»» erwarten. Die Svoltuua in der N. E. P. Wie die P. P. N. aus den Kreise»» der Unabhängigen erfahren, hält man dort all gemein die Spaltung der Partei für ein unabwendbares, jetzt schon vollzogenes Ereignis. Der Parteitag wird nur noch die Bedeutung haben, die Liquidation des bisherigen Zusammenschlusses vorzunehmen. Wäre «S auf der Reichs konferenz zur Abstimmung gekommen, so hätten die An- hänger de» Anschlusses an Moskau höchstens '/», vielleicht nur V, de» Vertreter hinter sich gehabt. Man rechnet damit, baß aus dem Parteitag die Zahl der Anhänger an Moskau etwas grösser fein könnte, halt es aber für ausgeschlossen, daß die Anhänger des Anschlusses an die dritte Inter nationale unter den gegebene»» 21 Bedingungen die Mehr heit uns dcm Vaitc tnne haben «erden. Die Moskauer Mmderhe i i.« id wnln .che nlich nach dem Parteitage an« der U. L. V. nnsiciie.dcn und sich der kommunistischen Partei «schließen. Einige Bezirke würden.vielleicht diesen An- tzchuiß mttmachen. so vor allem ^a^^r^Md^HsAe..virl-, KW NN«.V»°"N. „r Schulvorstand der beiden, genannten Gemeinden. Am 7. Juli batte der Schulau-schuß beschlossen, di, Angel« Helt zu veriage» und Ne erst nach der Nm ' . _ prüfen ,u lassen , lieber die finanzielle Auswirkung hat "Ust H"? iktadtkämmerer Riedel dahin „äußerid dass,, , optimistisch« Auffassung der beiden G»mttnden, daß Riesa einen finanziellen Nutze» durck dt« Einschulung erzielen »erde, fijd nicht erfüll», da die Vorävssetzunaen dafür nicht gegeben seien. Der Hchulaussckust beschloss, di, Einschulung von Povpltz-Mrraendorf nach Riesa abzulrbnen. da, wir unsere finanziellen Verhältnisse selbst noch nicht Überblicken und uns neue finanziell« Lasten nicht ansbürden konnten. — Der Einrichtuna etnrs K tndergarten, von Ostern isst ab nach den bereits bekanntgeardenen Vorschlägen der Lehrerschaft wurde zuaettimmt. Punkt 3 der Vorschläge erhielt etwa folgende Fassung.: Dem K ndergarten werden die schulpflicktjgen, aber noch nicht schulreifen Kinder zwangs weise »»„wiesen. Insoweit hiernach der vorhandene Platz noch auüeicht, soll der Besuch für alle nicht schulpflichtigen Kinder vom vollendeten 3. Lebensjahre an freiwillig erfolgen sollen.- Nach Artikel iD. Abk. 1. der RrtchSverfassung Ist ver Religionsunterricht nach den Grundsätzen der Kirche »».erteilen, Wit dieser Bestimmung der.ReichSv,rsassnng steht das sächsische IlebergangSschularsetz nicht aanz im Ein- klana. Da» sächsisch« KultnSmintstersum hat daher am IS. Mai d. I. ein, verordnnna erlassen, wonach Unterricht ethischen und reliaionsgeschichtttchen Inhalts nicht als per- saffungSmassiger Religionsunterricht anzusehen ist und daß sür den »all, daß die Lehrer die Erteilung von Religion«- unterricht ablrhnen, HilfSkräst« einzustellen seien. Eine bei der Lehrerschaft der hiesigen Volksschulen veranstaltete Um- frage bat nun ergeben, daß io Lehrkräfte bereit find, per- fasslinaemäßtgen ReUgionSunterrtchi zu erteilen, wahrend 53 Lehrkraft, die Erteilung von Religionsunterricht im Sinne drr Retcksoerfassuna ablehnen, sich aber bereit er klärt haben, „slununoSbild,enden Unterricht, wie er in der Verordnung de« sachsischrn KultuBninisteriumS fü» !"?..^.^°°^«sehen ist. daß dir Einstellung von Hilfs- kräften sich als unmöglich erweist, zu erteilen. Der Schul- auSschuß hatte fick daher in seiner gestrigen Sitzung mit der Frag« der Ginftellnng von Hilfskräften für d<n R«ltaion«unterri«b t zu befassen. Nach tanaerer AtlSsprachr erklärte sich der Schulausschuß gründ- fckhUch dainit einverstanden, daß die hiesigen Ort-geistlichen und Herr DtoisionSpsarrer Birnbaum befragt werden, ob und in welchem Umfange sie bereit sind, Religionsunterricht zu erteilen. Nachdem die in Aussicht genommen, Eltern- Versammlung, In der die Lehrerschaft Aufklärung darüber geben will, wie der Religionsunterricht künftig erteilt werden soll, abaehalten worden ist, soll testgestellt werden, für wieviel Kinder Religionsunterricht nnd für wieviel ge sinnung-bildender Unterricht tn Frag« kommt. Alsdann soll entschieden werden, ob mit den verfügbaren Lehrkräften der MeliaionSunterrlcht erteilt werden kann. — Schliesslich erklärt« sich der SchulauSichuß noch damit einverstanden, daß die Kosten für den Elternabend auf die Stadtkaffe übernommen werden. Hinweis. Auf die tn vorl. Nummer befindliche Bekanntmachung des Vertrauensmannes des Reichs- kommiffar« für die Kohlenverteilung, betreffend die Strom versorgung au« der Zentrale Lauchhammer, sei hiermit be sonder« aufmerksam gemacht. —g Aburteilung einer Diebesbande. Eine grössere Untersuchungssache richtete sich gegen ine nachfol genden acht, in Großenhain und Umgegend wohnhaften Angeklagten, die sich in einer ungewöhnlich langen Sitzung vor der sechsten Ferrenstvaskammer des Dresdner Land gerichts zu verantworten hatten. Es waren dies der Klempner und Mechaniker Max Paul Werner, 23 Jahre alt, aus Großenhain, Karl Friedrich Römer, geboren 1900 zu Freiberg, Maschinist Paul Holzbrecher, geboren 1894 zu Wellenhof, Georg Paul Kahnsdors, 23 Jahre alt, aus Großenhain, Johann Robert Wcigelt, Fabrikarbeiter aus Großenhain, Friedrich August Gülduer, geboren 1852 zu Halsbrücke, Arbeiter: Reinhold Bruno Wilhelm Krille, Dachdecker, 33 Jahre alt und Max Kurt Kunze, Sattler, 22 Jahre alt, beide gleichfalls aus Großenhain gebürtig. Die Beschuldigten haben teilweise gemeinschaftlich in der Zeit von Ende Dezember vergangenen Jahres bis März 1920 in Großenhain und Umgegend eine Anzahl verschie dentlich schwerer Einbrüche und Diebstähle verübt nnd dabei rn der Hauptsache Lebensmittel aus Kellern und Vorrats kammern erlangt. Unter Anklage standen Kartvffeldieb- stähle im Rittergute zu Schänitz bei Riesa, ein größerer Wäschedlebstahl zum Nachteil eines Hausschlächters in Lenz, zu dessen WegtranSport im benachbarten Döbritzchen ein Handwagen gestohlen wurde. Ferner wurden in Skaup Gänse und Enten, in Bauda em Motor mit dazugehörigen Triebriemen im Werte von 5500 Mark gestohlen und in Wildenhain und Adelsdorf Kellereinbrüche verübt. In der Nacht zum 5. März erfolgte eln Einbruch m die Amts hauptmannschaft zu Großenhain, dort wurde eine Schreib maschine im Werte von 2500 Mark gestohlen. Kurze Zell später erfolgten Einbrüche in das Büro eines Da,»Meisters und in das Reservelazarett zu Großenhain. In beiden Fällen wurden vergeblich Schreibmaschinen gesucht, aber nicht gefunden, dafür aber Farbbänder, GummistempeWund dergleichen Sachen mitgenommen. In der Nacht zum 23. Mär» wurde erneut in Lenz eingebrochc» und bei Sachses Erben een schweres Schwein abgestochen. Bei der Ausführung der Diebereien sollen die Angeklagten auch. Waffen mitgefübrt haben. Ten Angeklagten wurden nach dem Umfange ihrer Beteiligung die folgenden Gefängnis strafe» auferlegt: Werner 1 Jahr 9 Monate, Römer ein Jahr 1 Monat, Wergelt 11 Monate, Güldner 9 Monarc 2 Wochen, KaSnSdorf S Monate, Solzbrecher d Monate, sämtlichen Verurteilten auch die bürgerlichen Ehrenrechte auf »wer Jahre aberkannt. Weiter erhielten noch Kunze 3 Monate und Krille 4 Wochen Gefängnis z»diktiert. —*Gtnfubr von Kaffee. Wie das ReichSmini- fterium für Ernährung und Landwirtschaft mittetlt ist der Kaffee-Einfubrvereinin Hamburg nunmehr ermächtigt morde», bi« auf weitere« die Einfuhr von Kaffee in beschränktem Umfang« wieder zuzulaffen. Die Höchstgrenze der Einfuhr- dewtlliaunae» ist auf 500 Sack arbeitStäglich festgesetzt. Die ElnsuhrantrSge sollen nach ihrer Prrlswkrdigkett ent- sprechend den früheren Grundsätzen beschteden werden, um den derzeit niederen Weltmarktpreis dem deutschen Konsum zukommen zu lassen. Der Kaffre-Einfuhrverein ist deshalb ausdrücklich angewiesen worden, etwa bereits bezahlte oder im Freihafen lagernde Mengen nicht bevorzugt zu be handeln. — E.Lpr«ßgut-B«rsi.cheru»g. Nachdem bereits di« Versicherung von Reisegepäck und von Aufbewahrungs gepäck mittel« VersicherungS-Wertmarke»» der Europäischen Güter- und Retseaepäck-Versicherungs-Aktikn-Gesellschast »naelassen worden ist, soll in nächster Zeit auch die Ver sicherung von Expressgut in gleicher Weise dei den Gepäck abfertigungen der Reichseisenbahnen ermöglicht werden. Für je 1000 M. Wert und ein« Beförderungsstrecke von 150 Kilometer beträgt die VersicherungSaebiihr 3 M., bis hinaus 10*M" drforderungsstrrcke « M. upd darüber « Saatenstand im Freistaat Sachsen Anfang September 1920 weift folgende Ziffer» auf, wobei 1 sehr gut. 2 gut, 8 mittel (durchschnittlich), 4 gering und leicht auch verUn. D'e Enttwtttzung '" Berlin wlrbJedöch nicht fine ganz zweifelsfrei gehalten. Insbesondere wird damit auch mar die Entscheidung über den Besitz der. „Frei heit" verbunden, der genossenschaftlich ausgebaut ist und deren wettere» Schicksal von der Entscheidung der Genossen schaft abhängig fein würde. Ableduuua de» Generalstreik». Unter der Münchener «rbeiterschast machen sich MeinnnqSverschledenbeiten aeltend. die auf die verschiedenartige Stellungnahme der LinkSpar- teien zur dritten Internationale »urücktusühre» find. In einer BetrlebSratSittzung der Mafia-Arbeiter ist e« anläßlich einer Generalftretksdebatte zu Tätlichkeiten gekommen, die dt« VertrauenSlmte der U. S. P. D. veranlaßte, von ibrem Poften »urückzutretei». Jbr Rücktritt konnte nur mit Mühe verhindert werden. Dl« U. S. V. D. und S. P. D. erklär, ten fick entschieden gegen jeden Streik, der wegen zu „ringer politischer Schulung der Arbeiterschaft aussichtslos »ei. Einareifen der technisch«« Siotbtif« 1« Ätscherstreik. Auf Anforderung de« Magistrat« wurde in Altona, gestern abend die technisch« Nothtlfe zum Ausladen der Fischbamfer eingesetzt. Alle Verhandlungen »nr Beilegung de» St "" tn der Ftscheretbranche find otsher gescheitert. Auf V> laffuna deS Demobilmaidungskommtffar» finden noch!. neu» Verhandlungen statt, um die Parteien zu einigen. FrauzöstfcheS Urteil im besetzten Gebiet. Die „Frank- furter Zeitung" meldet aus Mainz: Der Inhaber der Mainzer Stereotypieanstalt Berger, Herausgeber einer Plattenkorrespondenz für kleinere Zeitungen, wurde vom sranzüfischen Militärgericht Mainz wegen angeblicher Be leidigung der farbigen französischen Truppe»» zu drei Monaten Gefängnis und 0000 Mark Geldstrafe verurteilt. Er wurde sofort in Hast genommen. Dir Escherich-Organisation in Mecklenburg verbotrn. Wie au« Schwerin gemeldet wird, hat die mecklenburgische StaatSrrgierung die Organisation Eschericb ans Grnnd der Verfügung des Reichspräsidenten vom 20. Mai verboten. Diese» Verbot ist deshalb bemerkenswert, weil e« von einer sozialistenreinen RechtSregierung auSgebt. ES ist an zunehmen, daß das Verbot auch mit den Waffenfunden bei Bad Kleinen, mit denen die Organisation Escherich in Ver bindung gebracht wurde, im Zusammenhang stebt. Aufklärung eiueS Grenzzwischenfalles. Di« au» der „Alleusteiner Zeitung" in die übrige Preise Ubergegangene Mitteilung über einen Grenzzwischenfall bei Klein-Leschinrn in Westpreußen, bei dem angeblich polnische Truppen auf deutsches Gebiet übergetretenen Russen gefolgt seien und diese entwaffnet hätten, entbehrt, wie nunmehr fettgestellt wird, jeder Grundlage. Nach einer eingehenden Meldung der Landesgrenzpolizei ist der einzige Zeug« ein alter Mann gewesen, der bekundet, daß russische Truppen (zwei Geschütze und zwei Maschinengewehre) von bewaffneten polnischen Zivilisten in der Nähe der Grenze entwaffnet worden seien. Ob dabei deutsches Gebiet überhaupt verletzt wurde, konnte er mit Sicherheit nicht anaeben. Deutsche waren bei dem Vorfall überhaupt nicht beteiligt, somit handelt es sich bei diesem Vorfall, der auch zum Gegenstand einer Note der Sowjetrrgiernng gemacht worden ist, um eine Falsch. Meldung. Gin Lob der allaemeine« Wehrpflicht. Die Vorteile der allgemeinen Wehrpflicht werden in einem Gutachten des Generalarztes der amerikanischen Armee M. W. Jreland bervorgeboben, da« in der „Deutschen Medizinischen Wochen- schritt mitg,teilt wird. Jreland zeiat, daß di« im Kries ein- geführte Dienstpflicht die Jugend Amerika« In körperlicher und hygienischer Hinsicht außerordentlich gefördert bat. Die jnngen Männer sind dadurch kräftiger «nd gesünder, ge schickter und ausdauernder, vor allem disziplinierter geworden. Das Körpergewicht nahnr im ersten Dienftjahr durchschnittlich um 15—20 Pfund zu. Ter Generalarzt legt ein sehr große« Gewicht auf die hygienische Erziehung der Soldaten, di« durch die Dienstpflicht in jeder Weise zu ordentlichen und reinlicken Menschen werden, diese Eigenschaften dann m ihr bürgerliches Leben mitnehmen und unter ihrer Umgebung verbreiten. Außer der Reinlichkeit lerne aber der Soldat auch Disziplin nnd Respekt vor der Autorität. Gebe wichtig sei auck die jährliche Untersuchung bei den Aushebungen, durch die viele verborgene Fehler und Krankheiten, die sich ost nock leicht beseitigen lasten, entdeckt werden. Jreland fordert daher das amerikanische Volk auf, durch Einführung der allgemeinen Wehrpflicht diese gewaltigen Borteil« zu einem dauernden Segen für die Volksgesundheit und Volks erziehung zn machen. „Wir Deutschen wissen die« alles ans hundertjähriger Erfahrung," bemerkt dazu di« Zeitschrift. „Weil wir aber unserm Volke diese Wohltaten angedeihen ließen, wurden wir in der ganzen Welt als Militaristin verschrien. Leider ist mit der Zerstörung unsere« alten Heeres auch Disziplin und Ordnung unseres Volkes schwer geschädigt worden. Die Folgen sehen wir und werden sie von Jahr zu Jahr mehr sehen." DEK. BiSmarck kannte Frankreich. In seiner berühm ten Reichstagsrede vom 11. Januar 1887 sagte Bismarck: „Wir müssen vorbereitet sein, den historischen Prozeß zwischen Frankreich und Deutschland wieder aufleben zu sehen. Untersckätzen Sie nicht Frankreichs Macht. Dort lebt ein kriegerisches, tapferes Volk, und eS ist ein Zufall, daß wir ihm 1870 überlegen waren. Wenn wir unterliegen, der Feind vor Berlin stände, wie wir vor Paris, di« Franzosen wären nickt die gemässigt,,» Sieger, wie wir «S waren. Sie würden uns bi« zur Blutleere zu Ader lassen. Der Krieg von 1870 wär« ein Kinderspiel dagegen. Nicht vor einem Menschenalter dürsten wir uns aufnchtrn." Bismark bat Recht behalten. Die Franzosen kennen keine Grenzen in der Ausnützung ihre« „Steges", und darum ist der historische Prozeß znnschen uns und ihnen auch nicht zu Ende. Awerlka. Lte französische Anleihe. Wie di« Pariser Zeitungen im Anschluss an eine Meldung der „Times" bestätigen, bat di« französisch, Regierung bet den Großbanken der Ber einigten Staaten «ine Anleihe von 100 Millionen Dollar ausgenommen zur teilweisen Deckung des französischen An teils der im Oktober fälligen englischen Kriegsanleihe. Diese Anleihe, deren Rückzahlung in 20 Jahren erfolgen soll, wird mit 10°/, verzinst, DieBank von Frankreich hat bereits, wie „Echo de Paris" meldet, ein Teil der Gold reserven als Garantie nach Newyork geschickt. OerMcheS ««d SiichsischrS. Riesa, den 7. September 1920. —* Oeffentliche Sitzung des Schulaus« schu s s eS. Der SchulauSschuß batte sich in seiner gestrigen Sitzung zunächst mit der Frag« zu beschäftigen, wie während des kommenden Winterhalbjahres mit Rücksicht auf dt« un genügenden Koblenzuwetsunaen der Unterricht,u ge stalten sei. Nachdem der Ausschuß von dem Bescheid der Ortskohlenstelle, daß für die Schulen mit einer Mehrzuwri- sung von Kohlen für den Winter nicht gerechnet werden könne, sowie von einem Gutachten der Leiter der Volke- schulen über die zu ergreifenden Maßnahmen Kenntnis ge nommen hatte, wurde nach etngebenderAuSsprache beschlossen: 1. in dem Vordergebäude der Albertfchule von vornherein vom Beginn des Winterhalbjahres an nur eine Heizung in Betrieb»» nehmen, 2. die Turnhallen nicht zu bedrizrn und 3. die Weihnachtsferten durch entsprechende Brrlängerung zu Kältrferten auSzugrstalten. Durch diese Maßnahmen hofft man zu erreichen, daß der Unterricht bis Weihnachten und vom Schluß der Weihnacht«- bezw. Kältrferten bis Ostern im Zusammenhang vor sich gehen kann. Während der verlängerte» Weihnachtsferien werden für die Schul- Ander Wärmftuben eingerichtet. — Die Frage der Ein schulung .von. Povvttz-Mergenborf nach H ^r l a, die Hierauf »nr Veratung stand, hatte den Schul-
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