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- Erscheinungsdatum
- 1920-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192004165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-04
- Tag 1920-04-16
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Monat
1920-04
-
Jahr
1920
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stündiger driften,en in sich vereinigen. Die Geschäftsstelle befindet sich in Dresden, Ostraallee,K7. -SEK. RerchStagwahl uni» Kirche. Den Vor bereitungen auf die bevorstehenden Wahlen »um Reichs tage Nest man auch in kirchlichen Kreisen mit lebhaftem Interesse entgegen. Nachdem die Reichsverfassung einen Teil der Grundlagen für die Entwtmnng freier Volk»- rirchen geschaffen hat, bleiben «och wesentliche Fraaen durch die ReichSgesetzgebung zu regeln. Ta steht Z 148 der Verfassung ein Retch-gesetz vor, das die Grundsätze regelt, imch denen die LandeSaesetzaebnng den Witten der Er ziehungsberechtigten bei der Gliederung d«S Schulwesens zu berücksichtigen hat. ES wird eine der ersten Aufgaben des neuen Reichstages sein, dies Gesetz zu verabschieden. Bon kirchlicher Sette wird der größte Wert darauf gelegt, das; durch dre e» Reichsgesetz nicht da» verfassungSmabtge Recht auf die Erhaltung der evangelischen Schule, für die sich bereits jetzt über eine lxilbe Million Eltern rn Sachsen mit ihrer Unterschrift erklärt haben, beeinträchtigt wtrd, indem man etwa die Einrichtung einer Simultanschule in allen, auch den kleinsten, rein evangelischen Gemeinden zür Voraussetzung »nacht. — Der Relchsgesevgebnna unterliegt ferner die Ausstellung von Grundsätzen für die Ablösung der bisherigen StaatSleiftungen an die ReligionSgesettschasten. Da dreie StaatSleistnngen auf Gesetz, Vertrag oder beson deren RechtSttteln beruhen, so ist «S wichtig, daß sie ttt einer den heutigen Geldverhältntssen entsprechenden Form abaelöst werben. — Auch für den verfassungsmäßig gewähr leisteten Schutz des Sonntag» und der staatlich anerkann ten Feiertage wird gegenüber Uebergrtffen der Einzel staaten eine Stellungnahme d«S Reichstages nötig sein. Wie die landcSkirchltche AustlärunaSsteN« hört, werden ver- schredene. größere volkskirchliche Bereinigungen demnächst noch vor der Ausstellung von Kandidaten an die einzelnen Parteien herantreten, um ihre Stellungnahme z» diesen Fragen sestzustellen und v»e kirchlichen Kreise dement sprechend anfzuklären. — Der Steuerabzug vom Gehalt und Lohn. Auf Grund des Gesetzes zur Durchführung deS Einkommensteuergesetzes vom 31. März 1S2Ü (R. G. Bl. S. 428) wird der Tag des Inkrafttreten» der 88 45 bi» 53 de» Einkommensteuergesetzes (bett. den Abzug von 10 v. H. be» der Lohnzablung durch den Arbeitgeber) vom Nelchs- mnrister der Finanzen demnächst bekannt gegeben. Erst mit dem Inkrafttreten der genannten Bestimmungen be ginnt der Lohnabzing, aus bereit» erfolgte Lohn- und Gehaltszahlungen erstreckt sich der Abzug nicht. — DieHauptve r sam m lung de S BerbandeS S S ch s is ch er L e hreri n n en sand dieser Tage in Chem nitz statt. Zwei wichtige Fragen harrten der Beantwor tung. Die erste lautete: Sollen sich die BolkSschussehrerinnen dem Sächsischen Lehrerverein anschließen und in welcher Form? Die zweite lautete: Wie soll sich die Lehrerinnen« Bildung in Zukunft gestalten? Beide Fragen erhielten eine Antwort, in der das Streben nach Eintet klar zum Aus druck kam: die Lehrerinnen an den Volksschulen wollen »ich unter gewissen Voraussetzungen dem Sächsischen Lelner- verein amchlieneu, doch sind noch Verhandlungen zwifihen beiden Vereinen notwendig. Hinsichtlich der Lehrerinncn- bildung fordern alle Lehrerinnen als VorbereitnngSanstalt eine höhere Schule Gymnasium. Realgymnasium, L'bcrrcal- ichiile oder die noch zu schan-ude Deutsche Oberschule), aus der nach dem 16. Jatzre eine Gabelung cintritt. Ein öffentlicher Vortrag gemährte auch weiteren Kreisen die Mögt'chleit, einen Blick in die Werfftätte der Lehrerinnen zu tun. Fräulein Hunger »vracb über: Schmückendes Zeich nen in Verbindung »nil Nadciarbeitcn. -( TreSdc n. Zn der» in Over-Ponritz vorgckvrnrnencn liebergrisfen einer Zähl junger Arbeiter »vird uns rnitgeteilt, das» durch sofortige» Eingreifen LeS IustizmintsterS der als Geisel srngenvMlncne Schmied Dvmschke am folgenden Tage wieder befreit worden ist und daß nicht nur die von den» Trupp Aroriier »veggcnommenenAe.ffcn der Einwohnerwehr nunmehr bei der zuständigen Amtshauptmnnnschaft abge geben worden sind, sondern bah auch die Waffen abgegeben worden sind, welche die Arbeiter selbst noch widerrechtlich inne hatten. «Dresden. In einer Versammlung der Bankange stellten wurde bekanntaemacht, daß die Bankleitungen und Inhaber den VerinittlungSvorschlaa de» SchlichtunaSauS- icbuffr» abgelehnt haben. Der Streik soll bi» zur Erfüllung der Forderungen durLgeführt werden. )l Pirna. Da» diesige Exekutivkomitee gibt bekannt, daß sich am Sonnabend nachmittag sämtliche bewaffnete Arbeiter im Weitzen Rotz zu Birna einzufinden haben. Wer nicht erscheint, dem wird di« Waffe entzogen. Der Bank beamtenstreik ist, abgesehen von der Reichebank, in Pirna vollständig. Bad Elster. Die Badezeit beginnt am 15. April und endet ain 30. September. Der Badeoirektor von Bad Elfter Oberregieruilgsrat v. Alberti ist zugleich Borstand der dort für die Datier der Badezeit bestehenden Polizrikommtffioa. * ArnSüorf. Gestern morgen gegen 4 Uhr entstand in den hiesiger» Feldindustriewerken ein Brand, der eine riesige Ausdehnung annahm. E» wurde da» ganze Bretter- lager vernichtet. Der dadurch entstandene Schaben beziffert sich auf zirka i Million Mark. Zur Löschung waren die Wehren von Arnsdorf, Kleinwolmsdorf und Fischbach an wesend. -(Zwickau. Im benachbarten Ort« Stein wurde «in dort beschäftigter Sattlergehilfe K. in Werdau frftgenommen, welcher zahlreiche DarlehnSkaffenscheine über 3 Mark ge fälscht und in Verkehr gebracht batte, auch falsche 20- und S0-Marksch«inr herzustellen versuchte, was ihm aber noch nicht aelunaen war. Zahlreich« balbfrrttge L-Markscheine, sowie Platten und sonstige» Falschmünzrrwerkzeug wurden beschlagnahmt. Li« Leg« i« Bogtlee». Gestern früh kn der 4. Stund« wurden von bex Auer- bacher Arbeit«- und Bürgerwehe, von Mngenthal kam- rnientz. ö mit Rotgardisten besetzte Auto», die in der Absicht »u plündern und Geld zu erpressen nach Auerbach kamen, »u« Stadteingang gestellt und durch Gewehrfeuer »um Halten gezwungen. Die Insassen wurden in» Rat-gesing- nt» eingeliefett. Auch 1« den umliegende« Wäldern sind eme Meng« Rotgardisten festgenommen worden. Die Ge fangenen und größtenteils junge Leute, »um Teil au»'Leip zig,Bersin, dem Ruhrgebiet, ja, auch Rucken sind dckruntek Einem beim Gasthaus Winseivurg festgenommenen Trupp konnten über 50000 Mark abgenommen werden. — Be» einem dortigen Fabrikanten erpreßten aesteyr abend sechs mit Revolvern bewaffne! eKerle 20000 Man . Die Arbeiter in Plauen haben beschlossen, nicht in den Generalstreik einzutreten, da sie im Einrücken der Reichswehttruppen einen nur gegen Höh gerichteten Schritt erblicken. Den hier eingebrachten 122 Rotgardisten sind bi» annäkernd ISO 000 Mark abgenommen worden. —* Di« Osteraufnahme in der Ob«rr«al- schule i. E. zu Riesa betrug 85 Schüler bez. Schülerinnen. Bon tne'en traten in die Terta 58 ein, 29 verteilen sich auf die Klassen Quinta bt» Obersekunda. Au» dem ver flossenen Schuljahr wurde eln Bestand von 251 Schülern übernommen, sodaß die Oberrcalschule zurzett von 83« Schülern besucht wird. TnqeSileschichte. Len«»«» Reich. Die Pole« wollen die Reichstag-Wahl«« in Oder- schienen Verbindern. In einem Aufrufe der national- volntschen Vereine und Organisationen, an deren Svltz« da» polnische Plediszitkommmariat für Schlesien, gez. Korfanty, steht, heißt e» u. a.: Wir erklären hiermit felerlichst tm Namen der polnischen Bevölkerung Oberfchlestens, daß wir den Standpunkt der interalliierten Kommission bezüglich der Wahlen zum deutschen Parlament völlig billigen, und daß wir aegkbenensalla sedwede» Mittel anwrnden werden, um Wahlen zum deutschen Parlament zu verhinder». > Belgien. Wahlrecht für dir Franc«. Der Senat nahm einen Gesetzentwurf betr. da» allgemeine Wahlrecht an, der auch den Frauen da» Stimmrecht verleiht. Türkei. Sin« neue Regierung auSgerufe». Nach einer „Tim«»"- Meldung aus Konstantinopel bat sich Mustafa Kemal Pascha zum Großmesir einer nenen Ncgiernna in Anatolien ausgernfen. Er übernimmt das KriegSministertnm. Nach einer Meldung der Morninavost sotten di« Bolschewisten ein Abkommen mit Mustafa Kemal Pascha getroffen haben. Rußland. Di« Frietz«n»bedingv«gcn Lettlands. Nach einer Mel dung ans Kowno bestehen die Friedensbedinoungen Lett land» gegenüber Sowjetruhlnnd in folgende» Forderungen: Strategische Garantien, eine Kriegsentschädigung von zwei Milliarden in Gold, Rückgabe des weageführten Eisenbahn» Materials, sowie der Maschinen, ferner des weageführten Eigentum» der Banken, wofür eine weitere Entschädigung von einer Milliarde Rubel in Gold gefordert wird. Außer- dem verlangt Lettland einen Anteil am russischen Gold besitz. Erfolge der Japaner in Sibirien. Wie die Amsterdamer Blätter berichte», meldet Eustcrn Service aus Tokio: Die japanischen Truppen haben in Sibirien einen vollständigen Steg davongetragen, Nikolsk und Chabarowsk erobert und die sibirischen Truppen bei SleltenSk geschlagen. Die Bahn linien tm Gebiet von Wladiwostok befinden sich sämtlich in dec Hand der Japaner. Lieke haben erklärt, daß sie nicht an eine dauernde Besetzung denken, sondern nur die Ord nung wiederher stellen und die Bolschewisten vernichten wollen. An der Ostküste des Baikalsees wurden die Bol schewisten von den Japanern geschlagen. Au» Japan gehr« drei nett« Divisionen zur Unterstützung der in Sibirien kämpfenden Truppe» ab. Neueste Nachrichten und Telegramme vom 1«. April 1920. Die «e«ea Pntjchiibfichte«. -(Berlin. Zu den neu«« Putschgerüchten schreibt der „Lokalanzeiger", i» Pommer« herrsche N«he und von der Absicht eines neuen Putschversuches könne keine Red« sein. Der Oberpräsident der Provinz habe sich gestern abend auf einige Lage nach Berlin begeben, um Bericht zu erstatten. Wenn auch zugegeben sein möge, daß große Teile der Land bevölkerung nut der jetzigen Regierung unzufrieden seien, so lehne man doch «inen Putsch allgemein ab. Ernster sehe die Lage der Provinz bezüglich der Landarbeiter aus. Hier machten sich Anzeichen bemerkbar, die auf Streik» in größerem Umfang« hindrutr». Die Arbeiter, die ursprünglich selbst di« Forderung nach Zwangrtarifen ausgestellt hätten, feien jetzt mit diesen Hwaugstarifen unzufrieden. Im roten „Tag" sagt Gros Posadowsty, auch die rechtsstehenden Parteien hätten «in Recht zur Beschwerde gegen Kupp und sein« Leute. S« bedeute einen schweren BertrauenSmihbrauch. daß Personen, di« sich zu ihnen zählten, hinter ihrem Rücken dies« Verschwörung anzettelten entgegen der klaren politischen Stellung der Rechtsparteien. Sie hätten damit auf» neue Zwiespalt in die eigenen Reihen georackt. Da» Berliner Polizeipräsidium hält Befürchtungen wegen «ine» baldigen neuen Militärputsches für übertrieben und glaubt keinesfalls, daß die Sicherheit Berlin» in der nächsten Zett irgendwie gefährdet wäre. Schließlich lasten Reftoiwler volschewismgs. )( Berlitz. Im Reich-lvkhrtz»i»iftertmn Versammelte« sich gestern die Hauptleute Bie- -«-« uvd vahustedt, Aapitöuleutuant Altvater «»D Leutnant vtebah» mit 8 Kommunisten zur Beratung zweck- Zusammenschlusses auf «atiaualrommuAlftischer Bruudlage. Die! Sitzung wurde entdeckt. Reichswehrminister Gehler vernahm sogleich die Teilnehmer, lieh sie sestuehmeu und dem Polizei-Präsidium zuführe». Heute vormittag wurde« die Ver nehmungen fortgesetzt. Gewalttätige Betriebsräte. -(Berlin. Di« Betriebsräte der Gesellschaft Knorr- brems« forderten gestern van der Direktion tausend Mark für jeden der 3600 Arbeiter, keine Akkordarbeit mehr, sondern sechs Mark Stundeulohn und die Bezahlung der Kapp- Strrittage. Bet dieser Gelegenheit wurden die Arbeiter tätlich nnd zwangen schließlich den Direktor, die Zahlung von 500 Mart schriftlich znzugesteben. Die Direktion erkannte aber nachher die Erklärungen de» Direktor» nicht an und beschloß, hente die Arbeiter zu entlasten. Soldaten vom Wahlrecht ausgeschlossen. * Berlin. Der Berfasinngsansschuß der National versammlung brgcmn am Mittwoch die Spezialberatung des ReichsmahlgesetzeS. Nach 8 2 lind vom Wahlrecht Soldaten während der Dauer der Zugehörigkeit zur Wehr macht' ausgeschlossen. Diese Bestimmung begründete Haupt mann v. MaröeS. Da» Heer muß entpolitisiert werden. Durch die Politisierung werde Disziplin und Kamerad schaft untergraben. In der Kano-Zeit sei gesagt worden, das Heer fordere Renwahie». Demgegenüber sei zn sagen, daß der größte Teil der Offiziere, Unteroffiziere und Mann schaften der Ansicht sei, da» Heer müsse entpolitisiert werden. Die Abg. Eichhorn (U. SO nnd Schmidt-Sachsen (Soz.) forderten demgegenüber auch da» Wahlrecht der Soldaten, da» hingegen der Abg. Waldstein (Dein.) aus Gründen der rechtlichen Sonderstellnng der Soldaten be kämpfte. Minister des Innern Kock trat für das Nickt- wäblr» des Heeres ein, da die politische Organisation ddS Heer zermürben müsse. Graf Dohna «D. Vp.) und Herold (Zentr.) schloffen sich diesen AnSführungen an, während der Abq. Katzenftein (Soz) gerade aus Gründen des StaatS- wobleS für das Wahlrecht der Soldaten eintrat. 8 2 wurde nach der Regierungsvorlage angenommen mit der Aende- rnng, die Avy. Keil (Soz.) beantragt hatte, wonach Ver tonen, die sich aus politische» Gründen in Schutzhaft befinden, ihr Wahlrecht ansüden dürfen. Die Franzose« in Frankfurt bauen ab» * Frankfurt a. M Die Fran'zo'eu bäüen läng' sam ab. Heute morgen hären das fraazöiüÄe Kvlöuiäh reglment und ein Linienregiment die S.adt verlassen. Die Absperrungen am Hauptbahn l>of find ausgehoben. Diei Wachen dort selbst we den eiuaczogen Das französische Mi- Mär-Poltzeigericht Frankfurt ä. M verurteilte tu zwei Sitzungen 117 hiesige Einwohner, weil sie nach der Polizei stunde noch auf der Straße von Polizcivatrouilleu >ruge troffen wurden, zu Geldstrafen von S—20 Mark. Die Wahlen in Danzig. -(Part». Wie Reuter aus London meldet, hat der Sekretär de» Völkerbundes dem Oberkommissar in Danzig mitgeteilt, daß die Wahlen zur gesetzgebenden Versammlung der Freistadt Danzig am 16. Mai stattfindcn würden. Umftnrzbellrebungen überall. -( Amsterdam. Die Regierung hat in der zweiten Kammer einen Gesetzentwurf zur Bekämpfung revolutio närer Wühlereien eingebracht. Dänemark soll Vie erste Zone besetzen. -(Kopenhagen. Nach einer Meldung aus Fsentz- bürg bat die internationale Kommission der Negierung mit-' geteilt, daß es wünschenswert sei, datz, Dänemark die erst» Zone sobald al» möglich besetze. Proteftkundaebnuge« in Oberschlesien. -(Beutben. Die OraanisatiönSleitung der Arbeitet und Angestellten beriefen für Sonntag in allen größeren Städten Oberschlesiens große Protestkundgebungen gegen die Anordnungen der Interalliierten Kommission. Der polnische Zentralverband sagte Beteiligung zu. vermischte». Die Opfer des Rothensteiner Unglück»., Der zweite Bürgermeister von Königsberg schätzt die GesamtzaU der Toten des Rothensteiner Unglücks auf Helmgefrruvert. Roman von Han» Poss en darf. / 14. Fortsetzung. " AlS Glück rm Unglück betrachtet er e» daß der Verlobte Attda» Marineoffizier und nicht Kaufmann war, also al» tätiger Teilhaber für die Firma nicht in Betracht kam. Um so mehr Sorge machte ihm Georg Küpper. Der jung« Mann zeigte große Intelligenz und — besonder» in der letzten Zeit — auch einen außergewöhnlichen Elfer, der zu denken gab: m wenigen Fahren würde er fähig -ein, in dem väterlichen Geschäft den Posten eine» Prokuristen zu bekleiden. Und von neuem erwog Herr Mspel den Ge danken an ein überseeische» Exportgeschäft und damit der- knmdene Entfernung Georg» von Hamburg. Gleich beute wollte er ihm eine vertraulich« Mitteilung von diesem Plane machen, um zu erfahren, ob Georg Kuyper wtrkllch genecgt sei, nach 'Uebecsee zu gehen, wie seine Schwester Allda txv mal» behauptet hatte. D,e elektrische Mngel an seinem Pulte ließ Herrn Mspel aus diesen Gedanken aufschrecken. E» war da» Zei chen, daß ihn Herr Kuyper senior zu sprechen wünschte, und so eilte er in das Privatkonto! d«S Chef», der ihn mit allen Zeichen de» Unmute« empfing. , „Herr Wtsvel", begann Kuyper, »e» muß etwa» ar- fchehen. So geht da» nicht weiter. Scherbaum und Ott Men nicht mit sich Veden, und der Chartervertrag für die „Timor" geht un» — ich seh« es schon kommen — sicher verlort«; von den anderen Unannehmlichkeiten gar nicht s« neben. Zu Neujahr mitt nun mein« Tochter heiraten. De» kostet viel Geld, dein Mein Gcktzvtegeriphn ,ist nicht dann legte ibn Mispel wieder persönlich in das Geheim- koprerbuch. Noch ttnmal las Kuyper dann den Inhalt des. Schreibens durch und nickte befriedigt. Dann »ahm es der Prokurist mit an^sein Pult, um es zu expedieren. , Zögerte er, das' Kuvert zu schließen, sollte doch dieser Brief endlich wieder einen größeren Ver dienst einbringen, und so Midas baldige Hochzeit ermög- ttchen. Gab es keinen Weg, dieses Geschäft zu vereiteln? vielleicht sprang der Freier ab, wenn er sah, daß es mit -der Mitgift haperte. Nnd wieder überflog Mispel das 'Schreiben; niemand war in seiner Nähe. Noch in'nrnal bah er sich um, bann ergriff er die Feder, machte aus einer Drei eine Acht, wodurch die Kalkulation ganz wesentlich erhöht wurde, und Motz das Kuvert. „Griebel," rief er dann mit lauter Stimme, „tragen Sie sofort diesen Einschreibebrief zur Post! Aber Vorsicht, er ist sehr wichtig." — Und nun wollte er mit Georg Kuyper sprechen, doch er sand dessen Platz bereit» leer. Auch die anderen junge» Leute hatten meist schon da» Kontor verlassen, denn es ging bereits auf sieben. „Hallo!" rief Mspel hinter dem hinausellenden Lehr ling her. „Hat Herr Georg Kuyper schon das Haus ver lassen?" „Eben geht er die Treppe hinunter!" kam die Ant wort. ZJch sage ihm Bescheid!" Und froh, dem launen haften Borgeietzten einmal gefällig sein zu können, lief der Lehrlistg Georg Kuyper nach. . ..Herr Kuyper, einen Moment, bitte! Herr Wissel möchte Sie noch einmal sprechen!" > /" - ' ' »»orrsetzung i» vermögend, und ich möchte dre Hochzeit nicht hinau»- schreben." In Mspel» Augen glänzte «in Hoffnungsschim mer. Also so stand es? Der Termin der Hochzeit hing noch von dem Gang der Geschäfte ab, und der war eben zurzeit nicht ^glänzend. „Wenn Sie mich fragen, Herr Kuyper, -vas geschehen soll, so kam, ich nur antworten: Abwarten, bis sich die wirtschaftlichen Konjunkturen gebessert haben. Wo irgend etwas zu holen ist, da bin ich, weiß Gott, einer der ersten, aber erzwingen läßt sich letzt nichts." „Gehr richtig! Ich denke auch gar nicht daran, hier allgemeine Redensarten zu machen, sondern ich will «in Geschäft, das mir heute durch Vermittlung eine» meiner holländischen verwandten angeboten worden ist, mit Ihnen besprechen. Also hören Sie: Wit sotten Offerte für den Transport -u einem großen Eisenbahnbou in Niederländisch» Andre« ernreichen. Das wäre ein jahrelang laufende», sichere» Geschäft, und die Dache ist eben nur die, ob un sere Offert« nreortg genug sein wird, denn wir haben mit noch »wei Firmen zu konkurrieren. Patz wir' uns für nie niedrigen Raten, die heute Üblich sind, auf Jahre hin aus binden, daS erwartet man natürlich nicht von un». Anderseits dürfen wir aber auch nicht zu teuer sein, denn ich will mir da» Geschäft nicht entgehen lasse«, au» den vorhin angedeuteten Gründen Auf Grund einer langen, sorgfältigen Beratung wurde Man sich über den zu fordernden Prn» einig. Niemand im Kontor sollte etwa» von der Angelegenheit erfahren, um ein AuSplaudern zu verhindern. Prokurist Mispel schrieb den Vries eigen händia. Herr Küpper unterschrieb 1h«, un-
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