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- Erscheinungsdatum
- 1920-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192001150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19200115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19200115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-01
- Tag 1920-01-15
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Monat
1920-01
-
Jahr
1920
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Ministerium - vrurrNngrw »irr «rr,i»r»r»»rr. M^.l wird Anfang Februar von einem französisch Bekanntlich haben di« Bergarbeiter bei» Lugau-OelSnitzrr einem englischen Bataillon besetzt. S. Oberschlesie» i »lMWimM den Laeikoerttaa aepsypigt und dem L-v-tta. ick^N.« wird am 2L.Lw«yu: besftz», Dir.Srgp--I Folgende Uebersicht über die Besetzung der Ab- Mmmungsgebiete geht dem W. T. v. von zuständiger Stelle zu: 1. Bon Schleswig r Ein französisches Bataillon trifft vom 20. bis 22. Januar in HaderSleben und Sonderbura «in, Januar zu Wasser in " ' »en erste Zug S. Bezirk in der Maschine. Die Vorderseite enthielt «Inen über die* aan»« Breit« gebenden Ausruf an di« SrbÄev BsrltnS, der folgenden Wortlaut hat: „Arbeiter Berlins! Der herrschend« Militarismus bat wieder sein« wahre Natur gezeigt. 33 Lote und ISO Verwundete sind die Antwort der Regierung auf die friedlichen Demonstrationen der Berliner Arve ter. Ar» bester Berlins! Eure kampsgestählte Gesinnung bürgt da für, daß Ihr zu gegebener Zett die richtige Antwort auf dies« Untat «eben tv«rd«t. Bleibt in den Betriebe«, um zu den Vorgängen Stellung zu neh men. Laßt Such nicht provozieren. Folgt Euren Führern und den Weisungen der Organisation." Der nickt vollendete Leitartikel behaichelt kritisch die letzten Vorgänge. , < Die vermtstteu Sicherheitsbeamte«. " tu. Berlin, 14. Januar. während der «in« b«r beiden vermißten Sicherheit-» beamten den Tod gefunden hat, ist der andere, der Unter» wochttneister Weg von der Gruppe Süd mit d«m Leben davon gekommen. Der Beamte wurde an der Freitreppe L«S Reichstage- von halbwüchsigen Burschen, die Matrosen uniform trugen und einem Mann, der «in Ausländer du sein schien, entwaffnet und fortgeschleppt. Die Burschen bedrohten die Polizisten mit Dolchen und erklärten ihm, bah sie ihn niederstcchen würden, wenn er zu fliehen ver sucht«. Weg wurde nach Moabit in einen Keller ver schleppt, wo man den Beamten buchstäblich bi- auf- letzt« auSplündert« und dann, sehr notdürftig beneidet, nacht- lausen ließ. iverdaftung von Führern der vewegana. tu. Berlin, 14. Januar. Al« Folge der Unruhen vor dem ReichStagSgebSud« sind bisher 16 Verhaftungen von Leuten vorgenommen worden, di« einwandfrei als Mitführer der Bewegung er kannt worden sind. Weitere Berl-aftungen dürften bevor stehen, sobald di« Untersuchung der Vorgänge, di« vom preußischen Minister des Innern, Heine, mit Staatsan walt Zumbreich, voraenommen wird, ergeben hat, welche Personen an der Aufputschung der Menge noch beteiligt waren. Li« Beerdigung der DemonftrationSopfer. Nack den bisherigen Erfahrungen bei der Bestattung der in Straßenkämpfen umgekommenen Opfer durste ohne weitere- angenommen werden, daß sich Unabhängig« und Kommunisten auch diesmal die Gelegenheit nicht ent- «hen lassen würden, die Beerdigung der Opfer des 13. Januar zu einer politischen Demonstration großen Stil» «Szugestalten und gleichzeitig bei diesem Anlaß für ihre politischen Zwecke Reklame zu machen. Dem ist aber, wie von zuständiger Seit« mitgeteilt wird, von vornherein vor gebeugt worden. Die Regierung wird mrt allen Mitteln dafür Sorge tragen, daß eine demonstrative Beerdigung unterbleibt und der Schlußakt der furchtbaren Tragödie vor dem Reichstag nicht neuen Zündstoff in die Bevölke rung trägt. Streik der Ms. EiseubahuwerkstStte«arbetrer. vsz. Leipzig, 14. Januar. Wie an zuständiger Stelle der Generaldirektion der sächs. StaatSeisrnbabn mitgeteilt wird, sind die Arbeiter in den Tisenbabnwerkftätten Engelsdorf bei Leivzig und Zwickau heut« morgen in den Streik getreten. Sie beabsichtigen so» lange im Ausstand zu verharren, bis ibre Forderungen, sofortige 75prozentige Lohnerhöhung, Weiterverhandlung über den eingereichten Tarifentwuri, der eine 100 prozentige Erhöhung vorsieht, Bezahlung der Streiktage und die Wieder einstellung aller Streikenden bewilligt find. — Wie zuver lässig verlautet, soll versucht werden, die Arbeiter auf Grund der gestrigen Regierungserklärung, wonach die Löhn« um KO Prozent mit Rückwirkung vom 1. Januar bis zur tarif lichen Neuregelung erhöht werden sollen und fick Sachsen Preußen anschließen wird, wenn dieses in der Erhöhung weitergeht, wieder zur Ausnahme zur Arbeit zu bewegen. vsz. Leipzig, 14. Januar. Di« Arbeiter der Eisenbahnwerkstätten Engelsdorf bet Leipzig find in einer Stärke von etwa 2000 Mann in den Streik getreten. Die Verhandlungen mit der Regierung «erden jedoch weiter geführt, sodaß unter Umständen ein« unvermutet rasche Beilegung des Streikes ersolgen kann. Di« Werkstättenarbeiter des Leipziger Hauptbabnhofes haben sich dem Streik zur Zeit noch nicht angeschloffen. Die Be- amten des Innen- und Außendienstes stehen dem Streik überhaupt fern. Die Stadt selbst ist unverändert ruhig, die militärische Besetzung bleibt aufrecht erhalten. Dienstag abend fand eine Razia auf dem Leipziger Hauptbahnhof durch eine Kompanie des Zeitfreiwilligenregimentes statt, dabei wurden SO Personen ohne Ausweis getroffen, die vor läufig feftgenommen wurden. Auf dem Polizeiamte wurde feftgestellt, daß sich darunter einige Schieber, Zuhälter, sowie mehrere von der Polizei lange gesuchte Verbrecher befanden. Die übrigen festgenommenen Personen wurden nach erfolgter NamrnSsrststellung wieder entlassen. Der Leipziger SeueralftreikSpla«. lieber den Plan der Leipziger Unabhängigen, einen Generalstreik zn entfachen und je nach seinem Erfolg die Eroberung der Macht in der Stadt zu versuchen, weiß der Leipziger BürgerauSschuß folgendes zu berichten: Seit der Generalstreik im letzten Frühjahr gescheitert ist, haben un ruhige Elemente nicht abgelaffen, einen neuen Kampf vor- zubereiten. Je weniger Hoffnung auf Erfolg sich zeigte, umso leidenschaftlicher wurde von den erbittertsten Elementen da- Los chlagen um jeden Preis verlangt. Die erneut« LebenSm ttelteuerung und die bevorstehende Verabschiedung des Betr ebsrätegesetzes, der Ausstand der Eisenbahner in Westdeutschland schienen endlich «ine günstige Lage zum LoSschlagen zu bieten. Ab Dienstag, den 13. Januar, sollte für Leipzig der Generalstreik verkündigt und je nach seinem Erfolg die Eroberung in der Stadt versucht werden. Wieder holt und in den letzten Monaten Gerüchte von bevorstehen- den Putschen in der Stadt verbreitet worden; sie brauchen niemals so ernst genommen zu werden, daß wir die Ein wohnerschaft hätten zur Abwehr aufrufen müssen. Diesmal stehen wir vor einem fertigen Plan, dessen Ausführung er folgen soll, wenn die Arbeiterschaft sich mitreiben und wenn die übrige Einwohnerschaft sich überraschen lassen wird. Wir stellen fest, daß wir über alle Verhandlungen der kom munistischen Unabhängigen seit Monaten fortlaufend unter richtet find. Die „Volkszeitung" hat selbst am 10. Januar zugegeben, daß die Arbeiterschaft alle» tun muß, um die Verbesserung de» Betriebsrätegesetzes in der National-Ber- fammlung zu erzwingen, daß sie dabet unter Umständen auch zu außerparlamentarischen Mitteln greifen muß. Während der Nacht vom Freitag auf SonUabend haben die Funktionäre der Unabhängigen bis in die sechst« Margen stande im Bolkshaus über die bevorstehende Aktion ver handelt; aus gewissen Gründen konnte ein Beschluß nicht zustande kommen. Wir stellen fest, daß Dr. Curt Geyer und Paul Böttcher die Anstifter und Führer de» beabsichtigten Unternehmen» find und daß sie die Anwendung von Gewalt al» dar einzig wirksam« Mittel zur Erreichung der Diktatur de» Proletariat» ansehen. Der BürgerauSschuß erklärt schließlich, daß die Vorbereitungen zur Abwehr von der Regierung getroffen seien. Die Aprder»«-e« der sächsische« verg-rietter, RabletvrolKD, Der Gise»düh»erftreik t» V-eiche«. wtb. Berit», 14. Januar. Der Minister,der öffentlich«» Arbeiten hat Sestern folgend« Weisung an alle Elsenbahudtret- t tonen gegeben: W* letzten Ereignisse lasse» kerne» Zweifel mehr, baß di« Eisenbahnerbewegung nur «in Test einer umfassenden politischen Bewegung -um Stur» der Regierung Ist, die von langer Land von den Kommunisten und Stmdtkaliskn vorbereitet ist. Die Aufrechterhaltung d«S Betriebe» ist zur Durchführung der Versorgung der Bevölkerung mit Leben-Mitteln und Kohl« unbedingte Notwendigkeit. Ich erwarte, daß die Beamten in Erkenntnis dessen sich gegen seitig bet der Ausübung der für die Aufrechterhaltung de- Betriebe- notwendigen Arbeiten, insbesondere der Neben arbeiten de- Lokomotivdienstes, unterstützen. Alle Anord nungen zu diesem Zwecke sind ohne reden Zeitverlust an Aemter imd Dienststellen zu erlassen. Die Amt-Vorstände und Dienststellenvorsteher haben sich persönlich für d e glatte Durchführung dieser Anordnungen «inzusetzen. Di« Bo- amtenverbände haben jbre Mitglieder in gleichem Sinne aufgerufen, um die staatliche Ordnung und die Lebens mittelversorgung aufrecht zu erhalten. E» darf nicht ge- duldet werden, daß Ungezügelte Elemente da» Verkehrs wesen zerrütten und dadurch namenlose- Elend über die breitesten Volk-massen bringen. wtb. Esse», 1< Januar. Di« Lag« im Industriegebiet hat (ich gegen gestern wesentlich gebessert. Nachdem die Führung der drei Eisen bahnergewerkschaften die Leitung de- Streiks medergelcgt und di« Verantwortung für die Folgen weiterer Streiks abgelehnt hatte, machte sich zum größten Teil infolge der energischen Maßnahmen der Regierung d e Neigung zur Wiederaufnahme der Arbeit allenthalben bemerkbar. In den weitaus meisten Bahnhöfen des Eisenbahn-DtrektionS- bezirkS Essen ist die Arbeit infolgedessen wieder ausgenom men worden. Im Ausstand verharren zur Zeit noch neben einigen kleinen Bahnhöfen, der Duisburger Hauvt- bakmhof, tne Mülheimer Bahnhöfe, Langendreer, Witten- West, dw Bochumer Bahnhöfe und der große Rangier bahnhof Weddau. -> wtb. Frankfurt a. M., 14. Januar. Di« Etsenbahnerbewegung spitzt sich auch rn Frank furt zu. Die Eisenbahner der Bahnämter Betzdorfs, Dillen burg, Wetzlar, Duisburg und Gießen sind von der gegen wärtig in Berlin tagenden Kommission in di« dritte Lohn klasse eingereiht worden, während die Eisenbahndirektion di« Einreihung in die erste Lobnklass« als dringend er achtete. Mit diesem Bescheid gebe» sich die Eisenbahner nicht zufrieden und drohen, wenn die Beschlüsse der Ber liner Kommission nicht abgeändert werden, mit dem Streik. wtb. Kat Lowitz. 14. Januar. Obwohl im hiesigen Dttektionsbeztrk der Ei.ekibahner- au-stand fortdauert, wird durch den Einsatz der Technischen Nothilfe der Personenverkehr ganz, der Güterverkehr zum großen Teil aufrecht erhalten. LicherheUsmatzttahmerr in Hamvur-. tu. Hamburg, 14. Januar. Die große Halle de- Rathauses war heute wieder in ein Feldlager umgewandelt, der Rathausmarkt durch Stacheldraht abgesperrt, und an wichtigen Punkten der Stadt, besonders in der Umgebung d«S Gewerkschafts hauses standen stark« Patrouille», die Vorbereitungen ge troffen hatten, den Weg -um Rathaus gleichfalls durch Stacheldrahthinderniss« zu sperren. Im Gewerk; chaftShaufe fand eine von linksradikaler Seite emberufene, stark über füllte Versammlung statt und Tausende von ungemein auf reizenden Flugblättern sollten auf den Straßen die Be völkerung zur Erkämpfung von Betriebsräten, die di« Kontrolle jeglicher Produktion und de» gesamten Ver kehrswesen» in di« Hand nehmen, veranlassen. Die Aktron scheidert« aber im Keim an den Vorbereitungen der Sicher heitspolizei. ES fand sich kein« Mehrheit in der Versamm lung, die eine gewaltsame Demonstration gewagt hätte und so rst bisher Hamburg ruhig geblieben. Tagesgeschichte. Deuts«»«» »«ich. Prozest argen de» Attentäter auf EiSuer. Dor dem Volksgericht in München beginnt heute di« Verhandlung in dem Mordprozeß gegen den Studenten Grafen Anton Areo- Balley, der beschuldigt wird, am 21. Februar vorigen Jahre» da» Revolverattentat auf den damaligen bayerischen Minister präsidenten Kurt GiSner verübt zu haben. Antrag auf Aufhebung detz Urteil- gegen Helfferich. Die Abgeordneten der Deutschen BolkSparter haben in der Nationalversammlung folgenden Antrag Angebracht: 1. Der Beschluß des 2. Untersuchungsausschußes des parlamenta rischen UntersuchungSansscknffeS der Nationalversammlung vom 15. November 1819, durch welchen der Zeuge Staats sekretär a. D. Helfferich in Anwendung des 8 69 der Straf. Prozeßordnung zu einer Geldstrafe von 800 Mark verurteilt wurde, ebenso 2. der Beschluß desselben Unteraus schusses vom 16. Dezember 1919, soweit er di« unter 1 ge nannte Verurteilung aufrecht erhält, wird aufgehoben. Selbstmord «ine- Korvettenkapitän-. Der bekannte Korvettenkapitän Hordth nahm am Dienstag Gift zu sich und starb alSbaid darauf. Er wurde okt al» erfolgreicher U-Bootkommandant erwähnt und versenkte u. a. da« fran- zösische Großkampfschiff „Danton". Rücktritt de- ReichSichatzmiuister». Das Rücktritts gesuch des Reichsschatzminister» Mayer-Kauffbeuren ist vom Kabinekt genehmigt worden. Di« erst« Versammlung des Völkerbund«-. Wilson hat die erst« Versammlung de« BölkerbundrateS zu Freitag, den 23. Januar nach Pari« «tnberufen. 77-7-7.7' 7' — 7' —- - - MmmungSgebiete acht dem W. T. zu: 1. Bon Scktte-mtg: Ein französ 20. bi« 22. Januar in Hadersieb... «in englisches Bataillon am 25. I, Flensburg. 2. Danzig: Dan-ig wird von zwei englisch und einem französischen Bataillon besetzt. Der erst« Zi trifft auf Station Braust am 4. Februar «in. 8. vezi„ Marienwerder r Sin italienischer Bataillon trifft am 25. Januar in Deutsck-Golau ein, detachiert von dort nach Marienwerder und Marienburg. Die detachierten Kam- vanien «erden in den ersten Februartagen durch je ein Kalbes englisch«- Bataillon abgelöst. 4. Bezirk Allen stein: Am 80. und 81. Januar trifft ein Bataillon Engländer in Lyck ein, von dem später «in halbes Bataillon nach Sens- bürg gesandt wird. Am 4. und 5. Februar trifft «in zwei- te» englisches Bataillon in Allenfteln und Osterode ein, da» Wüter gleichmäßig aus Seide Orte verteilt wird. 5. Memel: Memel wird Anfang Februar von einem französtschen und einem englischen Bataillon besetzt. S. Oderfchlefie«: Ober- «V« MW südwestlich« Dell von den Italienern, der mittlere Streifen von den Franzosen und der nördlich« Lei! von den Eng- ländern besetzt. Luftpost. Die verliner Postdirektion hat gestern vor- mittag ein Flugzeug der Deutschen Lustrerderet mit etwa 8400 infolge der Leitungsstörung nickt beförderten Tele gramme sowie Briespoft vom Flugplatz« Johannisthal nach Utrecht abaeben lasten. Die Briefpost wird in Gelsen- kircken abgegeben. Dio erste» Gefaua«n«>uüae. Na» Pariser Meldungen haben bereits di« ersten Sesaugenenzüge die drutsch-franzö- fische Grenze passiert. RetchSwtrtfchaft-rat und Hand«!. Der Gewerkschaft«, bund der Angestellten schreibt: Der Gesetzentwurf für den vorbereitenden Reichswirtschafttrat sieht für Industrie und Landwirtschaft je 46 Vertreter, für den Handel ein- schließlich der Banken und des Versicherungswesen« aber nur 80 Vertreter vor. Ergibt sich schon au» dieser Bertel- lung der Sitz« «tne Benachteiligung des Handel», so ver- schärft fick diese noch dadurch, daß dem Zentralrat der Arbeit,rräte di« Befugnis erteilt ist. von diesen 80 für den Handel bestimmten Vertretern 5 Vrbeitnehmermitglieder al» Bettreter der räumlichen Gliederung zu ernennen. Der GewerkschaitSbund der Angestellten (Sitz Berlin) vertritt die zweifellos begründet« Ansicht, daß der Handel für un sere Volkswirtschaft einen ebenso unentbehrlichen Faktor bildet, wie die Industrie und die Landwirtschaft und daß ferner di» den Srbeiterräten erteilt« Befugnis zur Erneu- nung von 5 Vertretern ungerechtfertigt ist, da di« Arbeiter- rät« al» Revolntion-erscheinung weder verfassungsmäßige noch gesetzlich« Anerkennung gesunden haben. Der Gewerk- schaftsbuud bat daher da« Reickswlrtschaftsmintfterinm in einer Eingabe ersucht, 1. dem Handel einschließlich Band und Versicherungswesen ebenfalls 46 Vertreter znzubilligen, 2. di« Ernennung der 5 Arbeltnehmeroertreter für die räumlich« Gliederung nicht durch den Zentralrat der Ar- beiterräte, sondern durch die Gewerkschaften der Angestellten vornehmen zu lasten, und 8. die Zahl der überhaupt zu wählenden Arbeitnebmervrrtreter je zur Hälfte au» deu Angestellte» und den Arbeitern zu entnehmen. Strafverfolgung gigeu deutfch« Firmen. Nach Mit- teilungen aus Paris find gegen mehr al» 120 deutsche Firmen Strafverfolgungen emgeleitet worden, weil sie aus Privatbetriebe» der beietzteu französischen Gebiete Maschi nen und Fabrikationsteile in Gebrauch genommen. Holland. Der Beitritt zum Völkerbund. Wie di« Blätter' melden, hat die niederländische Regierung im Parlament «inen Gesetzentwurf betr. den Beitritt der Niederlande zum Völkerbund eingebracht. Italien. Generalstreik de» Poftpersonal-. Die Mailänder Blätter melden, daß da» Personal der Post-, Telegravben- und Telefonverwaltung in ganz Italien den Generalstreik proklamiert hat. Die Streikenden verlangen u. a. die Er höhung aller jetzigen Besoldungen um 1000 Lire. „Corriere della Sera" befürchtet eine Rückwirkung des Streiks auf die im Gange befindlich« Aktion der Eisenbahner. „Popolo d'Jtalia" hebt hervor, daß der Generalstreik gerade in dem Augenblicke ausgebrochen sei, in dem die Pariser Verband- lungen ihren Höhepunkt erreicht hätten und Italien von feinen Berbündeten a» der Gurgel gefaßt wurde. ? Tschechoslowakei. Der diplomatische Verkehr mit Oesterreich. Die tschechoslowakische und österreichische Regierung vereinbarte», den geordneten diplomatischen Verkehr sofort aufzunehinen. In beiden Hauptstädten sind die bereits bestehenden Ver tretungen i» ordentliche Gesandschasten umzuwandeln. Zu Geschäftsträgern wurden bestellt: in Wien Dr. Robert Flieder und in Prag Dr. Ferdinand Marex. Rußland. Neuer Misterfolg Denikin-. Daily Expreß meldet^ daß die Truppen Denikins Odessa geräumt haben. SriegsbeschSdiffteAfürsorge. Da» Gesetz über die Beschäftigung Schwer beschädigter. Der Nationalverfammlung ist vom Reichsarbeitsminister der Entwurf eines Gesetzes über die Beschäftigung Schwerbeschädigter zugegangen. Die ihm bei- gegebene Begründung faßt das Gesetz als ein Glied auf in der Kette von Maßnahmen, die dus Schicksal dec Kriegs beschädigten und Kriegerhinterbliebenen bessern sollen. ES gilt, neben der neu zu regelnden Rentenversorguna den Kriegsbeschädigten den Segen eignerArbeitstätig- keit zu erhalte». Die Notlage, des deutschen Wirtschafts lebens erfordert besondere Maßnahmen, damit die Schwer beschädigten sich auf dem Arbeitsmarkt behaupten kön nen. Es ist beabsichtigt, -wer Hauptformen zu vereinigen, in denen dieses Ziel erreicht werden soll. Von den Arbeits plätzen der Körperschaften des öffentlichen Rechts sollen bestimmte Bruchteile, von denen privater Arbeitgeber be stimmte Arten von Arbeitsplätzen den Schwerbeschädigten Vorbehalten werden. Zur Durchführung dieser Absicht werden nicht nur die Fürsorgestellen, sondern auch die Arbeitgeber, die Arbeitnehmer und die Schwerbeschädigten selbst oder ihre Vertretungen herangezogen. Dec lieber« lassung von Siedlungsstellen auf dem Lande ist da bet ausdrücklich gedacht. Aus den Bestimmungen deS Gesetzes ist hervorzuheben, daß die Schwerbeschädigten möglichst ihrem alten Beruf erhalten werden sollen; hiervon wird gerade in den Krei sen der Kriegsbeschädigten erwartet, daß das bekannt« Drängen nach Beamtenstellen sich vermindern wird. Eine andere bemerkenswerte Festsetzung schreibt vor, daß bis Entlohnung nach der Arbeitsfähigkeit des Schwer beschädigten zu bemessen ist. Zwischen dem Arbeitgeber und dem schwerbeschädigten Arbeitnehmer soll auch nach dem neuen Gesetz das ÄrbeitSverhältnis auf dem freien ArbeitSvertrage beruhen. Deshalb ändert sich an dem Kündigung»recht beider grundsätzlich nichts; Ein schränkungen des Kündigungsrechts, die auf anderen Ge setzen beruhen, werden hiervon jedoch nicht berührt. Die Kündigungsfrist beträgt für die Entlastung Schwerbeschä digter mindesten» vier Wochen. Bei Streitigkeiten über die Verpflichtungen au» dem Gesetz ist der Schlichtungs ausschuß zuständig; bei Verstößen privater Arbeitgeber sind Geldbußen bis zu 10000 Mark möglich. Für eine» Zeitrtlum von sechs Monaten nach Inkrafttreten des Ge- setze» kommt den Schwerbeschädigten noch ein erweiterter Schutz gegen Kündigungen zugute. - vermischte-. . ... Hochwafsermeldunarn. Frankfurt a. Se.i Der Main ist vorletzte Nacht so erheblich gestiegen, daß di« tiefer gelegenen Stadtteil«, namentlich die Altstadt, in großer Hast geräumt werden mußten. In der Schiffer- und der Mrtzarraaff« drangen die Fluten in die unteren Stock werke. Nach den vorliegenden Meldungen dürft« da» Wasser noch mindesten» ritten Meter steigen. Der Höchstmass,rstand wird für Donnerstag abend erwartet. Seit 1882 bat Frank furt ein derartige« Hochwasser nicht erlebt. — Düsseldorf, Der Rhein ist weiter im Steigen begriffen. Der Wasserftand betruaaestern gegen 11 Uhr abend»7.40Meter. -Kassel; Da» Wafsrrbauamt teilt miL daß da- Hochwaffer im lang»
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