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Beilage zum „Riesaer Tageblatt". «HEMiMa» »M «MSme Lang— » »iateettch, Mas«, «estNftMMer «mEMmtze W. «mwNieittff« M» «MM««, « Ihn» »ätz«««s«: Mr «n^enteü, ««het» »ittrich. MM» S7S. Leaasdea», SS. «,»t*ber 1VI8,, «beadS. 71. Aahrg. Tie «rbalatiam Gchistzerri vor tze« verlt«er P»ltzechrLsidkt»- Zu einer Schieberei, bet der drei Person«» ums Le ben kamen und »wer verktzt wurden, kam es in der vor letzten Nacht am Berliner Polizeipräsidium. Kur» »ach ILUHr erschien, wie das Wvlmche Telegr.-Bureau verbrei tet, ein trupp verhetzter Mensche«, um die politischen Gefangeneu zu befreie«, die angeblich im Polizeipräsidium iemehalten würde«. Trotz der Erklärung, daß sich in Pouzetgewahrsam keine politische« Gefangenen, befämwn, beruhigte« sich die Irregeführten Menschen nicht, sondern erzwangen de« Einlaß mit Gewalt. Hierbei kam eS »u einem Feuergefecht, bet dem sogar Maschinengewehre in Tätigkeit traten. Etz gelang schließlich, in das AmtSge- bäude einzudringen. Während ihnen hier der Kommissar vom Dienst wiederum erklärte, daß politisch« Gefangene garnicht Vorhand«« feie», öffneten andere da» Poltzetge- wahrsam und verhalfen allen Verhafteten zur Flucht Bei dieser Schießerei wurde ein Soldat, der an dem lieber- fall mit beteiligt war, durch einen Querschläger tötltch ge troffen, Ebenso ein Mann und ein« Frau, deren Leichen der Trupp mitnahm. Die Leiche des Soldaten wurde im Polizeipräsidium aufbewahrt. Mehrere andere Per sonen, die verwundet worden sind, ließen sich auf der Unfallstation in der Landsbergerstrabe verbinden und be gaben sich sodann wieder nach ihren Wohnungen. Weiter verbreitet Ä. T. B. über die Schießerei noch folgende»: Donnerstag abend fand in der Mittlersten ßc eine stark besuchte Versammlung statt, in der Karl Lieb knecht über die Aufgaben der Revolution sprach und sich «. a. gegen die Einberufung der Nationalversammlung wandte und für die Uebernahme der gesamten öffentlichen Gewalt durch die Arbeiter- und Soldatenräte eintrat. Nach dem Dortrage erzählte «in Soldat, .«S seien noch mehrere Kameraden, di« mit ihm da» Schloß hätten stürmen Hel- fen, und später ebenso wie er verhaftet worden sei««, im Polizeipräsidium in Haft. Ein anderer Teilnehmer der Versammlung forderte auf, nach dem Aleranherplatz zu ziehen, um diese politischen Gefangenen zu befreien. Der Aufforderung folgte« mehrere hundert Personen. Wäh- rend eine Abordnung im Polizeipräsidium mit den dienst tuende« Beamten verhandelte, gab ein junger Mann einen Pistolenschuß ab, wodurch ein Soldat der Sicherheitswache verwundet wurde. Daraufhin eröffnete die Wache ein hef tiges Gewehrfeuer und die Menge ergriff die Flucht. Der ganze Vorfall ist umso bedenklicher, als nicht nur ein Mann der Sicherheitswache sein Leben einbüßte. er hätte auch vermieden werden können, wenn man zunächst beim Polizeipräsidenten sich darüber Auskunft geholt hätte, ob politische Gefangene sich im Polizeigefängni» befänden, und va» war nicht der Fall. ES wurden im Gegenteil nur solche Gefangene gewaltsam befreit, die wegen D'ebstabkS und Lebensmittelschiebungen eingeliefert waren. Die Frei- lassirng solcher Leute aber dient nicht dazu, die Sicher heit in Berlin zu erhöhen. GefShrttche A-ttatimr der Spartasusleute. Von durchaus zuverlässiger Seite geht uns die Mittei lung zu, daß Truppenverbände, die in fester und geschloße ner Haltung in Berlin eintreffen, von den Anhängern der SpartakuSgruppe mit Flugblättern und durch leidenschaft liche persönliche Agitation in einer Weise bearbeitet werden, die eine ernst« Geiabr für die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung dorfteltt. Wie wir hören, hat die preußisch« Regierung im Einvernehmen mit dem Kriegsministerium und der Berliner Kommandantur Maßnahmen getroffen, um dieser gefährlichen Verhetzung zu begegnen. Scheidemann über die Einberufung der Nationalversammlung. . Die .Deutsche Allgemeine Zeitung" erfährt, der Volks- beauftragte Scheidemann hält eS für selbstverständlich, daß die Konstituante so schnell wie möglich rinberufen «erde, da «S ein Unglück für da» Land bedeuten würde, wenn noch viel Zeit verstreiche. Wir werden zu keinem Friede« kom men ohne Konstituante. Auf demselben Standpunkt steht der Minister de» Innern Dr. Preutz. Nach seiner Ansicht kann aber der Termin nicht eher festgelegt werden, bd« alle technischen Schwierigkeiten beseitigt find. Die Skmferrvz der BimdeSrestertM-er». Bekanntlich findet am Montag, den 25. November «ine Konferenz zwischen de» Vertretern der verschiedenen Re gierungen m de» Bundesstaaten statt. Dieser Besprechung wird, wie wir von zuständiger Seite erfahren, große Be deutung beigelegt. Man erhofft von ihr die Anbahnung eines einträchtigen Zusammenwirkens der Eintelregie rungen mit der Reichsregierung und die Zurückdrängung gewisser partikularistischer Bestrebungen, die dem Einheits staat gefährlich weichen und Deutschland, wenn sie wir- lich.würden, zu völliger Ohnmacht verurteilen könnten. ES sind Vertreter aus dem ganzen Reich und au» allen Freistaaten eingeladen worden. Man wird zunächst die viSher gemachten Erfahrungen austauschen, vor allem aber wird man die Frage einer genauen Abgrenzung der Kompetenzen zwischen den Behörden des Reiches und der Ernzelstaateu und wiederum der Sinzelstaaten untereinan- der eingehMÜ erörtern. ES haben sich bisher schon zum Teil ganz seltsame Konflikte ergeben. So kam zum Bei spiel, wie unS mttgeteilt wird, «ach Berlin die Meldung, daß die Republik Oldenburg auch Teile von Preußen in OstfrieSland einfach fich einverletbt hat. Dadurch ist die preußisch« Regierung in ihren Maßnahme«, die diese Ge biet« betreffen, gelähmt. Sie hat darum Protest erho ben und der Reichsleitung die Angelegenbeit zur Entschei dung vorgelegt. Solche Gebietsfragen können nach ihrer Auffassung nicht gelöst werden, ehe die Nationalversamm lung über die Verfassung und di« Gebietsabgrenzung ent schieden hat. Sehnliche Schwierigkeiten scheinen t« den thüringischen Staaten sich zu ergebe«. ES ist an sich nicht- dagegen etnzuwenden, wenn die keinen thüringischen Staa ten sich zum Zwecke der Vereinheitlichung der Verwaltung zusammenschlietzen, aber e» ergeben sich sofort Bedenken, wenn auch sie dabei wieder preußische» Gebiet sich anzu gliedern streben. Auch gegen ein solche» Bestreben müßte das preußische Ministerium zunächst bei der ReichSlei- tuna Widerspruch erheben. Auch die Frage der Einbe rufung der Nationalversammlung soll bet die« fen Beratungen zur Sprach« kommen. TS liegen ferner Anträge vor, die aus eine Vertretung der Einzel republiken in der Reichsleitung hinzielen, also auf ein Verlangen, dem Berechtiaung nicht abgesprochcn werden kann. Nichts könnt« verhängnisvoller für die Zu kunft de- ganzen deutschen Volke« sein, al» wenn im freien Deutschland der PartikulariSmuS erst recht sein Haupt er höbe und der Ruf „Los von Berlin!" erschallen würde, weil die Bundesstaaten sich nicht ohne weitere» den Wei sungen einer vorwiegend preußischen, ja Berliner Regie- swL »u unterwerfe« geneigt sind. Denselben, wie gesagt. wohlbegreiflichen Bestrebungen «ntspeinat ja auch der Bor- schlag, hem Vollzugsausschuß des Grofcherltner Arbeiter- und Soldatenrate» durch einen Vollzugsausschuß« l- ler Arbeiter- und Soldatenräte des Reiche» zu ersetzen, wobei allerdings di« jetzt herrschenden Ver- kehrSschwierigketten der Einberufung einer so großen Te legiertenversammlung ernste Hindernisse in den Weg legen. Die A»stL»tze i» der Pr,di»z Psse». Der neue UnterstaatSsekretär im preußischen Ministe rium de» Innern von Verlach ist von seiner Dienstreise nach Posen zurückgekehrt und entwarf Pressevertretern ge genüber ein Bild von den Zustände« in der Provinz Posen. Danach sei zur Beunruhigung keine Veranlassung. Der Oberste polnische BolkSrat in Posen betrachte sich al» «ine Vertretung aller in Deutschland lebenden Polen und glaube in ihrem Sinne zu handeln, wenn er ihre Interessen loahr- nimmt. Er halte sich keineswegs für legitimiert, sondern nur für vorläufig eingesetzt. Um reguläre Mandat« zu schaffen, ist zum ö. Dezember eine Art Konstituante zusam- menberufen. Auf je 2500 Seelen entfällt «in Delegierter. Wahlberechtigt sind alle in Deutschland lebenden organi sierten Polen. In einer Proklamation wird erklärt, daß die Regelung der Grenzfragen nach dem Westen dem Friedenskongress« Vorbehalten bleiben soll. Nach An sicht des Herrn von Gerlach, die, wie er versichert, auch von allen maßgebenden Instanzen geteilt würde, hätte eine Entsendung von^ Truppen nach Bossa nur nutzloses Blutvergießen zur Folge gel-abt. Im Vordergründe stehen nach seiner Ansicht zwei Punkte. Einmal die Durchsetzung der weiteren Versorgung Deutschlands mit Lebensmitteln auS der Provinz Posen und sodann die Vermeidung von Unruhen. „Als Drittes" käme noch die Notwendigkeit MiHu, dahin zu wirken, daß die endgültige Regelung der GebietSfragc auf den Friedenskonferenzen vorgenommen werde. Die Lebensmittelversorgung wurde nach Ucber- einstimmung ztvischen polnischen und deutschen Kreisen einwandfrei weiter durchgeführt. Eine Stockung sei nur vorübergehend eingetreten. ES habe sich ein Provinzial lebensmittelamt aus deutschen und polnischen Mitgliedern gebildet, um eine ungestörte Versorgung Westdeutschlands sicherzustellen. Die Polen hätten mir darauf gedrungen, in diesem Amt vertreten zu sein, weil sie glaubten, Deutsch land würde sonst möglichst alle Lebensmittel au» Posen herausziehen. Unruhen seien seit dem 14. November nach Aussagen de» Oberpräsidentcn und der Landräte in Po sen nicht vorgekommen. Die abgesetzten Landräte seien zum großen Teil wieder eingesetzt worden. In den Ar beiter- und Soldatenräten säßen sowohl Polen als auch Deutsche. Daß bas polnische Element überwiege, sei na turgemäß, da mehr Polen dort ansässig wären. (An Heimat schutz sei bereit» in die Wkw geleitet worden, bestehend au» einer deutsch-polnischen Bürgerwehr. .Herr von Gcr- lach steht Persönlich aus dem Standpunkt, daß die Polen einen Einmarsch deutscher Truppen als eine Invasion an sehen würden, da das Land ethnographisch polnisch wäre. (Von Seiten der Regierung wird diese Auffassung, wie wir Grund haben anzunebmen, durchaus nicht allgemein geteilt.) Die deutsch-polnischen Arbeiter- und Soldaten räte hätten einstimmig erklärt, sie wollten'nur bodenstän dige Truppen als Grenzschutz haben, nicht aber fremde Truppen aus Westdeutschland. Die Polen halten sich jetzt schon für.,verantwortlich für alle« 'oas in Posen geschieht und seien darauf bedacht, vor dem Präsidenten Mlson, auf dem sie schwören, sich gut zu führen, und in gerech ter Weise Deutschland mit Lebensmitteln zu versorgen. Wie wir,, von zuständiger Seite erfahren, finden »ur Zeit in Berlin Besprechungen mit polnischen Abgesandten statt, die zu einer diplomatischen Verständigung führen sollen. Durchführung der Waffcnftillstuüdsbedingunge«. Ei« Protest der deutsche« Reqierrmss. An die gegnerischen Regierungen ist folgende Not« ge richtet worden : Naä» Znsatznot« 1 »um Waffenstillstands abkommen sollen Belgien, Frankreich, Luxemburg und Elsaß-Lothringen innerhalb 15 Tagen in drei Etappen geräumt werde». Die drei Etappen sind auf einer Karte verzeichnet. Die dritte Etappe greift auf der Karte westlich Vruen und zwischen Merzig und Saargmünd «nd »war einschließlich Saarlouis und Saarbrücken auf rheinländische» Gebiet über« ES erscheint nicht ausgeschlossen, daß die» er folgt ist, um ist» versuchen, diese Gebiete zu Elsaß-Lothringer» be»w. Luxemburg zu schlagen. Der Protest der deutschen Kommilsionsmitglieder ist nicht beachtet worden. Die deutsche Regierung legt gegen jeden Versuch einer LoSreisung dieser Gebiete feierlichst Verwahrung ein. Sols, Staatssekretär des Auswärtigen Amte». Zur Anöliesernng der deutsche» Kriegsschiffe. Reuter meldet: Die britischen Kriegsschiffe, di« auSge- schickt worden waren, um die deutschen Kriegsschiffe zu eskortieren, fuhren in zwei Linien mit einem Abstand von ungefähr 20 Kilometern. Die deutschen Schiffe fuhren zwischen den beiden britischen Linien. Ts wurde kein Salut ausgetauscht und auch die sonst üblichen HöstichkeitSbe- zeuaungen unterblieben. Nachdem di« deutschen Schiffe vor Anter gegangen waren, wurden sie inspiziert, um festzu stellen. ob die Abgabe gemäß den Waffenstillftandsbedin- gunaen geschah. ES wird berichtet, daß ein deutscher Tor» pedomger auf'eine Mine lief und sank. Di« .Köln" war infolge eine» Maschinendefekts nicht an dem vereinbarten Ort erschienen. Die Verbindung zwischen den deutschen und alliierten Schiffen wurde auf drahtlosem Weg« aufrechter halten. Admiral Beattp hatte den strengen Beseh! erteilt, daß keine Verbrüderung Zwischen englischen und deutschen Seeleuten stattfinden solle. An« Rückmarsch «ufere» Lrczvtzen tue Westen erfahren wir von zuverlässiger Seite, daß bereit» am Don nerstag größer« deutsche Truppenabteilungen, die da» Ge biet angeblich nicht .rechtzeltitz" geräumt "batten, von den Franzosen gefangen genommen wurden. Wie der Volksbe auftragte Scheidemann mitteilt, gehen die Franzosen äußerst rücksichtslos vor, während di« Amerikaner sich viel verstand- ntsvoller verbalten. In Schlettstadt seien beispielsweise deutsch« Truppe» gefangen genommen worden, noch ehe die Stund, angebrochen «ar, »u der sie die Stadt bestimmungs gemäß verlassen haben mußten. Dem deutschen Sauptauartter wurde von Marschall Koch mttgetetlt, daß sranzösisWe Kavallerie bei Bresburg in Luxemburg ein deutsche» Infanterieregiment angetrosfen und iS, da e« sich noch in einer am 21. November zu räumenden Zone befand, gefangen genommen habe. Di« Kundgebungen der Bevölkerung in Saarbrücken für die durchziehend« Truppe« waren überaus lebbaft urH herzlich. Di« DurchzuaSftraßrn trugen reiche» Slaggew schawck. lleberall wurden die Truppen auf« freigebigst« mit Liebesgaben bedacht. Der Dank für diese Aufnahme wurde den Stadtbehvrden in einer Anzahl warmer Dankschreiben und Telegramme der durchgezogenen Trupoenkörper ausge sprochen. Auf die Kunde, daß die Franzosen im Anmarsch seien, wurden vorgestern die Fabnen eingezogen. Ein« fran zösische Abteilung von etwa 2 Kompanien betrat von For- bach in Lothringen kommend di« Stadt, kehrte aber wieder um und lagerte tagsüber außerhalb. Da» Verhalten der Abteilung war zurückhaltend und korrekt. Der Eadft hat den Alliierten anheimgegeben, zu entscheiden, ob ein« Vertretung des Vatikans auf der Friedenskonferenz er wünscht sei. Die Franzosen in Budapest. Rach einem von der Münchener Funkenstation auf»«- sangenen Funkspruch wird über Zürich au» Budapest nach Pari« gemeldet, daß am Sonntag 11000 französische Sol daten und Kolonialtruppen dort angekommen sind. NllrdschleSlvt- abgetreten? Nach bisher noch »»verbürgten Nachrichten soll Nord- schleSwig bereits bi« -ur Grenze Chaussee Tondern—Apen- rade—Sonderburg abgetreten sein, ohne daß bisher seststeht, ob die» auf Anweisung von Berlin oder auf Betreiben der wahrscheinlich dänisch zusammengesetzten A.» und S.-Räte der beteiligten Kreise geschehen ist. Da- amerikanische Friedensangebot Herbst 1V17. Aus Berlin wird gemeldet: Zu den Meldungen über ein an gebliche» amerikanisches Friedensangebot im Herbst 1817 wird mttgeteilt: ES sind damals allerdings durch Herrn Jaffe ge wiss« Mitteilungen im Auswärtigen Amt gemacht worden, die auch sehr aufmerksam geprüft worden sind. GS handelte sich jedoch, wie di« Prüfung ergab, um nicht genügend au torisierte Mitteilungen, die Herr Jaffe von einem Ameri kaner in der Schwei» erhalten hatte. Der betreffende Ameri kaner galt damals für nicht allzu zuoerlcifsig. Diese Auf fassung von ihm ist durch spätere Vorgänge bestätigt worden. Als man der Sache nachgina, stellte sich heranS, daß die Beziehungen, die er zu Wilsmr angeblich hatte, nicht so waren, wie et sie angab. Zu den Erklärungen des Finanzminister» Pros. Tr. Jaffa über ein Friedensangebot Wilsons können die „Münchner Neuesten Nachr." noch folgende Einzelheiten mitteilen: Im Anschluß cm die Berner Studienkonferenz zur Vorbereitung eines dauernden Friedens im November 1817 begab sich Dr. Jaffs nach Genf, um einen langjährigen Beamten aufzusuchen, der unmittelbar vorher zur Erle digung eines Auftrages der amerikanischen Regierung in Italien gewesen Ivar. Prof. Jaffa sprach den Herrn (in dem wir wobt den bekannten Pros. Herron vermuten dür fen) sofort nach der Rückkehr aus Paris. Er erfuhr da bei: Der genannte Herr hatte in Paris mit dem Ver trauensmann Wilsons, Oberst House, eine Unterredung, in der dieser mitteilte, er habe vom amerikanischen Prä- sidenten den Auftrag, sich mit zuverlässigen Persönlichkei ten in Verbindung zu setzen, um durch ihre Vermittlung eine Mitteilung des amerikanischen Präsidenten nach Deutschland und Oesterreich gelangen »u lassen de» In» Halts, daß der Präsident sich der ungeheuren Verantwor tung bewußt sei, die darin liege, daß es, wenn die Dinge so weiter ihren Lauf nähmen, Anfang 191« »um Waffen kampfe »wischen Amerika und den Mittelmächten kommen müßte. Bei dem Temperament des amerikanischen Vol ke» sei mit Sicherheit zu erwarten, daß dieser Kampf zn einem bi» zum bitteren End« durchgefochtenen National krieg führen würde. In letzter Stund« wolle daher der Präsident noch den Versuch machen, dieses Ungeheure abzu wenden. Deshalb wende er sich an Deutschland und Oester reich, mit der Anfrage, ob nicht doch noch ein« friedliche Auseinandersetzung möglich sei. Um aber nicht den Ein druck zu erwecken, als wolle er einen Druck auf Deutsch land ausüben, nannte Mlson seine Bedingungen nicht, sondern ließ die Mittelmächte auffordern, ihrerseits ihre Bedingungen zu nennen. Ter Genfer Vertrauensmann nannte dagegen von sich auS die Bedingungen, in denen es seiner privaten Meinung nach Mlson möglich sein würde, den anderen Mitgliedern eine zum Frieden führende Ver ständigung vorzuschlagen. Personenwechsel lm Auswärtigen Amt. Wie verlautet, werden bereits in den nächsten Tagen die Unterstaatssekretäre im Auswärtiaen Amt Stumm und von dem BuSsche ihr EntlaflungSgesuch einreichen. * Li« Gesamte« KrirgSkofte« der Bereinigte« Staate« bi« zur Unterzeichnung des Waffenstillstandes betrugen 22088680 722 Dollars.