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- Erscheinungsdatum
- 1918-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191807163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19180716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19180716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-07
- Tag 1918-07-16
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Monat
1918-07
-
Jahr
1918
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Deutschlands zuvorzukommrn. Das Vorgehen der Enttnte in Rußland müsse das Ende der Volkskommissare bedeuten. Englische Stimme« zur Rede HertlingS. . )( Rotterdam. Laut »Nteuwe Rotterd. Eourr." nimmt „Manchest. Guardian" in Erwartung des voll, ständigen Textes der Red« HertlinaS an, daß er sich end- gültig und unwiderruflich zur Rückgabe Belgiens ver- pflichtet, allerdings nicht bedingungslos. Aber der Reichs kanzler biete wenigstens als Teil einer allgemeinen Rege- lung die vollständige und unzweideutige Befreiung Belgiens an. Bemerkenswert in der Erklärung ist ferner, daß sie keine Ansprüche auf dein Gebiet der Kriegsentschädigungen Schleichendes Gift. Roman von Reinhold Ortman«. 22. Fortsetzung. Er batte sich bemüht, seiner Stimme den weichsten, liebenswürdigsten Klang zu geben, und es war nicht seine Schuld, wenn die freundliche Phrase trotzdem eigentümlich rauh und gepreßt herauSgekommen war. Galant hatte er seiner Frau einen Sessel zugeschoben; doch sie setzte sich nicht. , „Diesmal bin ich doch nicht ganz sicher, ob du ein- ' verstanden sein wirst. Ich möchte auf ein Paar Tage nach Berlin." „Nach Berlin?" wiederholte Ramboldt wie in miß trauischer Ueberraschung. „Und gleich auf mehrere Tage? Zu welchem Zweck?" „Asta Muellenbach schreibt mir, daß sie in einer wich tigen Familienangelegenheit mit ihrem Manne nach Wien fahren müsse, und daß sie sehr unglücklich sei, die Kinder während dieser Zeit der Obhut des Dienstpersonals über lassen zu müssen. Ich weiß, daß ich ihr «ine große Last vom Herzen nehmen würde, wenn ich während ihrer Ab wesenheit dort nach dem Rechten sähe." Hätte sie die Gewohnheit gehabt, aufmerksam in den Zügen ihres Mannes zu lesen, so würde sie ohne Zwei fel den Ausdruck der Erleichterung auf seinem Gesicht gesehen haben. Aber ihr müder Blick war wie immer kn ihm vorbei ins Leere gerichtet. Und sie zeigte sich nicht verwundert, da er, statt sich gegen ihr Borhaben aufzulehnen, mit einem gequälten Versuch scherzhaft zu sein, erwiderte: „Hält sie dich wirklich für besonders geeignet, kleine Kinder zu warten? Leider fehlt es dir ja bis jetzt an jeglicher Erfahrung in diesem Beruf. — Aber ich habe selbstverständlich nichts einzuwenden. Es wird Edith ganz nützlich sein, wenn sie dich für «ine kurze Zeit in der Leitung des Hauswesens vertritt." „Ich werde sie selbstverständlich über alles unterrich ten. Und sie ist in solche« Dingen ohnedies viel geschick ter als ich." „Dann gedachtest du zu fahren?" .Wenn es sein kann, noch heute." „Das mußt du selber am besten beurteile» könne». Ach werde dem Chauffeur jedenfalls Auftrag gebe», sich für deine Weisung bereit zu halten. Und du wirst mir, wie ich hoffe, gestatten, dich »um Bahnhof zu begleiten?" Sie neigte bejahend den Kopf und wandte sich zum Deutscher «»griff bewerfest» «et»S. « erltn.l S.Juli, abends, südwestlich »»tzt»o» »atm- sind wir t« »eile der fr«». «Hstsch«» Gtall»»,»» »t»»»tz,»»,e». « von einem höheren Offizier wird uns hierzu geschrieben: Di« Spannung, die seit Wochen auf der Westfront ge- leaen hatte, ist jetzt gelöst, die Westmachte haben nun endlich erfahren, wo der neue deutsche Schlag erfolgen wird. Beiderseits von Reims sind di« deutschen Truppen, wie der Montag-Abend-Bericht meldet, in Teile der feind- lichen Stellungen «ingebrochen. Bei dieser knappen Fas sung läßt sich noch kein genaues Bild von der Ausdeh nung de» deutsch«, Vorstoßes gewinnen. Aber jedenfalls Wandelt eS sich dabei um ein größeres Unternehmen und nicht nur um einen örtlich beschrankten Vorstoß, der le diglich eine Verbesserung der Stellung »um Zwecke hat, oder ErrundungSabsichten dient. Wäre dies der Fall, würd« der Wortlaut de- Etlichen Berichtes ander- gefaßt sein. Anscheinend hdt der Angriff auf iwel getrennten Kampf feldern westlich und östlich von Reims stattgefunden, die aber in unmittelbarem Zusammenhang stehen und auf derselben strategischen Grundlage beruhen. Die Hauptsache ist, daß der Vorstoß erfolgreich gewesen ist und daß es den deutschen Truppen auf Heiden Flügeln gelang, in die feindlichen Stellungen «tnzubrechcn. Wer die vorsichtige und knappe Fassung der amt lichen Berichte kennt und weiß, daß sie nur absolut sichere Erfolge melden, die auch dauernd behauptet werden kön nen, wird auch mit diesen Worten zufrieden sein, da sie, wie in früheren Fällen, die besten Aussichten eröffnet. Westlich von Reims hatte der Vorstoß der Heeresgruppe des Deutschen Kronprinzen über die AiSne stattgefunden, mit der Armee v. Boehn auf dem rechten Flügel gegen die Marne, die auf der Front Chateau-Thierrh-Dormans er reicht war, auf dem sinken Flügel mit der Armee Fritz von Below in der allgemeinen Richtung gegen NcimS, da- von den schwarzen Hilfstruppen der Franzosen hart näckig verteidigt und gehalten wurde. Auf dieser Front ist jetzt der Vorstoß fortgesetzt und zwar in südlicher Rich tung, wobei eS sich noch nicht erkennen läßt, ob sich die Kämpfe nur unmittelbar westlich von Reims abgespielt haben, oder ob auch die Marnefront in Mitleidenschaft gezogen ist. Gan» neu ist die G»end östlich von Reim«, also die Thampagne mit in die Offensive einbezogen worden. Bis- her batte dort volle Ruhe geherrscht. Nach dem Wortlaut scheint «S, daß Reims selbst keinem Angriff ausgesetzt wor den ist. ES würde dies dem früheren Verfahren entsprechen, das B. auch bet Armentieres angewendet wurde, wo die deutsche Offensive seitwärts de« festen Stützpunktes vor- drang, um ihn »u umgehen und schließlich durch die Flügelumfaffung ohne schwere Verluste zu seinem Fall zu kommen. Neber die Operationsziele und die voraussichtliche Au«. Wirkung jetzt schon etwas sagen zu wollen, wäre verfrüht. Die Hauptsache ist und bleibt, den Feind zu schlagen und zu vernichten. Alles weitere ergibt sich dann von selbst. Und dieses wichtigste OperationSzlel haben wir erreicht, denn die deutschen Truppen stehen in den feindlichen Stel lungen. Ein neuer Schlag bat eingesetzt. Daß er mit aller Energie weitergeführt werden wird, soweit eS den Absichten der höheren Führung entspricht, können wir bei der be kannten Tatkraft von Hindenburg und Ludendorff sicher er warten. Mit voller Zuversicht und Vertrauen können wir der weiteren Entwicklung der Kämpfe entgegensehen. Gin neuer Schritt zur Niederwerfung des Gegners ist getan. M bklltlge MW SemMM IM »kl 8M Her MM« M Ml Memm de- zu erkämpfen. — wir drei Grup- Weltbund bÄen'und"ibre 883ttgkesien statt durch künftige Kriege gerichtlich au »tragen wollen. S. Jede gegenseitige Beherrschung muß ausgeschlossen sei». 8. GebtetSanderungen auf Kosten der Mittelmächte, außer« dem insbesondere beziigltch Oesterreich-UngarnS: innere Zer stückelung zum Zweck« der Bildung neuer Staatswesen. Sachlich Nnd wesentlich treffend stehen zwischen den krieg führenden Varteien eigentlich nur die Ziele territorialer Natur. Für die großen Interessen der Menschheit, für Ge rechtigkeit. Freiheit, Ehre, Bölkerfrirden und Gleichberech- tiguna, für die unsere Gegner vorgeben gegen uns streiten zu muffen, für diese Gebiete einer zeitgemäßen politischen Auffassung, über die wir nicht belehrt zu werden brauchen, wollen wir ün« selbst einsetzen. Anch die neuen vier Punkte de- Herrn Wilson vom 4. Juli werden unseren Widerspruch nicht herausfordern. Wir werden ihnen im Gegenteil weitgehend und warm zu stimmen können. Darauf kommt «S an. wa« unter diesen Gütern der Menschheit mitoerstanden wird, und da« sollten beide Teile einmal ehrlich versuchen. aufklärend und im gegenseitigen Einvernehmen festzuftellen. Wenn unsere Gegner immer wieder Sühne von uns fordern für getane« Unrecht und Wiederherstellungen fo ist da« ein Anspruch, den wie ihnen gegenüber mit viel mehr Fug und Recht er- heben können. denn wir sind di« Angegriffene», und die — uns — verursachten Schäden sind also vor allem gut zu machen. Doch wird auch diese Jntereffenretbe wohl kaum die Entwirrung des furchtbaren Kriegsknäuels erheblich hindern. Unüberwindbar erscheint hingegen noch der Trotz, mit dem die territorialen Forderungen nach Elsaß-Lotd« ringen, Trient und Triest, den deutschen Kolonien usw. gestellt werden. Hier ist die Grenze unserer Friedensbe reitschaft, die alles diskutieren lassen kann, nur nicht den Unberührbaren eigenen Besitzstand. Von Oesterreich-Ungarn will der Feind nicht nur abtrennen, was er für sich begehrt; «S soll auch das innere Gefüge der Monarchie angegriffen und sie tunlichst in ihre Bestandteile aufgelöst werden. Als die Erkenntnis kam, das die anderen KrtegSmittel zu unserer Niederringung nicht mehr reichten, da steigerte sich plötzlich das Interesse für unsere inneren Verhältnisse in« Ungeheuerliche. Unsere Gegner gehen von einer völlig schablonenhaften Verkennung des Wesens der österreichisch ungarischen Monarchie au«. Sie übergeben in ihrer Ge nugtuung über die augenblicklichen, wenn auch schwierigen inneren Probleme derselben, daß Staaten mit mehreren Nationalitäten in der Regel kein Zufallsgebilde sind, son dern Produkte historischer und völkergeographischer Not wendigkeit, die ihr Entstehungs- und Erhaltungsprinzip in sich tragen. Sie besitzen daher auch — und das gilt ttt vollem Maße für Oesterreich-Ungarn — die nötige Elastizi tät und Anpassungsfähigkeit an die wechselnden Zeitläufte, die Gabe, fick gemäß den Bedürfnissen ihrer jeweiligen Entwickelungsstufe selbst zu reformieren und ihre inneren Krisen unter Ausschluß unberufener auswärtiger Einmischung selbst zu lösen. )( W i e u. Ueber das Bündnis mit Deutschland sagte Graf Burian: Der neue Bündnisvertrag soll die vielfachen wirtschaftlichen, militärischen und sonstigen Beziehungen den geänderten Verhältnissen anpaffen, sowie die nut der Wiedergeburt Polens zusammenhängenden Fragen unter Rücksichtnahme auf die Wünsche der Bevölkerung lösen. Ueber den Verhandlungen schwebt als oberster Grundsatz die Souveränität, die volle Parität und die Unabhänigkeir der vertragschließenden Mächte. Das Vorgehen des Verbandes in Rußland. )( London. „Daily Mail" meldet aus Charbin, daß die Regierung des Generals Horoat aus Kadetten, Liberalen, Sozialisten und allen führenden Männern de» sibirischen Bundes für Handel, Industrie und Ackerbau besteht. Eine andere sozialistenremerung ist in Nikolsk entstanden und verhandelt mit den Tschecho-Slowaken. Horoat hat sich im russisch.japanischcn Kriege als Organisator der Truppen transporte auf den sibirischen Eisenbahnen einen Namen gemacht. )( Ber n. Aus Anlaß der Landung englischer Truppen an der Murmanküste verlangt „Eorriere della Sera", daß die neue Unternehmung der Entente, die Amerikaner und Japaner noch unmittelbarer angehe, mit größter Energie und Schnelligkeit durchgeführt werde, um Gegenmaßnahmen tungSblatt auf dem Tische, und sie streckte ihre Hand da nach aus. In demselben Moment schon war Ramboldt an ihrer Serie, um es »u verhindern. „Das ist nichts für dich, Kind — ein Skandalblatt schlimmster Sorte, das irgendein unbekannter guter Freund mir ins Hau» geworfen hat." „Nicht dir allein", antwortete sie mit einer Gelassen heit, die unmöglich erheuchelt sein konnte. „Auch mir wurde eS heute mit den anderen Postsachen ins Ankleide zimmer gebracht." Es war fast erschreckend anzusehen, wie sich Hermann MamboldtS wachsbleiches Gesicht jäh mit dunkler Röte überzog. „Aks,, der Schuft — der «lende! Und du — du hast «- gelesen?" „Nur einen kleinen Aufsatz, der mit dem Blaustift angestrichen war. Aber ich habe ihn nicht verstanden." „Nicht verstanden? Es ist dir also nicht zum Bewußt sein gekommen, daß dieser Aufsatz gegen niemand anders gerichtet ist, als gegen mich?" „Das hab« ich allerdings vermutet. Geht eS dir denn nahe?" Sie hatte nun doch zu ihm aufgesehen, und eS kam wie Befremden in ihren Blick. Da raffte er noch einmal all seine Kraft zusammen, um sich zu beherrschen. „Nicht im geringsten. Denn nur im Kopfe eines Ver rückten kann diese unsinnig« Anklage gewachsen sein. Aber ganz Frankenwalde wird den Artikel lesen. Und unsere sieben Mitbürger werden sehr enttäuscht sein, wenn ich ihre Hoffnung auf einen pikanten Skandalprozetz ent täusche." „Was für ein Skandalprozeß sollte denn bas sein, Hermann?" «Wenn Herr Schulz« Herrn Müller einen Gauner schimpft, so lauft Herr Müller natürlich zum Kadi und alle leine guten Freunde stürzen sich mit Heißhunger auf den Bericht über die Gerichtsverhandlung. Denn eS könne doch sein, daß Herr Schulze Herrn Müller wirklich eine Gaunern nachweisen kann. Daß die Gepslogenheiten der Schulze und Müller nicht die meinigen sind, wird man mir möglicherweise nicht verzeihen." Frau Marianne sah schon wieder aus, »IS »b das atl- leS sie nur in sehr geringem Maße interessiere. „Du willst also nichts gegen die Zeitung u»ter»eh- men?" „Nffin. Ich stehe zu hoch, als daß ich «ich um das Geschrei eines solchen Kläffers kümmern dürfte. Oder bist du darin vielleicht anderer Meinung, siebe Marianne?" „Ich? Meine Ansicht kann doch dabei nicht in Frage kommen. Das ist eine Sache, die niemanden angeht, m« dich allein." - j „ES freut mich, wenigsten- bei dir da» richtige Beo- ständnis zu finden. Nnd eS ist mir von großer Wichtig keit. Denn dein Wunsch allein hätte mich vielleicht be stimmen können, gegen meine Grundsätze einen Strafan trag gegen den Urheber dieser infamen Verleumdung pl stellen." Ablehnend schüttelte die junge Frau de« Kopf. „Du weißt, daß ich mich nie in deine geschäftlichen Angelegenheiten einmische — und auch nicht in dein« persönlrchen. Was du der Wahrung deiner Ehre schuldig bist, muß dir dein eigenes Bewußtsein sagen." Sie stand schon an der Tür, als Ramboldt, der auf ihre letzten Worte keine Erioiderung mehr gehabt hatte, wie in einem plötzlichen Erinnern sagte: „Da fällt mir übrigens ein, daß ich leider noch eine unaufschiebbare.Fahrt in die Umgebung zu machen habe. Ich hoste allerdings, noch vor deiner Abreise »urück zu sein; für alle Fälle aber werde ich dir schon vor meiner Abfahrt Lebewohl sagen, und du wirst, wenn ich mich verspäten sollte, für den kurzen Weg zum Bahnhof das Kupee statt des ÄutoS benutzen müssen." 9 Kapitel. .Eine verteufelte Geschichte, Rainboldt — eine ganz verteufelte Geschichte! Wem, In aller Welt, haben Sie denn das zu verdanken?" Mit dem Ausdruck teilnehmender Besorgnis hatte e- Paul Teßmar gefragt. Er stand mit der Zeitung, die er von seinem Besucher erhalten, am Fenster des Gra- bower Eßzimmers und ließ seine Augen immer aufs neus zu der gedruckten Anklage zurückkehren, als könne er da mit einen Anhalt für die Ausforschung des gehetmnis vollen Anklägers gewinnen. Hermann Ramboldts saß wee ein todmüder, gebrochener Mann in einem der Lederstühle und starrte mit tief eingesunkenen, brennenden Äugen tzor sich hin. „Ich weitz es nicht, Teßmar, ich habe keine Ahnung- Und «den deshalb bin ich sofort zu Ihnen herausgefahre». Li« müssen mir besten, den Schurkey zu ermitteln und ihn mundtot zu machen." „Bon Herzen gerne. Aber Sie werden mir tzwtzL sagen müssen, wie ich eS anzufangen hüb«." Fortsetzung ßolgt. «hebt. Da- wichtigst« fff. daß Deutschland- Ziel« in Aus drücken dargelegt werden, die mit der NeichStagSent- fchließung vom letzten Jahre übereinsttmmen. Die Ver änderung de- Tone- seit Februar liegt klar »«tage. Sie macht den Eindruck, daß die große Offensiv« im Westen die Laa« nicht wesentlich verändert Kat, umso bemerkenswerter nach einer politischen Krisis, die die Alldeutschen an» Ruder gebracht zu haben scheint. Die Red« deutet eine definitiv« und wichtige Arnderung in der Haltung der deutschen Re- am. Reuter meldet au» London: Die englischen Blätter vergleichen die Reden Hertling« und Lloyd George- und sagen: Die letzten Reden in Berlin zeigen nur. woran Deutschland sich gern klammern oder was es al» Reserve feftyalten möchte, je nachdem die FrirdenSverhandtungen in seine Politik paffe» oder nicht. Die Blätter erklären, daß der Krieg nicht eher anfhören werde, al« bis der dentsche Reichskanzler sage, daß Deutsch land bereit sei, für Belgien Schadenvergütung und Sühne zu leisten. Die englifchr« Arbeiter für de» Krteg. XLondon. Zu Ehren Frankreichs fand Sonntag nachmittag eine vom englischen Arbeiterverbande veran staltete Kundgebung im Hydepark statt. Es wurde eine Entschließung angenommen, mit Frankreich Schulter an Schulter zu kämpfen, dis Elsaß-Lotbringen wieder berge- stellt und der preußische Militarismus vernichtet sei. Dt« Redner wiesen den Gedanken zurück, mit den feindlichen Sozialisten Besprechungen auf der Grundlage ihrer Ant wort auf die Kriegszieldenkschrift der Arbeiterkonferen» dec Alliierten anzuknüpfen. Eine sozialistische Kundgebung auf Trafalgar-Square zu Ehren der Alliierten, an der die Sozialistenfübrer Tillet, Thorne, Hyndman und Vertreter des amerikanischen Sozialistenverbandes teilnabmen, bat eine Entschließung angenommen, in der erklärt wird, daß die Arbeiter von London sich jedem Frieden widersetzen würden, bis die Hohenzollern und die Habsburger milt- tärisch vernichtet seien. Obwohl sie einen Frieden ohne imperialistische Erweiterungen und Kriegsentschädigungen wünschen, versichern sie doch, daß kein Friede ohne volle Entschädigung für die von den Deutschen angerichteten Verwüstungen und den Wiederaufbau der Gebiete oer unterworfenen Nationen ausreichend sei. In diesem Sinne wurden Botschaften an Clemenceau und Wilson gesandt. «tue Beschwerde bet «btna. X Peking. (Reuters Gegen ein« Beschwerde, daß China Baumwolle, Fette, Kaffee usw. nach Rußland schickt, die schließlich nach Deutschland gelangen, wird erklärt, daß keine derartigen Waren auf Eisenbahnlinien, die unter chinesischer Kontrolle stehen, exportiert werden. Der deutsch-englische Gefangenen-ffluStansch. X London. (Unterhaus.) Bonar Law teilte mit, daß Mischen den Delegierten im Haag über den Austausch der Gefangenen eine Einigung erzielt wurde, die aber noch der Ratifikation der beiden Regierungen bedarf. )( Amsterdam. Allgemen Handelsblad meldet a»S dem Haag, daß der Minister des Äeußeren gestern um V,8 Uhr abends im Trevesaal die deutsch-englische KriegS- gefangenen-Konferenz geschloffen hat. Obmännerkonseren, de» österreichtsche« Reich-rat». X Wien. In der gestrigen Obmännerkonferenz, in Anwesenheit des Ministerpräsidenten teilte Präsident Groß mit, daß die Regierung die FriedenSverträge mit Rußland. Finnland und Rumänien eingebracht hat. Auf Anfrage über die in später Abendstunde am SamStag plötzlich ein berufene Beratung bei dem Ministerpräsidenten erklärte der Ministerpräsident, es sei weiter nichts geschehen, als daß er das Präsidium beider Häuser und die Obmänner der Parteien gebeten habe, ihn zn besuchen. Er erkläre feierlich, daß alle Gerüchte Über diese Besprechung, als hab« es sich dabei um Auflösung des Hauses, neuerliche Mer- tagung des Reichsrates, Kabinettswechsel, Wechsel in der Person des Ministerpräsidenten und dergl. gebandelt, voll ständig aus der Lust gegriffen feien. Es bandle sich nur darum, vor Beginn der Tagung sich doch noch über die ge meinsamen Interessen, namentlich inbezua auf dt« aus wärtige Lage, einigen zu können. Diesbezüglich sei derVersuch unternommen worden, eine gewisse Klarheit zu schaffen, ohne aber davon das Schicksal des Hause» oder der Regie rung abhängig zu machen. In der Tat habe «S sich er geben, daß derartige Befürchtungen nicht begründet seien. Es wurde eine Reihe nationaler Fragen angemeldet, dar unter über ErnährungSstagen, den Brester FriedenSvertraa, die Beziehungen zum Deutschen Reiche, eine beabsichtigte Annektion Bosniens durch Ungarn. Hinsichtlich des Mini- fterprogramms bleibt der Beschluß der letzten Obmänner konferenz aufrecht bestehen. oftmals Gesagten über Ursachen und Verantwortungen in der Berganaenhett fördern dt« Einsicht nicht m«-r.w«tl jedermann längst klare Stellung genommen bat. Mittrn M dem schrecklichen, jedoch in jedem Kriea-ap erfolgreichen Abwehrringen suchen die Mitte nicht«, al« den Friedenswillen de« Feinde« zu In den »eanertsche» Krteasztele» erkennen « pen von Bestrebungen, mit denen versucht wl »düng de« Blutvergießen« zu Volkern, di« «inen Weltbund S. Jede geaensetttge Beherrschung muß au«aesc 8. GebtetSanderungen auf Kosten der Mttteuna dem insbesondere beziigltch Oesterreich-UngarnS: ftückelung zum Zweck« der Bildung neuer S Sachlich Nnd wesentlich trefft führenden Varteien eigentlich nur die Natur. Für die großen Interessen der Menschheit, für Ge recbtigkeit. Freiheit, Ehre, Bölkerfrirden und Gleichberech
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