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- Erscheinungsdatum
- 1918-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191806263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19180626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19180626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-06
- Tag 1918-06-26
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Monat
1918-06
-
Jahr
1918
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wurde vom > bemerkt blieb die von der Geschichte ohne Zweifel »u entschieden werden wird. Gewiß kann man über di« po litischen Ziele des Reichskanzlers verschiedener Meinung Neueste Nachrichten «uv Tele»r»»e t »MU 2S. Juut ISIS. Meltzmtße» der verUder Msr»e»tUttter. X Berlin, «in« Verl. Lokalan»e1g«r»,eld«n, em« Vromberg zufolge, verurteilte die dortig« Strafkammer di« Kaufleute vitunnSki au» Posen und Sau aus Bonn weg« ^>00 M^k ^öchst^>r«^«überschrettnng gu Der „Lokalanz." meldet au« Kopenhagen: Einem Pa- rifer Telegramm zufolge ist in den ledten Lagen ein voll» Äiudtger Wetterumfedl«, 1» Frankreich «tngetreten. S» herrscht selbst in ganz Frankreich Kälte und Reg«. Mehr fach ist sogar Frost «tngetreten. Die zu erwartende Ernt« hat hierdurch bedeutend gelitten. . . Nach einer Meldung de« „Berk. Tabl. au« Stockholm ist der Pressebürokommissar de« Petersburger Distrikt«, der bekannte Sozialist Wolodarski, auf dem Wege «m Wahl- platz von einem Unbekannten mit S Revolvers» uff« ermor det ward«. Da« .Berl. Lgbl." berichtet au« Lugano: Der Stock holmer Vertreter des .Eorriere della Sera meldet da« noch unbestätigte Gerücht von der Ermord««» des Aar« Rv H»la«-. Danach hätte die Sowjetregierung den Behörden von Jekaterinenburg befohlen, den Ex-aren wegzubefördern. Die Behörden batten den Befehl mißverstanden und angeb lich den Zaren getötet. Die .Voss. Ztg." schreibt: Als st» der Reichskauel« zu Beginn der gestrigen Sitzung des Reichstage» erhob, zeigte sich sofort, daß sein Versuch, eine unangenehme Lage klarzuftellen, aus das dankbarste begrüßt wurde, besonder« die Bedeutung des SicgeswillenS und SiegeSvertrauen« ganzen Hause freudig unterstrichen. Recht seine Ablehnung, die Schuldfrage zu erörtern, Geschichte ohne Zweifel zu unseren Gunsten den wird. Gewiß t, sein, aber jeder wird ihm zugesteb« muss«, daß jede« seiner Worte einen bestimmten klar erfaßten Sinn hat, der keiner Kommentierung bedarf. «ers«kt. X Berlin. (Amtlich.) Neue U-Booterfolg« Im Sperr gebiet um England 18000 Br.-R. T. Bon den versenkten Schiffen wurden drei bewaffnete Dampfer an der Oftküst« Englands aus stark gesicherten Geleitzügen herauSgeschofsrn. Der Chef des AdmiralstabeS der Marine. Ein holländisches Kriegsschiff gesunken. XAmfterdam. Wie di« Niederländische Telegraphen- agentur aus dem Haag erfährt, ist das alte Schiff der holländischen Marine Adolf von Nassau im Hafen von Nieuwediep gesunken. Es ereignete sich kein Unfall. Bon der Westfront. X Berlin. Brandenburgische Landwehr stürmte am 24. Juni im Morgengrauen nach kräftiger Artillerie- und Minenwerfervorbereitung von Flammenwerfern und An gehörig« eines Sturmbataillons wirksam unterstützt, die feindliche Stellung beiderseits der Straße Bremeuil—Ba- oonviller. Gleichzeitig drangen Thüringer in das stark besetzte und zäh von Amerikanern und Franzosen vertei digte, brennende Dorf Neuville ein. Nach kurzem Kampf wurde der Gegner überwältigt. Mehrere stark belegt« Un terstände in den Stellungen wurden gesprengt, andere von den Flammenwersern ausgeräuchert. Der Gegner ließ 11 Offiziere und über 60 Gefangene, sowie vier Fusil- Mitrailleure in unserer Hand und erlitt hohe, blutige Verluste, wie die große Zahl von Toten in den genomme nen Stellungen bewies. Nach gründlicher Zerstörung der feindlichen Gräben kehrten die Truppen befehlsgemäß in die Ausgangsstellungen zurück. Die Lage an der italienischen Front. * Genf. Im Petit Parisien schreibt Oberleutnant Rouffet: Der Sieg der Italiener ist unser Sieg, denn jetzt bilden die Verbündeten ein einheitliches Ganzes von der Nordsee bis zur Adria. Wenn sich auch Borooie nach ge wissen Meldungen mit weniger Schaden aus der Niederlage ziehen konnte, so bleibt doch sein« Lage sehr schwierig. .Homme Libre" fragt, was wird nun Deutschland tun, um seine wankende Front zu befestigen. Wird es von der fran- zösischen Front Einheiten wegzichen, das ist wenig wahr scheinlich, denn Hindenburg und Ludendorsf wissen zu gut, daß keine Entscheidung zwischen der Nordsee und der Schweiz erreicht werden kann, wenn den Oestcrreichern jene Regi menter überlassen werden, die für diese Entscheidung vor- gesehen sind. Die Herbeiführung einer Lösung der Regierungskrise in Oesterreich. "Wien. Zur Herbeiführung einer Lösung der be stehenden Regierungskrise bat dec Kaiser den Ackerban- minister Sylva-Taron-a beauftragt, sich mit den politischen Parteien darüber zu unterrichten, ans welcher Grundlage - - Schleichendes Gift. Roman von Reinhold Ortmann. S. Fortsetzung. »Mern — nur nicht gleich auf der Stelle. Ich möchte ein wenig ausruhen. Ihre glühenden Wangen und ihre leuchtenden Augen ließen vermuten, daß sie sich mit der „steifleinenen" Ge sellschaft inzwischen doch so ziemlich ausgesöhnt habe, und der Ausdruck sorgloser Frühttchkeit machte ihr Gefickt mich reizender. Teßmar blieb an ihrer Seite stehen, und trotz des Vorteils, den ihm die Neidsame Uniform verschaffte, verlor der imrge Offizier entschieden neben diesem be stechenden Rivalen. Er war Keiner und von mehr ge schmeidigem als muskelstrotzend« Körperbau. Die Züge seines gebräunten, aber ziemlich schmalen Gesichts hatten eine frappierende Aebnlichkeit mit denen seiner Schwester, nur daß der sanfte, fast leidende Aus druck, den Marianne Ramboldts Antlitz auch inmitten der allgemeinen Lustigkeit behalten hatte, hier — wenigst«» im gegenwärtigen Augenblick — durch einen recht ener- gsichen ersetzt war. Auch der Argloseste hätte es dem Ober« leutnant Althoff ansehen müssen, daß er die Gesellschaft des Herrn Paul Teßmar als alles andere eher, denn als eine Annehmlichkeit empfand. Kerzengerade, mit fest geschlos senem Munde, stand er neben dem Stuhl seiner bis herigen Tänzerin, und seine hell« Augen sahen so be harrlich an dem Grabower Äutspächter vorbei, att ob er ihn überhaupt nicht bemerkte. Dem aber kam offenbar nicht die leiseste Besorgnis, daß er hier unwillkommen sein könnte. In demselben vertraulichen Ton, den er ihrem Bruder gegenüber an geschlagen hatte, plauderte er jetzt auch mit dem jungen Mädchen. „Nun, wie gefällt Ihnen unser Frankenwalde, Fräu lein Edith? Es hat sich Ihnen ja heute von seiner glän zendsten -seite gezeist- Alles, was es Großes und Schö nes und Herrliches in seinen Mauern birgt, heute hat «S sich hier vor Ihren Äugen entfaltet!" „Sie sind ein unverbesserlicher Spötter! Aber ich brauchte meine Vaterstadt doch nicht erst kenncnzulernen! Es gibt hier wohl kaum einen Mnkel, mit dem ich nicht von Kindheit auf vertraut wäre." „Mit den Winkeln vielleicht, aber auch mit den Men schen? Ich für meine Person muß «stehen, daß sie mir wrmer »gch die merkwürdigst« Mtsel «rfgebeu, obwohl «tr Laronza ist bereit« im Abgeordneten- u« di« Besprechung mit den Parteiführern nn der Kaiser an der Absicht, dWß Daria- esthält, dürfte Herr von Seidler als erle- Schwerpunkt der Lag« liegt nach wie vor tk E« ist nicht auSgekchloflen, daß Graf rotz d«r'au«drücklichen Beschränkung seiner > auch der Nachfolger de« Herrn von Seidler Der »tuestfch« »int»«, »es ««Heren «der da» Etnoretfe» Edina». X Loudon. Wie „Dailv Mail" von ihrem Rund- reiseauSfrager aus Peking erfährt, sagte der chinesische Minister de« Aeußeren Lu Changstana in einem Gespräch: China muß in seinem eigenen Interesse und im Interesse der Alliiert« den Vormarsch der Deutschen nach dem fernen Osten verhüten. Da China keinen territorialen Ehraei» hat, kann e« kein« Verdacht erwecken. Wir werd« die Instruktionen der Alliierten abwarten, wenn nicht äußerste Gefahr jeden Verzug verbietet. Die Inter vention würde zu ihrem einzigen Zweck haben, den Vor marsch de« gemeinsam« Feindes aufzuhalten. Sie würde sür all« den Umständen entsprechend moralisch-politisch von Vorteil sein. Das chtnestsch-iapanisch« Abkommen ist kein Offensiv- oder Defenstvbükrdnis. Es ist zu einem bestimm ten Zweck und sür eine bestimmte OperationSsvhäre abge schlossen. ES würde nur wirksam werden, falls es in Sibirien »um Kriegszustand käme, und würde außer Kraft tret«, sobald die Feindseligkeiten aufhören. Ich betone ausdrücklich, daß China keme heimlichen Absichten hat, und daß da« Vorgehen nur eine Folge der Tatsache ist, daß «S sich mit Deutschland im Kriege befindet. Obwohl das Zarentum stets angriff-lustig gegen China war, sind wir der Ansicht, daß Rußland als Großmacht für das Gleichgewicht der Welt notwendig ist. Ein starkes demo kratisches Rußland würde sowohl für Asien wie für Europa gut sein. Chinas Entschluß, Deutschland den Krieg zu erklären, war ein Beweis seines Vertrauens in den Er folg trotz der Schwankung«, denen das Glück der Alliier ten ausgesetzt war. Rücktritt des holländischen MarineministerS. )( H a ag. Da« Korrespondenzbureau erfährt von amt licher Seite, daß der Marineminister wegen des Aufschubs der Ausfahrt des holländischen Regierunaskonvons nach Indien am 20. Juni der Königin seine Demission ange boten habe. X Amsterdam. Da« „Alla. HandelSbl." schreibt, man habe Grund zur Annahme, daß das Dcmissionsange- bot des MarineministerS auf die bald zu erwartende Ab- reife des indischen Konvois einen Einfluß haben werde. Das Verhältnis Hollands zum Auslande hat fick, seitdem der Aufschub der Abreise des Konvois beschlossen wurde, nicht geändert. Der russische Flieger SikorSkv in Paris. * Genf. Nach dem „Echo de Paris" ist der russische Aviatiker SikorSky in Paris eingetroffen, um der Negierung fein« Dtenfte in französischen Aerofabriken anzubieten. Lenin vor dem Sturz? * Rotterdam. Holländische Blätter erfahren aus London: Hier liefen Meldungen ein aus Washington, wo nach man den baldigen Sturz von Lenin erwartet. Sogar für sein Leben wird gefürchtet. In Moskau nahmen die Arbeiter eine Entschließung an, worin sie die Forderung der Petersburger Arbeiter, welche einen sofortigen Rücktritt der Sowjetregierung und die unverzügliche Einberufung der Konstituante verlangen, unterstützen. Ankunft der holländischen Getreideschiffe. X Ha a g. (Korrespondenz-Bureau.) Gestern morgen ist'der Dampfer „Java" mit 1500 Tonnen Mais, 2000 Tonnen Weizenmehl und 2600 Tonnen Weizen in Nmuiden angekommen. Der andere von Newnork kommende Damp fer „Stella" mit 16000 Tonnen Weizenmehl und 2000 Tonnen Weizen fährt nach Rotterdam. Der Prozeß gegen die „Deutsche Zeitung." "Berlin. Zu dem am 4. Juli stattfindenden Prozeß des Staatssekretärs von Kuhlmann gegen die „Deutsche Zeitung" und die Alldeutschen Blätter sind etwa 20 Zeugen geladen worden, darunter auch solche von dec Verteidigung, da die Angeklagten den Wahrheitsbeweis angetreten haben. Unter den Zeugen befinden fick außer dem Staatssekretär Dr. v. Kühlmann selbst u. a. der Vorsitzende des Alldeut schen Verbandes Justizrat Clos; in Mainz, der Gesandte von Rosenberg, Major von Keßler, Lcgationsrat Dr. von Hoesch, Wirklicher Geh. Rat Kriege, Kommerzienrat Dr. Friedrich in Potsdam, Generaldirektor Vollenberg, der Direktor der Deutschen Bank, Strantz, Legntionssekretür Freiherr von Gebsattel, Direktor Dr. Solmßen in Köln, mehrere Chauffeure, die das Auto des Staatssekretärs von Kühlmann in Bukarest gefahren. Die Verhandlung wird voraussichtlich mehrere Tage in Anspruch nehmen. ich nun schon zum zweitenmal für längere Zeit unter ihnen lebe. Scheinen sie nicht allesamt von einer Harm losigkeit und Einfall, daß man beinahe Mitleid haben könnte mit ihrer geistigen Armut? Sollte man es für möglich halten, daß beinahe jedes dieser Schafsgesichter nur eine MaSke ist, hinter der sich die Wolfsfratze ver birgt?" „Um d«S Himmels willen, hören Sie auf! Was ha ben Ihnen die armen Frankcnwaldcr getan, daß Sie so schlecht auf sie zu sprechen sind?" „Mir? Nichts. Ich bin keiner von den Menschen, de nen man etwas zuleide tut. Wenigstens nicht ungestraft. Freilich — wenn es nur auf ihren guten Willen ankäme, wäre ich woül längst zu Fetzen zerrissen." „Ab, welch« Uebertrerbung! Warum, in aller Welt, sollten die Leute Sie zerreißen wollen?" „Weil ich nicht bin wie sie. Weil ich nach meinem Gefallen lebe und eS verschmähe, meine menschlichen SSchwach Hellen mit dem Mäntelchen der Heuch.lci zn um hüllen. Sie werden in der Frankenwalder Gesellschaft noch genug über mich zu hören bekommen, Fräulein ENth! Aber ich fürchte nicht, daß Sie Ihr Urteil dadurch bestim men lassen werden. Ganz so schllmm, wie ich diesen from men Gemütern erscheine, bin ich Mm lick in Wahrheit nicht." «Daß Sie diese Versicherung für nötig halten, ist immerhin etwas verdächtig", sagte sie lächelnd. Und zu gleich stand sie auf, um ihm den erbetenen Tanz zu ge währ«. Sie batte das unmutige Stirnrunzeln des Ober leutnants aesehen, und sie wollte verhindern, daß Teß- maer mit seiner Lästerung der Frankenwalder Gesellschaft sortfuhr. Während er seinen Arm um sie legte, sagte er halblaut: „ES ist eine Versicherung, zu der ich mich nur Ihnen gegenüber herbeilasse. Denn eS ist mir nicht ganz gleich gültig, wie Sie über mich denken." G>ith antwortete ihm nicht. Mit unbefangener Freude gab sie sich dem Vergnügen hin, von einem Tänzer ge führt zu werden, wie sie sicherer und gewandter an die sem Abend noch keinen gefunden hatte. Und solange sie tanzten, sprach auch Teßmar kein Wort mehr. Aber er verwandte den Blick nicht von ihrem reifenden Gesicht, und als Edith endlich einmal zu ihm aufsah, müß e sie in seinen Augen wohl etwas wahrgcnommcn haben, was ihr nicht gefiel. Denn sie erklärte sofort, daß es nun genug fej, und ließ ihre Hand von seinem Arm herabgleiten. ragesgeschlchte. Deutsche» Reich, Der Reich»««,,iger veröffentlicht da» Ersetz »«'N», änderung de« Gesetze« betr. die Gewährung einer Gnt- schädigung an die Mitglieder de« Reichstage« vom 21. Mai 1016 und eine Bekanntmachung über die Äersorgu«» der SeereS- und Marineangehörigen sowie der Krieg»- und Ztvilgefangenen mit Schubwaren. Deutscher Aerztetaa. Rach vierjähriger Pans« trat am Sonnabend der Deutsch« AerzteveretnSbund ,« Eisenach zu einer außerordentlichen Tagung »usamm«. Üeber 200 Aerzte aus allen Teilen d«S Reiche» war« erschienen, um über die Uebergaugsmaßnahmen der Aerzte- schaft aus dem Kriege in den Frieden und über die U«- derung der Neichsversicherungsordnung zu berat«. ES wurde eine Entschließung angenommen, des Inhalt«, daß bei der Demobilisierung aus die verheirateten Aerzte und die älteren Aerzte Rücksicht genommen werde, daß d« heimlehrenden Aerztcn militärische Stellen im HeimatL- ort zur Verfügung gestellt und daß sie bei der Besetzung von Assistentenstellen bevorzugt werde«. Außerdem soll! für die wissensclxlltliche und praktische Fortbildung gesorgt werden. Den Landärzten sollen aus den auszulosende« ' Lazaretten Instrumente, auch Pferde und Automobile zu billigen Preisen zur Verfügung gestellt werd«. Ferner sollen Studium und Niederlassung ausländischer Aerzte beschränkt werden. Eine über den zweiten Gegenstand der Tagung: „Die Aenderung der Neichsversicherungsordnung" angenommene Entschließung erklärt die Erhöhung der Versicherungsgrenze zwar nicht sür notwendig, ^fordert aber, falls sie angenommen wird, die Zulassung aller da zu bereiten Aerzte. Ferner sollen auch die ärztlichen schädigungen auf völlig neue Grundlagen gestellt werd«. Unter diesen Voraussetzungen begrüßt die Äerzteschaft freu dig die Versick-erung der Familienmitglieder. Ferner wurde ein Antrag angenommen, der den GeschäftSauS- schutz beauftragt, eine Normalta^ aufzustellen, die die Grenze dessen darstellt, »oas die Kassen zu zahlen haben. Auch sollen die Negierungen um Erhöhung der ganz un zulänglichen Gebührenordnungen gebeten werden. Die polnischen Gesetzesvorlagen. Bo» zuständiger polnischer Seite wird Wolffs Telegr.-Büro mit geteilt: Die von der hiesigen Presse gebrachte Warschauer Meldung über die polnischen Gesetzvorlagen hat vielfach durchaus irrige Deutung erfahren, als ob polnischerseits ein Ausschluß der deutschstämmigen Bevölkerung Polens von der parlamentarischen Vertretung erstrebt wurde. Wie unbegründet eine solche Aufscissnng ist, davon zeugt schon' allein der Umstand, daß in die z. B. einzige gesetzgebende Körperschaft, den Staatsrat, Vertreter der nationalen Min derheiten der Deutschen wie der jüdischen durch den Re-, gcntichastSrat berufen worden sind. Auch der von der polnischen Regierung cingcbrachtc Entwurf eines Land- tagSwcchlrechtes fußt aus dein Grmrdsatze der völligen Gleichberechtigung aller Staatsbürger ohne Unterschied dec Nationalität u,nd des Bekenntnisses. Bei der Beratung dieser Vorlage werden die Vertreter der Minderheiten Gelegenheit finden, die Wünsche ihrer Volksgenossen vor dem zuständigen Forum voll zur Geltung zu bringen. Es ist zu erwarten, daß bei gegenseitigem guten Willen auch betreffs der wegen der Kürze der Zeit noch nicht vorge brachten Bedenken der Okknpationsbclwrden gelegentlich der Staatsratsvcrhandlungen ohne Schwierigkeiten eine Eini gung erzielt werden wird. Der polnische Staatsrat ist anläßlich sei ner Eröffnung von Graf Hcrtling und Graf Bnrian tele graphisch herzlich begrüßt worden. Die verbotenen Wohnungskündigungen. Der Kommandierende General in Münster hat u. a. fol gendes bestimmt: „Den Vermietern wird verboten» Woh nungen oder Wohnrnume, die im Bereich des 7. A.-K. liegen, ohne Einverständnis der Mieter zu kündigen oder nach Ablauf eines Mietvertrages an andere als dte bis herigen Mieter zu vermieten oder sonst zu überlassen oder selbst in Benutzung zu nehmen, falls nicht der Letter des Kommnnalverbandes oder eine von diesem bestimmte Dienst stelle oder Kommission der Kündigung usw. zugestimmt hat. Diese Bestimmung gilt entsprechend für das Verhältnis zwischen Mieter und Untermieter. Die Zustimmung kann! insbesondere dann versagt werden, wenn durch die Kün-, digung usw. die Beschaffung einer anderen geeigneten Woh nung sür den bisherigen Inhaber in Frage gestellt wird, oder wenn die Kündigung anläßlich des ÜebergangS de», Grundstücks auf einen anderen Eigentümer oder m der' Absicht erfolgt, den Mietpreis in ungerechtfertigtem Matze zu steigern. Ferner wird verboten, Wohnung« oder Räumlichkeiten, die allein oder in Verbindung mit ande ren Räumlichkeiten zur Benutzung als selbständige Woh nung geeignet sind, unbenutzt zu lassen. Als solche Räume „Ich danke Ihnen für den Tanz, Fräulein Edith",! sagte er. „Er war jedenfalls das Schönste, waS dieser Albend mir gebracht hat. — Und nun lass« Sie mich, Ihnen „gute Nacht!" sager»; denn ich darf meine arm« Gäule nicht länger stehen lassen. — Gute Nacht und auf baldiges Wiedersehen!" Freundlich, aber mit weniger Unbefangenheit» al» fte bisher gezeigt hatte, reichte Edith Teßmar die Hanjd., ' „Gute Nackt, Herr Teßmar!" So fest hielt er ihre Finger umschlossen» daß sie sie nicht sogleich zurückziehen konnte. „Ihr Bruder hat mich sür einen der nächsten Tage zu Tisck gebeten. Darf ich hoffen, daß ich auch Ihn« nicht unwillkommen sein werde?" „Da Sie Hermanns Freund sind, hätten Die mich bas ' wohl nicht erst zu fragen brauchen." Nock einmal fühlte sie den Druck seiner Hand: da«« verbeugte er sich artig und verlieh das Musikzimmer. In der Tür stand dec Oberleutnant Helmuth Althoff, und die beiden Männer grüßten sich nur mit einem leich ten, stummen Kopfneigcn. Gleich darauf trat Edith wie der zn dem jungen Offizier. „Warum List du so unfreundlich gegen Herrn Teßmar, Helmuth? Habt ihr denn ein Zerwürfnis gehabt?" „Nein. So nabe, daß ich mich mit ihm überwerf« könnte, lasse ich mir den Mann überhaupt nicht kom men." „Aber er verkehrt doch sehr viel hier im Hause. Ich glaube, es ist der einzige Mensch in Frankcnwalde, der wirklich ein Recht darauf hat, sich Hermanns Freund -u nennen." „Die Beziehungen meines Schwagers zu kritisieren, habe ich kein Neckt; aber seine Freunde müssen doch nicht notwendig auch die meinigen sein. Dieser Herr Teßmar ist nicht nach meinem Geschmack. Und auch nicht nach dem deinigen — wie ich zuversichtlich hoffe, liebe Schwä gerin !" -> Edith sah zn ihm auf und lächelte schelmisch. „Warum nicht? Nur, weil er das Mißgeschick hat drr zn mißfallen? Eigentlich ist er doch ein recht hüb scher und unterhaltender Mensch." ! . . "Endest du? Nun, ick habe keine Veranlassung, d-nie Illusionen zu zerstören. Jeden all- nimmt er sich ja auch schon recht viel Vertraulichkeiten gegen dick her- « „Vertraulichkeit«? Inwiefern?* >
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