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- Erscheinungsdatum
- 1918-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191806246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19180624
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19180624
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-06
- Tag 1918-06-24
-
Monat
1918-06
-
Jahr
1918
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Annahme täglich von S vis '/, S Uhr. st n n :n ne »e e d oue nan rirt- >hne des zum den mit !iner wird esein .die kten, t ist. » der l.sür bun- ou i»e. eu üc- ir- ebt ine glc en« Äe§ rie ten ein nrs ert her Se nd. 878 er a- uc n- )N n- m :te er cr ite .so ar Eisen/ Ott» »»» Vt-marck. Schmückt Euch mit Eisen und legt Gold und Juwelen aus den Altar de« Vaterlandes! Seid edel und grob wie Eure Vorfahren, die das Reich von 1871 — und Euch — ermöglichten! Zittrdein k»Iä«k«fn»ieki »E >3.-80. Juni 1913. und- baut durch »SiU- st ,u ölker Mich, inern »leM ideln, scher ! An- ischen W! eichen es zu lasten ein« , sich- rdem .Es ist unnütz, wettere» hinzuzufüge«, nur du» «ine noch: der Kampf ist noch nicht »u End«, «vir müssen weiter- kämvsen, denn die Oesterreicher bemühen sich mit allen Kräften, sich auszubreiten.' Griff,»» de» voluischeu Staatsrat». Warschau. Sonnabend vormittag versammelten sich in der Johannes-Kathedrale in Warschau die Mitglie der des polnischen Staats rate- und jn Anwesenheit der deutschen und österreichisch-ungarischen Kommissare -et der königlichen StaatSregterung. um mit einem feierlichen Got tesdienste die Eröffnung der StaatsratSsitzungen einzulei ten. Nach der gottesdienstlichen Handlung richtete der Bischof an die StaatSratSmitglieder, die das Presbyterium füllten, eine Ansprache, in der er sie aufforderte, unter Zurückstellung aller persönlichen und Parteiinteressen nur dem Wohle des Vaterlandes zu dienen, Ihre großen Auf gabe zu erfüllen. Danach sprach er für die Staatsrats mitglieder den Eid, durch den sie feierlich Gott und dem Regentschaftsrat den Treuschwur leisteten. Im Kolonnen saal des alten Warschauer Königsschlosses fand sodann dre feierliche Eröffnung des StaatSrateS durch Erzbischof von Rakowski statt. Fürst LubomirSli verlas namens des Re- gentlchaftsrateS dre Thronrede, in der es u. a. heißt: Der heutige Tag bedeutet einen wichtigen Schritt vorwärts in der Entwicklung der Kraft des polnischen Staates. Im Staatsrat erhalten wir denjenigen Faktor der Staatsge walt, dessen Bestehen sowohl die unumgänglichen allge meinen Bedingungen für die Gestaltung der polnischen po litischen Verfassung, als auch die dringendsten Bedürfnisse des täglichen Lebens verlangen. Fürst LubomirSki ent wickelte in der Thronrede dann ein Bild von den Aufgaben des StaatSrateS, wobei er den Entwurf eines Milrtärge- setzeS betonte. Am Schluß der Thronrede heißt eS u. a.: Der Regentschaftsrat und die polnische Regierung hegen in genauer Beachtung der Tatsachen die feste Ueberzeugung, baß das ganze Volk in ihm steht, vereinigt in dem Bestre ben nach einem freien und unabhängigen Dasein. ^Wir stützen unS auf den großherzigen Akt der mächtigen Herr scher, die Polen ein unabhängiges Dasein verbürgen. Wir glauben fest, daß unser Erfolg im höchsten Maße davon abhängt, welche kulturelle und politische Reife wir im Innern unseres eigenen Volkes erlangen werden, und des wegen, meine Herren, legen wir das größte Gewicht auf Ihre Arbeit, deren Verlauf und deren Ergebnisse. Nach Verlesung der Thronrede erklärte dec Erzbischof den Staats rat für eröffnet. Am Nachmittag fand die erste ordentliche Sitzung statt, in der die Wahlen der beiden Vizemarschälle, der 4 Sekretäre und eines HauPtauSschusseS vorgenommen wurden. «Verhandlung«« »wischen den «Vertretern de» deutschen Reiche» und Oesterreich-Ungar». * Wien. Die Verhandlungen zwischen den Vertretern des deutschen Reiches und Oefterreieb-Ungarn über die mit der Erneuerung des Bündnisses im Zusammenhangs stehen den wirtschaftlichen Fragen sollen am 8. Juli in Salzburg beginnen. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, daß eine kurze Verschiebung eintritt. Dar hängt davon ab, ob bis zu dem genannten Zeitpunkte die Vorbereitungen, mit denen Sein wettergebräuntes Gesicht hatte sich wirklich dunk ler gefärbt, und aus dem sarkastischen Ton, den man der einigem guten Willen allenfalls noch für scherzhaft neh men konnte, war er allgemach in einen ziemlich erregten verfallen. Das vergnügte Aussehen des Herrn Teßmar aber erfuhr nicht die geringste Veränderung. „Du lieber Himmel", erwiderte er mit einen: Achsel zucken, „wenn ich es all meinen Nachbarn recht machen wollte und all den hochgeschätzten Herren, die nur die Ehre erweisen, sich um meine Angelegenheiten zu küm mern — ich käme schließlich noch dahin, auf jedes kleine Vergnügen zu verzichten. Da ist'S doch am End« ge scheiter, ich lebe und wirtschafte auf meine Art. Sollte ich mich aber jemals einer Kritik oder eines guten Rates bedürftig fühlen, so iverb« ich gewiß nicht ermangeln, gehorsamst darum zu bitten." Als wünschte er, damit einer Fortsetzung deS bedenk lich werdenden Gespräches vorzubeugen, war Ramboldt an feine Seite getreten und hatte ihm die Hand auf die Schulter gelegt. „Wenn Sie mir ein paar Minuten schenken möchten, lieber Herr Teßmar — ich hätte Ihnen drüben in mei nem Arbeitszimmer gern etwa» gezeigt." „Aber gewiß — wie ungern ich mich auch bei dem Herrn Obersten beurlaube. Unsere Plauderer war so hübsch im Zuge —" Er stand auf, machte Herrn von Maltitz mit dem liebenswürdigsten Lächeln «ine kleine Verbeugung und ver ließ, von dem Hausherrn gefolgt, das Rauchzimmer. Der Oberst aber blies nnt hörbarem Paffen zwei dicke Rauch wolken hinter ihm her, und kehrte sich gegen den dicken Rittmeister von Hake, der halb schlummernd neben ihm in den Tiefen ernes Klubsessels ruhte: „Noch ein halbes Dutzend von der Sorte auf den Gütern hier herum, und die Garnison Frantenwalde kommt in Verruf ber der ganzen Armee." „Jawohl, Herr Oberst!" fuhr der Rittmeister au» fer nem Nickerchen auf. „Lin verteufelter Kerl! Aber schnei dig — das muß man ihm schon bassen." Mit der Ungezwungenheit eines Manne», der sich voll kommen zu Hause fühlt, hatte sich Paul Teßmar sogleich in einen der bequemen Ledersessel des Arbeitszimmers gestreckt. Hermann Ramboldt aber blieb mit verschränkten Armen an seinem Schreibtisch gelehnt, stehen. „Macht eS Ihnen wirklich so viel Vergnüge«, Tetz- mar, die Leute herauSzufordern und alle Welt vor den Kopf zu stoßen?" . „Erlauben Sie, Bester — ich bin sanft wie ein Lamm und tue keiner Fliege etwa» »uleide. Kann ich dafür, daß die Menschen hier in Frankenwalde fortwährend da» Bedürfnis fühlen, sich an mir zu reiben?" „Ich will »»geben, daß in diesem Fall der Oberst der Angreifende gewesen ist. Aber wenn Sie es in Gra bow weniger arg trieben, würden mir derartig« peinliche Szenen hier in meinem Hause erspart bleiben. Und ich kann Ihnen nicht verhehlen, datz ich sehr unzufrieden mit Ihnen bin." „Obwohl ich Ihre Genialität vorhin so dick unter strichen habe? Das ist nicht dankbar, lieber Ramboldt!" „Ach, lassen »vir doch die Narrheiten! Mir ist nicht zum Scherzen. Ich habe Ihnen gestern die clstausend für den fälligen Wechsel angewiesen. Aber ich bin kein Krösus. Me lange noch soll das nach Ihrer Meinung in der bisherigen Weise weitergchcn?" „Ja, Teuerster, »ner kann das wissen? Ich bin all meine Lebtage ein schlechter Prophet gewesen. Die Kon junktur ist nun mal ungünstig. Ich verkaufe schott bei nahe gar nichts mehr. Und ich mutz doch schließlich leben!" „Aber nicht wie ein Verschwender, Sie führen ja ein zehnmal üppigeres und kostspieligeres Leben als ich." „Wirklich? Das würde mir leid tun. Ihretwegen natürlich. Dann so viel, wie ich mir an kleinen Zer streuungen leiste, könnten Sie sich ohne alle Gewissens bisse auch vergönnen. Man ist nur einmal auf der Welt, und die Jugend fährt rasch dahin. Ein Narr, wer nicht jede Stunde auSnützt, so gut er kann!" „Nützen Die Ihre Jugend, soviel Sie wollen! Aber merken Tie sich emS, Teßmar: ich »vill nicht durch Sie kompromittiert werden! Wenn Sw sich bei der anstän digen Gesellschaft völlig in Verruf bringen, kann ich einen freundschaftlichen Verkehr mit Ihnen nicht aufrechterhal ten." „Tin hartes Wort! Aber Sie wissen: ich bin nicht empfindlich. Jeder hat seine kleinen Schwächen, und die Ihrige ist nun mal die Eitelkeit. Bei diesen Franken- walder Pfahlbürgern in gutem Geruch zu stehen, ist da» höchste Ziel Ihre» Ehrgeizes. Ich kann's Ihnen ja nicht nachfühken; aber ich bm viel zu duldsam, um einen Ne benmenschen zu tadeln, auch wenn ich ihn nicht ver stehe." „Nein. Sie können mich nicht verstehen! Man muß meine Jugend durchlebt haben, um zu begreifen, wa», «» für mich bedeutet, der mächtigste und der angesehenste unter meinen Mitbürgern zu sein." „Na ja — wenn'S schon in Berlin wäre oder in einer anderen anständigen Stadt! Aber in diesem Kräh winkel !" „Gerade hier, Teßmar — gerade in diesem Kräh- winlel! Hier, wo ich als Junge im schäbigen Jäckchen und in geflickten Hosen herumgclaufen bin — hier, wo ich meine Eltern unter dem Fluch ihrer Armut und unter dem Hochmut der Wohlhabenden habe leiden sehen — gerade hier will ich herrschen und will denen den Fuß auf den Nacken setzen, die einst mit Geringschätzung auf mich herabblickten. Darum darf kein Makel an meine« Namen kommen! Und keine Rücksicht könnte mich be stimmen, den meinen Freund zu nennen, der durch sein Verhalten meinen Ruf bedroht." „Schön!" sagte Teßmar. „Derartige liebenswürdige Andeutungen haben Sie mir ja schon wiederholt gemacht. Und ich bin heute, wie immer, »u zartfühlend, mich auf Erörterungen einzulasse«, di« möglicherwelfe einen Miß ton in uns« schöner und harmonische» Verhältnis bringe« könnten. Dar es übrigen» nur da», wag Sie mir « sagen beab tchttgten?" X Berlin. Ren« U-boot-Erfola« im Sperrgebiet um Onaland r 10 »00 Br.-R.-To. Zwei Dampfer wurden an ,«r Vftkükte England» au» stark gesicherten Del«it»üg«n her«u«grschostem Admiralstabe» der Marine. Sine neue Front 1» Rußland? * Bafel. »Motin* berichtet: Die neu« sibirische Regle- knng sammelt alle russischen Patriot«»« um sich. Tie richte« «inen Avell an die Alliierten, um eine neue Front zu schaf fen und die Deutschen-zu vrrjaaen. Nach dem .Homme Libre* bat Japan sich »»« der Intervention entschloßen. .Petit Journal^ schreibt: Die tscheche-slowakische Bewegung in Sibirien wird vom größten Teile der Bevölkerung unter stützt, die den Bolschewist feindlich gesinnt ist. Russischer Protest arge« die Treibereien der Entente. )l Stockholm. (PeterSb. Telegr.-Agentur). Die offiziös« „JSveftija* wendet sich in einem Artikel gegen di« Bestrebungen, Rußland ohne Rücksicht auf seinen Mangel an Vorbereitung und auf die Abneigung seiner Beoölke- rung in einen neuen Krieg zu treiben. Tie schreibt: Die »u diesem Abenteuer Hetzen, mögen sich bewußt sein, daß sie bei der Verwirklichung ihrer Pläne auf den verzweifelten Widerstand des revolutionären Rußlands stoßen werden. Ein schlechter Trost für sie sind die Phantasten verräte rischer Sozialisten, die sich einbilden, die Macht der Sow jets in die Luft sprengen zu können, indem sie die angeb liche Enttäuschung der Massen über die Sowjetregierung in die Welt binauSposaunen. Di« Regierung bleibt uner schütterlich in ihren, Vertrauen. Es werden sich nicht nur Millionen von Arbeitern und Bauern in revolutionäre Legionen verwandeln, um im äußerste»« Notfälle di« Sow jetmacht zu verteidige»«. sondern auch überall werden die Maste« nicht dulden, daß Rußland in einen neuen Krieg mit Deutschland gehetzt werde. Die Alliierten misten wohl, daß sie, selbst wenn sie sich der Mitarbeit gewisser treuloser Elemente bei ihrem gegen die Sowjets gerichteten Aben teuer »u sichern wüßten, dies nur den Bürgerkrieg in ganz Rußland zur Folge hatte Vielleicht ist es zu spät, sie aus die Gefahren des betretenen Weges binzuwenen. Trotzdem wollen wir am Vorabend entscheidender Ereignisse, die der gesamten Geschichte eine neue Richtung geben sollen und in Voraussicht gewaltiger Katastrophe»« und des vollkommenen Scheiterns der Anschläge des antigermanischen Bundes voll tiefer Besorgnis für beide Parteien unseren alten Rat wiederholen: Die einzige Politik ist die, die die Alliierten dazu führt, die Sowjetregierung anzuerkennen, dem revo lutionären Rußland zu helfen und es bet der Wiederher- stellung feiner wirtschaftlichen Zukunft zu unterstützen. Jede andere Politik wäre nicht nur ein Verbrechen, sondern ein Fehler. Und die unglücklichen Völker zahlen oft einen zu hoben Preis für die Fehler ihrer Regierungen. Fürst Lichnowsst» läßt die Denkschriften beschlagnahme«. * Amsterdam. Das Haag'sche Korrespondenzbüro teilt mit, daß Fürst Lichnowskv, um die Weiterverbreitung seiner Denkschrift über seine Mission als deutscher Bot schafter in London zu verhindern, seinem Advokaten An weisung erteilt bat, auf die noch bei einigen Buchhändlern im Haag befindlichen unerlaubten Uebersrtzungen dieser Denkschrift Beschlag legen zu lasten. Orlando ist »«friede«. * Lugano. Ministerpräsident Orlando ist gestern von der Front nach Rom zurückgekehrt. Sämtliche Mini- ster, lintcrstaatssekretäre und viele Vertreter der Behörden erwarteten ihn am Bahnhof und umringten ihn sofort, wie Corriere della Sera berichtet, um Nachrichten über die Lage an der Front zu erhalten. Orlando erklärte nur kurz: »Ausgezeichnet* und fügte hinzu: „Weiteres binnen kurzem auf Montecitorio*. Jn der Tat erschien Orlando bald darauf in de» Wandelaängen der Kammer und erklärte den ihn sofort umringenden zahlreiche» Deputierten: „Alles geht ausgezeichnet, unsere Truppen schlagen sich glanzend. Man müsse aber anerkennen, daß auch die Ocsterreicher sich mit dem Mute der Verzweiflung wehren. Das Vertrauen unserer Soldaten ist glänzend, ebenso dasjenige der Bevölke rung auf den Etappcnwegen.* Nach Secolo bestanden die Deputierten hierauf dringend auf eingehenderen Mitteilun gen über die tatsächliche Lage, aber Orlando antwortete: Schleichendes Gift. Roman von Neinhold Ortman«. 3. Fortsetzung. , Und an solchen Veranlassungen angenehmster Art ist bei Ihnen natürlich kein Mangel. Wenn ich nur be griffe, weshalb Sie sich gerade den alten Grabower Kasten zum Residenzschloß erkoren Hecken! Man kann ja heute für ein Spottgcld die reizendsten Lusthäuser kaufen, aus fürstlichem Besitz, mit historischen Erinnerungen und herr lichen, verschwiegenen Parkanlagen. Ihr nüchternes Hohen- Rautener Vorwerk dagegen " „Hat nichts von all diesen verführerischen Reizen. Sehr richtig, Herr Oberst! Urck wenn ich ein reicher Mann wäre wie mein Freund Ramboldt — — Aber ich muß mir leider mein bißchen Lebensunterhalt blutsauer ver dienen. Um hier und da mal eine Flasche Sekt trinken zu können, muß ich Ziegel brennen und Braunkohlen gra ben. Da läßt man sich die Träume von fürstlichen Lust schlössern und romantischen Hirschparks wohl vergehen." „Auf wie lange, wenn es nicht unbescheiden ist, danach zu fragen — auf wie lange haben Sie Grabow eigent gepachtet, Herr Teßmar?" „Das Interesse des Herrn Obersten ist mlr natürlich jehr schmeichelhaft. Mein Pachtvertrag läuft noch unge- „Na, da wird sich ja der neue Besitzer von Hohen- Rauten gewaltig freuen, »venu er nach »echs Jahren sieht, was aus seinem Vorwerk geworden ist. Ich verstehe näm lich auch ein bißchen was von der Landwirtschaft, Herr Teßmar! Und wenn eS mich auch weiter nichts angeht, — aber was ich so hier und da bei einer Felddienstübung von der Grabower Wirtschaft gesehen habe — ich glaubte. Sie täten gut daran, sich einen anderen Inspektor zu nehmen." „Mag schon sein, daß der Kerl nichts taugt. Aber ich lege auf den landwirtschaftlichen Teil des Betriebes kein übergroßes Gewicht. DaS läuft nur so nebenher mit." „Auch ein Standpunkt! Aber daS macht natürlich jeder, wie es ihm beliebt. Und ich bin ja glücklicherweise nicht Ihr Pachtherr." Mit einem fast unschuldig fragenden Blick sah Paul Teßmar auf. „Wie meinen Sie, Herr Oberst? Glücklicherweise?" „Jawohl. Denn wir würden dann wohl schon emige- mal recht unsanft aneinandergeraten sein. Wie lange sitzen Sie jetzt da drüben? Knapp zwei Jahre. Und nun sagen Sie mir doch mal ehrlich, wie es heute um den pracht vollen Wildbestand auSsieht, den Sie übernommen haben. Denn das war das einzige, waS inan dem alten Prettin rühmend nachsagen konnte: seinen Wald und sein Wild wußte er zu hegen wie ein rechter Weidmann. Aber waS man sich von Ihren jagdlichen Veranstaltungen er zählt — na, eS geht mich ja, w-ie gesagt, nichts an, und Sie können abschießen, was Sie wollen. Aber eS gibt Dinge, be« denen es einem weidgerechten Jäger schwer wird, ruhige- Wut zu behalten/* »an derzett kn Berlin «nd Wien beschäftigt ffk, fcho« ab««» schloffen fein merden. Etna britische Mission in Tokio. «Haag. Die britische Mission wurde in Tokio Kaiser am Bahnhof begrüßt. In seiner Begrüßungsrede sagte der sapantsche Premier-Minister Terautichied: Der Hof, die Regierung und da» Volk von Japan begrüßt die engttsch« Mission mit aufrichtiger Freude und Begeisterung.: Sato sagte« Da» Bündni» sei gegründet ans Freiheit und Recht, die die Verbündeten mit dem Schwert verteidigten. Burggraf Adoc der Führer der Opposition erklärte: Da» Eintreffen der Mission werde gedeutet al» Zeichen, daß da« Bündni» auf eine so feste Grundlaae gestellt werden soll, daß di« vezirbungen zwischen beiden Ländern sich noch freundlicher gestalten al- bisher. Malinow» Programm. )l S oft a. Der neue Ministerpräsident Malinow emp fing Sonnabend den Vertreter des WTB. zu einer längeren Unterredung. Er betonte dabei, daß die Gründe für den Kabinetttwechsel ausschließlich in innerpolittschen Gchwierta- keiten lagen, wie sie namentlich durch die Nahrungsmittel- schwiertgkeiten entstanden seien. Jn der äußeren Politik habe er ein gute« Erde übernommen, für welche« da« bul garische Volk wie bisher in treuer Waffenbrüderschaft mit den Verbündeten seine ganze Kraft einsetzen werde. Die neue Regierung hoffe nicht nur auf die Hilfe der im Kabi nett vertretenen Parteien, e« sei begründete Hoffnung, datz in den großen nationalen Fragen all« Parteien mit Ein schluß der bisherigen Mehrheit zum Wohle de« Vaterlandes zusammenstehen werden. Die Richtlinien der Politik würden sein die Sicherstellung der Ernährung des Volkes und der Armee «nd die Festigung des Vertrauens des bulgarischen Volker in seine Zukunft. Nicht Parteiprogramme würden jetzt maßgebend sein, sondern alles, was das Wohl de« Vaterlandes bedingt. Daß hiermit zugleich die Sache der Verbündeten am besten gewahrt werde, bedürfe keiner weiterer« Ausführung. Schneefall in Vueno» Avre». )<BuenosAyres. lHavaSmeldung.) Jn Buenos Ayre« und vielen anderen Orten, wo bisher niemals Schnee ge fallen ist, schneit e«. Der Schnee fällt seit gestern nachmittag unaufhörlich auf die Stadt hernieder, ein außergewöhnliche« Schauspiel, denn es ist das erste Mal, daß n^an weiße Dächer und Bäume sieht. Auch aus Rosario und anderen Städten wird reichlicher Schneefall gemeldet. vermischtes. Der Brand in der Berliner Filmfabrik. Die Gesamtzahl der Opfer ist auf 19 gestiegen. Leider ist auch das Befinden des Kinobesitzers Haffe und des Buch halter« May sehr bedenklich, sodaß kaum Hoffnung besteht, sie am Lebe», zu erhalten. Die Bioskop-Filmverleihgesell- schäft betrachtet es, wie ihr Direktor Hauser erklärt, al« ihre Pflicht, nicht nur den Opfern der Katastrophe ein würdiges Begräbnis einzurichten, sonder«« auch die Hinter bliebenen, die ihrer.Ernährer so plötzlich und grausam be raubt »vorden sind, vor der Not des Augenblicks zu schützen. 20 Häuser ein geäschert. Jn dein Dorfe Gura entstand, wie aus Posen gemeldet wird, Großfcuer, durch das 27 Vorwerke mit über 120 Bauten vernichtet wurden. Dec Schaden ist bedeutend. Tas Feuer konnte sich unge- hindert ausbreiten, da die Bewohner, mit Feldarbeiten bi- schäftigt, von« Dorfe abwesend waren. Neuer Wahlsieg der Sinn fei ner. Time« melden: Die neue Sinnfeiner-Partei hat einen neuen Sieg errungen; ihr Kandidat in East Cavan wurde mit 3795 Stimmen gegen den nationalistischen Kandidaten, der 2581 Stimmen erhielt, gewählt. Große Meh lschieb ungen. Jn Duisburg wur den große Meblschiebuttgen festgestellt. Beträchtliche Men- gen Mehl wurde» beschlagnahm», die zum Preise sür 2.20 Mark das Pfund nach Auswärts verschoben werden sollten. Mehrere Personen wurden verhaftet. — Bet einer Reihe Wiener Hotels sind in den letzten Tagen Haussuchungen auf Mehlvorräte von dec Polizei vorgenonnnen worden. Es wurden mehr als 10000 Kilogramm Mehl beschlag nahmt-
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