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- Erscheinungsdatum
- 1918-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191805287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19180528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19180528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-05
- Tag 1918-05-28
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Monat
1918-05
-
Jahr
1918
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Nach Rahkampf konnte« mehrer« Sefanaen» and et« Maschinengewehr zu den AuSaanoSftellunaen mitgenommen ganzen Tag über lieh da« starke feindliche das durch den Vorstoß außgrlost morden (AmtlsM^leueU-Vootterfoloe im So,re- and. 1b 000 Bruttoregistertonnen. Zwei i Oftküste Tngland« »offen. Vvn ihrem schwanken Stengel und reichte sie einem oder dem anderen der Kavaliere. Und Lotte pflückte die wilde« Rosen von der Hecke, die das kleine Eden einfaßten, und tat es der Prinzessin nach, und zivar so bestimmt und sicher, als gehöre das zu ihrcin ständigen Tagewerk. Wem» ihr für ihre No,en eine besonders hohe Spende ward, dann brach sie geschwind noch eine und reichte sie dem Bo« treffenden mit den Worten dar: „Ach, »nein Herr, Sie haben gewiß viel Geld, bitt«, nehmen Sie noch eine Rose, es ist ja für die Armen!" Und die Cavaliere lachten und taten, wie die Nein« Hcidelotte bat, staunten auch ihren Geldvorrat gewissenhaft an, den sie jedem zeigte, und sagten ihr allerlei schön« Dinge, die sie glückiicheriveise nicht verstand. Und wenn sie weiter zogen, dann wurden w.ederholt die Worte laut: „Allerliebste kleine Kröte, entzückender Balg. Mol liges, kleines Häschen, diese kleine Heideros«; wirklich superb." „Aber dumm und ungebildet", wagte wohl einer ein- zuwenoen. „Sie hat keine Manieren." „Unsinn, die Prinzessin Erica ist ihre Freundin, und das genügt," lispelte ein alter Kammerherr. „Sie ist ihre Freundin", ging es durch die Reihe«. „Natürlich ist sie ein Licht." „Tanzkarte von Leiderose schon beschrieben?" fragt« ein Leutnant seine en hu.iasinirten Kameraden. „Nein, nein", hallte cs durcheinander, und Wiede« wandte man sich der Heidcecke zu. Kurt von Herbig, der persönliche Adjutant des Erb prinzen, war der erste, welcher Lotte erreichte. „Reizendes Kind der Heide, liebliche Rose der Hecke", redete er Lotte pathetisch an, „darf ein armer Sterblicher um einen Tanz für den h utigcn Abend bitten?" „Natürlich!" lachte Lotte l>cll auf uns hielt ihm ihr« Tänzkarte hin. „Selben Sie mal, alles noch leer — schreck lich, nicht wahr- Ach, und ich tanze doch so gern; Christel sagt zwar, ich dürfe nicht so „lrampsen", aber ich habe doch nicht immer so seine Schuhe an wie heute, und ge lernt l>ab ich's auch nicht." Der lustige Kurt bekämpfte nur mit Mühe feine Lach lust. „Heilige Madonna, wo haben Sie eS denn gelernt mein gnäoiges Fräulein?" „Bei Christel aus der Di.le", gab sie naiv zurück. „Aber bitte, sagen S.e doch nicht „gnäoiges Fräulein" zu mtr^ Herr Leutnant, sagen Sie doch, bitte, Lotte, ja?" Lentscher ttrncralftabSbcrickt. Mmtltch.» »rohe« Honptouartier, 2». Mat 1018. ' Westlicher Kriegsschauplatz. »ni Könne! nnd an der Lv«, aus dem Schlachtfeld« an d«ld«it Gelte« d«r Somme und an der Slvre Kobe» sich dt« Artiklertekämvfe gestern morgen verschärft. Zwischen Boormozeele und Loker Kiesten »vir in die fron- »ösische« Lini«» vor «ud brachten mehr als »00 Ge fangene «t«. Dee Angriff de« Deutschen Kronprinzen südlich von Laon führt« »» vollem Erfolge. Die dort stehenden französischen nnd englischen Divisionen wurocn vollstän dig »«schlag«». Li« Armee de« Generals von Boek» bat den Ebemin de« Lame« erstürmt. Der langaestreckte Bergrücien, an dem der graste LurchbruchSverinch im Frühjahr 1017 zerschellte nnd den wir auS strategischen Gründen im Herbst vorige« Jahre« räumten, ist wieder in nnserer Hand. Nach gewaltiger Artillerievorbcrcitunn erzwang «user* unvergleichliche Infanterie in» Morgen grauen »wische« Vaupaillou und Craonne den Uebergang über die Ailette und drang weiter westlich »wische» korben», und derAi-«e tu die englischen Lluicn ei»?, '.rollig über rascht leistete die Besatzung der ersten feiudüchen Linien «eist mir geringen Widerstand. Schau in den frühe» Morgenstunden waren Pinon, Ckavignon und Fort Malmaifso«, Ekourteeon, Cern», der Wintcrberg und Lraonne, der Villerberg und die nnSbanten Werke bei und nördlich von Berrtz an-Bae erstürmt. Gegen Mittag war unter stete» Kümpfe» zwischen Aillv und Berrtz au-Vac die Slisne erreicht. Aili», wurde genommen. Da« Drichterfeld vorjähriger Früh jahrs- uud Herbstkämpfe war in unanfhaitsamcm Slu- gristsdrang überwunden. Rin Nachmittage ging der Angriff Wetter. Zwischen Banxaillon nnd Rill» stehe» wir auf den Höbe« bei Neuville. Bei Lasfaux und nördlich von lkondee »wische»« Ailltz und Bern» an Bae ümben »vir die A1«ne überschritten und den ttampf in dgS fett 1014 vom Kriege unberührt gebliebene Gebiet kineingetragen. Bo« befestigten Waldlwken auf dem Südufer dcS Flusses wurde der Feind erneut geworfen. Wir haben zwischen Atlly und Beaurirnx die Höhen hart nördlich der Beste erreicht. Die Armee des Generals von Below iFrttz) warf de» Feind aus seinen starke»» Stellungen zwischen Sapig- «eul und Brtmont über den AiSne Marne-Kanal zurück und erstürmte auf Dem Westnfer dcS Kanals die Orte Eormietz, Caurotz und Loivre. Bisher wurden 12 000 Gefangene gemeldet. Zwischen Maas und Mosel und an der lothringischen Front lebte die Grfechtstütigkeit auf. Vorstöße in die feindlichen Linien brachten »nchr als 150 Gefangene franzositcher und amerikanischer Regimenter ei». Der erste weueralanartiermeiirer: Ludeudorsf. kkl WNAZcht Aul lll Amrs»«. An« Berlin wird uns geschrieben: Ten Reichstag erwarte»» nach seinem demnachftiaen Wlederziisaninlentritt im Juni eine Reihe größerer Aus gaben, die schnelle Lösung heischen. Der Reichsbaushalt«» plan muß endlich verabschiedet werden, die Fragen der Ost politik rnsen schon wegen der Beratung de« rumänischen FriedenSve» träges nach Erörterung, und vor allem gebietet die Finanzlage des Reiches schnelle Verabschiedung der Reichstagsausschüsse, die sich mit den ll Steuergesetzeu der ReicvSregierung zu beschasttgen haben, sind alle mit ihrer Arbeit noch nicht sehr weit vorgeschritten. Rur die Geiränkestcurrkomniission hat wenigsten« die erst» Lesung der Bierslruer, der Weinkeller u«d der Schaumwein« slcncc beendet. Hker war sreilicb eine Einigung aus die h-rgicriiuaSvorlageii auch verhältnismäßig leicht. Grund- sätzlicke Arndrrungrn wurden nicht für nötig gehalten. Man bat nnr die von der Regierung vorgeschlagenen Steuer- säi c unwesentlich geändert, bei der Btersteuer den Würze- gcbalr siir Normalbier festgesetzt, im Weinsieuergeseh dt« vor geschlagene Wertstcner von 20"/, auf 10°/, herabgeminder^ uild die Cchaumivcinstener »»uveräudert angenommen. Rio türlicb kann die zweite Lesung dieser drei Steuergesetze noch manche Acndcrnngcn herbetsühren, doch da« ist kaum an» zunebmen. Schwieriger hat sich die Beratung der Steuern auf al koholfreie Getränke gestaltet. Hier ist inan noch in der Generaldebatte stecken aeblicben. Zivar »vird der Reichstag einer Besteuerung der Mineralwässer und Limonaden nicht widerstreben, aber die dafür von der Regierung vorge- schlngencn Formel» wesentlich ändern. Die zahlreichen Mineralwaiserfabrikanten und Limonadenverkäufer bestür men die Gctränkestcuerkomntissionen mit entsprechenden BesserungSvorschlägcn. Roch schwieriger erscheint eine befriedigende Regelung der Branntweinbcstenernng. Das »var bet dem bestehenden komplizierten Branntweinstcuersystem und der von der Regie rung gewünschten grundsätzlichen Acnderung in ein Brannt weinmonopol voranSzuseben, und man hat deshalb von vornherein snr diese Steuer einen Sonderausschuß eingesetzt. Cr bat lange und eingehend über die Grundfrage beraten, ob nicht eine Erhöhung der jetzt geltenden Branntweinbe- stcnernng der Ncucinsührung eines Branntweinmonopol« vorznzichen sei. Nur dem energischen Eingreifen d«S Reichs» schatzsekrciärs, der sich nachdrücklich für seine Monopolpläne cinsctzte, ist rs zuznschreiben, daß schließlich bei einer unver bindlichen Abstimmung mit 14 gegen 12 Stimmen der Um wandlung des bisher privaten Handelsmonopols in ein Neichsmonopol zugestimmt wurde. Es läßt sich aber noch keineswegs übersehen, ob diese Entscheidung aufrecht er halten bleibt, nnd wie sich das Schicksal der Branntwein besteuerung gestalten »vird. Den» Hanptausschuß waren die DerkehrSsteuern, die Börsciisleucrn und die Umsatzsteuern zur Durchberatung überwiesen morden. Es hat indessen nur eine nicht sehr tiefgehende Erörterung über die Umsatzsteuern stattgefunven, wobei die vorgeschlagene Belastung nicht nur des Waren umsatzes, sondern auch der Leistungen und die beantkimte Regelung der Luxussteuern stark kritisiert wurden. Die Hauptarbeit verwandte der Ausschuß auf die Such« nach einer neuen direkte»» Reichssteuer, die nebei» den zahlreichen indirekten Steuern, welche die Reichsregierung fordert, für unerläßlich gehalten wird. Die bei den Beratung«» an wesenden einzelstaatlichen Finanzniinister haben zunächst noch durchgesctzt, daß bindende Beschlüsse über eine neue Besitzsteucr trotz vorliegender ausführlicher Anträge ver schiedener Parteien verschoben wurden. Aber im Juni wird der Hauptausschuß bei der Steuerberatung gerade an diesem Punkt wieder einsetzen und zweifellos seinem Willen in irgend einer Form Geltung verschaffen. hinüber, ,^»ber scheu »st sie nicht. Sieh nur, Wilhelmine, wie unbefangen sie dem Erbprinzen die Heiderosen zunr Kaufe anbietet. Ich glaube, der Junge ist toll", fuhr er lachend fort, „er ohfert ja der Kleine»» seine ganze Börse. Da noch eins, noch eins; na, ich werde wohl meinem Herrn Sohn den Brotkorb etwas höher hängen müssen, wenn er die blanken Goldfüchse unter den schönen blauen Angen eines Heidekindes so dahinfiiegen läßt." Die Herzogin lachte herzlich. „Sieh nur", fuhr sie fort, «da ist auch Niendorf." Fü muß auch dran glauben," schmunzelte der „Du irrst, mein Freund, er glaubt nicht daran. Er nimmt die Heckenrose»» ganz achtlos aus ihrer Hand — sie wird rot, die Kleine — wie traurig blickt sie auf das Goldstück in ihrer Hand. Niendorf ist schon wieder bei Ruth — es »var wohl nur eine Höflichkeit, die er da dem Kinde erweisen wollte." „Wilhelmine, Wilhelmine", drohte der Herzog scher zend mit dem Finger, „wir sitzen hier wie ein paar alte Klatschbasen und vergessen ganz unsere Pflichten." Die Herzogin lächelte ihrem Gemahl freundlich zu. An den großen, dunklen Auge»» der noch immer schönen Frau glomm ein warmer Strahl. „Ich dachte meiner Heide", sagte sie wie zur Entschul digung, „welche die Kleine da so hold verkörpert." „Ja, es ist toll," nickte der Herzog, „wie es Erica gelungen ist, alles so herrlich zu gestalten. Die Ecke des Saales dort gleichsam zu einein Stück Heide umzuzau bern, wo die Tannen duften, Erica, Glockenblumen und wilde Rosen blühen und liebliche Mensch Minder sie vom Strauche weg verkaufen, das ist mehr als genial, ich sah nie etwas Schöneres." „Ich auch nicbt", meinte die Herzogin, „aber Erica macht mir Sorge." „Nicht doch, Liebste", winkte der Herzog abwehrend mit der Hand und wandte sich mit lächelnder F.age an einen alten General, während sein Blick der Herzogin sagte: „Sieh dir nur dein jüngstes Kind genau an." Und in der Tat, Prinzessin Erica erschien wie daS blühende Leben selbst. In» Kostüm einer lichtblauen Glockenblume und einen Kranz von den nickcnocn Blu men im Haar, schwebte sie im Becein mit Lotte durch ^«s kleine Stückchen Heideland, das nach ih.en» S nne geschaf fen war. Hier und dort brach sie eine jchimmc n.,e (Pocken- vlume, die sich «wischen den Heideblüten am Boden wiegte, Vermischtes. Fro st schaden. Aus Berlin wird gemeldet, daß t» der dortige»» Umgebung in der Nacht zum Montag vielfach Kartoffeln, Bohnen und andere Feldfrüchte erfroren sind. — Rach zweitägigem Regenwettsr sank die Temperatur im Weichselgebict »n der vorletzten Nacht auf den Nullpunkt. Für den Bestand mancher Feldfrüchte hegen die Landwirte schwere Besorgnisse, nauientlich wenn die Abkühlung noch »-mehrere Tage anhalten sollte. — Nach der» schweren Ge wittern am Donnerstag trat im Riesengebirge ein gewal tiger Temperatursturz ein. Auf dem Hochgebirge hat e» in der Nacht zum Sonnabend und am Tage selbst mehrmals stark geschneit; der Schnee lag heute, Sonntag, »»och bi» aus etwa 800 Nieter hinab. Auf der Koppe erreichte die Schneehöhe '/«Meter. Die Temperatur sank im Tale btt auf 3 Grad Wärme, während ans dem Gebirge mehrere Kältegrade herrschten. > Hewezauber. Roman von AnnyWoth«. , 22. Fortsetzung. Der Tag des großen WohltätigkeitSbazarS, der schon wochenlang die Residenz uud die Hofgesellschaft beschäftigt hatte, war in den Räumen des herzoglichen Schlosses er öffnet worden. Die Säle strahlten m einem Meer von Duft und Glanz. Prächtige Palmen und Blattpflanzen, urrtermischt mit den herrlichsten blühenden Blumen, wür den überstrahlt von den überall hervorauellenden, rot, arün und gelb schimmernden Glühlampen, deren blendendes Licht alles überflutete. Ein mittlerer Saal war für die Tan zenden reserviert, im großen Saal aber bot sich ein far benprächtiges, märchenhaftes Bild den» Beschauer dar. Die einzelnen ausgestellten Buden mit ihren jugendschönen Ver käuferinnen, in den verführerischsten Trachten, wetteifert«» mit dem prächtigen Bau der großen Halle, in der die Tombola ausgestellt war. Hier bot Prinzessin Ruth im Verein mit der jungen Gräfin Plessen — einem reizen den, braunlockigen Mädchen — beide in kleidsamem grie chischen Kostüm (gleichsam Fortuna verkörpernd) zu hohen Preisen Lose zum Verkauf dar, die reißenden Absatz fan den. Der Erbprinz und Niendorf sekundierten, ohne je doch ihren hohen Partnerinnen mehr Aufmerksamkeit als nötig war, zu schenken, da ihr ganzes Interesse durch die Vorgänge, die inmitten des Saales stattfanden, gefesselt schiert. Der Herzog und die Herzogin hatten auf einer hoben Estrade an d»e Längsseite des Saales, inmitten zahlreicher Herren und Damen deS Gefolges, Platz genommen und schauten wohlgefällig lächelnd auf das bunte .Bild, da« sich ihnen bot. „Wer ist dem» der klein«, ganz allerliebste Backfisch da drüben unter den Heiderosen?" rief der Herzog ganz enthusiasmirt seiner Gemahlin zu. „Wahrlich, da kann man sagen: „Mne holde Rose selber!" Das Heckenrosen- Kostüm ist sehr glücklich gewählt." „ES ist so, wie du sagst, mein Freund," gab die Her zogin lächelnd zurück. „Die Kleine ist Erica'« Protege, ein Heidekind, und nebenbei noch ine kleine Schwester des Professor Rieckmann." . „Ei der Tausend, ber SatanSkerl, warum hat er denn diesen Schatz verheimlicht?" „Sie ist ein Kind, Liebster!" ..... „Hm", machte der Herzog und sah wieder ,« Lotte -.oswinena «erden. Len , «rtilleriefeuer, war, nicht «ach. __ Xverlin. gebiet um England. ivvuu wrurror üesbeladene Dampfer wurden an der au« gesicherten «eleit-ügen berauSgrscho...... Ter Ches des AdnnraistabeS d«r Marine, An« Flieaeranariff auf Köln. -Berlin. Dem englische», Fliegerangriff auf Köln ist auch die Schwester de« Landrat« Owerweg (Insterburg), Frau Regierunatrat vacmeister. mit ihrer« vierjähriger» Söhnchen zum Opfer gefallen. Beschieß««» französischer Orte. X Verlin. Außer Laon, da» auch am LS. Mai mit 128 Schuß bedacht wurde, baden die Franzosen an diesem Tage auch wieder einmal ihre eigene Stadt Roye beschaffen. Unsere Artillerie nahm mit gewohnter guter Wirkung Hazebrouk, Morbeque, LillerS, ChocaueS, die Schächte von Noeux, sowie dicht besetzte feindliche Gräben »wischen Nie«- «il und Bouztncourt unter Feuer. Lebhafter andauernder feindlicher Verwundetentransport von letztgenanntem Orte wurde beobachtet. Die AnuepiorrSpläuc Frankreich«. - Genf. In der „Humanite" fordert der Abgeordnete Mistral Clemenceau auf, die AnnexionSpläne Frankreichs auf da« linke Rbeinuser öffentlich »u widerrufen, da die große Masse des französischen Volte» solche Annexionen niemals gewollt und gebilligt hätte. ES sei dringend not wendig, daß die Oeffentlichkeit über die wahren KriegSzirle Frankreichs nun endlich einmal beruhigt werde. Die Verfassungsfrage in Fi««la«d. XStockholm. Wie „SvenSka Daabladet" au« Hel- singfor« erfährt, trat di« Leitung der schwedischen Volks partei in eiuer während der Psingstfeiertage abgehaltenen Versammlung einstimmig für die Monarchie ein. Außer dem forderte sie die kantonale Selbstregierung für natür- licke GebietSeinheiten mit eigenen Landstingen. In Bezug auf das finnische Heer verlangt die schwedische VolkSpartet die Aufstellung schwedischer Einheiten, womöglich mit schwe discher Kommandosprache. Der finnische DerfassungSau«- schuß hat sich mit einer Mehrheit von einer Stimm« für die Einführung der Monarchie erklärt. Das aus Deutsch land »urückgekehrte finnische Jäger» Bataillon propagiert für die einheitliche Durchführung des deutschen Misitär- svftems. Ueber da« Eingreifen Englands und Frankreich» an der Murmanbabn finden Verhandlungen zwischen Ruß land und Deutschland statt. Die Sozialist«« im ukrainische« Ministerium. * Wien. Die Verhandlungen zwischen dem Heimann und den ukrainischen sozialistischen Parteien erzielten, wie aus Kiew gemeldet wird, den gewünschten Erfolg. ES wurde ein volles Einvernehmen erzielt. Die ukrainischen Sozialisten werden in die nerie Regierung eintreten, deren Bildung der Sozialförderalist Schulgin, der Führer der ukrainischen Delegation bei dm FrrtedenSverhandlungen niit Rußland, übernehmen wird. ColijuS Reise nach England. . )(Berlin. Zur Englandreise des Herrn Colijn schreibt die „Nordd. Alla. Ztg": Die „DeutscheTageszeitung behandelte in einem Artikel „Friedensangebote- u. a. auch die Neise des früheren holländischen Kriegsministers Colijn nach England und führte dabei auS: England sei in ge wissem Sinne zi» der Annahme berechtigt gewesen, daß Colijn in deutschem Auftrage bandelte. Diese Behauptung will sie dadurch beweisen, daß Colijn zur Rückreise von England den Dampfer „Sindoro" benutzt hab«, der als Austauschgefangenenschiss keinerlei Fahrgäste Mitnehmer» sollte, es sei denn, daß die deutsche Regierung, der «in Ve torecht bezüglich der Benutzung dieses DainpferS zustand, eine Ausnahme machte. Obgleich diese Ausnahme sür die in England zurückgebliebenen Frauen und Kinder nach Holland verbrochter deutscher Austauschgefangencr bisher nicht ge machte wurde, habe die deutsche Regierung sie Colijn »»»ge standen und so die Reise in außerordentlicher Weife unter stützt. — Hierzu sagt die „Nordd. Allg. Ztg.-, es ist zu be merken: Colfti» ist wegen verschiedener ibn persönlich in teressierender Petroleumfragen mit englischem Convoy nach London gereist und konnte bei der Rückreise den Dampfer „Sindoro" benutzen, der als niederländischer ReqiernngS- turicr fuhr, da er zur Benutzung dieses Schiffes berechtigt »var. Abgesehen hiervon wird Colijn anch in seiner Eigen schaft als Präsident des Niederländischen Rote»» KrcnzeS befugt gewesen sein, den „Sindoro" zu benutzen. Eine deut sche Genehmigung ist nicht erteilt worden und brauchte auch nicht nachgesucht werden. Cotijn hat auch selbst die Behauptung des „Telegraas' dementiert, daß er in einem englischen U-Boote nach England gefahren sein soll. Der „Telegraaf" bat diese Meldung dahin berichtigen müsse»», daß Colijn als gewöhnlicher Reisender ii» Privatangelcgen- hetten gefahren sei. — (Colijns Aufenthalt in England wird bekanntlich mit der angeblichen deutschen Friedens offensive in Zusammenhang gebracht.) Generaloberst v. Kessel j-. Berlin. Der Oberbefehlshaber in den Marken und Generaladjutant Seiner Majestät des Kaisers Generaloberst von Kessel ist kurz vor Mitternacht in seiner Wohnung ver- schieden, nachdem er gestern früh einen Schlaganfall erlitten hatte, von Len» er sich nicht wieder erhnlm konnte. Eine rätselhafte Krankheit in Spanien. )( Madrid. (Reuter.) Der König, der Ministerpräsi dent und die anderen Minister sind unter rätselhaften Er scheinungen an einer Krankheit erkrankt, die sich über ganz Spanien verbreitet und 30°/„ der Bevölkerung befallen hat. Die Krankheit wird nicht als ernst angesehen. )( Madrid. (Reuter.) Viele Theater bleiben ge schlossen, da daS Personal an der unerklärlichen Kraiikheit leidet. Der Dienst auf den elektrischen Bahne»» ist gestört, da die meiste»» Beamten angesteckt sind. Die Aerzte rate,, an, ernste Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, da im Jahre 1889 die Pest auf dieselbe Weise begann wie diese KrEl- heit. Die Blätter verwenden einen großen Teil ihres. Raumes, um Einzelheiten über die Krankheit zu geben. Der Bevölkerung wird ungeraten, alle Ziniiuer gut zu lüsten und viel in die frische Luft zu gehen. Die öffent lichen Vergnügungen werden so gut wie nicht besucht. Au ßer dem Ministerpräsidenten sind auch der Finanz-, der Marine-, der Untcrrichtsminister und ihre Beamten er krankt. Man vermutet, daß der König augesteckt wurde, al« er gestern in der Schloßkapelle den« Gottesdienst bei wohnte. -MsM-PII > 7... 7..
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