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- Erscheinungsdatum
- 1918-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191805234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19180523
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19180523
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-05
- Tag 1918-05-23
-
Monat
1918-05
-
Jahr
1918
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ausreichl" — der Pro- »u Bermischies. Großer Juwelendiebstahl in Berlin. Ein großer Einbruch ist während der Pfingstfeiertage bei dem Juwelier Sedlatzek in der Leipziger Straße 1.08 in Berlin verübt worden. Dio Einbrecher stahlen Hunderte von Uhren aller Art und ungezählte Ringe, Ohrringe, Borsteck nadeln, Armbanduhren u. a. m. Biele der Schmucksachen sind mit Brillanten, Perlen, Rubinen und anderen Edel steinen versehen. An Besonderheiten erbeuteten sie ein« kleine Uhr in der Größe einer kleinen Kirsche, eure an- »naelagt batte. Herr v. Mendelssohn begrüßte den Staat«- srkretär und di« übriarn »äste. In einem längeren Bar- trage führte Staatssekretär v. Kühlmann zunächst aus. in welch glänzender wirtschaftlicher Lage sich Rumänien dank einem unerhört raschem Ausstiege vor dem Kriege befunden habe. Er schilderte sodann die politischen Ideen. mit denen die rumänische Regierung nach einer verlogenen. in allen Einzelheiten uns abträglichen Neutralität vasBolk in den schlecht vorbereitete» Krieg geführt habe. Es war der Traum eine« Kaiserreiche« Dacien, da« eine große Balkan- aroßmacht von 12 bi« 14 Millionen Seelen werden^ollte. Den Verlockungen dieser von den Verbandgagenten mit großer Gewandtheit immer wieder hrrvorgezauberten Fata morgana seien die leitenden rumänischen Kreise erlegen. Da« rumänische Volk habe sich widerwillig oder teilnahm- los treiben lasten. Die weiteren Erörterungen de« Staats sekretär« wandten sich den Fragen des Friedensabschlusses zu, deren Kompliziertheit sich schon darau« ergebe, daß e« sich um den Abschluß eines Koalittonsfrieden« bandelte. In diesem Zusammenhänge besprach der Redner die Dobrudscha- frage und die österreichisch-ungarische Grenzberichtigung und legte dar, wie für Deutschland seiner geographischen Lage nach territoriale Wünsche nickt in Frage kommen könnten. ES seien aber die nötigen BUrgsckaften geschaffen worden, daß von Zerealien wie anderen Natur- sowie den Oelerzeuanissen Rumänien alles her gebe und liefere, wozu e« imstande sei. Eine Kriegsentschädigung in bar sei nicht verlangt worden. Der Präsident der Handelskammer gab dem Danke der Anwesenden mit herzlichen Worten Ausdruck. Die planmäßige Kampfpause. * Kopenhagen. Der Berliner Korrespondent von .Politiken- meldet seinem Blatt nach Informationen, die ihm aus Kreisen des Großen Generalstabs gegeben wurden, daß die jetzige lange Kampfpause ein Glied im Plane der Obersten Heeresleitung sei Als Ziel der groben Kämpfe sei ihm offiziell die Zermalmung der feindlichen HeereS- macht bezeichnet worden. Ein großer Schritt auf diesem Wege sei bereits getan und die Initiative der gesamten Operationen in diesem Jahre dem General Fock aus den Händen genommen. Er sei gezwungen worden, sein ganze« BewegungSbeer"? mit dem man so große Hoffnungen ver band, zur Verteidigung einznsetzen. Weiter heißt eS: .Wen» der Krieg in Frankreich wirklich zn Ende geführt werden sollte, wird Deutschland seine Kräfte, die tn un geheurem Maßstab frei werden, in den U-Boot-Wersten verwenden können. Dank den steigenden Produktions verhältnissen wird sich die Not auf dem Lebensmittelmarkte Lauernd bessern und Deutschland imstande sein, «inen jahrelangen Seekrieg auszuhalten. UeberdieS ist es nicht ausgeschlossen, daß es für die Fronten im Orient von be deutender Wirkung sein wird, wenn die Kräfte der Mittel mächte im Westen frei werden. In Palästina und am Suezkanal ist England ebenso verwundbar wie zur See". Der neue Luftangriff auf Paris. * Basel. Havas berichtet amtlich aus Paris: Gestern <22. Mai) nm 10 Uhr 40 Min. wurden von unserem Alarm posten feindliche Flugzeuge auf dem Fluge nach Paris ge meldet. Die verfügten VerteidigungSmittel traten sofort in Aktion. Es entwickelte sich ein starkes Sperrfeuer. Die Feinde warfen eine Anzahl Bomben ab in der Bannmeile der Stadt. Kein Flugzeug konute an Paris herankommen. Eines wurde von der Artillerie des verschanzten Lagers von Paris getroffen und stürzte brennend in der Nähe der Hauptstadt ab. Gerettete deutsche Flieger. )( Kopenhagen. „Nationaltidende* meldet aus Malmö: Mit einem holländischen Dampfer kamen am Sonnabend in Gotenborg zwei deutsche Flieger an, die wegen Beuzinmangels auf dec Nordsee hatten nicdergehcn müs'en und nachher vier Tage und drei Nächte auf See zu gebracht hatten, t vor sie von dem Dampfer anfgenommen wurden. Ein schwedischer Fischdampfer rettete an der Doggerbank zwei andere deutsche Flieger und brachte sie nach Marstrand ein. Die Flieger, die ebenfalls infolge Benziniiiangels zum Niedsrgchen auf dem Meere gezwungen werden waren, hatten 6 Tage, teilweise ohne Lebensmittel und Wasser auf dem Meere zubriugen müssen. Tie Verschwörung in Irland. XRotterda m. Wie der „Nieuwe Rotterd. Courr." aus London erfährt, fährt die liberale Presse fort, die Re gierung für sofortige Veröffentlichung der Beweisstücke für die Verschwörung zu treiben, auf gründ deren die Sinn feiner verhaftet morden find. Der Korrespondent der pTimes" in Dublin erklärt, daß die Verschiebung der Ver öffentlichung einen ungünstigen Einfluß auf die öffentliche Meinung in Irland habe, die sich die Verhaftungen ge fallen lassen würde, wenn die Beschuldigung bewiesen wer den könnte, daß die Sinnfeiner sich auf deutsche Machen schaften eingelassen hätten. Die Haltung der nationa listischen Partei, die binnen kurzem in Dublin eine Ver sammlung abhattcn wolle, werde davon abhängig sein. Ebenso äußerte sich der Korrcspondont der .Morningpost" in Dublin. Die Mansion-House Konferenz in Dublin, deren Entschließung gestern gemeldet wurde, ist ein Ausschuß von nenn Mitgliedern aller Parteien, die der Lordmajor ge- d«ve Damenuhr, deren Zifferblatt au« Diamant« und Pev- le» besteht. Der Bestohlene, der nicht versichert Ist, und «ach den bisherigen Feststellungen einen Schaden von 284000 Mark erleidet, setzt auf di« Ergreifung der Täter «ine hohe Belohnung au>, außerdem für die Wtederbö- schasfung de« gestohlenen Gute« 10 Prozent de« Werte«. Vockenerkrankunaen in Tempelhof. Eister der ältesten Aerzte Tempelhofs, SanitätSrat Dr. Magnus- sen, der erst vor kurzem von einer DuphuSansteckung ae-> nesen ist, hat sich bei Behandlung eine« Pockenkranken angesteckt und ist schwer erkrankt in da« Krankens«»« ge bracht worden. In Tcmvelhof sind auch sonst noch einige Pockenerkrankunge» vorgekommrn. Deutsche Schiffe unter amerikanischen Nämen. Alle in den Häfen oer Vereinigten Staaten be schlagnahmten deutscken Schiffe mit Ausnahme von /.Prä sident Lincoln", „Präsident Grant" und „America" haben neue Namen, z. T. echt amerikanischen GeprägeS er halten. Selbst der Name „Cincinnati", der doch auch auf eine amerikanische Stadt zurückzuführen ist, war den VankeeS nicht »tmerikanisch genug und ist durch „Coving ton" ersetzt worden. „Vaterland" kreißt, seiner Größe ent sprechend, jetzt „Leviathan" (amerikanisch ausgesprochen: „Lieweiähtzän^, „Kaiser Wilhelm II." heißt „Agamemnon", „Kronprinzessin Cecilie" heißt „Mount Vernon", „Prinzen Irene" heißt „PocahontaS". „Friedrich ber Große" mußte sich, wahrscheinlich als Dank dafür, daß sein Taufpate der erste europäisch« Monarch war, der die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten anerkannte, die Nm taufe in „Huron" gefallen lassen. D«r „Große Kurfürst" lxrt den Namen „AeoluS" erhalten, „Barbarossa" hcißt „Mercury", wäh rend „König Wilhelm H." den wohlklingenden Namen „Ma- dawaSka" führt. „Hamburg" hcißt jetzt „Powhattan", „Rhein" dagegen „Susquebanna", während „Neckar" einen Sprung tn die griechische Mythologie gemacht hat und den Namen „Antigone" führt. Hoffentlich kehren all die schö nen Scktsfe zu uns zurück und erhalten ihre ehrlichen deut schen Namen wieder, bevor das letzte von ihnen unter den Sternen und Streifen durch unsere U-Boote verseikkt wor ben ist, wie B bereits dem D<ipag-Dampfer„Sachscn", un ter dem echt amerikanisch anmutenden Namen „Chatta- coochee", und einigen anderen Dampfern ergangen ist. SelbstgebauterZucker. Der Anbau der Zucker rübe im Hausgarten ist nicht nur das. beste Mittel gegen den Zuckermangel, sondern auch gegen, die Schädigungen de« weißen Zuckers. Dieser ist, wie genügend bekannt sein dürfte, kein eigentliches Nahrungsmittel Mehr, da er au« seinem natürlichen Zusammenhang mit den Nahrsalzen herauSgerifsen bei der Verdauung dem Körper Salze (be sonders Kalk) entzieht und ibn dadurch ichädiat, hauptsäch lich die Zähne. Man vermeidet diesen Nachteil, wenn man den Zucker tn seinem natürlichen Zusammenhang beläßt und entweder reichlich Frischobst genießt oder, soweit dl« Dauerhaftmachung Zucker als unentbehrlich erscheinen läßt, das Mus oder die Früchte mit Rübensast oder Rüben mus mischt. DaS acht vortrefflich, ohne den Geschmack un angenehm zu beeinflussen. Rübensyrup wird hergestellt, in dem man gut gereinigte Rüben 1—2 Stunden lang kocht (40 Kilogramm mit 50 Liter Wasser), noch warm auspreßt und dann unter häufigem Abschäumen eindickt. Die Schrift „Obst und Trauben als Nahrungsmittel" von Fr. Scholl (Miminverlag Stuttgart) empfiehlt ebenfalls die Zumischung von gedämpften Rüben zu sauren Früchten. Rubenblätter Heben trefflichen Spinat. Die Pflanzen verlangen kräftige "Wie'e« einem deutschen Zivil gefangenen in England erging. Das romanhafte Schicksal eines deutschen Zioilgefangenen. der, nachdem ihn der Londoner Pöbel um sein Hab und Gut gebracht hatte, nach Deutsch- land geflüchtet war, brachte der Verteidiger in einer Ver handlung zur Sprache, die am 21. Mai die 4. Strafkammer des Landgerichts Berlin 1 beschäftigte. Wegen Betruges und Urkundenfälschung, Straftaten, die bereits vor 20 Jah ren in bitterer Not begangen worden sind, hatte sich der Zuschneider Adolf Schlesing zu verantworten. DaS Ver brechen des sonst unbestraften Angeklagten bestand darin, daß er im Jahre 1899 als Angestellter der Firma Hermann Rosenberg einige Lohnzettel in der Not gefälscht und den Betrag von 300 Mark für sich verwendet hatte. Er war damals aus Furcht vor Strafe nach London geflüchtet, wo er nach anfänglichen Fehlschlägen bald Besitzer eines be- kannten Herrengarderobengeschäfts in der City wurde und Hunderttausende verdiente. Die Schilderung der weiteren Erlebnisse des Angeklagten durch Rechtsanwalt Dr. Kurt PincuS als Verteidiger unterschied sich durch nichts von einem modernen Kriegsroman. Am 13. Mai 1915, am Tage der Versenkung der „Lusttania", habe es in London einen richtigen Deutschenpogrom gegeben. Der Londoner Mob sei in das Geschäftshaus des Angeklagten ringe- drungen, habe für viele Tausend Mark Fensterscheiben zer schlagen, die wertvollen Tnckvorräte geraubt und ihn selbst halb totgeschlagen, bis endlich die Polizei einschritt. Der Angeklagte sei dann nach der berüchtigten Insel Man ge bracht worden. Die Leiden, die er dort ausgestanden habe, seien aber nichts gewesen gegen die Erlebnisse in dem Alexandra-Palace, einem Gebäude im Herzen London«. Hewezanher. Roman von Anny Wothe. 18. FoMedung. «Wolf! rief er mit einem Ausdruck so qualvoller Angst und Schmerz, daß Rieckmann nicht unberührt davon bleiben konnte. c Er trat dicht an den Erbprinzen heran und legte leicht seinen Arm um die Schu trr des jungen Fürsten. „Fasse dich. Gcorg Wilhelm",- sazte er weich. „Gott weiß, daß ich dich lieb l-abe, daß ich dein gold'nes, treues Herz zu schätzen weiß, aber ich kenne auch seine Schwächen." „Und darum gibst du mir quasi den Laufpaß", grollte der Fürst und sah unwilliz zn dem Freunde auf. „Es ist meine Pflicht", entgegnete dieser, „weil ich gegen dich kämpfen muß." Jetzt lachte Georg Wilhelm herzlich auf. „Du bist ein zu göttlicher Kerl," sagte er vergnügt, «du wulst gegen mich kämpfen und sagst mir das so ruhig, als bötest du mir die Tageszeitung. 'Nun sage mir aber nur, du Äller- weltsschulmeister, was habe ich denn wieder verbrochen, daß du mich abkanzeln willst? Das hast du freilich schon oft getan, und ich habe geduldig zugehürt, aber so feier lich hast du es sonst nicht gemacht, und die Freundschaft hast du mir meiner dummen Streiche wegen auch noch nicht gekündigt. Schieß also man los, mein Junge, und schütte deine Strafpredigt über mein schuldbeladenes Haupt, — findest du nicht, daß meine Haare schon recht di'nrn werden?" fragte er, „sich nachlässig mit der Hand über den rotblonden Scheitel fahrend. „Nicht? Na, denn nicht!" „Es ist mir durchaus nicht scherzhaft zu Mute, mein Prinz", sagte der Professor ernst, «denn es handelt sich um das Lebensg ü k eines Menschenkindes." „Himmel, Men.ch", rief der Erbprinz aufspringend, „was hat denn das alles mit unserer Freundschaft zu tun?" „Sehr viel", gab der Professor, indem er sich hoch auf- richteie, zurück, „denu derjenige, der das Glück eines Men schenlebens kaltlächelnd vernichtet, wie du es tust, ist eines cch.cn Mannes Freundschaft nicht wert." Der Erbprinz erbleichte bis in die Lippen. „Sie sind sehr kühn, mein Herr Professor", entgegnete auf seinen Sitz zurücksinkend. „Du bist unerbittlich mit deiner kaltlächelnoen Wahrheit, aber du hast Recht l Ich habe es mir so süß gedacht", fuhr er wie zu sich selbst sprechend, fort, „das Geheimnis unserer Liebe zu bewah ren, bis ich die Wege, die zu einer Vereinigung führen, alle geebnet habe. Selbst dir, dem vertrautesten Freunde, mochte ich mich, aus Furcht, die Gräfin irgendwie bloß zustellen, oder Mißdeutungen auszusetzen, n:cht verraten. Du hast mich hart dafür bestraft," fuhr er mit dem schwachen Versuch eines Lächelns fort und streckte Wolfgang warm die Hand entgegen, „aber du hast mir wieder gezeigt, daß du ein ganzer, ein rechter Kerl bist. „Ja, wisse denn, ich liebe die Gräfin, liebe sie, wie nur ein Mensch lieben kann und ich werde nicht ruhen und rasten, bis ich sie mir für das Leben errungen habe. Ich bin entschlossen, die Gräfin zu heirate». Wirst du mir nun auch noch zürnen?" Bittend sah er in des Professors Augen, die wie er loschen dreinschauten. „Die Jugend glaubt, was sie wünscht und hofft", sagte der Professor leise und legte die Hand beruhigend aus des Freundes Haupt. „Wenn du dein Ziel erreichst, wenn du Elinor glücklich machst, so sei überzeugt, daß nie mand froher darüber sein wird als ich, wenn du aber zu schwach bist, wenn deine Liebe nicht ausreicht" — der Pro fessor sprach mit erhobener Stimme — „den Kampf zu bestehen, wenn du sie, die alles Glück der Erde verdient, elend machst, dann sei überzeugt, daß du keinen ärgeren Feind hast als mich. Ich werde über Elinor wachen und ich, Georg Wilhelm, werde einst dein Richter sein!" Der Erbprinz blickte fast erstarrt auf den kühnen, leidenschaftlich erregt.» Mann, der ihm ,in diesem Augen blick erst doppelt seiner Freundschaft wert erschien. „Du hast eine geringe M.inung von "deinem jungen Freunve", sagte er weich. „Ich will dich aber lehren, anders von mir zu denken. Nimm mein Fürstenwort, Elinor wird mein um seoen Preis! Bist du nun zufrieden? Nun aber sage mir noch eins. Weshalb fühlst dn dich gerade berufen, über die Gräfin zu wachen? Wohl weiß ich, daß Ihr Euch als Kinber gekannt habt, aber ich dachte, Ihr stündet Euch jetzt nicht mal sreundicl-aftlich gegenüber/ Fortsetzung folg ¬ er, „sich nur mühsam zur Ruhe zwingend, „und nur die langjährigen treuen Dienste, die Sie uns geleistet, und die Freundschaft, die uns einst verbunden, hält mich zu rück. nicht gegen Sie so zu verfahren, wie es Ihre „Offen heit" verdient. Aber um dieser Freundschaft willen sagen Sie vielleicht auch, weifen Lebensglück ich vernichte." „DaS der Gräfin Bergholz", kam eS fast tonlos von des Professors Lippen. „Du weißt?" Wie ein Schrei kam eS von des Fürsten Lippen. Zornig, als wollte er den Professor mit den Augen zermalmen, trat er dicht auf ihn zu, so daß Rieckmann un willkürlich einen Schritt zurücktrat. „Wer sagte es dir?" forschte der Erbprinz wü tend. „Niemand, ich sah es." Georg Wilhelm atmele erleichtert auf. Also die Ge fahr war noch nicht so groß, noch pfiffen es die Spatzen nicht vom Dache! Gedankenschwer strich er sich über den rötlichen Schnurrbart. «Du scheinst großes Interesse an dem Wohlergehen der Gräfin zu nehmen", sagte er spöttelnd, „daß du ihr kaltlächelnd unsere Freundschaft opferst." „So ist. es", gab der Professor ruhig zurück. Eine Helle Zornesröte lohte über des Erbprinzen Ge sicht. „Und was wünschest du, das geschehen soll?" fragte er in demselben spöttischen Ton. Die Stimme aber hatte einen unsicheren Klang. „Ich wünsche und verlange von jedem Ehrenmann, daß er das Mädchen, das er lwbt oder zu lieben vorgibt, nicht dem Gespött der Welt preisgibt. Schon geht ein Flüstern, ein leises Raunen durch die Gesellschaft. Schon rieselt es leis wie ein Bächlein hier und da hervor, daß Georg Wilhelm Schön Elinor liebt. Nicht lange mehr, dann wird es heißen, daß sie die Huldigungen entgegen nimmt und dann —" „Und bann?" Des Erbprinzen S inrme war drohend. „Daß die stolze Gräfin Bergholz die Geliebte des Erbprinzen ist." „Du treibst eS arg, Wolfgang", stöhnte der Erbprinz, bildet Hoti«, mn Irland gegen die Dienstpflicht»« ver- einigen. Die beiden Mitglieder, die verhaftet worden waren, sind ersetzt worden. Di« Korrespondenten der «na« lischen Blätter lassen r« zweifelhaft, ob die nationalistischen Mitglieder Dillon und Drvlin der Entschließung zuge- stimmt haben, da Ne dann ihr Schicksal mit dem der Sinn feiner verbunden haben würden. Freilich ist nicht berichtet worden, daß die Entschließung einstimmig -ustandege- kommen sei. U»ter»«h«»»»e» italienischer Flieger. )( Wien. Au« dem Krlrq«preffequartier wird gemeldet: Feindliche Sllegerangriffe, die am 20. Mai gegen den Krieg«hafen von Eattaro, gegen Durazza und die Insel Lagosta unternommen wurden, haben keinen Sachschaden verursacht. Im KriegSbafen von Eattaro wurden 4 Per- sonen getötet und 9 verletzt. Bei einem feindlichen Luftan griff auf Parenzo am 21. Mai wurde weder Personal- noch Sachschaden verursacht. )( Ro m. (Agrnzia StefaniO Der Admiralstab der Marine teilt unter dem 19. d. M. mit: Unsere Wasserflug zeug«, die in der oberen Adria Erkundungen unternahmen, hatten etwa 15 Meilen westlich von Pota einen heftigen Kampf aegen zahlreiche Flugzeuge zu bestehen. Ein feind licher Apparat wurde abgesckoffen. Einer der «nsrigen wurde getroffen, mutzte auf See ntedrrgeben und wurde von dem Flugzeugführer zerstört, der srinerfeit« von einem Wasserflugzeuge aufaenommen wurde. Vom 20. Mai wird gemeldet: In der südlichen Adria bombardierten unsere Wasserflugzeuge gleichzeitig die militärischen Werke von Durazzo, Lagosta und von der Insel Curzola mit festaestell- tem guten Erfolge. Sie kehrten trotz starken Abwehrfeuer« sämtlich unversehrt zuruck. Der japanisch-chinesische Vertrag. X Pari«. Au» Peking wird gemeldet, daß der chine sisch-japanische Vertrag, der am IS. Mat unterzeichnet wurde, die Bestimmungen vorsieht, daß die beiden Regie rungen zu dem Zwecke, der Gefahr der deutschen Durch dringung de« Ostens zu begegnen, eine gemeinschaftliche Vereinbarung auf dem Fuße voller Gleichberechtigung unter der Bedingung gegenseitiger Hilfe und Unterstützung für die Gegenden beschlossen haben. wo ein gemeinschaft liches Vorgeben notwendig ist. Die chinesischen Behörden verpflichten sich, die Aufgabe der Japaner in den besetzten Gebieten zu erleichtern, während die Japaner sich ver pflichten. die chinesische Souveränität und die Landessitte zu achten und das chinesische Gebiet unmittelbar nach Be endigung der Operationen zu räumen. Die chinesischen Truppen können außerhalb des nationalen Gebietes ver- wandt werden, lieber die Frage, ob die chinesische Ost eisenbahn im Laufe der Operationen benutzt werden soll, werden die beiden Regierungen zu einer Uebereinkunft kommen. DaS amerikanische Aufrnbrgesetz. X Washington. Präsident Wilson bat das Auf- rnbrgesetz genehmigt, durch das die Regierung weitgehende Befugnisse erhält, um Handlungen und Aeußerungen, die gegen die Landestreue verstoßen, zu bestrafen. DaS deutsch-schweizerische Wirtschaftsabkommen. X Berlin. Die „Nordd. Allg. Zta.- schreibt: DaS Wirtschaftsabkommen zwischen Deutschland und der Schweiz wurde gestern unter dem Vorbehalt der Ratifizierung durch die beteiligten Regierungen abgeschlossen. Deutscherseits wird mit großer Befriedigung festgeftellt, daß es trotz mancher Schwierigkeiten und trotz aller feindlichen Störungs versuche gelang, eine befriedigende Lösung zu finden, die den deutsch - schweizerischen Wirtschaftsverkehr wiederum für längere Zeit auf eine solide Grundlage stellt. Das Ab kommen ist entstanden aus dem Bestreben, das die beiden befreundeten Völker seit Beginn des Krieges geleitet hat, zwischen den beiderseitigen dringendsten Interessen einen billigen Ausgleich zu schaffen. Wieder ein Spion! XBerlin. Wegen Spionageversuches ist durch Urteil des Reichsgerichts der Schweizer Staatsangehörige Mecha niker Fritz Wüthrich zu drei Jahren tt Monaten Zuchthaus verurteilt worden. Wüthrich war durch einen englischen Agenten in der Schweiz gedungen worden. bei Flugzeug werken Arbeit zu suchen. Truppentransporte auszuspähen und über solche in einer verabredeten Ziffern- und Zeichen sprache zu berichten, gleichzeitig auch in den Flugzeugwerken Sabotage zu verüben. Anfangs dieses Jahres reiste er unter falschem Namen ein. wurde aber alsbald festgenommen.
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