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««d Arr-riger (LlbeblM m- Jryeigäj. Amtsötatt für die Königs Amtshauptmannschast Großenhain, das König!. AmtSgeriLt und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 90. Freitag, 2V. April 1917, abends. 7V. Jairrq. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag aoends V,7 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, durch unsere Träger frei Hau» oder bei Abholung am Schalter »er Kaiser!. Postanstalten vierteljährlich 2,55 Mark, monatlich 85 Ps. Anzeigen für d!« Nummer des Ausgabetages sind bis 10 Uhr vormittags aufzuneben und im voranS zu bezahlen; eine Äennihr fiir da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen miro nicht übernommen. Preis für die 43 mm breite Krundschrift-Zeile (7 Silben) 20 Pf., OrtsprclS 15 Pf.; zeitraubender und tabellarischer Satz ent« fprechenb höher. NachwcisuiigS- und BermittelungSgebühr 20 Pf. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. ZahlungS- und Erfüllungsort: Niefa. Wöchentliche Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Am Fälle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der VesörbcrungScinrichtuvgen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Lan gcr L Win terlich, Nicsa. Geschäftsstelle: Goetheslratzs 3t>. 'Verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Bei dem Fortschreiten der Vegetation nimmt die unterzeichnete Königliche Amts- ßauptmannschaft Veranlassung, vor der Beschädigung von Bäumen durch Abbrechen von Zweigen und Aeften, sowie vor dem unbefugten Betrete» von Aeckcrn und Wiesen zu Karnen und an das Publikum die Bitte zu richten, etwaigen Ausschreitungen in dieser Uichtung nach Kräften entgcgenzutketen, insbesondere auch den bestellten AussichtSorgancn «nd Fluraufsehern die wünschenswerte Unterstützung zu teil werden lassen. Zugleich wird darauf aufmerksam gemacht, daß Beschädigung von Bäumen und Sträuchern durch Abbrechen von Zweigen usw., soweit nicht schärfere Strafbestimmungen Platz greifen, nach 88 7, 15, 16 des Forst- und FeldstrafgesctzbucbeS mit Geldstrafe bis zu 500 Mark oder mit Haft bestraft wird, sowie das unbefugte Betreten von Gärteil und Weinbergen oder von Wiesen und bestellten Aeckern vor beendeter Ernte oder solcher Aecker, Wiesen, Weiden oder Schonungen, welche mit einer Einfriedigung versehen sind oder deren Betreten durch Wnrnungszeichen untersagt ist, nach 8 668" des Rcichsstrafgcsetzbnchcs mit Leldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen bedroht ist. Großenhain, den 19. April 1917. 1101 o Tie Königliche AnitshanUtinannschast. Inhaber von KonfektionS- und Ma barsch ästen sowie Schneider und Schneiderinnen werden auf die Bekanntmachung der Rcichsbetlcidungsstelle vom 27. März 1917 hinge wiesen, nach der bei der Anfertigung von Klcidungs- und Wäschestücken gewisse Höchstmaße voraescbricben sind. Durch diese Vorschrift soll der Stossvergcndung durch unnütze Mode vorschriften vorgebcugt werden. Wer die Höchstmaße überschreitet, -nacht sich strafbar. Großenhain, am 19. April 1917. 1076-? II4. Die Königliche Amtsbauptmannschaft. Brot- und Mehlkarteurttlsilabe m Grölm Die Brot- und Mchlkarten auf die Zeit vom 23.-29. April 1917 werden Sonn- «vcud, den 21. Avril 1S17, nachm. 5—7 Uhr in den bekannten Markeuausgabestcllen ausgcgeben. Die Ausgabelistcn sind nach der Einwohnerzählung vom 11. April 1917 bc- ricbtigt worden. Es erhält also vo» jetzt ab Jeder seine Marken in der Ausgabestelle, in deren Bezirk-er am LI. Avril gewohnt hat. Auch diejenigen Untermieter und sonstigen Personen, die ihre Marken bisher im Einwohnermeldeamt erhalten haben, haben diese künftig durch ihre Haushaltnugsvorstäude in der für ihre Wohnyiig zuständigen MarkenauSgabestelle abznholen. Die von diesen Personen bisher geführten MarkcnauS» weise sind dabei mit abzugeben. Die Bewohner der Häuser Kirchstrasre 25, 27 und S4 bis 44 erhalten ihre Marken von jetzt an bei Herrn Wartenberg, Dammweg 5. Herr Hanke wird die Marken für die Strehlaer Strafe künftig im Gemeindeamte auSgcbcu. ' Bei der diesmaligen Markenausgabe soll eine Liste derjenigen Personen ausgestellt werden, die bisher die Schwerarbeiterznlage erhalten haben. Zur Markenansgabe müssen also »»bedingt solche Personen kommen, die Auskunft über die genaue Beschäftigungs art und die Arbeitgeber der bisher als Schwerarbeiter anerkannten Personen geben können. An Kinder können Lebensmittelmarken künftig nicht mehr ausgrgcbcn werden. Die Marken sind sofort bei Empfang nachzuziihlcn. Ga, am 19. April 1917. Der Gemeindevorstand. Der Plan über die 'Auslegung eines Fcrnsprecherdkabcls in Gröba liegt beim Post amte daselbst vom 21. ab 4 Wochen aus. Dresden A„ 17. Avril 4917. Kaiserliche Ober-Postdirektion. Freibank Riesa. Morgen Sonnabend, den 21. April von vormittags V,8 Uhr ab gelangt ans oer Freibank des städtischen Schlachthofcs Rindfleisch zum Preise von 1.25 Mark pro gegen Fleischmarken an die Inhaber der dnnkclroten Marken von 150 bis 300 zum Ver kauf. Kleingeld ist mitzubringcn. Riesa, am 20. April 1917. Dje Direktion des städt. Schlachthofes. Dertliches und Sächsisches. Riesa, den 20. April 1917. Durchhalten. MI. Ter wetterlaunige April hat die kalten Winter monate abgelöst. Tie Zeit der eisigen Kälte ist vorüber, und wenn wir unter der kalten Temperatur auch mancher lei Entbehrungen auf uns genommen haben, so manchen Tag ohne Heizmaterial waren, Kohlen und Koks unter allerlei Erschwernissen und nur sack- oder eimerweise be ziehen konnten, wenn wir teilweise, auf die ocwohnte Bc- leuchrung verzichten, die Schulen. Tbccitcr und Kino-S vor übergehend schließen mußten — es ist gegangen. Wir ha ben durchgchalt.cn — trotz der Koblemwt. Tiefe ist jetzt in der Hauptsache vorüber. Aber schon droht eine neue und ernstere Schwierigkeit: Das Brot wird knapp. Auch diese Not werden Wir überwinden. Tie Geschichte der Nakrungsmittelchcmie lehrt uns, daß ganze Völker zeit- wdije in Jahren von Mißernten unter einer wirtlichen Hmrgersnot gelitten und dieselbe überstanden haben. In ganz anderer Weise als wir jetzt noch, Gott sei Tank, ver sorgt sind, haben diese Völker damals sich ernähren müssen. König berichtet in seiver bekannten „Chemie der mensch lichen Nahrungs-- und Gsnußmittcl" über ein Hungersnot- Brot aus dem Tulsker Gouvernement, das aus 75 Prozent Gänsefuß und 25 Prozent eines Gemisches ans Noggen- neie und Knöterich bestand, von einem Landbrote ans Koggen-, Maismehl und aufgeweichtem Buchholzmehl, fer ner von schwedischen Brotsorten: „Roggenblutbrot", „Rin-- »enbrot" (Mehl mit Kiefernrindct, „Strohbrot" (Hafer- und Herstenähren und etwas Mehl), „Sauerampferbrot" (Saucr- impfcrvflanze mit Waldkräutern), „Knochenmehlbrot" Ha fermehl und Knochenmehl), „Rindenbrot" (Roggen und rcöhrenrinde'!, „Hungersnotbrot" (Stroh und Rinde . Bet- .elZ und Ohlig-Dümster berichten über: Brot ans Mais lind Roggen mit Eichelmehl und Eichelschalen, Brot des ,-Roten KreuzeS" in Samara, aus Roggen mit etwas Weizen und Unkrautsc - — ........... den Jähren 1894—189! zeÄ einer SchMorte; Brot aus 3Ö°,'» Ri grobzerffuetschteu Haferkornern, 15—20 °/o len, 30—35 «'<, sonstigen Unkräutern und <- Deizen und Unkrautsamen, und Maurizio-Zürich fand in den Jahren 1894—1898 Brot aus 30—40 <>5 Mehl und Kleie und 70—60 °/» Holzstückchen und Unkraut: Brot aus Wur zeln einer Schilfsorte; Brot aus 30«/» Roggenklcie, 15 °/o Kornradenscha len, 30—35 «'<, sonstigen Unkräutern und Spreu, ja, sogar Brot ans Mehl und Ton (bis 64 »/ost Soweit ist cs bei uns noch lange nicht, soweit wird es auch nie komme». Unsere NaprungSmittelkontrolle sorgt schon dafür, daß wir jetzt dicht Holz, Baumrinde und Ton im Brote vorgesetzt be kommen. Aber es ist nützlich, daran zu erinnern, wie an dere Völker zu anderen Zeiten ganz andere Ernährungs schwierigkeiten gehabt haben als wir jetzt. Für das an Menge etwas knappe Brot bekommen wir einen vorzüg lichen und in Bezug auf den Nährwert reichen Ersatz in der zugewiescncn höheren Fleischmenge, die durch den Reichszuschuß verbilligt wird. Tie Ernährung wird da durch rn ihrer Beschaffenheit besser: wir führen dein Kör per wirksamere Nährstoffe zu als jetzt. Der Körper wird Lesser ernährt werden, trotzdem er der Menge nach wenig Nahrung erhalten wird. Darum nicht kleinlaut. Ohne Schaden an unserer Gesundheit zu nehmen — halten wir durch, auch wenn das Brot knapp wird. * * « <- —* Personalveränderumgen in der Armee. Die Di-efeldwebel bezw. Vizewachtmeifter (Osfizieraspiranten) Zrmmermann. Endler des L.-B. ll Dresden, Barthel des L.-B. Großenhain, Zierath des L.-B. U Leipzig zu LtntS. du Res. des Feldart.-RegtS. 68. Hofmann des L.-B. Großen hain zum Ltnt. der Res., Zwicker des L.-B U Leipzig zum Lttlt. der Res. des Pion.-Bats. 22 befördert. Lässig, Vize- seldw. du Res. a. D. des L.-B. Arotzenhain, unter Ertei lung du Erlaubnis »nm Tragen du RegtS.-Uniform der Charakter als Ltnt. der Res. verliehen. Der FeldhilfSarzt Äilkc im L.-B. Großenhain znm Assistenzarzt der Res. be fördert. —* Das Hochwasser der Elbe erreichte hier gestern abend in der zehnten Stunde seinen Höchststand mit 430 Zentimeter über Normal. Heute vormittag zeigte der hiesige Pegel 417 Zentimeter, demnach 13 Zentimeter Rückgang an. Ob der heute ausgetretene Regen ein er neutes Steigen des Wassers zur Folge haben wird, steht noch dahin, möglich wäre cs höchstens dann, wenn auch im Gebiet der Oberelbe starke Niederschläge stattgcfunden haben. Jedenfalls wird man aber zunächst nur mit einem langsamen Abflauen des Hochwassers zu rechnen haben. Das Hochwasser hat u. a. auch den Leinpfad (vom Stadt- vark nach Moritz zu) überschwemmt. Von der Höhe des Göhliscr Exerzierplatzes aus gesehen bietet der Elbstrom jetzt einen interessanten Anblick. Nach Moritz zu ist stur eine breite Wasserfläche zu sehen, die vom Moritzcr Elb- damm bis herüber an die Ziegelei und das Ritter gut reicht. Nur kleine Wicsenstücke ragen grünen Inseln gleich aus dem Wasser heraus. Das Wasser bat hier nicht nur Wiesen, sondern auch Felder überschwemmt. Auch das im östlichen Teile des StabtparkS gelegene RitterputSfeld steht zum größten Teil unter Wasser. Aus Gröba wird uns berichtet, daß man auch dort mehr oder weniger durch das Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der Schiffsbauplatz von Blochwitz steht unter Wasser und der Heger (Clbwiescu des Rittergutes) gleicht einem See. Dies gilt auch von den Wiesen hinter dem alten Hasen und an der Strehle'schen Mühle. Im Grundstück des Herrn Kauf mann Zimmer stand das Wasser so hoch, daß der Latten zaun des Hofes nickt mehr sichtbar war. In der Kirchstraße sind in mehreren Grundstücken ebenfalls Gärten und Höre überschwemmt und das Wasser spülte dort teilweise bis an den Fußweg heran. Der Weg hinter dem Schloß an der NeberfahrtSstelle war durch die Ucberschwemmung ein Stück unpassierbar geworden. — Die Orte Gohlis, Zschepa und Lorenzkirchcn sind, durch das Hochwasser von allen Seiten umschloffen und zu einer Insel geworden, nur durch eine Kabnüberfahrt zu erreichen. Auch Bobersen ist durch das von Gohlis nach Röderau zurückflutende Wasser von drei Seiten vom Wasser umgeben. —* Kirchliches. Der immer noch anhaltenden Kälte wegen finden auch nächsten Sonntag noch die Gottesdienste in der Trinitatis rirche statt. — Vergl. die Kirchen nachrichten. —* Wichtige Bekanntmachung. Die König liche Amtshauptmannschaft Großenhain verweist in einer Bekanntmachung vorliegender Nummer die Inhaber von KonfektionS- und Matzgeschäftcn sowie Schneider nnd Schneiderinnen auf die Bekanntmachung der ReichS- bekleidungsstelle vom 27. Mürz 1917, nach der bei der An fertigung von Kleidungs- und Wäschestücken gewisse Höchst maße vorgeschrieben sind. — Zur Lage der Elbeschiffaürt wird ge schrieben : Auf -er Elbe führte Hochwasser zur Einstellung des Schiffahrtsbetriebes, die nun wohl auch für einige Zeit anhalten und den kaum begonnene» Verkehr stören wird. Der Versand böhmischer Braunkohlen war bisher ziemlich schwach und ist neuerdings auch noch für Bahn und Elbe weg der Regelung durch die sächsische und bayrische Kohlen- ausgleichsstclle unterstellt worden. Im Bcrgverkehr ab Hamburg wnrden die letzten Frachten weiter notiert; Massengut Magdeburg 35 Pf„ Dresden 69 Pf., Kohlen Berlin 36 bis 38 Pf. für 100 Kilogramm. — Mehr Margarine!» Sicht. Wie Berliner Zeitungen schreiben, dürfte in absehbarer Zett mit einer Erhöhung unserer Fettration einheitlich fSr das Reich zu rechnen sein. Die vorsichtige Wirtschaftspolitik, die der KrieasauSichuß für Ocke nnd Fette getrieben hat^bat diesen jetzt in die Lage versetzt, die Versorgung -er Margarine fabriken mit Rohstoffe» zu erhöhe». Die hierbei in Frage kommende Erhöhung dürfte etwa 33V, Prozent betragen. Hierbei ist also bereits in nächster Zeit mit einer Erhöhung unserer Fcttration zu rechnen —MI. UnterstützunggemeinnützigcrFrau» en vereine. Die im Staatshaushaltplan zur Unter stützung gemeinnütziger Frauenvereine bewilligten Mittel sind wiederum auf das Jabr 1916 nach den vom Ministe rium des Innern bestimmten Grundsätzen zur Verteilung gelangt. Danach sind unter den Frauenvercinen, die Ein richtungen oder Veranstaltungen sozialer Fürsorge (wie Gcmeindekrankcnpflcae, Säuglingspflege, Kinderhorte, Kin- dcrbcwahranstalten, Pflege der weiblichen Jugend, Lehrgänge für Hauswirtschaft und weibliche Handarbeiten, Bekämpfung der Tuberkulose usw.) getroffen haben und deshalb für eine Beihilfe in Betracht kommen, die vorzugsweise zu bedenken, die in ihrem Bezirk einem für diesen bestehenden Bunde der Frauenvcreine anqehören, oder soweit sie in einer bezirks freien Stadt ihren Sitz haben, wenigstens einer weiteren Organisation der Frauenvereine (wie etwa dem Landes verband für christlichen Frauendienst) «»geschlossen sind, lieber den bezirksweisen Zusammenschluß der Frauenvcreine kann folgendes'mitgetcilt werden: Im Regierungsbezirke Bautzen ist er bisher noch nirgends erfolgt, nur im amts- hguptmannschaftlichen Bezirk Bautzen ist ein Zusammen schluß wenigstens in Vorbereitung. Im Regierungsbezirke Chemnitz ist der Zusammenschluß erfolgt in den aintshanpt- mannschaftlichcn Bezirken Glauchau (1910) und Flöha (1916). Im Regierungsbezirke Dresden sind Bezirksorganisationen entstanden in den amtShauptmannschastlichcn Bezirken Meißen (1911), Dresden-Altstadt (1915), Dippoldiswalde (1915), Pirna (1916); im amtshauptmannschaftlichen Bezirke G roßcnhain ist der Zusammenschluß in Vorbereitung. Im Regierungsbezirke Leipzig besteht eine bezirksweise Zu sammenfassung der Frauenvereine in den amtshauptmann» schastlichcu Bezirken Oschatz (1915), Leipzig (1915), Borna (1916). Im Regierungsbezirke Zwickau besteht noch keine feste Bezirksorganisation der Frauenvereine. In den amts- hauptmannschestlichen Bezirken Chemnitz, Rochlitz und Zwickau ist für die Dauer des Krieges und fiir die Zwecke der Kricgswohlfahrtspflege eine lockere Zusammenfassung der Frauenvcreine erfolgt, von der zu hoffen steht, daß sie zu einem dauernden, alle Aufgaben oer Frauenvereine um fassenden Zusammenschluffe führen wird. —"Handel und Industrie in der Ersten Kammer. Unter Bezugnahme auf den Erlaß Sr. Maje stät des Kaisers vom 7. April 1917 über die Aenderung des Wahlrechtes zum preußischen Abgeordnetenhause und die Umgestn'tung des preußischen Herrenhauses, sowie fer ner auf die neuerlichen Bestrebungen in anderen deutschen Bundesstaaten, haben die Vorsitzenden nnd Syndizi der fünf sächsischen Handelskammern einstimmig beschlossen, in Eingaben an das Königliche Ministerium des Innern und die sächsischen Ständckammern folgenden früheren Beschluß der sächsischen Handelskammer zu wiederholen: „In der Er wägung, daß der Ersten Ständekammer des Industriestaa tes Sachsen 27 Vertreter des platten Lanoes und der Landwirtschaft angehören, und daß der Landwirtschaft bezw. dem Großgrundbesitz kraft Gesetzes die Btfug- niS verliehen ist, aus ihrer Mitte Delegierte in diese Körperschaft zu entsenden, während Industrie und Handel kein Recht auf Sitz und Stimme in der Ersten Kammer haben, halten es die Sächsischen Handelskammern für ein Gebot der Gerechtigkeit, daß dem Handel und der Industrie das Recht auf eine angemessene vcrsassungsmäßigc Vertretung in der Ersten Kammer verliehen wird." — Strafbare Herstellung von Seife im Haushalt. In letzter Zeit ist mehrfach bekannt gewor den, daß große Kreise des Publikums, insbesondere der Landbevölkerung die Herstellung von Seife selbst übernehmen. Hierbei werden unter Verwendung von Netznatron vielfach