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I» vethnachtSsefl« werde» «s« «I« G«a««i h«i«n»ärE »ietzen, wo so tr«w, aufopfirod« Her^n für u»S schkageo; »1« schSom StebsSgab«, atz» fl«d -lotchsa» Sa«»»- Ürner, tzewors«, la »o» G«a«« d«r deutsch« Eoldeleo, st» stärken do« Gefühl derBaierlandSlted« vnd krtftlg« aas« oller Gn«tzl« . .." - —* * Der vohttätt-leilloeret« .Stammtisch »nm Kren,' Nr. 77 in Riesa »erteilt, auch -euer wieder an bedürftig« und würdig» hiesig, Einwohner -00 Mark In bar und hat damit manch« Freude bereitet. —* Seit Beginn de« Kriege« hat di» Bevölkerung und die Land,«presse in höchst an»rkenn«n«w»rt»r weis« die Militärbehörden bet Durchsvhrung ihrer Verantwortung«« reichen Aufgaben nach Kräften unterstütz», vereltwilligst Haden sich beide, wie auch nicht ander« erwartet wurde, den Anordnungen der kommandierenden General« al« In haber der vollziehenden Gewalt geiügt und inbbesonder« hat flch di« Vress« den au« militärischen Rücksichten gebotenen llibrrwachung«matzreg»ln mit vollem verständni« für di» vrsonderheiten der Krleg«lage unterworfen. Rur in Au«- nahmefällen hat flch «in schärfere« Einschreiten notwendig gemacht. Um nun ein« vollkommen klare Abgrenzung der beiderseitigen Rechte und Pflichten und zugleich di» zweck mäßig« Uebereinstimmung mit den meisten und in«bisondere «it den benachbarten Korpsbezlrken de« preuGschen Heere«, kontingent herbeizufahren, ist e« notwendig, für di« setzt testehenden Berhältniffe auch ein« unanfechtbar« Richt«- grundlag« zu schaffen. Die« läßt flch aber nur so er- reichen, daß von selten der stellvertretenden kommandieren. den Eeneral« di« Freiheit d«r Press« und in Ver bindung damit die Versammlung«- und Verein«- frethett auch formell aufgehoben werden, und in soweit, wie ,« auch in anderen Teilen de« Reiche« geschehen ist, «in« Verschärfung Le« Kriegszustände« eintritt. Wenn flch die kommandierende Generale, wie au« ihren amtlichen Bekanntmachungen hervorgeh», zu dieser Maßnahme ent schlossen haben, so soll dadurch vor allem bei etwaigen M«inung«verschtedenheiten jeder Zweifel in rechtlicher Be ziehung au»geschloss«n und rin Zustand geschaffen werden, der aller Anfechtung entzogen bleibt. Da« fall hier be sonder« betont werden, damit nicht etwa im Publikum die Meinung ouskomme, diese nachträgliche Verfügung häng« womöglich mit einer — tatsächlich besonder« nach den letzten großen Slegebnachrtchten nach keiner Richtung be- anzeigten — Verschlechterung unserer Kriegslage zusammen. Selbstverständlich werden nach wie vor die wahrheitsgetreuen Berichte der obersten Herrllettung über Erfolge de« Heere« und der Flotte wie auch über alle bet einem so ausgedehnten Kriege unvermeidlichen Verluste in derselben gewissenhaften Weise veröffentlicht werden. Auch wird weder an der erst unlängst geregelten Zuständigkeit der Behörden für Ueber- wachung der Presse noch an der Handhabung dieser Ueber- wachung irgend etwa« geändert werden. E« liegt demnach zu irgend einer Veunruhiaung durch»»« kein Anlaß vor. — Die mit dem 31. Dezember diese« Fahre» außer Kraft tretende, da» AuSverkaufSwesen regelnd« Verordnung vom 20. Dezember 1911 samt Nachträgen wird vom 1. Januar 1915 an durch nachstehende Ver ordnung ersetzt: Zu 8 9 Absatz 2 des Gesetze» gegen den unlauteren Wettbewerb vom 7. Juni 1909. Inventur ausverkäufe dürfen nur einmal, Saisonausverkäufe, welche in der Ankündigung als solche bezeichnet werden und im ordentlichen Geschäftsverkehr üblich sind, nicht öfter als zweimal im Jahre stattfindey und »war nnt der Maßgabe, daß der Inventurausverkauf mit einem der beiden Saisonausverkäufe zusammenfallen muß. Die Sai sonausverkäufe sind nur in der Zeit vom 15. Januar bis mit 15. Februar und vom 15. Juli bis mit 15. August statthaft. Ihre Dauer darf den Zeitraum von 2 Wochen nicht überschreiten. Die Festsetzung des Beginns des Aus verkaufs innerhalb der angegebenen Zeiten bleibt dem Verkäufer überlassen. Werben Saisonausverkäufe Über haupt nicht veranstaltet, so darf dessenungeachtet der In venturausverkauf nur in der für die Saisonausverkauf« festgesetzten Zeit stattfinden. Zuwiderhandlungen werden nach 8 10 Ziffer 3 de» NeichSgesetzeS vom 7. Juni 1909 mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Hast geahndet. — Der „Allgem. Zeitung", Chemnitz, wird aus Dres sen geschrieben: Im Publikum wird häufig die Frage lufgeworfen, wann der unausgebildete Land turm zum Dienst einberufen wird. Die Frage ätzt sich restlos nicht beantworten, da die Einberufung, Vie es in der Deutschen Wehrordnuna wörtlich heißt, „je -ach Bedarf" zu erfolgen hat. Der Bedarf hängt natur gemäß von den im Felde eintretenden Verlusten ab. Auf Grund zuverlässiger Informationen kann jedoch mitge- tetlt werden, daß die Jahrgänge des unausgebildeten Landsturms, die hinter dem Jahre 1883 zurückliegen (also 1883, 1882, 1881 usw.) für eine Einberufung vorläufig nicht in Frage kommen. — Bei dieser Gelegenheit sei auch bemerkt, bäh Reklamationen um Zurückstellung oder wagen Unabkömmlichkeit von Angehörigen deS unausgebildeten Landsturms 2. Aufgebots vorläufig keinen Zweck haben, da der Landsturm 2. Aufgebots lediglich »um Zwecke der Eintragung m die Listen aufgerufen worben ist. Zurück- jellungS- oder andere Gesuche haben erst Zweck, wenn der RusterungStermin bestimmt worden ist. — Die diesjährige Gilvesterfeier wird sich im Hinblick auf die ernste KrtegSzett in anderen Bahnen bewegen als vordem. Unsere Väter und Söhne und son stige Anverwandte stehen im Felde im Schlachtengetüm mel Auge in Auge, dem Feinde gegenüber. Zu lärmender Fröhlichkeit und Trinkgelagen und den üblichen lauten Prosit-Neujahr-Rufen ist daher nicht die Zeit. Dir wer den vielmehr beim Klange der Gilvesterglocken unserer fernen Lieben gedenken, von Herzen dankbar sein für das bisher unter großen Opfern an Gut und Blut Errungene und mit froher Zuversicht — aufrecht und treu unserem Vaterlands — auf einen baldigen glorreichen Sieg hoffen. Da» wird die rechte Silvesterfeier sein! — Eine Neuerweckuna christlicher Glaubensfreudigkeit gehört zu den schönsten GegenSfrüchten, die der Weltkrieg in deutschen Landen bereit« reifen ließ. Da» bezeugen nick« »n'ur Aernworte de» Kaiser» odei^v. Hindenburg», sondern Tausende von schlichten Feldpostbriefen. Auch KrieaSnot lehrt beten. Da- wird nicht weniger der Massen besuch der GilvestergotteSdienste^beweisen. Un gezählte wird eS verlangen, vom KrieaSjahr 1914 in- Krieg-jahr 1915 nicht ander» hinüberzuschreiten al» „mit Gott". Am Silvester werden Lieo«»spenden für den christlichen Kirchenfond» gesammelt werben, der zu einem Mittelpunkt christlicher Lreb«»tätigkeit unserer fast vermögenslosen Landeskirche sich auSzuwachse» berufen ist. Soll die religiöse Erweckung der Kriegszeit kein Traum bleiben, der mit dem FriedenSsLluP nur zu rasch ver- fchwtndet, so harren unserer LandUkirche gewaltige Aus- AAdgi» auch praktisch« Art, zu deren vewalttgung Gelk- Zur Kriegslage. Großer -««tztsiBsriter, 86. Dezentster, tz«Mtt«ßs. Westlicher Krte,-sch««platz. Um das Gehöft St. George- ftidwest- Nch Nieichort, welche» wir stor einem üsterrnschende« Angriff riimne« muhte«, wirst «sch gelLmstst. Gtrrrm imst Wolkenbrüche richte« an de« beiderseitige« Ttellmrge« i» Kltmster« ««st Rorstfrzmlreich Schade« an. Der Lag verlief a«f der übrige« Arvnt im allgemeine« ruhig. Vestlicher Kriegsschauplatz. I« Ostpreußen wurde die russische Heere-kavallerie au» Pilttalle« zurückgestrSugt. I« Pole« rechts der Weichsel ist die Lage «nverä«stert. A«f dem westliche« Weichselufer wurde die Offensive östlich ste» Vz«raastsch«itteS fortgesetzt. Im übrige« dauer« die Sümpfe am und östlich deS Nawla-MschuttteS, sowie bei Jvowlodz südwestlich fort. Rach auSwürtige« Mitteilungen hat e» de« A«schei«, al- ost Lowitsch und Slieruiewieze nicht i« ««ferem Besitze feie«. Diese Orte si«d fett mehr als 6 Lage« vo« u«S genommen. Slieruiewieze liegt weit hinter ««serer Front. Oberste Heeresleitung. mitt el gehören. Möchte» zahlreiche Gaben den Kirchen fonds stärken helfen als ein freudiges Bekenntnis zum sieben Herrgott, auf dessen Lurchhilfe gegenüber aller Macht und List der Fernde unsere ganze Hoffnung steht. —* Am 1. Januar 1915 tritt in Belgien ein deut scher PostzeitunaSdienst in Wirksamkeit. ES wer- den zunächst von den Postanstalten in Brüssel und VervierS Bestellungen der Publikums auf deutsche Zeitungen und Zeitschriften angenommen. Die etnzelnen Exemplare wer den unter Umschlag mit der persönlichen Adresse des Be zieher» gegen Erhebung des in Deutschland geltenden Be- zuaSpreifes und der im Zeitungsdienst der Feldpost üb lichen Umschlaggebühr befördert. —* Nach einer Bekanntmachung der ReichSvostver- waltung können mit Rücksicht auf den NcujahrSbriefverkehr' Privatsendungen im Gewicht über 50 Gramm im Verkehr zwischen der Heimat und dem Feldheer in der Zett vom 29. Dezember bis einschließlich 2. Januar nicht angenommen werden. ES empfiehlt sich ferner dringend, auch die Sendungen bis zu 50 Gramm nur zur Ueber- mittelung eigentlicher Nachrichten zu benutzen, Liebesgaben und dergleichen aber mit ihnen nicht zu verschicken. —* Anfang Januar 1915 erscheint eine neue Nummer deS Dostblattes, das eine Beilage zum Reichsanzeiger bildet, aber auch für sich bezogen werden kann. Im Post blatt, das im Reichs-Postamt zusammengestellt wird, sind die wichtigsten DersendungSbevingungen und Tarife für Postsendungen aller Art sowie für Telegramme enthalten. Auf die seit dem Erscheinen der vorangegangenen Nummer (Anfang Oktober) eingetretenen Aenderungen wird in der neuen Nummer durch besortderen Druck (Schrägschrift) hin- gewiesen. Da» Postblatt kann auch neben anderen, umfang, reicheren Hilfsmitteln für den Verkehr mit der Post und Telegraphie (Postbücher, Post- und Telegraphennachrichtcn für das Publikum usw.) mit Vorteil benutzt werden, weil eS diese bis auf die neueste Zeit ergänzt. Der Bezugs- preis deS PostblatteS beträgt für das ganze Jahr 40 Pf., für die einzelne Nummer 10 Pf. Bestellungen werden von den Postanstalten entgegengenommen. —y Dor der dritten Strafkammer de« Dresdner Kgl. Land- gericht» hatte sich am Dienstag der 37 Jahr alte, bisher unbe- schölten», in Strehla wohnende Handarbeiter und Hausbesitzer Friedrich Arno Köhler wegen unbefugten Waffentragen» und gefährlicher Körperverletzung zu verantworten. Köhler ist beschul digt, im vorigen Monat unerlaubt eine Waffe, einen scharf ge ladenen Revolver, bei sich geführt, sowie am 1. November vor sätzlich in Strehla den Fleischer Ziegrnbalg durch Revolverschiifle körperlich mißhandelt und an der Gesundheit geschädigt zu haben. Di« Grundstück« de» Angeklagten und des Zeugen Ziegenbalg sind durch «inen GenoffenschaftSweg getrennt. Wegen desselben sind Köhler und Ziegrnbalg verfeindet. Al« beide am 1. November in Streit gerieten, zog der Angeklagte «inen aeladenen Revolver au» der Tasche und feuerte viermal aufZiegenoalg, wodurch dieser am linken Arm« und an der Lunge verwundet wurde. Ziegenbalg hat infolge der erlittenen Verletzungen über 4 Wochen im Kranken- Haus« zuoebracht. Da» Urteil lautete auf 10 Monate Gefängnis und 14 Tage Haft. Der Revolver wurde eingezogen. Die Haft strafe und 4 Wochen Gefängnis gelten al« verbüßt. — Dor der selben Strafkammer hatte sich ferner di« 88 Jahr alt«, au» Röderau gebürtige, in Riesa wohnende Maler» - Ehefrau Ida Hulda Günzel wesen falscher Anschuldigung und Verleumdung zu ver antworten. Di« Angeklagte wurde am 26. Mai von demselben Gericht»hofr wegen Beleidigung und Körperletzung der mit ihr zu sammen in einem Hause wohnenden Maler»-El>efrau Schulze zu 126 Mark Geldstrafe oder 86 Tagen Gefängnis verurteilt. In jener Verhandlung ist auch der Oberschutzmann Schmidt aus Riesa al» Zeuge vernommen worden. In dem vorliegenden Falle wird der Günzel beigemesfen, in einer Beschwerdeschrift an den Stadtrat in Riesa den genannten Beamten beleidigt und wider bessere» Wißen falsch «»geschuldigt zu haben. Nach dem Ergebnis einer längeren Dewei»aufnahme wurde die Günzel für schuldig erkannt und zu S Wochen Gefängnis verurteilt. * Poppitz. Am dritten Feiertag veranstalteten die Verein« .Gemütlichkeit* und Gesangverein „Froh Lied*, Poppitz, «ine Ehristbescherung für di« Kinder der im Felde stehenden Mitglieder. Die Veranstaltung nahm «inen feierlichen Verlauf. SS wurden einige Weihnachtslieder gesungen, worauf der Vorstand alle Anwesenden begrüßte und tröstend« Dort« an die Frauen und Kinder, deren Ernährer jetzt in Feindesland für da» Deutsche Reich kämpfen, richtete. Von den Müttern wurde e» zwar schwer ««Pfunden, flch «lt den Hindern allein zu freuen, umso deutlicher macht» flch der Eindruck bemerkbar, den die Bescherung auf di« Kinder außübte. Freudestrahlend sahen st« der Verteilung entgegen und gern nahm jede» da» ihm Zugedachte an. Den Schluß bildeten einige gemeinschaft liche Lieder und ein Hoch aus Kaiser und Reich. Mit einem mit vtskuit behangenen Christbaumzweig begab flch jede» Kind fröhlich nach Hause. Merschwitz. Wie schon gemeldet, hatte sich am Montag nachmittag ein unbekannter älterer Herr von dem Sö Meter Hetzen Turm der JohanniSkirche in Zittau her- ad gestürzt, wie jetzt bekannt wird, handelt e» sich dabei um Herrn Oekonomierat Bernhard Gachße, der die Tat in einem Anfall geistiger Umnachtung auSgeführt hat. k'ÄZM sigen Rittergutes. Er verkaufte dieses krankheitshalber an den jetzigen Besitzer. Oekonomierat Sachße erfreute sich in den langen Jahren seiner Ansässigkeit im hiesigen Bezirk deS größten Ansehens. Er war Mitglied der Be zirksversammlung und des Bezirksausschusses und beklei dete viele Ehrenämter, die er bei beginnender Krankheit nicderlegte. Während einer Session gehörte der Verstor bene als Vertreter deS 10. sächsischen Reichstagswahlkrei ses Döbeln dem Reichstag an. Dresden. In den letzten Wochen sind in hiesigen Geschäften und Schankwirtschaften zahlreiche Sammelbüch en deS Roten Kreuzes gestohlen worden. Die Polizei hat etzt als Diebe zwei 15jährige Arbcitsburschen ermittelt und estgenommen. * Dresden. Zur Beförderung der Reisenden ver kehrten auf den hier einmündenden Bahnlinien in der Zeit vom 24. bis 27. Dezember etwa 200 Sondcrzügc. Da runter waren 53 Sonderzüge nach und von Görlitz-Zittau, 35 nach und von Döbeln-Leipzig, 20 nach und von Riesa- Leipzig, 39 nach und von Chemnitz-Rcichenbach, 32 nach und von Schandau-Bodenbach. -Dresden. Infolge der umfangreichen Witterungs störungen ist der Telegraphen- und Fernsprechverkehr nach Schlesien und der Lausitz unterbrochen. Die Beseitigung der Störungen wird längere Zeit dauern. — Die Zahl der Feldpostbeamtcn beträgt nach einer neuen amtlichen Mit teilung zurzeit rund 3500. Außer einem großen Park Feldpostwagen mit Pferden stehen zur Beförderung über Land jetzt 550 Kraftwagen zur Verfügung. Allein nach Belgien und Nordfrankreich gehen täglich 40 vollbeladene Bahnpost- und Eisenbahnwagen mit Feldpost ab. Jeden Tag werden jetzt etwa 5 bis 6 Millionen Feldpostsendungen rn der Heimat ausgeaeb->n. Pirna. Zum Umbau unserer Gewerbeschule, die einer Erweiterung der Räume dringend bedurfte, gewährte die Regierung ein Staatsdarlehen von 1O9O0 Mark auf zehn Jahre zinslos und alsdann gegen fünf Prozent Verzin sung und Tilgung von 1000 Mark jährlich. Dohna. In der Nacht zum ersten Weihnachtsfeier tag wurde in dem hiesigen Bahnhofshotel eingebrochen. Die Diebe nahmen außer einer Sammelbüchse des Noten Kreuzes gebratenes Fleisch. Würste, Stollen und ca. 400 Stück Ansichtspostkarten mit. Löbau. Auf der Strecke Dresden-Görlitz wurde in der Nähe von Nicthen bei Pommritz ein dort auf Wache stehender Landstnrmmann von dem von Löbau kommen den Personenzuge überfahren. Ännaberg. Am Montag früh wurde die Uhligsche Pappenfabrik von einem Schadenfeuer heimgesucht. Da? Feuer war im Parterre der FabrikationSräume entstanden und hatte sich mit furchtbarer Schnelligkeit au? die üb rigen Räume ausgedehnt. Bald stürzte auch bas Dach ein. Die anschließenden Wohngebäude konnten aber ge rettet werden. Die nicht unbedeutenden Fabrikationsvor räte samt den vielen und wertvollen Maschinen fielen dem Element zum Opfer. Ueber die Entstchungsursache schwe ben noch die polizeilichen Erörterungen. Schönfels bei Neumark. Ein am ersten Feiertag abgehaltencr Unterhaltungsabcnd mußte plötzlich abgebro chen werden, weil ein junger Turner namens Alwin Schmiedel vom Herzschlag getroffen verstarb. Lößnitz i. Erzg. Weil er Feldpostsendungen beraubt bezw. sich angeeignet hat. wurde der schon seit Jahren beim hiesigen Postamte angestellte Postschaffner Mehlhorn ver haftet. Das verächtliche Handeln dieses 42jährigen ledigen Beamten ist um so verwerflicher, da er außer seinem Ge halte noch ein nicht unbeträchtliches Zinseneinkommen bezog. Burkhardtsdorf. Beim Spielen mit einem Luft gewehr verletzte ein zehnjähriger Knabe seinen Vater, den Eisenbohrer Edmund Lasch hier, derart schwer, daß ärzt liche Hilfe herbeigeholt werden mußte. K Leipzig. Wie die in den unwirtlichen Vogesen die unerschütterliche Grenzwacht haltenden sächsischen Sol daten Weihnachten verlebten, schildert der Bries eines jun gen Kriegsfreiwilligen an ferne Eltern. ES heißt da u. a.: „Am heiligen Abend zogen wir auf Vorposten. So haben wir die ganze Nacht fürs Vaterland voll Ernst ge wacht und doppelt scharf aufgepaßt. Der Feind machte sich den Scherz, uns 30 Franzmänner auf den Hals zu schicken, die wir mit einigen Verlusten bedachten, worauf sie sich „siegreich" zurückzogen. Gegen Morgen kam eine Zuavenpatrouille: sie wurde bis auf einen der Kerle, den wir fingen, abgeschossen. Früh mußten wir, da von ver schiedenen Einwohnern Verräter« getrieben worden war, ein Dorf säubern. Ein trauriges Geschäft am 1. Weih- nachtSfeiertag. Aber eS mutzte so sein. Gegen Abend wurden wir abgelöst. In den Quartieren angekommen machten wir uns zum Kirchgang fertig. Die kirchliche Feier bestand aus gemeinsamem Gesang, einem Weih- nachtSquartett und einer Ansprache unseres HauptmänneS, der uns mit „Kameraden" anredete. Ern patriotisches Lied machte den Schluß. Dann haben wir, allerdings recht ak>- respannt, im Quartier noch ein bischen Weihnacht ge eiert, indem wir einen Christbaum anzündeten und zur Zeier deS Tage- Kartoffelsalat atzen. Die Geschenke von »aheim. in die wir unS immer kameradschaftlich teilen, wie wir un- auch unsere Briefe gegenseitig vorlesen, waren schon früher angekommen und haben viel Freude gemacht. Go sah unser Krieg-weihnachten in den ver schneiten, rauhen Vogesen auf französischem Boden aus. Am anderen Tas« gins olle», wieder seinen gewohnte« Sang.^