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AWWMWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWWW Beilage z„m „Rixsaer Tageblatt". Rotationsdruck und Verlag von Sanger » Winterlich in Rirsa. - Für d- Redaktion vmrntw-Mch: Arthur Hiihnel in Riesa. 297. Mittwoch, 23. Dezember 1914, abends. " «7. Jaljrg. Me srNMstt S«We ÜMI,W. Bon einem militärischen Mitarbeiter wird unS ge schrieben : ..Auch am Montag unternahmen die Feinde wiederum, Foffres Weisungen getreu, auf nahezu der ganzen Front Offonsivstöße. Aber der Erfolg war ihnen wiederum ver sagt. Allein den Engländern gelang es. in einein Teil ihrer Stellungen nördlich La Bassee bei Richebonrg wiederum festen Fuß zu fassen, aus denen wir sie am SO. vertrie ben hatten. Möglicherweise ist auch dieser Erfolg nur vorübergehend, -aber jedenfalls hat er auf das Gesamt ergebnis des 21. keinen nennenswerten Einfluß. Dieses Ergebnis läßt sich dahin zusammenfassen, daß alle fran zösischen wie englischen Angriffsversuche gegen unsere Front scheiterten zum Teil unter schweren und schwersten Ver lusten. Bei Festubert und Givonchy nördlich deS La Bassee- Kanal versuchten die Briten vergeblich ihre Stellungen wiederzunehmen, die sie ebenfalls am 20. verloren. Und mcht besser erging es den Franzosen mit ihren Angriffs- versuchen. Diese lassen sich nach ihrer Oertlichleit in vier Gruppen zerlegen: bei Albert nördlich der Somme, bet Compiegne an der Oise, bei Souain und Perthes zwischen RennS und den Ärgonnen und bei Verdun öst lich der Ärgonnen. Die Vorstöße zu beiden Seiten der Ar- gonnen erklären sich von selbst als Gegendruck wider den starken Druck, den wir selbst in den Ärgonnen auf die Franzosen ausüben. Die Angriffe bei Albert und Koni- Pleane stellen sich als Versuche dar, unsere an der Oise nach Nordwesten vorspringende Front einzudrücken. Zum ersten Male seit langen Wochen hören wir von Kämpfen nordöstlich Compiegne; nach unserem strategischen Rück zug un September war Compiegne an der Oise ziemlich rus der Kampslinie gerückt. Wenn jetzt wiederum von Kämpfen nördlich Compiegne die Rede ist, so zeigt das, vre sehr inzwischen unsere Kampffront von dem bisher m der Kampflinie liegenden Nopon nach Süden vorge rückt rst. Die Entfernung von Nopon bis Compiegne be tragt ungefähr 20 Kilometer. Auch der 21. Dezember gibt unS somit keinen An laß, irgendwelche Zweifel an dem Erfolge unseres Wider standes gegen die franko-britischen Osfensivversuche zu hegen. Und mag auch Kriegsminister Millerand in der Senatkommission verkünden, die Kriegslage sei günstiger denn je, die Tatsachen strafen wie so oft schon in diesem Kriege die französischen Versicherungen Lügens Auch die Entwickelung der Schlacht in Polen läßt kaum noch Zweifel an dem endgültigen Ausgang auf kommen. Wohl leisten die Russen auf einer Linie, die sich von Bzura bei Sochatschew bis nördlich Krosno in Gali zien hinzieht, noch heftigen Widerstand, aber schon gelang es unseren Truppen, Bzura und Rawka an verschiedenen Stellen zu überschreiten. Die feindlichen Stellungen sind also schon jetzt durchbrochen und den Russen dürfte das Ausharren in dieser zweiten Verteidigungsstellung bald ebenso gefährlich scheinen, wie das in der ersten west lich der Pilica. Die heftige« Kämpfe a« der belgischen Küste. Bon unserem Kriegsberichterstatter. ,22. Dezember. Seit zwei Tagen weile ich an der belgischen Küste, wo die Kämpfe bei Nieuport in den letzten Tagen einen heftigen Charakter angenommen haben. Heute mittag war ich am Meeresstrande Zeuge, wie Oberleutnant zur See von Prodzynski von einem kühnen Fluge mit seinem Hhdroplan von Dover zurückkehrte. Gestern erschien ein feindlicher Flieger über Ostende. Er wurde beschossen und kehrte eiligst zurück. Vor Midoelkerke wurden englische Kriegsschiffe sig nalisiert. Sie hielten sich aber so weit, daß ein Bom bardement der Küste nicht erfolgte. An der Äser haben die Franzosen einen Vorstoß versucht, der erfolglos blieb, und ihnen schwere Verluste einbrachte. Ueber eine kleine Brücke, welche zwischen dem Meere und Palingbrug, einer starken Befestigung der Franzosen, über den Kanal führt, wag ten sic einigemal vorznstoßen, wurden aber stets zurückge- wylagen. Die deutschen Stellungen vor Lombartzyde bei Nieuport am rechten und von St. Georges am linken Nserufer wurden besonders stark beschossen. Die Fran zosen hatten in diesem Kampfgebiet beträchtliche Artil- lerreverstärkungen erhalten und richteten gegen die Jnsan- teriestcltungen der Deutschen ihr Granateufeuer. Auch Midbelkerke wurde heftig beschossen. Dieses Städtchen am Meere bot heute ein gewaltiges Kriegsbild. Als ein Ma rineregiment zur Ablösung der Mannschaft im Scbützen- araben gegen Nieuport marschierte, trug mancher Soldat ein kleines Tanuenbäumcheu zur Weihnachtsfeier am Tor nister/ -Llngend und bester Laune zogen die Wackeren in die rcgcnerfüllte Dämmerung. Julius Hirsch, Kriegsberichterstatter. Bombenwürfe ans -em Wasserflugzeug. Der Berichterstatter der „Köln. Ztg." Prof. Dr. Georg Wegener meldet vom westlichen Kriegsschauplatz: Gestern mittag war ich an einem Ort der belgischen Seeküstc Zeuge der glücklichen Rückkehr des Marinefliegers Ober leutnants v. Prondzynski', der vormittags 9 Uhr 30 Min. zu einem Flug nach Dover aufgestiegen war. Er hatte Dover erreicht und dort mehrere Bomben abgewvrfen, deren ein« den Hafenbahnhof getroffen haben dürfte. Er beobachtete zwischen Dover und Ealais zwei Reihen Tor pedobootzerstörer, von England zur französischen Mste aufgestellt, augenscheinlich zur Sicherung deS Verkehrs; ferner im Hafen von Dover mehrere Schiffe, barnrtter eines der Majestic - Klasse, ebenso Schiffe unweit Dün kirchen. In - den DownS, dem längs der englischen Küste führenden Schiffahrtsweg, sah er regen Handelsschiffver- kehr. Klares Wetter herrschte dort, während wir Dunst und Regen lpitten. Mit dem Wind flog er in einer Stunde von Dover zu unserer Stellung zurück. Lebhaft wurde der kühne Flieger nach diesem ersten Streifzug emes deutschen Wasserflugzeuges bis zur englischen Küste beglückwünscht. Die „Times" melden, daß ein deutsches Wasserflug zeug am Sonntag zwei Bomben auf Calais abwarf, die ledoch keinen Schaden ungerichtet hätten. Der Kampf in Flandern. »Telegraaf* meldet ans SluiS: Die ganze Nacht zum Montag donnerten in Flandern die Kanonen. Heute wird der Kampf auf der ganzen Linie fortgesetzt. Die Nacht vor der Beschießung von Seebrügg« blieb durchaus ruhig, aber eS wurden Signale mit Leuchtkugeln abgegeben, um die Strecke auszukundschafken. Sim Sonntag mittag flogen drei Aeroplane über daS Küstengebiet. An der Ul" wird weiter gekämpft. Die Verbündeten habe» allen gegen teiligen Berichten entgegen Midbelkerke immer noch nicht erreicht, sondern stehen, die Angriffe fortsetzend, noch min- bestens fünf Kilometer davon entfernt. ES sind diese Woche noch schwere Gefechte in Flandern zu erwarten. Die Deut schen beabsichtigen, Weihnachten in der Hauptkirche von . ... zu feiern. Um Spionage zu verhindern, ist in den Grenzstädten das Läuten der Glocken verboten worden. Die erfolglose Offensive -er Franzose«. Dem Berliner „Lok.-Anz." wird aus Genf vom 22. gemeldet: Die vorliegende, wortreichste aller bisherigen Joffre-Notett ist dazu bestimmt, dem französischen Parla ment, da» in den nächsten Stunden debattelo» nahezu 9 Milliarden bewilligen soll, den Mangel jeder bedeut sameren Entscheidung zu verschleiern. Die Geringfügigkeit der heute gemeldeten Affäre steht in auffällig scharfem Widerspruch zu der Ruhmredigkeit de» Joffreschen Tages befehls, dessen zeitgemäße Veröffentlichung durch das deutsche Hauptquartier einen sehr peinlichen Eindruck in den Pariser parlamentarischen Kreisen hervotrief. Noch am Montag abend sah Kriegsminister Millerand sich genötigt, der Bud- getkommisston mitzuteilen, daß die Pariser ZeitungSmel- dungen über große Erfolge der Verbündeten unbestätigt geblieben seien. Die Kommission war wenig entzückt, zu vernehmen, daß die Deutschen eifrig fortfahren, Apern und Arras zu bombardieren, und daß im Argvnnenwalde die angekündigte französische Revanche wiederum ausgeblieben sei. Die Kämpfe lm der Nser-Liuie. Da» holländische Presse-Bureau meldet über die Kämpfe an der Mer-Linie: Seit drei Tagen machen die Franzosen sehr große Anstrengungen, sich in den Besitz der Eisenbahn- linie RoubaiS—Menin zu setzen, um dadurch auch die deutschen Stellungen in der Linie Menin—Lourroing— Nöl,bais—Lille einzudrücken. Trvtz der forcierten Einsetzung großer Artilleriemengen (anscheinend haben sie 15-Z«ntt- meter-Haubitzen in Stellung gebracht), ist ihnen ihr Vor stoß nicht gelungen. Die von Apern heb führenden An- makskMtaßrn werden weiterhin vön der deutschen Artillerie beherrscht. Zwischen Paschendaele, Berelaere und Gheluvelt kam kürzlich eine neu eingetroffene Division französischer Marine-Infanterie in» Feuer und erlitt enorme Verluste. Die Verluste der Verbündeten sind im übrigen in der letzten Zeit so groß gewesen, daß die Verbündeten entschlossen scheinen, die Wagschnle des Kampfe» hauptsächlich durch di« Gewinnung eines artilleristisch numerischen Urbergewicht» zu beeinflussen. Lebhafte Tättgkett aa der Front. Der bet der Armer dÄ Herzog» von Württemberg eingettoffen« TockdettzertcksterFnkktzr ökr Kölnischen Zeitung drahtet, seit drei Tagen sei die verhältnismäßige Ruhe an der Front einer so lebhaften Tätigkeit gewichen, daß die GSkumkm an di« ,o»be»ei««V»chnachMMrvei den Truppen oorlänstg in den Hintergrund treten. Die Franzosen und Engländer versnchten mehrere Tage, mit sehr starken Kräften, unterstützt von hartnäckigem Feuer ihrer schwersten Artillerie, darunter 84-8enrtmrrrr^kNver, unsere Stellungen zu er- schütteln, besonder» bei Nieuport und am Dpernkanal. Sie erreichten jedoch nirgends den gewünschten Erfolg. Di« Stimmung unserer Truppen ist liberal ausnahmslos aus gezeichnet. DaS besetzte französische Gebiet. Der TcmpS meldet: Nach Berichten der Statistischen Gesellschaft hat das besetzte französische Gebiet eine Bcvölke- rnngszahl von 3 255 000 Seelen, also 8,20 °/g der gesamten französischen Bevölkerung. Der Wert der unbebauten besetz ten Gebiete beträgt ungefähr vier Milliarden, der Wirtschafts, gcbäude 1,1 Milliarden, der Fabriken 1,5, der Geschäftshäuser 1,2, der Wohnhäuser 5,5, des Handil?- und Jndustriematcriais eine Milliarde. Der Gesamtwert der besetzten Gebiete ist ungefähr auf 14,5 Milliarden zu veranschlagen. Der Wert der Hypothckcnschnld der besetzten Gebiete beträgt ungefähr eine Milliarde. Ei» feindlicher Flieger über Straszburg. Gestern nachmittag zwischen 3 und 4 Uhr erschien ein feindlicher Flieger über Straßburg und ließ in der Nähe der Jllkircher Mühlberge eine Bombe fallen, die einen leeren Schuppen und einen Getreidespeicher beschädigte. Einige Sprengstücke fielen in den Handelshafen; verletzt wurde niemand, Der Flieger wurde beschossen. Die Lage i« Pole«. Die Korrespondenz Rundschau meldet aus Kopen hagen: Die letzten hier vorliegenden amtlichen russischen Communiquees teilen mit, daß die nach den Operationen im Raume von Lodz begonnene Umgruppierung der rus sischen Kräfte in Russisch-Polen unter heftigen Kämpfen fortgesetzt werde. Die großen Verstärkungen der Verbün deten und wachsenden Schwierigkeiten im russischen Com- munikationsnetze zwängen die russische Heeresleitung zur fortwährenden Aendernng ihrer Pläne und Verfügungen in Anpassung an die stets wechselnden Situationen. Im Communiquce findet sich die Stelle, daß mit Rücksicht aus durch Flieger festgestellte neue Bewegungen der deut schen Armee rückgängige Aktionen der russischen Truppen ungeordnet worden seien, um daS Gebiet von Warschau zu verstärken und den Kampf in einem Raume aufzuneh- men, der für die Russen günstigere Bedingungen biete. — „Nowoje Wremja" schreibt, das Ergebnis der deutschen Operationen in Russisch-Polen zeige, daß die Deutschen entschlossen gewesen seien, auch um den Preis der Höch- sten Opfer den Willen Kaiser Wilhelms zu verwirklichen. An den Schwierigkeiten, in die die russischen Truppen in Russisch-Polen und Galizien geraten seien, trage vor allem V»trll-4u8v«ek«iil 8. Iwbmmiii M«bk. Kinderschiirzeu in Clot, Lüster und weißen Batist, Lederschürzen für Knaben und Mädchen, Haube«, Mütze«, Handschuhe, Strümpfe, Kinder-Jäckchen, «och einige gestrickte Kinder-Jacketts, Bettvorleger, Tülldeckchen, Barchentnnterröcke, weiß und farbig, Kinderröckchen. Kinderlosen mit Leibchen. 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