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- Erscheinungsdatum
- 1914-12-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191412231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19141223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19141223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-12
- Tag 1914-12-23
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Monat
1914-12
-
Jahr
1914
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Oertlichtö ««» SSchfischeS. Riesa, den 28. Drzench« 1S14. —* Nichtamtlicher Bericht über di» gestern abend von st Uhr ab t» NathauSfaal« abgehalten« öffentlich« Sitzung der Vtadtaerorbaet««. vom K»lle«lum kehlten di« Herren vtadto. Rotzberg, G«l-l«r und P. Müller. Alb v«rtr«t,r de» Rat» wohnten Herr vürg«rm»lft«r Dr. Sch«lb«r «ad H«rr Gtadtrat Dr. Dt«tz«l d«r Sitzung bit. vor Eintritt in di» Tage«ordnung gedachte H«rr Stadt- orrordnetenvorsteher Kommerzienrat Schönherr de» Ableben« d«» Herrn Stadtrat Schnauder und widmete dem verstor- b«u»n «tuen herzlichen Nachruf. Da» Kollegium ehrte da» Andenken de» Heimgegangenen durch Erheben von den Blühen. Herr Stadto.-Borst. Schönherr hat den Hsnter« bltebenen da« Beileid de» Kollegium» au»gesproch«n und am Sarg« eine vlumenspend« der Stadtverordneten nieder legen lasten, von den hierauf von den Hinterbliebenen eingegangenen Danlschretben nahm da» Kollegium Kenntnis. 1. Der Rat hat entsprechend der ergangenen Ministe riellen Verordnung beschlossen, die neu« Tteuerordnung der Stadt Riesa erst am 1. Januar 1916 in Kraft treten zu lasten. Da« Kollegium trat diesem Rat»beschluffe ein stimmig bet. 2. Da« Kollegium nahm Kenntni« von dem stadträt- llchen Ersuchen nm Vornahme der Neuwahl eine« Rat»- Mitglied«« au Stelle de« am 30. November d«. I«. ver storbenen Herrn Stadtrat« Schnauder. Da« Kollegium wird dl« Neuwahl in einer seiner nächsten Sitzungen vornehmen. 3. Der Rat hat sich, nachdem nn« dem Stadtverord- neleulollegium die Anregung hierzu ergangen war, in ver schiedenen Sitzungen mit der Frage der Abänderung der Stadtsarben beschäftigt und beschlossen, daß der rot« Streisen fortfallen soll und »ach Einholung der ministeriellen Ge- nehmigung die Streifen Blau-Silber (-Weiß) geführt werden sollen. Das Kollegium trat dem RatSbeschluß einstimmig bei. 4. Da« am 10. November vorgelegene Besuch de« Ver bände« Deutscher Handlungsgehilfen um Einrichtung einer Krieg«.Arbeitslosen-Fürsorge zur Linderung der Not der Beschäftigungslosen, war dem KrtegSoersorgung«- und Unter- stützungSauSschutz zur Beratung und weiteren Entschließung Überwiese» worden. Der Ausschuß hat beschlossen, da die Arbeitllosigkett in Riesa einen größeren Umfang nicht an genommen hat, eine ArbeitSlosenfürsorge nicht in Vorschlag zu bringen. Diesem Beschluß ist der Rat beigetreten. Herr Stadtv. Hugo fragt, ob eine Umfrage gehalten worden sei und ob und in welchem Umfange überhaupt hier Arbeitslosigkeit im kaufmännischen Berufe vorhanden sei. Herr Stadtv. Dr. Dietzel bemerkt, daß die Arbeitslosig keit in Riesa nicht als übergroß anzusehen sei und wie anderwärts auch gesunken sei. Bier Arbeitslose hätten erst UnterstützungSgesuche eingerelcht, die auch tm KriegShilfe- aulschuß entsprechend behandelt worden seien. Aber von Handlungsgehilfen seien derartige Gesuche noch nicht ein gegangen. Herr Stadtv.-Vorst. S chö nh err äußert, daß die Industrien, die hier anfangs still gelegen, den Betrieb wieder ausgenommen hätten. Durch die Einberufung de« Landsturms werde die Arbeitslosigkeit weiter zurückgehen. Herr Stadtv. R i ch ter erklärt, daß die Anregung aus Ein richtung einer KriegS-ArbettSlosen-Fürsorge auch an die AmtShauptmannschast ergangen sei. Im Januar werde die Arbeitslosigkeit vielleicht größer werden. Vom Herrn Bürger meister sei für Januar eine Umfrage in AuSstcht gestellt worden. Da« Kollegium trat dem AuSschußbeschluß ein stimmig bei. 5. Da« Kollegium nahm Kenntni« von dem Ergebnis einiger bei städtischen Kaffen durch Herrn VerbandSrevisor Eckner vorgenominenen Revisionen, die Anlaß zu Erinne rungen nicht gaben. 6. Herr Stadtv. Hugo fragt, ob die verschärften Melde vorschriften auch während der Feiertage, an denen viele Familien Besuch hätten, Geltung haben würden. Herr Bürgermeister Dr. Scheider erwidert, daß, fall« eine Milderung möglich sei, die« noch bekannt gegeben werden würde. Schluß der Sitzung Uhr. —* Herr Hauptmann von Heimann, Batteriechef der 1. Batterie unseres Feldartillerie-Rcgiments 32, hat in einem an Herrn Bürgermeister Dr. Scheider gerichteten Briefe ge beten, für die Liebesgaben, die verschiedene Einwohner dem Feldartillerie - Regiment 32 übermittelt haben, und von welchem auch seine Batterie einen schönen Teil erhalten habe, seinen und der Batterie Dank den gütigen Gebern über« Mitteln zu wollen und ihnen zu versichern, daß die wärmenden Grüße der lieben Garnisonstadt Riesa die Angehörigen der Batterie ganz besonders erfreut haben. Dem an uns ge richteten Ersuchen, diesen Dank an diejenigen, welche er an geht, durch unser Blatt zu übermittel», geben wir hiermit gern statt. —* Wie au« dem Anzeigenteil vorliegender Nummer »sichtlich, findet am 3. Januar im Hotel Hvpfner eine Wohltättgkeitrvorstellung zu Gunsten de« Fond» zur Unterstützung von Riesaer Krteger-Familien statt. Aus führende sind Direktor Maxime RenS, Kgl. Sächs. Hosschau- spiel», und Fränzl Renü Hilbert vom vlbert-rheater zu Dulden. Ueber di« Künstler urteilt der „DrrSdn. Anz." in seiner Nummer vom 12. Oktober 1914: »Mit lebhafter Herzlichkeit begrüßte da» Publikum Maxime RenS und Fränzl Renü Hilbert, di« mit der militärischen Szene «Der Kurmärker und die Picarde- einen vollen Erfolg erzielten. Der deutsche Infanterist und die graziöse Französin wurden von dem Künstlerpaar mit einem Berständni« und einer EmpfindungSfeinhri», der märkisch« Soldat mit realistischer Derbheit und gesundem Humor, die Picard« mit einer Grazie und Schelmerei gespielt, daß e« «ine Lust war, da» Einzel- wie Zusammenspiel zu schauen. Einig« Streiflichter auf heutige Verhältnisse und da« Echlußlied erhöhten den Reiz der Vorstellung, die zu der sehenswertesten Darbietung de» Abend« wurde." —* Der »u»nahm«»artf für Roggen und W «iz«n, frische, -«dörrt« od«r getrocknet« Kartoffeln sowie für Kartoffelftättem«,,, zur »rolderettung bestimmt, «st mit Gültigkeit vom 14. Dezember 1914 auf Kartoffel- starkem»-!, zur Brotberettuug bestimm», bet Aufgab« al» Stückgut au«ged«hnt worben. Nähere Auskunft erteilen bi« Güterabfertigung«». —* Der am Lb.Novbr.1S14 für di« Dauer de» Kriege« «tu,«führt« b«fm,d«r« Au»nahm«larif für Johanni»- brat (Karoben), auch z«rkl«inert, ist mit Gültigkeit vom 17. Dez«mb«r 1S14 auf getrocknet« Manioka- oder Manick- Knollen tLaflavawurzeln), Rückstänb« d«r Stärkegewinnung au» Maniokaknollen, auch in Scheiben geschnitten oder g«mahl«n, zu Futterzwecken ausgedehnt worden. Nähere» ist bet den Güterabfertigungen zu erfahren. —* Da» Umrechnung»verhältnt» für Post anweisung«» nach Deutschland ist in Dünemark auf 100 M. --- SS Kronen und in Schwedin auf 100 M. --- SO Kronen neu feftaesetzt worden. —MI. Sowohl die Berichte der uns verbündeten Heeresleitungen wie auch deren strategische Maßnahmen werden bei un« häufig einer Kritik unterworfen, die zu- weilen auch den Weg in die Spalten der Zeitungen findet. Derartige Kritik ist ebenso wertlos wie gefährlich. Denn ersten« ist der dem Kriegsschauplatz Fernstehende nicht in der Lage, den inneren Zusammenhang der Gescheh nisse, die Zweckmäßigkeit oder Unrichtigkert dieser oder jener militärischen Handlung zu übersehen. Zweitens aber, und da- ist die Hauptsache, dienen solche Erörte rungen nur dazu, unseren Feinden Gelegenheit zu hä mischen Bemerkungen Über unsere Bundesverhältnisse zu geben und womöglich bet unseren Verbündeten Mißstim mung zu erwecken. Unsere Bundesgenossen kämpfen für dieselben heiligen Güter wie wir, und gelegentliche Fehler irgendwelcher Art kommen hüben wie drüben vor. Um so überflüssiger ist daher das gedankenlose Kritisieren und Besserwissenwollen. — Nach einer Mitteilung deS „Korrespondent" er hielten von den im Verbände der Deutschen Buch drucker zusammengeschlossenen Mitglieder 232 das Eiserne Kreuz. — Das Königl. Oberhofmarschallamt gibt auf Aller höchsten Befehl bekannt, daß in Betracht des Kriegszu standes in diesem Winter am Königl. Hofe Festlichkeiten nicht stattsinden werden. Ebenso kommen am bevorstehen den NeujahrStagc die üblichen Beglückwünschungsempfänge und die Abendgesellschaft in Wegfall. Diejenigen am Kgl. Hofe vorgestellten Persönlichkeiten, die den Wunsch hegen, Sr. Majestät dem König zum Jahreswechsel ihre Glück wünsche zum Ausdruck zu bringen, können solches durch Einschreiben in die zu diesem Zwecke am 1. Januar im Residenzschlosse im ersten Stock ausliegenden Listen be wirken. —MI. Beim Reichsmarineamt gehen häufig An träge von Gemeinden ein auf Bezahlung des von Marineangehörigen auf Märschen in Anspruch genom menen Quartiers. Ferner wurde wiederholt die sofortige Bezahlung der Quartierverpflegung verlangt und dabei für die im Offiziersrange stehenden Personen ein höherer Betrag als der vorgeschriebene beansprucht mit der Be gründung, daß die Verpflegung für 1,20 Mark täglich nicht geliefert werden könnte. Es wird deswegen fol gendes bekanntgegeben: 1) Nach der Ausführungsverord nung 2 zu 8 9 des Kriegsleistnngsgesetzes wird eine Ver gütung für Marschquartier im Kriege nicht gewährt; cs sind vielmehr nur die Auslagen für eine etwa aus drücklich geforderte besondere Ausstattung der Quartiere zu ersetzen. 2) Nach der Ausführungsverordnung 3 zn 8 10 des Gesetzes (Ziffer 2, A.-V. vom 29. Dezember 1908) beträgt die Vergütung für Naturalverpflegung für Offi ziere, Beamte >wnd Mannschaften — ohne Unterschied — für den Kopf und Tag: a. für die volle Tageskost (mit Brot bezw. ohne Brot) 1,20 Mark, 1,05 Mark; b. für die volle Mittagskost 60 Pfg., 55 Pfg.; c. für die volle Abendkost 50 Pfg., 45 Pfg.; d. für die volle Morgenkost 25 Pfg., 20 Pfg. 3) Nach der Ausführungsverordnung 11 zu den 88 20 bis 22 des Gesetzes sind nur die auf Grund des 8 3 Nr. 6 des Kriegsleistungsgesetzes in Anspruch genommenen Kriegsleistungen von den militärischen Stel len sogleich bar zu bezahlen. Die Vergütungen für son stige Leistungen (also auch für Verpflegung) sind dagegen zunächst bei den in Beilage C zum Kricgsleistungsgesetz angegebenen Zivilbchörden anzufordcrn. * Gröba. Während der Weihnachtsfeiertage werden hier 2 WohltätlgkeitSkonzerte zum Besten der KrtegShilfe abgehalten. Am 1. Feiertag veranstaltet der Männer- und Chorgesangverein Gröba-Riesa unter Mitwirkung des hiesigen Zilheroeretn« sowie einer Dresdner Konzertsängerin einen Unterhaltungsabend im Gasthof Große, während ein solcher am 3. Feiertag im Gasthaus zum Anker stattstndet, ver anstaltet vom hiesigen Männergejang-, Turn- und Militär verein, ebenfall» unter Mitwirkung einer Gesangskünstlerin. Beide Veranstaltungen werden in Anbetracht de« guten Zwecke« zu zahlreichem Besuch angelegentlichst empfohlen. * Gröba. Durch reich-gesetzliche Verordnung ist zu nächst für die Dauer de« Kriege« eine Wöchnerinnen-Unter- stützung etngeführt worden. Darnach steht den Wöchne- rinnen, die selbst gegen Krankheit versichert sind oder deren Ehemänner einberufen sind und der Krankenkaffe in den vorangegangenen zwölf Monaten mindesten» 26 Wochen oder unmittelbar vorher mindesten« 6 Wochen zuletzt oder noch angehvren, Anspruch auf Wochenhilfe zu. Al» solche wird gewährt: rin Wochengeld von wöchentlich 7 Mark für acht Wochen, ein Sttllgeld, wenn sie ihre Neugeborenen selbst stillen, von wöchentlich 3,50 Mark für zwölf Wochen nach der Niederkunft.? Zu den Kosten für Hebammendienste und Arzt, sowie VrAt bei der Entbindung oder etwaigen EchwangerschaftSbeschwerden können Beihilfen gegeben wer den, doch ist den Krankenkaffen überlassen, dafür freie Be handlung durch genannte Personen sowie Arznei zu ge währen. Seiten» der Gröbaer allg. Ort«krankenkaffe ist da« letztere beschlossen worden. Bei Antrag auf Wochenhilfe ist der Kaffe vorzulegenr standesamtliche Geburt«bescheintgung und eine behördliche Bescheinigung über die Einberufung de« Ehemann« unter Angabe de« Beginn« der Kriegsdienst leistung und Dienststellung. Die Verordnung ist am 3. Dezember 1914 in Kraft getreten. Anspruchiberechtige Wöchnerinnen, die vor diesem Tage entbunden worden find, erhalten di« Leistungen, dst ihnen vom 3. Dezember 1914 an noch zustehen. * Lichtensee. Die Kameraden deS Trainsoldaten und Landwehrmann« Mar Lehmann, welcher dem 1. Feld lazarett al« Fahrer der Verwundeten zugeteilt war und im Feindeslande schwer erkrankt, seinen Leiden erlag und hier in der Heimat beerdigt wurde, sandten ihm einen «roßen Kranz mit Schleife auf- Grab, und der Chefarzt oeS Lazaretts fügte ein von herzlich kameradschaftlicher Lüb« z«u»«nd«» Beileidsschreiben kür die Hinterlassenen hei. Stauchitz. Das Eiserne «kreuz erhielt Herr Leut nant zur See, Heinke aus Mautitz, Funkeroffizier auf S. M S. „Garben" (jetzt Sultan Selim). Außerdem er hielt der junge Offizier, welcher bei einem Kasernen brande in Konstantinopel besondere Tapferkeit gezeigt hatte, dis Lebensrettungsmedaille am Bande. Se. Majestät der Kaiser zeichnete aenannteu Herrn vor einigen Monaten durch persönliche Ueberrcimung des Kronenordens auf S. M. S. ,«Hohenzollern" besonders aus. Vom Sultan erhielt er die goldene Tapferkeitsmedaille. Herr Leutnant Heinke ist der Sohn deS Herrn Rittergutspächters Heinke in Mautitz und Grubnitz. "Pirna. In den Gastwirtschaften ist es üblich, den Gästen am Silvesterabend unentgeltlich Punsch zu geben. Der Gastwirtsverein zu Pirna hat beschlossen, in diesem Jahre den Gästen keinen Punsch zu reichen, da- für aber Rum und Arrak beim Vorstand zu sammeln, und ins Feld zu schicken. Die den Verein nicht angc- hörenden Gastwirte sind ersucht worden, sich anzu schließen. Oberwiesenthal. Der auf dem Felde der Ehr» gebliebene hiesige Bürgermeister Piltz hat Oberwiesenthal seine Feldgrundstücke und 1000 Mark, deren Zinsen für Instandsetzung von Plätzen und Wegen bestimmt sind, testamentarisch hinterlassen. Um das Gedächtnis des Bür germeisters Piltz wach zu erhalten, soll der „Mittlere Weg" den Namen „Gevrg-Piltz-Stratze" erhalten. Schwarzenberg. Eine bereits völlig verweste Leiche wurde in: Burkhardtswalde bei Lauter aufgefun- den. Wie die Feststellungen ergaben, handelt es sich um den bereits seit Mitte 1913 vermißten 55 jährigen Hand- arbeiler Reinwarth au-S ObetUann nstiel. Grimma. Auch hier regt sich unangebrachtes Mit leid mit den französischen ^kriegsgefangenen. Gefangenen aus dem Golzerner Lager, die beim hiesigen Proviantamt Arbeitsdienste leisteten, wurden Schokolade und Tabak zugestcckt. Der Stadtrat macht jetzt bekannt, daß eS den Gefangenen verboten ist, sich diese Genußmittel zu der- schaffen, und teilt mit, das; das Kommando der Gefangenen- Sammelstelle Golzern beabsichtigt, die Namen derer zu ver. öffentlichen, die sich bei dieser Begünstigung der Kriegs- gefangenen beteiligen. .Crimmitschau. Die städtischen Kollegien haben bc- schlossen, den Besuch des Realgymnasiums und der Realschule auch den Mädchen zu gestatten. "Suhl. Vom elektrischen Strom getroffen wurde daS 22 jährige Dienstmädchen Toni Müller. Es berührte einen herabhängendcn Ferusprechdraht, der auf die Starkstromleitung gefallen war und erhielt einen so heftigen Schlag, daß sofort der Tod eintrat. Putz kau. Auf dem hiesigen Rittergutc wurden von Fischdieben in einer der letzten Nächte zwei Teiche abgc- lassen und Karpfen und Forellen im Werte von über 100 Ml. gestohlen. Bodenbach. Hier wurden 1000 Gänse und 32 Esel, die ins Ausland befördert werden sollten, wegen des be stehenden Ausfuhrverbotes zurückgehaltcn. Die Gänse wur den vorgestern versteigert, die Esel in den Stall des Pov- hotels eingestellt. Der Weihnachtsmann an Zer FrGt. Von unserem Kriegsberichterstatter. Deutsches Großes Hauptquartier, 19. Dezember. oken. Der wilde Kriegslärm hat nicht nachgelassen, und doch liegt es wie ein feiner, silberglänzender Schleier des Friedens über dem ganzen Land, das deutsche Trup pen in Frankreich und Flandern besetzt halten. Der Weih nachtsmann hält große Parade, von den kleinen Dörfern tief unten im Elsaß angcfangen bis hinaus zu den Leucht türmen an der flandrischen Küste. Diesmal kommt er zuerst zu den großen Kindern, die für die deutsche Heimat kämpfen, bluten und sterben, zu unseren braven Feldgrauen und zu den blauen Jungen, die au der belgischen Küste Wacht halten, „das Land der Briten mit der Seele suchen". Hunderte Eisenbahnzüge mit WeihnachtS- und Liebes gaben fuhren in den letzten Wochen an die Front nach Westen und Osten, nnd die glänzende Organisation, welche die freiwillige Krankenpflege auch für diese Zuführung ins Leben rief, hat sich tadellos bewährt. Von den Sammel stationen der einzelnen Armeen in der Heimat gingen die großen Licbesgabenscndungen auf den Etappenstraßen nach den Etappenhauptorten, von wo sie strahlenförmig von den Militärbehörden zu den einzelnen Truppenkürpcril gebracht wurden. Während es früher nicht möglich war, baß nach dem Wunsche Einzelner große Liebesgabensen dungen an einen bestimmten Truppenkörper gelangen konn ten, außer wenn sie mit Kraftwagen zugeführt wurden, wurde diesbezüglich zur Weihnachtszeit eine Ausnahme gemacht, und ;eder Wagen einer Liebesgabensendung durfte von einem Weihnachtsmann aus der Heimat, der um die Sammlung verdiensteten Persönlichkeit zu den Truppen nach Belgien und Frankreich begleitet werden. Was die vielen Tausend Kisten enthalten, die jetzt an der Front ansgevackt und verteilt werden, weiß man ja tn der Heimat. Schokolade, Würste, Pasteten, Kognak, Leb kuchen, Zigarren nnd Tabak, warme Unterwäsche, Puls wärmer, Kniewärmer, Socken usw. Besonders von letz teren haben unsere Truppen in reicher Fülle erhalten. Und wie ein Notschrei geht es durch die Schützengräben: Nur keine Pulswärmer mehr! Der deutsche „Kriegsaus schuß für wollene Unterkleidung" im Zeichen des Roten Kreuzes hat Wollsachcn für 15 Millionen Mark an die Armee gesandt. Diese Zahl mag die Unseren daheim über zeugen, daß es unseren Truppen wirklich an nichts fehlt. Und besonders wohltätig war der Gedanke bei der ge samten Organisation der Liebesgaben, daß nicht einzelne Formationen bedacht werden und andere leer ausgehen sollten, sondern daß die Gaben des deutschen Volkes ein Gemeingut der ganzen Armee sein müßten. Sie alle hier im Felde kämpfen für jeden von euch in der Heimat, für den Weinbauer am Rhein und für den Handwerker in Oberschlesien. Das Unpersönliche der Liebesgabenvertei lung ist gerade jetzt zur Weihnachtszeit das so wahrhaft Menschliche. Und das Geleitwort aller Liebesgaben sollte jenes Wort sein, das ein deutsches Mädchen kürzlich ihrer Liebesgabensendung beilegte: Ich kenn Dich nicht nnd Du kämpfst für mich! Du kennst »nicht nicht und ich bete für Dich! Während der Weihnachtszeit ist jeder deutsche Kämpfer mlt seiner Heimat doppelt eng verbunden. Außer den Weihnachtszügen, welche für die einzelnen Armeen schon in den einzelnen Sammelorten der Heimat zusammen gestellt werden, bringt auch die Feldpost jetzt viele Tau sende Weihnachtspakete zu den Truppen und die bis züm 1. Dezember aufgcgebencn Pakete sind bereits an ihren Endzielen angelangt. Es ist selbstverständlich, daß nicht nur an einzelne Truppenteile und Offiziere, sondern an die Heerführer auch reizcude Weihnachtspakete gelangen, die für die Truppen des Armeekommandanten bestimmt sind. Oft bealetteten liebe Verse die gute Gabe. Und die trefflichsten Dichter zeitigt dabei das junge Deutschland, das noch die .Schulbank drückt. Einer der nettesten poetischen
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