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- Erscheinungsdatum
- 1914-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191412197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19141219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19141219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-12
- Tag 1914-12-19
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Monat
1914-12
-
Jahr
1914
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2 rmk Lriokoo, Larteu usn. Lämpchen, da» unter der BergrößerungSlinse liegt auf oem Transport zerbricht. Deshalb sorge man für gute Ver» Packung. Batterie sowohl wie Lampcngehäuse sind in Watte cinzuhüllen und getrennt nebeneinander packen, wobei man am besten noch etwa- wasserdichtes Pergamentpapier um die Watte herumschlägt. Außerdem aber empfiehlt cS sich, für den Fall des Bruches der Lampe dadurch Ersatz zu schaffen, daß man ein kleines Neservelämpchen, das ja nur wenige Pfennige kostet beilegt. Ist das Lämpchen zerbrochen, so wird es herausgeschraubt und das neue, da» natürlich bei der Versendung gleichfalls gut in Watte verpackt werden muß, wird dafür eingeschränkt. Verführt man nach diesen Grundsätzen, so werden unsere im Felde stehenden Angehörigen eine brauchbare Lampe er halten, die ihnen Freude machen und mancherlei gute Dienste leisten wird. Gehäuse und Lampe sind immer brauchbar, die Batterie erschöpft sich mit der Zeit deshalb sende man von Zeit zu Zeit lediglich eine neue frische Batterie nach, die an statt der alten in das bereits vorhandene Gehäuse eingesetzt wird. Um die richtige Ersatzbatterie kaufen zu können, muß man sich aber die Größe notieren. vermischtes. CK. Wenn der Zeppelin über Warschau er scheint... Ein packendes Bild auS dem Leben Warschaus während des Krieges zeichnet Concetto Pettinato in der „Stampa": „Im ersten Augenblick möchte man glauben, daß man weiter träumt, daß man noch in dem unruhigen Halb schlaf liegt, an -en man in diesen Nächten voller Alpdrücke» gewöhnt ist. Drei matte Schläge, kaum wahrzunehmen, in weiter Ferne. Dann eine Pause. ES könnte auch ein Dienstmädchen sein, das an einem Fenster Teppiche aus klopft. Ein bißchen früh freilich für solche Hausarbeit. Es beginnt gerade hell zu werden. . . Ein zweiter Schlag, schon ganz klar. Ich sitze im Bette auf. Nichts. Seltsam. Plötzlich dröhnen aus größerer Nähe verschiedene Schüsse, schnell, nervös. Kein Zweifel: die Kanone. Es klingt wie ein Sturmläuten, das man auf der Treppe des Glocken turms zwischen den dichten Mauern hört. Die Kanone! Ich fühle einen leichten Druck über den Magen, eine selt same, angenehme Erregung. Es klingt gebieterisch, feierlich. Man muß sofort hinaus. Streichhölzer, Strümpfe, Schuhe her. Es scheint, daß sie von den Forts von Wilanow feuern. Noch zwei Schüsse, cs ist kein Scherz. Selsam, die Nach richten von gestern klangen so gut! Wir glaubten sie fern und an ganz anderer Stelle. Aber verlaßt Euch nur auf die offiziellen Meldungen! Wo habe ich nur die Krawatte hingelegt? Das Feuer wird lebhafter, breitet sich aus. Ich werfe einen Blick auf die Straße: sie ist verlassen, schweig sam. Ich laufe über den Korridor zur Tür meines Wirtes. „Hört Ihr?" „Ich höre." „Da sind sic, die Preußen." „Teufel auch." „Ein höllisches Feuer." Man beginnt die Stimmen der verschiedenen Geschütze zu unterscheiden wie bei einer Unterhaltung. Etwas lebhaft, die Unterhaltung. Eins hat einen lauten und Hellen, musikalischen Klang. Ein anderes klingt dumpf wie ein falsches Geldstück. Einige hinterlassen in der Luft ein langes Nachzittern wie bei einer großen Glocke. Dann sind wieder dumpfere, die schnell und knrz schlagen wie ein erregtes Herz. „Sie werden nicht ausgehen, hoffe ich." „Ich mutz doch sehen. Mir scheint, sie sind schon in der Stabt." „Ein Grund mehr, nicht auszu gehen." Ruhig zündet sich mein Wirt eine Zigarette im Bett an, um bequem zu überlegen. Er ist friedlich und auf alles, was da kommt, gefatzt. Die Scheiben zittern. Unter dem Balkon ist die Straße noch immer leer. Der Tag wird Heller. „Wie spät ist cs?" „Fast 8," antwortet der Wirt mit einem Seufzer. „Ich könnte noch wieder einschlafen, und wenn Sie nicht gekommen wären, hätte ich es garnicht ge hört." „Entschuldigen Sic." Beneidenswert. Jetzt sehen die Maschinengewehre ein. Sie scheinen ganz nah. Ein Hagel von Hellen und trockenen Schüssen, die etwas Freches und Hysterisches haben. Man sieht nichts, wie bei den Thca- tcrschlachten, deren Lärm hinter den Kulissen gemacht wird. Der Himmel wird immer leuchtender, wie mit Goldstaub übersät, er sieht gar nicht drohend aus. Jetzt entschließt sich auch mein Wirt, ans Fenster zu kommen. „Ich begreife nicht. Wie ist daS nur möglich? Sie sollten doch noch so fern sein." „Sie werden mit Eilmärschen gekommen sein. Eine Ueberrumpelung." „Glauben Sie?" „Es ist, als ob sie auf der Straße kämpften." „Jetzt auch Gcwehrfeuer." Ein Mann ohne Hut rennt über die Straße der neuen Brücke zu. Ich habe einen Augenblick die Vision der Schlacht an den Häuserecken, an den Fenstern, eines erbitterten, blu tigen Ringens. Die schweren Geschütze der Zitadelle krachen wie Donner. . . . Im Nebenzimmer beginnt ein Kind zu weinen, mir wird dadurch bas Ernste und außergewöhnliche des Ereignisses zum ersten Male bewußt. „Mir scheint, es > handelt sich um einen Zeppelin." Ich hatte auch bereits daran gedacht, aber ich wollte es mir nicht gestehen. „Man sieht jedoch nichts." „Trotzdem ..." Aufrichtig, mir wäre cs jetzt fast lieber» ich sähe an der Straßenecke die Preutzenhelme anftauchen. „Hören Sie, wie bas Feuer im Kreise Herum geht?" Es ist schrecklich, nichts zu sehen. Plötzlich erblickt das Kind den Feind. „Dort, Dort! Zur Rechten, zwischen den beiden Hügeln." Schnell das Fernglas her. In der Tat, in dem vergoldeten Dunstschleier schwimmt etwas schwach Leuchtendes, fast unsichtbar. Es rückt langsam gegen den Wiener Bahnhof vor. Seltsam wie wenig man es sieht! ES ist, als wäre eS in die Luft gezeichnet und dann mit dem Finger ausgewischt. Die Kanonen feuern weiter, aber eS I ist Munitionsverschwcndung! Sie scheinen mir plötzlich ein wenig lächerlich. . . „Ich komme bald wieder." „Wohin I gehen sie? Haben Sie acht! Die Bomben!" Ich stürze hin- I auS. An der Straßenecke treffe ich einen Wagen in vollster I Fahrt mit einem Offizier darin, der in die Luft starrt. Er I eilt zur Station, ich laufe auch dahin. . . . Plötzlich kommt von oben her ein Brausen. Wirklich, daS ist er. Er fährt I schräg in geringer Höhe. Er ist so leicht am Himmel, daß man, wenn man ihn betrachtet, ein Gefühl hat, als würde man in die Höhe gehoben. Die sich drehende Schraube glänzt. . . » Verschwunden. . . . Ein wilder Lärm bricht I jenseits der Marschalkowa los. Wahrscheinlich eine Bombe. Plötzlich werden die Kanonen schwächer, wie Hunde, die müde werben, zu heulen. Allmählich tritt Schweigen ein.... I Später laufen Gerüchte über daS Ereignis durch die Stadt. I Die Zeitungen am Abend sind stumm. Sie warten darauf, daß sie die Nachricht, zurecht gemacht und verbessert, von Petrograd erhalten...." Ae MnikW «IS AkkWk, ipe BkhMuU mii SWikiU. Die Tage werden immer kürzer und die Nächte immer länger. In den feindlichen Städten, in denen unsere Truppen lagern, sind Gas- und Elektrizitätswerke vielfach zerstört, auf einsamen Dörfern, Gehöften sowie in Schützengräben gibt es überhaupt kein Licht. Da ist die elektrische Taschenlampe eine stets willkommene Liebesgabe. Sehr zahlreich sind nnn die Klagen darüber, daß die ins Feld gesandten Lampen nicht leuchten, daß die Batterien versagen, und daß man deshalb die Lampe nicht brauchen kann. Beim Einkäufe hatten sie aber doch so schön gebrannt! Es sei daher an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß die vielfachen Klagen über unbrauchbare Lampen nicht etwa mit mangelhafter Güte des Materials oder sonstigen mit der Fabrikation zusammenhängenden Umständen in Zusammenhang zu stehen brauchen. Wenn die Lampen bei ihrer Ankunft nichts mehr tauchen, so liegt das oft lediglich an der unsach- I gemäßen Behandlung beim Verpacken und Versenden. Einige Winke wie man cs machen soll, dürften daher wohl angebracht sein. Es ist ein Fehler, wenn, wie dies in manchen Ge schäften geschieht, die Lampe gleich betriebsfertig gemacht, d. h. die Batterie in die Lampe hineingesteckt wird. Dann darf beim Verpacken nur ein zufälliger Druck auf den Knopf dcS Einschalters stattfinden, so wird der Strom aus der Batterie auf die Lampe geschaltet. Dann leuchtet sie während des ganzen Transports unentwegt im Innern des Fcldpostpacket- cheni, und wenn sie am Bestimmungsorte ankommt ist die Batterie natürlich vollständig erschöpft. Deshalb merke man sich, daß Batterie und Lampe stets getrennt verschickt werden müssen. Erst der im Felde stehende Soldat soll die Batterie in das Lampengehäuse einführcn. Aber auch dann sind ge wisse Fehler zu vermeiden. Die Batterie hat oben zwei Metallstreifen, von denen der eine den Lampensockel be rühren soll, während der andere dem Einschalter gegenüber steht. Diese beiden Streifen geben Strom, sobald sie durch ein drittes Metall miteinander verbunden werden. Man darf beim Verpacken niemals irgendwelche metallischen Gegen stände, also z. B. Taschenmesser, Eßbestecke, Aluminium flaschen, Aluminiumbecher nnd ähnliche Sachen derat in das Paket oder in den Brief packen, daß sie die beiden Metall streifen berühren können, sonst ist die Batterie bei der An kunft gleichfalls entladen. Jede neue Batterie hat ferner oben einen Schutzstreifen aus Papier. Man sorge dafür, daß dieser nicht abgerissen wird, und lasse sich beim Einkäufe zeigen, ob die Batterie auch Strom gibt. Dies geschieht dadurch, daß einesteils eine kleine Lampe auf einem Augen blick mit dem Metallstreifen der Batterie in Verbindung ge fetzt wird, die hell leuchten muß, und anderseits dadurch, daß man daS bei jedem Verkäufer vorhandene kleine Voltmeter ay die Streifen anlegen läßt. ES muß 4 Volt zeigen. Batterien mit geringerer Spannung haben sich schon teilweise entladen oder haben durch langes Lagern nachgelassen. Diese we se man zurück. Die getrennt verschickten Lampen und Batterien sind, am Bestimmungsort angekommen,, durch Einführen der Batterie in den Behälter zu vereinigen. Vorher ist der Schutzstreifen abzureißen. Nun kommt eS aber leicht vor, daß da» kleine 1 Weihnachtspaket, S Dosen Lederfrtt, 8 Schachteln Sutorin, 8 Auf- tmgbinften, s P. Schnürsenkel, 2 P. Etnlegsohlrn, 8 St. Seife, 2 zusammenlegb. Laternen. Schüler Ver Klaff- IV« »er KuaveMchule. P. Hosenträger, 8 Päckchen Tabak mit l Pfeife, 12 St. Zi- , S Schachteln Zigaretten, 1 Büchs« Kakao, j Wurst, S Tin» ,«»»,1», 1 Paket Pfefferkuchen, 2 P. woll. Socken, 1P. Fußschlüpfer, » Weihnachtskistchen, S Karton Briefpapier, 10 St. Feldpostkarten. Schüler ver Klaffe IV l» »er Knabenschule. 1 Licht, 1 Buch, 1 Bleistift, 8 Weihnachtspaket., 15 Pfeffer- kuchen, 2 Rollen Keks, 18 Büchsen Wiener-Würz», 10 Büchsen Pastillen, 4 Tüten Hustenbonbons, 8 Päckchen Tabak, 10 Tafeln Ptaggi-Suppen, 10 St. Zigarren, 1 Flasche Arrak, bg Würfel zucker, 2 Tafeln Schokolade, 7 Bleistifte, Briefpapier, Kaffeetabletten. Schüler Ver Klaffe V« unv Vl» ver Knabenschule. 4 Doppelkopskartrn, 2 Päckchen Tabak, 1 Weihnachtspaket, 18 St. Zigarren, 1 Dose Fleifchwürsel, 3 Paket Tabak mit Pfeife, 15 St. Zigarren, 15 St. Zigaretten, 13 Kartons versch. Inhalts, 1 WeihnachtSpaket, I Tüte Tabak, 1 Dose Oelsardinen, 8 Päckchen und 10 St. Zigaretten, 4 P. Socken, 5 Tafeln Schokolade, 1 P. Sacken, 1 P. Müffchen, 2 Päckchen Tabak. Schüler ver Klaffe VI» »er Knabenschule. 8 Pakete Tabak, 1 Flasche Kognak, 1 Feuerzeug, 1 St. Seife, . 1» Zigarren, 1 Schachtel Zigaretten, 2 Tiilen Tabak, 2 Tafeln Schokolade, 2 Weihnachtskistchen, I P. Socken, 1 P. Müffchen, 4 Pakete und 8 St. Zigaretten, l Paket Lichte, 1 Zigarrentasche, 1 Schachtel Streichhölzer, 1 Rolle SahncnbonbonS. Schüler »nv Schülerinnen ver Klaffe VH» der Knabenschule. I Weihnachtspaket, 4 St. Seife, l P. Müffchen, 2 P. Socken, Schokolade, 2 Pakete Pfefferkuchen, 2 Pakete Tabak, 2 Schachteln u. 10 St. Zigaretten, 2 Lichte, Briefpapier, Bleistifte, Karten, 55 St. Zigarren, Kakao, Aepfel, Suppenwürfel. Schüler »nv Schülerinnen der Klaffe Vitt-, ter Knabenschule. . 5 St. Zigarren, 1 St. Seife, Bleistift, 1 Licht, Briefpapier. Schüler der Klaffe VLII» und VII« der Knabeuschule. 25 Pakete, enth. Wcihnachtsspeiidcn Schüler der Klaffe 2» und 2>» der Knabenschule. 8 St. Seife in Schachteln, 5 St. Seife, 1 Licht, 1 Pfeife, 5 Pakete Tabak, 4 Zigarren in Taschen, 18 Zigarren, 1 Luntenfeuer- ttua mit Ersatzsteinen, 2 P. Ohrcnschützer, 5 Taschenspiegel, 146 Feldpostkarten, 11 S>. Künstcrkartcn, I Notizbuch, 32 Bleistifte, 19 Radiergummis, 1 Zeitschrift. Schüler der Klaffe 3« nnd H» der Knabenschule. II Päckchen Tabak, 1 Pfeife, 2 Schachteln Zigaretten, 5 Lichte, 2 St. Bleistifte, II St. Feldpostkarten. Schüler der Klaffe VLI» und ä« und t» der Knabenschule. 5 Kerze», 2 Schachteln Kerzen, 30 Stückchen Seife, 1 P. Knie wärmer, 8 Tafeln Schokolade, 2 Pakete Keks, 7 Tüten Zigarren, 7 Schachteln Zigaretten, 8 Pakete Tabak, 1 Päckchen Kautabak, 8 Tabakspfeifen, 5 Luntenfeuerzeuge, 1 Bleistift mit Hülse, 1 Paket Postkarten, 1 Paket Nadeln, 1 Paket Schokoladenpnlver, 1 Schachtel Ledrrfett, 1 Paket mit versch. Inhalt. Durch zahlreiche kleinere Beiträge von Schulkindern (Fremd- wörterkassen u. dgl.) und 2 größeren Spenden von je 100 M. war ed möglich, zur Ausstattung der Pakete, die in der Hauptsammel- strlle gepackt wurden, vielerlei Gebranchsgegenstände, Eßwaren und Seniißmittel zur Ergänzung noch zu schaffen. Ferner sind eine große Anzahl Kartons, kleinere und größere Kisten, die zum Teil einen beträchtlichen Wert darstellen, von ver schiedenen hiesigen Geschäftsleuten unentgeltlich zur Verfügung ge pellt worden, wofür auch an dieser Stelle allen Spendern herzlichst gedankt sei. / Kleine Mitteilungen. Anbringeu von Nistkästen. Wer Nistkästen nicht schon im Herbst tbeste Zeit) angebracht hat, füllte es jetzt sofort tun. Für Meisen macht man die Kästen 20 Zentimeter lang bei einem inneren Durchmesser von 8 bis 10 Zentimeter. Das runde Flugloch soll 2V- bis 3 Zentimeter Durchmesser haben. Sitzstange ist überflüssig. — Die Kästen für Rot schwänzchen, die man in 2 bis 3 Meter Höbe anbringt, werden am besten so eingerichtet, daß von der Vorderwand die unteren zwei Dritteile vorhanden sind, während das obere Dritteil fehlt: sie dürfen nicht zu tief sein. Auch Kästen mit einem Flugloch kann man verwenden, nur muß dieses weiter sein als bei den Meisen-Nistkästen. — Für Rotkehlchen bringt man die Nistkästen, die ganz ähnlich eia- gerichtet werden wie für die Meisen, aber mit weichem Moos locker gefüllt, nur 1 bis IV« Meter vom Boden an. Durch Gebüsch oder Gestrüpp muß der Kasten geschützt sein, außerdem ist das Flugloch, wie bet den anderen Nistkästen, mit Dornen gut zu verwahren. — Bevor man die ver schiedenen Nistkästen befestigt bzw. sie mit Dächern versieht, ist in jeden Kasten eine Handvoll trockene Erde, zu zwei Drittel mit Sägespänen vermischt, zu schütten. — Für Stare, grobe Buntspechte usw. kann das Flugloch bis zu 4V- Zenti- meter groß sein, der Durchmesser des Kastens 10 Zentimeter und die Länge desselben 30 Zentimeter betragen. Bei diesen Behältern ist auch eine Sitzstange unter dem Flugloch« an zubringen. — Außer dem Anbringen von Nistkästen gebe man acht auf die gefiederten und behaarten Räuber, denn sie richten in der Vogelwelt sehr groben Schaden an. Trockcnlegen einer Wohnung. In erster Linie muß die Ursache des Feuchtwerdens der Mauer behoben werden. Ob hierzu eine Dränage notwendig ist oder ein Ent wässerungsgraben genügt bzw. ob nachträglich eine wasser dichte Schicht auf das Fundament zu bringen ist, richtet sich nach den Umständen. Man sollte immer einen Sachver ständigen zu Rate riehen. Eine empfehlenswerte Art der Trockenlegung ist die, daß man die feuchte Wand mit Zementplatten oder dergleichen bekleidet. Zu diesem Zwecke wird der Verputz entfernt, die Fugen ausgekratzt, die Mauer i längere Zeit bei geöffneten Türen und Fenstern austrocknen gelassen, dann werden die Fugen verputzt und an Stelle oes Anwurfes die Zementplatten aufgenagelt. Diese Platten, besitzen an der der Wand zugekehrten Seite Erhöhungen, so daß zwischen ihnen und der feuchten Wand ein Luft-> raum bleibt. Vafeiuuftkultur. Wenn man berücksichtigt, welche un* geheuren Mengen von Haselnüssen aus dem Auslande ein geführt werden, dann wäre es doch sehr zu wünschen, daß die Kultur dieses nützlichen Strauches bei uns eifriger als- bisher betrieben würde. Es könnten dadurch manche öde oder nur wenig Ertrag gebende Flächen in vorteilhafter Weise nutzbar gemacht werden. Besonders empfiehlt sich seine Kultur für Bergabhänge, Hügel, Dämme, Eisenbahn büschungen u. dgl., weil er in jeder Lage gut gedeiht und gleichzeitig eine Schubwehr gegen Erdabrutschungen bildet.^ Dabei stellt der Haselnußstrauch an Boden, Klima und Pflege sehr geringe Ansprüche und in seinen besseren Kultur» formen ist er sehr rentabel, weil die Witterungsverhältnisse weniger Einfluß auf seinen Ertrag haben, als es bei den- meisten anderen Obstgattungen der Fall zu sein pflegh und weil er außerdem schon frühzeitig Ernten liefert. Sonncnblumeusamcn als Hühnerfutter. Die Sonnen* blume, die vielfach in Gärten als Einfassung usw. an« gepflanzt wird, bildet in ihren Samen, mäßig verabreicht»- ein gutes Hübnerfutter. Die Kerne enthalten 16 Prozent Eiweiß, 21 Prozent Stärke, 21 Prozent Fett und 3 Prozent; Mineralien. Der besonders Hobe Gehalt an Fett macht sie- zu einem der besten Ernährungsmittel für die Hübner imj Winter und zu einem das Wachstum der Federn förderndem Futter nach der Mauser im Spätherbst: der hohe Eiweib gehalt wirkt auf die Legetätigkeit der Hennen vorteilhaft ein. — Sonnenblumensamen in größeren Mengen oder an Legehühner zu verfüttern, ist dagegen nicht rätlich, da sie ein zu fettreiches, also ein Mastfutter find, welkes bei Ge flügel die Verfettung der inneren Organe befördert und die Beweglichkeit wie auch die Legetätigkeit der Hühner rasch berabmindert. Dagegen ist dieser Same für junges und älteres Mastgeflügel, welches sich rasch an größere Mengen desselben gewöhnt, sehr geeignet. Zum Wiuterschnitt der Obstbäume. Man lasse nicht diejenigen Teile wachsen, die später, grob geworden, doch weggeschnitten werden sollten. Was ein Messer- oder Scherenschnitt tun kann, soll nicht später durch die Säge auSgeführt werben. Bei gröberen hochstämmigen Obst bäumen beschränke man sich auf ein Lichten der Krone, wobei die dicht beieinander oder sich zu sehr kreuzende Äste und Wasserschosse weggenommen werden sollen. ES genügt, daS AuSlichten alle drei bis vier Jahre vorzunehmen. Bet jüngeren Hochstämmen sucht man das Gleichgewicht der Krone zu erhalten, wobei der Mitteltrieb immer am längstem belassen wird. Bei einzelnen Sorten kann eS dabei not* wendig werden, in den ersten Jahren den Kronentrieb auf* zubinden. So wett verbreitet da» Alpenveilchen im Blumen« handel ist, so wenig Erfolg haben damit die meisten Lieb haber. Sicherlich kommt auf Hunderte von Alpenveilchen, welche verkauft werden, kaum eine», da» noch da» nächste Jahr erlebt. Daran trägt die Blütezeit dieser schöne« Gebirgspflanze die Hauptschuld. Wenn i die Alpenveilchen ver kauft werden, dann find unsere Zimmer > durch die Ofenheizung mit trockener und einer für daS Ge deihen dieser Pflanze meist viel zu warmen Luft erfüllt. DaS > Alpenveilchen braucht feuchte, aber kühle Lust. Daß eS meist unrichtig behandelt wird, daS steht man an den vom Gärtner gezogenen Erempla- - ren, die noch dicht voller Knospen fitzen, von denen sich dann aber keine mehr entwickelt. Sie trocknen ab und sprechen damit dem Unverständnis ihres Pflegers ein vernichtendes Urteil. Besser gedeihen die Alpenveilchen schon, wenn man sie sogleich zwischen Doppelfenster stellt. Sobald die Blütezeit zu Ende gebt, hält man daS Alpenveilchen nach und nach etwas trockener und läßt der Knolle etwa ein Vierteljahr Ruhe. Dann pflanzt man sie von neuem in kräftige schwarze Erde auS, bringt aber die Knolle nicht zu tief unter und gibt ihr im Anfang nur sehr wenig Wasser. Nach und naA, wenn die Blätter treiben und die ersten Knospen zu erscheinen beginnen, kann man Hann etwas stärker gießen. Und so wird man eS erleben, daß sehr bald daS Alpenveilchen wieder zu blühen beginnt, daß sich die Knolle bei geeigneter und namentlich bei kühler Behandlung jahrelang hält und sich ganz im Gegensatz zu der sehr verbreiteten Meinung, von der Undankbarkeit dcs'AlftcnvBlchens sogar vermehrt, . G) FME M Luk Llisksn, Larteu usw.
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