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- Erscheinungsdatum
- 1914-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-191412147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19141214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19141214
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Riesaer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-12
- Tag 1914-12-14
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Monat
1914-12
-
Jahr
1914
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ff. rte «entr-ltlilt tzer GchWetz. Die schweizerische Depeschenaaentur teilt mit: Die von der Frankfurter Zeitung am 10. Dezember ausgestellte Behauptung über ein englische- Attentat auf die Neutra lität der Schweiz ist von Anfang bi- zu Ende erfunden. Weder hat der englische Gesandte da- Begehren gestellt, daß ihm die radiotelearaphischen Installationen auf -em St. Gotthard für die Dauer de- gegenwärtigen Kriege- -u Kriegszwecken zur Verfügung gestellt würden, noch har hierüber überhaupt irgend eine Besprechung -wischen dem englischen Gesandten und einem Mitglied« de» Bunde-- ratS stattgefunden. Deswegen erübrigen sich auch alle an diese Mitteilungen geknüpften Behauptungen, inSbeson- dere über das Begehren der Schweizer Regierung betr. Abberufung deS britischen Gesandten. Die Waffenruhe am WeitnachtSfest. „Osservatore Romano" schreibt: Einige Zeitungen Hatten die Nachricht gebracht, daß der Papst die Initiative ergriffen habe, um von -en Kriegführende» weuigften» für -en Weihnachtsfeiertag eine Waffenruhe zu erwirken. Diese Nachricht entspricht -er Wirklichkeit. Da einige Mächte glaubten, sie nicht praktisch zu unterstützen zu können, konnte die Initiative nicht verwirklicht wer-en. Wie die „Frankfurter Zeitung" auS London erfährt, haben verschiedene Parteien im amerikanische« Senat eine Resolution etngereicht, in der zur Feier de» Weihnacht»- feste» auf Herbeiführung eines Waffenstillstandes von 20 Tagen gedrungen wird. Lia deutscher Dampfer in Holland interniert. Die „BerlinSke Tibende" meldet auS Rotterdam: Der deutsche Dampfer „Delia" der Neptun-Linie gehörig, dessen Maschinen in Antwerpen unbrauchbar gemacht worden waren, kam mit Hilfe eines Schleppdampfers nach der Schel« bemündung und wurde von holländischen Kriegsschiffen in terniert. Da» Siserue Kreuz für eine Frau. Der Frau Dr. Reimer aus Tapiau, die bet einer Di vision al- Chauffeur den Feldzug mttmacht, ist in Anerken nung ihrer tapferen Fahrten das Eiserne Kreuz verliehen worben. Botha gegen Deutsch-Südwestafrika. AuS London wir- gemeldet: Botha rüste sich zu einem Angriff auf die deutsche Kolonie Güdweftafrika, da er sie für verantwortlich hält für -en Aufstand der Buren ipr Kapland. Araazöfische Stimmungen. Die Erfolge der deutschen Heere in Polen haben in Frankreich großen Eindruck hervorgerufen. Um den Ein druck abzuschwächen, erklären die Zeitungen, Lodz sei von den Russen kampflos geräumt worben, da e- ein Hindernis für die taktische Entwicklung gebildet habe. (!) Die Oeffent- lichkeit scheint jedoch noch beunruhigt zu sein. In der gesamten Pariser Presse macht sich eine Bewegung gegen die immer mehr um sich greifende pessimistische Stim mung in Paris geltend. Dr. CherfilS schreibt im „Echo de Paris", daß viele Familien in Paris ein Rundschreiben erhalten hätten, wo rin die Einleitung einer Friedensbewegung angeregt werde. Ohne irgendwelchen Beweis dafür anführen zu können, erklärt CherfilS, der Brief müsse die Arbeit deutscher Spione (natürlich!) sein. Der „TempS" weist auf die in Italien auftauchenden Friedensgerüchte hin und meint, die Gesamtheit der französischen Nation bleibe von solchen Treibereien unberührt. Das EntmutigungSwerk der Pessimisten scheitere in Paris wie in London und Peters burg. , Frankreich» letzte Reserve«. „Politiken" meldet auS PartS: In der letzten Zeit wur» den alle waffenfähigen Männer zum Dienst auSgehobev. Sowohl die zurzeit Moboltsierten als auch die früher Zurück- gestellten wurden zu de« Fahnen einberufen. Gleichzeitig wer-en die jüngsten Klassen ausgebildet. Die Ausbildung soll in zwei Monaten beendet wer-en. Die fra«zvfische Pferde«achz«cht ruiniert. Die französische Heeresverwaltung wird von -em „Petit Journal" beschuldigt, durch unsinnige Requisition der kräf tigsten Pferde die gesamte Nachzucht ruiniert zu haben. Hunderte von solchen Stuten sind bereits zu Beginn de» Kriege» verendet. Der Verlust belaufe sich auf Hunderte von Millionen. Line erquickende Statistik. Die Aufrechnung -er Verluste, welche die Russen in de» Kämpfen um Lodz und Lowtcz erlitten haben, nimmt den russischen Gesamtverlust mit 180 000 Mann an, wobei die 11000 Gefangenen vom vorigen Sonnabend nicht eingerech net sind. In dieser Ziffer sind nun aber selbstverständlich die Verluste nicht inbegriffen, welche die gegen die öfter- reichisch-ungartschen Truppen kämpfenden russischen HeereS- teile erlitte«. Unsere Verbündeten machte» aber in -en Kümpfen in Güdpolen und Westgalizien allein 44 000 Ge fangene: am 28. November waren e» schon 2V000, in -en Kämpfen südlich Petrokow kamen noch 6000 hinzu, und tn Westgalizien wurden bi» -um 10. Dezember ebenfalls über 10000 Russen zu Gefangenen gemacht. Nicht eingerechnet sind dabei die Tausende von russischen Soldaten, die aus den „NebenkrtegSschauplätzen" um PrzemySl, tn den Kar- pathen und an der oftpreutzischen Grenze blieben oder Ge fangen genommen wurden. Ein sicherer VergletchSmatzstab für da» Verhältnis zwischen Toten, verwundeten und Gefangene« läßt sich ja nun nicht festsetzen. Vorläufig sind wir in Be zug aus Tot« und Verwundete auf Schätzungen angewiesen. Aber die Verluste an Gefangenen sind zweifelsfrei fest,«- stellen. Dabei ergeben sich dann für die Kämpfe tn Pole« folgende Ziffern: Wir nahmen bisher V1000 Russe« ge fangen, unsere österreichisch-ungarischen Verbündeten aber 44000. Der Gesamtverlust der russischen Streitkräfte t« Polen allein an Gefangenen stellt sich zur Stunde auf 1S5 000 Mann, baS sind etwa zehn Infanteriedivisionen. Der Ber- lüft an Maschinengewehren, Geschützen und MunittonSwa- gen ist noch nicht genau feftzustelle«: am 29. November waren 200 Maschinengewehr«, 180 Geschütz« in unsere«, 49 Maschinengewehre in unserer Verbündeten Hände gefallen. Seitdem wurde noch die Eroberung vo« 18 Geschütze« «nd 48 Maschinengewehren gemeldet. Aber wir vermuten, -atz auch noch bei kleinere« Zusammenstößen einzelne Kanone» und Maschinengewehre von u«S erbeutet wurden. Die russischen Verlust«. Der militärische Mitarbeiter deS Sofioter Blatte» »Dnevntk" führt a«S, datz Rußland auf dem östlichen Kriegs schauplatz 817000 Mann an Toten und verwundeten ver loren hat. UeberdteS verloren die Ruffen die Hälfte ihrer gesamten Artillerie. Das russische Menschenmaterial ist wohl ««erschöpflich, -och mit improvisierte« Armee» kann «an schwer siege«. Die Neua«schasfung vo» Geschütz« stößt in 3« StWhi ta ta Wt« die „NAntterg" «ntergi«». Der „Dail- Mail" wird au» New York gekabelt: Nach dreistündiger schneller' Verfolgung durch vier ermlilche «reu- »er wurde die „Nürnberg" erreicht. Da» englische Flaggschiff „Shannon" (14800 Törwe« mit Geschütze» vo« A und IS Zentimeter) forderte die „Nürnderg" zur Uebergabe auf. Die „Nürnberg" antwortete mir Vreitsalve und signa lisierte »«gleich: „Deutsch« Kriegsschiffe ergebe« sich nicht!" Da» Gefecht dauerte bi» die Geschütze unter Wasser gerieten. Die Besatzung der „Nürnberg" brachte drei Hurra» auf Le« Kaiser au» und der Kreuzer versank, während die Eng- länder salutierte«. Außer der „Shannon" hatte» sich an der Verfolgung der „Nürnberg" die Kreuzer „Natal", „Achille»" und „Lhotime" beteiligt. Der Kreuzer Dre»de«" tvahrscheixlich entkomme«. Au» Freitag abend vorliegenden Londoner Meldunge» der holländischen Blätter ist nicht» Nähere» über die See schlacht bei den FalklandStnseln zu ersehen. „Telegraaf" meldet, datz der Kreuzer „Dresden" doch wohl entschlüpft sein müsse. Der vefehlbhaber de» »eatsche« Krenzergeschmader», Vizeadmiral Maximilian Graf vo» Spee, wurde am SS. Juni 1881 1« Kopenhagen geboren. Er gehört -er Marine seit 1878 an. 18S1 wurde er Leutnant zur See, zwei Jahre später Oberleutnant. An vor- -er „Möwe" nahm er da mal» an der Flaggenhtssung In Logo un- Kamerun teil. Einig« Zeit hindurch war er Hafenkommanbant von Ka- merun. Al» Kapitänleutnant begleitete er 18S7 den Prinzen Heinrich nach vstasten. Nach seiner Rückkehr wurde er Korvettenkapitän un- 1902 Dezernent in der Waffenabtei- lung de» ReichSmarineamt». Im Herbst 1905 übernahm er I al» Kapitän La» Kommando de» Linienschiffe» „WtttelSbach". I Einige Jahre später wurde er zum Konteradmiral und zum ! Zweiten Admiral -e» Aufklärungsgeschwaders ernannt. I 191S übernahm er die Führung de» ostastatischen Geschwader». Nach -em glänzenden Siege über die englischen Krieg-- ! schiffe an der chilenischen Küste erhielt er da» Eiserne Kreuz 1. und S. Klaffe. — Graf Spee ist seit 1889 mit Margarethe ! Baronin vo« der Osten-Sacken verheiratet. Seine beiden I Söhne gehören al» Leutnant zur See gleichfalls der Marine I an und dienen auf Schiffen, die jetzt unter feinem Befehle I standen. Wenn die bisherigen Reutermeldungen nicht noch I in dieser Hinsicht Ergänzungen erfahren, wirb angenommen I werben müsse«, daß der tapfere Bater und beide Söhne I auf ihren Schiffen soldatischen GeemannStod gefunden haben. Si« tapfere» Wort -«» tote« Admiral». Graf von HoenSbroech teilt der „Dtsch. TageSztg." ein I bezeichnende» Wort de» bet den FalklanbSinseln gefallenen Vizeadmirals Grafen von Spee mit: Al» Graf von Spee I vor zwei Jahren die Heimat zur Auslandsreise verlieb, I wurde er von Verwandten gefragt, wa» er tun werde, wenn inzwischen Krieg auSbräche. Er antwortete: „Da«« hofse ich, I mich mit viele« Engländer« ans -em Meeresgrund wieder« I znsisdeu." — Go ist'» auch gekommen. Wir brauchen nur I an die Opfer von „Monmouth" und „Good Hope zu er innern. I Li« Schweizer Urteil. Zur Seeschlacht bet den FalklanbSinseln schreiben die . Baseler Nachrichten u. a.: ES ist kein englischer Erfolg, daß > I die deutschen Schisse endlich im fünften KrtegSmonat der , I Uevermacht erlegen sind, sondern ein deutscher, -aß sie sich > I so über alles Erwarten lange halten konnten. Britisch-japanischer Glückwunschaustausch. Der javanische Marinemintster sandte an Churchill eine Glückwunschdepesche -um Siege an den FalklanbSinseln. Churchill antwortete, daß da» britische Geschwader -em deut schen «inen entscheidenden Schlag betbrtngen konnte, sei größtenteils der kräftigen, unermüdlichen Hilfe -er java- Nischen Flotte »u Lanken. Die Deutschen wurden gänzlich au» dem Osten vertrieben. Ihre Rückkehr dorthin würbe äußerst schwierig und gefährlich sein. Churchill sprach na- men» der englischen und australischen Flotte den Dank für die unschätzbare Hilfe Japan» au». Bisher u«beka»«te Verluste ber englische« Flotte? Nach Rotterdamer Meldungen erlitten englische Kriegs- schisse im Kamps bet Kap Horn Beschädigungen. Man spreche an -er Londoner Börse von Verlusten der englischen Flotte. Line Amsterdamer Meldung besagt: Prtvatdepeschen zu folge wächst die Befürchtung tn England, datz auch die eng- liche Flotte in diesem Kampfe verloren habe. Zu dieser Befürchtung trägt sehr viel eine Meldung der „Westminster Gazette" bei, die besagt, -atz die Admiralität voraussichtlich bis zum Ende deS Kriege» die Namen -er englischen Schisse und die Zusammensetzung des FalklandS-Jnsel-GeschwaderS nicht veröffentlichen würde. Weitere Srie-snachrichten. Änknnst -e- Generalfeldmarschalls v. Goltz 1« Konstantinopel. ! Die Ankunft de» SeneralfeldmarschallS Freiherr» v. v. Goltz, in dessen Begleitung sich die deutschen Militär- I attacheeS in Bukarest und Sofia, letzterer ein Sohn deS Generalfeldmarschalls, befanden, erfolgte gestern abend 11 I Uhr. Auf dem reich mit türkischen und deutschen Fahnen geschmückten Bahnsteig hatten sich hohe Hof-, Militär-, und Zivilbehörden eingefunden, u. a. ein besonderer Vertreter deS Sultans, ein Vertreter de» Thronfolgers, General I Liman v. Sander» an der Spitze der Militärmission, der österreichisch-ungarische Militärattache«, ein Vertreter des KriegSminister» und der Minister de» Innern. Außerdem Natten ein Ehrenbataillon und eine Abteilung deS StationS- I schiffe» „Loreley" mit klingendem Spiele, sowie eine Ehren- kompagnte der Kriegsschule Aufstellung genommen. I Namen» de» deutschen Botschafters Freiherrn v. Dangen- I heim begrüßte der Militärattache« v. Laffert den An- I kommenden mit Worten herzlichen Willkommens an der I Stätte seine» früheren erfolgreichen Wirkens. Als ver- I trete« de» Flottenchef» sprach Korvettenkapitän Humann. I Bei der Einfahrt de» Zuäes'svielte die Kapelle die deutsche i und sodann die türkische Nationalhymne. Freiherr von der Goltz, der zu seiner großen Freude viele ältere I Freunde begrüßen konnte, äußerte, daß e» gestern genau 19 Jahre seien, daß er den türkischen Dienst verlassen I habe. Vom Automobil kehrte er nochmal» zurück, um die > I Soldaten zu begrüße«, die ihm lebhaft zujubelten. Schließ, lich erfolgte die Abfahrt durch die freudigerregte Menge. Keldmarschal v. d. Goltz bei« Sultan. Feldmarschall Freiherr v. d. Goltz ist in Begleitung seine» Sohne», der Militär-Attache in Sofia ist, sowie Le» Militär-Attache» in Bukarest, Major Bronsart v. Schellen dorf, Sonntag nachmittag vom Sultan in Audi««» em- vfangen worden. Er besucht« dann einige Palais der Dür- denträger. Gtne U«1erreßa«g «tt Freiherr« v. ß. Goltz, Der Korrespondent der „Neuen Freien Presse" in Sofia hatte eine Unterredung mit Generalfeldmarschall Freiherr» von der Goltz, der u. a. erklärte: Die Lage in Belgien ist vollkommen normal. Die belgische Bevölke rung überzeugte sich davon, daß die Deutschen alle» eher al» grausam sind. Auf dem westlichen Kriegsschauplatz be finden sich die reichsten französischen Provinzen in deut schem Besitze. Die französischen und englischen Truppen kämpsen todesmutig, aber die Deutschen gewinnen allmäh lich Terrain und eine» Laae» wird der Widerstand ge- drochen sei«. Deutschland Ist für «ine jahrelange Krieg- südrung vorbereitet. Die ungebrochene Krieg»beaeisterung und Moral sowie die glänzend« Verpflegung der deut sche» Truppen latten keinen Zweifel, daß Deutschland Sieger bleibt. Auch im Osten werden da» bessere Som- mando und die größeren Fähigkeiten entscheiden. Eng- land» Hoffnung, Deutschland auSzuhungern, ist eitel. Deutschland ist bi» zur kommenden Ernte gut tzetzpro- viantiert und steht finanziell besser da, al» die anderen kriegführenden Staaten. Üeber die Türkei erklärte Frei- Herr von der Goltz, daß er mit großer Befriedigung auf die gegenwärtige Armee der Türkei blicke, welche während der letzten Jahre große Fortschritte gemacht habe. Er sei überzeugt, daß sich die Türkei glänzend rechtfertigen werde. -ar sei eine ä-nliche Ausstellung, wie si» Metz. UN- Ge-a« I» vorau»gt«ge«. Die französischen Blätter, welche ßte Laae aus te« Gt- I liche« Krieg»schauplatz und -te darüber veröffentliche« ruf- I fischen Berichte erläutern, bezeichnen al» uruefte» un- wich- I > tigfte» Ereigni» die Ueberführuna bedeutender deutscher I Streitkräfte nach dem Süden von Krakau, wo sie, vereinigt mit -er österreichischen Armee, versuchen werben, vom Sü- I -en her die russische Armee zu umaeheu. I Die Küwpse in -en Korvath«. I Der Kriegsberichterstatter de» Verner „Bunde»" schildert I die Kämpfe in den Karpathen nördlich Homonna, wo die ungarische« Regimenter mit Zähigkeit die eigene Scholle I verteidigen. Die Russe« verliere« ständig an Bode«. Ich I konnte mich üderzeugen, datz die schwere« Anklage« -ege« I die russische Krieg»sührung dort berechtigt sind. Homonna ist durch Brandstiftung «nd völlige Au-plünderun- schwer ^8ie die Deutsche» in Pole» die Sisentckßne« zerstörte«. , Au» Warschau wird ber Btrschewija Njebomostt neuer lich berichtet: Die Deutschen haben aus saft alle» Stationen der Warschau—Wiener Eisenbahn die Signalvorrichtnnge« zerstört und die Weichenzungen der AuSweichgeleise mit fort- genommen. Die Kalischer, die Lodzer FabrtkSdahn und die I Weichsellinie haben da» Gleiche erlebt. Der Bahnkörper > ist intakt, in den Stationen ist kein Zugverkehr unmöglich, da auch die Werkstätten mit Reparaturmaterial zerstört sind. Ain ärgsten mitgenommen ist die Linie Lowitsch—Lod» der l Kalischer Bahn. Alle Unter- und Uebersührungen sind ge sprengt, die Brücken zerstört, aus drei Werst die Gleise samt I de» Schwellen abgenommen und der Damm hinweggeräumt, s Die Station Lodz (Kalischer Bahn) hat keine Werkstätte ! und kein Wasser mehr. Drei Lokomotiven wurden mittel» I Krahnen verladen und unfertig noch Deutschland gebracht. I Der Schaden im Bahnhof Radom allein beträgt vier Mil lionen Rubel. ES sind mehrere Wochen erforderlich, um einen normalen Eisenbahnbetrieb zu sichern. Die Rttsse« vor PrzemySl. Die Kriegsberichterstatter der Wiener Blätter melden, dah von den russischen Belagerungstruppen von PrzemySl einige Bataillone gefesselt abtranSporttert wurden, die zum Angriff auf die Festung nicht zu bringen waren. Russevßreuel i« der Bukowina. Die in Arad erscheinende militärische Zeitschrift „A Hadsereg" (Armee) bringt acht Bilder gehenkter rumänischer Bauern und geschändeter rumänischer Frauen, deren Bil der nach der Vertreibung der Russen aus der Bukowina angesertigt wurden. Diese Bilder liefern den Beweis, wie die Soldaten des Zaren in jenem Lande, dessen „Be- freinng vom österreichischen Joch" die Russen versprachen, voraegangen sind. Die Russen verbreiteten, daß die öster- reichisch-unaarischen Truppen die Rumänen in der Buko wina grausam behandelten. Die- hat sich als vollständig unwahr erwiesen. Hingegen wurde sestgestellt, daß die Russen auf höheren Befehl die Rumänen auSraubten, peinigten, massenhaft aufhängten, ihre Frauen schände ten, sie ihrer Habe und ihres Guts beraubten, und daß die Soldaten, was sie nicht mitnehmen konnten, an die ruthenischen Bauern verschenkten. Ein Beispiel für viele ist das Vorgehen auf der Herrschaft Griaorela, wo der Verwalter unzweifelhaft nachwies, daß die Herrschaft das Eigentum von Rumänen orthodoxer Konfession ist. Der kommandierende Oberst spie dem Verwalter ins Gesicht, nannte ihn einen schurkischen Rumänen unk plünderte . das Schloß. Er selbst behielt die schönsten Pferde, ließ I das Gesinde ausplündern, den im Keller vorgesundenen I Wein auslaufen und lieferte die rumänischen Frauen I seinen Kosaken aus. Der Schaden des Grundbesitzers Janku wird auf 250000 Kronen, derjenige deS Dr. Flondor auf i 150000 und derjenige deS Barons Hormuzakr auf 120000 Kronen beziffert. Die Kosaken plünderten die Kirchen und Schulen und hängten jeden sofort auf, der Widerstand leistete. Die Gemeinden und Städte Novozedlicza, Kotul, I Ostrietza, RoS (Vorstadt von Tschernowitz, wo kein ein ziges rumänisches Haus ungeplündert blieb), Prevorkie, Slanestie, Opriseni, Terescheny, Styrcze, Karapeni. Maj- dan, Paula, Ropcze, Jordanestic Czudvn usw. sind ver- I wüstet und ihre Bewohner, durchweg Rumänen, an den Bettelstab gebracht. Die österreichisch-ungarischen Truppen haben ihnen, soweit nur irgend möglich, Schutz und Unter stützung gewährt. Die Sämpse gegen die Serbe«. AuS Wien wird gemeldet: Verschiebungen nach Süden haben wie bereits mitgeteilt, eS notwendig gemacht, auch I unsere Balkanarmee entsprechend zu gruppieren und unseren rechten Flügel zurückzunehmen. Dieser einfache Tatbestand wird von den letzten Meldungen aus Nisch als ein ent scheidender Erfolg der serbischen Armee dargestellt. Die serbischen Meldungen über unsere Verluste sind maßlos über- trieben. Verzweiflung d«S Königs von Serbien. Sofioter Blätter wissen allerlei vom serbischen Königs- Hofe zu erzählen, auS dem hervorgeht, wie niedergedrückt und verzweifelt dort die Stimmung ist. So ist König Peter, der bekanntlich.,schon seit einer Reihe von Jahren an Ar- tertenverkalkuAg leidet, unter der Wucht der Ereignisse auch ' »ervenkrank geworden. Er leibet an Wahnvorstellungen, wobei er sich von den Schatten deS ermordeten letzten ser bischen KöntaSpaare» aus dem Geschlechte ber OVrenowttsch verfolgt sieht? Er verfällt dann in Weinkrämpfe und tiefe Ohnmächten. Lange Zett versuchte man dem König die trau rige Lage der Armee und die bittere Notwendigkeit der Räumung Belgrads -u verheimlichen. AIS man ihm aber endlich die Wahrheit sagen mußte, da verfiel der Monarch tn einen derartigen Weinkramps, baß sein Leibarzt vereUS einen Schlaganfall befürchtet«. Trostlose Zustände in Serbien. Die „Times" veröffentlichen «ine« Vries einer serbi schen Fliegerin, in dem LaS Elend in Gerbten al» geradezu schrecklich geschildert wird. Die Verwundeten liegen überall herum, selbst auf den Straßen. Scharen vo« Flüchtlinge« kommen von -en nördlichen Bezirken. Die Moten-Kreuz- Depot» werben von Hungrigen belagert. Tausende «arten aus versprochene Hilfe vom Ausland«. Die Geschäftsleute sind bankerott. Niemand hat Geld. ES gibt Orte, wo nicht ein etn»tg«r Bewohner sich sattesse« kann. Vatu« in vrand geschossen. Vom türkischen Hauptquartier wird gemeldet, daß der »roße Kreuzer Sultan Jawuffelim, der «ach russischen Mel kungen schwer beschädigt sein sollte, am 10 Dezember Votum i« vrand geschossen hat. Die russischen Landbatterte« haben ohne Erfolg das Feuer erwidert. De« «nsstaud in Marokko. „Daily Mail" meldet au» Rabat vom 29. November: Militärische Sachverständige sind der Meinung, daß sich deutsche Offizier« unter den aufständische» Stämme» im Innern befinden, da di« Taktik der Araber auf europäische Organisation schließen lasse. Di« vedrohnna Aegypten». Außer den Bortruppen der Denusst haben auch andere Arabrrftümme unter Führung de» Scheich» Mohammed Mess«- die Südwestgrenze Aegypten» überschritte«. Lnglan» droht Persien. Le« Konstantinopler Vertreter ber N. Fr. Pr. meldet: LnglaUv drohte tn Teheran, «S werd«, fall» Li« persische Regierung Angriffe persischer Stämme auf russische» Ge biet erlaub«, die persische Küste »«setze«. Die persisch« Rr- gl««»a antwortet«, st« s«i außerstand«, die Bewegung der Stamm« anfzuhaltan»
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