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Riesaer O Tageblatt und Anzeiger (Llbeblatt und Anzeiger). ..^"."7^,. Amtsblatt für die Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. - 288. Sonnabend, 12. Dezember IUI4. aveiws. 67. Fakra. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Blertelzührlicher Bezugspreis bei Abholung in der Expedition in Riesa l Mark SO Psg., durch unsere Trager srei in» Hau» ! Marl 65 Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Marl 65 Psg-, durch den Briesträger frei in» Hau» 2 Mart 7 Psg. Auch MonatSabonnement» ivrrden angenommen. Anzeigen-Aunahnie für die Nummer des Ausgabetages bis vormittag S Uhr ohne Gewähr. Preis sür die »leingespaltene 43 mm breite Korpuszeil« 18 Psg. (LokalpreiS 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Sah nach besonderem Taris. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe st raste Slt. — Für die Redaktion verantwortlich Arthur Hähne! in Riesa. Auf dem Schießplatz Heidehäuser wird vom 14.—21. Dezember dieses Jahre» in der Zeit von 8 vormittag« bi« 4 Nhr nachmittags scharf geschaffen. Die Sperrung dieses Schießplätze« und seines Gefahrenbereiche» wird an jedem Schießtage so bewirkt, daß sie >/, Stunde vor Beginn des Schießens durchgeführt ist. Die Wege des Platzes sind bei geöffneten Schlagbäumen und durch Hochklappen unsichtbar gemachten Warnungstafeln ohne Aufenthalt zu passieren. Unter Hinweis auf die amtshauptmannschaftltche Bekanntmachung vom 24. Mai 1914, Nr. 370 k O, abgedrnckt in Nr. 95 des Riesaer Amtsblattes, wird die» mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß Nebertretungen nach 8 366,10 bez. 368,9 des ReichSstraf- gesetzbuchS bestraft werden. Die OrtSpolizeibehörden werden veranlaßt, den OrtSeinwohnern auf dem vorge- schriebenen Wege von gegenwärtiger Bekanntmachung Kenntnis zu geben. Großenhain, am 12. Dezember 1914. 1878x1). Königliche AmtshaupImauusLaft. Unter dem Biehls nnbe des Gutsbesitzers Geo.g Kurze >n LtssU Rr. 2 ist der Ausbruch der Mauls «ud Klaueuseuche bezirk-tierärztlich fcstgestellt worden. Als Sperrbezirk wird gemäß 8 I6l der BundeSralSyorschriften zum Viehseuchen» besetze der O-l Lcssa und als Bcobachtnngsgebiet gemäß 8 165 a. a. O. die Orte Boberseu mit Rittergut, Rüdcrau und Promuitz mit Rittergut bestimmt. Für den Sperrbezirk gellen die Vorschriften in 88 162—168 und für daS Beobachtungsgebiet 88 166—168 der BundesratSoorschriften zum Viehseuchengesetze — Gesetz» und Verordnungsblatt 1912 Seite 83 solaende —. Die in dem Umkreise von 15 km von Lessa liegenden Ortschaften deS Bezirks sind infolge früherer Seuchenfälle den Bestimmungen in 8 168 Absatz 1 der vorgenannten BundesratSoorschriften bereits unterstellt. Die nach Absatz 3 des 8 168 der BundesratSoorschriften vorgesehenen weiteren Ve» schränkungeu bleiben vorbehalten. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Bestimmungen werden, soweit nicht nach den Strafoorschriften deS ViehseuchengesetzcS vom 26. Juni 1909 bez. weiteren gesetzlichen Bestimmungen höhere Slrafen verwirkt sind, gemäß 8 57 der sächsischen Ausführungs verordnung zum Viehseuchengesetze mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Hast bis zu sechs Wachen bestraft. Großenhain, am 12. Dezember 1914. 3080 » k. Königliche Amlshauptmaunschaft. Diejenigen GaSabnehmer, welche über ihren JayreS»SaSoerbrauch eine Gesamt quittung wünschen, werden ersucht, dies innerhalb der nächsten 8 Tage bei der Direktion des Gaswerkes zu melden. Riesa, am 7. Dezember 1914. Der Rat der Stadt Riesa. In Gröba ist die Mauls und Klauenseuche erloschen. Die mit Bekanntn ahung vom 4. November 1914 angevrdiielen Schutz- und Sperrmaßregeln sind von der König lichen Amtshauptmannschast wieder aufgehoben worden. Infolge der im Borwerk Pochra ausgebrochencn Maul- und Klauenseuche ist der nördlich de» Hafens und der Döllnitz gelegene Teil von Gröba, jeboch mit Ausnahme des früheren Ortes und Vorwerks Oberreußen und deS dort befindlichen neuen Rittergutshof» Gröba, als Beobachtungsgebiet bestimmt worden. Für das Beobachlungsgebiet gelten die Vorschriften in 88 166 bi» 168 der Bunde». ratSvorschristen zum Viehseuchengesetze, über die im Gemeindeamte nähere Auskunft er- teilt wird. Gröba, am 12. Dezember 1914. Der Gemeiudevorstand. Anmeldung schulpflichtiger Kinder. Zu Ostern 1915 werden alle die Kinder schulpflichtig, die bis dahin das 6. Lebensjahr vollenden, außerdem ist auf besonderen Wunsch der Etiern die Aufnahme von Kindern zulässig, die bis einschließlich 30. Juni 1915 ihr 6. Lebensjahr erfüllen. Die Anmeldung der K'vver, die in eine der hiesigen Bürgerschulen aufzunehmen sind, hat persönlich durch die Eltern oder Pfleger bei dem Unterzeichneten zu erfolgen, und zwar sind anzumelden: 1 In der a) die einheimische» Knabe» und Mädchen für die höhere Bürgerschule am 9. Januar (Sonnabend) von 8—12 Nhr vormittags; b) die Mädchen sür die mittlere Bürgerschule am 13. Januar (Mittwoch) von 8—12 Uhr vormittags; v) die auswärtigen Knaben und Mädchen, die für die unterste Klaffe der höheren Mädcheubilrgersckmle vorgemerkt werden sollen, am 14. Januar (Donnerstag) von 11—12 Uhr vormittag». 2 i n Svkulkauss «n ei«»» a) die Knabe» sür die einfache Bürgerschule am 11. Januar (Montag) von 8—12 Uhr vormittags ('IniangSbuchstabe II); b) die Knabe» für die einfache Bürgerschule am 12. Januar (Dienstag) voo 8—12 Uhr vormittags (Anfangsbuchstabe 0—2); o) die Knabe» für die mittlere Bürgerschule am 14. Januar (Donnerstags von 8—12 Uhr (Anfangsbuchstabe dl) und von 2—4 Uhr (Anfangs buchstabe 0—2). 3 in der Klkmnhmvkul«» ») die Mädchen für die einfache Bürgerschule am 15. Januar (Freitag) vou 8—12 Uhr vormittag» (Anfangsbuchstabe —X); d) die Mädchen sür die einfache Bürgerschule am 16. Januar (Sonnabend) von 8—12 Uhr vormittags (Anfangsbuchstabe 0—2). Dorzulegen sind bet der Anmeldung: a) der Impfschein jede« anzumeldenden Kinde», d) die standesamtliche Geburtsurkunde der anzumeldenden Kinder, die nich» in Riela geboren sind, o) die Taufbescheinigung sämtlicher anzumeldenden Kinder römisch-katholischen Bekenntnisses und aller anzumeldenden Kinder, die nicht in Riesa getauft worde» find. Kinder, die wegen körperlicher oder geistiger Gebrechen in eine öffentliche Schule nicht ausgenommen werden können, und solche, deren Aufnahme wegen Gebrechlichkeit, Kränklichkeit oder geistiger Unreife aufgeschoben werden soll, sind unter Beibringung eine» ärztlichen Zeugnisses zu melden. Anmeldungen auswärtiger Knaben, die Ostern 1915 nach erfülltem dritten Schul- jahre zum Zwecke der Vorbereitung auf den Besuch des NealprogymnasiumS oder der Realschule in die Borbereitungsklasse eintreten sollen, können unter Beibringung des letzten Schulzeugnisses an allen Schultagen von 8—12 Uhr in der AsnalawvÄuIv angebracht werden. Ebenso können Mädchen, die in die höhere Abteilung oder in den Fortbildungs kursus etntreten sollen, an allen Schultagen 8—12 Uhr in der A«nala»vkul« ange- meldet werden. BaldigeMeldungen sind erwünscht. Mündliche oderschriftltche Auskunft wird gern erteilt. Riesa, den 10. Dezember 1914. Der Direktor der Bürgerschule». D a n k w a r t h. Weihnachten im Feld. Mt starkem Herzen müssen wir diesmal dem Weih nachtsfest entgegengehn. Sonst ist es gerade dasjenige Fest, das am meisten auf das Gemüt zu wirken pflegte, das selbst den kühlsten Rechner und Verstandesmenschen einmal weich zu stimmen pflegte und das von jeher den Deutschen mit seiner heiligen Freude und seinem innigen Familienleben das liebste aller Feste gewesen ist. Gerade deshalb wird an den Weihnachtstagen die Trennung un serer tapferen Krieger von der Heimat auch so beson ders schmerzlich empfunden werden. Die einsamen Müt ter und Frauen, Schwestern und Bräute, die in diesem Jahre in Trauer oder doch in ernster Sorge unter dem Weihnachtsbaum sitzen, werden eine reine Freude auch bei denen nicht hoch kommen lassen, die vom Lkriege nicht so unmittelbar getroffen sind. Wie wenig sind auch die letzteren? Die allgemeine Wehrpflicht, die in keinem Lande so gründlich durchgesührt worden ist wie in Deutsch land, läßt eigentlich jedes deutsche Herz an dem großen allgemeinen Schicksal persönlich mittragcn. Eben dadurch wird im Grunde unser ganzes Volk zu einer einzigen großen Familie. Wir müssen in dieser Familie in den heiligen Banden, durch die sie zusammcngchalten wird, in diesem schicksalsvollcn Jahre Trost und Erhebung suchen; müssen in dieser Liebe zu unserem Volke das fin den, was unserer Liebe in der eigenen Familie durch den Krieg entzogen ist. So wird das Weihnachtsfcst für uns zwar schwerer zu feiern sein , als gewöhnlich, aber feiern dürfen wir doch und erst recht. Feiern in einer umso frommeren und erhabenercn Stimmung! Ein Fest der Trauer solls und darfs nicht werden, trotz aller bit teren Opfer, die wir schon haben bringen müssen und die uns im, weiteren Verlaufe des Krieges noch bevorstehen. Nein, ein Fest der Liebe soll es bleiben und ein Fest der Hoffnung. Der Stern von Bethlehem, der aufging mitten ln finsterer Nacht, sei uns ein Sinnbild für die großen Hoffnungen, die uns auch leuchten mitten in der Nacht des Krieges, uns und unserem Volke! Von Anfang des Krieges an haben wir unserem Vaterlande gelobt, für sein Dasein und für seine Freiheit alles einzusetzen, was wir sind und was wir haben. Stark und stolz haben wir uns aufgerichtet in diesem heiligen Entschluß. Wir wissen ja, daß unser Vaterland bleiben wird, auch wenn wir nicht mehr sein werden. Unseren Kindern und Kindeskindern wird es Grundlage des Lebens und des Glücks sein, wenn wir es jetzt Hochhalten, und müßten wir's auch mit un serem Blute bezahlen. In solchem heiligen Glauben an die Zukunft und Ewigkeit des Vaterlandes und in sol chem Pflichtgefühl hat sich die erweiterte Familie des ganzen deutschen Volkes zusammengesunden. Möge uns das schöne Familienfest der heiligen Weihnacht in sol chem Zusammenhalt und in solcher Hingabebereitschaft sür das Ganze neu bestärken. Weit und frei müssen unsere Herzen werden, um ganz in sich aufzunehmen den weihe vollen allgemeinen Gedanken des Vaterlandes. So wird Kraft in der Stimmung sein neben dem Ernst, wenn wir die KriegSwcihnacht feiern, im Felde draußen oder daheim, in Trauer oder Sorge, auf jeden Fall aber in fester Zu versicht zu Gott und unserem deutschen Reich. Oertliches niid Siichsisches. Niesa, den 12. Dezember 1914. —* Mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde Fahnenjunker Otto Richter im Pionier-Bat. Nr. 22, 1. Kompagnie, Sohn deS Finanz- und Baurat Ollo Rechter. —* Nachstehende Angehörige deS Re erve F Id-Artillerir- RegimenlS Nr. 24 wurden mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet: Leutnant Theodor Brinkmann, 2. k.Kol.. Zwickau, SlabS-Arzt Dr;Emil Glaeser, RgtS.-Stab, Bautzen, Ober-Veterinär Kurt Degen, Stab 2. Abt., Dresden. I Veterinär Dr. Arnold Oelßner, Stab 3. Abt., Borna, Veterinär Dr. Walter Schulz, Stab I.Abt., Leipzig, Gefreiter Otto Röhmhild, 1. Bttr., Leipzig, Fahrer Max Schneider, 2. Bttr., Plauen, Trompeter-Sergeant Otto Gentyner, 3. Bttr., F.-A.-R. 77, 5. Bttr., Kanonier Albert Haase, 4. Bttr., F.-A.-R. 68, 4. Bttr., Sergeant Guido Hofmann, 5. Bttr., Annaberg, Leutnant Kurt Moßdorf, 6. Bttr., Chemnitz, Vizewachlmeister Paul Büttner, 6. Bttr., F.-A.R. 32, 6 Bttr., Fahrer Albert Große. Stab 3. Abt., F.-A -R. 78, 1. Bttr., Sergeant Otto Richter, 7. Bttr., F.-A.-R. 78, 1. Bttr. —* Vorgestern nachmittag in der vierten Stunde sind auf der BiSmarckstraße drei Ballen Heu verloren worden. Hiervon ist ein Ballen gestohlen worden. Am gleichen Tage sind abends auf dem Alberlplatz an drei dyrt auf gestellten Christmarktbuden die Planen zerschnitten worden. Der Täter hat eine Larve getragen. Etwaige sachdienliche Wahrnehmungen, die zur Ermittelung deS Täters beitragen, wolle man zur Kenntnis der Polizei bringen. —* Die unbekannte Betrügerin, die sich in letzter Zelt bet einer hiesigen Geschäftsinhaberin eingemietet und mehrere Kleidungsstücke unter falschen Angaben zu verschaffen gewußt halte, ist in der Person de« Hausmädchens Margarete Lina Zenker aus Pirna ermittelt und in Oschatz sestgc- ncmmen worden. — Ferner konnte auch der unbekannte Betrüger, der sich kürzlich bei einem hiesigen Schnitt- Warenhändler mehrere Blusen und Schürzen erschwindelt bah ermittelt werden. ES ist der Arbeiter und Kutscher Paul Max Gäbler aus DreSden-Plaurn. Er wurde in Dresden festgenommen.